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Sägeräte-Kombination Die Erfindung betrifft eine Sägeräte-Kombination
zur Saatbettbereitung. herkömmlich geht man bei der Saatbettbereitung so vor, daß
der durch Pflügen vorbereitete Boden zunächst mit einer Egge bearbeitet wird, wobei
die Egge je nach Bodenart Schollen zerkleinert oder Hohlräume beseitigt. Für ein
sachgemäßes Saatbett ist es wichtig, mit den Eggenzinken die richtige Saatbettiefe
zu erreichen, wobei der Boden nicht zu tief zerkrümmelt bzw, belüftet werden darf,
damit der notwendige Feuchtigkeitsgehalt zum Keimen des Saatgutes nicht verloren
geht. In diesem Zusammenhang spielt der sog. Kapillar-Horizont eine Rolle, d.h.
eine bestimmte (maximale) Auflockerungstiefe, bis zu der die aus dem Boden stammende
Feuchtigkeit aufgrund
der Kapillarwirkung noch selbst ansteigt und
auf diese Weise die für das Keimen des Saatgutes notwendige Feuchte zur Verfügung
stellt. Außerdem soll mit dem Eggen ein ebenes Saatbett hergestellt werden.
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Im Anschluß an diesen Vorgang erfolgt in einem weiteren Arbeitsgang
die eigentliche Besiilung des Feldes mit Saatgut, wozu eine gezogene Sämaschine
den Samen ablegt und dieser gegebenenfalls eine Walze mit einer leichten Verdichter-
und Krümmelwirkungnachgeschaltet sein kann.
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Die doppelte Arbeit bei der beschriebenen Feldbestellung bzw. Saatbett-Bereitung
ist ohne Frage umständlich und bedeutet einen zweifachen Aufwand an Zeit und Arbeitskraft,
wobei auch das Zugfahrzeug die doppelte Zeit beansprucht. Es sind zur Beseitigung
dieses Übelstandes schon Geräte-Kombinationen zur Saatbett-Bereitung bekannt, z.B.
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die Kombination einer an den Traktor anbaubaren Rüttelegge mit einer
unmittelbar nachgeschalteten Sämaschine. Diese Kombination ist möglich, weil die
Rüttelegge eine geringe Gerätelänge besitzt, so daß die Bodenräder der Sämaschine
nicht zu weit hinter dem Traktor fahren und somit noch eine ausreichende Manövrierfähigkeit
beim Umlenken auf dem Feld gewährleistet ist. Eine derartige Gerätekombination ist
jedoch nachteilig, weil die unmittelbar mit dem Traktor gekuppelte Rüttelegge aufgrund
der erheblichen hin- und hergehenden Massenkräfte einen schnellen und starken Verschleiß
des Geräterahmens und der -aufhängung am Traktor nachsichzieht.
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Eine andere bekannte Geräte-Kombination zur Saatbettbereitung besteht
aus einer am Traktor anbaubaren Bodenfräse und einer nachgeschalteten Sämaschine.
Bei der Auswahl dieser Kombination spielt der Umstand eine Rolle, daß die Fräse
eine
geringe rückwärtige Ausladung besitzt und somit die gezogene Sämaschine noch ausreichend
manövrierfähig ist.
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Es handelt sich auch hierbei nur um eine Kompromißlösung, weil aufgrund
der Wirkung der Fräse die Forderungen nach richtiger Saatbettiefe und nach einem
ebenen Saatbett nicht erfüllt werden; vielmehr gelangt aufgrund der intensiven Arbeitswirkung
der Fräse der feuchte tiefere Boden nach oben und wird hart, und außerdem ist die
exakte Saatgutablage behindert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sägeräte-Kombination
anzugeben, die wie die bekannten Kombinationen die Feldbestellung in einem einzigen
Arbeitsgang ermöglicht, jedoch eine wesentlich bessere Qualität der Bestellung erreicht,
insbesondere hinsichtlich der richtigen Saatbetttiefe unter Berücksichtigung des
Kapillar-Horizontes und einer ausreichenden Einebnung des Saatbettes nach abgelegtem
Saatgut.
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Erfindungsgemäß wird zur Lösung dieser Aufgabe ein fahrbares Anhängegerät
vorgeschlagen, bestehend aus einem Rahmen, der seitlich über zwei auf einer gemeinsamen
Achse laufende Bodenräder einerseits abgestützt ist, während das vordere Ende des
Rahmens am Zugmaul des Zugfahrzeuges angehängt wird, Die nachlaufenden Räder bzw.
deren Achse sitzen auf Radarmen, die am Zugrahmen schwenkbar gelagert und mittels
eines Hubzylinders so schwenkbar sind, daß der Geräterahmen zwischen einer abgelassenen
Arbeitsstellung und einer angehobenen Transportstellungw in der auch der Wendevorgang
ausgeführt wird, beweglich ist, Als Kraftquelle wird vorzugsweise die Schlepperhydraulik
benutzt, die über einen öldruckschlauch mit dem oder den Hubzylindern verbunden
ist.
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Der Geräterahmen enthält im vorderen Bereich eine z.B. aus mehreren
nebeneinander angeordneten Feldern bestehende Egge, vorzugsweise Federzahn- oder
Federzinkenegge, mit einer nachgeschalteten Anordnung von einem Walzen-förmigen
Quirl oder einer Krümlerwalze, die oder deren Achse über seitliche Längsbalken am
Geräterahmen in der Höhe verstellbar ist, um dadurch die Arbeitstiefe der an der
Vorderseite angehängten Egge mitzubestimmen. Die Quirl- oder Krümlerwalzen planieren
und mischen den von der Egge bearbeiteten Boden. Unmittelbar dahinter ist auf dem
Geräterahmen eine übliche Sämaschine angeordnet, die einen oberen z.B. trichterförmigen
Säkasten aufweist, von der aus nebeneinander Rohre nach unten zu den Säscharen laufen,
wobei die Säscharen von vorn mittels Führungsstangen gehalten sind.
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Hinter der Sämaschine kann eine Rohrwalze angeordent sein, die den
Boden verdichtet und den Samen andrückt. Vorzugsweise ist die Sämaschine bzw. deren
Verteilerwalze von einem oder beiden Laufrädern aus angetrieben.
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Die Radarme, an denen die Laufräder gelagert sind, schwenken um eine
Querachse am Geräterahmen, trend an ihrem oberen Ende jeweils ein Hydraulikzylinder
angreift, wobei über einen Querrahmenteil nur ein einziger Zylinder vorgesehen zu
werden braucht. In der abgelassenen Arbeitsstellung sind sie vorzugsweise nach so
weit vorn geneigt, daß das obere Ende nach vorn weist und sich dieses obere Ende
beim Anheben des Geräterahmens und somit auch beim Verschwenken nach oben und hinten
bewegt und damit einen größeren Abstand von der Oberseite des Geräterahmens gewinnt.
Diese Verstellbewegung wird mittels Seilzüge ausgenutzt, um mit Umlenkung über eine
obere Seilrolle die Egge anzuheben, wenn auch der Geräterahmen angehoben wird. Dies
ist sinnvoll, weil ja
der Geräterahmen nur als Einachser läuft und
mit seinem vorderen Ende in dem in der Höhe nicht veränderlichen Zugmaul des Traktors
steckt.
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Die Säkombination bereitet somit in einem Arbeitsgang das Saatbett
und erledigt gleichzeitig das Säen. Die zur Direktsaat verwendete Gerätekombination
hat gegenüber den bekannten Anbaugeräten den Vorteil, daß zwei Drittel des Gewichtes
über die Bodenräder abgestützt werden, während etwa nur ein Drittel des Gewichtes
das Zugmaul des Zugfahrzeuges belastet. Aufgrund dieser günstigen Gewichtsverteilung
kann die erfindungsgemäße Anhänge-Gerätekombination ein mehrfach höheres Gewicht
aufweisen und auch wesentlich länger sein, ohne die Fahrweise des ziehenden Fahrzeuges
zu behindern oder die Traktorhydraulik zu überlasten.
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Durch die hohe Nutzlast können Saatbettbereitungsgeräte in der Kombination
verwendet werden, die sich in der Praxis einzeln bestens bewährt haben, z.B. die
Garegge und die Quirlwalzen, Mit derartigen Geräten kann für jedes Saatgut die gewünschte
Saatbettiefe und Qualität hergestellt werden.
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Damit wird garantiert, daß das Saatgut auf dem Kapillar-Horizont abgelegt
wird, so daß selbst bei trockenem Wetter immer noch optimale Keimbedingungen bestehen.
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Aufgrund der hohen Nutzlast kann auch eine kombinierte Dünye-Sämaschine
verwendet werden, deren Fassungsvermögen großzügig bemessen sein kann. Dies ist
bezüglich der Leistung ein wesentlicher Vorteil, weil beim Nachfüllen kleinerer
Geräte viel Zeit verlorengeht. Selbstverständlich ist es aus den gleichen Gründen
möglich, auf dem Rahmen auch ein Spritzfaß für Herbizide anzuordnen, die bei der
Saatbettbereitung für Zuckerrüben u.dgl. verwendet werden.
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Da sämtliche Schaltvorgänge durch das Betätigen der Hubzylinder und
durch das Verschwenken der Radarme erledigt werden, ist die Maschinenkombination
denkbar einfach zu bedienen. Die Kombination bietet außerdem viel Platz, um auch
Saatgut mitzuführen, wozu evtl. ein zusätzlicher abnehmbarer Kasten auf dem Gestellrahmen
angeordnet und dadurch das sonst notwendige Begleitfahrzeug erübrigt wird, In der
Zeichnung ist schematisch und ohne maßstäbliche Beziehung zwischen den Geräten untereinander
ein Ausführungsbeispiel einer Kombination nach der Erfindung gezeigt, Der Geräterahmen
besteht im wesentlichen aus zwei Längsträgern 10, die an verschiedenen Stellen über
die Länge durch nicht gezeigte Querrahmenteile miteinander verbunden sind.
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Am vorderen Ende befindet sich eine Zuggabel 11, die starr mit dem
Gestell verbunden ist und in ein Traktor-Zugmaul eingehängt wird. Hinter der Mitte
des Geräterahmens ist dieser über zwei Bodenräder 12 am Boden abgestützt, die jeweils
in gleicher Höhe an Radarmen 13 gelagert sind.
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Die Radarme 13 sind an der Stelle 14 schwenkbar am Geräterahmen 10
gelagert, während am oberen Ende der Radarme hydraulische Hubzylinder 15 angreifen,
die wiederum am Geräterahmen 10 abgestützt sind. In der Figur ist der Geräterahmen
in seiner abgesenkten Arbeitsstellung gezeigt, und wenn die Hubzylinder 15 auffahren
bzw. beaufschlagt werden, schwenken die Radarme 13 im Uhrzeigersinn um ihre Gelenkachse
14 am Geräterahmen, so daß dieser angehoben wird, was seiner Transportstellung entspricht,
die auch beim Wendevorgang benutzt wird. Die Radarme sind vorzugsweise durch Querstreben
miteinander verbunden.
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Im vorderen Bereich der Sägeräte-Kombination ist eine Egge 16 angeordnet,
die je nach Arbeitsbreite aus zwei oder mehreren Eggenfeldern bestehen kann und
als sogenannte Garegge oder Federzinkenegge ausgeführt ist. An einem vorderen Querrahmenteil
sind senkrechte Profilstücke 17 angeschweißt, die öffnungen 18 aufweisen, in denen
die Egge mit den bekannten Einhängeverbindungen auf die gewünschte Arbeitstiefe
eingestellt wird. Vor den senkrechten Profilstücken 17 kann ein Streitblech 19 zum
Einebnen von Furchendämmen vorgesehen sein. Die Eggen-Felder sind über Ketten oder
Seile 20 locker am Geräterahmen 10 geführt.
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Um die Egge 16 beim Wenden und beim Transport schnell und wirksam
auszuheben, sind ihre Feldrahmen an der Oberseite über eine Querstange 21 mit einem
oder mehreren Seilzügen 22 an das obere ENde der Radarme 13 bzw. an ein das obere
Ende der Radarme verbindendes Querglied geführt. Die Seilz-üge laufen über geeignete
Seilrollen 23.
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An der Rückseite ist die Egge 16 über einen Eggenbalken an den Lagerrahmen
24 einer Quirl- oder Krümlerwalze 25 angeschlossen, wobei der Rahmen 24 rückwärtig
an senkrechten Profilstücken 26 des Gestellrahmens einstellbar, z.B. mittels Stekverbindungen
in der Höhe gehaltert ist.
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Über diesen Rahmen und auch die auf dem Boden laufende Quirlwalze
wird die Arbeitstiefe der Egge bestimmt. Die Walze 25 planiert und mischt den Boden.
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Unmittelbar dahinter ist eine übliche Sämaschine 30 auf dem Geräterahmen
10 aufgestellt. Diese besteht aus einem Saatkasten 31 und den Säorganen, An der
unteren Rückwand des Saatkastens 31 läuft eine Säwelle 32, Bei deren Drehung die
Säräder durch öffnungen des Saatkastens Saatkörner
mitnehmen, wobei
sie in die Leitungsrohre 33 befördert werden und von dort in die von den Säscharen
34 gezogenen Rillen fallen. Der Antrieb der Säorgane erfolgt von den Bodenrädern
12 aus, wobei über ein Gestänge 35 mit den Radarmen eine Ausschalt- und Einschaltvorrichtung
verbunden sein kann, um den Sävorgang bei angehobener Maschine zu unterbrechen.
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Am rückwärtigen Ende des Gestellrahmens 10 kann unmittelbar hinter
den Säscharen die Krümlerwalze oder eine Rohr-5637, 32 walze an senkrechten Rahmenteilen'höhenverstellbar
angeordnet sein. über die Maschinenbreite können mehrere Walzeneinheiten verteilt
angeordnet sein, die dann gegebenenfalls einzeln in der Höhe verstellbar sind.
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Bei einer nicht gezeigten Variante können am Geräterahmen Einhängelaschen
vorgesehen sein, um eine Sämaschine von im wesentlichen handelsüblicher Bauart abnehmbar
mit dem Geräterahmen zu verbinden. Auf diese Weise kann der gleiche Geräterahmen
für verschiedene Arten von Sämaschinen bzw. Saatgut benutzt werden. Die Maschinen
benötigen als Zusatzausrüstung nur Querzapfen oder Haken zur Kupplung mit den Einhängelaschen
am Rahmen.