DE2546778A1 - Verwendung von 20.22-dihydro- cardenolid-glykosiden zur herstellung von arzneimitteln fuer die behandlung von durchblutungsstoerungen - Google Patents

Verwendung von 20.22-dihydro- cardenolid-glykosiden zur herstellung von arzneimitteln fuer die behandlung von durchblutungsstoerungen

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DE2546778A1 DE19752546778 DE2546778A DE2546778A1 DE 2546778 A1 DE2546778 A1 DE 2546778A1 DE 19752546778 DE19752546778 DE 19752546778 DE 2546778 A DE2546778 A DE 2546778A DE 2546778 A1 DE2546778 A1 DE 2546778A1
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Description

  • Verwendung von 20. 22-Dihydro-Cardenolid-Glykosiden zur y
  • Behandlung von Durchblutungsstörungen Es ist bekannt, daß Cardenolid-Glykoside wirksame Mittel zur Behandlung von Herzinsuffizienzen sind, insbesondere k-Strophantin, Ouabain (g-Strophanthin) und Digoxin, die bereits seit langem in der Therapie verwendet werden Bekannt ist ferner, daß einige Cardenolid-Glykoside auch pectanginöse Beschwerden bessern können. Bereits 1934 wurde k-Strophanthin von Edens für die Therapie pectanginöser Beschwerden vorgeschlagen (Endens, "Die Strophanthinbehandlung der Angina pectoris", Münch.Med.Wschr. 37, 1424-1427 (1934)) Sarre wies 1943 darauf hin, daß mit k-Strophanthin eine Verbesserung, mit Lanata-Glykosiden dagegen eine Verschlecterung der Angina-pectoris-Symptomatik beobachtet wird (Sarre, "Die Ursachen der gegensätzlichen Wirkung von Strophanthin und Ulgitalis auf die Coronarinsuffizient", Klin.Wschr. 22, 135-141 (1943)) Kubiceck konnte 1973 zeigen, daß Ouabain bei ischämischen Eerezw erkrankungen eine Verbesserung der Belastbarkeit bewirkt, während Lanata-Glykoside keine Wirkung besitzen oder einen leichten Leistungsabfalls bewirken (Kubicek, "Hypoxitoleranz bei koronarer Herzkrankheit unter der Einwirkung von Digoxin, S-Methyldigoxin und g-Strophanthin", Ther. d. Gegenw. 112, 747-769 (1973)).
  • Im Gegensatz zu Lanata-Glykos7iden bewirkt k-Strophanihin auch eine Besserung von peripheren Durchblutungsstörungen (Zothe, "Untersuchungen über die Wirkung des Strophanthins bei peripheren Durchblutunsstörungen", Z. Kreislaufforschung 30, 889-897 (1938)) Nach diesen Untersuchungen sollten Herzglykoside zwei verschiedene Wirkungen besitzen: die bekannte Digitals-Wirkung auf die Coronarinsuffizienz sowie die Wirkung bei peripheren Durchblutungsstörungen.
  • Es stellte sich die Aufgabe, Herzglykoside zu finden, die eine ausgeprägte periphere Wirkung bei nur schwacher bzw. vernachlässigbarer coronarer Wirkung besitzen. Während die bei fast allen bekannten Cardenolid-Glykosiden stark vorherrschende Digitalis-Wirkung auf die Coronarinsuffizienz bei einer Vielzahl von Cardenolid-Glykosiden eingehend untersucht worden ist, ist die nur schwach ausgeprägte periphere Wirkung erst bei wenigen Glykosiden beobachtet worden, und zwar als Nebenwirkung bei Humanversuchen in der Klinik.
  • Zur Untersuchung der peripheren Wirkung an einer Vielzahl von Cardenolid-Glykosiden mußte deshalb zunächst ein Tiermodell entwickelt werden.
  • Es ist bekannt, daß die Herzen von Ratten gegenüber der zur Behandlung von Herzinsuffizienzen wichtigen kontraktilitätssteigernden Wirkung weitgehend unempfind h sind. Die für die Kontraktilitätssteigerung verantwortliche Hemmung der Transport-ATP-ase führt jedoch bei Ratten zu einem Verlust von Kalium aus den Zellen, das durch die Nieren ausgeschieden wird und dadurch leicht meßbar ist (Kaljurese). Aufgrund dieser Tatsache ist die Ratte als Tiermodell geeignet.
  • Versuche haben gezeigt, daß einige Glykoside eine sehr ausgesprochene cerebrale Toxizität haben. Bei Ihnen liegt die akut tödliche Dosis noch unter derjenigen, welche die Kaliumausscheidung steigert. So kann als zweiter Meßwert für eine bekannte und charakteristische Glykosid-Wirkung die Angabe der akuten tödlichen Dosis (Toxizität) herangezogen werden.
  • Bei Ratten wie bei allen anderen Tierarten führt ein Sauerstoffmangel des Herzens zum Abbau von Glykogen, das als anaerobe Energiereserve dient. Es ist bekannt, daß bei Angina pectoris eingesetzte Medikamente wie adrenerge S-Blocker diesen durch Sauerstoffmangel bedingten Abfall des Glykogens hemmen können (Glykogengehalt) Auch Herzglykoside sind in der Lage, den durch Sauerstoffmangel bedingten Abfall des Glykogens zu hemmen. Die von Sarre und anderen beobachtete Besserung pectanginöser Beschwerden findet damit ihre Erklärung, Es ist bekannt, daß hydrierte Herzglykoside erst in 20 mal höheren Konzentrationen dieselbe positiv inotrope Wirkung haben wie die als Ausgangsverbindungen verwendeter. Cardenolid-Glykosiden (Reiter, M., Arzneim.-Forsch. 17, 1249 (1967).
  • Es entsprach daher den Erwartungen, daß Xatierese und Toxizität als typische Glykosidwirkungen bei den Ratten nach Gabe der hydrierten Cardenolide erst in sehr viel höheren Dosen auftraten als nach den analogen nicht hydrierten Verbindungen.
  • Völlig unerwartet war daher die Entdeckung, daß die Hemmung der Glykogenolyse durch die hydrierten Verbindungen nicht in gleichem Maße abnahm wie Kaliurese und Toxizität. Dividiert man die kaliuretisch oder toxisch wirkenden Dosen durch diejenigen, die zu einer Hemmung der Glykogenolyse benötigt wurden, so erhält man die Maße für die therapeutische Breite der geprüften Substanzen.
  • Es zeigte sich, daß diese für die hydrierten Verbindungen durchwegs größer war als für die Ausgangssubstanzen. Daß die im Tierversuch berechnete therapeutische Breite für die S.nwendbarkeit beim Menschen aussagekräftig ist, geht daraus hervor, daß sie für Ouabain mit 3,7 wesentlich größer war als für Dioxin mit -0,4. Das entspricht der eingangs zitierten Erfahrung, daß Ouabain, nicht aber Digoxin in der Lage ist, die Beschwerden bei einer flypoxiebelastung bei Kranken mit Angina pectoris zu bessern.
  • Die Hemmung der Glykogenolyse bei Sauerstoffmangel kann nicht durch eine Besserung der Coronardurchblutung erklärt werden, da die Coronargefäße bei Sauerstoffmangel ohnehin maximal erweItert werden. Vielmehr ist diese Beobachtung nur durch eine Erhöhung der Extraktion von Sauerstoff zu deuten, ein Wirkungsr.echanismus, der auch bei cerebralen und peripheren Durchblutungsstörungen zu einer Verbesserung der Sauerstoffversorgung des Gewebes führt.
  • Die hydrierten Cardenolid-Glykoside sind deshalb sowohl bei coronaren wie auch bei cerebralen und peripheren Durchblütungsstörungen anwendbar. Sie haben gegenüber den nicht hydrierten Ausgangsverbindungen den Vorteil, daß die positiv inotrope Wirkung und damit auch die typische Toxizität der Herzglykoside in den Hintergrund treten.
  • Gegenstand der Erfindung ist deshalb die Verwendung von 20.22-Dihydro-Cardenolid-Glykosiden der allgemeinen Formel in der R1, R3, R4 und R5 Wasserstoff oder eine Hydroxylgruppe, R2 eine Methyl-, Hydroxymethyl- oder Carbadehydgruppe, R6 Wasserstoff oder eine gegebenenfalls acylierte Hydroxygruppe und Z einen Acovenose-, Arabinose-, Cymarose-, Oleandrose-, Rhamnose-, Thevetose-, Digitoxose-, Di-digitoxose-, Tri-digitoxose- oder Tri-digitoxose-mono-glucose-Rest, dessen OH-Gruppen gegebenenfalls durch Alkyl oder Acyl substituiert sind wobei auch zwei benachbarte OH-Gruppen gemeinsam durch einen Alkyliden-Rest substituiert sein können.
  • bedeuten, aur Behandlung von Durchblutungsstörungen.
  • Unter Acyl als Substituierten der OH-Gruppen versteht man Acyl-Reste mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise den Acetyl-Rest Als Alkyl kommen alkyl-Reste mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen in Frage vorzugsweise die Methyl- und Äthyl-Gruppen.
  • Unter Alkyliden-Reste,. die zwei benachbarte Hydroxyl-Gruppen substituieren können, versteht man geradkettige, verzweigte oder cyclische Kohlenwasserstoff-Reste mit 1 - 10 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise den Isopropyliden-, den Benzyliden- und den Cyclohexyliden-Rest.
  • Beispiele für 20.22-Diyhdro-Cardenolid-Glykoside der allgemeinen Formel I, die bevorzugt verwendet werden können, sind: 20.22-Diyhdro-digoxin 20.22-Diyhdro-digitoxin 20. 22-Dihydro-ouabain 20.22-Diyhdro-cymarin 20.22-Diyhdro-ß-methyldigitoxin 20.22-Diyhdro-3',4'-isopropyliden-helveticosol 20.22-Diyhdro-2',3'-isopropyliden-evomonosid 20.22-Diyhdro-2'-methylneriifolin 20.22-Diyhdro-2',4'-diacetylaconvenosid A 20.22-Diyhdro-triacetyl-gitoxigenin-digitoxosid 20.22-Diyhdro-trimethyl-digitoxigenin-α,L-arabinosid 20. 22-Dihydro-lanatosld C 20.22-Diyhdro-ß-acetyldigoxin 20.22-Diyhdro-pentaacetylgitoxin 20.22-Diyhdro- digoxigenin-bis-digitoxosid 20.22-Diyhdro-α-acetyldigitoxin 20.22-Diyhdro-α-acetyldigoxin 20. 22-Dihydro-oleandrin 20.22-Diyhdro-peruvosid Die hydrierten Cardenolid-Glykoside sind bereits er der Anmeldung Aktenzeichen sowie in der DT-OS 22 33 147 beschrieben.
  • Die erfindungsgemäßen Substanzen I können in flüssiger oder fester Form enteral und parenteral appliziert werden. Als Injektionsmedium kommt vorzugsweise Wasser zur Anwendung, welches die bei Injektionslösungen üblichen Zusätze wie Stabilisierungsmittel, Lösungsmittler und Puffer enthält.
  • Derartige Zusätze sind z.B. Tartrat- und Citrat-Puffer, Äthanol, Komplexbildner (wie Äthylendiamin-tetraeesigsäure und deren nicht-toxische Salze), hochmolekulare Polymere (wie flüssige Polyäthylenoxid) zur Viskositätsregulierung.
  • Feste Trägerstoffe sind z. B. Stärke, Lactose, Mannit, Methylcellulose, Talkum, hoch-disperse Kieselsäure, höher-molekulare Fettsäuren (wie Stearinsäure), Gelatine, Agar-Agar, Calciumphosphat, Magnesiumstearat, tierische und pflanTiche Fette, feste hochmolekulare Polymere (wie Polyäthylenglykole); für orale Applikation geeignete Zubereitungen (z.B. tabletten oder Tropfen) können gewünschtenfalls Geschmacks- und Süßstoffe enthalten.
  • Die erfindungsgemäße Verbesserung der cerebralen und peripheren Durchblutungsstörungen wird bereits mit Dosierungen erreicht, die unterhalb derjenigen liegen, die für die Behandlung von HerzinsuffiZienzen gebräuchlich sind oder diesen gleich kommen.
  • Die hydrierten Glykoside werden je nach der Wirksamkeit der Substanz und der Empfindlichkeit des Patienten in Tabletten zu 0,5 bis 5,0 mg ein- bis dreimal täglich verabreIcht.
  • Die Prüfmethodik für die erfindungsgemäß verwendeten Substanzen wird wie folgt beschrieben: Allgemeines Herzglykoside können den unter Hypoxie auftretenden Glykogenschwund im Rattenherzen hemmen. Für eine günstige Beeinflussung durch Herzglykoside unter verschiedenen Belastungen, die teilweise über metabolische Glykosid-Effekte erklärt werden können, gibt es in der Literatur Hinweise. So beobachtete ASISOWA (1971) bei erhöhtem Glykogengehalt des Kaninchens nach Glykosid-Applikation eine verminderte Letalität bei experimentell gesetzten Arteriosklerosen und Coronarspasmen. TASCHMUCHAMEDOWA et. al., 1971, fanden,daß Acetyl-Strophanthidin und K-Strophanthin, den Glykogen- und Phosphat-Gehalt des Rattenmyokards steigerten, während der Lactat-Gehalt abnahm. Die Autoren interpretierten diese Befunde als Verstärkung der Glykogenresynthese und Verbesserung der owydativen Phosphorylierung.
  • Unsere Untersuchungen konzentrierten sich, nachdem eine Schutzwirkung gegen die I<ypoxie-induzierte Glykogenverarmung gezeigt werden konnte, auf die Frage, ob sich verschiedene Herzglykoside in dieser Beziehung unterschiedlich verhalten. Als Ausdruck der Schutzwirkung gegenüber der Hypoxie-bedingten Glykogenverarmung wurde die DE40 bestimmt. Die metabolische Wirkungsstärke, ausgedrückt als DE40, wurde Su der die Verträglichkeit bestimmenden Dosis (DE0,8 bzw. LD50, siehe unter Methode) ins Verhältnis gesetzt.
  • Das Verhältnis der die Verträglichkeit limitierenden Dosis (DE0,8 oder LD50) zu der metabolisch wirksmane (DE40) bezeichnet man als therapeutischen Index. Setzt man die therapeutischen Indices verschiedener Substanen ins Verhältnis, so ergeben sich damit Rückschlüsse auf die metabolische Komponente. Das Verhältnis der therapeutischen Indices der Dihydro-Verbindung zum therapeutischen Index der originären Verbindung wird von uns als metabolischer Index (MI) bezeichnet.
  • l. Methode.
  • Kaliurese: Als Maß für die eigentliche Glykosid-Wirkung, d.h. die cardio-tonisierende Komponente, wurde die Kaliurese verwendet. Dazu werden bei Sprague-Dawley-Ratten (30 Tiere pro Dosis, mindestens zwei,häufig mehr Dosen) die Harnausscheidung über 2 Stunden gemessen und der Gehalt an Kalium flammenfotometrisch bestimmt. Es wurde die Dosis ermittelt, welche den Kaliumgehalt in Harn (Normwert 0,25 mVal K+/kg) auf 0,80 mVal K+/kg Körpergewicht erhöht.
  • Weitere Einzelheiten tu den Normwerten und zur Methode siehe bei GREEFF (1958) sowie bei CZERWEK et al. (l97l).
  • Toxizität Bei Substanzen ohne nachweisbare Kaliurese wurde die Toxizität als Bezugsgröße anstelle der kaliuretischen Dosis verwendet. Die Toxizität (LD50 Ratte i.p.) wurde so bestimmt, daß die Glykoside in geeigneter Dosis an je 10 Ratten intraperitoneal injiziert wurden und mindestens 3 Letalitätswerte zwischen lC und 84 % ermittelt werden konnten. Die LD50 wurde auf dem Wege der programmierten Probitanalyse nach FINNEY (1962) berechnet.
  • Glykogengehalt: Als Maß für die metabolische Komponente wurde die Beeinflussung des Herzglykogengehaltes unter einer 20 min.
  • dauernden Hypoxie (7 % O2, 93 t N2) verwendet. Unter diesen Bedingungen kommt es zu einer Verarmung des normalen Glykogengehaltes von ca. 120 mg pro 100 g Herzgewebe bei den nicht Hypoxie-belasteten Ratten, auf etwa 15-25 mg pro 100 g Herzgewebe bei Hypoxie-belasteten Ratten. Um die metabolische Komponente vergleichend beurteilen zu können, wurden die DE40-Werte durch Interpolation ermittelt, d.h. die Dosis, unter der nach Hypoxie der Glykogengehalt nur auf 40 mg pro loo g Herzgewebe reduziert war. Zur Bestimmung der DEto wurden mindestens zwei, häufig drei oder mehr Dosen mit je 10 Ratten geprüft.
  • Methodische Einzelheiten siehe BARTSCH et. al. (1974).
  • T a b e l l e
    Verträglichkeitskritarium M I
    Substanz Kaliurass Ratts LD50 Ratte Herzblykogen D#0,8 LD50
    D#0,8 mVal K*/kg mg/kg i.p unter D#40 D#40 TI Dihydroverbindung
    mg/kg i.p. Hypoxie TI Verbindung
    D#50 mg%
    mg/kg i.p
    ß-Methyl-Digitoxin > 1,0 0,59 0,1 5,9 5
    DH-G-Methyl-digitoxin >10,0 15,0 0,5 30
    Isopropyliden-halveticesol 1,55 71,0 2,0 35 >1,4
    DH-Isopropyliden-helveticosel >20,0 >50,0 1,0 >50
    Isopropyliden-evamonoxid > 1,0 1,53 0,5 3 3,0
    DH-Isopropyliden-evamonosid >10,0 23,5 2,0 11
    2-Methyl-neriifolin > 1,0 2,1 0,2 10 2,6
    DH-2-Methyl-nerlifolin >10,0 14,0 0,5 20
    Diacetyl-acovenacid-A 19,0 >50,0 10,0 1,9 >2,5
    DH-Diacetyl-acovenacid-A >20,0 >50,0 4,25 >4,7
    Diacetyl-olsendriginin-digitoxacid 5,5 >50,0 0,5 40 >2,2
    DH-Triacetyl-gitoxigen-digitoxosid >20,0 >50,0 0,5 >40
    Trimethyl-digitoxigenin-α,L-arabinacid > 1,0 8,3 0,2 41 #1,0
    DH-Trimethyl-digitoxigenin-α,L-arabinosid >20,0 >50,0 <100 2,0 >25 <50
    Duconin 0,48 >50,0 0,13 3,7 >24
    DH-Duabain >20,0 >50,0 0,22 >90
    Digoxin 0,2 0,5 0,4 >50
    DH-Digoxin >20,0 >50,0 1,0 >20
    ß-Methyl-digoxin 0,2 6,2 0,5 0,4 30
    DH-ß-methyldigoxin >40,0 >50,0 4,0 >10
    Digitoxin 0,4 0,2 2,0 200
    DH-Digitoxin >40,0 >50 0,1 >400
    ß-Acetyldigoxin 0,42 62 0,7 0,6 35
    DH-ß-acetyldigoxin >10,0 >50 0,5 >20
    Ferteacetylgitoxin >10,0 30 0,1 300 >1,66
    DH-Pentaacetylgitoxin >10,0 >50 0,1 >300 -
    Cymarin 0,15 32 0,14 1,1 55
    DH-Cymarin 11,0 >50 2,0 5,5
    TI = Therapeutischer Index MI = Metabolischer Index DH = Dihydro Ergebnisse: Die Überlegenheit Dihydro-Glykosid-Derivate gegenüber den origniären Verbindungen läßt sich am deutlichsten aus der letzten Spalte der Tabelle mit den metabolischen Indices (MI) erkennen. Dabei bedeuter der Wert 1 = keinen Unterschied; größere Werte eigen an, daß die Dihydro-Verbindung überlegen ist. Dabei ergibt sich überraschenderweise eine starke Differenzierung der Dihydro-Derivate in Richtung auf eine metabolische Komponente.
  • Literatur: 1. ASISOWA, S.S Prophylaktische Anwendung von Herzglykosiden bei Conerinsuffizienz.
  • Farmakologije Alkeloidomid Serdetachnich Glikosidom Taschkent, 230 - 234 (1S?1) 2. BARTSCH, W., E. RESCH, G. HEBOLD und E. DIETZ Ein Beitrag zur Differenzierung zwischen echter und acheinbarer ß-Rezeptoren-Blockade am Herzen.
  • Arzneim.-Forsch. (Drug Res.) 24, Nr. 3, 303 - 308 (1974) 3. CZERWERK, H., K. HARDEBECK, F. KAISER, W. SCHAUMANN und A. WOHLFARTH-RIBBENTROP ß-Methyl-Digoxin II. Extracardiale Wirkungen bei enteraler und parenteraler Gabe.
  • Arzneim.-Forsch. (Drug Res.) 21, 231 - 234 (1971) 4. FINNEY, D.J.
  • Probit Analysis.
  • 2nd ed. Cambridge Univ. Press, Canbridge (1962) 5. GREFF, K.
  • Vergleich der kaliuretischen Wirkung verschiedener Glykoside der Strophentidins und Digitoxigenins bei parenteraler und enteraler Applikation.
  • Naunyn-Schmiedeberg's Arch. exp. Path. Pharmak. 233, 468 - 483 (1958) 6. TASCHUMCHAMEDOWA, F. und ASISOWA, S.S.
  • Der Einfluß von Acetylstrophanthidin, Strophanthidin und k-Strophanthin ß auf einige Stoffwechselprozesse im Myocard.
  • Farmakologija Alkaloidomid Serdetechnich Glikosidom, Taqschkent, 236 - 239 (1971) Beispiel 1 1,000 g 20.22-Dihydro-ß-methyldigoxin 2,694 g Kaliumdihydrogenphosphat DAB 1,306 g Natriummonohydrogenphosphat nach Stören DAB werden zusammen auf einer Mörser-Mühle fein verrieben und mit 73,100 g Milchzucker DIN 10, DAB 4,500 g Polyvinylpyrrolidon (Plasdone K 29-32) 1,000 g kolloidale Kieselsäure (Aerosil) 2,000 g Amylopektinglykolat-Natrium (Primojel) 4,000 g Talkum DAB 0,400 g Magnesiumstearat USP vermischt und durch ein Sieb von 0.G mm Maschenweite gegeben.
  • Die erhaltene Tablettenmasse wird anschließend in üblicher Weise zu Tabletten von 90 mg mit einem Gehalt von je 1 mg 20.22-Dihydro-ß-methyldigoxin gepreßt.
  • Bei spiel 2 1,0 g 20.22-Dihydro-ß-methyldigoxin werden in einem Gemisch aus 0,2 1 Äthanol DAB (96 %ig) und 0,2 1 Polyäthylenglykol 400 DAB aufgelöst. Die erhaltene Lösung wird in eine Lösung von 1,0 g Natriumcitrat DAB in 1,6 1 Wasser für Injektionszwecke eingerührt. Der Ansatz wird mit Wasser für Injektionszwecke auf 2,0 1 aufgefüllt. Nach geeigneter Filtration (Membranfilter 1121 + G 3) und Sterilisation (20 Minuten bei 1200C) wird die fertige Lösung in Ampullen mit 2,0 ml Inhalt, entsprechend einem Gehalt von je 1, mg 20.22-Dihydro-ß-methyldigoxin, abgefüllt.
  • Beispiel 3 90 g 20.22-Dihydro-ß-methyldigoxin werden in 4.410 g Äthanol und 4.130 g Glycerin gelöst, mit einer wäßrigen Lösung von 1,0 g Xthylendiamintetraessigsäure-dinatriumsalz (Titriplex III) 1,0 g Natrium-metabisulfat 12,5 g Natriumcitrat vermischt und mit Wasser auf 10,0 1 aufgefüllt, Die fertige Lösung wird in 10,0 ml-Portionen in braune Remy-Flaschen (Tropfen) abgefüllt. 5 Tropfen dieser Lösung enthalten 1 mg 20.22-Dihydro-ß-methyldigoxin,

Claims (2)

  1. Patentansprüche 1. Verwendung von. 20.22-Dihydro-Cardenolid-glykosiden der allgemeinen Formel I in der R1, R3, R4 und R5 Wasserstoff oder eine Hydroxylgruppe, eine Methyl-, Hydroxymethyl- oder Carbaldehydgruppe, Wasserstoff oder eine gegebenenfalls acylierte Hydroxygruppe und Z einen Acovenose-, Arabinose-, Cymarose-, Oleandrose-, Rnamnose-, Thevetose-, Digitoxose-, Di-digitoxose-, Tri-digitoxose- oder Tri-digitoxose-mono-glucose-Rest, dessen OH-Gruppen gegebenenfalls durch Alkyl oder Acyl substituiert sind, wobei auch zwei benachbarte OfI-Gruppen gemeinsam durch einen Alkyliden-Rest substituiert sein können, bedeuten, zur Herstellung von Arzneimitteln zur Behandlung von Durchblutungsstörungen.
  2. 2. Arzneimittel für die Behandlung von Durchblutungsstörungen, enthaltend Verbindungen gemäß Anspruch 1.
DE19752546778 1975-10-18 1975-10-18 Verwendung von 20.22-dihydro- cardenolid-glykosiden zur herstellung von arzneimitteln fuer die behandlung von durchblutungsstoerungen Withdrawn DE2546778A1 (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO2000074700A2 (en) * 1999-06-03 2000-12-14 Corporation Du Centre De Recherche Du Centre Hospitalier De L'universite De Montreal Uses of ouabain and ouabain-like molecules in apoptosis related pathologies

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