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Substituierte 2-(Chinolyl-oxy)- und 2-(Isochinolyl-oxy) 2-(Isochinolyl-oxy)-carbon-
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saurederivate Die vorliegende Erfindung betrifft neue wertvolle substituierte
2-(Chinolyl-oxy)- und 2- (Isochinolyl-oxy) -carbonsäurederivate mit herbizider Wirkung
und ein Verfahren zur Bekämpfung unerwünschen Pflanzenwuchses mit diesen Verbindungen.
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Es ist bekannt, daß 2-(1-Naphthoxy)-propionsäure-N,N-diäthylamid herbizide
Eigenschaften hat. Seine Anwendung führt jedoch in der Praxis zu Schäden an Nutzpflanzen
Es wurde nun gefunden, daß Verbindungen der allgemeinen Formel
in der X eine
oder eine OR3-Gruppe bedeutet, wobei R1 und Rz unabhängig voneinander Wasserstoff,
einen Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Alkoxyalkylrest oder R1 und R2 zusammen mit dem
Stickstoffatom, dessen Substituenten sie sind, einen heterocyclischen Rest bedeuten,
der gegebenenfalls noch ein Sauerstoffstom oder ein Stickstoffatom im heterocyclischen
Ring enthalten kann, R3 Wasserstoff, einen Alkylrest, ein Metallion aus der Gruppe
der Alkali- oder Erdalkalimetalle oder ein gegebenenfalls alkylsubstituiertes Ammoniumion,
R4 und R5 unabhängig vonein-4 ander ein Halogenatom oder einen niederen Alkylrest
und R4 zusätzlich ein Wasserstoffatom, A einen gegebenenfalls am Stickstoffatom
alkylsubstituierten Chinolin- bzw. Isochinolinrest und R6 und R7 Wasserstoff, ein
Halogenatom, eine Nitrogruppe oder eine Methylgruppe bedeuten und R5 zusätzlich
ein Wasserstoffatom bedeutet, wenn X die OR3-Gruppe bedeutet sowie deren Salze mit
organischen oder anorganischen Säuren eine gute herbizide Wirkung haben.
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Die neuen substituierten 2-(Ghinolyl-oxy)- bzw. 2-(Isochinolyloxy)
-carbonsäurederivate lassen sich entsprechend bekannten Methoden, beispielsweise
durch Umsetzung geeigneter Oxy-chinolin-bzw. Oxy-isochinolinsalze mit reaktiven
-Halogencarbonsäurederivaten herstellen.
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Die Umsetzung kann durch folgendes Formelschema beschrieben werden:
Man setzt eine Verbindung der Formel I, in der R6, R7 und A die vorgenannte Bedeutung
besitzen und Y ein Metallion aus der Gruppe der Alkali- oder Erdalkalimetalle oder
ein gegebenenfalls alkylsubstituiertes Ammoniumion bedeutet, mit einer Verbindung
der Formel II, in der R4, R5 und X die vorgenannte Bedeutung besitzen und der Rest
Hal ein Halogenatom bedeutet, unter der Maßgabe, daß R3 Wasserstoff oder einen Alkylrest
bezeichnet, gegebenenfalls in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels bei einer Temperatur
von 0 bis 2000C, vorzugsweise 60 bis 1300C, kontinuierlich oder diskontinuierlich
um.
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Gegebenenfalls kann man auch eine Verbindung der Formel I, in der
Y Wasserstoff bedeutet, mit einer Verbindung der Formel II, in der R5, R4, X und
Hal die vorgenannte Bedeutung besitzen, in Gegenwart eines Säurebinders umsetzen.
Hierzu können alle Ublichen Säurebindermittel verwendet werden. Vorzugsweise eignen
sich Alkalihydroxide, Alkalicarbonate und tert. organische Basen. Als besonders
geeignet seien im einzelnen genannt: Natriumhydroxid, Natriumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat,
, Triäthylamin, Pyridin, Trimethylamin, ,ß-t-Picolin, Lutidin, N,N-Dinietbylanilin,
N, N-Dimethylcyclohexylamin, Chinolin, Tri-n-propylamin und Tri-n-butylamin.
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Zu den bevorzugten inerten Lösungsmitteln gehören Kohlenwasserstoffe
wie Ligroin, Benzin, Toluol, Xylol, Dekalin, Petroläther, Hexan, Heptan, Cyclohexan,
Nitrokohlenwasserstoffe wie Nitrobenzol, Nitrotoluol, ,ffit-oäthan Nitrile wie Acetonitril,
Butyronitril,
Isobutyronitril, Benzonitril, äther wie Tetrahydrofuran,
Diäthyläther, Dioxan, Anisol, Ester wie Acetessigester, thylacetat, Isobutylacetat,
Amide wie Formamid, Methylformamid oder Dimethylformamid, oder Sulfoxide wie Dimethylsulfoxid.
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Bei der Durchführung des Verfahrens kann man den Ausgangsstoff I in
geringem Überschuß einsetzen, beispielsweise 1,01 bis 1,1 Mol pro Mol Ausgangsstoff
II.
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Der Zugabemodus der Ausgangsstoffe I und II kann in beliebiger Reihenfolge
durchgeführt werden.
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Zur Isolierung der Verbindungen der Formel III aus der Reaktionsmischung
entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren rührt man die Reaktionsmischung im
Falle der Verwendung von mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln in verdünnte wäßrige
Alkalilösung ein.
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Das ausgeschiedene Cl wird gegebenenfalls extrahiert, mit Wasser gewaschen
und getrocknet. Hat man nur wenig polare, mit Wasser nicht mischbare Verdünnungsmittel
gewählt, so kann man die Reaktionslösung auch direkt mit verdünnter wäßriger Alkalilösung
und Wasser extrahieren. Gegebenenfalls kann man auch vorher die Reaktionsmischung
einengen, in einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel aufnehmen und wie beschrieben
reinigen. Nach dem Trocknen und Einengen der organischen Phase erhält man die gewünschten
Endstoffe, Gegebenenfalls können sie in üblicher Weise, z. B. durch Umkristallisation,
Chromatographie oder Destillation gereinigt werden.
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R1 und R2 können unabhängig voneinander beispielsweise Wasserstoff,
Methyl, Äthyl, n-Propyl, Isopropyl, Cyclopropyl, n-Butyl, Isobutyl, sek.-Butyl,
tert.-Butyl, Cyclopentyl, n-Pentyl-2, Cyclohexyl, n-Hexyl-2, 2-Methoxyäthyl, 2-thoxyäthyl,
3-Methoxypropyl, 3-Athoxypropyl, 3-Methoxypropyl-2, 2-Methoxypropyl-1, 3-Methoxy-2-methyl-propyl-2,
2-Methoxy-2-methyl-propyl- 1, )-Methoxy-2,2-dimethyl-propyl-1, Allyl, 1-Nethallyl,
2-Methallyl, Crotyl, 2-Methyl-buten-3-yl-2, Propinyl, Butin-3-yl-2, 2-Methylbutin-3-yl-2,
Butin-2-yl-l, oder zusammen Azetidin, 2,2,4-Trimethylazetidin, Pyrrolidin, Pyrrol,
Imidazol, Morpholin, Piperazin, Piperidin, Hexamethylenimin oder Heptamethylenimin
bedeuten.
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R4 und R5 können Wasserstoff, ein Fluor-, Chlor- oder Bromatom oder
eine Methyl- oder Athylgruppe bedeuten.
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4 Für den Fall, daß die Bedeutung von R4 verschieden ist von der
Bedeutung von R5, sind optisch isomere Verbindungen zu erwarten.
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Die Erfindung umfaßt in diesem Fall neben dem Gemisch der D- und L-Formen
auch die optisch reinen Isomeren.
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Anorganische oder organische Säuren sind beispielsweise Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure, Sulfaminsäure,
Benzoesäure, Essigsäure, Chloressigsäure und p-Toluolsulfonsäure sowie Isopropylsulfaminsäure.
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Beispielsweise soll die Synthese der neuen Verbindungen durch folgende
Herstellungsbeispiele erläutert werden: Beispiel 1 2- (Chinolyl-8-oxy) -propionsäure-N,
N-diäthylamid a) 126 Teile (Gewichtsteile) L-(+)-Milchsäure wurden unter Rühren
bei 25 bis 300C mit 165 Teilen Acetylchlorid versetzt und 2 Stunden bei 250C und
1 Stunde bei 5000 gerührt. Anschließend wurde das Reaktionsgemisch bei 25 bis 30°C
mit 250 Teilen Thionylchlorid versetzt und 3 Stunden bei 25°C und 2 bei 500C gerührt.
Durch Destillation wurde das -Acetylmilchsäurechlorid mit Sdp. 58 bis 64°C/12 erhalten.
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b) Eine Mischung von 99 Teilen Diäthylamin in 56 Teilen Methylenchlorid
wurde innerhalb 25 Minuten bei 15 bis 200C in eine Mischung von 102 Teilen -Acetylmilchsäurechlorid
mit 460 Teilen Methylenchlorid eingeführt. Das Reaktionsgemisch wurde 20 Minuten
bei 220C gerührt und dann durch AusschUtteln mit Wasser, 0,1 n Salzsäure, 0,1 n
Natronlauge und Wasser gereinigt. Die organische Phase wurde über Magnesiumsulfat
getrocknet und im Vakuum eingeengt. Danach wurde der Rückstand zweimal in jeweils
70 Teilen mit 3 % (Gewichtsprozent) Chlorwasserstoffgas versetztem Methanol auf
700C erhitzt und durch Einengen vom Lösungsmittel befreit. Dabei wurde das Milchsäure
-N,N-diäthylamid
mit Sdp. 56 bis 61°C/0,1 erhalten.
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c) Dieses wurde in 125 Teilen 1,2-Dichloräthan gelöst, mit 60 Teilen
Thionylchlorid bei 250C versetzt und 6 Stunden bei 8300 gerührt. Durch anschließende
Destillation wurde das 2-Chlorpropionsäure-N,N-diäthylamid mit Sdp. 99 bis 10100/10
und nD25 = 1,4650 erhalten.
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d) Eine Lösung von 25,1 Teilen 8-Oxychinolin-natriumsalz in 100 Teilen
Dimethylformamid wurde bei 2500 mit 22,9 Teilen 2-Chlorpropionsäure-N,N-diäthylamid
versetzt und 6 Stunden bei 90°cm gerührt. Nach dem Einengen des Reaktionsgemisches
im Vakuum wurde der Rückstand in Methylenchlorid aufgenommen und durch Ausschütteln
mit Wasser, 1 n Natronlauge und Wasser gereinigt.
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Nach dem Trocknen und Einengen wurde das L(+)-2-(Chinolyl-8-oxy)-propionsäure-N,N-diäthylamid
als farbloses Ol mit nD25 = 1,5618 isoliert. Durch Anreiben in Cyclohexan kristallisierte
das Produkt mit Fp. 81 bis 84°C; (a)D5 = 0,06, c 2,2 .
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Ausgehend von optisch inaktiven Ausgangsverbindungen wurde die Verbindung
als Isomerengemisch mit Fp. 75 bis 800C erhalten.
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Beispiel 2 2" Methyl-chinolylium-8'-oxy)-propionsäure-N,N-diäthylamid-1'-bromid
27,2 Teile 2-(Chinolyl-8-oxy)-propionsäure-N,N-diäthylamid, gelöst in 80 Teilen
Acetonitril, wurden 12 Stunden bei 250C mit 10,5 Teilen Methylbromid gerührt. Der
ausgefallene Niederschlag wurde abgesaugt, wobei das 2-(1'-Methyl-chinolylium-8'-oxy)-propionsäure-N,N-diäthylamid-1'-bromid
N-diäthylamid-1 ' -bromid in Form farbloser Kristalle mit Fp. 17600 Zers. erhalten
wurde.
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Das Produkt hat die folgende Formel:
Beispiel 3 2-(Chinolylium-8'-oxy)-propionsäure-N,N-diSthylamid-1'-isopropylsulfamat
Eine Suspension von 16,4 Teilen 2-(Chinolyl-8-oxy)-propionsäure-N,N-diäthylamid
in 60 Teilen Wasser wurde mit 8,35 Teilen Isopropylaminosulfonsäure versetzt und
10 Minuten bei 250C bis zur Lösung der Komponenten gerührt. Die Lösung wurde im
Vakuum eingeengt, in Methylenchlorid gelöst und getrocknet. Nach dem Einengen wurde
das 2-(Chinolylium-8' -oxy) -propionsäure-N, N-diäthylamid-1'-isopropylsulfamat
-isopropylsulramat; in Form farbloser Kristalle mit Fp.
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118 bis 12200 erhalten.
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Nach der in den Beispielen beschriebenen Methode erfolgte die Herstellung
der folgenden Verbindungen:
6 |
R6 A R5 R4 X Fp. (OC) |
R7M |
X H H O-CHs nD25 = 1,6002 |
H H H O-C2H5 25 |
nD = 1,5869 |
C1 OH3 OH viskoses 01 |
NMR (d6DMSO) |
CH3 2,32 6 |
H H CH3 N(CH2-CH=CH2)2 56 bis 63 |
H OH3 127 bis 133 |
H CH3 N C CH2)g 1Z7 bis 133 |
,< |
01e H OH NOH 148 Zers. |
H 3 H CH3 |
R6 4 |
R6- A R5 R4 X Fp ( C) |
R' |
H2S°4/2 2 N 9 H CH3 N(C2H5)2 n25 = 1,5510 |
D |
CH3C0e2 ½itI) H OH N(02H5)2 16f50 |
CH3COi2 H H CH3 1570 -1 |
1570 cm |
H OH3 N(C2H5)2 viskoses 01, |
CH, 50 e H IR:1640, 1550 |
3 3 1190, 1035, |
1010 cm'l |
X H 3 N(,CH-C2H5)2 93 bis 98 |
CH, |
LN. II |
01e H H OH 1? |
3 75 Zers0 |
X H U OH3 N(C2H5)2 88 bis 92 |
/ \VCltj/ |
Ül |
C1 |
Ol |
01e I I H OH3 N(O2H5)2 165 bis 176 |
4 H OH3 N(C2H5)2 78 bis 82 |
R6 R5 - * Fp (tC) |
>A R5 R4 X p (Oc) |
R' |
i ~ . |
g CH3 N(C2H5)2 108 bis 114 |
H OH3 N(C2H5)2 108 bis 114 |
CH |
¼; H OH3 N(C2H5)2 84 bis 93 |
H OH 96 bis 100 |
3 H CH3 N(CF2-CH-CH2)2 |
9* H CK3 N(C2H5)2 80 bis 83 |
Die Anwendung erfolgt z. B. in Form von direkt versprühbaren Lösungen, Pulvern,
Suspensionen, auch hochprozentige wäßrige, ölige oder sonstige Suspensionen oder
Dispersionen, Emulsionen, öldispersionen, Pasten, Stäubemitteln, Streumitteln, Granulaten
durch Versprühen, Vernebeln, Verstäuben, Verstreuen oder Gießen.
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Die Anwendungsformen richten sich ganz nach den Verwendungszwecken;
sie sollten in Jedem Fall möglichst die feinste Verteilung der erfindungsgemäßen
Wirkstoffe gewährleisten.
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Zur Herstellung von direkt versprühbaren Lösungen, Emulsionen, Pasten
und bldispersionen kommen Mineralölfraktionen von mittlerem bis hohem Siedepunkt,
wie Kerosin oder Dieselöl, ferner Kohlenteeröle usw., sowie ble pflanzlichen oder
tierischen Ursprungs, aliphatische, cyclische und aromatische Kohlenwasserstoffe,
zum Beispiel Benzol, Toluol, Xylol, Paraffin, Tetrahydronaphthalin, alkylierte Naphthaline
oder deren Derivate, zum Beispiel Methanol, Athanol, Propanol, Butanol, Chloroform,
Tetrachlorkohlenstoff, Cyclohexanol, Cyclohexanon, Chlorbenzol, Isophoron usw.,
stark polare Lösungsmittel, wie z. B. Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, N-Methylpyrrolidon,
Wasser usw., in Betracht.
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Wäßrige Anwendungsformen können aus Emulsionskonzentraten, Pasten
oder netzbaren Pulvern (Spritzpulvern), Oldispersionen durch Zusatz von Wasser bereitet
werden. Zur Herstellung von Emulsionen, Pasten oder Cldispersionen können die Substanzen
als solche oder in einem öl oder Lösungsmittel gelöst, mittels Netz-, Haft-, Dispergier-
oder Emulgiermittel in Wasser homogenisiert werden. Es können aber auch aus wirksamer
Substanz, Netz-, Haft-, Dispergier- oder Emulgiermittel und eventuell Lösungsmittel
oder bl bestehende Konzentrate hergestellt werden, die zur Verdünnung mit Wasser
geeignet sind.
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An oberflächenaktiven Stoffen sind zu nennen: Alkali-, Erdalkali-,
Ammoniumsalze von Ligninsulfonsäure, Naphthalinsulfonsäuren, Phenolsulfonsäuren,
Alkylarylsulfonate, Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Alkali- und Erdalkalisalze der
Dibutylnaphthalinsulfonsäure, Lauryläthersulfat, Fettalkoholsulfate, fettsaure Alkali-
und Erdalkalisalze, Salze sulfatierter Hexadecanole, Heptadecanole, Octadecanole,
Salze von sulfatiertem Fettalkoholglykoläther, Kondensationsprodukte von sulfoniertem
Naphthalin und Naphthalinderivaten mit Formaldehyd, Kondensationsprodukte des Naphthalins
bzw. der Naphthalinsulfonsäuren mit Phenol und Formaldehyd, Polyoxyäthylen-octylphenoläther,
äthoxyliertes Isooctylphenol, Octylphenol, Nonylphenol, Alkylphenolpolyglykoläther,
Tributylphenylpolyglykoläther, Alkylarylpolyätheralkohole, Isotridecylalkohol, Fettalkoholäthylenoxid-Kondensate,
äthoxyliertes Rizinusöl, Polyoxyäthylenalkyläther, äthoxyliertes Polyoxypropylen,
Laurylalkoholpolyglykolätheracetal, Sorbitester, Lignin, Sulfitablaugen und Methylcellulose.
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Pulver, Streu- und Stäubemittel können durch Mischern oder gemeinsames
Vermahlen der wirksamen Substanzen mit einem festen Trägerstoff hergestellt werden.
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Granulate, z. B. UmhUllungs-, Imprägnierungs- und Homogengranulate,
kwonnen durch Bindung der Wirkstoffe an feste Trägerstoffe hergestellt werden. Feste
Trägerstoffe sind z. B. Mineralerden wie Silicagel, Kieselsäuren, Kieselgele, Silikate,
Talkum, Kaolin, Attaclay, Kalkstein, Kalk, Kreide, Bolus, Löß, Ton,
Dolomit,
Diatomeenerde, Calcium- und Magnesiumsulfat, Magnesiumoxid, gemahlene Kunststoffe,
Düngemittel, wie z. B. Ammoniumsulfat, Ammoniumphosphat, Ammoniumnitrat, Harnstoffe
und pflanzliche Produkte wie Getreidemehle, Baumrinden-, Holz- und Nußschalenmehl,
Cellulosepulver und andere feste Trägerstoffe.
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Die Formulierungen enthalten zwischen 0,1 und 95 Gewichtsprozent Wirkstoff,
vorzugsweise zwischen 0,5 und 90 Gewichtsprozent.
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Zu den Mischungen oder Einzelwirkstoffen können le verschiedenen Typs,
Netz- oder Haftmittel, Herbizide, Fungizide, Nematozide, Insektizide, Bakterizide,
Spurenelemente, Düngemittel, Antischaummittel (z. B. Silikone), Wachstumsregulatoren,
Antidotmittel oder andere herbizid wirksame Verbindungen, wie z. B.
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substituierte Aniline, substituierte Aryloxycarbonsäuren sowie deren
Salze, Ester und Amide, substituierte Ather, substituierte Arsonsäuren sowie deren
Salze, Ester und Amide, substituierte Benzimidazole, substituierte Benzisothiazole,
substituierte Benzthiadiazinondioxide, substituierte Benzoxazine, substituierte
Benzoxazinone, substituierte Benzthiadiazole, substituierte Biurete, substituierte
Chinolin, substituierte Carbamate, substituierte aliphatische Carbonsäuren sowie
deren Salze, Ester und Amide, substituierte aromatische Carbonsäuren sowie deren
Salze, Ester und Amide, substituierte Carbamoylalkyl-thiol- oder -dithiophosphate,
substituierte Chinazoline, substituierte Cycloalkylamidocarbonthiolsäuren sowie
deren Salze, Ester und Amide, substituierte-Cycloalkylcarbonamido-thiazole, substituierte
Dicarbonsäuren sowie Salze, Ester und Amide,
substituierte Dihydrobenzofuranylsulfonate,
substituierte Disulfide, substituierte Dipyridyliumsalze, substituierte Dithiocarbamate,
substituierte Dithiophosphorsäuren sowie deren Salze, Ester und Amide, substituierte
Harnstoffe, substituierte Hexahydro-1H-carbothioate, substituierte Hydantoine, substituierte
Hydrazide, substituierte Hydrazoniumsalze, substituierte Isooxazolpyrimidone, substituierte
Imidazole, substituierte Isothiazolpyrimidone, substituierte Ketone, substituierte
Naphtochinone, substituierte aliphatische Nitrile, substituierte aromatische Nitrile,
substituierte Oxadiazole, substituierte Oxadiazinone, substituierte Oxadiazolidindione,
substituierte Oxadiazindione, substituierte Phenole sowie deren Salze und Ester,
substituierte Phosphonsäuren sowie deren Salze, Ester und Amide, substituierte Phosphoniumchloride,
substituierte Phosphonalkylglyzine, substituierte Phosphite, substituierte Phosphorsäuren
sowie deren Salze, Ester und Amide, substituierte Piperidine, substituierte Pyrazole,
substituierte Pyrazolalkylcarbonsäuren sowie deren Salze, Ester und Amide, substituierte
Pyrazoliumsalze, substituierte Pyrazoliumalkylsulfate, substituierte Pyridazine,
substituierte Pyridazone, substituierte Pyridincarbonsäuren sowie deren Salze, Ester
und Amide, substituierte Pyridine,
substituierte Pyridincarboxylate,
substituierte Pyridinone, substituierte Pyrimidine, substituierte Pyrimidone, substituierte
Pyrrolidincarbonsäure sowie deren Salze, Ester und Amide, substituierte Pyrrolidine,
substituierte Pyrrolidone, substituierte Arylsulfonsäuren sowie deren Salze, Ester
und Amide, substituierte Styrole, substituierte Tetrahydro- oxadiazindione, substituierte
Tetrahydro- oxadiazoldione, substituierte Tetrahydromethanoindene, substituierte
Tetrahydro-diazol-thione, substituierte Tetrahydro-thiadiazin-thione, substituierte
Tetrahydro-thiadiazoldicne, substituierte aromatische Thiocarbonsäureamide, substituierte
Thiocarbonsäuren sowie deren Salze, Ester und Amide, substituierte Thiolcarbamate,
substituierte Thioharnstoffe, substituierte Thiophosphorsäuren sowie deren Salze,
Ester und Amide, substituierte Triazine, substituierte Triazole, substituierte Uracile,
substituierte Uretidindione gegebenenfalls auch erst unmittelbar vor der Anwendung
(Tankmix) zugesetzt werden. Die zuletzt genannten herbiziden Verbindungen können
auch vor oder nach den erfindungsgemäßen Einzelwirkstoffen oder Mischungen zur Anwendung
gebracht werden.
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Die Zumischung dieser Mittel zu den erfindungsgemäßen Herbiziden kann
im Gewichtsverhältnis 1 : 10 bis 10 : 1 erfolgen. Das Gleiche gilt für Ble, Netz-
oder Haftmittel, Fungizide, Nematozide, Insektizide, Bakterizide, Antidotmittel
und Wachstumsregulatoren.
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Die Mittel weisen einen starken herbiziden Effekt auf und können deshalb
als Unkrautverniehtungsmittel bzw. zur Bekämpfung unerwünschten Pflanzenwuchses
verwendet werden. Ob die Mittel als totale oder selektive Mittel wirken, hängt hauptsächlich
von der Wirkstoffmenge je Flächeneinheit ab.
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Unter Unkräuter bzw. unerwünschtem Planzenwuchs sind alle monokotylen
und dikotylen Pflanzen zu verstehen, die an Orten aufwachsen, wo sie nicht erwünscht
sind.
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So können mit den erfindungsgemäßen Mitteln beispielsweise Gramineen,
wie Cynodon spp. Dactylis spp.
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Digitaria spp. Avena spp.
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Echinochloa spp. Bromus spp.
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Setaria spp. Uniola spp.
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Panicum spp. Poa spp.
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Alopecurus spp. Leptochloa spp.
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Lolium spp. Brachiaria spp.
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Sorghum spp. Eleusine spp.
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Agropyron spp. Cenchrus spp.
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Phalaris spp. Eragrostis spp.
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Apera spp. Phragmites c ommunis und andere Cyperaceae, wie Carex
spp. Eleocharis spp.
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Cyperus spp. Scirpus spp.
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und andere dikotyle Unkräuter, wie Malvaceae, z. B.
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Abutilon theoprasti Hibiscus spp.
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Sida spp. Malva spp.
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und andere Compostiae, wie Ambrosia spp. Centaurea spp.
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Lactuca spp. Tussilago spp.
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Senecio spp. Lapsana communis
Sonchus spp. Tagetes
spp.
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Xanthium spp. Erigeron spp.
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Iva spp. Anthemis sppo Galinsoga spp. Matricaria spp.
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Taraxacum spp. Artemisia spp.
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Chrysanthemum spp. Bidens spp.
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Cirsium spp. und andere Convolvulaceae, wie Convolvulus spp. Cuscuta
spp.
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Ipomoea spp. Jaquemontia tamnifolia und andere Cruciferae, wie Barbarea
vulgaris Arabidopsis thaliana Brassica spp. Descurainia spp.
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Capsella spp. Draba spp.
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Sisymbrium spp. Coronopus didynrus Thlaspi spp. Lepidium spp.
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Sinapis arvensis Raphanus spp.
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Geraniaceae, wie Erodium spp. Geranium spp.
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und andere Portulacaceae, wie Portulaca spp. und andere Primulaceae,
wie Anagallis arvensis Lysimachia spp.
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und andere Rubiaceae, wie Richardia spp. Diodia spp.
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Galium spp. und andere Scrophulariaceae, wie Linaria spp. Digitalis
spp.
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Veronica spp. und andere Solanaceae, wie Physalis spp. Nicandra spp.
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Solanum spp. Datura spp.
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und andere
Urticaceae, wie Urtica spp.
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Violaceae, wie Viola spp. und andere Zygophyllaceae, wie Tribulus
terrestis und andere Euphorbiaceae, wie Mercurialis annua Euphorbia spp.
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Umbelliferae, wie Daucus carota Ammi majus Aethus cynapium und andere
Commelinaeae, wie Commelina spp. und andere Labiatae, wie Lamium spp. Galeopsis
spp.
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und andere Leguminosae, wie Medicago spp. Sesbania exaltata Trifolium
spp. Cassia spp.
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Vicia spp. Lathyrus spp.
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und andere Plantaginaceae, wie Plantago spp. und andere Polygonaceae,
wie Polygonum spp, Fagopyrum spp.
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Rumex spp. und andere Aizoaceae, wie Mollugo verticillata und andere
Amaranthaceae, wie Amaranthus spp. und andere Boraginaceae, wie Amsinckia spp. Anchusa
spp.
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Myostis spp. Lithospermum spp.
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und andere
Caryophyllaceae, wie Stellaria spp. Silene
spp.
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Spergula spp. Cerastium spp.
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Saponaria spp. Agrostemma githago Scleranthus annuus und andere Chenopodiaceae,
wie Chenopodium spp. Atriplex spp.
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Kochia spp. Monolepsis nuttalliana Salsola Kali und andere Lythraceae,
wie Cuphea spp. und andere Oxalidaceae, wie Oxalis spp.
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Ranunculaceae, wie Ranunculus spp. Adonis spp.
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Delphinium spp. und andere Papaveraceae, wie Papaver spp. Fumaria
officinalis und andere Onagraceae, wie Jussiaea spp. und andere Rosaceae, wie Alchemillia
spp. Potentilla spp.
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und andere Potamogetonaceae, wie Potamogeton spp. und andere NaJadaceae,
wie Najas spp. und andere Marsileaceae, wie Marsilea quadrifolia und andere Polypodiaceae,
wie Pteridium aguilinum Alismataceae, wie Alisma spp. Sagittaria sagittifolia und
andere
Equisetaceae, wie Eqdsetaceae spp. und andere bekämpft werden.
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Die erfindungsgemäßen Mittel können in Getreidekulturen, wie Avena
spp0 Sorghum Triticum spp. Zea mays Hordeum spp. Panicum miliaceum Secale spp. Oryza
spp.
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Saccharum officinarum und in Kulturen von Dikotyledonen, wie Cruciferae,
z. B.
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Brassica spp. Raphanus spp.
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Sinapis spp. Lepidium spp.
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Compositae, z. B.
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Lactuca spp. Carthamus spp.
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Helianthus spp. Scorzonera spp.
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Malvaceae, z. B.
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Gossypium hirsutum Leguminosae, z. B.
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Medicago spp. Phaseolus spp.
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Trifolium spp. Arachis spp.
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Pisum spp. Glycine Max Chenopodiaceae, z. B.
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Beta spp. Spinacia spp.
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Solanaceae, z. B.
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Solanum spp. Capsicum annuum Nicotiania spp.
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Linaceae, z, B.
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Linum spp.
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Umbelliferae, z. B.
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Petroselinum spp. Apium graveolens Daucus carota Rosaceae, z. B.
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Fragaria
Cucurbitaceae, z. B.
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Cucumis spp. Cucurbita spp.
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Liliaceae, z. B.
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Allium spp.
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Vitaceae, z. B.
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Vitis vinifera Bromeliaceae, z. B.
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Ananas sativus angewandt werden.
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Die erfindungsgemäßen Mittel können in ihrer aufgewandten Menge schwanken.
Die aufgewandte Menge hängt hauptsächlich von der Art des gewünschten Effektes ab.
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Die Aufwandmenge liegt im allgemeinen zwischen 0,1 und 15 oder mehr,
vorzugsweise 0,2 und 6 kg Wirkstoff pro Hektar.
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Die erfindungsgemäßen Mittel können unter anderem im Vorpflanzverfahren,
Nachpflanzverfahren, Vorsaatverfahren, Vorauflaufverfahren, Nachauflaufverfahren
oder während des Auflaufens der Kulturpflanzen oder der unerwünschten Pflanzen ein-
oder mehrmals angewandt werden.
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Beispiel 4 Im Gewächshaus wurden Versuchsgefäße mit lehmigem Sandboden
gefüllt und mit den Samen von Baumwolle (Gossypium hirsutum), Soja (Glycine max),
Rüben (Beta vulgaris), Kohl (Brassica spp.), unbegrannter Trespe (Bromus inermis),
gemeinem Hundszahngras (Cynodon dactylon), Hühnerhirse (Echinochloa crus galli),
großer Borstenhirse (Setaria faberti)s italienischem Raygras (Lolium multiflorum)
und Flughafer (Avena fatua) besät. Unmittelbar danach erfolgte die Behandlung mit
dem Wirkstoff I 2- (Chinlyl-8-oxy)-propionsäure-N,N-diäthylamid, dispergiert oder
emulgiert in 500 1 Wasser je Hektar. Die Aufwandmenge betrug 4 kg/ha aktive Substanz.
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Das Versuchsergebnis nach 4 bis 5 Wochen ist aus der nachfolgenden
Tabelle zu ersehen: Wirkstoff 1 kg/ha a. S. 4 Nutzpflanzen: Gossypium hirsutum 0
Glycine max. 20 Beta vulgaris 10 Brassica spp. 10 unerwünschte Pflanzen: Bromus
inermis 100 Cynodon dactylon 100 Echinochloa crus galli 100 Setaria faberii 100
Lolium multiflorum 100 Avena fatua 100 0 = ohne Schädigung 100 = totale Schädigung
Beispiel 5 Im Gewächshaus wurden die Pflanzen Baumwolle (Gossypium hirsutum), Soäa
(Glycine max.), italienisches Raygras (Lolium multiflorum) und große Borstenhirse
(Setaria faberii) bei einer Wuchshöhe von 1 bis 16 cm mit dem Wirkstoff I, dispergiert
oder emulgiert in 500 1 Wasser Je Hektar, behandelt. Die Aufwandmenge betrug 2 kg/
ha aktive Substanz.
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Das Versuchsergebnis nach 2 bis 3 Wochen ist aus nachfolgender Tabelle
zu ersehen.
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Wirkstoff 1 kg/ha a. S. 2 NutzpRlanzen: Gossypium hirsutum 0 Glycine
max. 20
Wirkstoff 1 kg/ha a. S. 2 unerwünschte Pflanzen: Lolium
multiflorum 90 Setaria faberil 100 0 = ohne Schädigung 100 = totale Schädigung.
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Beispiel 6 Bei der Anwendung des Wirkstoffes I im Freiland wurden
die folgenden Ergebnisse erzielt, wobei die den Wirkstoff enthaltende Spritzbrühe
aus einem Spritzpulver (WP) oder aus einer Lösung des Wirkstoffes in organischen
Lösungsmitteln (EC) hergestellt wurde.
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Pflanzen kg/ha Wirk- W i r k s t o f f stoff WP EC WP EC Glycine max.
1,0 0 0 2,0 0 0 3,0 o o 4,0 o o Gossypium hirsutum 1,0 0 0 2,0 0 0 3,0 0 0 4,0 o
o Alopecurus myosuroides 1,0 0 2,5 2,0 5 17,5 3,0 20 35 4,0 40 47»5 Avena fatua
1,0 0 0 2,0 1,6 3,3 3,0 5 11,6 4,o 13,3 25 6,0 45 55 Echinochloa crus galli 1,0
2,5 5 2,0 7,5 10 3,0 22,5 27,5 4,0 37,5 47,5 6,0 75 75
Pflanzen
kg/ha Wirk- W i r k s t o f f stoff WP EC Anthemis arvensis 1,0 20 2,5 2,0 31,2
30 3,0 38,7 43,7 4,0 53,7 55 6,0 45 55 Chenopodium album 1,0 0 1,6 2,0 8,3 3,3 3,0
15 15 4,0 25 26,6 o 30 60 Galinsoga parviflora 1,0 0 3,3 2,0 10 20 3,0 30 33,3 4,0
53,3 50 6,0 70 55 Galium aparine 1,0 0 0 2,0 0 0 3,0 O O 4,0 5 5 Polygonum convolvulus
1,0 0 0 2,0 0 0 3,0 0 0 4,0 0 0 6,0 10 0 Polygonum persicaria 1,0 0 0 2,0 0 0 3,0
50 0 4,0 80 10 Sinapis arvensis 1,0 0 0 2,0 0 0 3,0 0,8 1,6 4,0 7,5 8,37,5 6,o 15
5 Stellaria media 1,0 0 2,0 - 15 3,0 - 35 4,0 - 70 Spergula arvensis 1,0 7,5 30
2,0 15 45 3,0 25 60 4,0 45 72,5 O = ohne Schädigung 100 = totale Schädigung