DE2551219A1

DE2551219A1 - Auffangvorrichtung fuer rohrleitungen

Info

Publication number: DE2551219A1
Application number: DE19752551219
Authority: DE
Inventors: Juergen Hoffmann; Albrecht Ing Grad Hofmockel
Original assignee: Kraftwerk Union AG
Current assignee: Kraftwerk Union AG
Priority date: 1975-11-14
Filing date: 1975-11-14
Publication date: 1977-05-18
Also published as: DE2551219B2; CH597547A5; ATA802476A; DE2551219C3; AT357651B

Description

Auffangvorrichtung fur Rohrleitungen
In Kernreaktoranlagen müssen sicherheitstechnisch wichtige Anlagenteile in der Nähe von Rohrleitungen so gesichert und geechtitzt sein, daß bei einem Bruch der gespannten Dampf oder Heißwasser führenden Rohrleitung durch das dann ausschlagende Leitungsrohr keine Folgeschäden entstehen. Die StoBbeanspruchungen, die bei einem ausschlagenden Rohr im Fall eines Rohrrisses auf Anlagenteile einwirken, die sich in der Nähe des Rohres befinden, nind so groß, daß sie mit verntinftigei Aufwand durch konstruktive Maßnahmen an den umliegenden Teilen selbst nicht beherrscht werden können. Es ist daher notwendig, Auffangvorrichtungen vorzusehen, die das Ausschlagen des Rohres bei Auftreten eines Rohrrisses verhindern.
Aus der deutschen Auslegeschrift 2 426 557 ist es bekannt, hierzu um das alt einer Wärmeisolierung versehene Rohr ein Stahlseil herussulegen und die Enden des Stahlseiles in einer dem Rohr benachbarten Betonwand zu verankern. Bei dieser Auffangvorrichtung wirken auf das Seil unabhängig von der Richtung des aus schlagenden Rohres nur Zugkräfte, jedoch keine Biegekräfte ein. Die Bilckstoßkraft beim Rohrbruch wird infolge des Flugweges und das federähnliche elastische Verhalten des Seiles zu einer um ein Vielfaches höheren Spitzenbelastung, die beim Auftreffen des Rohres von den Betonverankerungen und der Betonstruktur aufgenommen werden muß.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Auffangvorrichtung anzugeben, bei der die dynamischen Stoßbelastungen bei Auftreffen des Rohres von vielen Blechstreifen aus sehr dehnflihigem Material (z. B. Austenit, Tiefziehblech) vorzugsweise im plastischen Bereich aufgenommen werden und an Stelle einer Spitzenlast eine niedrigere Zugkraft über einen längeren Weg von den Betonwänden aufzunehmen ist. Besondere Vorteile sind, daß die Höhe der Kraft leichter zu bestimmen und die Stoßkräfte einfacher zu beherrschen sind.
Die Erfindung betrifft damit eine Auffangvorrichtung für Rohrleitungen mit einem nachgiebigen, biegbaren, in einer Betonwand verankerten Halteband, das in der Betriebslage des Rohres mit Abstand um dieses herumgelegt ist.
Das Neue besteht erfindungsgemäß darin, daß das Band aus mindestens einem Blechstreifen besteht, der zu einem mehrlagigen endlosen Band aufgewickelt ist und daß das endlose Band zusätzlich zum Rohr um mindestens eine Verankerung herumgeführt ist.
Das aus einem Blechstreifen gewickelte Auffangband verformt sich beim Auftreffen des gebrochenen Rohres plastisch. Die Metallverformung der Bänder im plastischen Bereich übernimmt einen hohen Energieversehr. Große dynamische Kräfte auf die Konstruktion und auf den Baukörper, die bei einem vorwiegend elastischen Stoß entstehen würden, werden vermieden. Die Verwendung eines endlosen Bandes gewährleistet außerdem, daß in den Blechstreifen an Jeder Umfangstelle nahezu die gleiche Spannung vorhanden ist.
Je ein Ausfllhrungsbeispiel ist in den Figuren 1 bis 4; 5 und 6 sowie 7 und 8 dargestellt.
Die Figuren 1 und 2 zeigen ein einfaches Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einer Auffangvorrichtung für das Rohr 1, die in der Betonwand 2 gehalten ist. Das Rohr 1 ist mit einem aus zwei Hälften zusammengeschraubten Distanzring 3 mit der Stärke der Wärmeisolation versehen, die im Bereich der Auffangvorrichtung einen geringeren Durchmesser besitzen kann. Damit ist der freie Flugweg des Rohres zum Auffangband bei gleichem Abstand zwischen Rohraußendurchmesser und Auffangband verkleinert.
Schon diese Ausführung bewirkt eine erhebliche Verminderung der auftretenden dynamischen Stoßkräfte. Wie aus Figur 2 zu ersehen ist, sind beispielsweise zwei endlose Bänder 4 und 5 vorgesehen, die mit Abstand um das Rohr 1 herumgelegt sind und an einem Haltebolzen 6 anliegen. Der Haltebolzen 6 ist in drei zueinander parallelen Platten 7 gelagert, die ihrerseits in die Betonwand 2 eingegossen sind. Die Kreuze 8 geben an, wo beispielsweise Armierungsetäbe in der Betonwand vorgesehen sind. Eingeschweißte Rohre 9, durch die ebenfalls Armierungsstäbe gelegt werden konnen, verbinden die drei Platten innerhalb der Betonwand.
Wie die Figuren 3 und 4 zeigen, bestehen die endlosen Bänder 4 und 5 Jeweils aus einem Blechstreifen 10, der zu einem endlosen Band gewickelt ist. Aus Fifur 4 geht hervor daß der Blechst'reifen 10 mit einem Ende an einem Ring 11 und mit dem anderen Ende an einer Muffe 12 angeschweißt ist. Der Ring 11 ist auf den Bolzen 6 aufgeschoben, während die Muffe 12 das endlose Band 4 an einer Stelle zusammenhält. Es ist ebenfalls vorteilhaft, beide Enden des Blechstreifens an die Muffe 12 anzuschweißen, die dann durch die sich einander aufhebenden Zugkräfte auf dem endlosen Band gehalten wird.
Die Figuren 5 und 6 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel' bei dem die Platten 7 zwei Haltebolzen .13 und 14 außerhalb des Betons besitzen, die als Verankerung für zwei endlose Bänder 15 und 16 dienen. Diese Bänder sind in der gleichen Weise aufgebaut wie die endlosen Bänder 4 und 5, liegen jedoch in einiger Entfernung von den Bolzen 13 und 14 aneinander an und sind beide um die von der Betonwand 2 abgewandte Seite um das Rohr herumgeführt.
Eine besonders einfache Befestigungsmbglichkeit für ein endloses Band 17 ist in den Figuren 7 und 8 dargestellt. Dieses Band ist etwa zur Hälfte in die Betonwand 2 eingegossen, eo daß als Verankerung der von dem endlosen Band 17 eingeschlossene Raum innerhalb der Betonwand wirkt. Durch eine besondere Armierung mit in der Betonwand eingegorrrensn Stählen kann dieser Betonteil besonders widerstandsfähig gestaltet werden. Vorteilhafterweise ißt die des Rohr zugewandte Oberfläche der Betonwand 2 an den Austrittsstellen des endlosen Bandes 17 abgerundet und mit Abschlußblechen 18 versehen. An diesen Abschlußblechen können die Enden des Blechstreifens 10 angeschweißt sein, aus dem das endlos. Band 17 besteht.
4 Patentansprüche 8 Figuren Bezugs zeichenlis t e 1 Rohr 2 Betonwand 3 Distanzring 4 endloses Band 5 endloses Band 6 Haltebolzen 7 Platte 8 Kreuze 9 Bolzen 10 Blechstreifen 11 Buchse 12 Muffe 13 Haltebolzen 14 Haltebolzen 15 endloses Band 16 endloses Band 17 endloses Band 18 Abschlußblech Leerseite

Claims

Patentansprüche 1. Aufiangtorrichtung ftlr Rohrleitungen mit einen nachgiebigen, biegbaren, in einer Betonwand verankerten Halteband, das in der Betriebelag. des Rohres mit abstand um dieses heruigelegt ist, dadurch getennzeichnet, daß das Band au mindestens einem Blechatrvifen (10) besteht, der zu einem mehrlagigen endlosen Band (4, 5, 15, 16, 17) aufgewickelt ist und daß das endlose Band zusätzlich zum Rohr (1) um mindestens eine Verankerung (6, 13, 14) herumgeführt ist.
2. Auffangvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Verankerung eine teilweise in die Betonwand eingegossene Platte (7) mit vom endlosen Band uischlossenen Baltebolzen (13, 24) vorgesehen ist und daß beide zu beiden Seiten der Haltebolzen befindlichen Teile des endlosen Bandes (15, 16) um das Rohr (1) herumgeführt sind.
3. Auffangvorrichtung nach anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des endlosen Bandes (17) in die Betonwand (2) einbetoniert ist, so daß der vom endlosen Band umschlossene Teil der Betonwand als Verankerung wirkt.
4. Auffangvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierdurchmesser des Rohres (i) im Bereich der Autiangvorrichtung eine Einschnürung aufweist und ein Distanzring (3), der etwa die Dicke der Isolierung besitzt und mit Öffnungen flir den Isolierstoff versehen ist, auf dem Rohr befestigt ist.