DE2520397A1 - Verfahren und anlage zur reinigung von abwasser nach dem belebtschlammverfahren - Google Patents

Verfahren und anlage zur reinigung von abwasser nach dem belebtschlammverfahren

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DE2520397A1 DE19752520397 DE2520397A DE2520397A1 DE 2520397 A1 DE2520397 A1 DE 2520397A1 DE 19752520397 DE19752520397 DE 19752520397 DE 2520397 A DE2520397 A DE 2520397A DE 2520397 A1 DE2520397 A1 DE 2520397A1
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Description

  • Verfahren und Anlage zur Reinigung von Abwasser nach dem Belebtschlammverfahren Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Verfahren und auf eine Anlage zur (vollständigen oder teilweisen) Reinigung von Abwasser nach dem Belebtschlammverfahren, - die Anlage mit Belebungsbecken und Nachklärbecken, wobei das Belebungsbecken eine Einlaufeinrichtung für das zu reinigende Abwasser, zumindest eine Umwälzbelüftungseinrichtung mit Belüfter für die Belüftung und für die Umwälzung der Abwasser/ Belebtschlamm-Emulsion aufweist und wobei an das Nachklärbecken eine Rückführeinrichtung für Rückführschlamm angeschlossen ist, die im Belebungsbecken mündet. Es versteht sich von selbst, daß die Umwälzbelüftungseinrichtungen bzw. die Belüfter steuerbar oder regelbar sind, z. B. durch Niveauregelung und/oder Regelung der Eintauchtiefe der Belüfter. Die Erfindung bezieht sich dabei hauptsächlich und schwerpunktmäßig auf sog. niederbelastete Anlagen. Der Begriff niederbelastet ist in der Abwassertechnik qebräuchlich und definiert.
  • Unter den Verfahren zur biologischen Reinigung von Abwasser aller Art gewinnt das Belebtschlammverfahren, welches in gattungsgemäßen Anlagen durchgeführt wird, zunehmend an Bedeutung. Es sind dafür verschiedene Verfahrensweisen vorgeschlagen worden. Stets erfolgt der Reinigungsablauf in verschiedenen Phasen, wobei sich die einzelnen reaktionskinetischen Vorgänge in besonderen Merkmalen unterscheiden und - obwohl sie ineinander übergehen - in ihrem Ablauf voneinander abgegrenzt werden können. Die Abwasserreinigung nach dem Belebtschlammverfahren wird verständlich über die biochemischen und molekular-biologischen Vorgänge. Vergleichende Untersuchungen zwischen dem Belebtschlammverfahren zur Abwasserreinigung und dem modernen biotechnischen Produktionsverfahren mittels einstufiger Bioreaktoren haben Hinweise ergeben auf die besonderen Faktoren, die für die Umsetzung eine wichtige Rolle spielen. Dazu gehören hauptsächlich Durchmischungsgrad von Biomasse, abwassertechnisch ausgedrückt von Belebtschlammasse und Nährstofflösung, von von Sauerstoffangebot und Umsetzungsproduktion sowie die hierbei herrschenden Konzentrationsverhältnisse und Milieubedingungen, Gleichgewicht zwischen Wachstum und Ausschwemmung der Bakterien oder sonstigen Mikroorganismen.
  • Bei der biologischen Abwasseraufbereitung und insbesondere beim sogenannten Belebtschlammverfahren ist die Elimination der Abwasserinhaltsstoffe eindeutiger Zweck des Verfahrens und die Produktion und Erhaltung der als Belebtschlamm bezeichneten Biomasse nur Mittel für diesen Zweck.
  • Bei den bekannten gattungsgemäßen Anlagen erfolgt der Einlauf des Abwassers über einen einfachen, wehrartigen ueberlauf an einer Stelle oder über ein einmündendes Rohr mit vorgesetzter Prallplatte ("Lehr- und Handbuch der Abwassertechnik", Band II, 19-74, S. 157 Bild 78), jedoch keinesfalls in feiner Verteilung sondern vielmehr in einem breiten Strom. Der Rückführschlamm wird in ähnlicher Weise und an anderer Stelle eingeführt. Im Ergebnis ist einerseits der oben erwähnte Durchmischungsgrad, ist andererseits das Gleichgewicht zwischen Wachstum und Ausschwemmung der Bakterien und sonstigen Mikroorganismen häufig verbesserungsbedürftig.
  • Erhebliche Zellüberschußproduktion (Schlammproduktion) kann die Folge sein. Die Beseitigung dieses Uberschußschlammes wirft neue und zusätzliche Probleme auf und verlagert nur die Probleme der Abwasserreinigung auf die der Schlammbeseitigung. Bei niederbelasteten Anlagen, auf die die Erfindung sich hauptsächlich bezieht, führen die beschriebenen Mängel dazu, daß die Verhältnisse nur bis zu 2000 bis 3000 Einwohnergleichwerten beherrschbar sind.
  • Bei höherer Belastung wird keine ausreichende Reinigung erreicht.
  • Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren sowie eine gattungsgemäße Anlage so weiter auszubilden, daß Durchmischung und Gleichgewicht ohne weiteres optimiert werden können, und zwar so, daß Überschußschlammproduktion praktisch nicht auftritt oder auf ein Minimum beschränkt wird.
  • Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zur Reinigung von Abwasser nach dem Belebtschlammverfahren, wobei das zu reinigende Abwasser und Rückführschlamm aus einem Nachklärbecken in ein Belebungsbecken eingeführt werden und die Abwasser/Belebtschlammemulsion an zumindest einem Belüftungsbereich oberflächenbelüftet wird. Die Erfindung besteht darin, daß das zu reinigende Abwasser und der Rückführschlamm in feiner Verteilung im Belüftungsbereich in die Abwasser/Belebtschlammemulsion eingeführt werden. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung geht man dabei so vor, daß der Sauerstoffgehalt in der Abwasser/Belebtschlammemulsion im Bereich eines Ablaufs zum Nachklärbecken gemessen und danach die Belüftung geregelt wird. Wie das im einzelnen geschehen kann wird weiter unten erläutert. Diese Regelung ist in Kombination zu den vorbeschriebenen Maßnahmen von besonderer und von selbständiger Bedeutung.
  • Zur Lösung der gestellten Aufgabe lehrt die Erfindung außerdem, daß bei der eingangs beschriebenen gattungsgemäßen Anlage die Einlaufeinrichtung zumindest einen Abwasser-Feinverteiler, die Rückführeinrichtung zumindest einen Rückführschlamm-Feinverteiler aufweisen, deren Abgabemenge an Abwasser bzw. Rückführschlamm steuerbar und/oder regelbar ist, und daß der Abwasser-Feinverteiler sowie der Rückführschlainm-Feinverteiler im Bereich des Belüfters angeordnet sind. Im folgenden wird bezüglich der Uitt###älzbelüftungseinrichtung, des Belüftungsaggregates, des Abwasser-Feinverteilers und des Rückführschlamm-Feinverteilers stets im Singular formuliert, obwohl die Erfindung auch Anlagen umfaßt, bei denen die genannten Bauteile mehrfach vorgesehen sind, und obwohl sogar hauptsächlich erfindungsgemäße Anlagen zur Reinigung von Abwasser nach dem Belebtschlammverfahren mit mehreren Umwälzbelüftungseinrichtungen, Belüftungsaggregaten, Abwasser-Feinverteilern und Rückführschlamm-Feinverteilern ausgerüstet sind, die dann jeweils in der beschriebenen Weise einander zugeordnet sind.
  • Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind bei einer solchen Anlage mit mehreren Belüftern jedem Belüfter (bis auf den letzten vor dem Abzug zum Nachklärbecken) ein Abwasserfeinverteiler und ein Rückführschlammfeinverteiler zugeordnet. - Bei einer erfindungsgemäßen Anlage werden also das Abwasser einerseits, der Rückführschlamm andererseits unmittelbar in feiner Verteilung in die Zone der Belüftung eingegeben, wobei ohne weiteres und unter Ausnutzung der Wirkung des Belüfters eine intensive und schnelle Vermischung mit der im Belebungsbecken in Zirkulation befindlichen Abwasser/Belebtschlamm-Suspension stattfindet. Dabei ist es ohne weiteres möglich, die Menge des auszuführenden Abwassers und des Rückführschlammes in beliebiger Weise zu dosieren sowie im abgestimmten Verhältnis auf die einzelnen Belüftungszonen oder Belüfter aufzuteilen und Rückführschlamm und Abwasser jeweils in der günstigsten Zone des Belebungsbeckens beizumischen. Es werden im Belebungsbecken gleichsam Bereiche erhöhter Rückführschlammkonzentration und Abwasserkonzentration geschaffen, was den Reaktionsablauf in vorteilhafter Weise beschleunigt. Im Sinne einer Optimierung ist eine bevorzugte Aus führungs form der Erfindung (im Kombination zu den vorbeschriebenen Maßnahmen) dadurch gekennzeichnet, daß dem Abzug zum Nachklärbecken ein höhenverstellbares Überlaufwehr zugeordnet ist und daß dieses Überlaufwehr, vorzugsweise über einen entsprechenden Regelkreis mit Stellmotor, nach Maßgabe des Sauerstoffgehaltes der Abwasser/Belebtschlammemulsion im Bereich des Abzuges höhenverstellbar ist. Man kann die nach der Belastung an ein fließendem Abwasser unterschiedliche Belüftung aber auch auf andere Weise steuern oder regeln, jedenfalls einfach stets so, daß Abwasser zum Nachklärbecken nicht ungereinigt durchschlagen kann. Das Fassungsvermögen klassischer, niederbelasteter Anlagen wird dadurch wesentlich erhöht.
  • Bei einem Belebtschlammverfahren erfolgt der biochemische und molekularbiologische Ablauf des Reinigungsvorganges in zwei sich unterscheidenden und aufeinanderfolgenden Stufen mit verschiedenem Geschwindigkeitslauf. Die erste Stufe umfaßt die Absorption der organischen Verunreinigungen des Abwassers an und in der Belebtschlammflocke. Dieser Vorgang verläuft verhältnismäßig rasch, im Verlauf von Minuten und, wie die Erfindung erkannt hat, in Abhängigkeit von der Intensität der Durchmischung von Abwasser und aktivem Belebtschlamm, d. h. Rückführschlamm. In der zweiten Stufe werden die von der Belebtschlammflocke absorbierten Stoffe auf enzymatischem Wege umgewandelt und von den Bakterienzellen biologisch aufgearbeitet, d. h. aufoxidiert und zum Zellsubstanzaufbau verwendet. Diese zweite Stufe, die wesentlich langsamer verläuft, kann bis zu mehreren Stunden benötigen, bis schließlich das aufsenommene Abwasser umgewandelt und die Flocke wieder für die erste Abbaustufe regeneriert wird. Diese beiden Stufen verlaufen bei dem Belebtschlammverfahren in dem Belebtschlammbecken nebeneinander ab. Erfindungsgemäß wird dann, infolge der beschriebenen Feinverteilung des Rückführschlamms, der regenerierte Schlamm kurzfristig mit den Verunreinigungen im Abwasser durch Absorption aufgeladen, was gesteuert und unter weitgehender Ausnutzung der Reaktionspartner erfolgt, während daran die Biosorption, d. h. die biomolekulare Oxidationsreaktion, sowie der enzymatische Aufbau neuer Zellsubstanz anschließen. Erfindungsgemäß werden also die beiden biochemisch und molekularbiologisch differenzierten Stufen auch differenziert durchgeführt, sie lassen sich differenziert steuern und regeln.
  • Für die erste Stufe ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung in anlagenmäßiger Hinsicht dadurch gekennzeichnet, daß der Abwasser-Feinverteiler und der Rückführschlamm-Feinverteiler mit dem Belüfter baulich vereinigt sind. Dadurch läßt sich erreichen, daß die Absorption weitgehend an der Grenze des Zweiphasensystems Flüssigkeit/Luft erfolgt, was nach einer Erkenntnis der Erfindung, vermutlich infolge der Gegenwart von gasförmigem Sauerstoff, beschleunigt erfolgt. Zur Optimierung der ersten Stufe trägt es außerdem bei, die Anordnung so zu treffen, daß der Abwasser-Feinverteiler und der Rückführschlamm-Feinverteiler in Strömungsrichtung der Abwasser/Belebtschlamm-Emulsion vor dem Belüfter angeordnet sind. Das schließt allerdings nicht aus, die genannten Verteiler auch hinter dem Belüfter oder zusätzlich hinter dem Belüfter vorzusehen. Bei gattungsgemäßen Anlagen sind häufig Hilfsstoff-Zugabeeinrichtungen vorgesehen, die dazu dienen, Hilfsstoffe, wie Flockungsmittel, Aktivierungsmittel, Zusatznährstoffe und dergleichen, in das Belebtschlammverfahren einzuführen.
  • Das gilt insbesondere, wenn es sich um die Behandlung von einseitigen Industrieabwässern handelt. Für diese Ausführungsform gattungsgemäßer Anlagen lehrt die Erfindung, in Ergänzung zu den bereits beschriebenen Maßnahmen, die Anordnung so zu treffen, daß die Hilfsstoff-Zugabeeinrichtung einen Hilfsstoff-Feinverteiler aufweisen und daß der Hilfsstoff-Feinverteiler ebenfalls im Bereich des Belüfters angeordnet ist, vorzugsweise in Strömungsrichtung der Abwasser/Belebtschlamm-Emulsion vor dem Belüfter und/oder vor dem Abwasser-Feinverteiler bzw. dem Rückführschlamm-Feinverteiler. Die Feinverteiler sind im einfachsten Falle Rinnen oder Wehre mit begrenzenden Zackenbändern, die z. B. dreieckförmige Zacken und entsprechende Zwischenräume aufweisen. Feinverteiler bedeutet im Rahmen der Erfindung stets, daß die Zuführung des Abwassers bzw. des Rückführschlammes bzw.
  • der Hilfsstoffe so erfolgt, daß sich in der Abwasser/Belebtschlamm-Emulsion ohne weiteres und kurzfristig eine feine Verteilung einstellt, in der alle Reaktionspartner mehr oder weniger gleichmäßig verteilt sind. Im einfachsten Falle sind dazu die Feinverteiler als über die Breite des Belebungsbeckens (quer zur Strömungsrichtung der Abwasser/Belebtschlamm-Emulsion) erstreckte Verteilerrinnen ausgeführt, die das Abwasser bzw. den Rückführschlamm bzw. die Zusatzstoffe über ihre Länge in gleichmäßiger Verteilung der Abwasser/Belebtschlamm-Emulsion aufgeben.
  • Da die Aufgabe im Bereich der arbeitenden Belüfter erfolgt, erfolgt gleichzeitig dann auch eine Durchmischung. Im Rahmen der Erfindung liegt es, Abwasser-Feinverteiler und Rückführschlamm-Feinverteiler zu vereinigen, also die beiden Ströme zu vereinigen, ehe sie in der beschriebenen Weise über einen Verteiler verteilt werden. Handelt es sich um eine Anlage zur Reinigung von Abwasser nach dem Belebtschlammverfahren, die mit einem Oxidationsgraben ausgerüstet ist und die Walzenrotoren als Belüfter aufweist, so empfiehlt die Erfindung, daß die Verteiler in Strömungsrichtung vor und achsparallel zu den Walzenrotor angeordnet sind. Bei Belüftern mit um eine mehr oder weniger vertikale Achse rotierenden Flügeln wird man die Feinverteiler so anordnen, daß sie diesen Belüfter oder dessen Achse kreisförmig umgeben, vorzugsweise als Ringrinnen im Bereich der Turbulenz. Die Feinverteilung kann auch hier über Zackenbänder erfolgen. Um sicherzustellen, daß der Rückführschlamm sehr aktiv ist, empfiehlt die Erfindung, das Nachklärbecken zusätzlich als Regenerationsbecken für den Rückführschlamm auszubilden oder mit einem solchen zu kombinieren.
  • Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß erfindungsgemäß Durchmischungsgrad und Gleichgewicht zwischen Wachstum und Ausschwemmung der Bakterien oder sonstigen Organismen ohne Schwierigkeiten so einstellbar, steuerbar oder sogar regelbar sind, daß eine Uberschußschlammproduktion jedenfalls in störendem Maße nicht mehr eintritt. Also werden bei Einsatz einer erfindungsgemäßen Anlage die Probleme der Abwasserreinigung nicht mehr auf die Schlammbeseitigung verlagert. Die Zumischung des Rückführschlammes zum Abwasser kann stets so eingestellt werden, daß die Belastung des Abwassers an abzubauenden Substanzen und die aktive Biomasse jeweils so übereinstimmen, daß die erste Phase des Reinigungsablaufes, die rasch verlaufende Anfangsabnahme, voll ausgenützt werden kann, während die zweite langsamer fortschreitende Phase mit Zellaufbau in den weiteren Strömungszonen optimal abläuft. Gleichzeitig bringt die erfindungsgemäße Phasentrennung eine Verbesserung der kinematischen Bedingungen für die Reaktion in der ersten Phase und damit gleichsam auch eine Verbesserung des Wirkungsgrades. Im Ergebnis läßt sich erreichen, daß bei biologischer Vollreinigung ein Minimum an überschußschlamm gebildet wird, und zwar bei einer Optimierung der Abwasserreinigung insgesamt. Klassische niederbelastete Anlagen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren betrieben und entsprechend umgerüstet werden, lassen sich höher belasten. Entsprechende Neuanlagen können bei vorgegebener Belastung baulich kleiner ausgeführt werden als klassische.
  • Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert.
  • Die einzige Figur zeigt eine Anlage zur Reinigung von Abwasser nach dem Belebtschlammverfahren in einer schematischen Darstellung.
  • Das aus einem mechanischen Absetzbecken kommende Abwasser wird zum weiteren Ausgleich von Mengen und Belastungsschwankungen durch ein Pufferbecken 1 geleitet. Darin hat das Abwasser eine durchschnittliche Verweilzeit von 6 bis 8 Stunden. Zur Durchmischung und Sauerstoffeintrag ist dieses Pufferbecken 1 mit einem Rotor versehen, welcher das Wasser zusätzlich umwälzt. Das aus dem Pufferbecken 1 ablaufende Abwasser wird dem Belebungsbecken 2 zugeführt, dessen Inhalt so bemessen ist, daß eine durchschnittliche Verweilzeit von 20 bis 24 Stunden gewährleistet ist.
  • Umwälzbelüftungseinrichtungen mit Belüfter 3 setzen das Wasser im Belebungsbecken 2 in Bewegung und belüften es in der Weise, daß ein gleichmäßiger 02-Spiegel aufrechterhalten wird.
  • Vor den Belüftern 3 (in Bewegungsrichtung gesehen) sind in ihrer ganzen Breite als Verteilerrinnen ausgebildete Abwasser-Feinverteiler 4, Rückführschlamm-Feinverteiler 5 angeordnet, die als Überlaufrinnen mit Zackenkante ausgebildet sind. Über die Zakkenkante der Verteilerrinne 4 wird von der einen Seite her Abwasser 7 über die ganze Breite des Belebungsbeckens 2 in dieses eingeleitet und von der anderen Seite her Rückführschlamm 8 aus dem Nachklärbecken 9.
  • Vom Belebungsbecken 2 wird die Abwasser-Belebtschlamm-Emulsion 10 in bekannter Weise dem Nachklärbecken 9 zugeleitet zur Abtrennung von Schlamm 12 vom gereinigten Wasser 11. Alle Zulaufmengen können an jeder der Verteilerrinnen 4, 5 getrennt dosiert werden, wie auch die Intensität der Belüftung durch die Eintauchtiefe und Drehzahl der zugeordneten Rotoren der Belüfter 3 regelbar ist. - Strichpunktiert angedeutet ist in der Zeichnung, wie bei Anlagen mit Oberflächenbelüftern 13 mit rotierenden Lüfterflügeln gearbeitet wird, wo die Feinverteiler 4, 5 kreisförmig den Oberflächenbelüfter 13 bzw. dessen Achse im Turbulenzbereich umgeben.
  • Durch die beschriebene Anordnung der Abwassereinleitung einerseits und der Rückführschlammdosierung andererseits kann in einfacher und technisch zweckmäßiger Weise die für den Ablauf des Klärvorganges wichtige technologische Forderung erfüllt werden, daß die Vermischung von regeneriertem und konzentriertem Belebtschlamm mit Abwasser 7 möglichst rasch und vollständig sowie in einstellbaren dosierten Mengen erfolgen kann. Als erste Phase des Reinigungsvorganges erfolgt dann in der Zone intensiver Durchlüftung rasch die Absorption wesentlicher Teile des BSB5-Last des Abwassers an die Belebtschlammflocke, während auf dem weiteren Weg durch das Belebungsbecken 2 in der zweiten Phase bevorzugt der Abbau der Schmutzstoffe durch Biosorption, d. h; durch biomolekulare Oxidation in der Zelle sowie durch Aufbau neuer aktiver Biomasse erfolgen kann. Dieser Vorgang verläuft wesentlich langsamer in einem Zeitablauf von mehreren Stunden und in Abhängigkeit von dem biochemischen Massenwirkungsgesetz (Substratangebot, aktive Biomasse und Sauerstoffangebot).
  • Durch die beschriebenen Regelmöglichkeiten der für den Reinigungsvorgang maßgebenden Faktoren - Nährstoffangebot, Biomasse, °2-Angebot, Durchmischung - läßt sich die Anlage anhand der ermittelten Kennzahlen und Bemessungsgrößen so führen, daß ein optimaler Reinigungsablauf erreicht wird und die Bildung von überschußschlamm auf ein Minimum beschränkt werden kann. Da die Beseitigung von Überschußschlamm gleichfalls Probleme aufwirft, ist darin ein weiterer wesentlicher Fortschritt bei dem beschriebenen Verfahren zur biologischen Abwasserreinigung zu sehen.

Claims (10)

  1. Ansprüche:
    9 erfahren zur Reinigung von Abwasser nach dem Belebtschlammverfahren, wobei das zu reinigende Abwasser und Rückführschlamm aus einem Nachklärbecken in ein Belebungsbecken eingeführt werden und die Abwasser/Belebtschlamm-Emulsion an zumindest einem Belüftungsbereich oberflächenbelüftet wird, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß das zu reinigende Abwasser und der Rückführschlamm in feiner Verteilung im Belüftungsbereich in die Abwasser/Belebtschlamm-Emulsion eingeführt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sauerstoffgehalt in der Abwasser-Belebtschlamm-Emulsion im Bereich eines Ablaufs zum Nachklärbecken gemessen und danach die Belüftung geregelt wird.
  3. 3. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 oder 2, - mit Belebungsbecken und Nachklärbecken, wobei das Belebungsbecken eine Einlaufeinrichtung für das zu reinigende Abwasser, zumindest eine Umwälzbelüftungseinrichtung mit Belüfter für die Belüftung und für die Umwälzung der Abwasser/ Belebtschlamm-Emulsion aufweist und wobei an das Nachklärbecken eine Rückführeinrichtung für Rückführschlamm angeschlossen ist, die im Belebungsbecken mündet, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaufeinrichtung zumindest einen Abwasser-Feinverteiler (4), die Rückführeinrichtung zumindest einen Rückführschlamm-Feinverteiler (5) aufweisen, deren Abgabemenge an Abwasser (7) bzw. Rückführschlamm (8) steuerbar und/oder regelbar ist, und daß der Abwasser-Feinverteiler (4) sowie der Rückführschlamm-Feinverteiler (5) im Bereich des Belüfters (3) angeordnet sind.
  4. 4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in Kombination dazu dem Abzug zum Nachklärbecken (9) ein höhenverstellbares Überlaufwehr zugeordnet ist und daß dieses Überlaufwehr, vorzugsweise über einen entsprechenden Regelkreis mit Stellmotor, nach Maßgabe des Sauerstoffgehaltes der Abwasser/Belebtschlamm-Emulsion im Bereich des Abzuges höhenverstellbar ist.
  5. 5. Anlage nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abwasser-Feinverteiler (4) und der Rückführschlamm-Feinverteiler (5) mit dem Belüfter (3) baulich vereinigt sind.
  6. 6. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abwasser-Feinverteiler (4) und der Rückführschlamm-Feinverteiler (5) in Strömungsrichtung der Abwasser/Belebtschlamm-Emulsion (10) vor dem Belüfter (3) angeordnet sind.
  7. 7. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 6 in der Ausführungsform mit Hilfsstoff-Zugabeeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsstoff-Zugabeeinrichtung einen Hilfsstoff-Feinverteiler aufweist und der Hilfsstoff-Feinverteiler ebenfalls im Bereich des Belüfters (3), vorzugsweise in Strömungsrichtung der Abwasser/Belebtschlamm-Emulsion (10) vor dem Belüfter (3) und/oder vor dem Abwasser-Feinverteiler (4) bzw. vor dem Rückführschlamm-Feinverteiler (5) angeordnet sind.
  8. 8. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Feinverteiler (4, 5) als über die Breite des Belebungsbeckens (2) (quer zur Strömungsrichtung) erstreckte Verteilerrohre oder Verteilerrinnen ausgeführt sind.
  9. 9. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Abwasser-Feinverteiler (4) Und der Rückführschlamm-Feinverteiler (5) baulich vereinigt sind.
  10. 10. Anlage nach einem der Ansprüche 3 bis 9 in der Ausführungsform mit Oxidationsgraben und zumindest einem Walzenrotor als Belüfter, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteiler (4, 5) in Strömungsrichtung vor und achsparallel zu dem Walzenrotor (3) angeordnet sind.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4199452A (en) * 1977-10-03 1980-04-22 Houdaille Industries, Inc. Jet aeration channel system
US4533470A (en) * 1980-07-03 1985-08-06 Novex Talalmanyfejleszto Es Ertekesito Kulkereskedelmi Rt. Apparatus for treating liquids
EP2319809A1 (de) 2009-11-05 2011-05-11 WTE Wassertechnik GmbH Tauchwand und Kläranlage mit Tauchwand zur Reduzierung der Belebtschlammkonzentration im Zulauf zur Nachklärung

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