DE2546695B2 - Vorrichtung zum kontinuierlichen Biegen von langgestreckten Werkstücken - Google Patents
Vorrichtung zum kontinuierlichen Biegen von langgestreckten WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Biegen von langgestreckten Werkstücken, mit
einer Führungseinrichtung, einer Vorschubeinrichtung sowie einer diesen nachgeordneten Heizeinrichtung für
das in seiner Längsrichtung bewegte Werkstück, dessen in Bewegungsrichtung vorderes Ende in einer Spanneinrichtung
gehalten ist, die um eine zur Biegeebene senkrechte Achse schwenkbar auf einem Querschlitten
angeordnet ist der in der Biegeebene senkrecht zur Bewegungsrichtung des ungebetenen Werkstücks verschiebbar
ist.
Bei einer aus der DE-AS ?l 12 019 bekannten Vorrichtung dieser Art wird das Biegemoment dadurch
aufgebracht, daß das zu biegende Rohr, dessen vorderes Ende in einem um eine Achse schwenkbaren Biegearm
eingespannt ist, vorgeschoben wird. Dabei ist der Biegeradius durch den durch den Biegearm definierten
Abstand zwischen dessen Drehpunkt und der Mittellinie des noch nicht gebogenen Teils des Rohres festgelegt.
Um Störungen sekundärer Art, beispielsweise Unregelmäßigkeiten der Wandstärke, Rechnung tragen zu
können, ist nach der bekannten Vorrichtung vorgesehen, den Drehpunkt des Biegearms zu verschieben,
wobei durch Verschieben der Heizeinrichtung der Biegeradius in seiner Länge angepaßt wird. Weiterhin
ist vorgesehen, den Drehpunkt des Biegearms durch Anordnung auf einem längs Führungen beweglichen
Schlitten beweglich zu machen. Bei der bekannten Vorrichtung ist jedoch der Krümmungsradius immer
abhängig von der wirksamen Länge des Biegearms.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs angegebenen Gattung zu
schaffen, die es ermöglicht, an einem Werkstück mehrere Biegevorgänge unterschiedlicher Krümmung
kontinuierlich und ohne Umspannen des Werkstücks vorzunehmen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Verschieben des Querschlittens auf einem in
Bewegungsrichtung des ungebogenen Werkstücks verschiebbaren Längsschlitten und das Schwenken der
Spanneinrichtung durch einen Antrieb erfolgt.
Da bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung kein konstanter, den Krümmungsradius bestimmter und
festlegender Biegearm vorgesehen ist und das Biegemoment nicht durch den Vorschub des zu biegenden
langgestreckten Werkstücks erzeugt wird, sondern
durch Drehung des eingespannten vorderen Endes des Werkstücks, lassen sich mit dieser in einem Arbeitsgang
mehrere Biegevorgänge mit unterschiedlicher Krüm mung kontinuierlich vornehmen.
Ein Ausftthrungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert In dieser
zeigt
Fig.i eine Draufsicht auf die Vorrichtung zum Biegen von langgestreckten Werkstücken in schematischer Darstellung und
Fig.i eine Draufsicht auf die Vorrichtung zum Biegen von langgestreckten Werkstücken in schematischer Darstellung und
F i g. 2 eine Prinzipskizze des Biegevorgangs.
In Fig. 1 ist als Werkstück ein gerades Rohr 1 gezeigt, das mit mehreren Biegungen versehen werden soll. Auf einem ortsfesten Gestell sind zwei Paare von Führungsrollen 2, 2', 3, 3' angeordnet, die eine Führungseinrichtung A bilden und das langgestreckte Werkstück längs seiner Achse frei führen.
In Fig. 1 ist als Werkstück ein gerades Rohr 1 gezeigt, das mit mehreren Biegungen versehen werden soll. Auf einem ortsfesten Gestell sind zwei Paare von Führungsrollen 2, 2', 3, 3' angeordnet, die eine Führungseinrichtung A bilden und das langgestreckte Werkstück längs seiner Achse frei führen.
Zwischen den beiden Führungsrollenpaaren ist das
langgestreckte Werkstück symmetrisch von einem Satz von Klemmwalzen 4, 4' umgeben, die von einem
geeigneten Motor mit geeigneter Geschwindigkeit angetrieben werden und zusammen mit diesem Motor
die Vorschubeinrichtung S bilden.
Weiter ist ein Längsschlitten 5 gezeigt, der vor der
Führungseinrichtung A angeordnet ist und einen im wesentlichen rechteckigen Rahmen besitzt, der sich
rechtwinklig zu der Achse des Rohrs 1 erstreckt Der Längsschlitten 5 ist nur in der Richtung des ungeboge-
jo nen Teils des zu biegenden Rohrs bewegbar. Zu diesem
Zweck ist der Längsschlitten auf Führungsschienen 51, SV mit Hilfe von Rädern 52,52' abgestützt und geführt,
die sich auf den Führungsschienen 51,5V frei abwälzen können und in den Fahrgestellen 54, 54' des
J5 Längsschlittens 5 gelagert sind. Der Längsschlitten 5 ist
ferner mit Fahrgestellen 55,55' versehen, die an beiden Enden Räder 53, 53' tragen, die sich auf den
Seitenflächen der Führungsschienen 51, 5V abwälzen können und verhindern, daß sich der Rahmen unter der
Einwirkung des durch das Biegen; orient hervorgerufenen Gegendrehmoments dreht. Der Rahmen des
Längsschlittens 5 ist mit Führungsflächen 56, 56' ausgebildet, die sich in der Längsrichtung des Längsschlittens,
d.h., rechtwinklig zu der Achse des ungebogenen Teils des Rohrs 1, erstrecken. Ein
Querschlitten 6 ist mit vier Rädern 61,61' versehen, die
an je einer Ecke des Querschlittens angeordnet sind und sich auf den Führungsflächen 56, 56' abwälzen können,
so daß der Querschlitten längs derselben mit minimaler Reibung verfahrbar ist. In dem Querschlitten 6 ist
annähernd in der Mitte desselben ein kreisförmiger Tisch 7 drehbar gelagert, der mit Hilfe eines Motors
hzw. Antriebs 71 langsam gedreht wird und mit einer Spanneinrichtung 8 versehen ist, die dazu dient, das
Rohr 1 an seinem Ende einzuspannen und auf das Rohr ein Biegemoment oder Drehmoment auszuüben. Die
Teile 5 bis 8 bilden die Drehmomenterzeugungseinrichtung C.
In geringem Abstand vor den Führungsrollen 3,3 ist
In geringem Abstand vor den Führungsrollen 3,3 ist
ho eine kreisförmige elektrische Induktionsheizspule oder
ein Gasbrennerkranz 9 angeordnet, die bzw. der sich rechtwinklig oder annähernd rechtwinklig zu dem Rohr
1 erstreckt und geeignet ist, das Rohr 1 in einer begrenzten, schmalen Zone zu erhitzen, in der die
plastische Biegeverformung stattfindet. Diese Spule oder dieser Kranz 9 bildet zusammen mit einem
Transformator bzw. einer Gasquelle 10 eine Heizeinrichtung D.
Es ist ein Doppelmantelring 11 vorgesehen, der
zahlreiche öffnungen für den Durchtritt eines Kühlmittels, wie Wasser, Luft oder dergleichen besitzt, das zum
Kühlen des Rohrs 1 am vorderen Rand der erhitzten Zone und damit zum Begrenzen der Breite derselben
und zur Verhinderung einer zu starken Verformung des Rohrs 1 dient Dieser Ring 11 ist mit einer nicht
gezeigten Quelle des Kühlmittels verbunden und bildet zusammen mit dieser Quelle die Kühleinrichtung E Die
vorstehend beschriebenen Einrichtungen A bis E bilden
eine Vorrichtung zum Biegen.
Der Biegevorgang wird wie folgt durchgeführt, vgl.
hierzu auch F i g. 2:
Ein von zwei Paaren von Führungsrollen 2,2' und 3,3'
der Führungseinrichtung A abgestütztes und geführtes Rohr 1 wird zunächst an seinem vorderen Ende fest
eingespannt Dann werden die genannten Führungsrollen so eingestellt, daß sie miteinander fluchten und wird
der Motor 71 eingeschaltet, der den kreisförmigen Tisch 7 und die Spanneinrichtung 8 antreibt Gleichzeitig wird
ein nicht gezeigter Motor eingeschaltet der die Vorschubeinrichtung antreibt so daß das Rohr i
zusätzlich nach einem vorherbestimmten Programm vorgeschoben wird. Ferner werden gleichzeitig die
Heizeinrichtung D und die Kühleinrichtung E eingeschaltet Jetzt beginnt der Biegevorgang.
Das Programm Für den Lauf des vorgenannten, in den Zeichnungen nicht dargestellten Motors der Vorschubeinrichtung
B und des Motors 71 der Drehmomenterzeugungseinrichtung C kann aufgrund der nachstehenden
Beziehungen bestimmt werden.
Es sei
5' die Länge des gebogenen Teils des Rohrs 1,
ds/df die Vorschubgeschwindigkeit des Rohrs 1 (ungebogener Teil S),
ds'/di die Vorschubgeschwindigkeit des gebogenen Teils des Rohrs 1,
θ der Biegewinkel, der im wesentlichen gleich dem Drehwinkel der Spanneinrichtung 8 ist, und
d0/df die Winkelgeschwindigkeit der Spanneinrichtung
8.
Wenn nun das Rohr in der erhitzten Zone, die sich zwischen dem ungebogenen und dem gebogenen Teil
des Rohrs befindet, nicht auf Druck, Zug oder Schub beansprucht wird, so daß ds/at — ds'/di ist und in der
erhitzten Zone nur ein reines Biegemoment wirken kann, wird der Biegeradius R durch die Gleichung
R =
S'
As'jat
dr-;/dr
bestimmt. Man erkennt aus dieser Gleichung, daß der Biegeradius R von dem Verhältnis der Vorschubgeschwindigkeit
des gebogenen Teils zu der Winkelgeschwindigkeit der Spanneinrichtung 8 abhängig ist.
Bei einem konstanten Verhältnis der Vorschubgeschwindigkeit des gebogenen Teils des Rohrs zu der
Winkelgeschwindigkeit der Spanneinrichtung 8 würde man natürlich einen konstanten Biegeradius erhalten;
eine Veränderung des Verhältnisses dieser beiden Geschwindigkeiten würde zu einer Veränderung des
Biegeradius führen. Wenn man nur das Rohr 1 vorschiebt, ohne die Spanneinrichtung 8 zu drehen, ist
das Verhältnis der dei.~ beiden Geschwindigkeiten und
damit auch der Biegeradius unendlich groß, d. h., daß
keine Biegung, sondern nur ein Vorschub stattfindet. Aus Vorstehendem ergibt sich, daß jedes erforderliche
Biegeprogramm durchgeführt werden kann, wobei auch
mehrere Biegevorgänge mit verschiedenen und/oder
sich verändernden Biegeradien und mit beliebigem Biegewinkel durchgeführt und auch Rohre mit geraden
Strecken erzielt werden können.
In der in F i g. 1 dargestellten Vorrichtung ist jeder
ίο Schlitten mit frei drehbaren Rollen oder Rädern
versehen, damit der Reibungswiderstand möglichst niedrig ist Ferner sind die Abstände zwischen den
Rollen oder Rädern jedes Paars so groß gewählt, daß ihre durch die Drehmomenterzeugungseinrichtung C
hervorgerufene Reaktionskraft mögfichst klein ist, so daß an den Führungen für den Längsschlitten 5 und den
Querschlitten 6 kein schädlicher Reibungswiderstand auftreten kann und außer dem von der Drehmomenterzeugungseinrichtung
C erzeugten und zum Biegen des Rohrs 1 srforderlichen, einfachen reinen Biegemomen?
kein zusätzliches oder überschüssig Biegemoment und keine Schubkraft auftreten kann.
Infolge dieses Aufbaus der Vorrichtung wird das vorstehend erwähnte, einfache, reine Biegemoment auf
den zwischen den Führungsrollen 3, 3' und der Spanneinrichtung 8 befindlichen Teil des Rohrs 1
gleichmäßig verteilt und wirken auf diesen Rohrteil keine anderen Kräfte ein, so daß der Biegeradius der
vorstehend genannten Gleichung (1) genau entspricht
jo Die vorstehend beschriebene Vorrichtung führt zur
Bildung einer erhitzten Zone, in dem eine plastische Verformung unter der Einwirkung eines Biegemoments
erfolgt das durch die Drehung der Spanneinrichtung 8 erzeugt wird. Es tritt nur ein einfaches, reines
j5 Biegemoment und keine Schubkraft auf, so daß auf die
Teile der Biegevorrichtung nur minimale Reaktionskräfte ausgeübt werden. Aus dem nachstehend erläuterten
Grund wird auch die Genauigkeit des Biegens erhöht
Auf den zwischen der von der Heizspule oder dem Brennerkranz 9 umgebenen, erhitzten Zone und der am
vorderen Ende des Rohrs befindlichen, eingespannten Zone desselben befindlichen, gebogenen Teil des Rohrs
1 wird keine Schubkraft ausgeübt, welche die Genauig-
4-. keit des Biegens beeinträchtigen würde, sondern nur ein einfaches, reines Biegemoment, das über den ganzen
gebogenen Teil des Rohrs 1 gleichmäßig verteilt ist. Daher wird ein genaues Biegen ermöglicht, bleibt die
elastische Kurve des gebogenen Teils des Rohrs 1 kreisförmig und kann die zu einem Rückfedern der
Biegung führende, elastische Verformung ohne weiteres genau berechnet werden. Infolgedessen kann man den
Biegeradius und den Biegewinkel genau bestimmen.
r&bei ist die Vorschubeinrichtung B zum Bewegen
-,j der erhitzten Zone des langgestreckten Werkstückes
längs dessen Ach. e nicht auf die vorstehend beschriebene Ausführungsform mit den in der Führungseinrichtung
A angeordneten Klemmwalzen 4,4' eingeschränkt. Diese Vorschubeinrichtung kann beispielsweise auch
mi aus einer Gewinoespindel, einem hydraulischen Kolbentrieb,
einer Kette oder einer anderen Einrichtung bestehen, die zum Vorschieben des langgestreckten
Werkstückes an dessen hinterem Ende angreifen kann.
Man kann die Vorschubeinrichtung B auch so ausbilden, daß das langgestreckte Werkstück an seinem hinteren Ende festgelegt und mittels einer Führungseinrichtung A abgestützt wird, die aus zwei Paaren von Führungsrollen besteht, die nicht auf einem onsfesten
Man kann die Vorschubeinrichtung B auch so ausbilden, daß das langgestreckte Werkstück an seinem hinteren Ende festgelegt und mittels einer Führungseinrichtung A abgestützt wird, die aus zwei Paaren von Führungsrollen besteht, die nicht auf einem onsfesten
Träger montiert sind, sondern gemeinsam mit der Heizeinrichtung längs der Achse des noch nicht
gebogenen Teils des langgestreckten Werkzeuges bewegt werden können.
Man kann überhaupt jede Vorschubeinrichtung verwenden, mit der die erhitzte Zone des langgestreckten
Werkstückes mit einer geeigneten Relativgeschwindigkeit längs des langgestreckten Werkstückes bewegt
werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch;Vorrichtung zum kontinuierlichen Biegen von langgestreckten Werkstücken, mit einer Führungseinrichtung, einer Vorschubeinrichtung sowie einer diesen nachgeordneten Heizeinrichtung für das in seiner Längsrichtung bewegte Werkstück, dessen in Bewegungsrichtung vorderes Ende in einer Spanneinrichtung gehalten ist, die um eine zur Biegeebene senkrechte Achse schwenkbar auf einem Querschlitten angeordnet ist, der in der Biegeebene senkrecht zur Bewegungsrichtung des ungebogenen Werkstücks verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschieben des Querschlittens (6) auf einem in Bewegungsrichtung des ungebogenen Werkstücks (1) verschiebbaren Längsschlitten (5) und das Schwenken der Spanneinrichtung (8) durch einen Antrieb (71) erfolgt
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19752546695 DE2546695B2 (de) | 1975-10-17 | 1975-10-17 | Vorrichtung zum kontinuierlichen Biegen von langgestreckten Werkstücken |
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---|---|---|---|
DE19752546695 DE2546695B2 (de) | 1975-10-17 | 1975-10-17 | Vorrichtung zum kontinuierlichen Biegen von langgestreckten Werkstücken |
Publications (3)
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DE2546695B2 true DE2546695B2 (de) | 1979-10-31 |
DE2546695C3 DE2546695C3 (de) | 1987-04-16 |
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ID=5959449
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DE19752546695 Granted DE2546695B2 (de) | 1975-10-17 | 1975-10-17 | Vorrichtung zum kontinuierlichen Biegen von langgestreckten Werkstücken |
Country Status (1)
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