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Benzophenonoxime Ein bekanntes Verfahren zur Gewinnung von Metallen
aus ihren erzen besteht darin, daß man das gebrochene und gemahlene Erz mit anorganischen
Säuren behandelt und dadurch das Metall aus dem dieses enthaltenden Gestein extrahiert.
Man erhält auf diesem Wege wäßrige Lösungen von Metallsalzen der eingesetzten Säuren.
Da diese Lösungen im allgejneinen Salze mehrerer Metalle enthalten, ist eine Abtrennung
des oder der gewünschten Metalle erforderlich, Dies erfolgt in bekannter Weise durch
Komplexierung dieser Metalle mit 1-lilfe von im allgemeinen organischen Verbindungen,
wobei der entstehende Komplex in Wasser unlöslich ist.
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Die Abtrennung des so erhaltenen Komplexes kann durch einfache Filtration
erfolgen; bevorzugt ist jedoch die Aufnahme in eine organischen Lösungsmittel, das
in Wasser unlöslich ist. aus Kostengründen wird hierfür meist ein Mineralöl oder
eine Mischung VO2l solchen, z.B. Petroleum, verwendet. Bevorzugt ist ein Verfahren,
bei dem die wäßrige Metallsalz-Lösung mit einer Lösung der komplexbildenden organischen
Verbindung in Mineralöl extrahiert wird. Nach Scheidung und Abtrennung dieser, nun
die Hauptmenge des gewünschten Metalles enthaltenden, organischen Phase von der
extrahierten wäßrigen Phase wird die organische Phase nun zur Gewinnung desioder
der Metalle weiter behandelt, insbesondere durch Re-extraktion mit wäßrigen Säuren
von bestimmt em p11-Wert1 wodurch man zu koiizentri erter en Lösungen gelangen kann
1 die im wesentlichen nur ein Metall enthalten und die eletrolyslerbar sind.
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Grundlage für ein solches Verfahren ist die Fähigkeit der eingesetzten
Komplexbildner, die Metalle bei bestimmten pH-Werten zu binden und sie bei anderen-
im allgemeinen niederen - pH-\wterten wieder freizugeben; Bekannt als solche Komplexbildner
sind Benzophenonoxime, die an dem einen Phenylring eine Hydroxy-Gruppe in 2-Stellung
und weitere Alkyl-, Alkenyl- und/oder Alkoxy-Gruppen an einem oder beiden der Phenylringe
enthalten (US-P 3.428.449 = DOS 1.553.079; US-P 3.592.775). Bevorzugt sind aus dieser
Gruppe solche Verbindungen, die an einem Phenylring eine Hydroxy-Gruppe in 2-Stellung
und eine längerkettige Alkylgruppe, vorzugsweise in 5-Stellung zur Ketoxim-Gruppe
enthalten, während die andere Phenylgruppe nicht substituiert ist.
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Ein bekanntes Produkt aus dieser Gruppe ist z. B. das 2-Hydroxy-5
-isononyl-b enzophnonoxim. Da diese Verbindung nur im schwacher sauren Gebiet, im
Bereich um PII etwa 2 extrahiert, während im stärker sauren Gebiet der Komplex wieder
zerfällt, wurden geeignete Verbindungen gesucht, die es erlauben, des Extraktionsgebiet
bis in den plI-Bereich um 0,5 bis 0 zu verschieben. Dies gelang, durch Einführung
einer elektronenziehenden Nitro- oder Halogen-Gruppe in 3-Stellungs also in o-Stellung
zur Hydroxyl-Gruppe der Benzophenoxime, (DT-OS 2.025.662), wobei dieser Effekt auf
eine,durch den elektronenziehenden Substituenten induzierte, Erhöhung der Ionisierungskonstanten
der Phenol gruppe zurückgeführt wird.
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Gegenstand der Erfindung sind nun substituierte Benzophenonoxime der
allgemeinen Formel I
in der R gleiche oder verschiedene Alkyl-, Alkenyl- und/oder Alkoxy-Gruppen
mit insgesamt 4 bis 18 C-Atomen und m die Zahlen 1,2 oder 3 und in der X gleiche
oder verschiedene Halogenatome aus der Gruppe Fluor, Chlor, Brom sowie n die Zahlen
1,2 oder 3 bedeutet; Bevorzugt sind Verbindungen der Formel I, in denen die Summe
der C-Atome in den Resten R 8 bis 18, besonders 8 bis 12 und m = 1 oder 2, insbesondere
1, sowie X Chlor und n = 1 oder 2 bedeutet, wobei X sich insbesondere in 4'-Stellung,
in 2'-Stellung oder in 2'- und 4'-Stellung befindet.
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Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Extraktion
von Metallen, insbesondere 2-nfertigen Metallen, aus ihren wäßrigen Salzlösungen,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man in an sich bekannter Art und Weise wäßrige
oder wäßrigammoniakalische Salzlösungen dieser Metalle, die einen pH-Wert von 11
bis 0,5, vorzugsweise 4 bis 0,5, besitzen, mit der Lösung eines oder mehrerer Ketoxime
der Formcl I in einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel innig vermischt,
die organische Phase von der wäßrigen Phase abtrennt und gegebenenfalls aus der
organischen Phase, welche diese Komplexverbindung aus Metall und Ketoxim der Formel
I enthält, das Metall durch Waschen mit einer wäßrigen Lösung einer anorganischen
Säure, die einen pH-Wert <0,5,vorzugsweise < besitzt, das Metall als Salz
dieser Säure zurückgewinnt.
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Gegenstand der Erfindung sind auch Mischungen von Benzophenonoximen
der Formel 1, sowie Mischungen dieser Benzophenonoxime mit solchen Isomeren, in
denen die Oximgruppe in der Synkonfiguration zur Hydroxylgruppe steht, also insbesondere
die Rohprodukte, wie sie bei der Oximierung vor einer Abtrennung der unwirksamen,
d.h. keinen Komplex bildenden syn-Form erhalten werden.
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Solche Mischungen von Benzophenonoximen sind bisweilen von besonderem
Vorteil, weil sie eine höhere Löslichkeit der gebildeten Metallkomplexe und gegebenenfalls
eine höhere Metall-Beladbarkeit des Extraktionsmittels gewährleisten.
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Als Beispiele von Gruppen, die in der allgemeinen Formel I mit R bezeichnet
sind, seien genannt: Alkylgruppen die geradkettig, verzweigt oder cyclisch sein
können, wie Methyl-, Äthyl-, Butyl-, Octyl-, Nonyl-, Undecyl-, Dodecyl-, Hexadecyl-,
Oktadecyl-, Cyclohexyl-Gruppen, Alkenylgruppen, wie Dodecenyl, Octenyl und Decenyl.
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Als Beispiele von Gruppen für R1 welche als Alkoxygruppen bezeichnet
sind, seien genannt: Methoxy-, Aethoxy-, tert.-Butoxy-, Nonyloxy-, Dodecyloxygruppen.
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Diese Gruppen stehen bevorzugt in 3-, 4- und/oder 5-Stellung zur Ketoximgruppe,
insbesondere in 3- und/oder 5-Stellung. Voraussetzung ist, daß die Summe ihrer C-Atome
den oben genannten Zahlen 8 bis 18 entspricht. Bevorzugt steht R für Alkylgruppen.
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Als Beispiele von Ketoximen, welche gemäß der Erfindung bei der Extraktion
von Metall-Lösungen verwendet werden können, seien genannt: 2-Hydroxy-5-sec.-butyl-2'
,4'-dichlorbenzophenonoxim 2-Hydroxy-5-tert.-butyl-2',4'-dichlorbenzophenonoxim
2-Hydroxy-5-sec.-butyl-2'-chlorbenzophenonoxim 2-Hydroxy-5- sec. -butyl-4' - chlorb
enzophenonoxim 2-Hydroxy-5-sec.-butyl-3',4'-dichlorbenzophenonoxim 2-Hydroxy-5-iso-nonyl-4'-chlorbenzophenonoxim
2-Hydroxy-5-dodecyloxy-2' -chlorbenzophenonoxim 2-Hydroxy-5-dodecyloxy-2',4'-dichlorbenzophenonoxim
2-Hydroxy-5-cyclohexyl-4' -chlorbenzophenonoxim 2-Hydroxy-3,5-di sec.-butyl-2'-chlorbenzophenonoxim
2-Hydroxy-5-i-octyl-2' 4' -dichlorbenzophenonoxim 2-Hydroxy-5-i-decyl-4'-chlorbenzophenonoxim
2-Ilydroxy -5 -i-dodecyl-4' -chlorbenzophenonoxim
2-Hydroxy-5-iso-nonyl-2'-chlorbenzophenonoxim
2-Llydroxy-4-dodecyloxy-5-hexyl-2' -ehlorbenzophenonoxim 2-Hydroxy-4-sec.-butoxy-5-hexyl-4'-chlorbenzophenonoxim
2-Hydroxy-5-tert.-butyl-3-methyl-2',4'-dichlorbenzophnonoxim 2-Hydroxy-4-tert.-butyl-4'-chlorbenophnonxim
2-Hydroxy-3,5-di-i-hexyl-4'-chlorbenzophenonoxim 2-Hydroxy-5-i-hexadecyl-4'-chlorbenzophenonoxim
2-Hydroxy-5-n-dodecyl-2',4'-dichlorbenzophenoxim 2-Hydroxy-5-n-dodecyl-4'-chlorbezophenoxim
2-Hydroxy-5-n-dodecyl-2' -chlorbenzophenoxim 2-Hydroxy-5-n-ocktyl-4'-chlorbenzophenoxim
2-Hydroxy-3,5-di-sec.-butyl-2',4'-dichlorbenzophenoxim 2-Ilydroxy-3s5-di-tert.-butyl-4'-chlorbenzopIIenoxim
2-Hydroxy-5-iso-nonyl-2',4'-chlorbenzophenonoxim Gegenstand der Erfindung ist weiterhin
ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I oder ihrer Mischungen,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Benzophenone der allgemeinen Formel II
in der R, X, m und n die bei der Formel I angegebenen Bedeutungen haben, oder Mischungen
von verschiedenen Verbindungen der Formel II mit einem Hydroxylaminsalz in an sich
bekannter Weise umsetzt und gegebenenfalls durch Bildung eines Metallchelatkomplexes
in ebenfalls an sich bekannter Weise die Verbindungen der Formel I oder ihrer Mischungen
(= NOH in anti-Konfiguration) in reiner Form isoliert.
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Die Ketone der Formel II sind erhältlich nach bekannten Verfahren
z.B. durch Umsetzung eines Alkylphenols der Formel III mit einem Benzotrichlorid
der Formel IV in Gegenwart von AlCl3.
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Dabei wird zunächst wasserfrei gearbeitet und anschließend zur Verseifung
Wasser und gegebenenfalls Säure zugegeben:
Die Ketone der Formel II können auch durch eine analoge Umsetzung in flüssigem Fluorwasserstoff
anstelle der Vei-wendung von AlCl nach dem Verfahren der DP-Anmeldung P 24 51 037.0
3 hergestellt werden.
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Besonders vorteilhaft erhält man Mischungen von Oxirnen der Formel
I, indem man Phenol mit einem der technisch leicht zugänglichen Olefinschnitte,
wie C6 - C10, C8 - C10 oder Cj4 -C15, alkyliert, die erhaltenen Mischungen der Alkylphenole
der Formel III mit Benzotrichloriden der Formel IV umsetzt und die so erhaltenen
Gemische der Benzophenone der Formel II oximiert.
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Die so erhaltenen Mischungen von Oximen, insbesondere ihre Netallkomplexe,
zeigen eine hohe Löslichkeit in den angewandten organischen Lösungsmitteln und gewährleisten
damit eine hohe Metall-Heladbarkeit der organischen Phase.
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Die Umsetzung der Benzophenone der Formel II mit Hydroxylamin kann
in einer an sich bekannten Weise, zweckmäßig durch Vermischen des Benzophenons oder
einer Mischung solcher Benzophenone der Formel II mit einem Hydroxylaminsalz, insbesondere
des
Hydroxylaminsulfats oder -chlorids, vorteilhaft in einem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch,
in dem die Ausgangsstoffe unter den Reaktionsbedingungen zumindest teilweise löslich
sind, zweckmäßig unter Rühren, vorgenommen werden. Als Lösungsmittel kommen vor
allem niedere Alkohole wie Methanol, Äthanol, Isopropanol, solche wasserhaltigen
Alkohole oder deren Gemische in Betracht. Fiir die Umsetzung mit den Benzophenonen
kommt das Hydroxylamin bzw. dessen Salze in etwa äquimolaren Mengen oder in einem
Überschuß von bis zu 100 Mol -prozent, vorzugsweise von 10 bis 30 Molprozent zur
Anwendung.
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Die Umsetzung kann bei Temperaturen von etwa 20 bis etwa 1000C, insbesondere
bei 60 bis 900C, vorzugsweise bei Siedetemperatur des Lösungsmittels, vorgenommen
werden. Es können jedoch auch höhere Temperaturen unter Anwendung eines entsprechenden
Überdrucks gewählt werden. Das Reaktionsmedium wird bei der Umsetzung zweckmäßig
auf einen neutralen bis schwach sauren pH-Wert im Bereich von etwa 2 bis 7,5 und
bei diesen p11-Wert gegebenenfalls durch Zugabe von basisch reagier enden oder puffern
wirdkenden Salzen, wie Natrium- oder Kaliumcarbonat oder -acetat oder gesteuerte
Alkalizugabe während der Umsetzung aufrecht erhalten. Es ist auch möglich, die Umsetzung
in einer organischen Stickstoffbase wie z. B.
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Pyridin als Lösungsmittel durchzuführen. Die Reaktion ist in Abhängigkeit
von Temperatur und Natur der Reaktionspartner nach etwa 2 bis 50 Stunden, im allgemeinen
nach 20 bis 200 Stunden beendet. Der Endpunkt der Reaktion läßt sich in bebekannter
Weise durch Probenahme und Bestimmung des Hydroxylamin-Gehaltes feststellen. Nach
Neutralisieren der ausreagierten Mischung mit einer anorganischen Säure, z. B. Schwefelsäure,
kann das erhaltene Benzophenonoxim der Formel I mit einem mit Wasser nicht mischbarem
organischen Lösungsmittel, z. B.
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Chloroform oder Hexan, extrahiert werden. Gegebenenfalls können auch
vorher die bei der Umsetzung anwesenden Lösungsmittel vollständig oder zum Teil
abdestilliert werden.
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Die bei der Umsetzung erhaltenen Benzophenonoxime liegen in überwiegendem
Maße als Verbindungen mit anti-Konfiguration der Doppelbindung NOll-Gruppe vor,
die einen gewissen Anteil an den entsprechenden Isomeren syn-Verbindungen enthalten.
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Diese syn-Verbindungen sind für die Metallextraktion im sauren Milieu
im allgemeinen unwirksam, behindern diese jedoch nicht. Der Anteil dieser syn-Verbindungen
im Reaktionsprodukt ist im Falle der erfindungsgemäßen chlorierten Benzophenonoxime
der Formel I im allgemeinen recht gering, so daß auf ihre Abtrennung für die meisten
Zwecke verzichtet werden kann. Das rohe Benzophenonoxim kann deshalb in dieser Form
für das Metallextraktionsverfahren gemäß der Erfindung verwendet werden.
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Es kann jedoch auch eine Reinigung der rohen Benzophenonoxime und
eine Isolierung der anti-Konfiguration vorgenommen werden.
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Hierzu kann man die Unlöslichkeit der im sauren pH-Gebiet hergestellten
Metallchelatkomplexe der anti-Verbindung, insbesondere der Kupferkomplexe, in niederen
Alkoholen, vorzugsweise in Methanol, benutzen, um so die keine Metallverbindungen
eingehende syn-Konfiguration abzutrennen. Das z. B. als Kupferchelat ausgefallene
anti-Benzophenonoxim wird durch Behandlung mit wäßriger Säure vom pH-crt kleiner
als 0,5, vorzugsweise kleiner als pH--O,wieder freigesetzt.
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Das erfindungsgcmäße Verfahren zur Extraktion von Metallen aus den
wäßrigen Lösungen ihrer Salze kann auf alle Metalle zur Anwendung kotnmen, die unter
den Bedingungen der Extraktion, besonders unter den herrschenden pH-Bedingungen
,mit den Oximen der Formel I stabile, in dem organischen Lösungsmittel lösliche
Komplexverbindungen bilden. Die Stabilität dieser liomplexverbindungen ist für die
einzelnen Metalle vor allem von den pH-Bedingungen im Extraktionsn1ediulll abhängig.
Im allgemeinen sind die Komplexe des zweiwertigen Kupfers im stärker sauren Medium
stabiler als die anderer Metalle wie Nickel, Kobalt, Zink und Eisen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Extrahieren von Metallen ist auch
zur selektiven Extraktion bestimmter etalle der angegebenen Reihe aus einer Metallsalzlösung,
die auch andere Metalle enthält, geeignet, da die Stabilität der gebildeten Komplexverbindungen
vom pH der wäßrigen Lösung abhängig ist. Während die Komplexverbindung des zweiwertigen
Kupfers noch bei einem pIl-Wert von l oder noch darunter stabil ist, sind die Komplexe
von Nickel, Kobalt, Zink und Eisen mit abnehmenden pH-Werten weniger stabilt Das
bíetallextraktionsverfahren gemäß der Erfindung ist daher besonders geeignet zur
Extraktion von Kupfer aus z. B. Eisen enthaltenden Lösungen.
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Die Bildung einer stabilen Komplexverbindung ist jedoch nicht auf
Metalle in zweiwertigem Zustand oder auf die oben genannten Metalle beschränkt.
Weitere Metalle auf die das Extraktiollsverfahren gemäß der Erfindung angewendet
werden kann sind z. B.
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Zinn, Cadmiurn, Silber, Gold, Quecksilber und Vanadium. Durch Wahl
geeigneter pH-Werte bei der Extraktion und/oder der Freisetzung der Metalle aus
ihren Komplexen ist auch eine weitgehend selektive Abtrennung einzelner Metalle
aus dieser Reihe möglich.
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Mit besonderem Vorteil ist das erfindungsgernäße Verfahren geeignet
zur Extraktion von Kupfer aus seinen sauern Salzlösungen, wie sie bei der sauren
Aufarbeitung von Kupfer erzen anfallen.
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Kupfer bildet noch im Bereich sehr niedriger plI-Werte mit den erfindungsgeinäßen
Ketoximen stabile Komplexe; man erhält daher das Kupfer im wesentlichen frei von
Nickel, Kobalt und Eisen, wenn man die Extraktion in einem pIl-Bereich von 0,5 bis
2,5 durchführt.
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Da bei der Bildung der neutralen Komplexverbindung zwischen Ketoxim
und Metall, im allgemeinen im molaren Verhältnis von 2:1, die entsprechende Säuremenge
frei wird, kann es notwendig oder von Vorteil sein, während des Verlaufs der Extraktion
zur Erhaltung des plf-Wertes innerhalb der erwünschten Grenzen basische Verbindungen
z. B. Natronlauge, Kalilauge oder Soda zuzusetzen.
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Je nach Art und Menge des verwendeten organischen Lösungsmittels liegt
die Komplexverbindung zwischen Ketoximen und Metall festdispers oder gelöst in der
organischen Phase vor. Bevorzugt sind solche Lösungsmittel, die auch den Metallkomplex
völlig lösen, weil dies zu einer leichteren Phasentrennung führt.
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Als Lösungsmittel können an sich alle für die Hetallextraktion üblichen
organischen Lösungsmittel oder Gemische von solchen verwendet werden, die mit Wasser
nicht mischbar sind und unter den Reaktionsbedingungen gegenüber Wasser, den metallischen
Verbindungen und den eingesetzten Ketoximen inert sind. Geeignete Lösungsmittel
sind z. B. aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe wie Hexan, Oktan, die
handelsüblichen Benzin- und Petroleumschnitte, mit Siedebereichen von z. B. 183
bis 2460C, 159 bis 1790C, 176 bis 1880C oder 206 bis 24GOC, ferner Benzo Toluol,
Xylol, oder chlorierte Kohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid, Chloroform, Trichloräthan,
Trichloräthylen, Tetrachloräthylen, ChlorDenzol, o-Dichlorbenzol. Bevorzugt sind
Lösungsmittel, deren spezifisches Gewicht nicht zu nahe an dem des Wassers liegt,
also beispielsweise <0,9 oder>1sl beträgt.
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Arbeitet man unter Bedingungen, unter denen die erhaltene Komplexverbindung
in dem Lösungsmittel nicht vollständig löslich ist, so sind Lösungsmittel bevorzugt,
die schwerer als Wasser sind. Insbesondere bevorzugt sind Schnitte aus der Destillation
der Paraffine im Siedebereich von 1500 bis 2500C.
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Die Extraktion der Metalle aus der wäf3rigen Phase wird im allgemeinen
bei Temperaturen von 0° bis +50°C, vorzugsweise 20° bis 30°C, zweckmäßig bei Raumtemperatur
durchgeführt. Dabei wird die wäßrige Lösung und die organische Lösung des Ketoxims
miteinander vermischt, vorzugsweise durch eine der bekannten Mischvorrichtungen
wie Riihren, Schütteln, Gegenstrom-Extraktionskolonnen, Schwingkolonnen in innigen
Kontakt gebracht und anschließend in an sich bekannter Weise geschieden. Das Verfahren
kann absatzweise oder kontinuierlich durchgeführt werden.
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Die Menge an organischem Lösungsmittel, bzw. der organischen Extraktionsphase
wird entsprechend dem Volumen der wäßrigen Lösung, die extrahiert werden soll, nach
der in ihr enthaltenen tletallkonzentration und der Art des verwendeten Extraktionsverfahrens
gewählt. Das Verhältnis von Volumen der organischen zur wäßrigen Phase kann im allgemeinen
zwischen 5 :1 und 1 : 5.
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vorzugsweise zwischen 2 : l und l : 2 liegen. Die Menge der zur Extraktion
eingesetzten Ketoxime gemäß der Erfindung kann in weiten Grenzen schwanken und ist
im wesentlichen durch die Metallmenge gegebene die man extrahieren will. Sie beträgt
also bei Vorliegen eines 2 : l-Komplexes mindestens 2 Mol Ketoxim auf l g-Atom des
zu extrahierenden Metalls, bevorzugt ist die Anwenduiig eines Überschußes von bis
etwa 500 fo, insbesondere von 100 bis 200 % dieser theoretisch erforderlichen Menge.
Berechnet auf die Gesamtmenge in der wäßrigen Lösung verwendet man im allgemeinen
2 bis 10 Mol 1 vorzugsweise 3 bis G Mol Ketoxim auf ein g-Atom'Metall. Für technische
Zwecke ist es bevorzugt, Lösungen zu verwenden, die 2 bis 10 Gew.-% des Kctoxims
enthalten.
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Bei dem Netall.-Extraktionsverfahren gemäß der Erfindung können die
Ketoxime der allgemeinen Formel I gegebenenfalls auch zusamen mit anderen bekannten
Metallextraktionsmitteln oder sonstigen Zusatz- oder Hilfsstoffen eingesetzt werden.
So kann z. B. in vielen Fällen durch gleichzeitige Verwendung von aliphatsichen
α - Hydroxyoximen oder Dioximen, Benzoinoximen oder Bis-2-äthyl-hexyl-hydrogenphosphat
oder Perfluorcarbonsäuren die Extraktionskinetik verbessert werden.
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Die organische Phase kann, wenn gewünscht, auch andere Verbindungen
als Konditionierungsmittel enthalten, wie langkettige Alkanole, beispielsweise Caprylalkohol,
Isodecanol, Tridecanol oder 2-Aethylhexanol, welche die Extraktion durch Erhöhung
der Löslichkeit der Komplexverbindung unterstützen und welche in Mengen von etwa
0,5 bis etwa 10 Gew.-% des organischen Lösungsmittels eingesetzt werden können.
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Das komplexgebundene Metall kann nach der Extraktion aus der organischen
Phase in an sich bekannter Weise gewonnen werden, vorzugsweise durch Extraktion
mit einer wäßrigen Phase, die einen niederen pH-Wert besitzt, als bei der vorangegangenen
Extraktion, und bei dem die Komplexverbindung instabil ist. Für Kupfer liegen solche
pH-Werte unterhalb von etwa 0,5, vorzugsweise unterhalb 0, und können bis zu -2,
vorzugsweise -ls gewählt werden. Für diese Abtrennung des komplexgebundenen extrahierten
Metalls aus der organischen Phase sind wäßrige Lösungen von starken anorganischen
Säuren, vorzugsweise Schwefelsäure, geeignet. Das erfindungsgemäße Verfahren kann
insbesondere auf wäßrige Lösungen angewendet werden, welche aus der Behandlung von
Mineralerzen, Abfallmetall oder anderen metallhaltigen Rückständen mit verdünnten
Säuren, wie Schwefelsäure, schwefliger Säure, Salzsäure oder Salpetersäure oder
mit wäßrigem Ammoniak oder Ammoniumcarbonat stammen oder zur Behandlung von metallhaltigen
Abfallflüssigkeiten aus elektrolytischen oder chemischen Verfahren. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist geeignet zur Wiedergewinnung von Kupfer aus Lösungen, welche mindestens
0,5 g Kupfer im Liter und insbesondere geeignet zur Verwendung bei Lösungen, welche
mehr als 5 g Kupfer im Liter enthalten.
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Es ist überraschend, daß durch Einführung von Halogen, insbesondere
Chlor in den nicht-phenolischen Teil der 2-1tydroxybenzophenone die entsprechenden
Oxime ihre Extraktionsfähigkeit, d.h. die Stabilität ihrer Metallkomplexe, insbesondere
ihrer Kupferkomplexe, zu niederen plI-Werten ausdehnen, also pH-Werten, wie sie
bei technischen .Aufschlüssen von Metallerzen allgemein angewandt werden, obwohl
eine Induktion der phenolischen Gruppe von dem anderen Phenylring her nicht erfolgen
kann. Es ist auch von erheblichem Vorteil bei der technischen Durchführung der Metallextraktionen,
daß diese Ausdehnung des in Frage kommenden Extraktions-Bereiches zu niederen pH-Werten
nicht so weit geht, wie es bei den im phenolischen Teil substituierten Oximen, die
noch im pH-Bereich von 0 stabile Komplexe bilden, bei denen daher zur Freisetzung
des extrahierten Metalls aus seinem Komplex
dann auch unverhältnismäßig
konzentrierte Lösungen von Säuren benötigt werden.
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Die Erfindung ist in den folgenden Beispielen näher erläutert, ohne
hierauf beschränkt zu sein. Die Teile und Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht,
falls nichts anderes vermerkt ist.
Beispiel 1: Herstellung von
2-HSdroxy-5-sec. -butyl-benzo-4' -chlorphenoxim
MG 288,5 MG 303,5 (Verbindung 1) In einem 250 ml Rührkolben, versehen mit Kugelkühler,
wird ein Gemisch von 57,7 g (0,2 Mol) 2-Hydroxy-5-sec.-butyl-benzo-4'-chlor phenon,
Kp0.03 135°C (hergestellt nach DP-Anmeldung P 24 51 037.0), 24,6 g (0,35 Mol) Hydroxylammoniumchlorid,
31,6 g (0,39 Mol) Natriumacetat und 200 ml Methanol 70 Stunden am Rückfluß gekocht.
Anschließend verrührt man den Kolbeninhalt mit 200 ml H20 und 150 ml n-Hexan. Aus
der Hexanschicht bleiben nach dem Abdestillieren des ilexans 55,3 g Oxim zurück.
Eine Dünnschichtchromatographie über eine D.C.-Fertigplatte (Kieselgel 60 F 254,
Merck AG) mit einem Fließgemisch Aceton:Hexan (3:7) läßt eine vollständige Oximierung
erkennen.
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DC-Rf-Werte: Rf Gew.-% +) Keton 0,73 <2 O/o anti-Oxim 0,48 79 %
syn-Oxim 0,43 19 % Der Prozentgehalten wurde in diesem und den folgenden Beispielen
aus der Fleckgröße und Intensität der in UV sichtbaren Flecken ermittelt.
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Bestimmung der maximalen Kupferaufnahme bei konstantem pH-Wert 50
ml einer 2,5%igen (2,5 g/iOO ml) Lösung des erhaltenen Oxims in Petroleum werden
mit 50 ml einer auf PH 2 eingestellten wäßrigeii Kupfersulfatlösung ( 2 g Kupfer/l
und 1 g Fe/l) 8x je 5 Minuten im Scheidetrichter geschüttelt. Die auf diese Weise
beladene organische Phase wird anschließend mit je 50 mi 20 %iger wäßriger Schwefelsäure
dreimal gestrippt-und die Schwefelsäure einer Kupfer- und Eisenbestimmung unterzogen.
Die maximale Kupferaufnahme beträgt 1,38 g/l organische Phase, Fe = 0,015 g/l.
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Bestimmung der Kupferaufnahme bei fortgesetzter Extraktion und abnehmendem
pH-Wert Eine 12 Gew.-%ige Lösung von 2-Hydroxy-5-sec.-butyl-4'-chlorbenzophenonoxim
in kerosin wird in einem Scheidetrichter bei Raumtemperatur 2 Minuten lang mit einer
gleichen Volumenmenge einer wäßrigen Kupfersulfatlösung geschüttelt1 welche im Liter
12 g Kupferion enthält und einen pH-Wert von 2,0 besitzt. Die beiden Phasen werden
sich absetzen gelassen und dann getrennte und eine kleine Probe der wäßrigen Phase
wird zwecks Bestimmung des Kupfergehaltes entnommen. Das Raffinat wird in ähnlicher
Weise noch zweimal extrahiert und zwar jedesmal mit einer frischen Lösung von Ketoxim.
Die Kupferkonzentration des Raffinats wird nach jeder Extraktion gemessen. Die Ergebnisse
mit dein wie oben gewonnenen Produkt sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
pH Kupfergehalt g/l Ansatzlösung 2,0 12,4 Raffinat 1. Extraktion 1,0 7,7 Raffinat
2. Extraktion o-,8 4,3 Raffinat 3. Extraktion 0,7 3,2 Bei Verwendung von 2-Hydroxy-5-isononyl-benzophenonoxim
erhält man unter gleichen Bedingungen (Vergleichsversuch): Ansatzlösung 2,0 12,4
Raffinat 1. Extraktion 1,35 9,6 Raffinat 2. Extraktion 1,1 7,4 Raffinat 3. Extraktion
1,0 6,1
Beispiel 2: Herstellung von 2-Hydroxy-5-sec.-butyl-benzo-2'-chlorphenoxim
MG 288,5 MG 303,5 (Verbindung 2) In einem 500 ml Rührkolben mit Rückflußkühler und
zusätzlichem Schliffansatz für eine pH-Glaselektrode wird eine Mischung von 43,3
g (0,15 Mol) 2-Hydroxy-5-sec.-butyl-benzo-2'-chlorphellon, Kp3, o3 130C (hergestellt
nach DP-Anmeldung P 24 51 037.0), 60 ml 25 %i ge wäßrige Hydroxylammoniumsulfa tl
ücun g 200 ml Methanol am Rückfluß erhitzt Mit einem pil-Titrator wird nun, gesteuert
über eine Glaselektrode, methanolische KOH bis zu einem pH-Wert von 6 zudosiert.
Die Zeit bis zur vollständigen Oximierung (kontrolliert über D.C.) beträgt26 Stunden;
dabei werden 80 ml 2n methanolische KOH verbraucht. Ausbeute = 3757 g gelbes harz
Eine Dünnschichtchromatographie analog Beispiel (1) ergibt: D.C.-Rf-Werte: Rf Gew.-%
Keton 0,78 <2 % anti-Oxim 0,49 69 % syn-Oxim 0,42 29 % Die Kupferaufnahmekapazität
bei konstantem pH beträgt nach der Arbeitsvorschrift, wie sie in Beispiel (1) beschrieben
ist,-maximal 1154 g Cu/l 2,5 %ige organische Phase.
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Beispiel 3: Herstellung von 2-Hydroxy-5-tert.-butyl-benzo-2',4'-dichlorphenonoxim
MG 323 MG 338 (Verbindung 3) Ein Gemisch von 32,7 g (0,1 Mol) 2-Hydroxy-5-tert.-butyl-benzo-2',4'-dichlorphenon,
Kp0,03 149°C (hergestellt nach DP-Anmeldung P 24 51 037.0), 12,3 g (0,18 Mol) HN2OH.HCl
15,6 g (0,19 Mol) Natriumacetat und 100 ml Methanol wird 60 Stunden nach der in
Beispiel (2) gegebenen Arbeitsvorschrift oximiert. Ausbeute = 32,8 g Cl gef.: 20,7
%, ber.: 21,0 % Eine Diinnschicht chromato graphic analog Beispiel (1) ergibt D.C.-Rf-Werte:
Rf Gew.-% Keton 0,85 <2 % anti-Oxim 0,44 81 °fÓ syn-Oxim 0,32 17 % Eine Bestimmung
dei Kupferkapazität bei konstantem pH, wie in Beispiel (1) beschrieben, ergibt 1,64
g Cu/l 2,5 %iger organischer Lösung (Fe 0,012 g/l).
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Beispiel 4: Herstellung von 2-llydroxy-5-sec.-butyl-benzo-2' 4'-dichlorph
enonoxim
MG 323,0 MG 338,0 (Verbindung 4) Man läßt ein Gemisch von 34,2 g (0,106 Mol) 2-Hydroxy-5-sec.-butyl-benzo-2',4'-dichlorphenon,
Kp0,03 145°C (hergestellt nach DP-Anmeldung P 24 51 037.0), 12,3 S (0,18 Mol) liydroxylammoniumchlorid
, 15,6 g (0,19 Mol) Natriumacetat und 100 ml Methanol im Rührkolben 75 Stunden am
Rückfluß kochen. Anschließend wird das Reaktionsgemisch mit 150 ml H2O und 100 ml
n-Hexan verrührt. Nach dem Abtrennen der wäßrigen Schicht setzen sich in der Hexan-Phase
Kristalle ab, die abfiltriert und getrocknet werden. Anschließend wird die Hexan-Mutterlauge
am Rotationsverdampfer bei 80°C eingeengt.
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Ausbeute aus Nutterlauge = 32,0 g flüssig 11,7 g kristalliner Anteil,
Fp. 104° - 108°C Eine Dünn scliichtchromato graphi e analog Beispiel (1) ergibt
D.C.-Rf-Werte: Rf Gew.-% Flüssigkeit Kristall Keton 0,89 <2 % < 2 % anti-Oxim
0,45 68 oG 95 % syn-Cxim 0,39 30 % < 3 %
Die Kupferkapazität
betragt bei konstantem pH nach Arbeitsvorschrift ,wie in Beispiel (1) gegeben: beim
flüssigen Anteil 1,42 g Cu/l 2,5 %ige org. Phase beim kristallinen Anteil 2,13 g
CuXl 2,5 %ige org. Phase Beispiel 5: Herstellung von 2-Hydroxy-5-n-dodecylbenzo-2',4'-dichlorphenoxim
MG 435,0 MG 450,0 (Verbindung 5) 42,5 g (0,098 Mol) 2-Hydroxy-5-n-dodecylbenzo-2',4'-dichlorphenon,
kP0,03 170° - 180°C (hergestellt nach DP-Anmeldung P 24 51 037.0), 14,8 g (0,21
Mol) Hydroxylammoniumchlorid, 18,7 g (0,23 Mol) Natriumacetat und 250 ml Methanol
werden i10 Stunden am Rückfluß gekocht, die Aufarbeitung erfolgt wie in Beispiel
(1). Ausbeute = 41,9 g = 95,2 % d. Th Eine Dünnschichtchromatograhie analog Beispiel
(1) ergibt D.C.-Rf-Werte Rf Gew.-% Keton 0,85 >2 % anti-Oxim 0,65 71 % syn-Oxim
0,47 29 %
Reinigung des Rohoxims über seinen Kupferkomplex 30,0
g Rohoxim werden in 45 ml n-Hexan gelöst und 5x mit 70 ml kaltgesättigter Kupfer-II-Sulfatlösung
in einem Scheidetrichter jeweils 10 Minuten geschüttelt. Die auf diese Weise mit
Kupfer vollständig gesättigte Oximlösung wird 2x mit jeweils 100 ml Wasser neutral
gewaschen. Nach Abdampfen des Hexans im Rotationsverdampfer bleiben 31 g Roh-Kupferkomplex
zuriick.
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Der schmierige Rückstand wird anschließend 5x mit je 200 ml Methanol
l Stunde unter Rühren aufgekocht, in Eiswasser abge kiihlt und abfiltriert. Es bleiben
nach dem Trocknen im Vakuum bei 50°C 7,1 g olivgriines Pulver zurück. Nach dem Einengen
der vereinigten Methanolmutterlaugen bleibt ein Rückstand von 21 g zurück.
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7,0 g des Kupferkomplexe werden in 50 ml n-Hexan gelöst und 3x mit
50 ml 20 einer Schwefelsäure gestrippt. Das nach dem Neutralwaschen und Einengen
erhaltene Reinoxim von 4,9 g wird einer Kupferkapazitätsbestimmung, wie in Beispiel
(1) beschrieben, unterzogen.
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Die maximale Kupferbeladung einer 2,5 %igen Petroleumlösung beträgt
nach achtmaligem Beladen bei pfi 2 1,321 g Cu/l.
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Beispiel 6: Herstellung von 2-Hydroxy-5-isononyl-benzo-4'-chlorphenoxim
MG 358,5 MG 373,5 (Verbindung 6)
Ein Gemisch von 35,9 g (0,10 Mol)
2-Hydroxy-5-isononylbenzo-4'-chlorphenon, Kp0,1 1850 - 1970C 12,3 g (0,18 Mol) NH2OH.HCl,
15,6 g Natriumacetat und 200 ml Methanol wird 21 Stunden nach der in Beispiel (l)
gegebenen Arbeitsvorschrift oximiert und aufgearbeitet. Ausbeute = 36,2 g gelbes
harz.
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Eine Dünnschich tchrornatographic analog Beispiel (1) ergibt D.C.Rf-Werte:
Rf Gew.-% Keton o,85 2 O,o anti-Oxim 0,43 72 % syn-Oxim 0,34 26 % Die Bestimmung
der Kupferkapazität bei konstantem pH wie im Beispiel (l) beschrieben ergibt 1,45
g Cu/l 2,5 %iger organischer Lösung (Fe 0,007 g/l).
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Beispiel 7: herstellung von 2-Hydroxy-5-n-dodecyl-2'-chlor-benzophenoxim
MG 400,5 MG 415,5 (Verbindung 7)
Ein Gemisch von 80,0 g (0,2 Mol)
2-Hydroxy-5-n-dodecyl-2'-chlorbenzophenon, Kp0,3 1650 - 1750C (hergestellt nach
DP-Anmeldung P 24 51 037.0), 29,6 g (0,43 Mol) NH2OH.HCl 37,4 g (0,46 Mol) Natriumacetat
und 300 ml Methanol wird zur Oximierung 89 Stunden am Rückfluß zum Sieden erhitzt
und wie in Beispiel (1) beschrieben aufgearbeitet.
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Ausbeute = 78,0 g Eine Dünnschichtchromatographie analog Beispiel
(1) ergibt D.C.-Rf-Werte: Rf Gew.-% Keton 0,86 2 % anti-Oxim 0,52 70 % Oxim 0,42
28 % Die Bestimmung der Kupferkapazität bei konstantem PH beträgt l,21 g Cu/l 2,5
%ige organische Phase.
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Beispiel 8: Herstellung von 2-Hydroxy-5-isononyl-benzo-2'-chlorphenoxim
MG 358,5 MG 373,5 (Verbindung 8)
Eine Mischung aus 100 g Rohketon
Kp.0,5 60 - 206°C 36,9 g NH2-OH-HCl 47,0 g Natriumacetat und 400 ml Methanol wird
18o Stunden lang nach der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsvorschrift oximiert
und aufgearbeitet: Ausbeute 104,0 g Rohoxim.
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Das Rohoxim wird im Oelpumpenvakuum bei 0,3 Torr bis zu einer Sumpftemperatur
von 190°C andestilliert Destillat Kp.0,3 63 - 130°C = 21 g Rückstand = 83 g Eine
Dünnschicht chromatographie des Rückstand es analog Beispiel 1 ergibt Rf Gew.-%
Ausgangsketon 0,79 < 0,2 % anti-Oxim 0,63 85 % syn-Oxim 0,57 15 % Die Bestimmung
der Kupferkapazität bei konstantem pH, wie im Beispiel l beschrieben, ergibt 1,74
g Cu/l in 2,5 %iger organischer Lösung. Fe 0,006 g/l In gleicher Weise wie vorstehend
angegeben erfolgt die Herstellung von 2-Hydroxy-5-isononyl-benzo-2',4'-dichlor-phenonoxim
(Verbindung 9)
Die maximale Kupferaufnahme beträgt 1,63 Cu/l.
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Bestimmung der Extraktionskinetik: Bei Extraktionsversuchen werden
gleiche Mengen von einer wäßrigen Lösung, die 4 g Kupfer als Sulfat enthält und
die mit Schwefel säure auf pH 1,9 angesäuert war, und einer Lösung von 2,5 Gew.-%
Extraktionsmittel (Ketoxime der Formel I) sowie gegebenenfalls 5% Zusatzstoff in
Petroleum intensiv verrührt. Nach 1/2 Minute beendet man das Riihren, läßt absitzen
und analysiert die wäßrige Phase auf Kupfer. Der gleiche Versuch wird 2 mal wiederholt
1 wobei das Rühren nach 1 Minute und nach 30 Minuten abgebrochen wird.
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Die nach 30 Minuten aufgenommene, der Gleichgewichtseinstellung entsprechende
Kupfermenge wird gleich 100 % gesetzt, die nach 1/2 bzw. 1 1 Minute erhaltenen Werte
werden prozentual dazu ins Verhältnis gesetzt. Die in der nachfolgenden Tabelle
zusammengestellten Ergebnisse dieser Extraktionsversuche mit den Verbindungen Nr.
8 und Nr. 9 zeigen die Verbesserung der Extraktionsgeschwindigkeit durch Mitverwendung
von Zusatzstoffen: TABELLE Komponenten % des Endwertes nach 1/2 Minutc 1 Minute
a) Verbindung Nr. 8 31 % 38 % b) Verbindung Nr. 8 * 5 % 5 ,8-Diäthyl-7-hydroxydodekan-6-oxim
90 % 100 % c) Verbindung Nr. 8 + 5 % Benzoinoxim 80 % 100 % d) Verbindung Nr. 9
50 % 55 % e) Verbindung Nr. 9 + 5 % Di-iso-nonylacetoin 90 % 100 % f) Verbindung
Nr. 9 + 5 % Diacetyldioxim 80 % 90 %
g) Verbindung Nr. 9 + 5 % 0 |
Fn-49- CH(CJi5 )-CH2-2 0H |
90 % 100 DÄ h) Verbindung Nr. 9 + 0,5 % CF3(CF2)6CO2H 89 % 100 %
Die
neuen Benzophenonoxime der Formel I mit Halogensubstitution im rechten Phenylring
sind gegen di.e Einwirkung von Schwefelsäure, wie sie beispielsweise während des
Strippvorgangs erfolgt überraschend bestä.iidig und stabiler als die entsprechenden
halogenfreien Oxime. Diese Eigenschaft der neuen Benzophenonoxime ist von besonderem
Vorteil bei ihrer Anwendung bei der Metallextraktion. Aufgrund dieser Stabilität
gegenüber Säuren besitzen sie eine längere Lebensdauer im Betrieb, in dem der alternierende
Zyklus Extrahieren und Strippen sich möglichst oft wiederholen soll, ohne daß die
Kapazität des Extraktionsmittels Einbuße erleidet.
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Dieser Befund wird durch das Ergebnis des folgenden zeitgerafften
Modellversuches bestätigt: Man behandelt unter Rühren 400 cciii eines 25 g/l Ketoxim
enthaltenden Petroleums mit der gleichen Menge einer 60 gewichtsprozentigel1 Schwefelsäure
und bestimmt unter Verwendung von a) der Lösung eines unbehandelten Ketoxim b) der
Lösung eines 6 Stunden lang mit Schwefelsäure behandelten Ketoxim c) der Lösung
eines 15 Stunden lang mit Schwefelsäure behandelten Ketoxim und d) der Lösung eines
21 Stunden lang mit Schwefelsäure behandelten Retoxim gemäß Angaben im Beispiel
1 die maximale Kupferaufnahme bei konstantem pH-Wert. flierbei wurden mit den beiden
Ketoximen
folgende Werte erhalten.
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Cu in g/l org. Phase A B a)zu Beginn 1,460 1,330 b)nach 6 Stunden
0,318 1,334 c)nach 15 Stunden 0,0 1,308 d)nach 21 Stunden 0,0 1,300
Analog
zur Herstellung der Ketoxime nach den Beispielen 1 bis 8 erhält folgernde Produkte
10 bis 13 mit hierzu ermittelten dünnschichtchromatographischen Rf-Werten:
Substanz Ausgangsketon anti-Oxim syn-Oxim |
Rf-Wert Gew.-% Rf-Wert Gew.-% Rf-Wert Gew.-% |
10) 2-Hydroxy-5-n-dodecyl-4'-chlorbenzophenoxim 0,88 < 5
0,58 60 0,43 40 |
11) 2-Hydroxy-5-n-oktyl-4'-chlor-benzophenoxim 0,86 < 5
0,47 65 0,42 35 |
12) 2-Hydroxy-3,5-di-sec.-butyl-2',4'dichlor- |
benzophenoxim 0,85 0,54 0,44 |
13) 2-Hydroxy-3,5-di-tert.-butyl-4'-chlorbenzo- |
phenoxim 0,85 < 5 0,54 70 0,44 30 |