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Verfahren zum Umwandeln von Aluminiumabfall zu einem Fertigerzeugnis
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf ein Verfahren zum Behandeln von Metallschnitzeln
oder -abfall und im einzelnen auf ein Verfahren zum Umwandeln von Aluminiumabfall
bzw. -schnitzeln zu einem Fertigerzeugnis, was einem Umlauf- oder 'recycling'-Verfahren
entspricht.
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Es ist bekannt, aus Metallabfall Fertigerzeugnisse durch Verdichten,
Erhitzen und Strangpressen zu erzeugen. Nach einer beispielsweise im US-Patent 3
626 578 offenbarten Lösung wird Abfallmetall, wie Titan, Zirkon, Molybdän, Niob,
Tantal, Wolfram, Stahl usw., z einem Metallknüppel bzw. -block mit einer mittleren
Dichte von zumindest 70 % der theoretischen Dichte von Metall verdichtet. Der verdichtete
Metallblock wird auf eine für eine Warmformgebung ausreichende Temperatur plastischer
Verformung erhitzt und dann durch Warmpressen verdichtet, so daß der Metallblock
zu einer Masse mit einer Dichte zwischen 90 und loo % der theoretischen Gesamtdichte
des Metalls verformt wird.
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Bei Abfallmetall wie Aluminium wurde bisher vorgeschlagen, den Aluminiumabfall
zu erhitzen und nachfolgend durch Pressen im Unterdruckzustand
zu
verdichten. Es wurde auch vorgeschlagen, den Aluminiumabfall durch Verdichten, Erhitzen
und Strangpressen zu einem nützlichen Erzeugnis zu verdichten. In einigen Fällen
wird der Aluminiumabfall gebrochen bzw. zerkleinert und gereinigt , bevor er durch
mechanische Preßverfahren verdichtet wird. Wie sich hieraus ergibt, ist es möglich,
den Aluminiumabfall vor dem Strangpressen zu komprimieren und zu erhitzen, und in
einigen Fällen kann das Pressen des Aluminiumabfalls in einem evakuierten bzw. Unterdruckzustand
durchgeführt werden. In der Praxis bereitet jedoch das Zurückführen von Aluminiumabfall
in nützliche Erzeugnisse durch Pressen erhebliche und spezifische Schwierigkeiten
aufgrund der Eigenschaften von Aluminiumabfall.
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Es ist zwar bevorzugt, den Aluminiumabfall vor dem Strangpressen zu
komprimieren, um die Dichte des Abfalls der theoretischen Dichte des Metalls so
weit wie möglich anzunähern, um fertige Erzeugnisse guter Qualität zu erhalten,
die für eine wirtschaftliche Verwendung ausreicht. Doch treten Schwierigkeiten auf,
da die Pres se massiv sowie groß sein muß, einen erheblichen Energieverbrauch hat
und einen großen Aufstellungsraum erfordert. Ein Nachteil ergibt sich auch beim
Durchführen eines Preßvorgangs im Unterdruckzustand, da die Strömungsgeschwindigkeit
der von einer Vakuumpumpe pro Zeiteinheit abgesaugten Luft in der Praxis begrenzt
ist und da das Arbeitszeitverhältnis der Strangpresse klein ist, wenn bei jedem
Preßschritt ein Vakuum oder Unterdruck erzeugt werden muß. Wie es darüberhinaus
bekannt ist, stellt Aluminium ein Metall mit einem relativ großen Verfestigungs-
bzw. Verdichtungsgrad dar.
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Diese Eigenschaft von Aluminium scheint zum Strangpressen von Aluiniumabfall
vorteilhaft zu sein. Jedoch wirkt sich diese Eigenschaft beim Erzielen eines weitgehend
porenfreien, dichten und schorffreien (scab-free) Produkts durch einen Strangpreßvorgang
sehr problematisch aus. Wenn die einzelnen den Aluminiumabfall bil enden Abfallpartikel
verdichtet werden, erfolgt eine Verformung derselben, und ein Steigern des Verdichtungsdrucks
führt zu einer etallischen Berührung der Abfall- oder Schnitzelpartikel und zu einem
Verdichten derselben zu metallischen Körpern. Da in diesem Rugenb k das metallische
Verbinden der einzelnen Abfallpartikel
in einer extrem kurzen Zeit
auftritt, und zwar wegen des großen Verdichtungsgrades des Abfallmetalls, kann die
zwischen den Abfallpartikeln eingeschlossene Luft nicht aus den metallischen Körpern
heraustreten, was zum Bilden von Poren oder Löchern im Endprodukt führt. Diese Poren
oder Löcher im Metall begründen eine Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften,
wie der Festigkeit und der Korrosionsbeständigkeit. Ferner werden aufgrund dieser
Poren oder Löcher im Verlauf des Preßvorgangs nahe der Oberfläche des fertigen Produkts
aufgeblähte (bloated) Bereiche gebildet, wodurch das stranggepreßte Erzeugnis ein
schlechtes Oberflächenaussehen erhält. Diese Bereiche werden nachfolgend als schorfartig
(scabs) bezeichnet. Wenn die Fertigerzeugnisse auf ihren Oberflächen schorfartige
Bereiche haben, ergibt sich ein beträchtlich verminderter wirtschaftlicher Wert
des so erhaltenen Produkts Insgesamt ist es theoretisch vorteilhaft, das Strangpressen
von Aluminiumabfall bzw. -schnitzeln unter Vakuum bzw. Unterdruck oder nach einem
Verpressen des Aluminiumabfalls zu einer dichten Masse durchzuführen, deren Dichte
möglichst nahe am theoretischen Dichtewert von Aluminium liegt, umdas Bilden von
Poren oder Löchern während der Verdichtungs-, Erhitzungs- und Strangpreßbehandlung
auszuschalten. Diese Maßnahmen sind jedoch mit Nachteilen behaftet, wie es oben
erläutert wirde und die darin bestehen, daß ein Ansteigen des Energieverbrauchs
und die Ausbildung einer großen Vorrichtung nicht vermieden werden können und daß
es extrem schwierig ist, unter Verwendung einer Vorrichtung begrenzter Grösse und
begrenzten Energieverbrauchs Fertigerzeugnisse zu bilden, die frei von Poren und
schorfartigen Bereichen sind.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
der genannten Art zum Herstellen von Fertigerzeugnissen guter Qualität aus Aluminiumabfall
oder -schnitzeln zu schaffen, das beständig sowie höchst wirkungsvoll ist und bei
dem die Bildung von Poren oder Löchern wie auch von schorfartigen Bereichen während
der Recycling-Schritte einschließlich des Verdichtens, Erhitzens und Strangpressens
von Aluminiumabfall vermieden wird. Die Fertigerzeugnisse sollen auch dann frei
von Poren oder schorfartigen Bereichen
sein, wenn eine kleine Presse
benutzt und der für den Betrieb erforderliche Energieverbrauch vermindert werden.
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Erfindungsgemäß werden zumindest zwei Kompressionsschritte vorgenommen,
und zwar einmal vor und einmal nach dem Erhitzen von Aluminiumschnitzeln oder -abfall
sowie unter Bedingungen, bei denen die von den verdichteten Metallblöcken abgegebene
Luft in höchst wirkungsvoller Weise abgelassen werden kann, um das metallische Vereinigen
bzw. Verbinden der Abfallpartikel zu fördern, wodurch während des Strangpreßschrittes
ein Bilden von Poren oder Löchern im Metall vermieden wird. Im einzelnen wird bei
einem Verfahren der genannten Art erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Aluminiumabfall
bei Umgebungstemperatur zu einem Metallknüppel oder -block mit einer Dichte zwischen
1,8 - 2,4 g/cm3 verdichtet wird, daß der Metallblock auf eine Temperatur zwischen
350 - 550° C erhitzt wird, daß der erhitzte Metallblock in einem Preßbehälter zu
3 einer Masse mit einer Dichte von mehr als 2,4 g/cm unter Aufrechterhaltung eines
Zustandes verdichtet wird, bei dem der Druck der ausgepreßten Luft am Umfang des
Metallblocks kleiner als im mittleren Teil desselben ist, und daß der zweifach verdichtete
Metallblock zum Bilden des Fertigerzeugnisses unter Beibehaltung des Zustandes aus
dem Preßbehälter durch eine Preßmatrize strapggepreßt wird.
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Das Bilden von Poren oder schorfartigen Stellen im fertigen Erzeugnis
kann zufriedenstellend vermieden werden, indem das Volumen der im Metallblock enthaltenen
abgegebenen Luft vor dem Einleiten des Strangpressens so klein wie möglich gehalten
wird und indem die Luft im Metallblock während des Strangpressens an einem Durchtreten
durch die Preßmatrize gehindert wird. Die vorliegende Erfindung basiert auf der
Erkenntnis, daß das Verdichten von Abfallpartikeln wesentlich mehr durch Oxidprodukte
vermindert wird, die sich während des Erhitzens auf den Oberflächen der Abfallpartikel
im Metallblock ausbilden, als durch bei Raumtemperatur entstehende Oxidprodukte.
Da ferner die Größe der Verdichtungsvorrichtung für den Metallkörper und die hierfür
bestimmte Energiegröße beträchtlich mit der erforderlichen Dichte des Metallblocks
ansteigen,
ist es von Bedeutung, daß ein erhitzter Metallblock mit weniger Energie und mit
einer bedeutend kleineren Vorrichtung verdichtet werden kann, als es für ein Verdichten
des Metallblocks bei Umgebungstemperatur auf dieselbe Dichte zutrifft. Während des
Strangpreßschrittes erfolgt das Verdichten oder Verfestigen der Abfallpartikel in
unterschiedlichem Maße, und zwar in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren, wie
der Temperatur, dem Druck, den Oxidprodukten, den Verunreinigungen, der Strömung
der abgegebenen Luft, des Metalls und dergleichen im verdichteten Metallkörper.
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Eine gute Verdichtung wird besonders dann erzielt, wenn das Verdichten
der Abfallpartikel und die Strömung der abgelassenen Luft im Metallblock geeignet
gesteuert werden.
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Zum Verringern der für den Verdichtungsschritt efforderlichen Größe
der Vorrichtung sowie der erforderlichen Energie und zum Steuern des Grades eines
Bildens von Oxidprodukten im Metallblock durch das Erhitzen sind zumindest zwei
Verdichtungsvorgänge des Aluminiumabfalls vorteilhaft, und zwar einmal vor und einmal
nach dem Erhitzen. Die untere Grenze der Metallblockdichte im ersten 3 Verdichtungsschritt
wird zu 1,8 g/cm3 gewählt, da dieser Wert eine Grenze darstellt, unter der der Metallblock
nicht selbsttragend sein kann und die Berührungsfläche zwischen den Abfallpartikeln
sowie der Atmosphäre während des Erhitzungsschrittes so groß ist, daß die Menge
an Oxidprodukten im Metallkörper ansteigt und eine vollständige Verdichtung bzw.
Verfestigung der Abfallpartikel während des Strangpreßvorgangs verhindert. Die obere
Grenze der im ersten Verdichtungsschritt erforderlichen Dichte des Metallblocks
wird zu 2,4 g/cm gewählt. Über dieser Grenze werden die für den Verdichtungsschritt
erforderliche Vorrichtung und die Energie viel zu groß, und es Sch schwierig, am
Umfang des Metallblocks einen Bereich zu erhalten, in dem die Verdichtung der Abfallpartikel
langsamer als nahe dem mittleren Bereich des Metallblocks fortschreitet. Wenn der
Metallblock an seinem Umfang einen Bereich hat, in dem die Verdichtungsgeschwindigkeit
kleiner als diejenige im mittleren Bereich ist, kann die aus diesem abgegebene Luft
frei in Richtung zum Umfang des Metallblocks gelangen, von wo die abgegebene Luft
während des Strangpreßschrittes in günstiger Weise abgeführt
wird,
da die Verdichtung der Abfallpartikel vom mittleren Teil des Metallblocks zum Umfang
desselben zunimmt. Die untere Grenze der für den zweiten Verdichtungsschritt erforderlichen
3 Dichte wird zu 2,4 g/cm3 gewählt, unter der die abgegebene Luft in überschüssig
großer Menge im Metallblock verbleibt und aus diesem im Verlauf des Strangpreßschrittes
in großem Maße austritt, was dazu führt, daß die abgegebene Luft durch die Preßmatrize
gelangt. Im Verlauf des zweiten Verdichtungsschrittes wird der Metallblock auf eine
Temperatur zwischen 350 - 550° C erhitzt, die für eine Warmverformung durch Strangpressen
erforderlich ist. Der Oxidationsgrad ist im mittleren Teil des Metallblocks kleiner
als am Umfang desselben. Da in diesem Verdichtungsschritt die Verfestigung der Abfallpartikel
anfänglich im zentralen Bereich des Metallblocks unter Einschluß der abgegebenen
Luft auftreten kann, muß diese Erscheinung durch Aufrechterhalten von Bedingungen
vermieden werden, bei denen der Gasdruck am Umfang des Metallblocks auf einem Wert
unter demjenigen im mittleren Bereich des Metallblocks gehalten wird. Der Luftdruck
am Umfang ist der Druck im Raum zwischen dem Umfang des Metallblocks und der Innenfläche
der Strangpressenbohrung.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Hinweis auf die Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen: Figuren 1-3 - Verteilungsmuster von Poren oder Löchern bei
fortschreitendem Strangpreßvorgang eines Metallblocks, nachdem dieser erfindungsgemäß
ersten sowie zweiten Verdichtungsvorgängen unterworfen und erhitzt wurde, Figur
4 - eine fotografische Darstellung eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
fertigen Erzeugnisses und Figur 5 - eine Figur 4 ähnelnde Darstellung eines nach
einem herkömmlichen Verfahren hergestellten fertigen Erzeugnisses.
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In den Figuren 1 bis 3 ist die Beziehung zwischen der Verdichtung
bzw, Verfestigung der Abfallpartikel und der Strömung der im Metallblock abgegebenen
Luft dargestellt Nachdem der erste Verdichtungsschritt,
der Erhitzungsschritt
und der zweite Verdichtungsschritte durchgeführt sind, wird ein Metallknüppel bzw.
-block lo in einem Strangpreßbehälter 12 für ein Strangpressen unter Aufrechterhalten
des oben genannten Druckzustandes warmbehandelt. In diesem Fall erfolgt im Verlauf
des Strangpressens ein Fortschreiten der Verdichtung bzw. Verfestigung der Abfallpartikel
im Metallblock lo von einer Preßmatrize 14 zu einem Strangpreßkolben 16 und vom
zentralen Bereich zum Umfang des Metallblocks lo. Der verdichtete Teil ist in Figuren
1 bis 3 mit loa bezeichnet. Bei fortschreitendem Strangpreßvorgang des Metallblocks
lo wird die in diesem abgegebene Luft dazu veranlaßt, von einem Bereich nahe der
Preßmatrize 14 zum Strangpreßkolben 16 und vom zentralen Bereich zum Umfangsteil
des Metallblocks lo zu strömen, wie es in den Figuren 1 bis 3 durch Pfeile dargestellt
ist. Die Luft tritt aus dem Metallblock lo aus und wird nicht zwischen den Abfall-
bzw.
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Schnitzelpartikeln eingeschlossen. Hauptsächlich in diesem Fall tritt
die Verdichtung der Abfallpartikel am Umfang des Metallblocks lo später als im zentralen
Bereich desselben auf und ist die Menge an erzeugten Oxidprodukten am Umfang des
Metallblocks lo größer als im zentralen Bereich im Verlauf des Erhitzungsvorgangs.
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Nach der vorliegenden Erfindung wird die im Metallblock abgegebene
Luft gleichzeitig mit der Verdichtung der Abfallpartikel aufgrund des Strangpressens
des Metallblocks abgelassen, wodurch ein fertiges Erzeugnis guter Qualität erzielt
wird, das frei von Poren und schorfartigen Bereichen ist. Das erfindungsgemäße Verfahren
erfordert keine große Arbeitsvorrichtung, und es genügt eine kleine Energiemenge
zum Durchführen desselben.
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Wie es bereits erläutert wurde, ist es bevorzugt, daß der Druck am
Umfang des Metallblocks kleiner als der Druck der abgegebenen Luft im zentralen
Teil ist, um eine vollständige Verfestigung der Abfall- bzw. Schnitzelpartikel zu
erleichtern. Dies wird durch Erhitzen des Metallblocks erreicht, um einen Temperaturgradienten
zu erzeugen und das Austreten von abgegebener Luft aus dem Strangpreßbehälter im
Verlauf des zweiten Verdichtungsschrittes zu fördern. Im einzelnen wird der Metallblock
vorzugsweise so erhitzt,
daß ein Temperaturgradient längs der Achse
des Metallblocks erzeugt wird, wodurch die Temperatur desselben in der Nähe der
Preßmatrize größer als in der Nähe des Strangpreßkolbens ist, um die aus dem Metallblock
ausgetretene Luft dazu zu veranlassen, während des zweiten Verdichtungsschrittes
durch einen Abstand zwischen d Strangpreßbehälter und dem Kolben in einer noch mehr
bevorzugten Weise zu gelangen. Der obige Zustand wird dadurch erreicht, daß die
abgegebene Luft aus dem Strangpreßbehälter durch Verwenden einer Vakuum- oder Unterdruckpumpe
abgezogen wird, und zwar vor oder während des zweiten Verdichtens des Metallblocks.
Obwohl die Menge an mittels der Vakuumpumpe im zweiten Verdichtungsschritt abgesaugten
Luft etwa gleich der Luftmenge im verdichteten Metallblock nach Durchführung des
ersten Verdichtungsschrittes und kleiner als die nach bekannten Verfahren abgesaugte
Luftmenge ist, kann das Ziel der vorliegenden Erfindung zufriedenstellend erreicht
werden. Wie noch nachfolgend näher erläutert wird, gilt dies sogar auch für den
Fall, bei dem die abgegebene Luft im Strangpreßbehälter nicht vollständig abgesaugt
wird. Der erfindungsgemäße Evakuierungsschritt unterscheidet sich grundsätzlich
von dem während des Strangpressens durchgeführten bekannten Schritt, da das erfindungsgemäße
Verfahren zu fertigen Erzeugnissen sogar dann führt, wenn eine wesentlich kleinere
Menge an abgegebener Luft abgesaugt wird.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird Aluminiumabfall bei Umgebungstemperatur
zu einem Metallknüppel bzw. -körper mit einer 3 Dichte zwischen 1,8 und 2,4 g/cm3
verdichtet. Der verdichtete Metallblock wird auf eine Temperatur zwischen 350 -
5500 C erhitzt 3 und dann zu einer Masse mit einer Dichte von über 2,4 g/cm3 verdichtet,
wobei Bedingungen aufrechterhalten werden, unter denen der Luftdruck am Umfang des
erhitzten Metallblocks kleiner ist als im zentralen Bereich desselben. Und schließlich
wird der bereits verdichtete Mttallblock durch Strangpressen verdichtet, und zwar
unter Aufrechterhaltung der obigen Bedingungen, um ein fertiges Erzeugnis guter
Qualität zu bilden.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden
in den nachfolgenden Beispielen erläutert:
Beispiel I Blättchen-
oder folienartiger Aluminiumabfall wurde zunächst zu einer Vielzahl von Metallblöcken
jeweils zylindrischer Form verdichtet, deren axiale Länge kleiner als der Durchmesser
war. Jeder 3 Metallblock hatte eine Dichte von 2,36 g/cm3. Diese Metallblöcke wurden
erhitzt und danach Seite an Seite in einem Strangpreßbehälter angeordnet. Die Metallblöcke
wurden dann erhitzt, um längs ihrer Achse einen derartigen Temperaturgradienten
zu erzeugen, daß der an die Preßmatrize angrenzende Metallblock eine Temperatur
von 5200 C und der an den Strangpreßkolben angrenzende Metallblock 0 eine Temperatur
von 400° C haben. Die Metallblöcke im Behälter wurden einem zweiten Verdichtungsvorgang
unterworfen, bei dem eine 3 Masse mit einer Dichte von 2,55 g/cm3 entstand, während
der Luftdruck im Behälter etwas über dem atmosphärischen Druck gehalten wurde. Die
Metallblöcke wurden einer Warmverformung durch direktes Strangpressen durch eine
am Behälter befestigte Preßmatrize unterworfen, wodurch ein fertiges Erzeugnis entstand.
Dieses war weitgehend frei von Poren und schorfartigen Bereichen, wie es aus der
Darstellung in Figur 4 ersichtlich ist. Der Versuch zeigte, daß der für das erste
Verdichten der Metallblöcke erforderliche Druck nur 300 Tonnen bei einem Durchmesser
von 150 mm betrug.
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Beispiel II Abfälle oder Schnitzel von Aluminiumteilen wurden gebrochen
oder zerkleinert, und bei einem ersten Verdichtungsvorgang wurde ein 3 Metallblock
mit einer Dichte von 1,86 g/cm erzeugt. Der verdichtete Metallblock wurde auf eine
Temperatur von 450° C erhitzt.
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Der erhitzte Metallblock wurde in dem Strangpreßbehälter angeordnet
und einer zweiten Verdichtung bis zu einer Dichte von 2,5g/cm3 unterworfen. Der
Luftdruck im Strangpreßbehälter wurde unter dem atmosphärischen Druck gehalten.
Die zweite Verdichtung des Metallblocks wurde unter Bedingungen durchgeführt, bei
denen die Gase im Strangpreßbehälter über einen kleinen Abstand bzw. Raum zwischen
dem Behälter und dem Stößel mittels einer Vakuum- oder Unterdruckpumpe abgesaugt
wurden. Danach wurde der Metallblock einer Warmverformung durch direktes Strangpressen
unterworfen, wodurch ein fertiges Erzeugnis entstand. Dieses hatte eine ähnlich
gute Qualität
wie das in Figur 4 gezeigte Erzeugnis. Der für die
erste Verdichtung des Metallblocks erforderliche Druck betrug nur 300 Tonnen bei
einem Durchmesser von 15o mm. Die kleine Menge an von der Vakuumpumpe abgesaugter
Luft genügte, um den Druck im Behälter etwas unter dem atmosphärischen Druck zu
halten.
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Beispiel III Es wurden Aluminiumbüchsen zerkleinert, und das eingeschlossene
öl wurde vollständig entfernt. Das zerkleinerte Aluminium wurde zu-3 nächst zu einem
Metallblock mit einer Dichte von 2,15 g/cm3 verdichtet. Der verdichtete Metallblock
wurde auf eine Temperatur von 4700 C erhitzt. Der erhitzte Metallblock wurde in
einem Strangpreßbehälter angeordnet, und es wurde eine zweite Verdichtung des Metallblocks
zu einer Masse vorgenommen, die eine Dichte von 3 2,52 g/cm3 hatte. Dieses erfolgte
durch Einführen des Kolbens in den Behälter und durch Evakuieren desselben, bis
der darin enthaltene Druck einen Wert unterhalb des atmosphärischen Drucks erreicht
hatte. Danach wurde der zweimal verdichtete Metallblock einer Warmverformung durch
direktes Strangpressen durch die am Behälter befestigte Preßmatrize unterworfen.Das
fertige Erzeugnis hatte eine ähnlich gute Qualität wie dasjenige aus Figur 4. Der
zum Erreichen der ersten Verdichtung des Metalllilocks erforderlihe Druck betrug
nur 250 Tonnen bei einem Durchmesser von 150 mm.
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Da es nicht erforderlich war, im Behälter ein vollständiges Vakuum
zu erzeugen, konnte das Ziel durch kurzzeitiges Betreiben einer kleinen Vakugnpumpe
erreicht werden.
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Beispiel IV Dieses Beispiel zeigt einen Fehlerfall, bei dem das Verfahren
nicht genau nach der vorliegenden Erfindung durch4ieführt wurde und bei dem der
erhitzte Metallblock einem Warmverformen durch direktes Strangpressen ausgesetzt
war, ohne daß der Metallblock der im Beispiel I erwähnten zweiten Verdichtung ausgesetzt
wurde. Ein nach diesem Verfahren erzielte fertiges Erzeugnis ist in Figur 5 dargestellt.
Hieraus ist ersichtlich, daß das Erzeugnis eine schleche Qualität hat und viele
Poren und schorfartige Abschnitte entkalt. Es wird angenommen, daß diese Erscheinung
deshalb auftritt,
weil das Gesamtvolumen der abgegebenen Luft im
Behältervvor dem Strangpressen zu groß war, um es der abgegebenen Luft zu ermöglichen,
während des Strangpressens aus dem Metallblock herauszutreten.
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Aus den vorstehenden Ausführungen ist es ersichtlich, daß es nach
der vorliegenden Erfindung möglich ist, aus Aluminiumabfall von Poren und schorfartigen
Bereichen freie Fertigerzeugnisse guter Qualität zu erzielen, indem verschiedene
wesentliche Schritte nach der vorliegenden Erfindung eingehalten werden. Dies gilt
sogar dann, wenn ein Metallblock mittels einer kleinen Vorrichtung unter Anwendung
einer geringen Energiemenge verdichtet wird. Das erfindungsgemäße Verfahren führt
nicht wie bekannte Wiedereinschmelzverfahren zu Energieverlusten, so daß es für
industrielle Zwecke höchst wirkungsvoll ist.
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- Patentansprüche -