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Beschreibung der erfindung Titel: Schnelle Phasennachführung für Laser-Interferometer
Anwendungsgebeiet: Die Erfindung betrifft ein Regelsystem zur schnellen Phasennachführung,
das in vielen Bereichen der Laser-Interferometrie (z.B. bei Dilatometern, Refraktometern
usw. ) Anwendung findet.
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Zweck: Mit Laser-Interferometern werden optische Wege
bestimmt. Dadurch können einerseits Entfernungen und Bewegungen sehr präzise gemessen
werden. Zum anderen können Brechzahivariationen in Phasenobjekten registriert werden.
Durch die schnelle Phasennachführung soll die Möglichkeit geschaffen werden, optische
Wege und Wegänderungen in einem weiten Bereich der Amplituden ( von Angström bis
zu vielen # nm) ) und mit Änderungsfrequenzen bis zu M llz kontinuierlich zu registrieren.
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Dabei sollen alle üblichen Zweistrahlinterferometer wie Mach-Zehner,
Michelson oder Differentialinterferometer verwendet werden; könrien.
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Stand der Tochnik: Das Signal eines Laser-Interferometers U hangt
durch
mit dem zu messenden optischen Weg # zusammen. bei Anderung von # um eine Lichwellenlänge
# beschreibt die Signalspannung U einmal eine Oszillation mit der Amplitude Uo.
Durch Verwendung einer geeigneten Impulstechnik kann die Anzahl der Oszillationen
gezählt und somit die optische Wegänderung als ein Vielfaches der Lichtwelleneinheit
bestimmt werden. (siehe z.B.
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J.Berger, H.Lovberg: A Laser Earth Strain Meter. Rev. Sei.
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Instr. 40,12 (1969) S. 1569-75) Damit ist aber die Auflösung optischer
Wege und Wegänderung durch die Lichtwellenläge begrenzt.
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Sehr kleine optische Wegänderungen ## können registriert werden,
weml das Laser-Interferometer auf eine Flanke der obigen Interferenzfunktion eingestellt
wird. Dann
fache lineare
Die optische Wegänderung darf in diesem Fall höchstens 1/10 Wellenlänge betragen.
Damit die Einstellung auf eine Flanke möglich ist, muß das Laser-Interferometer
eine sehr grope mechanische und thermische Stabilität besitzen. Dies läßt sich praktisch
nur mit Differentialintcrferometern erreichen ( siehe z. B. G. Smeets: A High Sensitive
Laser Interferometer for Transient Phase Objects. I E E E Transactions-A E S 8,2
(1972) S.186 - 190 ).
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Kritik des Standes der Technik: Mit der Wellentähltechnik können nur
große optische Wegänderungen mit genügender relativer Genauigkeit bestimmt werden.
Bei Änderung um nur wenige Wellenlängen ist diese Technik nicht mehr anwendbar.
Sehr kleine optische Wegänderungen von 1/10 # und darunter können nur mit Differentialinterferometern
registriert werden. Für viele Anwendungen sind aber Differentialinterferometer nicht
zweckmäßig.
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Es fehlen bisher geeignete Methoden, um schnelle optische Wegänderungen
im hinteren Amplitudenbereich bis zu einigen Lichtwellenlängen kontinuierlich zu
registrieren.
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Aufgabe: Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, solche optische
Wegänderungen in einem Amplitudenbereich von Angström (10-4µm) bis zu einigen Lichtwellenlängen
(µm) von bis zu möglichst hohen Änderungsfrequeiizen zu registrieren.
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Lösun: Zur Lösung dieser Aufgabe kann ein schnelles Regelsystem dienen,
welches in Fig 1 schematisch dargestellt ist und dessen Funktionsweise im folgenden
beschrieben wird.
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Im Strahlengang des Laser-Interferometers befindet sich ein Kompensator,
der den Teilstrahlen des Interferometers eine zusätzliche Phasenverschiebung erteilen
kann. Die Teilstrahlen werden nach ihrer Zusammenfährung durch ein geeignetes System
so gemischt, dap auf zwei Photodioden gleichzeitig
komplementäre
Interferenzsignale entstehen ( das eine ist das negativ des anderen ). Jede Photodiode
läßt einen Stroms durch, der dem momentan auftreffenden Lichtstrolll proportional
ist.
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Auf einer Flankenmitte erhalten beide Photodioden den gleichen Lichtstrom,
es fließt dann durch beide der gleiche elektrische Strom, so daß die Ladung und
Spannung des Kondensators C konstant bleibt. Wenn im Interferometer nun durch den
zu messenden Vorgang eine optische Wegänderung eintritt, wird dieser Gleichgewichtszustand
zunächst gestört. Der Lichtpegcl der einen Fotodiode ni;imt zu während er an der
anderen abnimmt. Dies führt zu einer Spannungsänderung des Kondensators C, der am
hochchmigen Eingang eines Verstärkers liegt.
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Der Ausgang des Verstärkers ist mit dem Kompensator verbunden, und
in diesen wird eine dem Ausgangssignal proportionale optische Wegänderung erzeugt,
die die Wegänderung des Interferometers kompensiert und das Gleichgewicht wiederherstellt.
Der Kompensator folgt somit unmittelbar jeder optischen Wegänderung des Vorgangs,
und diese kann durch die Kompensatorspannung gemessen werden. Es können sowohl kleine
als auch Wegänderungen über viele Wellenlängen registriert werden.
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Weitere Ausgestaltung: Es ist zweckmäßig, das Laser-interferometer
mit Phasennachführung unter Verwendung von Polarisationsoptil; aufzubauen ( siehe
AusfL:rungsbeispiele Fig. 2 bis 4) Dann sind die beiden Teilstrahlen durch ihre
zueinander senkrechte Polarisationsrichtung gekennzeichnet, die sie auf ihrem Weg
durch Interferometer und Kompensator beibehalten.
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Dadurch wird es möglich, Interferometer und Kompensator beliebig zu
kombinieren und hintereinander anzuordnen, ohne dap die Teilstrahjen ihre Identität
verlieren.
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In einen Wollastonprisma, das mit seinen Achsenrichtungen unter 45
Grad zur Polarisationsrichtung der Teilstrahlen angeordnet ist, werden diese dann
so gemischt, dap zwei komplementäre Interferenzen entstehen.
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Erzielbare Vorteile: Durch die schnelle Phasennachführung werden die
Möglichkeiten der Laseriii terferometrie stark erweitert. es wird erstmals möglich,
optische Wegänderungen
in einen Amplitudenbereich von Angström bis
zu vielen µmauch bei sehr hohen j'nderungsfrequenzen, die im Extremfall bis zu M
Hz reichen können, kontinuierlich zu registrieren.
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Die Erfindung kann bei praktisch allen Anwendungen der Laserinterferometrie
nutzbringend eingesetzt werden, unter anderem bei: a. Dilatometern zur Bestimmung
von Elastizitätseigenschaften und Temperaturkoeffizienten b. SeismographeIi, Erdspannungsmessern
c. Registrierung von Oberflächenschwingungen einschlieplich Drehschwingungen (Tonaufzeichnungen)
d. messung von Oberflächenwelligkeiten e. gasdynamischen tntersuchungen f. messung
atmosphärischer Turbuleiiz g. akustischen Messungen (Eichmikrofon) h. Refraktometrie
l. Prüfung optischer Komponenten k. Aufnahme von Rasterphasenbildern.
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Ausführungsbeispiele: In Fig. 2, 3 und 4 sind Ausführungsbeispiele
dargestellt. Fig. 2 zeigt den Aufbau eines Machzehnder interferometers mit einer
Pockelszelle als Kompensator.
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Als spezielle Elemente der Polarisationsoptik werden hier eine #/4-
- Platte und Foster - Prismen verwandt. Dieser Aufbau ist für die Untersuchung von
schnellveränderlichen Phasenobjekten besonders geeignet.
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Fig. 3 zeigt als weiteres Beispiel ein Michelson - Interferometer
mit einem piezoelektrischen Translator als Sompensator. bei diesem Aufbau werden
mehrere #/4 - Platten und ein Glan - Polarisationsprisma verwendet. Mit dieser Anordnung
können. B. Oberflächen untersucht werden.
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in Fig. 4 ist ein Differentialinterferometer mit Wollastonprismen
darestellt. Als Kompensator wird hier ein zweites Differentialinterferometer verwendet,
das über einen schnellen Ablenkspiegel abgeknickt ist. Drehbewegungen des Ablenkspiegels
bewirken
eine Phasenverschiebung. Differentialinterferometer können optische Weggradienten
in Phasanobjekten oder - falls sie in Reflexion aufgebaut sind - Oberflächenneigungen
bezw.
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Drehungen messen.
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Es kann im Prinzip jeder Kompensator mit jedem Interferometertyp
beliebig kombiniert werden.