DE2533218C3 - Verfahren zum Dosieren von gasförmigem Treibmittel - Google Patents
Verfahren zum Dosieren von gasförmigem TreibmittelInfo
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Description
15
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Dosieren von gasförmigem Treibmittel in ein, in einem Extruder
geschmolzenes thermoplastisches Material.
Verfahren tut Herstellung von Gegenständen aus expandierten thermoplastischen Materialien durch
Extrusion und Formen sind seit langem bekannt. Nach diesen Verfahren wird in dem Extruder in das
geschmolzene thermoplastische Material ein Gas eingeführt. Man erhält dadurch Gegenstände, die feine
Zellen in guter Verteilung enthalten. Ein solches Verfahren ist in der USA.-Patentschrift 29 28 130
beschrieben. Hierbei wird ein Gas in einen in zwei jo Stufen arbeitenden Schnecken-Extruder zwischen den
beiden Stufen eingeführt. Das Gas wird in der Schmelze des thermoplasi.ichen Materials gelöst und mit ihm
innig gemischt, bevor die Schmehe mit dem gelösten Gas aus dem Extruder austri't. J5
Bei den bekannten Verfahren r^m Formen durch
Extrusion für die Herstellung von Gegenständen aus zellartigem thermoplastischem Material entstehen
Schwierigkeiten beim Einführen des Treibgases in das geschmolzene thermoplastische Material im Extruder.
Diese Schwierigkeiten führen zu Schwankungen der physikalischen Eigenschaften der erhaltenen Gegenstände
durch Änderungen des Druckes im Extruder, wodurch Änderungen des Volumens des gasförmige!,
Treibmittels in dem geschmolzenen thermoplastischen Material verursacht werden. Solche Änderungen können
auf Änderungen verschiedener Variablen des Verfahrens beim Extrudieren beruhen und sind Fachleuten
gut bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist es bei einem Verfahren zum Herstellen von geschäumten Gegenständen
Schwankungen in der Zuführung des gasförmigen Treibmittels zu verhindern und damit zu gleichmäßigen
physikalischen Eigenschaften der Gegenstände zu gelangen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man das gasförmige Treibmittel vor dem Einführen in das
thermoplastische Material durch eine Düse mit einer der Schallgeschwindigkeit gleichen Strömungsgeschwindigkeit
strömen läßt. Vorzugsweise wird die durch die Düse strömende Menge des gasförmigen
Treibmittels durch Einstellen des Druckes vor der Düsq
geregelt.
Bei den Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus einem zellartigen thermoplastischen Material wird μ
das feste thermoplastische Material unter Druck in einem Extruder geschmolzen. Ein gasförmiges Treibmittel
wird unter Druck in das thermoplastische
= Ρι(ίγϊ-γ) (D
Hierbei bedeutet
Pc = den Druck in der Drossel der Düse.
P\ = den stromaufwärts regulierten Druck.
wobei C,, und C1 die spezifischen Wärmen bei
konstantem Druck bzw. bei konstantem Volumen bedeuten.
Unter diesen Bedingungen wird das Zumessen unter hohem Druck mit konstanter Geschwindigkeit so
ausgeführt, daß die Gasströmung W(in Ltandard-Litern
je Stunde durch die Düse) eine Funktion nur des Druckes oberhalb P1 und des Querschnitts der Düse
oder des Mundstückes ist:
W'(l/Std) = / {Ρ,,α)
(Π)
Bei einer derartigen Ausführung der Einlaßleitung für das Gas in den Extruder strömt das Treibmittel mit
Schallgeschwindigkeit, die Strömungsgeschwindigkeit des Gases ist unabhängig von Druckänderungen
stromabwärts von dem Meßpunkt. Druckschwankungen stromabwärts von dem MeQpunkt und daher auch
in dem Extruder ändern also nichv :las Volumen des Gases, das in den geschmolzenen thermoplastischen
Stoff eingefuhrt wird, und sichert damit eine Gleichmäßigkeit der Einführung des Gases und eine Gleichmäßigkeit
der Porosität in dem entstandenen Endprodukt.
Es wurde ferner gefunden, daß bei der Profilextrusion
mit konstantem Querschnitt und bei der dreidimensionalen Extrusion verschiedene Dichten der Gegenstände
aus dem expandierten thermoplastischen Stoff erhalten werden können, und zwar unter Verwendung des
gleichen thermoplastischen Stoffes, lediglich durch Änderung des Gasvolumens, das in den thermoplastischen
Stoff in dem Extruder eingeführt wird. Das ist neu gegenüber dem Stande der Technik, nach welchem der
verwendete thermoplastische Stoff und das Gasvolumen geändert werden, wenn die Dichte des hergestellten
Gegenstandes geändert werden soll.
Erfindungsgemäß wird das Abmessen des Treibgases beim Leiten des Gases durch ein verengtes Mundstück
durchgeführt, so daß das Gas durch dieses Mundstück mit Schallgeschwindigkeit hindurchströmt.
Es wurde gefunden, daß beim Abmessen des Treibgases bei Schallgeschwindigkeit gemäß der Erfindung
der Druck stromaufwärts des Mundstückes gemäß der Gleichung (II) geregelt wird. Demnach wird die
Strömungsgeschwindigkeit Wfür ein gegebenes Mundstück
durch den Druck l'\ stromaufwärts bestimmt. Änderungen des geregelten Druckes Pi oberhalb führen
/H Änderungen der in die .Schmelze eingeführten
Gasmenge und und /ti Änderungen der Pichten der
eiiindungsgemäli hergestellten Gegensiiinde aus zellarligem
thermoplastischem Stoff. Entsprechend wird der Druck /Ji stromaufwärts so eingestellt, daß der Druck in
der Drossel der kritische Druck P1 ist, der wenigstens
gleich dem Druck in dem Extruder ist. Der Druck P\ stromaufwärts wird so eingestellt, daß er gleich dem
Werte nach der umgeformten Gleichung (I) ist oder ihn übertrifft:
(Λτ)
k -
Erfindungsgemüß können Gegenstände aus zellartigen thermoplastischen Stoffen mit einem Dichtenbereich
hergestellt werden durch Einstellung des Druckes stromaufwärts in der beschriebenen Art. Die Kenntnis
dieser Umstände ist bedeutsam, weil man damit die gewünschte Dichte der Gegenstände erreichen kann
lediglich durch Änderung des Druckes, und ohne gemäß
dem Stande der Technik ein bestimmtes thermoplastisches Material zu wählen, um einen Gegenstand der
gewünschten Dichte herzustellen.
Die zu verwendenden thermoplastischen Stoffe sind bekannt. Zu ihnen gehören beispielsweise Polyäthylen.
Polystyrol, Polyvinylchlorid und verschiedene andere synthetische harzartige Stoffe, die thermoplastisch sind.
zusammen mit Gemischen und Copolymeren solcher Stoffe, die ebenfalls diese Eigenschaft haben. Zusätzlich
können die Stoffe verhältnismäßig kleine Mengen von Zusätzen enthalten, welche die chemischen und/oder
physikalischen Eigenschaften ändern, oder andere gut bekannte Zusätze.
Das zu verwendende Treibgas soillte inert sein gegenüber dem zu expandierenden Stoff und vorzugsweise
in ihm löslich sein. Vorzugsweise sollte sich das Treibgas bei den Arbeitsbedingungen nicht thermisch
zersetzen. Zu den brauchbaren inerten Gasen gehören Stickstoff, Ai gon. Helium, Neon, Kohlendioxyd u. dgl.
Auch andere Treibmittel können verwendet werden, wie beispielsweise Fluorkohlenwasserstoffe.
Obwohl die Verwendung von kernbildenden Stoffen im allgemeinen nicht nötig ist, so können in einigen
Fällen doch solche Stoffe verwendet werden.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden kernbildenden Stoffe können in feinvertcilter Form in dem
Polyäthylen oder Polypropylen während der Expansion vorhanden sein, wie weiter unten beschrieben ist.
Die Teilchendurchmesser der kcrnbildendcn Mittel können zwischen etwa 0.01 und 50 Mikron liegen. Zu
diesen Stotfen gehören Polytetrafluorethylen, Azodicarbonamid, p.p'-Oxy-(Benzolsulfonylhydrazid), Trihydrazin-sym-triazin,
und p-Toluolsulfonyl-semicarbazid.
Die kcrnbildendcn Mittel können für sich oder in Kombination miteinander verwendet werden.
Die kernbildenden Mittel sollten so gleichmäßig wie möglich in der Masse des Polymers dispergiert sein. Sie
sollten ferner chemisch inert sein gegenüber dem Polymer und unlöslich sein in diesem und in anderen
Bestandteilen der erfindungsgemäßen Mischung.
Die Zeichnungen erläutern einige Ausführungsforiiicn
der Erfindung Es zeigt
Fig. I schematisch eine Vorrichtung, in welcher das
Verfahren durchgeführt werden kann, und
F ig. 2 in miscinandcrgczogcncm Zustand einen
Schnitt durch die Vorrichtung /um Massen des eingeführten Gases gemäß F i g. 1,
F i g. 3 einen Längsschnitt durch den Extruder.
Nach den Fig. 1 und 2 wird ein Extruder 10 zum ι Schmelzen des thermoplastischen Materials verwendet und /um Einführen und Mischen des Treibgases. Der Extruder 10 enthält ein äußeres Gehäuse 12 und eine innere Schnecke 14. Das Treibgas wird in den Extruder 10 durch den Einlaß 16 mit dem stromaufwärts
F i g. 3 einen Längsschnitt durch den Extruder.
Nach den Fig. 1 und 2 wird ein Extruder 10 zum ι Schmelzen des thermoplastischen Materials verwendet und /um Einführen und Mischen des Treibgases. Der Extruder 10 enthält ein äußeres Gehäuse 12 und eine innere Schnecke 14. Das Treibgas wird in den Extruder 10 durch den Einlaß 16 mit dem stromaufwärts
κι angeordneten Ventil 18 eingeführt. Das Treibgas wird
dem Behälter 20 entnommen, wo es sich unter einem Druck befindet, der gleich oder höher ist als der Druck
in dem gesamten anderen System, /. B. 420 kp/cm-. Nacheinander in der Gasleitung zwischen dem Behälter
20 und dem Ventil 18 sind ein einstellbarer Regler 22 für hohe Drücke, ein Abschlußventil 24, ein Gasfilter 26 und
das Gehäuse 28 für das Mundstück angeordnet. Nach Fig. I ist ein Ablaßventil 30 abseits der Leitung
zwischen dem Abschlußventil 24 und dem Filter 26 angeordnet. Abseits der Leitung können vorteilhafterweise
auch Druckmesser 32 stromaufwärts und stromabwärts von dem Gehäuse 28 '.■■ das Mundstück
angeordnet sein.
Nach Fig. 2 enthält das Gehäuse 28 für das Mundstück einen äußeren zylindrischen Teil 34 mit
Festhalteteilen 36 an den entgegengesetzten Enden, welche 4ie Vorrichtung zum Zumessen des Gases
einschließen. Diese Vorrichtung besieht aus einem zylindrischen Teil 38 mit einem mittig gelegenen
;o Mundstück 39 zwischen zwei Dichtungsringen 40 aus
Kautschuk. Das Teil 38 wird gegen die Oberfläche des stromabwärts gelegenen Festhalteteils 36 durch die
Feder 42 mittels des Dichtungsringes 44 angedrückt.
Nach diesem Beispiel wurde ein 8 mm dickes CATV-Kabel (Fernsehkabel) erfindungsgemäß hergestellt.
Als innerer Leiter wurde ein 1.8 nun c'icker
Kupferdraht verwendet, als äußerer Leiter ein 0.125 mm dickes Band aus Aluminium. Die dielektrische Schicht
wur-le aus einem Gemisch von 99.9 Gew.-% eines Copolymers von Äthylen und Buten mit einer Dichte
von 0.95 und einem Schmelzindex von 0.2 dg/Min, und 0.1 Gew.-% Azodicarbonamid hergestellt.
Die dielektrische Mischung wurde in einer Vorrichtung bearbeitet, die oben beschrieben und in den
Zeichnungen dargestellt ist. Verwendet wurde ein einstufiger Schnecken-Extruder mit einem Durchmesser
von 6.35 cm und einem Verhältnis von Länge zum Durchmesser von 20: I. Die Einführungszone, die
Übergangszone und die Abmeßzone des Extruders hatten Längen von 4, t bzw. 10 Durchmessern. Das
Gehä'T.c des Extruders wurde auf etwa I5O°C in der
Nähe des Einlaßendes erwärmt, in der Nähe des Einlasses für das Gas und am Ausladende. Die
Extruder-Schnecke wurde mit 30 U/Min, betrieben. Der Druck in dem Kopf des Extruders lag bei 70 kp/cm-. Als
inertes Treibgas wurde Stickstoff verwendet. Es wurde unter einem Druck von 35 kp/cm2 in das geschmolzene
Polymer in den Extruder eingeführt, wobei der geregelte Druck bei 160 kp/cm2 lag. Zum Zumessen des
Gases wurde ein Mundstück mit einem Druckmesser von 0.013 mm verwendet. Stündlich wurden etwa 19
Liter Stickstoff in den Extruder eingeführt, und zwar an einem Punkt, der 7.<
Schraubendurchmesser von dem Auslaßende des Extruders entfernt war. Dieser Punkt
war bei etwa 37'Mi der l.ängc des lAlruders von dessen
Auslaßendt entfernt. Beim !Erreichen des F-inlasses für
den Stickstoff war das verwendete Polyäthylen vollständig geschmolzen.
Das geschmolzene dielektrische (ionisch mit dem in ihm dispergieren Stickstoff wurde dann mit einer
Temperatur von etwa 150"C und unter einem Druck
von etwa 70 kp/cm- durch eine Düse geführt, um den Draht /u überziehen. |e Stunde wurden etwa 24 kg des
dielektrischen Gemisches aus dem Extruder gefördert.
Der innere Leiter war nicht vorgewärmt und wurde durch die Düse mit einer Geschwindigkeit von 1 J.~)
m/Min, hiiuliirchgeführt. In dem Kopf der Düse wurde
ein·· Düse mit einem Durchmesser von 3.r>
mm /ur Herstellung eines Überzuges aus einem Vinvlh.n/ und einer I iihruii^sspit/e mit einem inneren Durchmesser
von 1.7 mm verwendet. Das dielektrische Gemisch wurde auf den leiter cxlrudicri und expandierte
aulterhalb der Düse /ellarlig /u einer Umhüllung mit
einer Dichte von 0.4 3 g/cm1 und einer gleichmäßigen
/ellenstruktur mit mittleren /ellendiiichmcssern von
().()> bis 0.12 mm.
Dann wurde der äußere I .eiter aufgebracht, so dal! ein
Kabel mit einem äußeren Durchmesser von 11.5 mm
entstand. Das Kabel brauchte nicht getrocknet /ti werden. Nach Laboraiioriumsversuchen hatte dieses
Kabel einen gleichmäßigen Zcrstreiiungsfaktor von 80 (ir bei ">0 Megn-Ilertz und eine dielektrische
Konstante von I.V Ιλ hatte eine berechnete Dämpfung
von O.W db.'IOO bei ')() Mega-Ileri/ und von I.JM bei
JOOMega-lleriz.
llieizu 2 lilatt /eichmiiisien
Claims (2)
- Patentansprüche:I. Verfahren zum Dosieren von gasförmigem Treibmittel in ein, in einem Extruder geschmolzenes thermoplastisches Material, dadurch gekennzeichnet, daß man das gasförmige Treibmittel vor dem Einführen in das thermoplastische Material durch eine Düse mit einer der Schallgeschwindigkeit gleichen Strömungsgeschwindigkeit strömen läßt.
- 2 Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die durch die Düse strömende Menge des gasförmigen Treibmittels durch Einstellen des Druckes vor der Düse regelt.IO geschmolzene Material eingefuhrt. Das geschmolzene thermoplastische Material und das gasförmige Treibmittel werden dann in eine Zone niedrigeren Druckes gebracht, wo die zellförmige Expansion des thermoplastischen Stoffes durch das Treibgas erfolgt und wobei das Treibgas mit Schallgeschwindigkeit an einem Punkte stromaufwärts der Einführung des Treibgases in das geschmolzene thermoplastische Material gemessen und zugeführt wird.Die nachfolgende Gleichung dient zur Bestimmung des kritischen Druckes in der Drossel der verengten Düse gemäß der Erfindung:
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