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"Vorrichtung zur Belüftung der Schwimmerkammer eines Vergasers Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Belüftung der Schwimmerkamm.r eines
Vergasers, mit einem an den Luftraum der Schwimmerkammer anschließbaren Belüftungsventil
mit einem Ventilanschluß für die Innenbelüftung und einem Ventilanschluß für die
Außenbelüftung der Schwimmerkammer, bei der ein von einer Betriebsgroße der vom
Vergaser gespeisten Brennkraftmaschine beeinflußbares Servoglied mit dem Ventilstellglied
des Belüftungsventiles so zusammenarbeitet, daß der Ventilanschluß für den Luftraum
der Schwimmerkammer bei laufender, vorzugsweise bei unter Last bzw. Teillast laufender
Brennkraftmaschine mit dem Ventilanschluß für die Innenbelüftung - dagegen bei abgestellter
Brennkraftmaschine mit dem Ventilanschluß für die Außenbelüftung verbunden ist.
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Eine Vorrichtung dieser Art, die mit dem Saugrohrunterdruck als Betriebsgröße
für die Umschaltung zwischen Innen- und Außenbelüftung arbeitet, ist bekannt (DT-OS
2 456 417). Der Saugrohrunterdruck reicht nicht bei allen Betriebszuständen der
Brennkraftmaschine aus, um das Belüftungsventil umzuschalten bzw. in seiner Stellung
für die Innenbelüftung zu halten. Dies ist insbesondere bei Vollastbetrieb der Fall,
bei dem der Saugroh~-unterdruck gegen Null geht. Damit auch bei diesen Betriebszuständen
die Innenbelüftung der Schwimme.kammer sichergestilt
ist, kann man
zwischen die Unterdruckkammer des Servogliedes und das Saugrohr für die Ansaugluft
ein Rückschlagventil ein schalten, um den hohen Unterdruck aus Leerlauf- bzw. Schubbetriebsphasen
zu speichern. Dadurch ist man unabhängig vom jeweiligen Unterdruck-Istwert im Saugrohr.
Beim Abstellen der Brennkraftmaschine sind dann jedoch zusatzliche Mittel erforderlich,
um die gegen Atmosphäre durch das Rückschlagventil abgesperrte Unterdruckkammer
des Servogliedes zu belüften.
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Die der Erfinu g zugrunde liegende Aufgabe besteht im wesentlichen
darin, den baulichen Aufwand bei einer Vorrichtung zur Belüftung der Schwimmerkammer
eines Vergasers der eingangs genannten Art so gering wie möglich zu halten.
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Die erläuterte Aufgabe ist gemäß der Erfindung in einfacher und vorte
lhafter Weise dadurch gelöst, daß die Betriebsgröße für die Beeinflussung des Servogliedes
der Kraftstoffdruck ist.
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Bei der Vorrichtung nach der Erfindung wird der bei Vergaser-Brennkraftmaschinen
üblicherweise von einer Kraftstofförderpumpe erzeugte Kraftstoffdruck für die Umsteuerung
zwischen Innen- und Außenbelüftung verwendet. Dieser Kraftstoffdruck, der unmittelbar
an jedem Vergaser zur Verfügung steht und bei abgesteller Brennkraftmaschine nach
Null abgefallen ist, stellt eine eindeutig trennende Anzeige für die beiden im wesentlichen
bei der Belüftung der Schwimmerkammer zu berücksichtigen Betriebszustände der Brennkraftmaschine
dar und macht zusätzliche Energiequellen für die Umschaltung des Belüftungsventiles
überflüssig.
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Durch die Erfindung ist auch eine kompakte Bauweise für die Vorrichtung
ermöglicht,
weil eine Verbindung zwischen dem unter Druck stehenden Kraftstoffzulauf des Vergasers
und der Druckkat-er des Servogliedes für die Betätigung des Belüftungsventiles in
das Gehäuse des Vergasers eingegossen ein kann.
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Schließlich ist die erfindungsgeräße Vorrichtung auch solchen denkbaren
Vorrichtungen überlegen, bei denen das BelUftungsventil durch einen beispielsweise
von der Zündung der Brennkraftmaschine her angesteuerten Elektromagneten betätigt
sein könnte. Ein solcher Elektromagnet vergrößert den Bauaufwand der Vorrichtung
beträchtlich und benötigt eine zusätzliche Energiequelle, wobei elektrische Energie
am Vergaser nicht immer erwünscht ist.
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Wie die Vorrichtung zur Belüftung der Schwimmerkammer eines Vergasers
nach der Erfindung im einzelnen ausgebildet sein kann, ist i folgenden anhand eines
in der Zeichnung dargestellen Ausführungsbeispieles beschrieben. In der Zeichnung
bedeuten: Fig. 1 einen Teilquerschnitt durch einen Vergaser mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, deren Belüftungsventil in der Stellung "Außenbelüftung" steht, Fig.
2 einen Schnitt durch den Vergaser der Fig. 1 nach Linie II-II und Fig. 3 dieselbe
Schnittdarstellung von Fig. 2, bei der jedoch das Belüftungsventil in der Stellung
"InnnnbelUftung" gezeigt ist.
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Von dem Vergaser 10 der Fig. 1 bis 3 sind lediglich die zum Verständnis
der Erfindung wesentlichen Einzelheiten gezeichnet und beschrieben. Der Kraftstoffstand
in der Schwimmerkammer 11 des Vergasers wird in üblicher Weise von einem Schwimmernadelventil
12 auf konstanter höhe gehalten, das von einem Schwimmer 1 gesteuert wird und zwischen
eine mit der Schwimmerkammer 11 kommunizierende Kraftstoffkammer 14 und eine Kraftstoff-Zulaufkammer
15 des Vergasers 10 eingeschaltet ist. Die Kraftstoff-Zulaufkammer 15 steht bei
laufender Brennkraftmaschine, die vom Vergaser 10 gespeist wird, unter einem von
einer Kraftstoffpumpe erzeugten Kraftstofförderdruck, der höher als der Atmosphärendruck
und im wesentlichen konstant ist.
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Der Luftraum 16 über dem Kraftstoffspiegel in der Schwimmerkammer
11 steht über einen Gehäusekanal 17 mit einer Ventilkammer 18 eines Belüftungsventiles
19 in offener Verbindung. Auf einander gegenüberliegenden Seiten ist die Ventilkammer
18 mit einem Ventilanschluß 20 für die Innenbelüftung und einem Ventilanschluß 21
für die Außenbelüftung des Luftraumes 16 der Schwimmerkammer il versehen. Der Ventilanschluß
20 ist mit einem Gehäuskanal 22 verbunden, der an einer Stelle zwischen dem üblichen
Ansaugluftfilter und der Drosselklappe an den Luftansaugkanal des Vergasers angeschlossen
ist. Der Ventilanschluß 21 steht mit dem Kanal 23 eines Gehäuseanschlußstutzens
24 in Verbindung, der in üblicher Weise über eine Leitung an einen Aktivkohlebehälter
oder -filter zum Auffangen und Saoln von Kraft stoffdämpfen angeschlossen ist.
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Die Ventilanschlüsse 20 und 21 sind gegenüber der Ventilkammer 18
wechselweise durch einen Ventilteller 25 absperrbar, der mit einem in einer Gehäuse
führung 26 druckdicht und verschiebbar
gelagerten Stößel 27 bewegungsfest
verbunden ist. Die von dem Stößel 27 durchsetzte Gehäuseführung 26 ist mit einem
topfförmigen Zylindergehäuse 28 eines Druckmittel-Stellzylinders 29 einteilig ausgebildet.
Eine Druckkammer 30 des Stellzylinders 29 ist sowohl über eine Kraftstoffverbindung
31 mit der Kraftstoff-Zulaufkanmier 15 verbunden als auch gegenüber der Atmosphäre
durch einen Membrankolben 32 abgeschlossen. Der Randabschnitt des Nembrankolbens
32 ist zwischen den Rändern des Zylindergehäuses 28 und eines gleichfalls topfförmigen
Gehäusedeckels 33 mittels Befestigungsschrauben 34 fest eingespannt. Das zum Tellerventil
25 entgegengesetzte Ende des Stößels 27 ist mit dem zentrischen Abschnitt des Membrankolbens
32 fest verbunden sowie gegen das eine Ende einer Stelifeder 35 abgestützt, die
in einer zentrischen, sowohl zum Nembrankolben 32 als auch zur Atmosphäre offenen
Ausnehmung 36 des Gehausedeckels 33 liegt und deren anderes Ende am Gehäusedeckel
33 geführt und abgestützt ist.
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Die Kraftstoffverbindung 31 kann als Kanal ausgebildet sein, der in
das Gehäuse des Vergasers 10 eingegossen ist.
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Die Funktion der beschriebenen Anordnung ist folgende: Bei abgestellter
Brennkraftmaschine ist der Kraftstofförderdruck abgebaut, so daß in der Eraftstoff-Zulaufkammer
15 und damit auch in der Druckkammer 30 Atmosphärendruck herrscht. Infolgedessen
sind die auf die beiden Seiten des Membrankolbsns 32 wirkenden Druckkräfte ausgeglichen,
so daß die Stellfeder 35 den Ventilteller 25 in der in den Fig. 1 und 2 gezeichneten
Stellung 37 für die Außenbelüftung des Luftrawies 16 hält. In dieser Stellung ist
die Ventilkammer 18 und damit der Luftraum 16
gegenüber dem Ventilanschluß
20 abgesperrt - dagegen mit dem Ventilanschluß 21 und damit mit dem nicht gezeichneten
Aktivkonlebehälter verbunden.
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Nach dem Starten der Brennkraftmaschine hat sich in der Kraftstoff-Zulaufkammer
15 und damit auch in der Druckkammer 30 der Kraftstofförderdruck aufgebaut, aus
dem am Nembrankolben 32 eine die Stellfeder 35 zusammenspannende Solbendruckkraft
resultiert, die den Ventilteller 25 in die in Fig. 3 gezeichnete Stellung 38 für
die Innenbelüftung verschiebt bzw. in dieser Stellung hält. In der Stellung 38 sperrt
der Ventilteller 25 den Ventilauschluß 21 gegenüber der Ventilkammer 18 ab, so daß
der Luftansaugkanal des Vergasers 10 über den Gehäusekanal 22, die Ventilkammer
18 und den Gehäusekanal 17 mit dem Luftraum 16 der Schwimmerkammer 11 verbunden
ist.