DE2527535C3 - Abdeckplate für Gußköpfe - Google Patents
Abdeckplate für GußköpfeInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D27/00—Treating the metal in the mould while it is molten or ductile ; Pressure or vacuum casting
- B22D27/04—Influencing the temperature of the metal, e.g. by heating or cooling the mould
- B22D27/06—Heating the top discard of ingots
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- Mold Materials And Core Materials (AREA)
Description
30
Bei der Herstellung von Gußblöcken aus Stahl ist der Gußkopf der Luft ausgesetzt, was zur Folge hat, daß die
obere Oberfläche rascher abkühlt und sich rascher verfestigt als der übrige Teil. Hierdurch werden Lunker
gebildet, weiche die Qualität der Gußblöcke verringern. Um dies zu verhindern, ist es üblich, ein wärmeisolierendes
Material auf den Gußkopf aufzubringen, wodurch seine Verfestigung verzögert wird. Es ist nun bekannt,
daß durch dieses Warmhalten ein vom Gußkopf ausgehender Strom absinkender Kristalle gebildet wird,
was ein Denlritenwachstum und eine Ablagerung von nichtmetallischen Einschlüssen im unteren Teil des ,n
Gußblocks nach sich zieht. Im unteren Teil des Gußblocks bildet sich dabei eine Zone aus Eisenkristallen
und geschmolzenem Stahl mit erhöhter Viskosität. Aus dieser breiigen Zone bildet sich ein Stahl minderer
Qualität. -,,
Zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten ist es bereits bekannt, auf den Gußkopf ein Pulver aufzubringen, das
nicht nur wärmeisolierend sondern auch wärmeerzeugend ist. Hierdurch wird die Bildung von Kristallen im
Gußkopf verzögert, so daß die Verfestigung des 6<i
Gußkopfs vom Boden her erfolgt- Wenn jedoch ein jolches Pulver auf die Oberfläche von geschmolzenem
Eisen aufgetreut wird, dann ist es schwierig, die richtige Pülvefmerige aufzubringen.
Man ist deshalb dazu übergegangen, das Abdeckmalerial
in Form einer festen Abdeckplatte zu Verwendern Das wärmeerzeugende Material ist dabei mit einem
Bindemittel gemischt Dadurch wird die Bfenngeschwindigkeit stark herabgesetzt Um die dadurch
verursachten Schwierigkeiten zu beseitigen, ist es insbesondere bei großen Stahlblöcken bekannt, die
Abdeckplatte schichtenweise aufzubauen, wobei die äußere Schicht wärmeisolierend und die innere Schicht
wärmeerzeugend ist So ist aus der DE-OS 20 07 196 eine Abdeckplatte für Gußköpfe bekannt, bei der die
wärmeisolierende Oberschicht ein Blähmittel und einen Binder und die wärmeerzeugende Unterschicht ein
oxidierbares Metall, ein sauerstoffabgebendes Mittel und einen Binder enthält.
Das Blähmittel ist ein Mineral, welches sich beim Erwärmen ausdehnt so daß die Platte sich fest an die
Innenseite der Form des Gußkopfs anlegt v/odurch eine gute Wärmeisolierung zustande kommt
Neben den erwähnten Komponenten enthalten die einzelnen Schichten noch beträchtliche Mengen anderer
Materialien, wie z. B. organische faserartige Stoffe, poröse feuerfeste Materialien usw., so daß diese
bekannte Abdeckplatte verhältnismäßig kompliziert aufgebaut ist Außerdem ist ihr Warrnhaitewert gering,
da in der äußeren Schicht keine größere Menge brennbares Material enthalten ist.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine Abdeckplatte für Gußköpfe zu schaffen, welche einen
einfachen Aufbau aufweist und welche dazu in der Lage ist, einen Gußkopf lange Zeit warm zu halten, um
vorzügliche Gußblöcke zu erzeugen, die nicht die obenerwähnten Nachteile aufweisen.
Gegenstand der Erfindung ist also eine Abdeckplatte für Gußköpfc aus einer ein Blähmittel und einen Binder
enthaltenden, wärmeisolierenden Oberschicht und einer ein oxidierbares Metall, ein sauerstoffabgebendes Mittel
und einen Binder enthaltenden Unterschicht, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß die zur Wärmeisolierung
und zur Wärmeerzeugung dienende Oberschicht aus 30 bis 77 Gew.-°/o zerkleinerter flacher Holzkohleteilchen
mit 1 bis 10 mm Größe, aus 20 bis 50 Gew.-% Blähmittel und im übrigen aus dem Binder besteht und
daß die zur Zündung dienende Unterschicht aus 10 bis
30 Gew.-°/o eines der oxidierbaren Metalle Al, Mg und Si
mit einer Teilchengröße von weniger als ungefähr 0,5 mm und im übrigen aus dem sauerstoffabgebenden
Mittel, dem Binder sowie einem Abbrennmodifiziermittel und einem Auflockerungsmittel besteht.
Die erfindungsgemäße Abdeckplatte weist als grundlegende
exotherme Komponente flache, zerkleinern Holzkohleteilchen mit einer Größe im Bereich von 1 bis
10 mm auf. Holzkohle besitzt eine gr~ße Anzahl von Poren. Wenn Hilzkohle zerkleinert wird, dann erhält
man flache Teilchen, wobei die feinen Poren bestehen bleiben. Wenn eine erfindungsgemäße Abdeckplatte auf
der Oberseite von geschmolzenem Stahl schwimmt, dann brennt sie an der Kontaktfläche heftig ab. und
zwar wegen der großen Oberfläche, die aufgrund der Porosität der Holzkohleteilchen vorliegt. Der größte
Teil der durch das Brennen erhitzten Gase kann dabei
bis zur Oberfläche des geschmolzenen Stahls vordringen. Die heiße /one ist auf die Nachbarschaft der
heißen Oberfläche beschränkt, während der darüberlie
gende Teil der Platte für die Wärmeisolierung sorgt. Wenn dagegen Holzkohlepulver in einer Platte
verwendet wird, dann ist es schwierig, einen geeigneten Zugang der heißen Gase zu gewährleisten, so daß die
Wirkung verringert ist, Andere Kohlenstoffmaterialien, wie z. B. Koks, Graphit und Anthrazit, besitzen eine
schlechtere Porosität, Dichte und Brenngeschwindigkeit.
Es müssen mehr als 30% Holzkohle vorhanden sein, um einen ausreichenden exothermen Effekt zu erzielen.
Bei weniger als 30% ist die Verbrennungswärme zu gering. Bei soichen Gehalten ist es unmöglich, im Falle
von großen Gußblöcken ausreichend Verbrennungswärme zu erzielen. Bei mehr als 77% ist es unmöglich,
die anderen Komponenten in ausreichender Menge einzuverleiben. Bei einer Teilchengröße der Holzkohle
von weniger als 1 mm sind die Holzkohleteilchen nicht flach, weshalb sie nicht in eine laminierte Schicht
verformt werden können. Wenn die Holzkohle eine Teilchengröße von mehr als 10 mm aufweist, dann
besitzt das geformte Warmhaltematerial zu große Zwischenräume, wodurch die Warmhalteeigenschaften
gesenkt werden.
Gemäß der Erfindung werden 20 bis 50% Blähmittel zugesetzt, das sich beim Erwärmen ausdehnt Beispiele
für solche Materialien sind mit Säure behandelter Graphit, Vermiculit, Perlit und Obsidian. Diese Materialien
dehnen die .abdeckplatte beim Gebrauch aus, wodurch der Teii der heißen Oberfläche ausgefüllt wird,
der zwischen der Warmhalteplatte und der Wandung der Form bestehen bleibt. Außerdem wird dadurch das
Schwinden der Abdeckplatte, das beim Abbrennen der Holzkohle verursacht wird, auskompensiert. Mehr als
50% feuerfestes Material verschlechtern die Brenneigenschaften, während weniger als 20% eine unzureichende
Ausdehnung ergeben.
Es ist außerdem möglich, das Blähmittel nicht gleichförmig einzumischen, sondern bevorzugt im
Randteil anzuordner
Für den Fall, daß eine hohe Warmfestigkeit der Warmhalteplatte erforderlich ist, kann ein Teil des
Blähmittels durch ein nicht ausdehnbares feuerfestes
Material ersetzt werden. Beispiele für nicht ausdehnbare feuerfeste Materialien sind saure feuerfeste Materialien,
wie z. B. Kieselsäuresand, Quarzsand, Siliziumdioxidpulver, Diatomeenerde, Schiefer und Perlit; neutrale
feuerfeste Materialien, wie z. B. Graphit, Koks, Aluminiumoxid. Kaolin und Schamotte: und basische
feuerfeste Materialien, wie z. B. Dolomit, Magnesit, kalzinierter Dolomit, Magnesia. Olivinsand und Forstcrit.
Es können für die Oberschicht sowohl organische als »uch anorganische Binder verwendet werden. Organisehe
Binder werden jedoch unabhängig von der Größe der Abdeckplatte bevorzugt. Beispiele für organische
Binder sind Harze. Stärken und Leime
Um eine Abkühlung beim Auflegen der Warmhalte platte zu vermeiden, wird zur Beschleunigung der
Zündung der Abdeckplatte eine Zündschicht vorgesehen. 30 dab eine unmittelbare Zündung stattfindet, wenn
die Abdeckplatte mit deti geschmolzenen Stahl in
Berührung kommt. Wenn die Zündung der Warmhalteplatte
verzögert wird, so kann sich verfestigtes Material
bilden, das zum Boden sinkt und einen Kristallbrei
bildet.
Als exothermes Material dient hierfür eines der leicht oxidierbaren Metalle Aluminium. Sili/ium oder Magne
sium> Diese Metalle erzeugen kein Gas und sind rasch
kündbar, so daß ein rasches Abbrennen stattfindet.
Als sauerstoffabgebendes Material kann man z. B.
Eisenoxid, Magnesiumoxid, Alkalinitrat, Alkalichlorat oder Alkaliperchlorat verwenden, Man kann auch
zusätzlich saure, neutrale oder basische, pulver· oder faserförmige feuerfeste Materialien als Füllmaterialien
einverleiben.
Um ein Abbrennen mit einer gleichmäßigen Geschwindigkeit zu erzielen, wird ein Abbrennmodifiziermittel
zugesetzt, wie z. B. Fluorid (Natriumfluorid) oder Cryolit
Als Auflockerungsmittel kann man z. B. organische Fasern, Holzpulver, Sägemehl, Holzschnitzel, Abfallpapier,
Pulpe und Kohlepulver verwenden. Diese Materialien ergeben eine gewisse Porosität
Als Binder für die Unterschicht kann man z. B. Hirze,
Wasserglas, Zemente oder Tone verwenden.
ίο Da der Zweck der Schicht aus der exothermen
Zusammensetzung darin liegt, eine rasche Zündung zu erzielen, wird die Menge des oxidierbaren Materials auf
10 bis 30% festgesetzt Die Teilchengröße sollte zur Erzielung einer ausreichenden raschen Zündung weniger
als 0,5 mm betragen, um eine große Oberfläche zu schaffen. Bei einer Menge von weniger als 10% kann
das Metall keine ausreichende Zündgeschwindigkeit verleihen. Bei mehr als 30% wird kein zusätzlicher
Effekt erhalten.
Die Dicke der Zündschicht kann verschieden sein. Wenn sie jedoch dünner als 5 mm ist, dann ist die
Zündkraft gegenüber Holzkohle gering.
Die erfindungsgemäße Abdeckplatte muß rasch Wärme erzeugen und einen hohen Wärmewert
aufweisen. Die maximale Temperatur sollte innerhalb 4 min nach der Berührung mit der heißen Schmelze
erreicht werden. Wenn die Maximaltemperatur nicht innerhalb 4 min erreicht wird, besteht eine Gefahr, daß
sich verfestigtes Material bildet. Es sollten mehr als 2 kg Abdeckplatte je Tonn<2 geschmolzener Stahl verwendet
werden, damit vom Gußkopf keine Kristallbildung ausgeht.
Die absolut abgegebene Wärmemenge der Abdeckplatte, die zur Verhinderung der Bildung eines
Kristallbreis erforderlich ist, beträgt mindestens 4000 Kcal je Tonne geschmolzenem Stahl. Bei einer
Abdeckplatte, die 30% Holzkohle enthält, ergeben 2 kg der Platte die nötige Wärmemenge.
Die Abdeckplatte wird in der Weise hergestellt, daß die einzelnen Komponenten einer Schicht zunächst
unter Zusatz von Wasser in eine Aufschlämmung gemischt werden, die Aufschlämmung dann in eine
Form gegossen wird, der Wassergehalt durch Filtration unter Absaugen oder durch ein anderes Verfahren
verringert wird,eine in der gleichen Weise hergestellte Aufschlämmung aus der anderen Zusammensetzung auf
die erste Schicht aufgebracht wird und anschließend das aus den beiden Schichten bestehende Formstück aus der
Form entnommen, erhitzt, getrocknet und gehärtet
in wird.
Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel näher
erläuiort.
(I) Zusammensetzung der
Holzkohle enthaltenden
Schicht
Holzkohle enthaltenden
Schicht
Gemisch 1 Gemisch Il (Gew.-%) (Gew>%)
Zerkleinerte Holzkohle 60 30
Vermiculitpülvef 20 50
Kokspulver 17
Phenolharz 3 20
(2) Zündschicht | Gemisch I | Gemisch IJ |
(Gew.-%) | (Gew.-%) | |
Aluminiumpulver | 10 | 20 |
Magnesiumpulver | - | 10 |
Eisen(III)-oxid | 20 | 50 |
Kaliumnitrat | 8 | 5 |
Aluminiumrückstands | 47 | 5 |
asche | ||
Natriumfiuorid | 3 | 4 |
Pulpe | 5 | 2 |
Phenolharz | 7 | 4 |
(3) Aufbau des plattenartigen Formstücks
I. 40 mm dicke Schicht des Holzkohle enthaltenden Gemischs II und 5 mm dicke Schicht des
Zündgemisches I.
IL 30 mm dicke Schicht des Holzkohh enthaltenden Gemisches I und 5 mm dicke Schicht des
Zündgemischs II.
(4) Warmhaltemittel eines Vergleichsbcispiels:
Warmhaltepulver aus Thermit (auf Aluminiumbasis) mit einem Wärmewert von 1500 Kcal/kg.
Die Abdeckplatte mit unter (3) genannten Aufbau wurde unmittelbar nach dem Gießen an drei Gußblöcke
von 18 t gelegt, wobei gleichzeitig ein Vergleichsversuch mit dem unter (4) aufgeführten Mittel unter den
gleichen Bedingungen durchgeführt wurde. Bei allen
ίο drei Gußblöcken konnten keine Lunker festgestellt
werden und konnte überhaupt kein Mangel im Gußkopf gefunden werden. An sieben Stellen in einem Abstand
von 6%, 10%, 14%, 18%, 22%, 26% und 30% vom Boden eines jeden Gußblocks (diese Zone entspricht
der breiigen Zone) wurde ein Stahlstück aus dem mittleren Teil herausgeschnitten. Jedes Stahlstück
wurde auf eine Dicke von 100 mm ausgewalzt, um ein Teststück herzustellen. Eine mikroskopische Untersuchung
(4U0fache Vergrößerung) wurde an der Oberfläehe eines jeden Teststücks durchgeführt, um die Anzahl
der nichtmetallischen Einschlüsse in eiaem bestimmten
Bereich festzustellen. In der folgenden Tabelle ist der Reinheitsgrad eines jeden Teststücks angegeber.
Anzahl der nicht-metallischen Einschlüsse
Größe des Test Nr. Art der Abdeckung Anzahl der Einschlüsse in der Höhe (0A) vom Boden des Gußblocks
Gußblocks und Gewicht
6% 10% 14% 18% 22% 26% 30%
I | erfindungsgemäß | 22 | 22 |
40 kg | |||
II | erfindungsgemäß | 23 | 20 |
40 kg | |||
I | gemäß Vergleich | 53 | 70 |
45 kg | |||
II | gemäß Vergleich | 60 | 90 |
45 kg |
20
18
92
16
18
71
114 73
12
13
40
49
Aus der obigen Tabelle geht klar hervor, daß beim Verfahren mit erfindungsgemäßen Abdeckplatten die
nichtmetallischen Einschlüsse im Vergleich zum herkömmlichen Verfahren um die Hälfte bis ein Drittel
verringert werden können.
Claims (3)
1. Abdeckplatte für Gußköpfe aus einer ein Blähmittel und einen Binder enthaltenden, wärmeisolierenden
Oberschicht und einer ein oxidierbares Metall, ein sauerstoffabgebendes Mittel und einen
Binder enthaltenden Unterschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Wärmeisolierung
und zur Wärmeerzeugung dienende Oberschicht aus 30 bis 77 Gew.-% zerkleinerter flacher Holzkohleteilchen
mit 1 bis 10 mm Größe, aus 20 bis 50 Gew.-% Blähmittel und im übrigen aus dem Binder
besteht, und daß die zur Zündung dienende Unterschicht aus 10 bis 30 Gew.-% eines der
oxidierbaren Metalle Al, Mg und Si mit einer Teilchengröße von weniger als ungefähr 0,5 mm und
im übrigen aus dem sauerstoffabgebenden Mittel, dem Binder sowie einem Abbrennmodifiziermittel
und einem Auflockcrungsmittcl besteht.
2. Abdeckplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichne', daß das Blähmittel aus mit Säure
behandeltem Graphit, Vermiculit, Obsidian oder Perlit besteht
3. Abdeckplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des Blähmittels durch
ein nichtblähendes feuerfestes Material ersetzt ist.
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