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Verfahren zur Entfernung von Flugstaub und gasförmigen Fluorbestandteilen
aus Gasen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Flugstaub und
gasförmigen Fluorbestandteilen aus Abgasen von Mineralphosphat-Aufschluß-Anlagen
durch Abtrennen des Flugstaubes und anschließende Absorption der Fluorbestandteile
in Wasser und/oder wäßriger Kieselfluorwasserstoffsäure.
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Bein Aufschluß von Mineralphosphaten mit Schwefelsäure oder Phosphorsäure
entstehen größere Mengen an Abgasen, die gasförmiges SiF4 und HF sowie Phosphat-Staub
enthalten.
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Die Abgase müssen aus Gründen der Luftreinhaltung von diesen Schadstoffen
vor ihrer Abgabe in die Atmosphäre gereinigt werden.
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Es ist bekannt, den Staubgehalt der Abgase zunächst in Zyklonen und
elektrostatischen Abscheidern abzutrennen und das staubfreie Gas zur Absorption
der Fluorbestandteile in einer Naßwäsche mit Wasser bzw. wäßriger Kieselfluorwasserstoffsäure
(H2SiF6) zu behandeln (DT-AS 1 258 844) Die Staubabscheidung erfordert eine aufwendige
mechanische und elektrostatische Gasreinigungsanlage, die starker Korrosion ausgesetzt
ist. Außerdem können leicht Anbackungen und Verkrustungen auStreten.
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Es ist auch bekannt, die Staubabscheidung und Absorption der Fluorbestandteile
gemeinsam in elner Naßwäsche in Schlitzbodenkolonnen durchzuführen (DT'-C)# 17 19
476).
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Der Nachteil besteht darin, daß die Kieselfluorwasserstoffsäure verunreinigt
wird durch den abgeschiedenen Staubgehalt und deshalb nur beschränkte Weiterverwendungsmöglichkeiten
hat. Außerdem treten Verstopfungen infolge des zusätzlichen Feststoffanteiles des
abgeschiedenen Staubes ein.
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Die Absorption von Fluorbestandteilen wurde von verschiedenen Autoren
untersucht (Kohl, Riesenfeld: "Gas Purification", McGraw-Hill Bork Company, Inc.,
New York, Toronto, London, 1960, S. 171 - 187; The Fertilizer Society: "The Design
of Void Spray Towers for Silicon Tetrafluoride Absorption??, Meeting of The Fertilizer
Society in London on 27. 10. 1960, S. 1 - 46). Jedoch werden keine Angaben über
die Erzeugung einer uneingeschränkt verwertbaren Kieselfluorwasserstoffsäure aus
solchen Gasen gemacht, die mit phosphathaltigem Staub verunreinigt sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, aus Gasen, die beim Aufschluß
von Mineralphosphaten anfallen und sowohl phosphathaltigen Flugstaub als auch Fluorbestandteile
enthalten, diese Schadstoffe weitgehendst zu entfernen, wobei eine uneingeschränkt
verwertbare Kieselfluorwasserstoffsäure erzeugt wird und die dazu erforderliche
vorherige Staubabscheidung in vereinfachter Weise und unter Vermeidung von korrosions-
und wartungsanfälligen Verfahren durchgeführt werden soll. Weiterhin soll das Absetzen
von SiO2 im Verfahren weitgehend vermieden werden.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindu;lgsgemäß dadurch, daß die
Abtrennung des Flugstaubes durch eine Naßwäsche mit einer wäßrigen Schwefelsäure
oder wäßrigen Phosphorsäure entsprechend der verwendeten Säureart des Mineralphosphat-Aufschlusses
erfolgt, mindestens ein Teilstrom der Waschsäure als Aufschlußsäure verwendet wird
und anschließend die Absorption der Fluorbestandteile erfolgt.
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Als Waschsäure werden zweckmäßigerweise verunreinigte Abfallsäuren
verwendet, die ebenfalls Feststoffe enthalten können, und die so nutzbringend verwendet
werden können.
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Es ist natürlich auch möglich, reine Waschsäuren zu verwenden.
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Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß bei einem Mineralphosphat-Aufschluß
mit Schwefelsäure die Naßwäsche mit einer Schwefelsäure von 40 - 72 Gew.-% erfolgt,
die Waschsäure im Kreislauf geführt und ein Teilstrom kontinuierlich zusammen mit
der Aufs chluß säure dem Mischer zugeführt wird. Bei einem Mineralphosphat-AuSschluß
mit Phosphorsäure erfolgt die Naßwäsche mit einer Phosphorsäure von 30 - 40 Gew.-5'c
P205> die Waschsäure wird im Kreislauf geführt und ein Teilstrom kontinuierlich
zusammen mit der Aufschluß säure dem Mischer zugeführt.
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Die Zuführung der Säuren in den Mischer kann sowohl durch Verdüsen
im Gasaustrittsteil des Mischers als auch durch direkten Zulauf in den Mischer erfolgen.
Die Menge des Teilstromes der Waschsäure, die in den Mischer geführt wird, richtet
sich nach der gewünschten Säurekonzentration im Mischer. Dadurch wird eine gute
Staubabscheidung und ein geringer Wasserdampfpartialdruck im Gas erzielt, wodurch
eine Hydrolyse, insbesonders von SiF4, in der Gasleitung zur Absorptionsstufe vermieden
wird. Außerdem wird eine Hydrolyse von SiF4 in der Waschsäure aufgrund der geringen
Fluorlöslichkeit verhindert und damit gleichzeitig eine zusätzliche Feststoffbelastung
der Waschsäure durch 5102 vermieden und außerdem wird eine Rückführung von Fluor
in den Mischer verhindert. Die frische Säure für die Naßwäsche wird in die Pumpenvorlage
für den Säurekreislauf zugegeben.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, daß bei einem Mineralphosphat-Aufschluß
mit Schwefelsäure die Naßwäsche mit einer Schwefelsäure von 65 - 78 Gew.-°/0 erfolgt
und die
gesamte Waschsäure im Gasaustrittsteil des Mischers fein
verdüst wird und als Aufschluß säure direkt in den Mischer fließt. Bei einem Nineralphosphat-Aufschluß
mit Phosphorsäure erfolgt die Naßwäsche mit einer Phosphorsäure von 40 - 55 Gew.-%
P205, die gesamte Waschsäure wird im Gasaustrittsteil des Mischers fein verdüst
und fließt als Aufschlußsäure direkt in den Mischer. Dadurch wird der abzuscheidende
Flugstaub weitgehend auf direktem Weg in den Mischer wieder zurückgeführt und gelangt
nicht in den Waschsäurekreislauf. Außerdem wird die Säure im Mischer sehr gut verteilt
aufgegeben. Für den Abstellbetrieb, bei dem keine Säureaufgabe in den Mischer erfolgen
darf, aber eine Entstaubung der noch austretenden Gase erforderlich ist, wird eine
zusätzliche Verdüsung von Waschsäure in der Gasleitung mit einer Kreislaufführung
vorgesehen.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, daß die Konzentration
der Waschsäure in Abhängigkeit von dem Wasserdampfpartialdruck der Gasphase so eingestellt
wird, daß die in der Waschsäure auftretende Temperatur zwischen 70 und 1000C liegt.
Eine mit dieser Temperatur in den Aufschlußmischer geleiteter Teilstrom der Waschsäure
ergibt gute Aufschlußbedingungen und keine Materialprobleme in bezug auf Korrosion.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, daß die Verdüsung im
Venturi, Gasleitungen oder Leertürmen erfolgt.
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Die Verdüsung der Waschsäure kann im Gleich- und/oder Gegenstrom an
einer oder mehreren Stellen erfolgen. Bei den angegebenen Aggregaten besteht nicht
die Gefahr einer Verstopfung durch Feststoffe.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, daß nach der Naßwäsche
und vor der Absorption der Fluorbestandteile eine Säuresprüh-Abscheidung erfolgt,
Dadurch wird der Eintrag von Schwefelsäure oder Phosphorsäure in die Produktionssäure
der Fluorabsorptionsstufe vermieden.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, daß die Absorption der
Fluorbestandteile in mindestens zwei hintereinandergeschalteten Absorptionseinheiten
erfolgt, wobei jeweils in der ersten Stufe der Absorptionseinheiten Kieselfluorwasserstoffsäure
im Gleichstrom und/oder Gegenstrom mit den Gasen in einen senkrechten Venturiabsorber
eingedüst und in der zweiten Stufe Kieselfluorwasserstoffsäure im Gegenstrom zu
den Gasen in einen Leerturm eingedüst wird, und die Innenwände der Absorptionseinheiten
von der eingedüsten Kieselfluorwasserstoffsëure weitgehend beaufschlagt werden,
Die Beaufschlagung der Innenwände mit Kieselfluorwasserstoffsäure wird dadurch erreicht,
daß die Eindüsung der Kieselfluorwasserstoffsäure mit Turbulenz erfolgt. Dadurch
werden Ansätze von ausgeschiedenem SiO2, das bei der Hydrolyse von SiF4 entsteht,
an den #änden vermieden. Außerdem wird eine gute Absorption durch Erzielung einer
optimalen Phasengrenzfläche zwischen Gas und Flüssigkeit erreicht.
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Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß in den Säurekreislauf
der zweiten Stufe der zweiten Absorptionseinheit kontinuierlich Wasser zugegeben
wird, die Säure aus dem Sumpf der zweiten Stufe in den Sumpf der ersten Stufe der
zweiten Absorptionseinheit überläuft, die Säure aus dem Sumpf der ersten Stufe der
zweiten Absorptionseinheit in den Sumpf der zweiten Stufe der ersten Absorptionseinheit
überläuft, die Säure aus dem Sumpf der zweiten Stufe in den Sumpf der ersten Stufe
der ersten Absorptionseinheit überläuft und die Kieselfluorwasserstoffsäure aus
dem ersten Sumpf der ersten Absorptionseinheit als Produktion abgezogen wird.
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Durch die Einstellung eines kontinuierlichen Fließgleichgewichtes
nach dem Uberlaufprinzip wird erreicht, daß die stationaren Konzentrationen der
Kieselfluorwasserstoffsäure in den einzelnen Kreisläufen der verschiedenen Absorptionsstufen
ein Konzentrationsgefälle von der ersten bis zur letzten Stufe ergeben. Dadurch
werden optimale und konstante
Bedingungen für die Fluorabsorption
gewährleistet. Gleichzeitig wird durch die Einstellung eines kontinuierlichen Fließgleichgewichtes
die Verweilzeit der Säure in den einzelnen Sümpfen auf einem Minimum gehalten und
eine verstärkte Alterung, verbunden mit einem Absetzen des ausgeschiedenen 5102,
vermieden und ein weitgehender Austrag des Si02 mit der Produktionsabgabe aus den
Absorptionseinheiten erzielt.
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Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß die kontinuierliche
Wasserzugabe in der zweiten Stufe der zweiten Absorptionseinheit so geregelt wird,
daß die Konzentration der aus der ersten Stufe der ersten Absorptionseinheit abgezogenen
Produktionssäure der gewünschten Konzentration entspricht. Dadurch ist eine einfache
Einstellung der gewünschten Kieselfluorwasserstoffsäure-Konzentration der abgegebenen
Produktion möglich.
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Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß durch Ausbildung
der Böden der Sümpfe mit Neigung zu den Ansaugstellen der Säurekreislaufpumpen das
sich bei Bildung von Kieselfluorwasserstoffsäure gleichzeitig ausscheidende Kieselgel
bzw. 5102 in Suspension gehalten wird, mit der Säure durch alle Stufen der Absorptionseinheiten
fließt und mit der Produktionssäure kontinuierlich aus dem Absorptionssystem ausgetragen
wird. Dadurch wird das Absetzen von in der flüssigen Phase suspendiertem SiO2 weiter
vermindert, da in den Sümpfen eine turbulente Säure strömung erzielt wird und ruhende
Flüssigkeitsbereiche vermieden werden.
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Die Erfindung wird an Hand der Abbildungen und Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
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Abb. 1 zeigt eine Staubabscheidung mit Waschsäurekreislauf in den
Gasleitungen und anschließende Fluorabsorption.
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Die aus dem Mischer 1 über Gasleitung 2 abgeführten Flugstaub- und
Fluorverbindungen enthaltenden Gase werden zur Staubabscheidung über Düse 3 und
4 mit Waschsäure von wäßriger Schwefelsäure oder wäßriger Phosphorsäure im Gleich-
und/oder Gegenstrom bedüst. Die ablaufende Waschsäure fließt über Leitung 5 in die
Pumpvorlage 6 zurück.
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Ein Teilstrom der von der Pumpvorlage 6 mittels Pumpe 7 im Kreislauf
geführten, feststoffhaltigen Waschsäure wird über Leitung 8 in den Mischer 1 abgegeben
und dient gleichzeitig mit der über Leitung 9 aufgegebenen Aufschluß säure dem Mineralphosphat-Aufschluß
im Mischer 1.
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Entsprechend der über Leitung 8 abgegebenen Waschsäuremenge wird der
Waschsäurekreislauf durch Aufgabe wäßriger Schwefelsäure oder wäßriger Phosphorsäure
in die Pumpvorlage 6 über Leitung 10 ergänzt. Damit wird der Feststoffgehalt der
im Kreislauf geführten Waschsäure relativ niedrig gehalten, ein Absetzen von Feststoffen
im Waschsäurekreislauf verhindert und der abgeschiedene Phosphatstaub dem Mineralphosphat-Aufschluß
direkt wieder zugeführt.
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In Schwefelsäure und Phosphorsäure werden aufgrund ihrer geringen
Löslichkeit die Fluorverbindungen bei der Naßwäsche zur Staubabscheidung nicht abgeschieden,
sondern verbleiben in der Gasphase.
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Entsprechend dem relativ niedrigen Wasserdampfpartialdruck der im
Kreislauf geführten Waschsäure wird auch die Hydrolyse von SiF4 und damit eine SiO2-Ausscheidung
im Gasweg weitgehendst vermieden.
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Um einen Eintrag von Schwefelsäure oder Phosphorsäure in die Kieselfluor~fasserstoffsäureproduktion
zu verhindern, erfolgt nach der Staubwäsche und vor der Absorption der Fluorbestandteile
im waagrechten Teil 2a der Gasleitung 2 eine Abscheidung von mitgerissenem Waschsäure-Sprüh,
der über Leitung 11 in die Pumpvorlage 6 zurückgeführt wird.
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Zur Absorption der Fluorbestandteile wird das Gas in zwei hintereinandergeschalteten,
jeweils zweistufigen Absorptionseinheiten gewaschen, bevor es über einen Kamin in
die Atmosphäre geleitet wird.
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In der ersten Absorptionseinheit tritt das Gas in einen senkrechten
Venturi 12 ein, in dem über Düse 13a und 13b wäßrige Kieselfluorwasserstoffsäure
mit 20 - 22 Gew.-% H2SiF6 im Gleich- und Gegenstrom zur Erzielung einer optimalen
Phasengrenzfläche zwischen Gas und Flüssigkeit eingedüst wird.
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Durch die turbulente Strömung der im Sumpf 14 ablaufenden, über Pumpe
15 im Kreislauf gepumpten Waschsäure wird ein Absetzen des bei der SiF4 Hydrolyse
und H2SiF6-Bildung gleichzeitig ausgeschiedenen 5102 verhindert.
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Die Abgase der Kieselfluorwasserstoffsäure-Produktion erfolgt über
Leitung 16, wobei auch der in Suspension befindliche Si02-Anteil kontinuierlich
aus dem Absorptionssystem ausgetragen wird.
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In der zweiten Absorptionsstufe wird das Gas in einem Leerturm 17
im Gegenstrom mit wäßriger Kieselfluorwasserstoffsäure mit 8 - 15 Gew.-% H2SiF6
gewaschen, die aus dem Sumpf 18, über Pumpe 19 und Düse 20 im Kreislauf geführt
wird.
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Die dabei gebildete Kieselfluorwasserstoffsäure fließt zusammen mit
dem in Suspension befindlichen SiO2 im freien überlauf in den Sumpf 14 ab.
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Das in die zweite Absorptionseinheit eintretende Gas wird im Venturi
21 über Düse 22a und 22b im Gleich- und Gegenstrom mit wäßriger Kieselfluorwasserstoffsäure
mit 4 - 8 Gew.-% M2SiF6 bedüst, die aus dem Sumpf 23 über Pumpe 24 im Kreislauf
geführt wird.
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Die im Sumpf 23 gebildete wäßrige Kieselfluorwasserstoffsäure fließt
über Leitung 25 in den Sumpf 18 ab.
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In dem nachgeschalteten Leerturm 26 wird wäßrige Kieselfluorwasserstoffsäure
mit 0,5 - 4 Gew.-% H2SiF6 über Düse 27 im
Gegenstrom zur Gasphase
eingedüst, indem die in den Sumpf 28 ablaufende Waschsäure über Pumpe 29 im Kreislauf
geführt wird.
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Die kontinuierliche Zugabe von frischem Wasser in den Waschsäure-Kreislauf
der zweiten Stufe der zweiten Absorptionseinheit erfolgt über Leitung 30 und wird
geregelt entsprechend der zur Einstellung der gewünschten Kieselfluorwasserstoffsäure-Konzentration
von 20 - 22 Gew.-% H2SiF6 der Produkt tionsabgabe benötigten Wassermenge in der
ersten Absorptionsstufe der ersten Absorptionseinheit.
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Falls eine andere H2SiF6-Produktionssäurekonzentration gewünscht wird,
wird das Fließgleichgewicht der H2SiF6-Waschsäure in den einzelnen Sümpfen geändert
und verschoben, entsprechend der unterschiedlichen Wasserzugabe-Menge.
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Die Einstellung eines optimalen Konzentrationsgefälles der Kieselfluorwasserstoffsäure
in den Waschsäure-Kreisläufen der ersten bis zur letzten Absorptionsstufe wird gewährleistet
durch Erreichen eines stationären Fließgleichgewichtes nach dem Uberlaufprinzip,
indem die gebildete Kieselfluorwasserstoffsäure von Sumpf 28 in Sumpf 23, von Sumpf
23 in Sumpf 18, von Sumpf 18 in Sumpf 14 und von Sumpf 14 in die Produktionsabgabe-Leitung
16 bei einer minimalen, mittleren Verweilzeit zusammen mit dem in Suspension gehaltenen
SiO2 aus dem Gesamtsystem ausgetragen wird.
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Abb. 2 zeigt eine Staubabscheidung durch Verdüsung der Aufschlußsäure
im Gasaustrittsteil des Mischers.
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Die am Mischer 1 austretenden Gase werden durch Aufgabe der gesamten
Aufschluß säure von Schwefelsäure oder Phosphorsäure über Düse 3 und Verdüsen der
Säure im Gegenstrom zur Gasrichtung im Gasaustrittsteil des Mischers 1 zur senkrecht
angeschlossenen Gasleitung 2 gewaschen, wobei der abgeschiedene Flugstaub auf direktem
Weg in den Mischer 1 zurückgeführt wird. Gleichzeitig wird eine gute Verteilung
der Aufsch1ußsäure im Mischer gewährleistet.
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Für den Abstellbetrieb, bei dem keine Säureaufgabe über Düse 3 in
den Mischer 1 erfolgen darf, aber eine Entstaubung der noch austretenden Gase erforderlich
ist, wird eine zusätzliche Verdüsung der Aufschlußsäure in der Gasleitung 2 über
Düse 4a mit einer Kreislaufführung der Säure über die Pumpvorlage 6, Kreislaufpumpe
7, Düse 4a und Säurerückflußleitung 5a vorgesehen. Die Aufgabe der Aufschlußsäure
erfolgt über Leitung 9 in die Pumpvorlage 6.
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Die der Staubabscheidung nachgeschaltete Säuresprühabscheidung und
Absorption der Fluorverbindungen aus dem Gas entspricht der bei Abb. 1 beschriebenen
Anordnung.
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Abb. 3 zeigt eine Staubabscheidung durch Verdüsung der Aufschluß säure
am Mischer-Gasaustritt und durch einen zusätzlichen Waschsäurekreislauf in einem
Venturi.
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Bei Mineralphosphataufschlußarten mit geringem Aufschlußgrad und entsprechend
geringen Einsatzmengen an Aufs chluß säure von Schwefelsäure oder Phosphorsäure,
bei denen eine höhere Staubbeladung der aus dem Mischer 1 austretenden Gase möglich
ist, wird zunächst eine Vorentstaubung durch direkte Verdüsung und Aufgabe der Aufs
chluß säure über Düse 3a am Gasaustrittsteil des Mischers 1 zur Gasleitung 2 im
Gegenstrom zur Gasphase durchgeführt. Die Zuführung der Aufschlußsäure erfolgt über
Leitung 9.
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Zusätzlich ist eine Nachentstaubung in einem Venturi 40 mit einem
separaten Waschsäure-Kreislauf mit wäßriger Schwefelsäure oder wäßriger Phosphorsäure
entsprechnd der Säureart der Aufschlußsäure vorgesehen.
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Als Pumpvorlage 6a für den Waschsäurekreislauf dient der Sumpf des
Venturi 40, von dem die Waschsäure mittels Pumpe 7 aber Düse 4b und 4c im Gleich-
und Gegenstrom zur Gasphase verdüst und im Kreislauf geführt wird. Ein Teilstrom
des Waschsäurekreislaufs wird über Düse 4d in der Gasleitung 2
zusätzlich
zu der über Düse 3a aufgegebenen Aufs chluß säure in den Mischer 1 eingedüst.
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Zur Ergänzung des Waschsäurekreislaufs wird entsprechend der über
Düse 4d abgegebenen feststoffhaltigen Waschsäuremenge frische Waschsäure über Leitung
10 zugegeben.
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Die Säuresprühabscheidung und die Absorption der Fluorverbindungen
aus dem Gas entspricht der bei Abb. 1 beschriebenen Anordnung.
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Ausführungsbeispiele: 1. Fluorabscheidung bei Superphosphat-Aufschluß
Ref.Nr.
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Superphosphatproduktion: 16 (t/h) 9 H2S04-Aufschlußsäuremenge: 8,5
(t/h) 9 H2S04-Aufs chluß säurekonz entration: 72 Gew.0/a H2S04 10 H2S04-Waschsäure-Aufgabemenge:
1,4 (t/h) 10 H2S04-Waschsäurekonzentration: 60 Gew.% H2S04 2 a Abgasvolumen: 4000
(Nm3/h) 2 a Fluorkonzentration (Gaseintritt) 20 000 (mgF/Nm3) 2 b Fluorkonzentration
(GasauStritt) 60 (mgF/Nm3) Fluorabsorptionsgrad: 99,7 % 14 H2SiF6-Waschsäurekonzentration:
23 (Gew.% H2SiF6) 18 H2SiF6-Waschsäurekonzentration: 11 (Gew.# H2SiF6) 23 H2SiF6
-Waschsäurekonzentration: 4,8 (Gew. % H2SiF6) 30 Wasseraufgabemenge: 650 (l/h) 16
H2SiF6-Produktionsabgabe: 450 kg H2SiF6(22%)/h
2. Fluorabscheidung
bei Trippelsuerphospha-Aufschluß Ref.Nr.
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Trippelsuperphosphatproduktion: 19 (t/h) 9 H3P04-Aufschlußsäure-Menge:
11 (t/h) 9 H PO4 auf H3P04-Aufschlußsäure-Konzen-10 H3P04-Waschsäuremenge: 1,5 (t/h)
10 H3P04-Waschsäurekonzentration: 50 (Gew.% P205) 2 a Abgasvolumen: 4000 (Nm3/h)
2 a Fluorkonzentration (Gaseintritt) 1500 (mgF/Nm3) 2 b Fluorkonzentration (Gasaustritt)
75 (mgF/Nm3) Fluorabsorptionsgrad: 95 % 14 H2SiF6-Waschsäurekonzentration: 22 (Gew.#
H2SiF6) 18 H2SiF6-Waschsäurekonzentration: 12 (Gew.0/a H2SiF6) 23 H2SiF6-Waschsäurekonzentration:
5,0 (Gew.% H2SiF6) 28 H2SiE6-Waschsäurekonzentration: 3,0 (Gew.% H2SiF6) 30 Wasseraufgabemenge:
300 (l/h) 16 H2SiF6-Produktion: 34 kg H2SiF6(22%)/h Die Vorteile der Erfindung bestehen
darin, daß eine uneingeschränkt verwertbare Kieselfluorwasserstoffsäure (H2SiF6)
mit einer definierten Konzentration erzeugt werden kann, wobei eine sehr einfache
und wirkungsvolle Staubabscheidung möglich ist, und die Regelung, Wartung, Reinigung
sehr einfach ist, und die Korrosionsanfälligkeit der verwendeten Aggregate weitgehend
verringert wird. Das Absetzen von SiO2 sowohl in den Gasleitungen als auch in den
Wasch- und Absorptionsaggregaten wird weitgehend vermieden. Trotz einer einfachen
Naßwäsche kann eine Kieselfluorwasserstoffsäure von 18 bis ca. 30 % H2SiF6 erzeugt
werden. Es können Abfallsäuren geringer Konzentration als Waschsäure eingesetzt
werden, die sonst keine direkte Verwendung finden können. In der Fluorwäsche wird
trotz Erzeugung von Kieselfluorwasserstoffsäuren relativ hoher Konzentrationen eine
optimale Fluorabscheidung erreicht und damit ein umweltfreundliches Abgas erzielt.
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Patentansprüche