DE2515704A1 - Verfahren zum ermitteln anomaler betriebszustaende eines hochofens - Google Patents
Verfahren zum ermitteln anomaler betriebszustaende eines hochofensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln anomaler oder abweichender Betriebszustände eines Hochofens.
Bekanntlich treten während des Betriebs eines Hochofens anomale
Betriebszustände bzw. Mißstände, wie Hängebleiben, Abrutschen, Hängen der Gicht und Absinken der Charge, häufig auf. Diese
anomalen Betriebsbedingungen stören den normalen stabilen Betrieb des Hochofens. Mehrere.Verfahren zum Voraussagen oder
Ermitteln solcher anomalen Betriebsbedingungen wurden vorgeschlagen, jedoch ist bis heute kein Verfahren bekannt, mit dem
solche anomalen Betriebszustände mit hoher Genauigkeit sofort vorausgesagt oder ermittelt werden können. Nach einem bekannten
Verfahren zum Ermitteln anomaler Betriebszustände eines Hochofens
.werden Druckänderungen oder Änderungen des Winddurch-
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satzes, der von einem Gebläse geliefert wird, ermittelt. Ferner
kann auch das Absinken der Charge im Ofen mit einem Lot- oder Meßstab bestimmt werden, der an der Hochofengicht angebracht
ist. Andererseits kann auch die Temperaturverteilung oder die Zusammensetzung des Gases an der Gichtbühne oder im Ofen selbst
mit Hilfe einer Sonde oder eines Meßfühlers ermittelt werden, oder der Strömungszustand des Gases entsprechend der Temperaturänderung
der Ofenwand angenommen werden. Da verschiedene Einflußgrößen im Hochofen auftreten, die einander gegenseitig beeinflußen,
kann mit den bekannten Verfahren der Betriebszustand des Hochofens nicht bestimmt oder vorhergesagt werden, da die
Analyse der Einflußgrößen äußerst kompliziert ist. Da insbesondere die Genauigkeit der Ermittlung der anomalen Betriebszustände,
die auf solchen Meßwerten basieren, nicht hoch ist, kann der Zustand an jeder Stelle, insbesondere bei dementsprechend
großen Hochöfen, nicht bestimmt werden. Aus diesem Grunde läuft der Betrieb des Hochofens unregelmäßig ab und schwankt
ständig, so daß der Hochofen nicht stabil und unter gleichen Bedingungen betrieben werden kann.
Die Erfindung zielt darauf ab, ein Verfahren zum Ermitteln anomaler Betriebszustände eines Hochofens so auszubilden, daß
die verschiedensten anomalen Betriebszustände eines Hochofens exakt und sofort bestimmt oder vorausgesagt werden können.
Vorzugsweise wird mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Bestimmung anomaler Betriebszustände eines Hochofens der Betrieb
des Hochofens stabilisiert werden, so daß die betriebliche Leistungsfähigkeit des Ofens verbessert wird, der Ausnutzungsfaktor und die Menge des Winddurchsatzes durch den Ofen
zunehmen.
Erfindungsgemäß zeichnet sich ein Verfahren zum Ermitteln anomaler
Betriebszustände eines Hochofens, in den Heißwind von einer Heißwindhauptleitung über eine Windringleitung eingeblasen wird,
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welche mit der Heißwindhauptleitung verbunden ist und in den Abzweigleitungen von der Ringleitung abzweigen und zu den entsprechenden
Windformen des Ofens führen, dadurch aus, daß die Druckdifferenz des Heißwindes zwischen der Heißwindhauptleitung
oder der Ringleitung und den entsprechenden Abzweigleitungen kontinuierlich ermittelt wird, und daß der anomale Betriebszustand
des Hochofens nach Maßgabe der Änderung der ermittelten Druckdifferenz bestimmt wird.
Eine Art der anomalen Betriebszustände dauert nur eine kurze Zeitspanne an, während andere sich über eine relativ lange Zeit
erstrecken. Die Erfindung ermöglicht,diese beiden Arten von anomalen Betriebszuständen exakt zu ermitteln, da die Druckdifferenzänderung
kontinuierlich erfaßt oder gemessen wird. Da die Vorrichtung zum Messen der Druckdifferenz oder der anomalen
Betriebszustände des Ofens außerhalb des Ofens angeordnet ist, kann das Verfahren jederzeit angewandt werden.
Nach der Ermittlung eines anomalen Betriebszustandes werden entsprechende
Maßnahmen zur Beseitigung des anomalen Betriebszustandes ergriffen. Da die Änderungen der ermittelten Druckdifferenz
über der Zeit aufgezeichnet werden, und die Aufzeichnung analysiert wird, kann die Art des anomalen Betriebszustandes
bestimmt werden. Wenn die Art bestimmt worden ist, wird der Betrieb des Hochofens so geregelt, daß die Ursache für den anomalen
Betriebszustand beseitigt wird, beispielsweise dadurch, daß der Druck des Heißwindes, die Verteilung der Charge und der
Durchmesser der Windformen oder der Heißwinddurehsatz für den Hochofen entsprechend variiert werden. Entsprechend kann der
Winddurchsatz oder die Schwerölzufuhr beispielsweise erhöht werden, und der Gasausnutzungsgrad ermöglicht die Stabilisierung
des Hochofenbetriebs, und die Produktivität bzw. der Ausstoß an
Roheisen wird erhöht.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispie-
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len unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung.
Fig. 1 ist eine schematische Ansicht eines Teilausschnitts
einer Heißwindhauptleitung und einer Windform;
Fig. 2 bis 10 sind entsprechende Aufzeichnungsdiagramme zur Ermittlung der anomalen Betriebszustände eines Hochofens nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren; Fig. 2 und 3 zeigen ein Hängenbleiben und Absinken der Charge; Fig. 4 zeigt den Zustand, wenn
die Charge gleitet; Fig. 5 und 9 zeigen, daß die Möglichkeit eines Hängenbleibens besteht; Fig. 6 zeigt ein Durchblasen;
Fig. 7»8 und 10 zeigen die anomalen Betriebszustände bei dem Absinken
der Charge; und
Fig. 11 zeigt ein Blockdiagramm zur Erläuterung des Verfahrens
gemäß der Erfindung beim Betreiben eines Hochofensj
Wie in Fig. 1 gezeigt, wird der Heißwind aus einem Winderhitzer (nicht gezeigt) zu jeder Windform 4 eines Hochofens über eine
Heißwindhauptleitung 5, eine Ringleitung 2 und eine Heißwindabzweigleitung 3 auf bekannte Art und Weise gefördert. Die Abzweigleitung
3 weist eine Windleitung oder einen Rüssel 6 des Düsenstocks auf, der mit der Windform 4 verbunden ist,und eine
gebogene Leitung 7 steht in Verbindung mit der Windleitung 6 und der Ringleitung 2. Gemäß der Erfindung wird die Druckdifferenz
zwischen den Heißwindhauptleitung 5 oder der Ringleitung 2 und der Abzweigleitung 3 kontinuierlich gemessen oder erfaßt. Diese
Druckdifferenz kann immer genau gemessen werden, selbst wenn sich der Druck im Hochofen nur gering ändert. Da sich die Zustandsänderungen
an den verschiedenen Stellen in dem Hochofen auf die entsprechenden Heißwindabzweigleitungen 3 auswirken,
können die Änderungen außerhalb des Ofens ermittelt werden. Zudem ist die Ermittlung innerhalb des Ofens äußerst schwierig.
Ein besonderer Vorteil liegt darin, daß erfindungsgemäß die Winddruckänderung kontinuierlich· entlang der Länge der Abzweigleitung
gemessen wird, obwohl sich der Winddruck in der Abzweigleitung entsprechend dem Abstand von der Heißwindhaupt-
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leitung ändert, wird das Meßergebnis durch den Abstand von der Heißwxndhauptleitung 5 nicht beeinflußt. Bei der Bestimmung des
Betriebszustandes des Hochofens aufgrund der Messung der Druckdifferenzänderung beim Verfahren gemäß der Erfindung können die
Analyse und die entsprechende Auswertung des Hochofenzustandes einfach durchgeführt werden. Folglich können sofort entsprechende
Gegenmaßnahmen ergriffen werden, wenn anomale Betriebszustände, wie ein Hängen, Gleiten, eine Brückenbildung und ein ungleichmäßiges
Absinken der Charge auftritt. Ein Hängenbleiben kann beispielsweise dadurch beseitigt werden, daß die Zusammensetzung
der Rohmaterialien der Charge abgeändert wird, oder daß der Heißwinddurchsatz plötzlich geändert wird.
Wenn die Druckdifferenz zwischen der Heißwindhauptleitung 5 und der Abzweigleitung 3 gemessen wird, ist das Meßergebnis von
Einflußgrößen, wie die Querschnittsfläche der Abzweigleitung 3, die Länge der Leitung, entlang der der Winddruck gemessen wird,
und der Temperaturabfall des Heißwindes in der Ringleitung 2
beeinflußt, jedoch ist die Gesamtgenauigkeit der Messung geringer als _+596, so daß das Meßergebnis sehr genau ist. Wenn andererseits
die Druckdifferenz zwischen der Ringleitung 2 und der Abzweigleitung 3 gemessen wird, ist das Meßergebnis abhängig von
der Verteilung des statischen Druckes in der Ringleitung und den entsprechenden, oben beschriebenen Einflußgrößen, jedoch ist
eine Gesamtgenauigkeit erzielbar, die geringer als 10% ist, wobei
der Wert während des Betriebs bestimmt worden ist. Ein solches Meßergebnis kann ohne zusätzlichen Aufwand und ohne
Schwierigkeiten einfach erzielt werden.
Wenn eine große Druckdifferenz auftritt, ist diese vorzugsweise in der Nähe des Blaspunktes zu messen. Wenn jedoch der Rüssel
des Düsenstockes häufig ausgetauscht wird,(die Austauschhäufigkeit liegt nahe derjenigen der Windform 4), wird, der Meßpunkt
in der Nähe der Ringleitung 2 oder vor der gebogenen Leitung 7 angeordnet. Obwohl im letzteren Fall die Druckdifferenz gering
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ist, ist die Genauigkeit trotz allem hoch. Hierbei beeinflußt die Wahl des Meßpunktes die Meßgenauigkeit nicht. Wenn ein entsprechender
Absperrhahn 8 an einer der Abzweigleitungen 3> der Ringleitung 2 und der Heißwindhauptleitung 5, wie in gebrochenen
Linien in Fig. 1 dargestellt, angeordnet ist, wenn die Abzweigleitung 3 in der Querschnittsfläche allmählich von der
Ringleitung 2 in Richtung auf die Windform abnimmt, braucht kein Venturirohr oder eine entsprechend ausgebildete Drossel in der
Abzweigleitung 3 vorgesehen zu sein.
Zwischen der Druckdifferenz, die nach dem Verfahren gemäß der
Erfindung ermittelt wird, und der Druckänderung im Hochofen besteht folgender Zusammenhang. Unter der Annahme, daß der Druck
in der Ringleitung 2 P und die Entalpie i ist, beträgt der '
Druckverlust (100 ·{£)% der kinetischen Energie U /2, und die
Entalpie kann als folgende Gleichung dargestellt werden:
/(U2/2) + U2/2 = i0 - i (D
wobei i die Entalpie des Strahls an der Windformebene bezeichnet. Die Geschwindigkeit des Heißwindes durch die Windform ist bestimmt
durch - ,„ /£)
wobei mit q eine mittlere Strömungsgeschwindigkeit oder ein mittlerer Durchsatz durch eine Windform und mit S die Querschnittsfläche
der Windfornidüse bezeichnet ist.
Da bei einem idealen Fluid die innere Energie und die Entalpie sich als temperaturabhängige Funktionen darstellen lassen, gilt
folgende Beziehung:
wobei T und T: Temperatur
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G : Gravitationsumrechnungsfaktor,
J : mechanisches Wärmeäquivalent
C ι spezifische Wärme bei konstantem Druck
■ - *
Weiter gilt K-i
Weiter gilt K-i
to/t = (po/p)
wobei K entsprechend der folgenden Gleichung 5 ausgedrückt ist:
(5)
■ TiS-
wobei C y die spezifische Wärme bei konstantem Volumen bezeichnet.
Aus Gleichung 4 ergibt sich der Innendruck im Hochofen»
Aus Gleichung 4 ergibt sich der Innendruck im Hochofen»
Wenn der Innendruck im Hochofen sich um <f ändert, tritt eine
Änderung^ bei der Druckdifferenz auf, die gemäß der Erfindung gemessen wird, so daß für die Strömungsmenge gilt:
δ (ΔΡ) = -2C. E-^j] . ( jSj £) - (J|29«(T/P) · *P v . (6) ..
Durch Substitution der entsprechenden Werte in Gleichung 6 ergibt sich der Zusammenhang zwischen dem Durchsatz oder der
Strömungsmenge des Windes, welcher durch eine Windform strömt, und der Änderung des Druckes im Hochofen.
Im folgenden sei ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens gemäß der Erfindung bei einem Hochofen und ein Beispiel der Bilder,
die bei der Ermittlung der anomalen Betriebszustände auftreten,
näher erläutert. Die Kapazität oder das Fassungsvermögen des
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Hochofens beträgt 1728 πγ5. Die Heißwindbedingungen bei diesem
Ofen sind folgende:
Windgeschwindigkeit QQ = 3200 Nm5/min
Winddruck BQ = 2,25 kg/cm2 (atü)
Windtemperatur TQ = 11000C
Unter der Annahme, daß der Druck in der Ringleitung 1 in Fig.1
2
3,28 kg/cm (ata) und die Entalpie iQ beträgt, und
3,28 kg/cm (ata) und die Entalpie iQ beträgt, und
unter der Annahme, daß zweiAbzweigleitungen 3 vorgesehen sind,
ergibt sich der folgende Druckverlust:
Δρ + Δρ
(1) verbrauchte Energie / fl f2. ^
Gn = 7,915 (7)
(2) kinetische Energie ^2
~ ~ ädfyou ···· (8)
Da das Verhältnis von (1) und (2) gleich 3 ist, ergibt sich die Entalpie zu:
U=S= 3.83/0.0165 = 232 m/sec .... (10)
S . .
Aus Gleichung 3,T= 1068°C = 13410K und aus Gleichung 4 und 5,
^i ο 0,286, ergibt sich
P = 3,018 kg/cm2(atäl =1,99 kg/cm2""(atü)
Mit Gleichung 6 ist der Zusammenhang zwischen der Druckänderung 6 P im Hochofen und der gemessenen Druckdifferenzänderung
£& P aufgezeigt und kann anhand der folgenden Gleichungen
bestimmt werden.
5098 4 3/0695
Differentation von Gleichung 9
1,3 Ud U =- <£i · (11)
Differentation von Gleichung 3
- c(T»-—-i
(12)
Aus Gleichung 11 und 12
1,3 U<fU =- G-J-C ·<£T (13)
c ρ
Differentation von Gleichung 4
-δΤ β _ (JlJ1) (3#28) κ . ρ
Nach entsprechender Umformung ergibt sich
cTt = 0,286 ( -|~) cT P (15)
Aus den Gleichungen 13 und 15 ergibt sich
1.3 U6U = -Gi J-C [0.286 (-I-) (SP] (16)
Der Zusammenhang zwischen der Strömungsgeschwindigkeit und der Druckdifferenz läßt sich durch folgende Gleichung ausdrücken:
Δρ = (-SL)2 _
D
[
(17)
Folgende Konstanten sind beim Hochofen angenommen:
C = 675 mm H2O
D= 74 mm H2O q = 3,83 m/sec.
q = SU (tatsächliche Strömungsgeschwindigkeit an der Windform)
Differentation von Gleichung 17
δ(ΔΡ) = 2C (~-3_).6q ...
(18)
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Wenn Sg=S1OU1 (19)
ist, was sich nach Differentation von q = S1U* ergibt, läßt
sich Gleichung 18 umformen:
δ(ΔΡ) = ^f-S'2.υ1·δϋ· (20)
Unter der Annahme, daß die Dichte „Ρ konstant ist, gilt
S1U* = SU.
Entsprechend ore2
und folglich
-2 = -2-_-· δ(ΔΡ) (22)
Gleichung 6 ergibt sich durch Substitution von Gleichung 22 in Gleichung 16 und ergibt folglich Gleichung 23 «,
(-2C-S2-G -J-C )[0.286(-|-)6P]
. · δ(ΔΡ) = 2 E 1
(23)
1.3(qr
Unter der Annahme folgender Bedingungen
T = 1341°K
P= 3,618 kg/cm2 (ata)
C = 674
ergibt sich die Gleichung zum Bestimmen des Druckes in dem Hochofen zu
■**-'^ΔΡ = - 2670 δΡ ........... (24)
wobei P: Innendruck im Hochofen (kg/cm Jata)"
A1P: Druckdifferenz (mm H2O)
ist.
Gleichung 24 zeigt, daß die Druckdifferenzänderung von 200 mm H9O bei einem Winddurchsatz von q = q der Innendruckänderung im
p ■
Hochofen von 0,07 kg/cm entspricht. Ein solcher Zusammenhang
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kann für die entsprechenden verschiedenen Betriebszustände und die entsprechenden verschiedenen Arten von Hochöfen bestimmt
werden.
Einige Bilder von der Messung der Druckdifferenz zwischen der ■
Heißwindabzweigleitung und der Heißwindhauptleitung, die anomale Zustände eines Hochofens wiedergeben, der ein Fassungsvermögen
von 1728 nr aufweist, sind in den Fig. 2 bis 10 dargestellt. Di© leicht gekrümmte, vertikale Linie stellt die
Zeitachse oder eine Zeiteinheit von 1 Std. dar, und der Abstand zwischen zwei horizontalen Linien entspricht einem Druck von
20 mm HpO. Die Diagramme werden aufgezeichnet, indem die
Schreibfolie nach rechts in den Figuren bewegt wird, so daß die Betriebszeit von rechts nach links zunimmt. Das in Fig. 2
dargestellte Diagramm zeigt, daß bis zu einem Zeitpunkt i ein Hängen oberhalb der Windformen 15 und 17 ermittelt wurde, und
daß das Hängen und die Permeabilität allmählich während 5 Std. zunimmt, so daß sich als Resultat ergibt, daß die Druckdifferenz
allmählich abnimmt. Obwohl zum Zeitpunkt a der normale Winddruck von 2,25 kg/cm2(atü)auf 1,20 kg/cm2(atü) 2 Min.lang
abgenommen hat, konnte ein Hängen bestimmt werden. Entsprechend sank am Punkt b der Winddruck auf 1,00 kg/cm (atü)für ungefähr
30 Sekunden ab. Folglich konnte das Hängen während einer Zeitdauer von 2 Std. beseitigt werden, und der normale Betriebszustand
stellte sich ein. In Fig. 3 ist gezeigt, daß an den Windformen 19 und 20 ein Hängen oder Verstopfen auf tr at, und das Hängen
durch Verminderung des Winddrucks auf dieselbe Art und Weise, wie oben beschrieben, beseitigt.
Bei dem in Fig. 4 gezeigten Diagramm trat ein Gleiten der Charge an der neunzehnten und zwanzigsten Windform für ungefähr
1 Std. auf. Das Ausmaß des Gleitens war jedoch relativ gering \ind trat nicht häufig auf, so daß der Grundbetrieb weitergeführt
werden konnte, bis sich der Grundbetriebszustand wieder einstellte.
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In Fig. 5 ist gezeigt, daß eine Tendenz zum Hängen besteht. Hierbei wurde die siebte Windform mit einem Innendurchmesser
von 150 mm ersetzt durch eine Windform mit einem Innendurchmesser
von 140 mm, um die Geschwindigkeit des Heißwindes in
der Windformebene abzuändern. Bei dem in Fig. 6 dargestellten Beispiel trat ein Durchblasen an der siebten Windformebene auf,
und der Betrieb des Hochofens wurde durch Abänderung der Chargenverteilung
stabilisiert.
In Fig. 7 ist ein Absinken der Charge infolge des Hängens, Gleitens und Durchblasens gezeigt. In den Fig. 8 und 10 sind
ähnliche Vorkommnisse dargestellt. Bei jeder Ausführungsform wurde ein anomales Absinken der Charge in der Nähe der entsprechenden
Windformebene bestimmt. Bei dem in Fig. 8 dargestellten Ausführungsbeispiel wurde der Betrieb des Ofens dadurch stabilisiert,
daß der Grundwinddruck von 2,25 kg/cm (atü)auf 1,5kg/cm Catü)an einem Punkt'C,wie in.Fig.7 gezeigt, absinkt und die Verteilung
bzw. Zusammensetzung der Charge abgeändert wurde. Bei dem in Fig. 9 dargestellten Ausführungsbeispieü/besteht die Gefahr eines Hängens, ähnlich wie bei jenem an der siebten Windform,
was in Fig. 5 gezeigt ist, jedoch wurde diese an der fünfzehnten und siebzehnten Windform ermittelt. Der Betrieb
des Hochofens wurde durch Abänderung der Zusammensetzung der Charge an einem Punkt d stabilisiert.
In Fig. 11 ist ein Blockdiagramm für das Betreiben eines Hochofens
gezeigt, bei dem die Ofenbedingungen entsprechend der Ermittlung der Betriebsbilder, welche oben "beschrieben sind, bestimmt
ist,und der Betrieb des Hochofens wird nach Maßgabe dieser
Bestimmung geregelt. Vor der Ermittlung der Zustandsänderungen werden die entsprechenden Informationen über die Eigenschaften
der Rohmaterialien, der Betriebsparameter, der Temperatur und der Zusammensetzung des Rohreisen usw. mit den ermittelten
Zustandsänderungen verglichen, und die Ursache des anomalen Betriebszustandes wurde bestimmt, und der Betrieb des
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Hochofens wird so geregelt, daß diese Ursachen beseitigt werden. Andererseits wird die Entalpieänderung aus der Änderung
der gemessenen Werte für die Heißwindgeschwindigkeit durch eine Windform bestimmt und ein anomaler Betriebszustand des
Hochofens kann aufgrund der ermittelten Druckänderung des Hochofens vorausgesetzt werden. Der Hochofenbetrieb wird so geregelt,
daß der vorausgesagte anomale Betriebszustand sowie ein Haften an der Ofenwand vermieden werden. Zudem wird die
Chargierungsweise der Rohmaterialien abgeändert, um eine adöquate Wärmebilanz des Ofens zu erhalten.
Die oben beschriebenen Maßnahmen dienen zur Beseitigung der verschiedensten ermittelten anomalen Betriebszustände, wie
ein Hängen, Gleiten, eine Brückenbildung und unregelmäßiges Absinken der Charge, welche beispielsweise dadurch vermieden
werden können, daß der Winddruck, die Chargenverteilung der Durchmesser der Windform und folglich die Geschwindigkeit des
Heißwindes abgeändert werden, sowie daß die entsprechend eingespeiste Ölmenge in den Ofen geregelt wird. Die Änderung der
Chargenverteilung oder die Änderung der Zusammensetzung der Charge kann durch eine Abänderung des Chargierprogramms erzielt
werden sowie durch entsprechende Wahl der Stelle, an der die Charge aus einer Chargiereinrichtung eingebracht wird, und
durch Änderung der Zusammensetzung der Charge. Die Änderung des Winddrucks ist zeitabhängig, die anderen Maßnahmen sind
jedoch vorgegeben. Diese Maßnahmen können entsprechend miteinander kombiniert werden. Vorzugsweise sinkt der Winddruck
während ungefähr 30 Sek. auf 5 Min. ab.
Ein Hochofen mit einem Fassungsvermögen von 1728 m wird unter
den folgenden Bedingungen betrieben:
totale Windfeuchtigkeit 5,0
Heißwinddurchsatz 4690 Nnr/min
Heißwinddruck . 2347 kg/cm2(atü)
Heißwindtemperatur 1186°C
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V/p | 3,88 | Roheisen |
Koksverhältnis | 414 kg/t | Roheisen |
Ölverhältnis | 58 kg/t | |
Das C0/C0o-Verhältnis des Gichtgases beträgt 1,06 und der Erzeugungssatz
an Roheisen 2,17 t/nr/Tag. Wenn andererseits die Druckdifferenz gemessen wird und der Hoohofenbetrieb dadurch
stabilisiert ist, daß diese nach Maßgabe des Meßergebnisses nach dem Verfahren gemäß der Erfindung geregelt werden, traten
folgende Betriebsbedingungen auf:
totale Windfeuchtigkeit 9,0 g/Nm3
Heißwinddurchsatz 4861 Nur/min
Heißwinddruck 2.913 kg/cm2 (atü)
Heißwindtemperatur 1 1870C
V/p" 3,88
Koksverhältnis 416 kg/t Roheisen
Ölverhältnis ' 61,0 kg/t Roheisen
Da hierbei der Feuchtigkeitsgehalt des Windes nahezu doppelt so hoch ist, nimmt das Koksverhältnis etwas zu, jedoch kann
durch eine geringe Zunahme des Ölverhältnisses ein stabiler Betrieb sichergestellt werden. Das CO/COp-Verhältnis des
Gichtgases betrug 1,00, so daß ein hoher Ausnutzungsfaktor des Brennstoffs gewährleistet ist. Der Erzeugungssatz von Roheisen
betrug 2,25 t/nr/Tag, so daß bei stabilem Betrieb der Erzeugungssatz zunimmt.
Wie eingangs aufgeführt, wird bei dem Verfahren gemäß der Erfindung
die Druckdifferenz zwischen der Heißwindhauptleitung oder einer Ringleitung und jeder Abzweigleitung, die zu einer
Windform führt, kontinuierlich bestimmt, und anhand der Druckänderung wird der Betriebszustand eines Hochofens exakt ermittelt
und entsprechend erfaßt. Die Betriebszustände, insbesondere die anomalen Betriebszustände, konnten bisher nicht
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exakt erfaßt werden. Die Druckdifferenz ermöglicht eine Messung des Winddurchsatzes. Mit dem Verfahren gemäß der Erfindung
können mögliche anomale Betriebszustände eines Hochofens mit hoher Genauigkeit ermittelt und vorausgesagt werden, so
daß entsprechende Gegenmaßnahmen zur Vermeidung solcher anomaler Betriebszustände ergriffen werden können.
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Claims (5)
1. Verfahren zum Ermitteln eines anomalen Betriebszustandes eines Hochofens, in den Heißwind von einer Heißwindhauptleitung
über eine Ringleitung, die mit der Heißwindhauptleitung verbunden ist, eingeblasen wird, wobei Abzweigleitungen
von der Ringleitung abzweigen und zu den entsprechenden Windformen des Hochofens führen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckdifferenz des Heißwindes zwischen der Heißwindhauptleitung oder der Ringleitung
und den entsprechenden Abzweigleitungen kontinuierlich ermittelt wird, und daß der anomale Betriebszustand
des Hochofens nach Maßgabe der Änderung der Druckdifferenz bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Jede Abzweigleitung eine Blasleitung aufweist, und daß die Druckdifferenz
zwischen der Heißwindhauptleitung oder der Ringleitung und der Blasleitung kontinuierlich ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckdifferenz zwischen der Heißwindhauptleitung oder der Ringleitung und an einem Punkt der Abzweigleitung in der
Nähe der Ringleitung kontinuierlich ermittelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Betrieb des Hochofens nach Maßgabe des ermittelten anomalen
Betriebszustandes zur Stabilisierung des Betriebs des Hochofens geregelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das eingespeiste Brennstoffverhältnis zur Abnahme des CO/COp-Verhältnisses
zunimmt, wobei der Gasausnutzungsfaktor sowie der Erzeugungssatz an Roheisen zunehmen.
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AU8000575A (en) | 1976-10-14 |
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