DE2522289A1 - Verfahren zur herstellung von keramikwaren und keramikmasse zu seiner durchfuehrung - Google Patents

Verfahren zur herstellung von keramikwaren und keramikmasse zu seiner durchfuehrung

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DE2522289A1
DE2522289A1 DE19752522289 DE2522289A DE2522289A1 DE 2522289 A1 DE2522289 A1 DE 2522289A1 DE 19752522289 DE19752522289 DE 19752522289 DE 2522289 A DE2522289 A DE 2522289A DE 2522289 A1 DE2522289 A1 DE 2522289A1
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ceramic
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Guillermo Luis Venier
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CPC Maizena GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B33/00Clay-wares
    • C04B33/02Preparing or treating the raw materials individually or as batches
    • C04B33/13Compounding ingredients

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Oxide Ceramics (AREA)
  • Preparation Of Clay, And Manufacture Of Mixtures Containing Clay Or Cement (AREA)

Description

  • "Verfahren zur Herstellung von Keramikwaren und Keramikmasse zu seiner Durchführung" Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Keramikwaren oder Porzellan und insbesondere eine neue, ein neues Binde-, Entflockungs- und Plastifizierungsmittel enthaltende Keramikmasse.
  • Es ist bekannt, dass organische Bindemittel in Keramikmassen zweckmässig sind, um die Keramik- bzw. Rohstoffaggregate zusammenzuhalten, während die Keramik- bzw. Tonmasse extrudiert und anschliessend geformt, gedreht oder zur Entfernung von Formmalen geputzt wird. Der Formling wird dann getrocknet und in einem Ofen gebrannt,in dem das dartn vorhandene organische Material versagt oder verbrannt wird, wobei der fertige Keramikscherben zurückbleibt. Aus der US-PS 2 519 280 ist es bekannt, Polyvinylalkohol als Binde- und Plastifizierungsmittel für Keramikmaterialien zu verwenden, das aus Mehl oder Stärke hergestellten Bindemittelgelen, die dazu neigen, aufgrund von Instabilität oder Retrogradation zusammenzubrechen, weit überlegen ist. Aus der US-PS 2 652 338 ist die Verwendung eines hydrolysierten Gels, das Stärke und Wasser enthält, als Plastifizierungsmittel für Keramikwaren bekannt.
  • Dieses Plastifizierungsmittel wird in Mengen von 1 bis 10 %, bezogen auf das Gewicht des trockenen Keramikmaterials bzw. der trockenen Keramikrohstoffe verwendet. Das hydrolysierte Gel enthält 20 bis 25 % Stärketrockensubstanz. Die aus dieser US-PS bekannte Keramikmasse wird zum Ausformen aufbereitet, indem man das trockene Keramikmaterial bzw. die trockenen Rohstoffe und das trockene Plastifizierungsmittel mit einer mit Wasser nicht mischbaren organischen Flussigkeit zu einer Aufschlammung vertnischtl und dieserAufschlämmung ein wKssriges Medium zusetzt und das Gemisch so lange rührt, bis das wässrige Medium die mit Wasser nicht mischbare Flüssigkeit aus der Aufschlämmung verdrängt hat. Dann werden die Keramikrohstoffe und das wässrige Medium von der mit Wasser nicht mischbaren Flüssigkeit abgetrennt. Ferner ist aus der US-PS 3 150 989 ein Verfahren zur Herstellung poröser feuerfester Steine bekannt. Bei diesem Verfahren wurde festgestellt, dass sich aufgrund einer berraschenden Mischbarkeit bzw. Verträglichkeit zwischen roher Stärke und der Tonaufschlämmung Aggregate bilden. Aus dieser Veröffentlichung ist zu ersehen, dass 2 1/2 bis 3 % Stärke erforderlich sind, um den Ton oder ein anderes feuerfestes Material zu entflocken.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Keramikmasse mit einem Bindemittel, das überlegene Flockungseigenschaften besitzt, und ein Bindemittel, das die Plastizität der Keramikmasse erhöht, insbesondere ein Bindemittel, das, wenn es einer Keramikmasse zugesetzt wird, die Biegefestigkeit der grünen Formlinge verbessert, das Putzen der Formlinge erleichtert und den Bruch während des Brennens vermindert, zur Verfügung zu stellen.
  • Es wurde nun gefunden, dass sich diese Aufgabe dadurch lösen lässt, dass man dem Keramikrohstoffgemisch während oder nach der Aufbereitung der Keramikmasse, jedoch vor dem Formen und Brennen der Keramikware etwa 0,1 bis 1 %, bezogen auf das Trockensubstanzgewicht, einer kationischen Stärke zusetzt.
  • Gegenstand der Erfindung ist somit eine Keramikmasse, enthaltend Rohstoffe und Wasser als wesentliche Bestandteile, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie, bezogen auf das Trockensubstanzgewicht, zusätzlich 0,1 bis 1,0 Gew.-% kationische Stärke-(n) enthält.
  • Keramikmassen werden unter Verwendung feinteiliger bzw. -körniger Keramikrohstoffe (Rohstoffe) und Wasser hergestellt. Die Rohstoffe, als welche Tone oder eng damit verwandte Mineralien, nichttonige Materialien oder speziell hergestellte Produkte, wie die auf dem Gebiet der Elektronik, Elektro- oder Kerntechnik verwendeten Materialien, die allgemein als Aggregate bzw. Agglomerate bezeichnet werden, werden durch Brechen, Malen und Klassieren so aufbereitet, dass mah einen Keramikgegenstand bzw. Formling erhält, der die gewünschte Dichte aufweist, um dem gebrannten Scherben eine spezielle Porosität zu verleihen. Dadurch, dass man bei der Herstellung der Ware bzw. der Formlinge anstrebt, eine möglichst dichte packung der Rohstoffteilchen zu erzielen, wird bezweckt, sicherzustellen, dass die grünen (nicht trockenen) Formlinge bzw. Scherben eine möglichst geringe Porosität besitzen, um dadurch die Schwindung, die rforderlich ist, um diese Porosität während des Trocknens und Brennens der Formlinge bzw.
  • Scherben zu beseitigen, so gering wie möglich zu halten. Je geringer die Schwindung ist, desto leichter kann die Ware innerhalb eines relativ weiten Toleranzbereiches bezüglich der Arbeitsbedingungen getrocknet und gebrannt werden, ohne dass die Gefahr einerRissbildung oder des Verziehens besteht. In der grünen Ware kann eine maximale Dichte bzw. minimale porosität erreicht werden, wenn die Rohstoffe statt einer einzigen, einheitlichen Korngrösse einen "Kornaufbau" bzw. ein einen bestimmten Bereich überdeckendes Korngrössenspektrum besitzen. Die optimale Korngrössenverteilung lässt sich für jede spezielle Rohstoffkombination und jedes spezielle Formverfahren am besten empirisch bestimmen.
  • Vielfach werden zur Herstellung von Keramikwaren Rohstoffe mit mehr als einer bestimmten Korngrösse verwendet. Wenn die Korngrösse nicht verringert werden muss, können die verschiedenen Komponenten trocken oder in Wasser gemischt werden. Das trockene Mischverfahren kann darin bestehen, dass man die Bestandteile in eine Drehtrommel oder in eine kompliziertere Vorrichtung füllt.
  • Ein innigerer Kontakt zwischen den Bestandteilen kann häufig dadurch erreicht werden, dass man die Bestandteile in Wasser in einem Rührwerk (Quirl) mischt. Ein Quirl ist ein stehender, zylindrischer Kessel mit einer senkrechten Welle, an der waagerecht liegende Blätter oder Schrauben angeordnet sind. Die Welle dreht sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 100 UpM, wodurch eine homogene Mischung der Feststoffe mit Wasser erreicht wird.
  • Dieses Verfahren wird hauptsächlich bei der Herstellung weisser Scherben angewandt. Beim Verschlickern der Rohstoffe werden zunächst das Wasser und die Tone solange miteinander vermischt, bis man eine homogene Flüssigkeit erhalten hat, worauf die verhältnismässig unplastischen Rohstoffe (Hartstoff), wie Siliciumdioxid, Feldspat usw. zugegeben werden. Die Tone können in Form kleiner Klümpchen oder Schnitzel eingesetzt werden, da das Wasser diese Klümpchen zum Zerfall bringt. Das konstante Rühren erreicht tert diesen Vorgang. Die unplastischen Rohstoffe bzw. Hartstoffe müssen feinkörnig sein, wenn sie zugesetzt werden. Sind die Hartstoffe zu grob, so setzen sie sich trotz des Rührens am Boden des Quirls ab. Wenn sich Rohstoffe einmal am Boden abgesetzt haben, so ist es ausserordentlich schwierig, sie wieder in Suspension zu bringen. Das in einem Quirl erzeugte homogene Gemisch aus Wasser und Rohstoffen, daraus etwa 50 % Wasser enthält, wird als Keramikmassen-aufschlämmung oder "Rutschung" bezeichnet.
  • Um eine homogene Verteilung der verschiedenen Feststoffteilchen beim Verschlickern zu erzielen, muss eine Wassermenge verwendet werden, die für die meisten Keramikformgebungsverfahren zu hoch ist. Dieses überschüssige Wasser kann in Filterpressen oder kontinuierlich arbeitenden Trommelfiltern wieder entfernt werden. Eine andere brauchbare Methode zur Entfernung von Wasser aus der Rutschung ist das Sprühtrocknen. Bei der Sprühtrocknung wird die Rutschung in einen Trockner versprüht, in dem sie in Form kugeliger Teilchen trocknet. Dies stellt einen beachtlichen Vorteil der Sprühtrocknung dar, da die so erhaltenen Teilchen beim Trockenpressen glatt und störungsfrei aus Aufgabetrichtern in Formmatrizen rieseln. Wenn kein Sprühtrocknungsverfahren angewendet wird, muss der teilweise getrocknete Filterkuchen in irgendeiner Pulverisiervorrichtung granuliert werden, um für die Trockenpressung geeignete Pulver zu erhalten.
  • in der Keramikindustrie werden vorwiegend Kaltformgebungsverfahren, d.h. Formgebungsverfahren, die bei Umgebungstemperaturen durchgeführt werden, angewandt. Die Anwendung von Verfahren, bei welchen Keramikforniörper bzw. Formlinge bei erhöhten Temperaturen geformt werden, nimmt jedoch u. Solche Formgebungsverfahren sind u.a Heisspressen, Sinterguss- und Schmelzverfahren.
  • Bei den lieissformgebungsverfahren werden Keramikscherben mit den Fertigmassen sehr nahekommenden Abmessungen hergestellt.
  • Dies ist ein erheblicher Vorteil, da durch kalte Formgebung hergestellte Scherben überdimensioniert werden müssen, damit sie nach der Schwindung während des Trocknens und Brennens das gewunschte Mass aufweisen. Die Schwindung kommt in erster Linie durch die Zunahme der Dichte zustande, die erfolgt, wenn die Porosität des Scherbens beseitigt wird. Eine genaue Regelung der Schwindung ist schwierig und ausserdem erhöht das Schwinden die Gefahr, dass man verzogene oder gesprungene Scherben erhält.
  • Das Extrudierverfahren wird zum Formen von Keramikartikeln in der Baukeramik-Industrie verbreitet und in geringerem Umfang bei der Herstellung von schweren Scherben und feuerfesten Keramikwaren angewandt. Der Hauptvorteil dieses Verfahrens ist darin zu sehen, dass dichte Scherben rasch und wirtschaftlich geformt werden können. Das Extrudieren kann zur Herstellung von Scherben jeder beliebigen Form, die senkrecht zu einem bestimmten Querschnitt eine Achse aufweist, angewandt werden. Nach dieser Methode werden gewöhnlich steife, plastische Massen geformt.
  • D.h., dass diese Massen in der Regel beträchtliche Mengen an Ton und 12 bis 20 % Wasser enthalten. Es können jedoch auch völlig unplastische Materialien mit Hilfe von Zusätzen geeigneter Plastifizierungsmittel, wie Gummis (pflanzenschleime), Stärken, Polyvinylalkohol, Wachse und Wachsemulsionen>extrudiert werden.
  • Diese Plastifizierungsmittel werden aus den Scherben bei verhältnismässig niedrigen Temperaturen während des Trocknens oder Brennvorgangs entfernt und beeinträchtigen die Eigenschaften der Keramik nicht.
  • Das Extrudieren besteht gewöhnlich aus drei getrennten Stufen, nämlich Homogenisieren, Entlüften und das eigentliche Extrudieren oder Strangpressen. Als "Homogenisieren" wird das Vermischen der erforderlichen Menge Wasser mit den Rohstoffen, UM ein homogenes Gemisch zu erhalten und die gewünschte Plastizität oder nildsamkeit zu entwickeln, bezeichnet. Die Homogenisierung wid in einem langen Trog durchgeführt, durch den sich eine oder zwei Wellen erstrecken, die mit radial von der bzw. den Welle(n) abstehenden Messern ausgerüstet sind (Tonschneider). Die Rohstoffe werden an einem Ende des Trogs kontinuierlich eingespeist, in dem das erforderliche Wasser auf die Rohstoffe gesprüht wird.
  • Die rotierenden Messer schneiden und kneten das Material ständig, so dass man eine homogene, zähe plastische Masse erhält. Die Messer sind gegen die Wellenachse geneigt angeordnet, so dass sie das Material langsam zum Auslassende der Tonschneider, fördern.
  • Die plastische Masse wird dann von einer Schnecke durch eine Lochscheibendüse in die Entlüftungskammer gepresst, in der ein verminderter Druck von etwa 737 mmHg aufrechterhalten wird. Die Entlüftung verbessert die Extrudiereigenschaften der Masse und ermöglicht es, dichtere Scherben zu formen. Aus der Entlüftungskammer wird die plastische Masse dann mittels einer Schnecke durch eine Düse bzw. ein Mundstück gepresst, das die gewünscht Querschnittskonfiguration aufweist. Der aus der Formdüse austretende Strang aus extrudierter Masse wird dann automatisch in Stücke geeigneter Länge zerschnitten. Bei allen Verfahren, bei denen weiche plastische Massen verformt werden, enthalten die Massen beträchtliche Prozentsätze an plastischen Tonen und etwa 20 bis 30 % Wasser. Dadurch ist es möglich, das Material mit sehr geringem Druck zu verformen. Töpfern bzw. Drehen ist das gebräuchlichste Verfahren zur Verformung weicher plastischer Massen und wird hauptsächlich in der Weisskeramik-Industrie zur Herstellung von chemischem Porzellan, Geschirr, elektrischen Isolatoren usw. angewandt. Nach diesem Formgebungsverfahren erhält man Formkörper bzw. Scherben mit symmetrischen, kreisförmigen Querschnitten. Bei diesem Verfahren werden Massen, die durch Verschlickern und Filterpressen aufbereitet wurden, entlüftet und extrudiert, worauf der extrudierte Strang in Pfropfen zerschnitten wird. Ein Keramikmassenpfropfen wird dann auf eine Gipsform gelegt, deren Oberfläche die Konturen der Innen- oder der Aussenseite des zu iormenden Scherbens aufweist. Der Pfropfen wird dann so verformt, dass er dicht an der Gipsformoberfläche anliegt, so dass die Oberfläche des scherbens auf der Gipsform ausgebildet wird. Während sich die Formtonmasse dreht, werden die restlichen Oberflächen mittels einer Schablone ausgeformt, die mit der Ton- bzw. Kelamikmasse in Kontakt gebracht wird. Nachdem der Formling ausgebildet ist, wird er getrocknet, bevor er von der Gipsform abgetrennt wird.
  • Keramikgeschirr (Steinzeug) (ceramik crockery) und Porzellan werden typis(herweise hergestellt, indem man Feldspat und Quarz vermahlt und dieses Gemisch einer Mischung aus Kaolin, Ton und Wasser zusetzt. Das dabei erhaltene Gemisch (Massenaufschlämmung) wird filtriert, um es zu entwässern, wodurch man eine Kramikmasse oder genauer gesagt Drehmasse erhält, die zu dem entsprechenden Scherben ausgeformt wird. Die Formlinge werden dann getrocknet. Die getrockneten Formlinge werden hierauf geputzt, um Trennfugen und Formriefen zu entfernen, worauf die Formlinge zu dem entsprechenden Keramikscherben gebrannt werden. Der Scherben kann dann mit einem Dekor versehen oder glasiert werden, worauf man die Glasur oder den Tonschlicker durch Brennen dauerhaft machen kann (Glattbrand). Auf analoge Weise werden Keramikwaren für Porzellanisolatoren hergestellt, indem man Quarz und Feldspat zur entsprechenden Korngrösse mahlt, mit Wasser, Kaolin und Ton zu einem Gemisch, das die einzelnen Rohstoffe in entsprechenden Mengenverhältnissen enthält, vermischt und den dabei erhaltenen Schlicker je nach der Art des anzuwendenden Formverfahrens zu einer Press- oder Extrudiermasse durch Filtrieren entwässert. Die Formlinge werden dann jeweils getrocknet und gebrannt, um ihnen die entsprechende Festigkeit und Struktur zu verleihen. Auf die Scherben kann eine Glasur aufgebracht und diese dann gebrannt werden, um sie dauerhaft zu machen.
  • Es wurde nun gefunden, dass durch die Zugabe van etwa 0,1 bis etwa 1,0 % kationischa Stärke, bezogen auf das Trockengewicht der keramischen Rohstoffe, zu den keramischen Rohstoffen während des als erste Stufe durchgeführten Mahlvorgangs eine Verbesserung erzielt wird. Die Stärke kann vorverkleistert oder in Wasser in Form einer 2%-igen Lösung 30 Minuten bei 90 bis 950C gekocht worden sein.
  • Wahlweise kann die Zugabe der kationischen Stärke während des Schlemmens des Kaolins in der Weise erfolgen, dass sie als Entflockungsmittel wirkt, um das Schlemmen bzw. Waschen des Kaolins zu erleichtern und um die Stärke in der Masse zurückzuhalten, so dass sie die Plastizität der Keramikmasse während der Verarbeitung erhöht.-Der Zusatz kationischerStärke zu dem Keramikmaterial vermindert den Bruch in den Formlingen bzw.
  • Scherben in der aus der nachstehenden Tabelle zu ersehenden Weise: Ohne Mit Arbeitsgang kationische kationischer Stärke Stärke Stärke Bruch vor dem Putzen 5-6 % 4 % Bruch vom Putzen 11-13 % 6 % Die Zugabe kationischerStSrke zu verschiedenen Keramikmassen ergab eine verbesserte Biegefestigkeit. Unter Biegefestigkeit ist die Biegebruchfestigkeit bzw. der nach DIN 51030 bestimmte Bruchfestigkeitwert zu verstehen.
  • Dieser Kennwert wird nach der Beziehung Tbtr - Pmax. 3 Ls berechnet, in der Tbtr die Biegebruchfestigkeit, Pmax. die Bruchlast in kg, Ls Stützweite in cm, b die Durchschnittsbreite des Prüflinge in cm und a die Höhe bzw. Dicke des Prüflinge in cm bedeutet.
  • Die hohen Biegebruchfestigkeitswerte sind ein Anzeichen für eine hohe Beständigkeit gegen Bruch während der Formgebungs-und Putzarbeitsgänge sowie eine höhere Plastizität des Keramikmaterials bzw. der Keramikmasse während und nach der Formgebung. Es wurden Keramikmassen mit der aus der nachstehenden Tabelle zu ersehenden Zusammensetzung hergestellt. Zusammensetzung
    Biskuit- @nsgesamt
    Beispiel Quarz Feldspat Ton Kaolin Dolomit Talk Porzellan- scherben-
    Nr. % % % % % % kuchen % bruch %
    (porcelain
    breakage)
    %
    1 24,1 12,7 4,7 51,5@ - - 4,7 2,3 100
    2 24,1 12,7 4,7 51,5 - - 4,7 2,3 100
    3 17,4 25,3 5,0 49,3 2,0 1,0 - - 100
    4 17,4 25,3 5,0 49,3 2,0 1,0 - - 100
    Die wie vorstehend angegeben zusammengesetzten Keramikmassen wurden bei verschiedenen Feuchtigkeitsgehalten mit und ohne Zusatz kationischer Stärke auf ihre Biegebruchfestigkeit geprüft. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind-aus der nachfolgenden Tabelle zu ersehen.
  • Biegefestigkeit Masse Zusammen- Feuchtig- ohne mit setzung keitsgehalt kat.Stärke kat.Stärke Porzellan (Extrudiermasse) 1 0 14,20 31,60 Porzellan (Extrudiermasse) 2 0,6 13,36 24,58 Porzellan (Extrudiermasse) 2 10 6,12 7,15 Verglastes Porzellan 3 5-16 - 6,60 Verglastes Porzellan 3 1 - 9,06 Verglastes Porzellan 3 0 - 30,3 Verglastes Porzellan 4 0,5 12,65 22,86 Geschlämmter Ton - 1 37,67 22,96 Geschiammter grüner Kaolin - 0,6 26,27 55,44 Verglastes Porzellan 4 1,5-17 6,34 -Verglastes Porzelian 4 0,8-1,5 7,40 -Verglastes Porzellan 4 0 22,8 - Ein Zusatz von 1 % Stärke zu einer Keramikmasse erhöht bei ansonsten gleichen Bedingungen die Biegebruchfestigkeit des grünen Materials um etwa 30 %, während ein Zusatz von 0,15 bis 0,20 % kationische Stärker die Biegebruchfestigkeit um 80 bis 100 % erhöht. Bei der Verwendung von 0,5 % kationischer Stärke erzielt man eine Erhöhung der Biegebruchfestigkeit um 140 %, jedoch wird dadurch die Bruch- bzw. Rissbildung nicht entsprechend verringert und kein zusätzlicher wirtschaftlicher Vorteil erzielt.
  • Die Verminderung der Bruch- bzw. Rissbildung stellt nicht nur eine direkte Einsparung bei den geformten Materialien dar, sondern ermöglicht auch ein schnelleres Arbeiten, wobei weniger scharf auf sorgfältige Vorsichtsmassnahmen beim Putzen geachtet zu werden braucht Zusammenfassend sind folgende Vorteile festzustellen, wenn man dem Keramikrohmaterial 0,1 bis 1 Gew.-% kationische Stärke(n) zusetzt: Steigerung der Plastizität der gebildeten Keramikmasse.
  • Die Keramikmasse wird durch die Anwesenheit kationischer Stärke entflockt, wodurch ein grösserer Teil der Masse in flüssigem bzw. dispergiertem statt in ausgefälflem Zustand gehalten wird.
  • Die Grünstandfestigkeit des ausgeformten Tonpfropfens oder -kuchens wird erhöht,und der Pfropfen oder Kuchen weist geringere innere Materialspannungen auf.
  • Die Formlinge können aufgrund der grösseren Beständigkeit ihrer Kanten gegen das Putzen nach kürzerer Trocknungszeit geputzt werden.
  • In folge der verbesserten Biegebruchfestigkeit tritt während des Putzens weniger Bruch auf.
  • Diese Abnahme des Bruchs ermöglicht eine Steigerung der Putzleistung aufgrund der hohen Biegebruchfestigkeit der Teile.
  • Der Bruch während des "Kochens" (cooking) wird vermindert, weil die Keramikmasse homogener und plastischer ist.
  • Die Anwesenheit der kationischen Stärke in den Keramikmassen verbessert während des Brennens der Scherben die Migration von Feuchtigkeit durch den Kuchenkörper zum Austritt in die Atmosphäre.

Claims (3)

i'atentan.'sprüche
1. Keramikmasse, enthaltend Rohstoffe und Wasser als wesentliche Bestandteile, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass sie, bezogen auf das Trockensubstanzgewicht, zusätzlich 0,1 bis 1,0 Gew.-% kationische StArke(n) enthält.
2. Keramikmasse nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t, dnss sie als Rohstoffe ein Gemisch aus etwa 17 bis 25 Gew.-% Quarz, 12 bis 26 Gew.-% Feldspat, 4 bis 5,5 Gew.-% Ton und 49 bis 52 Gew.-% Kaolin, sowie gegebenenfalls bis zu 2 Gew.-% Dolomit, bis zu 1 Gew.-% Talk, bis zu 5 Gew.-% Porzellankuchen (porcelain cake) und/oder bis zu 2,5 Gew.-% Biskuitscherben (porcelainbreakage) enthält.
3. Verfahren zur Herstellung von Keramikwaren durch Mahlen der Rohstoffe auf die gewünschte Kornfeinheit, Aufbereitung der gemahlenen Rohstoffe zu einer Keramikmasse durch Vermischen mit Wasser, Entwässern der entflockten und plastifizierten Keramikmasse, Formen der entwässerten Keramikmasse zu Keramikformlingen der gewünschten Form und Brennen der Keramikformlinge zu fertigen Keramikscherben bzw. -waren, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, dass man der Keramikmasse vor dem Formen und insbesondere vor dem Entwässern als Entflockungs- und Plastifizierungsmittel kationische Strke(n) zusetzt
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