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Beleuchtung für Nutzfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf eine
mehrere Leuchten umfassende Beleuchtung für zur ausführung von Arbeits- und ';traßenfahrten
in beiden Fahrtrichtungen fahrbare Nutzfahrzeuge, insbesondere Land- und/oder bauwirtschaftlich
nutzbare Fahrzeuge wie Schlepper mit Anbaugeräten, Wendeschlepper, Geräteträger,
Schlepper mit Fronthydraulik oder dgl.
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Die Beleuchtung von Fahrzeugen nicht nur der eingangs genannten Art
ist durch genaue Vorschriften der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) geregelt.
Danach muß jedes Fahrzeug mit in Fahrtrichtung ausgerichteten Scheinwerfern ausgerüstet
sein. Außer diesen Leuchten muß jedes Fahrzeug darüber hinaus an der Heckseite mit
weiteren Leuchten, insbesondere Bremslichter, Rücklichter und Fanrtrichtungsanzeiger
(Rot- und Gelbsignale) ausgerüstet sein.
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Daneben besteht das Verbot, Fahrzeuge, die bestimmte Abmessungen von
der Hinterkante des Lenkrades bis zur Vorderkante des Fahrzeuges überschreiten,
im öffentlichen Straßenverkehr zu benutzen. Sollte das Fahrzeug an einem anderen
Arbeitsplatz eingesetzt werden, so blieb bei einer Befolgung dieses Verbotes ledigleich
die Möglichkeit, das Fahrzeug auf einen Tieflader zu verladen und es zu dem gegewünschten
Ort bringen zu lassen. Eine weitere, sogar vorteilhaftere Methode, das Fahrzeug
rückwärtsfahrend am Straßenverkehr teilnehmen zu lassen, durfte nicht angewendet
werden, da das Signalbild der Fahrzeuge in diesem Fall nicht mehr den eingangs erwähnten
Vorschriften der StVZO entsprach.
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Ein weiterer Grund dafür, Fahrzeuge ihrer konstruktiven Auebildung
nach
rückwärts fahrend am Straßenverkehr teilnehinen zu lassen ist auch dann gegeben,
wenn z.B. bei Geräteträgern die Sicht nach vorne durch nach oben hin aufragende
Aufbauten oder Ladungen begrenzt ist. Dasselbe gilt auch für Schlepper oder Geräteträger
mit Fronthydraulik, die sichtbehindernde Arbeitsmaschinen oder -geräte mit sich
führen. Da die Beleuchtung dieser Fahrzeuge aber lediglich bei Vorwärtsfahrt den
Vorschriften der StVZO entspricht, besteht bei Rückwärtsfahrt ständig Unfallgefahr,
«-resnalb diese Betriebsart verboten ist.
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Hiervon ausgehend besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin,
eine Beleuchtung für Fahrzeuge der eingangs genannten Art zu schafen, die den Vorschriften
der StVZd auch bei Rückwärtsfahrt genügt.
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viese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß arn Fahrzeug
neben einer ersten, der normalen Vorwärtsfahrt auf der Straße zugeordneten Beleuchtung
eine zweite, gleichartige Beleuchtung für die Rückwärts- oder Arbeitsfahrt vorgesehen
ist.
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das das Signalbild eines Kraftfahrzeuges durch die StVZO festgelegt
ist, sind in einer weiteren Ausbildung der Erfindung lediglich die Leuchten der
der jeweiligen Fahrtrichtung zugeordneten Beleuchtung in Wirkstellung gebracht und
mit Strom versorgt, während sämtliche Leuchten der anderen Beleuchtung sich in einer
Stellung befinden, in der sie von der Fahrzeugkarosserie o.ä. verdeckt und von der
Stromversorgung abgeschnitten sind.
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Für die Umsteuerung der Beleuchtung anläßlich einer Ä:nderung der
Fahrtrichtung kann es weiterhin vorteilhaft sein, daß jeweils zwei oder mehrere
an einer Fahrzeugseite (rechte und linke Front- bzw. Heckseite) angeordnete Leuchten,
z.B. Scheinwerfer der einen, sowie Bremslichter, Rücklichter und Fahrtrichtungsanzeiger
aufweisende Leuchten der
Rot- und Gelbsignale der anderen Beleuchtung
gemeinsam verstellbar sind.
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In einer besonders einfachen Ausbildung der Erfindung sind die an
einer Fahrzeugseite angeordneten Leuchten in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht,
wobei das Gehäuse zum Verstellen der Beleuchtung schwenkbar ist und jeder Schenkendstellung
eine Fahrtrichtung entspricht. Das Gehäuse ist dabei vorzugsweise um eine horizontale
Achse schwenkbar.
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Eine andere vorteilhafte Möglichkeit zum Verstellen der Beleuchtung
anläßlich einer Änderung. der Fahrtrichtung besteht darin, daß das Gehäuse verschiebbar
ist.
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Eine weitere Möglichkeit den Vorschriften der StVZO zu genügen besteht
darin, daß die nicht in Wirkstellung gelangenden Leuchten abdeckbar sind.
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Bei Fahrzeugen mit in die jeweilige Fahrtrichtung schwenkbarem Sitz
ist es weiterhin vorteilhaft, daß die Beleuchtung in Abhängigkeit von dessen Einstellung
umsteuerbar ist.
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Insbesondere bei Fahrzeugen, bei denen die Umsteuerung der Beleuchtung
anläßlich einer Änderung der Fahrtrichtung manuell erfolgt, ist es zur Verhinderung
einer falschen Beleuchtungswahl und damit eines falschen Signalbildes vorteilhaft,
daß die Beleuchtung mit einer optischen und/ oder akkustischen Warneinrichtung in
Wirkverbindung steht.
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Miie bereits angedeutet, besteht der wesentliche Vorteil der Erfindung
darin, daß die Fahrzeuge ohne großen manuellen Aufwand in einer Änderung der Fahrtrichtung
im Signalbild den gesetzlichen Vorschriften angepaßt werden können. Die Fahrzeuge
sind somit auch bei nicht ausreichenden Lichtverhältnissen in beiden Richtungen
fahrbar, wobei die Unfallgefahr wesentlich gemindert ist.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung
anhand von Zeichnungen hervor.
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Es zeigen: Fig. 1 einen mit der erfindungsgemäßen Beleuchtung ausgestatteten
Schlepper von vorn Fig. 2 den in Fig. 1 gezeigten Schlepper in einer Ansicht von
hinten, Fig. 3 eine schematische Frontansicht des in den Fig 1 und 2 gezeigten Schleppers
wobei der Scheinwerfer in Wirkstellung ist, Fig. 4 eine schematische Frontansicht
des Schleppers gemäß Fig. 2, mit dem Rotsignal in Wirkstellung, Fig. 5 eine Schnittansicht
in Längsrichtung des Schleppers, wobei das die Beleuchtungaufnehmende Gehäuse um
eine quer zur Fahrtrichtung liegende horizontale Drehachse verschwenkbar ist, Fig.
6 eine Schnittansicht in Längsrichtung des Schleppers, dessen jeweils unwirksam
bleibenden Leuchten abgedeckt sind.
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Fig. 7 eine Frontansicht eines Schleppers, bei welchem das die Leuchten
aufnehmende Gehäuse vertikal verschiebbar ist und Fig. 8 eine Seitenansicht des
Schleppers gemäß Fig. 7 Ein Einsatz der im folgenden beschriepenen erfindungsgemäßen
Beleuchtung ist grundsätzlich bei allen am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmenden
Fahrzeugen denkbar, insbesondere aber bei Baumschinen, Schleppern, Flurförderzeugen,
Straßenbahnen, Personen- oder Gepäckbeförderungsfahrzeuge auf Flugplätzen etc.
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In dem im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel ist ein Schlepper
1 mit der erfindungsgemäßen Beleuchtung
versehen. Wie aus den Fig.
1 und 2 ersichtlich ist, weicht das erkennbare Signalbild dieses Schleppers von
dem vorgeschriebenen in keiner Weise ab. An der Frontseite des Schleppers 1 sind
die Scheinwerfer 2 zu erkennen, die hinter einer Öffnung 3 in der Karosserie 4 angeordnet
sind. An der Heckseite des Schleppers 1 sind durch eine entsprechende Öffnung 5
in der Karosserie 4 die Leuchten 6 der Rot- und Gelbsignale, die die Fahrt richtungsanzeiger,
Rücklichter und Bremslichter umfassen, zu erkennen.
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Dieses der Normalfahrtrichtung des Schleppers 1 entsprechende Signalbild
kann durch nichtgezeigte Mittel so ungesteuert ;;erden, daß bei einer Änderung der
Fahrtrichtung nunmehr die Scheinwerfer 2 an der Stelle der Karosserie 4 erscheinen,
an welcher vordem die Leuchten 6 der Rot- und Gelbsignale zu erkennen waren. Das
Signalbtldd des Schleppers 1 entspricht nun also auch in der neuen Fahrtrichtung
dem Vorgeschriebenen.
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Dieser Effekt wird dadurch erzielt, daß der Schlepper 1 mit zwei Beleuchtungen
ausgerüstet ist, von denen eine jede einer Fahrtrichtung zugeordnet ist.
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Um die erwähnte Umsteuerung der Beleuchtung möglichst einfach zu machen
ist auf jeder Seite des Schleppers 1 der Scheinwerfer der der einen Fahrtrichtung
zugeordneten Beleuchtung mit den Rot- und Gelbsignalen, wie Fahrtrichtungsanzeiger,
Rücklicht und Bremslicht der der anderen Fahrtrichtung zugeordneten Beleuchtung
in einem gemeinsamen Gehäuse zusammengefasst, wie dies den Fig. 3 bis 5 sowie 7
und 8 zu entnehmen ist. Während Fig. 3 das Gehäuse 7 in einer Position zeigt, in
welcher der Scheinwerfer 2 in Ttrirkstellung ist (Scheinwerfer 2 befindet sich direkt
hinter der Öffnung 3, 5 in der Karosserie 4), ist das Gehäuse 7 in Fig. 4 soweit
herumgeschwenkt, daß sich nunmehr die Rot- und Gelbsignale, die, wie bereits erwähnt
die
Leuchten 6 des Fahrtrichtungsanzeigers, des Rücklichtes und des Bremslichtes umfassen,
in der oben erwähnten Position befindet. Die Drehachse 8 des Gehäuses 7 erstreckt
sich hierbei in Längsrichtung des Schleppers 1.
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Fig. 5 zeigt eine ähnliche Ausführung wie die Fig. 3 und 4, lediglich
verläuft hierbei die Drehachse 9 des Gehäuses 10 für die Leuchten 2 und 6 horizontal
quer zur Schlepperlängsachse. Selbstverständlich ist aber ohne weiteres auch eine
vertikale Drehachse denkbar.
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In den Fig. 7 und 8 ist das die einzelnen Leuchten 2 und 6 aufnehmende
Gehäuse 11 nicht drehbar, sondern vertikal verschiebbar, wobei auch eine horizontale
Verschiebbarkeit den gewünschten Effekt ergeben würde.
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Eine weitere mögliche Version zeigt Fig. 6. Bei dieser Ausführungsforin
ist die Öffnung 12 in der Karosserie 4 so groß, daß sämtliche an dieser Stelle angeordneten
Leuchten , also sowohl der Scheinwerfer 2 der ersten Beleuchtung als auch die Leuchten
6 der Rot- und Gelbsignale der zweiten Beleuchtung gleichzeitig zu erkennen sind.
Wenn das sich hierbei ergebende Signalbild des Schleppers 1 nicht zulässig sein
sollte, so kann es durch Abdeckscheiben 13 jeweils so verändert werden, daß nur
die der jeweiligen Fahrtrichtung entsprechenden Leuchten wirksam werden können.
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Die Umsteuerung der Beleuchtung auf die jeweils gewünschte Fahrtrichtung
kann sowohl manuell als auch automatisch erfolgen. Erfolgt sie manuell, d.h. werden
die die Leuchten aufnehmenden Gehäuse 7, 10 und 11 beispielsweise mittels Handgriff
oder Bowdenzug betätigt, so besteht die Gefahr von Fehleinstellungen infolge falscher
Betätigung oder Vergesslichkeit des Fahrers. Für diesen Fall kann die Beleuchtung
mit einer optischen und/oder akkustischen Warneinrichtung in Verbindung stehen,
die anspricht, sobald die Lage bzw. Stellung der Beleuchtung nicht mit der
bei
einer gewünschten Fahrtrichtung erforderlichen übereinstismt.
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Um den Fahrer des Fahrzeuges zu entlasten ist es aber vorteilhaft,
wenn die Umsteuerung der Beleuchtung automatisch erfolgt. Da viele Fahrzeuge dieser
Art mit einem in die jeweilige Fahrtrichtung schwenkbaren Sitz ausgerüstet sind,
kann diese Forderung auf einfache Weise dadurch erfolgen, daß alle Gehäuse mittels
Hebelmechanismus oder über Bowdenzüge beim Drehen des Sitzes entsp echend bewegt
werden. Eine Darstellung und Beschreibung dieser Betätigungsmechanismen dürfte sich
erübrigen, da die hierbei auftretenden Probleme ohn- weiteres von jedem Fachmann
zu lösen sind. Zur Schonung der Leuchten der nicht in Wirkstellung kommenden Beleuchtung
ist es darüberhinaus zweckmäßig, diese durcn eine einfache elektrische Steuerung,
die gleichzeitig mit der Umstellung des Fahrzeugsitzes betätigt werden kann, von
der Stromversorgung auszuschließen.