DE2526826C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Abscheiden von Begleitstoffen aus einem gasförmigen Gemisch durch partielle Direktliondensafion - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Abscheiden von Begleitstoffen aus einem gasförmigen Gemisch durch partielle DirektliondensafionInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abscheiden von Begleitstoffen mit
unterschiedlichen Verdampfungspunkten aus einem gasförmigen Gemisch dieser Begleitstoffe und einem
Destillationshilfsmittcl, z. B. Wasserdampf, wie näher im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beschrieben.
Aus der US-PS 3b 08 279 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trennen von Fettsäuren aus pflanzlichen
Ölen durch selektive Kondensation und Temperatursteuerung bekannt. In einem Desodorierungsschrilt
wird dabei in einen Behäl'er der sogenannte Strip-Dampf eingelassen, wobei der Behälter unter Vakuum
steht, um die Fettsäureteilchen mitzureißen. In einem nachfolgenden Kondensator werden die Fettsäureteilchen
abgetrennt, wobei auch dieser Kondensator unter Vakuum steht. Die Abscheidung in diesem Kondensationsschritt
erfolgt dadurch, daß verhältnismäßig kaltes Wasser in Wärmekontakt mit dem Gasstrom gebracht
wird. Dieser Kontakt geschieht aber nur mittelbar, sonst würde auch das Destillationshilfsmittel, nämlich der
Wasserdampf, kondensieren. Dieser soll jedoch erst in einer weiteren Stufe in einem barometrischen Kondensator
kondensieren. Ein derartiges Abstrippen ist jedoch unzureichend, da der Abscheidkondensator endliche
Ausdehnungen aufweist und daher von seinen Wänden zur Mitte hin ein Temperaturanstieg herrscht, so daß
gerade das in der Mitte und damit schnell strömende Medium nicht richtig gekühlt wird.
Insbesondere auch bei Desodoriseuren für Speiseöle erschweren die Fettsäuren im Kondensat, die aus dem
Kondensat selbst nur mit einem ungeheuer großen Aufwand heraustrennbar sind, nicht nur die Wartung
der betreffenden Anlagen, sondern sie belasten in erheblichem Umfang die Umwelt, da sie, in Flüsse
eingeführt, zu unzulässigen Verschmutzungen führen.
So hat es auch nicht an Vorschlägen gefehlt, hier Abhilfe zu versuchen. So zeigt die DTPS 11 33 489 ein
Verfahren, bei dem die aus dem Trenngefäß kommenden Begleitstoffe, hier Brüden genannt, in einem
Gegenstrom flüssiger Fettsäuren brüdengleicher Zusammensetzung geschickt werden, wobei sich Brüde an
Brüde anlagern soll, um dann getrennt vom Wasserdampf in einem Brüdenkondensator niedergeschlagen
zu werden, von wo der Abzug erfolgt.
Nachteilig ist bei diesem Verfahren der hohe apparative Aufwand. Es ist weiterhin möglich, daß bei
hohen Gemisch-Geschwindigkeiten kleine Tröpfchen aus dem Füllkörperbett mitgerissen werden und so
dennoch in das Kühlwasser des barometrischen Kondensators gelangen. Insbesondere beim Anfahren
einer derartigen Anlage, bei der also noch keine Brüden in gewünschter Menge und Temperatur vorliegen, also
insbesondere nach Reparaturen im Brüdenkreislauf, ist dieser Nachteil unumgehbar.
Ein anderes bekanntes Verfahren nach der DT-AS 12 83 166 erwähnt neben dem Einspritzen von Kondensat
in den Brüdenstrom und dem genannten Waschen der Brüden im Gegenstrom mit arteigenen Fettsäuren
ein Waschen der Brüden mit dem in der Abdestillationsanlage eingesetzten Rohöl. Die letzten Brüden sollen
also durch Öl herausgezogen werden, wobei dieses Öl dann am Eingang des Desodoriseurs wieder eingemischt
wird rnd dann im Neutralölbrüdenwäscher mit ausgewaschen
wird.d. h., die Begleitstoffe werden in die Seife, die bei der Neutralisation anfällt, übergeführt. In diesen
Seifen ist dann alles, was an Begleitstoffen irgendwelcher Art herausgeholt wurde, durcheinander vorhanden
und wohl kaum dann noch einer weiteren Verwertung zuführbar.
Die Aufgabe der Erfindung bestand daher darin, ein Verfahren mit zugehöriger Vorrichtung anzugeben, das
die genannten Nachteile vermeidet, darüber hinaus aber die Konstruktion einer Anlage gestattet, die nach
jeweiligem Wunsch in einfacher Weise umschaltbar und daher leicht den jeweiligen Erfordernissen anpaßbar ist.
Bei einem Verfahren der eingangs genannten Art
wird diese Aufgabe nach der Erfindung durch Maßnahmen gelöst, wie im Kennzeichen des Anspruchs
I näher beschrieben. Dabei können in weiterer Ausgestaltung der Erfindung Verfahrensmaßnahmen
ergriffen werden, wie im Kennzeichen des Anspruchs 2 näher angegeben. Eine Vorrichtung na:h der Erfindung
in ihren wesentlichen Teilen zeigt schließlich das Kennzeichen des Anspruchs 3.
Die Vorteile des Verfahrens nach der Erfindung sind die folgenden: Eine zu konzipierende Anlage kann jetzt
jeden Begleitstoff oder auch nach Wunsch jede Begleitstoffgruppe getrennt auswerfen. Daher ist ein
größtmöglicher Umweltschutz gegeben, da die einzelnen Begleitstoffe oder Begleitstoffgruppen meistens
vollständig einer weiteren Verwertung zugeführt werden können. Die Anlage, d. h. die verschiedenen
Abscheider, sind einfach herstellbar und alle mit dem gleichen Abscheidehilfsmittel, nämlich Wasser, betreibbar.
Schließlich ist das Endkondensat reines Wasser und belastet nicht den Kondensator durch Verschmutzung,
es ist außerdem wiedereinsetzbar, so daß von einem fast geschlossenen Kreislauf gesprochen werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit zwei Abscheidern ist in der Zeichnung dargestellt und wird
im folgenden näher beschrieben.
In das Trenngefäß I gelangen bei 2 das flüssige Öl und
in gasförmigem Zustand die Begleitstoffe und das Abdestillationshilfsmittel. z. B. Wasserdampf. Während
das flüssige Öl. z. B. ein Speiseöl, bei 3 entnehmbar ist, strömen der Wasserdampf und die Feniäuren und das
Neiitralöl durch die Leitung 4 in den Neutralölabscheider
5. Dabei kommen z. B. auf 10 kg Wasserdampf 2 kg
Fetlsäuredampf und 1 kg Neutralöi in feinsten Tröpfchen.
Diese weisen bei 6 eine Temperatur von 1800C auf. In einem siebartigen Abscheidenetz 7 werden die
Neiitralölteilchen abgeschieden urd können Dei 8 abgenommen werden.
Durch die Rohrleitung 9 strömen jetzt noch der Wasserdampf und die Fettsäuredämpfe, die bei 10 noch
eine Temperatur von 170 bis 180;C aufweisen. Sie treten dann in den ersten Fettsäureabscheider U ein
und durchströmen dabei zunächst zwei Wasserverneblungsebenen 12 und 13. Diese erhallen bei 14 Wasser,
das durch eine Druckpumpe P auf Druck gebracht an die Ventile 15 gelangt. Diese Ventile '5 sind derart
eingestellt, daß das eingespritzte Wasser sogleich vernebelt und verdampft und damit einen Temperatursprung
von etwa 50°C im Fettsiiureabscheider 11 erzeugt. Die ausfallenden Tröpfchen der Fettsäure
werden wieder durch ein siebartiges Abscheidenetz 16, auch Demister genannt, abgeschieden und können als
fast reine Fettsäure mit hoher Qualität und Reinheit bei
17 abgenommen werden.
Der Wasserdampf und die noch verbleibenden
Feitsäuredämpfe gelangen dann durch die Rohrleitung
18 in einen zweiten Fettsäureabscheider 19. der wieder
zwei Wasservernebelungsebenen 12 und 13 mit zugehörigen Ventilen 15 und ein Abscheidenetz 20
aut weist. Die Temperatur der Gase beträgt bei 21 etwa noch 110 bis 1200C. Beim Wassereinsprit/en im zweiten
Fettsäureabscheider 19 wird nun ein Tunperytursprung
ίο von etwa 60°C erreicht, so daß selbst Fettsäuren
niedrigkettiger Art im Abscheidenc-tz 20 abgeschieden
und bei 21 entnehmbar werden.
Was dann noch bei 22 mit einer Temperatur von 60 C bei einem Druck von 10 bis 20 TORR austritt, ist fast
reiner Wasserdampf, der dann bei 23 in eine dreistufige Thermokompressoreinheit mit Kondensations- und
Kuhleinheit, alle zusammen mit 24 bezeichnet, eintritt.
Das kondensierte und gekühlte Wasser wird dann bei 25
erhalten.
Das Verfahren ist für zwei bzw. für drei Stufen gezeigt. Wird eine feinere Unterteilung gewünscht, sind
die Temperatursprünge entsprechend feiner zu unterteilen und daher dann auch entsprechend mehr
Abscheider in dem Gasstrom einzuschalten. Zum Beispiel ist dies dann sinnvoll, wenn pro Tonne Öl mehr
als 1 kg Begleitstoffe auftreten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
- Patentansprüche:L Verfahren zum Abscheiden von Begleitstoffen mit unterschiedlichen Verdampfungspunkten aus einem gasförmigen Gemisch dieser Begleitstoffe und einem Destillalionshilfsmitlel, z. B. Wasserdampf, durch partielle Direktkondensation mit Wasser als Kühlmittel, insbesondere für die Abscheidung von Begleitstoffen aus dem Wasserdampf, die gemeinsam aus einem Trenngefäß eines Desodoriseurs für Pflanzenöle abgesaugt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser in das gasförmige Gemisch unter Bedingungen eingespritzt wird, bei denen es vernebelt und danach verdampft wird und seine Menge derart dosiert wird, daß ein bestimmter Temperaturabfall im gasförmigen Gemisch eintritt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1 zur Abscheidung von Fettsäure aus einem Gemisch mit Wasserdampf, dadurch gekennzeichnet, daß die Wassermenge derart dosiert wird, daß bei einer Eintrittsternperatur des Gemisches in einen ersten Abscheider von etwa 1700C der Temperaturabfall etwa 500C und bei einer Eintrittstemperatur des Gemisches in einen zweiten Abscheider von etwa 1200C der Temperaturabfall etwa 600C beträgt.
- 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Abscheider (11, 19) mit je zwei eingebauten Wasserverneblungseinsätzen (12, 13) hintereinandergeschaltet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752526826 DE2526826C3 (de) | 1975-06-16 | 1975-06-16 | Verfahren und Vorrichtung zum Abscheiden von Begleitstoffen aus einem gasförmigen Gemisch durch partielle Direktliondensafion |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752526826 DE2526826C3 (de) | 1975-06-16 | 1975-06-16 | Verfahren und Vorrichtung zum Abscheiden von Begleitstoffen aus einem gasförmigen Gemisch durch partielle Direktliondensafion |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2526826A1 DE2526826A1 (de) | 1976-12-23 |
DE2526826B2 DE2526826B2 (de) | 1977-07-21 |
DE2526826C3 true DE2526826C3 (de) | 1978-03-16 |
Family
ID=5949222
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752526826 Expired DE2526826C3 (de) | 1975-06-16 | 1975-06-16 | Verfahren und Vorrichtung zum Abscheiden von Begleitstoffen aus einem gasförmigen Gemisch durch partielle Direktliondensafion |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2526826C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB8314496D0 (en) * | 1983-05-25 | 1983-06-29 | Unilever Plc | Treating triglyceride oil |
-
1975
- 1975-06-16 DE DE19752526826 patent/DE2526826C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2526826B2 (de) | 1977-07-21 |
DE2526826A1 (de) | 1976-12-23 |
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