DE2543293B2 - Unterwasser-bohreinrichtung - Google Patents

Unterwasser-bohreinrichtung

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DE2543293B2 DE19752543293 DE2543293A DE2543293B2 DE 2543293 B2 DE2543293 B2 DE 2543293B2 DE 19752543293 DE19752543293 DE 19752543293 DE 2543293 A DE2543293 A DE 2543293A DE 2543293 B2 DE2543293 B2 DE 2543293B2
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Description

Die Erfindung betrifft eine Unterwasser-Bohreinrichtung, mit einem Bohrgeräteträger, einem Riser mit Teleskopteil und Spanneinrichtungen für den Riser. Die Unterwasser-Bohreinrichtung ist für Explorations- und Produktionsbohrungen geeignet
Das Bohren nach öl oder Gas im Meer erfolgt in Tief en bis etwa 100 m von einem Bohrgeräte träger aus, der entweder als auf dem Meeresboden abgesetzte Plattform oder als mobile Hubinsel ausgebildet ist Bei größeren Wassertiefen kommen als Bohrgeräteträger Hallbtaucher oder Bohrschiffe zum Einsatz, die über einen Riser mit dem Bohrlochkopf über ein Kugelge·
lenk, verbunden sind. „„„„„,. 7 u .
Bei Produkuonsbohrungen w rd in neuerer Zeit e.ne Unterwasserkomplettierung vorgesehen, d.h« es werden mehrere Förderbohrungen zu einer Unterwasserstation zusammengefaßt und über einen gemeinsamen Ris«r mit der Produkt.onsplattform verbunden. Be. geringeren Fördertiefen kommen stationäre Produktiomplattformen zur Anwendung. Bei größeren Meerestieien. z. B. 500 bis 2000 m. kann eine gesicherte Position nicht mehr durch Verankerung erzieh werden. Statt dessen kann der Bohrgeräteträger durch dynamisehe Positionierungsverfahren mit der erforderlichen Genauigkeit über der Bohrlochlokation gehalten werden. Vertikale Bewegungen des Bohrgeräteträgers werden dadurch ausgeglichen, daß der Riser in seinem oberen Bereich ein Teleskopteil aufweist und daß der Festteil des Risers mit dem Bohrgeräteträger über Spanneinrichtungen verbunden ist.
Bei aufkommendem Schlechtwetter können jedoch die Bewegungen des schwimmenden Bohrgerateträgers (HaIbtaucher bzw. Bohrschiff) so groß werden, daß sie von dem Riser nicht mehr aufgenommen werden können.
Zur Vermeidung von Zerstörungen ist bekannt, das Bohrloch z. B. mittels hydraulischer Schieber abzusperren, zunächst das Bohrgestänge und dann den Riser in ihrer gesamten Länge zu ziehen. Das Ziehen und Wiedereinsetzen des Bohrgestänges und des Risers ist sehr zeitaufwendig und bei den hohen Betriebskosten der Bohreinrichtung in höchstem Maße unerwünscht.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Bohreinrichtung der eingangs genannten Gattung so zu gestalten, daß bei Aufkommen schlechten Wetters der Bohrgeräteträger von dem Bohrlochkopf abzukuppeln ist und sich in begrenztem Umfang von der Bohrlochlokation entfernen kann, ohne daß Riser und Bohrgestänge in ihrer ganzen Länge gezogen werden müssen und daß gleichwohl das Zuwachsen des Bohrloches sicher vermieden wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Riser an seinem oberen Ende mit einem in den Bohrgeräteträger integrierbaren und von diesem abkoppelbaren Riserkopf verbunden ist.
Damit der Riserkopf in die richtige Lage zur Bohrlochlokation positioniert werden kann und damit er unabhängig vom Bohrgeräteträger eingesetzt werden kann, ist er erfindungsgemäß mit einem Eigenantrieb ausgerüstet und bildet zusammen mit dem Riser so eine selbständige Einheit. Die zum Ausgleich der vertikalen Bewegung des Bohrgeräteträgers vorgesehenen Spanneinrichtungen für den Riser sind gemäß der Erfindung an dem Riserkopf befestigt.
Zur Kommunikation mit der Bohrlochlokation weist der Riserkopf eigene Ortungseinrichtungen auf, die nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung über Kommunikationseinrichtungen den Eigenantrieb des Riserkopfes steuern.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Riserkopf flutbar und über eine Zugvorrichtung mit dem Festteil des Risers oder mit dem Abschnitt des Teleskopteiles verbunden, der an dem Riser befestigt ist. Mit der Zugvorrichtung, die mechanisch oder hydraulisch wirken kann, wird der Riserkopf nach dem Auskoppeln aus dem Bohrgeräteträger unter die Wasseroberfläche gezogen in einen Bereich, in dem die witterungsbedingten Bewegungen des Wassers nicht
mehr auftreten oder zumindest zumutbar gering sind.
Um das von der Bohranlage abgekoppelte Bohrgestange bei abgekoppeltem Riserkopf in seiner Höhe zu halten, schlägt die Erfindung vor, in dem Riserkopf eine Fang· und Haltevorrichtung anzuordnen.
Zur Vermeidung des Zuwachsens des Bohrloches sieht die Erfindung in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung vor, daß in dem Riserkopf eine Spülungspum^e angeordnet ist, die den Bohrflüssigkeitsumlauf aufrecht erhält, z. B. dadurch, daß sie die Bohrflüssigkeit durch den Ringraum ansaugt und durch das Bohrgestänge wieder zurückgibt.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine Bohreinrichtung im Betriebszustand,
Fig.2 die gleiche Bohreinrichtung, jedoch mit abgekoppeltem Riserkopf und Riser,
F i g. 3 eine Einzelheit gemäß A in F i g. 2.
Die Bohreinrichtung nach F i g. 1 besteht im wesentlichen aus dem Bohrschiff I mit dem Bohrturm 2, der Bohreinrichtung, dem Riserkopf 3 mit Riser 4 und der Bohrlochabsperrung 5. Das durch den Riser 4 geführte Bohrgestänge 6 wird von dem Drehtisch 7 angetrieben und durch das Windwerk 8 über den Kronenblock 9 und den Kompensator 10 abgesenkt und gezogen.
Der Riserkopf 3 ist von dem Bohrschiff 1 abkoppelbar Er besteht aus einem Turm II und zwei Schwimmern 12. Der Turm U hat die Form eines Pyramidenstumpfes, der oben in eine Kreisfläche übergeht und hat eine durchgehende Axialöffnung 13 von etwa 5 χ 5 m Größe. Die unter dem Turm 11 angeordneten Schwimmer Ii! sind etwa 30 m lang. In ihnen befinden sich die Ballastzellen 14 und die Eigenantriebe 15. Die Eigenantriebe 15 werden über den Rechner 16 auf dem Bohrschiff 1 gesteuert Zur Strahlablenkung sind unter jedem Antrieb horizontale Düsenplatten 17 angeordnet, die über Befestigungsstreben 18 mit dem Schwimmer lest verbunden sind. In der vorderen Befestigungsstrebe 18 jeder Düsenplatte ist je ein nach unten ausfahrbares Hydrofon 19 angeordnet. Im ausgefahrenen Zustand befinden sich die Hydrofone 19 etwa 3 m unter den Düsenplatten 17 und liegen somit außerhalb des Strömungsfeldes der Eigenantriebe 15. Die Hydrofone 19 dienen als Empfänger für den an der Bohrstelle installierten Signalgeber 20. Im abgekoppelten Zustand findet eine Laufzeit-Winkelmessung zwischen Signalgeber 20 und Hydrofon 19 statt. Außerdem ist eine Relativmessung zwischen Riserkopf 3 und Bohrschiff ί vorgesehen.
An dem Riser 4 ist soviel Auftriebsmatrrial 21 befestigt, daß eine nach unten gerichtete Restzugkraft von etwa 350 Tonnen verbleibt
In dem Riserkopf 3 sind um die Axialöffnung 13 Spanneinrichtungen angeordnet die die Restzugkraft des Risers 4 aufnehmen. Das obere Ende der Spanneinrichtungen 22 ist über Totseile 23 mit Seilwinden 24 verbunden, die im Riserkopf 3 versenkt angeordnet sind. An dem unteren Ende jeder Spanneinrichtung 22 ist ein Aktivseil 25 befestigt, das über Rollen 26 und dann über UmlenkroUen 27 am Boden des Riserkopfes 3 läuft und mit seinem freien Ende an einem Ringlager 28 angreift, das an dem Festteil eines Teleskopriserteiles 29 angeordnet ist. Das Ringlager 28 dient auch zur Aufnahme der Anströmungskräfte sowie der auftretenden Zug· und Druckspannungen. Auf dem Riserkopf 3 sind in der Zeichnung nicht dargestellte
s Batterien von Akkumulatoren angeordnet als Energiequelle für die Betätigung der Seilwinde 24 für die Spanneinrichtungen 22. Das untere Teil des Teleskopriserteiles 29 ist mit dem obersten Teil des mehrteiligen Risers 4 fest verbunden. Die einzelnen Riserteile haben
"o je eine Länge von etwa 15 m. Das unterste Riserteil ist mit einem Drehgelenk des Bohrlocrikopfes 5 lösbar verbunden. Der Riserkopf 3 ist mechanisch mit dem Schiff gekoppelt Im angekoppelten Zustand bildet der Riserkopf 3 ein integriertes Teil innerhalb des
ι s Bohrschiffes 1. An der Oberkante des Riserkopfes 3 tritt die Ausflußöffnung der Spülleitung 30 aus. Die Bohrflüssigkeit gelangt von Bord über eine nicht dargestellte Pumpe in die Aufbereitungsanlage 31 auf dem Bohrschiff 1.
ίο Bei aufkommendem Wetter wird der Riserkopf 3 mit dem Riser 4 auf die nachstehend beschriebene Weise von dem Bohrschiff 1 abgekoppelt:
Mit Hilfe des Windwerks 8 werden einige Längen des Bohrgestänges 6 gezogen. Danach wird das obere Riserstück mit der Ausflußöffnung demontiert. Auf den Riser 4 wird jetzt eine Klemmvorrichtung 32 aufgesetzt, mit deren Hilfe das Bohrgestänge 6 abgefangen und festgehalten wird. Danach wird auf die Klemmvorrichtung eine Spülungspumpe 33 aufgesetzt (F i g. 3). Die Verbindung zwischen Riserkopf 3 und Bohrschiff 1 wird gelöst, und die Ballastzellen 14 werden geflutet. Danach wird der Riserkopf 3 mittels der Seilwinde 24 für die Spanneinrichtungen 22 unter die Wasseroberfläche gezogen. Dabei wird der Teleskopriserteil 29 zusammengeschoben. Gleichzeitig wird ein Führungsrohr mit einem Energieversorgungskabel 34 von dem Bohrschiff 1 nach unten ausgefahren. Das Kabel 34, das nunmehr die einzige Verbindung zwischen Riserkopf 3 und Bohrschiff 1 dargestellt, wird so weit nachgespult, bis der Riserkopf 3 etwa 20 m unter der Wasseroberfläche auf Position steht. Das Bohrschiff 1 kann sich jetzt in einem Abstand vom Riserkopf 3 entfernen, de<· der Länge des Kabels 34 entspricht. Die an der Oberfläche auftretenden Seegangsbewegungen wirken sich in der Höhe des eingezogenen Riserkopfes nur mehr in einem solchen Maße aus, daß sie mit geringem Aufwand kompensiert werden können. Über den Rechner 16 auf dem Bohrschiff 1 werden jetzt die Eigenantriebe 15 des Riserkopfes 3 gesteuert. Im abgekoppelten Zustand wird das Zuwachsen des Bohrloches dadurch vermieden, daß die Bohrflüssigkeit mittels der Spülungspumpe 33 durch das Bohrgestänge 6 bis an das Bohrloch geführt und in dem Raum zwischen Bohrgestänge 6 und Riser 4 der Pumpe wieder zugeführt wird (Fig. 3).
Nach erfolgreicher Abwetterung wird der Riserkopf 3 mit Hilfe elektroakustischer Signale 35 (F i g. 2) wieder an das Bohrschiff 1 angekoppelt. Die Spanneinrichtungen 22 werden entlastet und die Ballastzellen 14 gelenzt. Nach dem Ankoppeln wird der Riserkopf 3 arretiert, die Spülungspumpe 34 demontiert und das Riseroberteil mit der Ausflußöffnung wieder mit dem Riser 4 verbunden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (13)

25 Patentansprüche: 293 3
1. Unterwasser-Bohreinrichtung, mit einem Bohrgeräteträger, einem Riser mit Teleskopteil und Spanneinrichtungen für den Riser, dadurch < K?ST^?i?8Kt.d^BdSr S (4) an seinem oberen Ende mit einem in den Bohrgeräteträger (1) integrierbaren und von diesem abkoppelbaren Riserkopf (3) verbunden ist
2. Bohreinrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß der Riserkopf (3) Schwimmer (12) und einen Eigenantrieb (15) aufweist
3. Bohreinrichtung nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet, daß der Eigenantrieb (15) zum Positionieren der Einheit aus Riserkopf (3) und Riser
(4) ausgebildet ist.
4. Bohreinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet daß der Riserkopf (3) durch den Eigenantrieb (15) gegenüber dem Riser (4) zu versetzen ist.
5. Bohreinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4. dadurch gekennzeichnet, daß die Spanneinrichtungen (22) mit dem Riserkopf (3) verbunden sind.
6. Bohreinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Riserkopf (3) Ortungseinrichtungen (19) zur Kommunikation mit dem Bohrlochkopf (5) aufweist.
7. Bohreinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Eigenantrieb (15) des Riserkopfes (3) durch die Ortungseinrichtungen (19) zu steuern ist.
8. Bohreinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Riserkopf (3) fiutbar und durch eine Zugvorrichtung mit dem Riser (4) verbunden ist.
9. Bohreinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Riserkopf (3) flutbar und durch die Zugvorrichtung mit dem Festteil des Risers (4) verbunden ist.
10. Bohreinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Riserkopf (3) fiutbar und durch die Zugvorrichtung mit dem obersten Teil des Teleskopriserteiles (29) verbunden ist.
U. Bohreinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Riserkopf (3) eine Fang- und Klemmvorrichtung (32) für das Bohrgestänge (6) angeordnet ist.
12. Bohreinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Riserkopf (3) eine SpUlungspumpe (33) zur Aufrechterhaltung des Bohrflüssigkeitsumlaufes angeordnet ist.
13. Bohreinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Riserkopf (3) als Stabilisator für das Bohrgestänge (6) ausgebildet ist.
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