DE2526130C3

DE2526130C3 - Verfahren zur Herstellung von elektrischen Stapel- oder Schichtkondensatoren

Info

Publication number: DE2526130C3
Application number: DE2526130A
Authority: DE
Inventors: Hubert 8400 Regensburg Kraus
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1975-06-11
Filing date: 1975-06-11
Publication date: 1978-08-24
Also published as: US4041587A; DE2526130B2; IT1063982B; GB1523008A; LU74619A1; SU683647A3; BR7603716A; FR2314572A1; DE2526130A1; FR2314572B1; SE412665B; ES448791A1; SE7606218L; JPS51150664A

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von elektrischen Stapel- oder Schichtkondensatoren mit Kunststoffschichten als Dielektrika und auf diese aufgebrachten Aiuminiumschichten der Beläge, wobei die Einzelkondensatoren von einem Mutterkondensator durch Sägen abgetrennt werden, wobei durch die Wärmeentwicklung beim Sägevorgang die im Mutterkondensator gereckt vorliegenden und entreckbaren Kondensatorfolien im Bereich der Schnittkanten erstreckt und die Aiuminiumschichten der Beläge in diesem Bereich in isolierende Inseln aufgerissen werden und wobei das Sägeblatt während des Sägevorgangs mit einem isolierenden Gleitmittel beschichtet wird.

Ein derartiges Verfahren wurde bereits in der DE-Patentanmeldung P 24 46 392.1 vorgeschlagen. Das dort genannte Beschichten des Sägeblatts mit Wachs reicht nicht für alle Kondensatortypen aus.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Sägeverfahren anzugeben, bei dem auch zum Schmieren neigende Dielektrikumsfolien so gesägt

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55 werden können, daß sich einwandfrei isolierende Schnittkanten ergeben und eine unzulässige Gratbildung vermieden wird.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß auf dem zu zertrennenden Mutterkondensator eine durch die Wärmeentwicklung beim Sägen schmelzende Polyolefinfolie angeordnet wird, daß diese zusammen mit dem Mutterkondensator zersägt wird und daß das Sägeblatt im Bereich seines Eingriffes zunächst die Polyolefinfolie und erst dann den kapazitiv wirksamen Bereich des Kondensators durchdringt

Die Polyolefinfolie wird durch den Sägevorgang geschmolzen; sie wird gleichzeitig durch den Sägeschlitz hindurchgezogen, wobei sie unter Ausnutzung ihrer Schmelzwärme sowohl als Kühlmittel als gleichzeitig auch als Schmiermittel wirkt und — nach dem Zerbägevorgang wieder erstarrt — eine zusätzliche Isolation im Bereich der Schnittflächen darstellt Als schmelzbare Polyolefinfolie eignet sich besonders eine Folie aus Polyäthylen oder Polypropylen. Eine Foliendicke von 200 μηι reicht für die üblichen Kondensatorgrößen von Schichtkondensatoren aus. Die Stärke der zu zertrennenden Mutterkondensatoren beträgt üblicherweise bis zu 10 mm.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich sehr hohe Isolationswerte im Bereich der Schnittkanten erreichen. Das Verfahren ermöglicht die Verwendung von heißsiegelfähigen Lacken, z. B. Polyesterlack, zum Verkleben von Deckfolien aus beispielsweise Polyethylenterephthalat, was wegen der guten Klebeeigenschaften eines Polyesterlacks vorteilhaft ist Mit anderen Schmiermitteln, z. B. Wachsen, erreicht man beim Zersägen derartiger Mutterkondensatoren keine ausreichende Spannungsfestigkeit Das Polyäthylen kann auch als Kleber zum Verkleben der Deckfolien verwendet werden und bewirkt so beim Zersägen ebenfalls eine Verbesserung der Kantenisolation. Dieses Verfahren ist jedoch nur begrenzt einsetzbar, da die Klebeeigenschaften des Polyäthylens auf Polyethylenterephthalat in vielen Fällen nicht ausreichen.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung des errmdungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß auf einen Mutterkondensator mit Dielektrikumsfolien aus Polyäthylenterephthalat vor dem Zersägen eine Polyäthylenfolie aufgebracht wird, daß zum Zersägen ein feingezahntes Metallkreissägeblatt mit einer Stärke von 0,5 mm und einem Durchmesser von 100 mm und 160 Zähnen gemäß DIN 1837 mit einer Drehzahl von höchstens 1500 UpM eingesetzt wird, daß das Sägeblatt vor dem Einsatz vom Grat befreit wird und daß die Sägevorschubgeschwindigkeit 50 mm/Sek. nicht überschreitet.

Sägeblätter weisen häufig Grat auf, der von ihrer Fertigung oder vom Nachschleifen herrühren kann.

Mit einem derartig ausgestalteten Verfahren lassen sich beispielsweise an Kondensatoren mit 5 μπι starkem Polyäthylenterephthalatdielektrikum Werte für die Spannungsfestigkeit im Bereich der Schnittflächen von 650-700 V Gleichspannung erreichen. An Kondensatoren mit 8 μπι starkem Polyäthylenterephthalatdielektrikum läßt sich eine Spannungsfestigkeit im Bereich der Schnittflächen von 950-1000 V Gleichspannung erreichen.

Für Kondensatoren mit einer Sägefläche von mehr als 0,5 cm² ist es zweckmäßig, das Sägeblatt zusätzlich mit Luft anzublasen, um eine Kühlung und somit ein Abschleudern des dadurch erstarrenden Kunststoffes von den Sägezähnen zu erreichen.

Die Erfindung wird nun an Hand einer Figur näher

erläutert Die Figur zeigt die Kapazitätsabnahme infolge von regenerierenden Durchschlägen bzw. Kantenüberschlägen bei Kondensatoren der beschriebenen Art mit 8 μπι starkem Polyäthylenterephthalatdielektrikum in Abhängigkeit von der Anlegspannung, wobei die Kurve 1 die Werte für Kondensatoren zeigt, die ohne Beilage einer Polyäthylenfolie gesägt wurden. Die Kurve 2 zeigt die Werte für Kondensatoren, die mit Beilage einer Polyäthylenfolie gesägt wurden. Man sieht aus der Figur, daß die Spannungsfestigkeit durch das

Sägen unter Beilage von Polyäthylenfolie annähernd verdoppelt wird.

Bei optimaler Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt sich ein Kondensator mit praktisch vollständig versiegelten Schnittflächen; d.h. unter einem Mikroskop erscheinen die Schnittflächen frei von Rissen oder durchgehenden Löchern. Trotzdem erscheint an den Kanten des Kondensators kein störender Grat von beispielsweise 100 μπι.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von elektrischen Stapel- oder Schichtkondensatoren mit Kunststoffschichten als Dielektrikum und auf diese aufgebrachte Aiuminiumschichten der Beläge, wobei die Einzelkondensatoren von einem Mutterkondensator durch Sägen abgetrennt werden, wobei durch die Wärmeentwicklung beim Sägevorgang die im ι ο Mutterkondensator gereckt vorliegenden und entreckbaren Kondensatorfolien im Bereich der Schnittkanten entreckt und die Aiuminiumschichten der Beläge in diesem Bereich in isolierende Inseln aufgerissen werden und wobei das Sägeblatt während des Sägevorgangs mit einem isolierenden Gleitmittel beschichtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem zu zertrennenden Mutterkondensator eine durch die Wärmeentwicklung beim Sägen schmelzende Polyolefinfolie angeordnet wird, daß diese zusammen mit dem Mutterkondensator zersägt wird und daß das Sägeblatt im Bereich seines Eingriffs zunächst die Polyolefinfolie und erst dann den kapazitiv wirksamen Bereich des Kondensators durchdringt

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als schmelzende Polyolefinfolie eine Polyäthylen- oder Polypropyleniolie verwendet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf einen Mutterkondensator mit Dielektrikumsfolien aus Polyethylenterephthalat vor dem Zersäge/, eine Polyäthylenfolie aufgebracht wird, daß zum Zersägen ein feinf-^zahmes Metallkreissägeblatt mit einer Stärke von 0,5 mm und einem Durchmesser von lOOiinm ind 160 Zähnen gemäL· DIN 1837 mit einer Drehzahl von höchstens 1500 UpM eingesetzt wird, daß das Sägeblatt vor dem Einsatz vom Grat befreit wird und daß die Sägevorschubgeschwindigkeit 50mm/Sek. nicht überschreitet

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Sägeblatt während des Sägevorgangs mit Luft angeblasen und dadurch gekühlt wird.