DE2521604A1 - Schutzanordnung fuer eine in geschlossenem kaeltekreislauf gekuehlte supraleitende wicklung - Google Patents

Schutzanordnung fuer eine in geschlossenem kaeltekreislauf gekuehlte supraleitende wicklung

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DE2521604A1 DE19752521604 DE2521604A DE2521604A1 DE 2521604 A1 DE2521604 A1 DE 2521604A1 DE 19752521604 DE19752521604 DE 19752521604 DE 2521604 A DE2521604 A DE 2521604A DE 2521604 A1 DE2521604 A1 DE 2521604A1
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Description

  • Schutzanordnung filr eine in geschlossenem Kältekreislauf gekühlte supraleitende Wicklung Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung fUr eine in geschlossenem Kältekreislauf gekühlte supraleitende Wicklung zur Erzeugung von magnetischen Wechsel- und Gleichfeldern, vorzugsweise für eine mit Kühlkanälen versehene Wicklung.
  • In einigen technischen Anwendungen von supraleitenden Wicklungen zur Erzeugung von hohen magnetischen Wechsel- oder Gleichfeldern sind in Bezug auf den Wicklungsquerschnitt sehr hohe Stromdichten 2 von 20.000 bis 60.000 A/cm erwünscht. Mit den heute herstellbaren Supraleitern, wie beispielsweise mit den eigenstabilen, in eine Kupfer-, Aluminium- oder Mischmatrix eingebetteten NbTi-Filamenten, können diese Stromdichten erreicht werden, sofern der normalleitende Matrixanteil in diesen Supraleitern nicht zu hoch gewählt wird. In solchen Supraleitern können unter bestimmten, nie ganz zu vermeidenden Bedingungen magnetische Instabilitäten auftreten, oder es können in bestimmten Betriebszuständen die kritischen Feld-, Strom- oder Temperaturwerte des Supraleiters überschritten werden, was einen Uebergang eines Teiles oder der ganzen Wicklung vom supraleitenden in den normalleitenden Zustand - einen sogenannten Quench - verursachen kann. Ein socher Quench findet während des erregten Zustandes der Wicklung statt, und beginnt meistens in einem Punkt der Wicklung mit einem normalleitend gewordenen Leiterabschnitt, durch dessen ohmschen Widerstand der Leiterstrom weiterfliesst. Die dabei in Joulesche Wärme umgesetzte Feldenergie erzeugt eine Temperaturerhöhung, wobei, nach allen Richtungen sich fortpflanzend, die kritische temperatur des Supraleiters überschritten wird und die normalleitende Zone sich in der Wicklung ausbreitet. Dieser Vorgang ist abgeschlossen, wenn die gesamte Feldenergie sich in dieser Zone in Wärme umgesetzt hat. Die dabei, als Folge einer ungenügenden Wärmeleitfähigkeit auftretenden Wärmestauungen können zur thermischen Zerstörung der Leiterisolation führen. Ebenso kann die über der normalleitenden Zone auftretende elektrische Spannung die Isolation durchschlagen und den Leiter zerstören.
  • Die Abkühlung und Kalthaltung von supraleitenden Wicklungen erfolgte meistens in einem Bade von flüssigen, bei Atmosphärendruck siedendem Helium. Beim Auftreten eines Quenches wurde die erzeugte Wärme entweder nur durch die Wicklungsoberfläche oder zusätzlich durch vorgesehene Kühlkanäle in der Wicklung an das flüssige Helium abgeführt. Dabei durften aber die Kühlkanäle einen minimalen Durchlassquerschnitt nicht unterschreiten, damit die unter Thermosyphonwirkung entstandene Flüssigkeitsströmung nicht durch entstandene Gasblasen blockiert wurde.
  • Infolge der niederen Verdampfungswärme wird bei einem Quench eine grosse Menge des teuren, flüssigen Helium verdampft, wobei im Gasraum über dem Flüssigkeitsspiegel unerwünscht hohe Drücke auftreten können.
  • Zum Schutze von supraleitenden Wicklungen, welche magnetische Gleichfelder erzeugen, wurden verschiedene Massnahmen vorgeschlagen und erprobt.
  • Bei der kryostatischen Stabilisierung wird der normalleitende Matrixanteil des Leiters erhöht, wobei entweder die Leiteroberfläche mittels Kühlkanälen gekühlt wird, oder der Leiter als Hohlleiter ausgeb-ildet ist, durch dessen Hohlkanal das Kühlmedium fließt (US-PS 3,737,989). Der Matrixquerschnitt und die Kühlbedingungen können dabe-i so gewählt werden, dass sich eine entstandene, normalleitende Zone nur langsam nder überhaupt nicht ausbreitet. Die erreichbaren Stromdichten liegen aber sehr tief (etwa 2000 bis 10.000 A/cm²), so dass die Anwendung dieser Methode nur für sehr grosse Wicklungen geeigeent ist. Diese Methode ist ebenfalls zum Schutz vonasupraleitenden Wicklungen, welche magnetische Wechselfelder erzeugen, nicht geeignet, weil die vom magnetischen Wechselfeld erzeugten Wirbelstromverluste im stabilisierten Matrixmetall viel zu hoch werden.
  • Es ist ebenfalls bekannt, die durch einen Quench erzeugte Wärme auf eine grössere Masse zu verteilen, wobei die Temperaturerhöhung in zulässigen Grenzen gehalten werden kann. Die Wicklung ist in zwei oder mehrere, in Serie geschaltete Teilwicklungen unterteilt und parallel zu jeder Teilwicklung ist ein ohmscher Widerstand geschaltet (The Rewiew of Scientific Instruments, Vol. 34, Nr. 4, S. 371). Ein Quench, der in irgend einer Teilwicklung auftritt, wird infolge der induktiven Kopplung auf die anderen Teilwicklungen übertragen und die Feldenergie gleichmässiger in Form von Wärme auf die ganze Wicklung verteilt. Die Parallelwiderstände können dabei in die Wicklung eingebaut, oder extern auf Raumtemperatur zugeschaltet werden. Im ersten Fall wird die ganze Feldenergie im flüssigen Helium umgesetzt, im zweiten Fall wird ein Teil der Feldenergie aus dem Kryostat entzogen und, sofern die meist niederohmige Stromquelle frühzeitig genung abgeschaltet wird, in den Parallelwiderständen umgesetzt. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, zusätzliche, induktiv angekoppelte Kreie, wie z.B. Zusatzwicklungen aus normalleitendem Metall oder Tragstrukturen, ausgebildet als Kurzschlussringe, zu verwenden (TheRewiew of Scientific Instruments, Vol. 34, Nr. 4, April 63, S. 371, Fig. 5). Bei einem Quench wird ein Teil der Feldenergie auf transformatorischem Wege in diese Elemente übertragen. In supraleitenden Wicklungen mit hohen Stromdichten, welche zur Erzeugung von periodisch veränderlichen, magnetischen Feldern dienen, können diese Schutzmethoden ebenfalls nicht angewendet werden, weil in den Parallelwiderständen oder in den induktiv angekoppelten Kreisen zu hohe Joulesche Verluste auftreten.
  • Die Feldenergie kann der Wicklung entzogen und in Wärme in einem Element umgesetzt werden, das sich ausserhalb des Kryostaten auf Raumtemperatur befindet. Meistens wird dazu ein ohmscher Widerstand verwendet, welcher parallel zu der Wicklung geschaltet wird (The Rewiew of Scientific Instruments, Vol. 34, Nr. II, S. 371). Zur Einleitung eines Feldenergieentzuges muss die Stromquelle, die meist niederohmig ist, möglichst rasch abgeschaltet werden, so dass Wicklung und Widerstand einen in sich geschlossenen Stromkreis bilden. Der Anteil der Feldenergie, der dabei im Widerstand vernichtet werden kann, ist umso grösser, je höher der Wert des Widerstandes gewählt wird. Damit wächst aber auch die elektrische Spannung über den Wicklungsklemmen und über der normalleitenden Zone. Sie kann Werte von einigen tausend Volt annehmen, so dass die Wirksamkeit dieses elektrodynamischen Energieentzuges von der erreichbaren elektrischen Spannungsfestigkeit der Wicklungsisolation abhängt. Eine gute elektrische Isolationsfestigkeit verschlechtert andererseits die Wärmeleitfähigkeiten in den Richtungen-senkrecht zur Leiteroberfläche, so dass der Wärmeabfluss stärker eingeschränkt wird und die normalleitende Zone auf ein relativ kleines Volumen beschränkt bleibt. Je höher der Parallelwiderstand gewählt wird, d.h. je höher der entzogene Energieanteil wird, umso rascher verläuft der Energieentzugvorgang. Dieser kann dann in einem kleinen Bruchteil einer Sekunde beendet werden. Soll ein wirksamer, elektrodynamischer Energieentzug stattfinden, muss eine normalleitende Zone sehr frühzeitig entdeckt, und die Stromquelle in einigen Millisekunden abgeschaltet werden. Dies geschieht, indem die über der normalleitenden Zone auftretende Spannung erfasst, analysiert und zur Auslösung eines Schnellschalters benutzt wird. Die Erfassung der Spannung muss selektiv erfolgen, so dass die Auslösung nicht durch irgend eine Störspannung, beispielsweise verursacht durch die Stromquelle, durch induzierte Spannungen oder durch einen harmlosen Flussprung erfolgen kann. Auch diese Methode des elektrodynamischen Umsetzens der Feldenergie in ein, auf Raumtemperatur befindliches Element, beispielsweise in einen ohmschen Parallelwiderstand, weist einige Nachteile auf. Die notwendige, hohe, treibende Wechselspannung der Stromquelle erschwert das selektive, empfindliche und ultraschnelle Erfassen der kleinen zusätzlichen Spannung, die beim Beginn eines Quenches auftritt. Die auf Raumtemperatur befindlichen Energieentzugelemente müssen während des Getriebes von der Stromquelle abgeschaltet werden, da sonst zu hohe Verluste darin entstehen. Diese Verluste werden zwar auf Raumtemperatur umgesetzt, belasten aber die Wirtschaftlichkeit der Energieversorgung zu stark. Beim Auftreten eines Quenches muss daher dieses Energieentzugselement zuerst zugeschaltet werden, bevor die Stormquelle abgeschaltet wird.
  • Es ist bekannt, dass in den heute herstellbaren Supraleitern, beispielsweise bestehend aus einer Vielzahl sehr dünner, in eine normalleitende Matrix eingebetteter NbTi-Filamente, die Verluste in periodischen, magnetischen Wechselfeldern sehr stark reduziert werden können (PROC. IEE, Vol. 113, No. 7, July 1966, S. 1221 bis 1228). Sie lassen sich aber nicht vermeiden, was zu einer Erwärmung der Wicklung und damit zu einer unerwünschten Reduktion der kritischen Strom- und Feldstärken führt. Die dabei entstehenden Wärmequellen sind entsprechend den örtlichen Feldstärken über das gesamte Wickelvdumen verteilt, so dass mit einer, entsprechend den Wärmequellen verteilten, intensiven Kühlung lokale Wärmestauungen vermieden, und die Temperaturerhöhungen in den gewünschten Grenzen gehalten werden können.
  • Es ist ferner bekannt, dass für grössere supraleitende Wicklungen, welche über längere Zeit im Betrieb sind, eine Kühlung in geschlossenem Kreislauf wesentliche, wirtschaftliche und technische Vorteile bringt (Particle Accelerators, 1970, Vol. 1, S. 255 bis 263). Dabei wird das kühlende Medium mittels einer Kälteanlage auf Betriebstemperatur und Betriebsdruck gebracht und in flüssigem gasförmigem oder überkritischem Zustand durch die Wicklung getrieben, wo es die Verlustwärme aufnimmt und, um wenige Grad erwärmt, in die Gegenstrom-Wärmeaustauscher der Kälteanlage zurückströmt. Der Vorteil dieser Kühlungsart liegt unter anderem darin, dass die Einflussgrössen auf die Wirksamkeit der Kühlung, wie z.B. sekundlicher Massenstrom, Druck, Eingangs- und Ausgangstemperatur mehr oder weniger frei gewählt werden können, um eine optimale Kühlung zu erhalten. Infolge der forcierten Strömung wird zudem die Gefahr einer Gasblasen-Blockierung der Kühlkanäle vermieden, und letztere können mit fast beliebig feinem Durchlass vorgesehen werden.
  • Die Forderungen, dass einerseits zur Abführung der Wechselstromverluste die Kühlung und die interne Wärmeleitfähigkeit der Wicklung verbessert werden muss, und dass andererseits, infolge der beim Energieentzug unvermeidlich auftretenden, hohen elektrischen Spannungen, die elektrische Isolationsfestigkeit erhöht werden muss, stehen zueinander im Widerspruch.
  • Es ist deshalb vorteilhafter einen elektrischen Energieentzug zu vermeiden und dafür die Wärmeleitfühigkeiten der Wicklung in den Richtungen senkrecht zur Leiteroberfläche zu verbessern und eine intensive Kühlung vorzusehen. Dies kann dadurch geschehen, dass die Leiter nur mit einer dünnen, relativ gut wärmeleitenden Isolationsschicht, wie beispielsweise Kupferoxyd, versehen werden, und dass in die Wicklung Zwischenlagen und Kühlhilfen bestehend aus gut wärmeleitenden Metallen eingebaut und diese in thermisch guten Kontakt mit einem System von Kühlkanälen gebracht werden (OH-PS 551 091). Das durch die Kanäle forciert strömende Kühlmedium kann flüssiges, gasförmiges oder überkritisches Helium sein. Anzahl, Verteilung und Durchlassöffnungen der Kühlkanäle können so gewählt werden, dass eine intensive und gleichmässige Kühlung des Wicklungskörpers zur Wegführung der erzeugten Wechselfeldverluste erreicht wird, ohne dass eine allzugrosse Einbusse an Stromdichte stattfindet. Tritt in einer Wicklung mit einer guten Wärmeleitfähigkeit und einer intensiven Kühlung ein Quench aufs so wird die in Wärme umgesetzte Feldenergie rascher auf eine grössere Masse verteilt. Die Wärmestauungen und damit die Temperaturerhöhungen werden dabei verringert. Damit verbunden sind zwei weitere Vorteile. Der zeitliche Verlauf eines Quench-Vorganges wird umso langsamer stattfinden, je wirksamer die Wärmeableitungen und die Kühlung sind. Im Gegensatz zu einem wirksamen, elektrodynamischen Feldenergieentig wird damit die notwendige Zeit gewonnen, um die Feldenergie mit langsameren und einfacheren Methoden zu entfernen. Infolge des verlangsamten Verlaufes des Quench-Vorganges wird die erzeugte Selbstinduktionsspannung reduziert und nur noch ein Bruchteil der bei einem elektrodynamischen Feldenergieentzug auftretende Spannung erreicht.
  • Die in einer supraleitenden Wicklung mit hoher Stromdichte gespeicherte Feldenergie beträgt immer nur einen kleinen Bruchteil der in der Masse der Wicklung bis zum Erreichen einer gefährlichen Temperatur von etwa 4000K sDeicherbaren Wärmeenergie. Die Wärmeleitfähigkeit lässt sich aber nicht im wünschbaren Mass erhöhen, so dass die beschriebenen, verlangsamenden und dämpfenden Kühlmassnahmen zur Entfernung der Feldenergie in vielen Fällen nicht ausreichen.
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Mängel des Vorbekannten zu vermeiden und eine Schutzanordnung.zu schaffen, die im Falle eines Quenches einen schnellen und wirksamen Wärmeentzug aus der supraleitenden Wicklung sichert.
  • Die vorgenannte Aufgabe wird bei einer Anordnung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Schutzanordnung Mittel zum Erreichen eines stossartigen, erhöhten Kühlmediumsstromes durch die gekühlte supraleitende Wicklung enthält.
  • Der Vorteil der Erfindung besteht insbesondere darin, dass der stossartige, erhöhte Kühlmediumsstrom die umgesetzte Wärmeenergie des Quenches aufnimmt und damit die Wicklung gegen die thermisch und elektrisch zerstörende Wirkung des Quenches schützt.
  • Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schutzanordnung einen der Wicklung vorgeschalteten Kühlmediumspeicher und ein der Wicklung nachgeschaltetes Schnellventil enthält. Im Speicher wird das Kühlmedium in einer, der Feldenergie der Wicklung angepassten Menge unter höherem Druck und bei Betriebstemperatur gespeichert und mittels des Schnellventils, das durch den Beginn eines Quenches geöffnet wird, freigegeben, so dass die Wicklung zusätzlich intensiv gekühlt wird. Nach einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Schutzanordnung eine zur Auslösung des Schnellventils dienende Anordnung zur Messung und Analysierung der Spannung über der Wicklung. Nach einer weiteren Ausgestaltung enthält die Schutzanordnung eine zur Auslösung des Schnellventils dienende Anordnung zur Messung und Analysierung der Temperatur-und/oder Druckdifferenz des Kühlmediums zwischen der Eingangsstelle des Kühlmediums in die Wicklung und der Ausgangs stelle aus derselben. Diese Ausführungsformen ermöglichen mit einem kleinen apparativen Aufwand das Auftreten eines Quenches zu messen und für die Auslösung des Schnellventils zu verarbeiten.
  • In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch veranschauZicht.
  • Fig. 1 zeigt eine supraleitende, in geschlossenem Kältekreislauf gekühlte, mit Kühlkanälen versehene Wicklung mit einer erfindungsgemässen Ausführung der Schutzanordnung.
  • Gemäss Fig. 1 ist eine supraleitende Wicklung mit 1 bezeichnet, die Eingangsstelle des Kühlmediums in die Wicklung 1 mit 1' und die Ausgangsstelle mit 1". Mit der Bezugsziffer 2 ist ein Hochvakuumraum benannt, mit der Bezugsziffer 3 eine Kälteanlage, mit der Bezugsziffer 3' ein Gegenstromwärmeaustauscher, mit der Bezugsziffer 4 ein Hilfsspeicher und mit der Bezugsziffer 5 ein Kompressor. Ein Kühlmediumspeicher ist durch die Zahl 6 gekennzeichnet, ein Eingangsverteiler der Wicklung 1 durch die Zahl 7, Kühlkanäle der Wicklung 1 durch die Zahl 8 und ein Ausgangssammler der Wicklung 1 durch die Zahl 9. Mit der Bezugsziffer 10 ist ein Dosier- und Drucksteuerventil benannt, mit der Bezugsziffer 11 ein Schnellventil, mit der Bezugsziffer 12 Stromzuführungen und mit der Bezugsziffer 12' Stromdurchführungen. Die Ziffer 13 bedeutet ein Gasrohr, die Ziffer 13' eine Kühlung des Gasrohres 13, die Ziffern 14 und 14' Anschlüsse und die Ziffer 15 ein Mess- und Analysierungsgerät. Durch die Zahl 16 ist ein Verstärker gekennzeichnet, durch die Zahl 17 Temperatur- und/oder Druckdifferenzmesssonden, durch die Zahl 18 eine Erregerstromquelle und durch die Zahl 19 ein Parallelwiderstand. Die Ziffern 20 und 21 bedeuten Schalter, die Ziffer 22 ein Verzögerungsglied, die Ziffer 23 Rohre für das gasförmige Kühlmedium und die Ziffer 24 hochvakuumisolierte Transferleitungen.
  • Die supraleitende Wicklung 1, beispielsweise ein Solenoid, welche ein periodisch veränderliches oder ein intermittierend oder einmalig gepulstes oder ein stationäres Magnetfeld erzeugt, befindet sich im Hochvakuumraum 2 eines Kryostaten und wird mittels der Kälteanlage 3 abgekühlt und auf Betriebstemperatur gehalten. Die Abkühlung und die Entfernung der während des Betriebes permanent erzeugten Verlustwärme geschieht in einem geschlossenen Kältekreislauf. Das Kältemedium, beispielsweise Heliumgas, befindet sich im Hilfsspeicher 4 auf Raumtemperatur und annähernd auf Atmosphärendruck. Es wird durch den Kompressor 5 auf den gewünschten Betriebsdruck verdichtet und in der Kälteanlage 3 auf die gewünschten Temperatur- und Druckwerte gebracht. Von hier strömt es durch die hochvakuumisolierte Transferleitung 24 in den Kühlmediumspeicher 6, durch diesen hindurch in den Eingangsverteiler 7 der Wicklung 1 und es verteilt sich in die Kühlkanäle 8 dieser Wicklung 1.
  • Das Kältemedium wird weiter vom Ausgangs sammler 9 der Wicklung 1 über das Dosier- und Drucksteuerventil 10 durch die hochvakuumisolierte Transferleitung 24 in den Gegenstromwärmeaustauscher 3' der Kälteanlage 3 geleitet. Während des Abkühlvorgangs und des normalen Betrieb bleibt das Schnellventil 11 geschlossen. Die Kälteleistung der Kälteanlage 3 ist so ausgelegt, dass die Wicklung 1 in der gewünschten Zeit abgekühlt werden kann und sämtliche während des Betriebes auftretenden Verluste, wie z.B. Strahlungs-, Wärmeleitungs-und Wechslestromverluste gedeckt sind. Für den Abkühlvorgang kann die Durchflussmenge mittels des Dosier- und Drucksteuerventils 10 erhöht oder gesenkt werden. Nach dem Verlassen des Ausgangssammlers 9 wird ein Teil des Kühlmediums zwecks Kühlung der Stromdurchführungen 12' und des Gasrohres 13 abgezweigt und anschliessend in den Hilfsspeicher 4 geführt.
  • Diese Kühlkreise sind in Fig. 1 nur angedeutet.
  • Zur Wegführung der Verluste aus der Wicklung 1 wird ein relativ kleiner sekundlicher Kühlmassenstrom benötigt. Dieser wird mit dem Dosier- und Drucksteuerventil 10 auf den notwendigen Wert einreguliert. Die Kühlkanäle 8 der Wicklung 1 werden so gestaltet, dass sie ein möglichst grosses Oberflächen/Querschnittverhältniss aufweisen und infolge der turbulenten Strömung ein intensiver Wärmeaustausch von der Wicklung 1 in das Kühlmedium stattfinden kann. Um im Falle eines Quenches der Wicklung 1 einen hohen Kühlmassenstrom zu erreichen, ist es zweckmässig, eine Vielzahl von relativ kurzen, gleichdimensionierten Kühlkanälen 8 mit kleinen Durchlassquerschnitten strömungsmässig parallel anzuordnen. Damit wird bei kleinem Strömungsdruckabfall und niederen Reibungsverlusten eine intensive Kühlung der Wicklung 1 erreicht.
  • Bei Beginn eines Quenches wird das Schnellventil 11 auf eine, im weiteren Teil dieser Beschreibung näher erläuterte Weise geöffnet und das unter höherem Druck im Kühlmediumspeicher 6 befindliche Kühlmedium strömt stossartig durch die Wicklung 1 in den Hilfsspeicher 4. Das Schnellventil 11 bleibt solange geöffnet, bis ein Druckausgleich zwischen dem Kühlmediumspeicher 6 und dem Hilfsspeicher 4 hergestellt ist. Es ist aber auch möglich das Schnellventil 11 nur solange offen zu halten, bis die Temperatur der Wicklung 1 oder des Kühlmediums wieder zu sinken beginnt, so dass der Kühlmediumspeicher 6 nicht bis zum Druckausgieich entleert wird.
  • Infolge der erwähntEn Massnahmen zur Verlangsamung des Quench-Vorganges steht bis zum Oeffnen des Schnellventils 11 eine längere Zeit zur Verfügung, als bei einem elektrodynamischen Feldenergieentzug, so dass die Auslösung des Schnellventils 11 mit einfachen Mitteln durchgeführt werden kann. Diese Auslösung kann dadurch erfolgen, dass die Spannung über der Wicklung 1 mittels der Anschlüsse 14 erfasst, im Mess- und Analysierungsgerät 15 ges essen und analysiert und im Falle eines Quenches ein Auslöseimpuls an den Verstärker 16 weitergegeben wird und dieser das Schnellventil 11 öffnet. Ebenfalls ist es möglich5 das Auftreten eines Quenches mittels der Temperatur- und/oder Druckdifferenzmesssonden 17 diese Messwerte zwischen der Eingangsstelle 1' des Kühlmediums in die Wicklung 1 und der Ausgangsstelle 1" des Kühlmediums aus der Wicklung 1 zu messen, diese Messwerte dann im Mess- und Analysierungsgerät 15 zu analysieren und so im Falle eines Quenches einen Auslöseimpuls für den Verstärker 16 und weiter für das Schnellventil 11 zu gewinnen. Die Erregung der Wicklung 1 erfolgt mit der Erregerstromquelle 18. Zur Vermeidung von Zusatzverlusten im Parallelwiderstand 19 ist während des normalen Betriebes der Schalter 20 geöffnet und der Schalter 21 geschlossen. Beim Auftreten eines Quenches wird vorerst der Schalter 20 geschlossen, so dass die Erregerstromquelle 18 über den niederohmigen Parallelwiderstand 19 kurzgeschlossen ist, und erst dann wird der Schalter 21 geöffnet. Diese Staffelung wird mit einem Verzögerungsglied 22 erreicht. Mit dem Parallelwiderstand 19 kann ein kleinerer Anteil der Feldenergie auf be- -kannte Weise elektrodynamisch entzogen werden. Er dient aber in erster Linie zur Begrenzung der durch das Oeffnen des Schalters 21 verursachten Schaltüberspannung.
  • Anschliessend an die beschriebenen Vorgänge wird die Wicklung 1 auf normale Weise wieder abgekühlt und in Betrieb genommen.
  • Im Gegensatz zu der Kühlung einer Wicklung in einem Bade von flüssigem Helium wo nur die Verdampfungswärme von 21 Ws/g zur Verfügung steht, kann hier unter der Voraussetzung eines idealen Wärmeaustauschers, unter Vernachlässigung von Beschleunigungs- und Reibunsarbeiten, sowie unter der Annahme einer gleichmässigen Wicklungstemperatur von 4000K die Enthalpie des Heliums von etwa 2000 Ws/g ausgenutz-t werden.
  • Zur Ueberwindung der Strömungs-Druckabfälle und zur Erzielung eines hohen Kühlmassenstromes ist es von Vorteil, den Kühlkreislauf mit überkritischem Helium zu betreiben, beispielsweise mit 5 bis 15 atm bei 4,5 K. Das Volumen des Kühlmediumspeichers 6, welches der Feldenergie der Wicklung 1 angepasst ist, kann dabei infolge der höheren Dichte des überkritischen Heliums reduziert werden. Um zu hohe Druckabfälle infolge der Expansion des sich erwärmenden Gases zu verhindern, müssen die Durchlässe des Schnellventils 11 und des Gasrohres 13 genügend gross gewählt werden.
  • Der Erfindungsgegenstand ist auf das in der Zeichnung Dargestellte selbstverständlich nicht beschränkt. So kann die Schutzanordnung auch für Wicklungen zur Erzeugung von magnetischen Gleichfeldern angewendet werden.

Claims (4)

  1. Patentansprüche
    l.Jschutzanordnung für eine in geschlossenem Kältekreislauf gekühlte supraleitende Wicklung zur Erzeugung von magnetischen Wechsel- und Gleichfeldern, vorzugsweise für eine mit Kühlkanälen versehene Wicklung, dadurch gekennzeichnet, dass sie Mittel zum Erreichen eines stossartigen, erhöhten KUhlmediumbstromes durch die gekühlte supraleitende Wicklung (1) enthält.
  2. 2. Schutzanordnung nach Anspruch 1> dadurch gekennzeichnet, dass sie einen der Wicklung (1) vorgeschalteten Kühlmediumspeicher (6) und ein der Wicklung (1) nachgeschaltetes Schnellventil (11) enthält.
  3. 3. Schutzanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine zur Auslösung des Schnellventils (11) dienende Anordnung (15, 16) zur Messung und Analysierung der Spannung über der Wicklung (1) enthält.
  4. 4. Schutzanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine zur -Auslösung des Schnellventils (11) dienende Anordnung (17, 15, 16) zur Messung und Analysierung der Temperatur- und/oder Druckdifferenz des Kühlmediums zwischen der Eingangsstelle (1') des Kühlmediums in die Wicklung (1) und der Ausgangsatelle (1??) aus derselben enthält.
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