DE255660C - - Google Patents

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DE255660C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21GCALENDERS; ACCESSORIES FOR PAPER-MAKING MACHINES
    • D21G9/00Other accessories for paper-making machines

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  • Paper (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bekannt sind die Bestrebungen, mit Hilfe einer besonders sorgfältigen Auswahl sowie einer speziell angepaßten chemischen und maschinellen Vorbehandlung der Rohstoffe mögliehst feste und elastische Papiere herzustellen, die als Ersatz für die Produkte der. Textilindustrie, z. B. als Gewebe, Bänder u. dgl., Verwendung finden sollen. Die bisherigen Versuche konnten aber deshalb zu einem befriedigenden Ergebnis nicht führen, weil die dergestalt erzeugten Fabrikate infolge mangelnder Festigkeit, ungenügender Elastizität und zu hoher Herstellungskosten bei weitem nicht imstande waren, den Anforderungen gerecht zu werden, die notwendigerweise an die praktische Verwendbarkeit derartiger Ersatzprodukte gestellt werden müssen.
Das Verfahren, welches den Gegenstand der Erfindung bildet, soll diesem Ubelstand wirksame Abhilfe schaffen. Dasselbe geht von der bekannten Tatsache aus, daß die oben geschilderten Mängel der bisher hergestellten Ersatzstoffe im wesentlichen darauf beruhen, daß bei den in der üblichen Weise, z. B. auf Papiermaschinen hergestellten Papieren die Fasern, welche das Papierblatt bilden, sich im allgemeinen nach derselben Längsrichtung, nämlich der des Maschinenlaufes einzulagern pflegen, also nur im Zusammenhang mit dieser Längsbewegung eine Verfilzung annehmen, in der Querrichtung aber bedeutend weniger Zusammenschluß finden können, so daß demge-. maß auch die Festigkeit des Papiers nach der Querrichtung bedeutend geringer sein muß.
Die vorzüglichen Eigenschaften der von der Textilindustrie erzeugten Produkte beruhen aber gerade darauf, daß in den beiden Hauptrichtungen gleich starke und gleichmäßig verkettete Fasergebilde zu einem einheitlichen Ganzen vereinigt werden, das aus einem Netzwerk von Fäden besteht und somit nach beiden Richtungen eine gute Festigkeit und besonders auch eine gute Elastizität aufweist. Will man also ein vollwertiges Ersatzprodukt für diese Erzeugnisse der Textilindustrie schaffen, so muß man, abgesehen von der richtigen Auswahl und Behandlung der Rohstoffe, dafür Sorge tragen, daß auch bei dem Papier die Fasern sich in einer gewissen Kreuzung und Verkettung zusammenlagern, damit ein gewebeähnliches Produkt entsteht.
Das neue Verfahren besteht darin, daß in bekannter Weise zunächst zwei (oder mehrere) getrennte, in ihrer Bewegungs- und Faserrichtung in einem Winkel zueinander laufende Papierstoffschichten erzeugt werden. Diese noch losen Stoffschichten werden durch eine im Winkel zur Laufrichtung angebrachte Vorrichtung derart fortlaufend von ihrer Unterlage weggenommen (z. B. durch Saugen, Blasen u. dgl.), daß die neu entstehenden Papierstoffbahnen zwar je noch die ursprüngliche Faserrichtung der ersten Stoffschicht beibehalten, nunmehr aber in ein und derselben Laufrichtung weitergeleitet werden können, so daß man sie in bekannter Weise (z. B. durch Gautschen, Pressen, Saugen u. dgl.) zu einer einheitlichen Papierbahn vereinigen kann, die im Prinzip aus zwei (öder mehreren) im Winkel sich kreuzenden Faserschichten besteht. Es ist ersichtlich, daß man auf diese Art und Weise äußerst zähe, elastische und feste Pa-

Claims (1)

  1. piere erzeugen kann, welche die Merkmale der z. B. beim Weben erzielten Produkte aufweisen, und die deshalb gerade für die Herstellung von Ersatzstoffen der Textilindustrie, z. B. für die Fabrikation von Gewebenachahmungen,, von Säcken, Tüten, Stricken, Tauen, Fäden, Garnen u. dgl. vorteilhaft Verwendung finden können.
    Die Ausführung des neuen Verfahrens kann
    ίο z. B. mit Hilfe der in der Zeichnung schematisch dargestellten Einrichtung folgendermaßen erfolgen:
    Eine Papierstoffschicht I mit der Laufrichtung und Faserlagerung des Pfeiles α wird mittels der schräggestellten Abnahmevorrichtung D1 von ihrer Siebpartie S1 derart abgenommen, daß eine neue Papierstoffbahn entsteht, welche mit Hilfe von Walzen, Leitfilzen u. dgl. nunmehr in der Richtung des Pfeiles R als Papierstoffbahn A weitergeleitet wird. Die Abnahmevorrichtung D1 kann z. B. aus einer schräggestellten, gesondert angetriebenen Saugwalze bestehen, die natürlich ein eigenes umlaufendes Sieb (oder Filz) hat und die so nahe an die Stoffschicht α herangelegt wird, daß sie streifend ■ mittels Saugwirkung den Stoff von seiner Siebpartie S1 abhebt und auf das eigene Sieb oder Filz überträgt, von wo er in bekannter Weise abgenommen und als Bahn A weitergeleitet wird.
    Eine zweite Papierstoffschicht II mit der Laufrichtung und Faserlagerung des Pfeiles b, deren Laufrichtung und Faserlagerung also mit derjenigen der erstgenannten Papierstoffschicht I einen gewissen Winkel bildet, wird mittels der analogen schräggestellten Abnahmevorrichtung D2 von ihrer Siebpartie S2 derart abgenommen, daß eine neue Papierstoffbahn entsteht, welche nunmehr mit Hilfe von WaI-zen, Leitfilzen u. dgl. ebenfalls in der Richtung des Pfeiles R als Bahn B weitergeleitet wird.
    Die beiden neuen Papierstoffbahnen A und B haben nun die gleiche Laufrichtung, nämlich die des Pfeiles R, aber noch die ursprünglichen, im Winkel zueinander laufenden Faserlagerungen α und b, weil der Papierstoff nicht allmählich abgelenkt wird, sondern weil die Papierstoffschicht mit Hilfe der Abnahmevorrichtung jeweils plötzlich von ihrer Unterlage abgehoben, abgerissen, abgesaugt oder abgewälzt wird, so daß die Fasern in der Hauptsache noch ihre ursprüngliche Lagerungsrichtnng beibehalten. Diese beiden neuen Papierstoffbahnen A und B können nunmehr mit Hilfe der bekannten Gautsch- und Preßvorrichtungen zu einer einheitlichen Papierbahn C vereinigt werden, die dann aus zwei im Winkel sich kreuzenden Faserschichten besteht.
    Gegenüber dem Umstände, daß die Erzeugung von Papier mit sich nach allen Richtungen kreuzenden Fasern prinzipiell bekannt ist, besteht also der hauptsäche Vorteil dieses neuen Verfahrens darin, daß getrennt erzeugte Papierstoffbahnen mit im Winkel zueinander laufenden Faserlagerungen in der Weise zusammengegautscht werden können, daß sich bei der neuen Papierbahn die Faserschichten kreuzend aufeinanderlegen, wobei man es, je nach der Wahl der maschinellen Anordnung und je nach dem beabsichtigten Endstoff, in der Hand hat, die Zusammensetzung und die Anzahl der einzelnen Faserschichten sowohl wie auch den Winkel der Faserkreuzungen nach Belieben zu variieren.
    Paten τ-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Papier mit sich kreuzenden Faserschichten, dadurch gekennzeichnet, daß von zwei oder mehreren, getrennt erzeugten, im Winkel zueinander laufenden Papierstoffschichten (a und b) der Papierstoff je mit Hilfe einer schräggestellten Abnahme vor richtung (D1 und D2) derart von seiner Unterlage (S1 und S2) weggenommen wird, daß neue, nunmehr in ein und derselben Richtung laufende Papierstoflbahnen (A und B) entstehen, welche aber noch die ursprüngliche Faserlagerung besitzen, und die nunmehr mit Hilfe bekannter Einrichtungen so zu einer neuen, gemeinschaftlichen Papierstoffbahn (C) vereinigt werden, daß diese Bahn aus zwei oder mehreren, innig verbundenen, im Winkel sich treffenden Faserschichten besteht.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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