DE2511088A1 - Polymere (zusammengesetzte) metallkomplexe und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Polymere (zusammengesetzte) metallkomplexe und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Ei shun Tsuchida __
zu ihrer Herstellung
Die Erfindung betrifft zur reversiblen Adsorption und Desorption von Sauerstoff fähige polymere Metallkomplexe
sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Es sind die verschiedensten Verfahren zur Herstellung von zur Sauerstoffadsorption fähigen monomeren Metallkomplexen
bekannt. Bei derartigen Verfahren werden beispielsweise bi-, ter-, und quadridentat-monomere Chelatliganden,
wie Histidin, Bis(salicylaldehyd)äthylendiamin, Dimethylglyoxim,
Indigo, Diäthylentriamin, Porphyrin, Chlorophyllin und Phthalocyanin, mit Metallionen, wie Co(II), Fe(II),
Mn(II), Ni(II), Cr(Il), Zn(II) und Cu(I), zur Komplexbildung umgesetzt. Einige der bekannten monomeren Metallkomplexe
vermögen in der Tat in kristallisiertem Zustand an sich wirksam Sauerstoff zu adsorbieren. Nachteilig an
den bekannten monomeren Metallkomplexen ist jedoch, daß sie lediglich in speziellen organischen Lösungsmitteln,
wie Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid und pyridin, löslich
sind und daß ihr Zentralmetall, sofern sie in Lösung, insbesondere in wäßriger Lösung, vorliegen, irreversibel
zu einem Valenzzustand oxidiert und damit deak-
-2-Dr.F/rm S09839/Ö909
tiviert wird. Von J.E. Baldwin und J. Huff in nJ. Amer.
Chem. Soc.% Band 95, Seite 5757 (1973), J.P. Collman und
CA. Reed in "J. Amer. Chem. Soc.n, Band 95, Seite 2049
(1973) und CK. Chang und T.G. Traylor in "J. Amer. Chem.
Soc", Band 95, Seite 5810 (1973) wird über monomere Metallkomplexe
berichtet, die in gelöster Form bei einer Temperatur unterhalb -5O0C reversibel Sauerstoff zu adsorbieren
und wieder abzugeben vermögen, wobei darüber hinaus das Zentralmetall gegen Oxidation geschützt ist.
Nachteilig an den bekannten monomeren Metallkomplexen ist jedoch immer noch, daß ihr Zentralmetall zwar bei der genannten
tiefen Temperatur nicht, jedoch bei Raumtemperatur irreversibel oxidiert wird.
Wenn die bekannten monomeren Metallkomplexe mit einem hochpolaren Lösungsmittel, z.B. Wasser, in Berührung gelangen,
wird ihr Zentralmetall irreversibel oxidiert, was unweigerlich zur Zersetzung eines sauerstoffhaltigen Metallkomplexes führt. Dies beruht darauf, daß die irreversible
Oxidation (Entladung) des Zentralmetalls in der zweiten Stufe des durch folgende Gleichung wiedergegebenen Reaktionsablaufs
in einem polaren Lösungsmittel begünstigt wird:
o=o o-o"
ia ; ι kd
Fe(II) + O, «- IFe(II) ++ Fe(III)] ■* Fe(III) + o;
2 k-a 2 (D
Beladung mit Sauerstoff irreversible mit Sauer- beladener Korn- Oxidation
stoff plex
Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, einen neuen polymeren Metallkomplex zu schaffen, der ohne weiteres
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in den verschiedensten Lösungsmitteln löslich ist und die Fähigkeit zur reversiblen Adsorption von Sauerstoff
(an sich) und zur Desorption von Sauerstoff (von sich) besitzt, wobei insbesondere die SauerstoffSättigung höher
und die Sauerstoffaufnahmegeschwindigkeit größer sein sollen als bei den bekannten monomeren Metallkomplexen.
Es sei nun angenommen, daß ein poll/merer Metallkomplex
derart aufgebaut ist, daß ein monomerer Ligand die planare
Koordinationsstelle eines Zentralmetallions starker Affinität gegenüber Sauerstoff einnimmt und ein polymerer
Ligand sich an der verbliebenen axialen Koordinationsstelle befindet. Bei diesem polymeren Metallkomplex ist
der axiale Ligand durch einen polymeren Liganden ersetzt, was folgende Vorteile hat:
1. Es ist möglich, einen in den verschiedensten Lösungsmitteln
löslichen Metallkomplex zu schaffen. Insbesondere dann, wenn der polymere Ligand aus einem wasserlöslichen
Polymeren besteht, erhält man einen wasserlöslichen polymeren Metallkomplex.
2. Da das Zentralmetallion in einer Polymerenkette in eine hydrophobe Umgebung eingebaut werden kann, erleidet
das Zentralmetallion des fertigen polymeren Metallkomplexes eine, wenn überhaupt, höchstens geringfügige
irreversible Oxidation, und zwar auch dann, wenn sich der Komplex in Lösung befindet. Auf diese Weise erreicht
man eine Stabilisierung des letztlich gebildeten, mit Sauerstoff beladenen polymeren Metallkomplexes,
3. Da zahlreiche Metallkomplexe in federn beliebigen Verhältnis
miVeiner Polymerenkette eine Verbindung einge-
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hen können, läßt sich eine gemeinsame Wirkung dieser
Metallkomplexe erreichen. Folglich läßt sich eine S-förmige Sauerstoffgleichgewichtskurve erreichen, nämlich
"bei der Adsorption und Desorption von Sauerstoff ein allosterischer Effekt erwarten. Dies bringt den
Vorteil, daß sich auf einmal über einen Bereich von bis IOO96 eine vollständige Sauerstoffadsorption und
-desorption durch lediglich geringe Änderung im Sauerstoffpartialdruck
erreichen läßt. Dieser Vorteil kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn die Sauerstoffadsorption
und -desorption wiederholt erfolgen soll.
Aufgrund dieser Erkenntnisse ist es nun gelungen, einen neuen polymeren Metallkomplex zu schaffen, der zur Sauerstoff
adsorption und -desorption fähig ist.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein polymerer Metallkomplex, welcher dadurch gekennzeichnet ist, daß sein Zentralmetall
aus einem Übergangsmetall niedriger Valenz aus den Gruppen VIA, VIIA, VIII, IB und HB der vierten
bis sechsten Perioden des Periodensystems besteht, daß sein planarer Ligand aus einem Chelatliganden in Form
eines bi-, ter- und/oder quadridentatmonomeren Liganden besteht und daß sein axialer Ligand aus einem polymeren
Liganden mit einer funktionellen Gruppe mit Koordinationsfähigkeit besteht.
Ein polymerer Metallkomplex gemäß der Erfindung läßt sich dadurch herstellen, daß man (A) einen monomeren Metallkomplex, dessen Zeritralmetall aus einem Übergangsmetall
niedriger oder hoher Valenz aus den Gruppen VIA, VIIA, VIII, IB und HB der vierten bis sechsten Perioden des
Periodensystems und dessen Ligand aus irgendeinem Bi-,
) monomeren
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Ter- oder Quadridentat-Chelatliganden bestehen, mit einem
polymeren Liganden umsetzt, um den axialen Liganden des monomeren Metallkomplexes durch den betreffenden polymeren
Liganden auszutauschen, oder daß man (B) die restliche Gruppe einer polymeren Verbindung unter Ausbildung
einer <y -Bindung zwischen Kohlenstoff und Metall an das
Zentralmetall des monomeren Metallkomplexes bindet, wobei man, sofern das Zentralmetall des monomeren Metallkomplexes
aus einem Übergangsmetall hoher Valenz besteht, dieses vor,
nach oder gleichzeitig mit der Durchführung der Umsetzung (A) oder (B) durch chemische Reaktion mit Hilfe eines Reduktionsmittels
oder auf elektrischem Wege mittels einer Elektrode zu einem Zentralmetall niedriger Valenz reduziert
.
Die beigefügten Zeichnungen sollen die Erfindung näher
veranschaulichen. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine graphische Darstellung der Änderung des Spektrums bei der Reduktion eines Chlorhämins alleine;
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Änderung des Spektrums bei der Beladung eines reduzierten polymeren
Pyridinhämochroms gemäß der Erfindung mit Sauerstoff;
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine in den später folgenden Beispielen verwendete Sauerstoffixiervorrichtung;
Fig. 4 eine graphische Darstellung der zeitlichen Änderungen in der sichtbaren Soret-Bande bei 406 nm,
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die dem mit Sauerstoff beladenen Komplex zugeordnet ist. Die Messung erfolgte in wäßriger Lösung
nach einem abgestoppten Fließverfahren. Die Beladung mit Sauerstoff erfolgte einmal bei einem polymeren
Metallkomplex gemäß der Erfindung und das andere Mal bei einem monomeren Metallkomplex;
Fig. 5, 6 und 7 den Einfluß der jeweiligen Zusätze auf
die Kinetik jedes Elementarverfahrens bei der Beladung mit Sauerstoff und Oxidation des polymeren
Metallkomplexes gemäß der Erfindung, und
Fig. 8 eine graphische Darstellung der Abhängigkeit der
Anfangssauerstoffaufnahmegeschwindigkeit vom Sauerstoffpartialdruck
für die verschiedenen Formen polymerer Metallkomplexe gemäß der Erfindung.
Das Zentralmetall eines polymeren Metallkomplexes gemäß der Erfindung, das gegenüber Sauerstoff eine starke Affinität
aufweisen muß, sollte, wie bereits erwähnt, aus den Gruppen VIA, VIIA, VIII, IB und HB der vierten bis
sechsten Perioden des Periodensystems gehörenden Übergangsmetallen niedriger Valenz ausgewählt werden und beispielsweise
aus Cr(II), Mn(II), Fe(II), Co(II), Ni(II), Cu(I), Ag(I), Ati(l), Zn(II), Cd(Il), Pt(Il), Ir(Il) und
Hg(II), vorzugsweise Cr(II), Mn(Il), Fe(II), Co(Il), Cu(I),
Zn(II) und Ni(H), bestehen.
Monomere Metallkomplexe, wie Kobalamin, Salcomin und Hämin,
die als Ausgangsmaterialien zur Herstellung polymerer Metallkomplexe gemäß der Erfindung verwendet werden
können, werden in der Regel in üblicher bekannter Weise durch Umsetzen von beispielsweise Chloriden, Bromiden,
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Cyaniden, Sulfaten, Nitraten, Nitriten, Acetaten, Carbonaten und Perchloraten von Übergangsmetallen niedriger
oder hoher Valenz der Gruppen VIA, VIIA, VIII, IB und IIB der vierten bis sechsten Perioden des Periodensystems
mit monomeren Bi-, Ter- und Quadridentat-Chelatliganden hergestellt. Bezüglich der Einzelheiten sei auf Kapitel
2 "Manufacturing Method", Vorlesung 11 bezüglich der Chemie von Komplexen in "Experimental Chemistry" (Herausgeber:
Japanische Chemische Gesellschaft) verwiesen.
Von den zahlreichen bekannten Bi-, Ter- und Quadridentat-Chelatliganden
werden diejenigen bevorzugt, die ein breites TT-Konjugatsystem aufweisen. Typische Bidentatliganden
sind beispielsweise Histidin, p-(2-Pyrrolylmethylenimino)styrol,
3-(2-Pyrrolylmethylenimino)propen-1, Dirne
thylglyoxim t Acetylaceton (acac), Bis(salicylaldehyd)-äthylendiamin,
Indigo, Äthylendiamin (en), Bis(acetylaceton) äthylendiamin (baen), Bipyridyl (bipy) und Phenanthrolin
(phen). Typische Terdentat-Chelatliganden sind beispielsweise Diäthylentriamin (dien), Iminodiessigsäure
(IDA) und Nitrilotriessigsäure (NTA). Typische Quadridentatliganden sind beispielsweise Porphyrine (beispielsweise
Protoporphyrin IX), Chlorophyllin, Porphyradin und Phthalocyanine. Bevorzugt werden Histidin, 3-(2-Pyrrolylmethylenimino)propen-1,
Dimethylglyoxim, Acetylaceton, Bis(salicylaldehyd)äthylendiamin, Indigo, Bis(acetylaceton)
äthylendiamin, Phenanthrolin, Porphyrine, Chlorophyllin, Porphyradin und Phthalocyanine. Konkrete Beispiele
für durch Umsetzen von Salzen der genannten Metalle mit Bi-, Ter- oder Quadridentat-Chelatliganden erhaltene monomere
Metallkomplexe sind Chlorohämin, Tris[3-(2-pyrrolylmethylenimino)propen--Vato]-Co(IIl),
Co(II)-DMG, CO(Il)-acac, trans-Na[Co(DMG)2Cl2], trans-Na[Co(acac)2(N02)2],
+ > (DPiG: -8-
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trans [Co(baen)(H2O)2]ClO^, Ni-DMG, Mn-phthalocyanin, Cr-(DMG)2Cl
und dergleichen.
Wie bereits erwähnt, werden polymere Metallkomplexe gemäß der Erfindung durch (A) Umsetzen eines monomeren Metallkomplexes mit einem polymeren Liganden zum Ersatz eines
monomeren ) durch den "betreffenden polymeren Liganden
oder (B) Umsetzen des Zentralmetalls des monomeren Metallkomplexes mit der restlichen (freien)Gruppe einer
polymeren Verbindung unter Bildung einer kovalenten Kohlenstoff/Metall-Bindung
(6-Bindung) hergestellt.
Polymere, bei der Ligandenaustauschreaktion (A) verwendbare Liganden sind polymere Verbindungen geeigneter Koordinationsfähigkeit
bzw. -kapazität, z.B. primäreAminogruppen, sekundäre Aminogruppen, tertiäre Aminogruppen, Stickstoff
enthaltende heterocyclische Ringe, Schiffsche Basen, Carboxylgruppen und Hydroxylgruppen. Bevorzugte polymere
Liganden sind solche mit einem stickstoffhaltigen heterocyclischen Ring. Der Ausdruck "Polymere" soll Monomere
ausschließen und sogenannte Oligomere niedrigen Molekulargewichts bis hochmolekulare Verbindungen umfassen.
Polymere Liganden sind beispielsweise Polyäthylenimine verschiedenen Molekulargewichts, Polyaminosäuren mit zahlreichen
Aminogruppen in der Seitenkette (wie Poly-L-lysin und Polyglutaminsäure), Polyvinylpyridin, Polyvinylimidazol,
Poly-p-(2-pyrrolylmethylenimino)styrol, Polyacrylsäure),
Poly(methacrylsäure), Pectinsäuren, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyridin oder Polyvinylimidazol, bei
denen einige der quaternisierbaren Stickstoffatome später
quaternisiert worden sind, Derivate, die durch Einführen eines ein Stickstoffatom als Ringbestandteil auf-
) Metallkomplexes
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weisenden aromatischen Rings, z.B. von Pyridin, Imidazol oder Histidin, oder einer Nucleinsäurebase, z.B. von Adenin,
hergestellt wurden, und Mischpolymere von Vinylpyridin, Vinylimidazol und dergleichen mit N-Vinylpyrrolidon,
Acrylamid, Acrylsäure und dergleichen. Besonders bevorzugt sind Polymere mit einer stickstoffhaltigen Gruppe in Form
von Homo- oder Mischpolymeren von Vinylpyridin und Vinylimidazol, sowie Polyaminosäuren, z.B. Poly-L-lysin.
Die Ligandenaustauschreaktion zwischen dem monomeren Metallkomplex
und dem polymeren Liganden erfolgt in der Regel
in Lösung bei Raumtemperatur (25° bis 3O°C) unter Rühren.
Die Umsetzung ist in etwa 5 bis etwa 15 min beendet. Bei dieser Umsetzung können als Lösungsmittel solche verwendet
werden, die beide Reaktionsteilnehmer zu lösen vermögen. Andererseits kann man auch ein Lösungsmittelgemisch
verwenden, dessen einer Bestandteil den einen Reaktionsteilnehmer und dessen anderer Bestandteil den anderen
Reaktionsteilnehmer löst. Obwohl das jeweilige Lösungsmittel (gemisch) mit der Art des monomeren Metallkomplexes
und den tatsächlich verwendeten polymeren Liganden variiert, können als (Einzel-lösungsmittel beispielsweise
Dimethylformamid, Methanol und Wasser, als Lösungsmittel-(gemisch) beispielsweise Dimethylformamid/Wasser, Dimethylformamid/Methanol
und Dimethylformamid/Tetrahydrofuran verwendet werden.
Der polymere Ligand und der monomere MetallkompjLex werden
im Molverhältnis 1 : 1 bis 10000 : 1, vorzugsweise 100 : 1 bis 1000 : 1, in ein Reaktionsgefäß gefüllt. Wie die genannten
Molverhältnisse zeigen, wird der erstere Reaktionsteilnehmer, nämlich der polymere Ligand, in großem
Überschuß verwendet. Der Grund dafür besteht darin, daß
Überschuß verwendet. Der Grund dafür besteht darin, daß
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die Bedingung, unter der durch Reaktion zwischen dem polymeren
Liganden und einem zweiten Bestandteil, insbesondere einem Polymeren, ohne weiteres eine hydrophobe Umgebung
entsteht, notwendigerweise (richtig) gewählt und ferner die Menge an mit dem polymeren Liganden tatsächlich kombiniertem
monomeren Metallkomplex (möglichst weit) erhöht werden muß. Es sei darauf hingewiesen, daß die Ligandenaustauschreaktion
nicht nur in homogener Lösung, sondern auch in Form einer Suspension oder Paste wirksam durchgeführt
werden kann.
Die restliche (freie) Gruppe einer bei der Umsetzung (B) mit dem Zentralmetall des monomeren Metallkomplexes zur
Ausbildung einer Kohlenstoff/Metall-Bindung verwendbaren
polymeren Verbindung reagiert entweder mit metallischem Magnesium oder mit einem Grignard-Reagens der allgemeinen
Formel RMgX, worin R einen Alkylrest darstellt und X für ein Halogenatom steht, wobei ein polymeres Grignard-Reagens
entsteht, Polymere Verbindungen dieses ^yps enthalten beispielsweise
in ihrer Seitenkette eine funktionelle Gruppe, z.B. ein Halogenatom, einen halogenierten Alkylrest, einen
Alkoholrest und/oder einen Ketonrest. So reagieren beispielsweise Homopolymere von Vinylmonomeren mit einem
halogenierten Alkylrest, z.B. p-Chlormethylstyrol und
Chloräthylvinyläther, und Mischpolymere dieser Monomeren mit anderen Monomeren direkt mit metallischem Magnesium
unter Bildung polymerer Grignard-Verbindungen.
Polymere Verbindungen, die mit einem Grignard-Reagens der Formel RMgX unter Bildung einer polymeren Grignard-Verbindung
reagieren, sind beispielsweise Polyvinylalkohol, Verbindungen, die durch Hydrolyse von Mischpolymeren von Vinylacetat
mit Styrol, Methylmethacrylat oder Vinylpyridin
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erhalten wurden, Homopolymere von Methylmethacrylat oder
Methylacrylat und Mischpolymere dieser Monomeren mit Styrol oder Acrylsäure. Verbindungen, die zur Bildung polymerer
Grignardverbindungen fähig sind, sind ferner Homopolymere
von 2-Hydroxyäthylmethacrylat und 2-Hydroxyäthyl
acrylat oder Mischpolymere dieser Monomere mit anderen Monomeren sowie Homopolymere von beispielsweise Methylvinylketon
und Isopropylvinylketon oder Mischpolymere dieser Monomeren mit beispielsweise Styrol und Acrylsäure.
Wenn die genannten Verbindungen direkt mit Magnesium zur Bildung einer polymeren Grignard-Verbindung umgesetzt
werden, läuft die Umsetzung entsprechend der folgenden
Gleichung:
ab. In der Gleichung bedeutet R die restliche (freie) Gruppe eines Polymeren und X ein Halogenatom. Wenn folglich
dieselbe Anzahl Mole metallisches Magnesium und RX in wasserfreiem Tetrahydrofuran unter kräftigem Rühren gelöst
oder dispergiert werden, kommt es augenblicklich zu einer Umsetzung, wobei diese bei Raumtemperatur in einigen
h beendet ist.
Wenn das polymere Grignard-Reagens auf indirektem Wege hergestellt wird, läuft die Umsetzung beispielsweise
nach folgender Gleichung:
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V R
ab. In der Gleichung bedeuten:
R1 einen Alkylrest;
X ein Halogenatom;
R1 und/oder R2 die restliche(n) Gruppe(n) von Polymeren,
wobei gilt, daß, wenn lediglich einer der Reste R^ und R2 die restliche Gruppe eines Polymeren
darstellt, der andere Rest für einen Alkylrest steht.
Hierbei wird beispielsweise eine Tetrahydrofuran^ sung
mit R^COR2 langsam zu einer anderen Tetrahydrofuran!ösung
mit der entsprechenden Anzahl Mole R1MgX (wie R1COR2
unter Kühlen mit Wasser und anschließendem mäßigen Rühren zugegeben, worauf das Reaktionsgemisch zur Vervollständigung
der Umsetzung auf einem heißen Bad mehrere h lang gerührt wird.
Das erhaltene polymere Grignard-Reagens wird mit dem monomeren Metallkomplex bei Raumtemperatur unter mehrstündigem
Rühren umgesetzt, wobei sich dann ein polymerer Metallkomplex gemäß der Erfindung bildet. Das Molverhältnis
zwischen dem polymeren Grignard-Reagens und dem monomeren Metallkomplex soll im Bereich von 1 ι 1 bis 100 :
liegen.
Wenn bei den geschilderten Umsetzungen (A) und (B) ein monomerer Metallkomplex mit einem Zentralmetall hoher
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Valenz bzw. Wertigkeit verwendet wird, ist es, damit der fertige polymere Metallkomplex eine reversible Sauerstoff
adsorption und -desorption zuläßt, erforderlich, das Zentralmetall zu einer niedrigen Valenz bzw. Wertigkeitsstufe
zu reduzieren. Diese Reduktion kann vor, nach oder gleichzeitig mit den Umsetzungen (A) oder (B) unter
Verwendung eines geeigneten Reduktionsmittels oder durch Makroelektrolyse aufgrund einer elektrochemischen Umsetzung
erfolgen.
Bei den Umsetzungen (A) oder (B) kann als Reduktionsmittel ein anorganisches oder organisches Reduktionsmittel,
z.B. Natriumhydrosulfit (NapS^O^), Ascorbinsäure, Hydrazin,
Hydrochinon und Nikotinamidadenindinucleotid (NAD), verwendet werden. Selbstverständlich können auch noch andere
Reduktionsmittel verwendet werden. In einigen Fällen hat sich beispielsweise ein Redox-System aus einem
mit einem organischen oder anorganischen Oxidationsmittel kombinierten Reduktionsmittel als wirksam erwiesen.
Solche Redox-Systeme sind beispielsweise Kombinationen von Peroxiden, wie Wasserstoffperoxid, Benzoylperoxid und Cumolhydroperoxid,
auf der einen Seite mit Eisen(II), Chromionen, Sulfiten, Hydroxylamin und Hydrazin auf der anderen
Seite.
Die zu verwendende Reduktionsmittelmenge sollte mindestens zur Menge des Zentralmetalls im Metallkomplex äquimolar
sein. Allgemein kann man mit einem bis zu 1000-fachen, zweckmäßigerweise etwa 80- bis 120-fachen, vorzugsweise
etwa 100-fachen, molaren Überschuß an Reduktionsmittel gegenüber dem Zentralmetall arbeiten. Die Reduktion ist
in Lösung bei Raumtemperatur in 10 bis 60 min beendet.
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Bei der Reduktion mit einem Reduktionsmittel verbleibt nach beendeter Reduktion ein großer Überschuß an Reduktionsmittel
in dem System. Folglich müssen diese Rückstände zur Reinigung von dem polymeren Metallkomplex entfernt
werden. Nicht an den polymeren Liganden gebundener monomerer Metallkomplex, Reduktionsmittel und, falls vorhanden,
Fremdionen lassen sich beispielsweise durch Dialyse oder ein Säulenverfahren eliminieren. Das Lösungsmittel
kann durch Gefriertrocknen entfernt werden.
Die bei Säulenverfahren verwendeten Säulen können beispielsweise aus Sephadex-Säulen, die mit einem mit Glycidylalkohol
vernetztem Dextran gepackt sind, beispielsweise aus der unter der Handelsbezeichnung Sephadex G-15
vertriebenen Säule zur Entfernung von Rückständen mit geringerem Molekulargewicht als 1000, oder handelsüblichen
Silikagelsäulen bestehen.
Ein monomerer Metallkomplex, dessen Zentralmetall bereits ursprünglich in niedriger Valenzstufe vorliegt, bedarf
keiner Reduktion. In einem solchen Fall wird jedoch die Reaktion (A) oder (B) in einer Inertgasatmosphäre durchgeführt,
um eine Oxidation des Zentralmetalls zu einer höheren Wertigkeitsstufe zu vermeiden.
Das Fortschreiten der Umsetzungen (A) und (B) sowie der Reduktion läßt sich durch Aufzeichnen der zeitlichen Änderungen
im sichtbaren Spektrum einer Reaktionslösung genau verfolgen.
Von den derart hergestellten polymeren Metallkomplexen werden am meisten diejenigen bevorzugt, bei denen der monomere
Metallkomplex aus Fe(II)-porphyrin oder Co(II)-
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porphyrin und der polymere Ligand aus einem Mischpolymeren aus 4-Vinylpyridin und N-Vinylpyrrolidon oder 5-Vinylimidazol
mit N-Vinylpyrrolidon bestehen.
Die Fähigkeit polymerer Metallkomplexe gemäß der Erfindung
zur reversiblen Adsorption von Sauerstoff an sich selbst (der Komplex nimmt eine mit Sauerstoff beladene
Form an) und zur reversiblen Desorption von Sauerstoff von ihm (der Sauerstoff wird von dem mit Sauerstoff beladenen
Komplex freigegeben) wird später noch eingehender beschrieben.
Es hat sich nun weiter gezeigt, wenn ein erfindungsgemäß hergestellter polymerer Metallkomplex (Form I) mit einem
zweiten Bestandteil (Additiv) in Form eines oder mehrerer Typs (Typen) polymerer oder monomerer Verbindungen, die
mit dem polymeren Metallkomplex (Form I) in Wechselwirkung treten können, umgesetzt wird, ein weiterer Typ eines
polymeren Metallkomplexes (Form II) gebildet werden kann, der bei der Adsorption von Sauerstoff (an sich selbst) in
einen stärker stabilen, sauerstoffbeladenen Komplex übergeht, ohne daß das Zentralmetall irreversibel oxidiert wird.
Verbindungen, die mit dem polymeren Metallkomplex (Form I) in Wechselwirkung treten bzw. eine Reaktion eingehen können,
sind beispielsweise polymere Verbindungen, die zur Ionenbindung und Wasserstoffbindung mit dem polymeren
Metallkomplex (Form I) fähig sind oder gegenüber dem Komplex (Form I) als Elektronendonator oder -akzeptor
zu wirken vermögen, sowie monomere Verbindungen, die durch Ändern der Konformation einer Polymerenkette des
Komplexes (Form I) in Lösung lokal eine hydrophobe Einbuchtung (Höhle) bzw. Kavität bilden können.
+) daß, -16-
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251108B
Beispiele für polymere und monomere sekundäre Bestandteile sind:
1. Zur Ausbildung von Ionenbindungen fähige Arten polymerer
Verbindungen (Polyionen), nämlich Polyanionen, wie Poly(acrylsäure), Poly(methacrylsäure), Poly(itaconsäure),
Poly(glutaminsäure), Pectinsäure und Alginsäure. Selbstverständlich eignen sich auch noch andere
Polyionen. Wenn beispielsweise der polymere Metallkomplex (Form I) eine Kette enthält, die zahlreiche anionische
Dissoziationsgruppen aufweist, bilden selbstverständlich Polykationen die Gegenstücke dieser Polyanionen.
2. Wasserstoffbindende Arten polymerer Verbindungen sind
beispielsweise polymere Verbindungen mit eine Wasserstoffbindung herbeiführenden funktioneilen Gruppen,
z.B. Aminogruppen, aromatischen Ringen mit einem Stickstoffatom als Ringbestandteil, Amidgruppen, Cärbonylgruppen,
Carboxylgruppen, Hydroxyäthylgruppen, Formylgruppen, Hydroxylgruppen und Äthergruppen. Beispiele
für solche Verbindung sind Homo- oder Mischpolymere von Vinylpyridin, Vinylimidazol und N-Vinylpyrrolidon,
Polymere mit Nucleinsäurebasen (wie Polyäthylenimin und Polyvinylpyridin, jeweils mit 9-(2'-ChloräthyD)-adenin
quatemisiert), Poly(methacrylsäure), Poly(itaconsäure,
Pectinsäuren, Alginsäuren, Polyvinylalkohol, Polyäthylenglykol, Homopolymere von Acrylsäureestern,
wie Methylmethacrylat und Methylacrylat, oder Derivaten von Vinylketonen, wie Methylvinylketon, Mischpolymere
dieser Monomeren mit Comonomeren, wie Styrol und Vinylpyridin, Homopolymere von 2-Hydroxyäthylmethacrylat
und 2-Hydroxyäthylacrylat, Mischpolymere dieser Mono-
-17-
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meren mit anderen Monomeren, Homopolymere von Acrolein und Methacrolein und Mischpolymere dieser Monomeren
mit anderen Monomeren.
3. Als Elektronendonatoren oder -akzeptoren wirkende polymere Verbindungen sind beispielsweise polymere Elektronendonatoren,
z.B. Homopolymere von beispielsweise Vinylpyridin und Vinylimidazol und Mischpolymere dieser
Monomeren mit beispielsweise Styrolderivaten, Vinylcarbazol,
Vinylnaphthalin, und Vinylpyren, und polymere Elektronenakzeptoren, z.B. Mischpolymere von Vinylmonomeren
mit einer heterocyclischen aromatischen Base, beispielsweise Vinylpyridin und Vinylimidazol,
mit monomeren Elektronenakzeptoren, wie Acrylnitril, Fumaronitril und Maleinsäureanhydrid. Der Ausdruck "polymere
Verbindungen" besitzt die bereits angegebene Definition.
4. Monomere Verbindungen, die durch Ändern der Konformation einer Polymerenkette des polymeren Metallkomplexes
(Form I) in Lösung zur lokalen Ausbildung einer hydrophoben Einbuchtung (Höhle) bzw. Kavität fähig
sind, sind beispielsweise oberflächenaktive Mittel, wie Natriumlaurylsulfat und Cetyltrimethylammoniumchlorid,
sowie Neutralsalze, wie Natriumchlorid, Natriumbromid und Natriumperchlorat.
Die durch Umsetzen des polymeren Metallkomplexes (Form I) mit einer zur Wechselwirkung mit dem Metallkomplex fähigen
Verbindung erhaltene!zweiten (zusammengesetzten) Metallkomplexe (Form II) haben das Zentralmetall des jeweiligen
monomeren Metallkomplexes von einem aus einer polymeren Substanz bestehenden "Bereich" umhüllt, weswe-
-18-
509839/0909
gen das Zentralmetall kaum irreversibel oxidiert wird. Auf diese Weise erhält man bei der Adsorption des Sauerstoffs
an den zweiten polymeren (zusammengesetzten) Metallkomplex (Form II) einen stabileren, mit Sauerstoff beladenen Metallkomplex.
Der zweite polymere (zusammengesetzte) Metallkomplex (Form II) wird durch Vermischen einer Lösung des polymeren Metallkomplexes
(Form I) mit einer Lösung der zur Wechselwirkung fähigen Verbindung, in der Regel bei Raumtemperatur
oder erforderlichenfalls bei niedrigerer oder höherer Temperatur als Raumtemperatur, hergestellt. Wenn der zweite
Bestandteil bzw. die zu addierende Verbindung aus einer polymeren Verbindung besteht, ist es ratsam, die zu addierende
Verbindung in äquimolarer Menge oder geringfügig größerer Menge, bezogen auf die Menge der an der Umsetzung
teilnehmenden funktionellen Gruppen, einzusetzen. Wenn der zweite Bestandteil bzw. der Zusatz aus einem
oberflächenaktiven Mittel besteht, wird letzteres vorzugsweise in größerer Menge als der kritischen Mizellenkonzentration
eingesetzt. Wenn der zweite Bestandteil aus einem Neutralsalz gebildet ist, sollte dieses zweckmäßigerweise
- grob geschätzt - in einer Konzentration von 0,1 bis 0,5 Mol/l zum Einsatz gelangen. Die Reaktionszeit
variiert mit der Intensität der Reaktionsfähigkeit der Reaktionsteilnehmer. So ist beispielsweise eine Umsetzung
zwischen Ionenkomplexen augenblicklich beendet, während die Vervollständigung der Umsetzung mehrere Tage
oder sogar noch länger dauert, wenn durch hydrophobe Bindung eine polymere Masse hergestellt werden soll; die
am meisten bevorzugten sekundären polymeren (zusammengesetzten) Komplexe (Form II) sind in der folgenden Tabelle A
zusammengestellt:
-19-
509839/0909
- 19 - 2511085
Monomerer Metall- Polymerer Ligand sekundärer Bekomplex
standteil
Fe(II)porphyrin teilweise quaternisier- Natriumpoly-
tes Polyvinylpyridin styrolsulfat
. teilweise quaternisiertes Polyvinylimidazol
Co(Il)-porphyrin 4-Vinylpyri din- /N-Vi- Polj(jnethacryl-
nylpyrrolidon-Misch- säure) polymeres
5-Vinylimidazol/N-Vi-
nylpyrroiidon-Misch-
polymeres
Der durch Umsetzen des polymeren Metallkomplexes (Form I) mit einer (damit) reaktionsfähigen polymeren Verbindung
oder einer Kombination solcher polymerer Verbindungen (vgl. die vorher unter 1) bis 3) genannten Reaktionsteilnehmer)
erhaltene zweite polymere (zusammengesetzte) Metallkomplex (Form II.) besitzt eine komplizierte mehrkettige
Struktur, worin der monomere Metallkomplex tief in das lokale Feld der durch eine Polymerenkette gebildeten hydrophoben
Einbuchtung bzw. Höhle eingebettet ist. Folglich wird das Zentralmetall des monomeren Metallkomplexes vor
einer Deaktivierung durch irreversible Oxidation, selbst in einem Lösungsmittel hoher Polarität, wie Wasser, bei
Raumtemperatur und Atmosphärendruck, bewahrt, so daß sich eine höchst wirksame Sauerstoffadsorption und -desorption
gewährleisten läßt.
Wenn der zusammengesetzte Metallkomplex (Form II) durch eine aus einem oberflächenaktiven Mittel bestehende Mizelle
umhüllt ist, liegt der monomere Metallkomplex in der hydrophoben Einbuchtung oder Höhle sphärischer oder
509839/0909
geschichteter Mizellen, wobei sein Zentralmetall ebenfalls vor einer irreversiblen Oxidation geschützt wird. Bei
einem zusammengesetzten Metallkomplex (Form II), an den die genannten Neutralsalze gebunden sind, stellt sich
derselbe Effekt ein. Bei zusammengesetzten Metallkomplexen (Form II), die durch Zusatz eines oberflächenaktiven
Mittels oder Neutralsalzes hergestellt wurden, läßt sich die irreversible Oxidation des Zentralmetalls des monomeren
Metallkomplexes weit weniger verhindern als bei den zusammengesetzten Metallkomplexen (Form II), die durch
Einverleiben eines polymeren Zusatzes erhalten wurden.
Die bei der Herstellung der polymeren Metallkomplexe (Form I) geschilderte Reduktion kann in entsprechender
Weise gleichzeitig mit oder nach der Umsetzung zwischen dem Metallkomplex (Form I) und einer zur Wechselwirkung
mit diesem fähigen Verbindung durchgeführt werden.
Die polymeren Metallkomplexe gemäß der Erfindung besitzen folgende hervorstechende Eigenschaften:
1. Sie können reversibel Sauerstoff adsorbieren und wieder
freigeben (desorbieren), und zwar unabhängig davon, ob sie in fester Form oder in Lösung vorliegen.
Wenn sie in fester Form oder in Lösung in einem organischen Lösungsmittel oder einer 1 bis 5 gew.-^igen
wäßrigen Kochsalzlösung mit Sauerstoff in Berührung gelangen, wird ein Ligand an einer der axialen Koordinationsstellen
durch den Sauerstoff ersetzt, wobei letzterer als axialer Ligand gebunden wird (hierbei
entsteht ein mit Sauerstoff beladener Metallkomplex). Wenn der mit Sauerstoff beladene Metallkomplex in
einer Inertgasatmosphäre aus beispielsweise Stickstoff
-21-509839/0909
oder im Vakuum aufbewahrt wird, wird der koordinativ gebundene molekulare Sauerstoff desorbiert, wobei der
Komplex wieder in seinen ursprünglichen Zustand übergeht.
Insbesondere diejenigen polymeren Metallkomplexe, die noch den zweiten Bestandteil enthalten, gewährleisten
die reversible Sauerstoffadsorption und -desorption nicht nur unter Bedingungen, unter denen dies auch
mit den bekannten monomeren Metallkomplexen erreicht wird, nämlich bei niedriger Temperatur und hohem bis
Atmosphärendruck sowie in trockenem Zustand, sondern auch bei Raumtemperatur und in Form einer Lösung in
einem Lösungsmittel hoher Polarität, wie Wasser.
2. Bei polymeren Metallkomplexen gemäß der Erfindung ist das Zentralmetall des monomeren Metallkomplexes gegen
Deaktivierung durch irreversible Oxidation während der Sauerstoffadsorption und -desorption (die bei den
bekannten monomeren Metallkomplexen unvermeidlich ist) geschützt, weswegen sie wiederholt zur Sauerstoffadsorption
und -desorption verwendet werden können.
3. Bei den polymeren Metallkomplexen gemäß der Erfindung ist das Zentralmetall in einer hydrophoben Einbuchtung
der Polymerenkette untergebracht. Wenn .folglich der Metallkomplex Sauerstoff adsorbiert, bleibt die gebildete,
mit Sauerstoff beladene Form über sehr lange Zeit hinweg stabil.
4. Die polymeren Metallkomplexe gemäß der Erfindung können Sauerstoff in weit größerer Menge und weit rascher
adsorbieren als die bekannten monomeren Metallkomplexe,
-22-
509839/0909
Die geschilderten hervorstechenden Eigenschaften der polymeren Metallkomplexe gemäß der Erfindung lassen sich
durch Aufzeichnen des sichtbaren Spektrums, durch volumetrische Analyse unter Verwendung eines Warburg-Manometers
- im Falle, daß der Metallkomplex in Lösung vorliegt - und mittels einer Magnetwaage oder durch Messung
der Elektronenspinnresonanz - wenn der Metallkomplex in fester Form vorliegt - ermitteln.
Die zur reversiblen Sauerstoffadsorption und -desorption fähigen polymeren Metallkomplexe gemäß der Erfindung lassen
sich bei Sauerstoffixierkatalysatoren zum Abtrennen von Sauerstoff aus der Luft als Sauerstoffträger zur einfachen
Lieferung aktivierten Sauerstoffs, als pho.toleitfähige Polymere, Halbleiterpolymere, lichtempfindliche
Filme, paramagnetische Filme und dergleichen verwenden. Weiterhin können die polymeren Metallkomplexe gemäß der
Erfindung auf den verschiedensten chemischen Anwendungsgebieten als Sauerstoffträger verwendet werden. Schließlich
ist es auch noch denkbar, daß die polymeren Metallkomplexe gemäß der Erfindung als wichtige Ausgangsmaterialien
zur Gewinnung künstlicher roter Blutkörperchen verwendet werden können.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
Eine Lösung von 0,13 g Chlorhämin der Formel:
-23-
5 09839/0909
:h
COOH
in 90 ml Dimethylformamid wurde mit einer Lösung von
2,8 g Natriumhydrosulfit in 10 ml Wasser gemischt. Die hierbei einsetzende Reduktion war in etwa 25 bis 30 min bei Raumtemperatur unter Stickstoffatmosphäre beendet.
2,8 g Natriumhydrosulfit in 10 ml Wasser gemischt. Die hierbei einsetzende Reduktion war in etwa 25 bis 30 min bei Raumtemperatur unter Stickstoffatmosphäre beendet.
Nun wurde das Lösungsgemisch in eine Lösung von 10,5 g Polyvinylpyridin (Polymerisationsgrad: 49) in 50Ö ml
Methanol eingetragen, worauf das Ganze etwa 10 min bei Raumtemperatur (25° bis 300C) kräftig gerührt wurde.
Dann wurde das Ganze in einem Lösungsmittelgemisch aus 500 ml Methanol und 100 ml Dimethylformamid unter Stickstoff atmosphäre dialysiert. Nach Entfernung des in der Masse enthaltenen Reduktionsmittels wurde das Lösungsmittel abdestilliert, wobei 9,9 g eines polymeren Metallkomplexes (polymeres Pyridin/Häm-Komplex) erhalten
Methanol eingetragen, worauf das Ganze etwa 10 min bei Raumtemperatur (25° bis 300C) kräftig gerührt wurde.
Dann wurde das Ganze in einem Lösungsmittelgemisch aus 500 ml Methanol und 100 ml Dimethylformamid unter Stickstoff atmosphäre dialysiert. Nach Entfernung des in der Masse enthaltenen Reduktionsmittels wurde das Lösungsmittel abdestilliert, wobei 9,9 g eines polymeren Metallkomplexes (polymeres Pyridin/Häm-Komplex) erhalten
-24-
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511088
wurden. Während des gesamten Reaktionsverlaufs wurde eine Stickstoffatmosphäre aufrechterhalten. Der in dem Lösungsmittel
enthaltene Sauerstoff wurde durch Durchperlenlassen von Stickstoff ausgetrieben.
Die Reduktion des Chlorhämins alleine führte zu einem
Lichtabsorptionsspektrum, wie es in Figur 1 dargestellt ist. Die Absorption von Licht einer Wellenlänge von 404 nm
durch das oxidierte Häm nahm mit fortschreitender Reduktion schrittweise ab, wobei das Absorptionsmaximum nach
längeren Wellenlängen hin bis zu einem Absorptionsmaximum bei 416 nm des (vollständig) reduzierten Hämkomplexes
wechselte.
Im Gegensatz dazu zeigte der gemäß Beispiel 1 hergestellte polymere Metallkomplex (polymeres Pyridin/Häm-Komplex)
eine Absorptionsbande bei 418 nm, die für das reduzierte Pyridinhämochrom charakteristisch ist.
Es wurden weitere polymere Metallkomplexe hergestellt, die anstelle des Polyvinylpyridins als polymeren Liganden
Polyvinylimidazol, Poly-L-lysin, bzw. teilweise quaternisiertes
Polyvinylpyridin enthielten. Hierbei wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Tabelle I - Soret-Bande polymerer Hämkomplexe
Polymerer Ligand Lösungsmittel Absorptionsmaximum in der
(durchschnittli- (zur Reaktion Soret-Bande (nm)
ches Molekular- und Spektral- oxidierter reduzier- mit gewicht) analyse) Komplex ter Komplex Sauerstoff beladener Komplex
(durchschnittli- (zur Reaktion Soret-Bande (nm)
ches Molekular- und Spektral- oxidierter reduzier- mit gewicht) analyse) Komplex ter Komplex Sauerstoff beladener Komplex
Polyvinylpyridin Methanol/Dime-(5000) thylformamid
(Volumenverhältnis 5:1)
mit einigen %
H2O 424 418 402
mit einigen %
H2O 424 418 402
509839/0909 ~25~
Polymerer Ligand (durchschnittliches
Molekulargewicht)
Molekulargewicht)
Lösungsmittel (zur Reaktion und Spektralanalyse)
Absorptionsmaximum in der Soret-
Bande (nm)
oxidier- reduzier- mit Sauerstoff ter Korn- ter Korn- beladener plex plex Komplex
Polyvinylimidazol (6000)
Poly-L-lysin
(10000)
(10000)
teilweise quaternisiertes
Polyvinylpyridin (7500)
Polyvinylpyridin (7500)
Methanol/Dimethylformamid (Volumenverhältnis 5:1) mit einigen %
H2O
3%ige Kochsalzlösung (Volumenverhältnis 9 ; D
410
425
397
418
433
422
402
402
406
Fußnoten:
1. Die Reduktion erfolgte unter folgenden Bedingungen:
2 χ 10"3 Mol/l Chlorhämin
1,6 χ 10"1 Mol/l Natriumhydrosulfit
90 ml Dimethylformamid/10 ml H2O
Raumtemperatur
25 bis 30 min
2. Konzentration des polymeren Liganden 0,2 Mol/l (Methanol),
Eine Lösung von 0,13 g Ch3Lorhämin in 90 ml Dimethylformamid
wurde mit einer Lösung von 2,8 g Natriumhydrosulfit in 10 ml Wasser gemischt. Das Chlorhämin wurde innerhalb
von 25 bis 30 min bei Raumtemperatur unter Stickstoffatmosphäre reduziert. Hierauf wurde das Lösungsgemisch in
eine Lösung von 25 g Poly- £. -N-carbobenzoxy-L-lysin (Poly merisationsgrad: 10) mit Histamin am Ende der Polymeren-
eine Lösung von 25 g Poly- £. -N-carbobenzoxy-L-lysin (Poly merisationsgrad: 10) mit Histamin am Ende der Polymeren-
-26-
509839/0909
kette in 500 ml Dimethylformamid eingetragen. Nach kräftigem
10-minütigem Rühren bei Räumtemperatur wurde die
erhaltene Masse dialysiert und das darin enthaltene Lösungsmittel entfernt, wobei 24 g des reduzierten polymeren
Lysin/Häm-Komplexes erhalten wurden. Das Reaktionsprodukt lieferte ein sichtbares Absorptionsspektrum mit
einer für ein Imidazolhämochrom charakteristischen Absorptionsbande
bei 418 mn.
Eine Lösung von 0,65 g Tris[3-(2-pyrrolylmethylenimino)-propen-1-ato]Co(III)
(Co(PIP),) der Formel:
CH
2 CH=CH.,
CH
CH2=CH
(2)
in 90 ml Methanol wurde mit einer Lösung von 3,6 g Natriumhydrosulfit
in 10 ml Wasser gemischt. Die hierbei
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einsetzende Reduktion war in 25 bis 30 min bei Raumtemperatur
unter Stickstoffatmosphäre beendet. Nun wurde
das Lösungsgemisch in eine Lösung von 10,5 g Polyvinylpyridin (Polymerisationsgrad: 49) in,500 ml Methanol eingetragen. Nach gründlichem, etwa 10-minütigem Rühren bei Raumtemperatur wurde die Masse in Methanol unter Stickstoff atmosphäre dialysiert, worauf das darin enthaltene Lösungsmittel abdestilliert wurde. Es wurden 10 g des polymeres Pyridin/Pyrrol/Schiff·sehe Base-Metallkomplexes mit einem Co(ll)-Zentral#netallatom erhalten.
das Lösungsgemisch in eine Lösung von 10,5 g Polyvinylpyridin (Polymerisationsgrad: 49) in,500 ml Methanol eingetragen. Nach gründlichem, etwa 10-minütigem Rühren bei Raumtemperatur wurde die Masse in Methanol unter Stickstoff atmosphäre dialysiert, worauf das darin enthaltene Lösungsmittel abdestilliert wurde. Es wurden 10 g des polymeres Pyridin/Pyrrol/Schiff·sehe Base-Metallkomplexes mit einem Co(ll)-Zentral#netallatom erhalten.
In entsprechender Weise wurden weitere polymere Metallkomplexe hergestellt, wobei andere monomere Metallkomplexe
als Co(PIP), als Ausgangsmaterialien und andere polymere Liganden verwendet wurden. Die Ausbeuten (in g) an
jeweils gebildetem polymeren Metallkomplex sind in der
folgenden Tabelle II zusammengestellt:
folgenden Tabelle II zusammengestellt:
Tabelle II - Synthese von polymeren Metallkomplexen (Form I)
Ausgangsmetallkomplex
Polymerer Ligand (Molekulargewicht) Polyvinyl- Polyvinyl- Poly-L-lypyridin
imidazol sin (10000) (5000) (6000)
trans-Na[Co (DMG)2C12] | 9,8 | 9,0 | 14,8 |
trans-Na[Co(acac)2(N02)2] | 11,3 | 9,7 | 15,5 |
trans-[Co(baen)(H2O)2]ClO^ | 10,2 | 9,3 | 15,0 |
Ni-Dimethylglyoxim | 9,5 | 8,8 | 14,2 |
Mn-Phthalocyanin | 10,7 | 9,2 | 15,3 |
Cr-(DMG)2Cl2 | 9,3 | 8,6 | 13,9 |
-28-
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Eine Lösung von 5 g eines Mischpolymeren aus p-Chlormethylstyrol
und N-Vinylpyrrolidon im Molverhältnis 3 : 7 in
500 ml Tetrahydrofuran wurde mit einem 1,5g schweren
Stück aus metallischem Magnesium und 0,1 g Jod versetzt, worauf die erhaltene Mischung bei einer Temperatur von
500C gerührt wurde. Nachdem das Magnesiumstück vollständig
in Lösung gegangen war, wurde die Lösung auf 15° bis 250C abgekühlt und nach Zugabe von 0,5 g Chlorhämin einige
h lang kräftig gerührt. Hierauf wurde die Reaktionslösung in Äthylacetat eingegossen, wobei 4,5 g Niederschlag ausfielen.
Der hierbei erhaltene polymere Metallkomplex wurde unter Verwendung von Na2S2O^ in einem Lösungsmittelgemisch
aus Tetrahydrofuran und Wasser zu einer zur Sauerstoffadsorption und -desorption fähigen niedrigen Wertigkeitsstufe reduziert.
500 ml einer wäßrigen Lösung mit 16,7 g eines teilweise mit Benzylchlorid quaternisierten Polyvinylpyridins (Polymerisationsgrad:
98; Quaternisierungsgrad: 50%) und
90 ml Dimethylformamid mit 0,13 g Chlorhämin wurden miteinander
vermischt, worauf in dem erhaltenen Lösungsgemisch 10 g Natriumchlorid gelöst und das Ganze dann mit
10 ml einer wäßrigen Lösung von 2,8 g Natriumhydrosulfit versetzt wurde. Das erhaltene Reaktionsgemisch wurde nun
10 min lang unter Stickstoffatmosphäre gerührt, worauf
500 ml einer 0,1n-wäßrigen Natriumhydroxidlösung mit 8,6 g einer Poly (methacrylsäure) mit einem Molekulargewicht
von 120000 zugesetzt wurden. Hierbei fiel ein Niederschlag aus. Nach dem Abzentrifugieren wurden 20,2 g
-29-509839/0909
eines ein eingebettetes Harn enthaltenden Polyionenkomplexes
erhalten. Der abzentrifugierte Niederschlag wurde in einem Lösungsmittelgemisch aus Wasser und Aceton mit darin
gelöstem NaBr gelöst. Hierauf wurde die Lösung in dünner Schicht auf in einer Verdampfungsschale enthaltenes Quecksilber
gegossen. Dann wurde das restliche Lösungsmittel in einem Exsikkator unter Vakuum langsam verflüchtigen gelassen,
wobei ein dünner Film zurückblieb.
Es wurden weitere Versuche durchgeführt, wobei der kationische polymere Ligand aus einem teilweise quaternisierten
Polyvinylimidazol bestand und ferner ein anionischer polymerer Elektrolyt aus anderen Polycarbonsäuren als
Poly(methacrylsäure) verwendet wurde. Die Ausbeuten ( in g) an den hierbei erhaltenen polymeren Metallkomplexen sind
in der fo-lgenden Tabelle III zusammengestellt:
Tabelle III - Synthese von polymeren Hämkomplexen (Form II)
Kationischer polymerer
Ligand (Molekulargewicht)
Ligand (Molekulargewicht)
Polycarbonsäure (Molekulargewicht)
Poly(metha- Poly(acryl- Poly(gluta- Pectin-
crylsäure) säure) minsäure) säure
(120000) (100000) (50000) (70000)
teilweise quaternisiertes
Polyvinylpyridin* (7500)
Polyvinylpyridin* (7500)
teilweise quaternisiertes
Polyvinylimidazol* (9000)
Polyvinylimidazol* (9000)
20,2
19,5
19,1
18,4
23,7
23,0
27,4
26,7
* Quaternisierungsgrad: 50%
Quaternisierungsmittel: Benzylchlorid
-30-
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500 ml einer wäßrigen Lösung mit einem Mischpolymeren aus
4-Vinylpyridin und N-Vinylpyrrolidon im Molverhältnis
0,2 : 0,8 wurden mit 90 ml Dimethylformamid mit 0,13 g Chlorhämin gemischt, worauf 2,8 g Natriumhydrosulfit zugegeben
wurden. Die hierbei einsetzende Reduktion war in 10 min unter Stickstoffatmosphäre beendet. Hierauf
wurde die derart reduzierte Masse mit 500 ml einer wäßrigen Lösung mit 17,2 g Poly(methacrylsäure) versetzt,
wobei ein Niederschlag ausfiel. Nach dem Abzentrifugieren und Trocknen im Vakuum wurden 50 g polymerer Metallkomplex
erhalten. Aus diesem wurde in entsprechender Weise
Lj·
wie in Beispiel 5 ein dünner ilm hergestellt. Beispiel 7
10 ml einer wäßrigen Lösung mit 0,58 g Eisen(II)sulfat
wurden bei Raumtemperatur langsam in eine Lösung von 0,21 g Protoporphyrin IX der Formel:
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2511C
[=CH.
(3)
in 50 ml Ν,Ν-Dimethylformamid eintropfen gelassen, worauf
das Ganze kräftig gerührt wurde. Nun wurde das Reaktionsgemisch mit 200 ml einer wäßrigen Lösung mit 5,0 g teilweise
quaternisierten Polyvinylpyridin (Polymerisationsgrad: 98; Quaternisierungsgrad: 2396» Quaternisierungsmittel:
Benzylchlorid) versetzt, worauf das Reaktionsgemisch
erneut kräftig gerührt wurde. Wurde das erhaltene Reaktionsgemisch in 1500 ml Dioxan eingegossen, kristallisierten
4,85 g des gewünschten polymeren Pyridinhämochroms aus. Während des gesamten Reaktionsverlaufs wurde der in
dem Lösungsmittel enthaltene Sauerstoff durch Durchperlenlassen von Stickstoffgas ausgetrieben. Die Umsetzung
erfolgte unter Stickstoffatmosphäre.
-32-
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16 ml einer wäßrigen Lösung mit 0,4 g Kobaltchlorid (CoCl2)
wurden langsam in eine Lösung von 0,10 g 3-(2-Pyrrolylmethylenimino)propen-1
der Formel:
-CH=N-CH2-CH=CH2 (4)
in 20 ml Methanol eintropfen gelassen, worauf das Ganze etwa 10 min lang kräftig gerührt wurde. Hierauf wurde das
Lösungsgemisch in 200 ml einer wäßrigen Lösung mit 5,0 g teilweise quaternisierten Polyvinylpyridins (Polymerisationsgrad:
98; Quaternisierungsgrad: 23%; Quaternisierungsmittel: BenzylChlorid) eingetragen. Wurde nun das
Ganze in 1500 ml Dioxan eingegossen, fielen 4,73 g des gewünschten polymeren Metallkomplexes aus. Während des
gesamten Reaktionsverlaufs wurde der in dem Lösungsmittel enthaltene Sauerstoff durch Durchperlenlassen von gasförmigem
Stickstoff ausgetrieben. Die Umsetzung erfolgte unter Stickstoffatmosphäre.
Die Beispiele 7 und 8 betreffen Fälle, in denen der polymere Ligand aus einem teilweise quaternisierten Polyvinylpyridin
bestand. Unter entsprechenden Bedingungen wie in den Beispielen 7 und 8 wurden weitere Versuche
durchgeführt, wobei andere wasserlösliche polymere Verbindungen, nämlich ein teilweise quaternisiertes Polyvinylimidazol
(Polymerisationsgrad: 50; Quaternisierungsgrad: 20%; Quaternisierungsmittel: Benzylchlorid), ein
Mischpolymeres aus 4-Vinylpyridin und N-Vinylpyrrolidon
-33-5098 3 9/0909
im Molverhältnis 0,3 : 0,7, Poly-L-lysinhydrochlorid (Polymerisationsgrad:
100) und Polyäthylenimin (Molekulargewicht: 30000; Gehalt an primären Aminogruppen: 40 Mol-%),
und andererseits andere monomere Metallkomplexe verwendet wurden. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle IV zusammengestellt:
-34-
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Tabelle IV - Synthese wasserlöslicher polymerer Metallkomplexe (Form I)
Monomerer Metall | teilweise qua- | polymerer Ligand | (Molekulargewicht) | Poly-L-ly- | Polyäthylen- |
komplex | ternisiertes | teilweise qua- | Mischpolymeres | sinhydro- | imin (30000) |
Polyvinylpyri- din (7500) |
ternisiertes | aus 4-Vinylpyri- | chlorid | ||
4,85 | Polyvinylimi- | din und N-Vinyl- | (5000) | ||
dazol (9000) | pyrrolidon (5000) | 2,90 | 2,32 | ||
Fe(II)-porphyrin | 4,80 | 5,50 | 10,1 | ||
Co(ll)-dimethyl- | 4,90 | 2,75 | 2,23 | ||
m glyoxim | , 5,12 | 11,2 | 2,60 | 2,18 | |
° Co(II)-acetylaceton | 4,72 | 5,47 | 11,5 | ||
S Ni(II)-dimethyl- | 6,85 | 2,80 | 2,25 | ||
ω glyoxim | 5,05 | 10,7 | 4,35 | 2,40 | |
^. Mn(II)-phthalocyanin | 6,90 | 13,6 | |||
Fußnote: Der monomere Metallkomplex wurde in einer Menge von 3,8 χ 10 Molen, der
polymere Ligand in einer Menge von 3,8 χ 10 Molen verwendet.
polymere Ligand in einer Menge von 3,8 χ 10 Molen verwendet.
O OO OO
Das gemäß Beispiel 1 reduzierte polymere Pyridinhämochrom
wurde in einem Lösungsmittelgemisch aus Methanol und Dimethylformamid
im Volumenverhältnis 7 : 3 gelöst, wobei eine Lösung von 1,0 χ 10 Mol/l, bezogen auf die Hämkonzentration,
erhalten wurde.
In die erhaltene Lösung wurde so lange Sauerstoff eingeleitet,
bis sie gesättigt war. Nun wurde das Absorptionsspektrum im sichtbaren Bereich aufgenommen. Wie aus Figur
2 hervorgeht, erschien bei 402 nm eine neue Absorptionsbande. Wurde in die Lösung gasförmiger Stickstoff eingeleitet,
verschob sich die Absorption wieder von 402 nm auf ursprünglich 418 nm. Dieselben Ergebnisse wurden mit einer
Lösung erhalten, die selbst nach dem Eingefrieren und Entlüften ein Absorptionsmaximum bei 418 nm aufwies. Dies beweist,
daß die Absorptionsbande bei 402 nm einem mit Sauerstoff beladenen Metallkomplex, in dem molekularer Sauerstoff
an der axialen Koordinationsstelle des Häms gebunden
ist, entspricht.
In entsprechender Weise durchgeführte Versuche mit dem reduzierten
polymeren Imidazolhämochromogen bestätigten die Bildung eines mit Sauerstoff beladenen Hämkomplexes. Weiterhin
wurden die Menge an adsorbiertem Sauerstoff und die Adsorptionsgeschwindigkeit mittels eines Warburg-Manometers
durch Gasvolumenanalyee ermittelt. Hierbei zeigte es sich, daß der polymere Hämkomplex bezüglich
der Sauerstoffaufnahme weit aktiver war als der entsprechende monomere Hämkomplex. (vgl. die folgende Tabelle V).
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Tabelle V - Geschwindigkeitskonstanten der Sauerstoff
auf nähme und Grade der Sauerstoffsättigung von Pyridin- und Imidazolhämo
chromen
Axialer Ligand Geschwindigkeits- prozentualer Grad
konstante der der Sauerstoff-Sauerstoffaufnahme Sättigung kx# (sec-1)
Pyridin 0,99 60
Polyvinylpyridin (Molekulargewicht: 5000) 1,86 91
Imidazol 4,78 63
Polyvinylimidazol (Molekulargewicht: 6000) 7,76 93
Wurde ein gemäß Beispiel 5 hergestellter Film bei Raumtemperatur in einen Stickstoffgasstrom gelegt, erschien im
sichtbaren Bereich eine typische Absorptionsbande des reduzierten Pyridinhämochroms. Wurde der Film Sauerstoff
oder Luft ausgesetzt, wurde an dem Film langsam Sauerstoff adsorbiert, was sich in einer für den mit Sauerstoff
beladenen Hämkomplex charakteristischen Absorptionsbande äußerte. Dieses Sauerstoffaustauschphänomen kam und verschwand
reversibel. Wenn nämlich der Film erneut in einen Inertgasstrom gelegt oder erhitzt wurde, zeigte der Film
die ursprüngliche Absorptionsbande des reduzierten Pyridinhämochroms.
Dieser Sauerstoffadsorptions- und -desorptionszyklus
ließ sich viele Male wiederholen. Dasselbe Phänomen wurde mit einem aus anderen polymeren Komplexen,
in denen das Harn eingebettet war, hergestellten Film beobachtet.
-37-509 8 39/0909
Ein Glasrohr eines Innendurchmessers von 10 mm und einer Länge von 100 cm wurde, wie in Figur 3 dargestellt, mit
500 g eines gemäß Beispiel 5 hergestellten pulverförmi- gen polymeren Metallkomplexes einer Teilchengröße von etwa
1 mm gefüllt. Die Füllung bestand aus einem Hämkomplex,
der in einen Polyionenkomplex aus teilweise mit Benzylchlorid quaternisiertem Polyvinylpyridin und Poly(methacrylsäure)
eingebettet war. Hierauf wurde eine Sauerstofffixiervorrichtung zusammengebaut. Bei der in Figur 3 dargestellten
Sauerstoffixiervorrichtung sind mit 2, 3, 4 und 5 Hähne, 6 ein Durchflußmeßgerät, 7 eine Pumpe und 8 ein
1000 ml fassender, evakuierter Kolben zur Aufnahme von Sauerstoff bezeichnet. Die Pumpe 7 lief, während die Hähne
2 und 3 offen, der Hahn 5 geschlossen und der Hahn 4 zur Pumpe 7 hin geöffnet waren. Durch das Glasrohr 1 wurde
1 h lang Luft mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 1 ml/min strömen gelassen. Hierauf wurden die Hähne 2 und
3 geschlossen, der Hahn 4 zu dem evakuierten Kolben 8 hin geöffnet und der Hahn 5 ebenfalls geöffnet. Dann wurde
der an die pulverförmige Hämkomplexfüllung im Glasrohr 1 adsorbierte Sauerstoff desorbiert und in den evakuierten
Kolben 8 gesaugt. Die Menge an auf diese Weise gesammelten Sauerstoffs betrug etwa 80 ml. Weitere Versuche, wurden
mit anderen polymeren Metallkomplexen durchgeführt, wobei die in der folgenden Tabelle VI zusammengestellten
Ergebnisse erhalten wurden.
-38-
509839/0909
Tabelle VI - Adsorption von Sauerstoff an polymere Hämkomplexe
Polykation (Mole- Polyanion (Molekulargewicht) kulargewicht) Poly(me- Poly(acryl- Poly(glu- Pectin-
thacryl- säure) tamin- säure säure) (100000) säure) (70000)
(120000) (50000)
QPVP (7500) | 77,6 | 82,2 | 66,2 | 57,2 |
QPVI (9000) | 80,4 | 85,1 | 68,2 | 58,8 |
Fußnoten: |
1. Die numerischen Vierte bezeichnen die Mengen an Sauerstoff
in ml, die bei einem einzigen Versuch entsprechend Beispiel 11 aufgefangen wurden.
2. QPVP = teilweise (50%) mit Benzylchlorid quaternisier-
tes Polyvinylpyridin
QPVl = teilweise (50%) durch Benzylchlorid quaternisiertes
Polyvinylimidazol.
Es wurde die Wechselwirkung zwischen dem gemäß Beispiel 7 hergestellten polymeren Pyridinhämochrom und Sauerstoff
in Wasser, bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck, bestimmt. Es wurde ein Lösungsmittelgemisch aus Wasser und
Dimethylformamid im Volumenverhältnis 9 : 1 verwendet, in dem teilweise quaternisiertes Polyvinylpyridin (Polymerisationsgrad:
98; Quatemisierungsgrad: 23%; Quaternisierungsmittel:
Benzylchlorid) enthalten war. Bezogen auf Pyridin, betrug die Konzentration 1,3 x 10"* Mol/l; die
Konzentration des Hämkomplexes war auf 1,0 χ 10"5 Mol/l
eingestellt worden.
-39-509839/0909
Das Lösungsgemisch wurde dann mit Sauerstoff-gesättigtem
Wasser gemischt. Sofort wurden die zeitlichen Änderungen in einem Soret-Bereich mittels eines Schnellabtastspektralphotometers
aufgezeichnet. Hierbei zeigte es sich, daß die auf das reduzierte Pyridinhämochrom zurückzuführende Absorptionsbande
bei 422 nm schrittweise abnahm, während die auf den mit Sauerstoff beladenen Komplex zurückzuführende
Absorptionsbande schrittweise durch den isosbestischen Punkt auf 406 nm zunahm. Die Adsorption des Sauerstoffs
durch das Häm in dem Lösungsmittel schritt rasch fort und
war in etwa 0,5 s beendet.
Wurde die Messung in einer wäßrigen Lösung nach einem abgestoppten
Strömungsverfahren durch Ermittlung der Zeit, in der die auf den mit Sauerstoff beladenen Komplex zurückzuführende
Absorptionsbande bei 406 nm stabil blieb, durchgeführt, variierte diese Stabilisierungsdauer mit
der Zeit (vgl. Figur 4). Wenn nämlich monomeres Pyridin
ohne einen polymeren Liganden an einen axialen Liganden gebunden war, begann die Absorptionsbande bei 406 nm in
weniger als 1 s abzufallen (Kurve 1). Wenn dagegen teilweise
quaternisiertes Polyvinylpyridin in einer wäßrigen Lösung mit einer auf 0,1 eingestellten Ionenstärke verwendet
wurde, blieb die Absorptionsbande bei 406 nm etwa 50 s lang stabil (Kurve 2). Wenn weiterhin zur elektrostatischen
Wechselwirkung mit dem teilweise quaternisierten Polyvinylpyridin fähige Poly(methacrylsäure) zugesetzt
wurde, blieb die Absorptionsbande bei 406 nm selbst über etwa 50 min hinweg sehr stabil. Wenn anstelle des polymeren
Liganden ein oberflächenaktives Mittel, nämlich Natriumlaurylsulfat,
in einer größeren Menge als der kritischen Mizellenkonzentration verwendet wurde, blieb eine
-40-
509839/0909
Lichtabsorptionsbande bei 402 nm über etwa 30 s hinweg stabil.
Dieselben Ergebnisse wurden bei Versuchen, bei denen als polymere Hämkomplexe solche, die durch Umsetzen von Protohäm
mit einem polymeren Liganden, wie teilweise quaternisiertem Polyvinylimidazol, einem Mischpolymeren aus 4-Vinylpyridin
und N-Vinylpyrrolidon, einem Mischpolymeren aus 5-Vinylimidazol und N-Vinylpyrrolidon, Poly-L-lysinhydrochlorid
oder Polyäthylenimin, oder durch Umsetzen von Protohäm mit einem von einem Mischpolymeren aus p-Chlormethylstyrol
mit N-Vinylpyrrolidon stammenden polymeren Grignard-Reagens erhalten wurden, mit zur Wechselwirkung mit einem
in geeigneter Weise verwerten polymeren Liganden fähigen Verbindungen verwendet wurden, erhalten. Die Ergebnisse
dieser Versuche sind in der folgenden Tabelle VII zusammengestellt:
-41-
S09839/0909
Tabelle VII - Stabilität von mit Sauerstoff beladenen polymeren Hämkomplexen
zweiter Bestandteil
. Polymerer Ligand (Molekulargewicht)
teilweise teilweise Mischpolymeres Mischpdy-
quaterni- quaterni- aus 4-Vinylpy-
siertes siertes ridin und N-
Polyvinyl- Polyvinyl- Vinylpyrrolidon
pyridin imida2ol (5000)
(7500) (9000)
PoIy-L-lysin-
meres aus
5-Vinylimi- hydrodazol und chlorid N-Vinylpyr- (10000) rolidon
■ —
5-Vinylimi- hydrodazol und chlorid N-Vinylpyr- (10000) rolidon
■ —
PoIy-
äthy-
len-
imin
(30000)
Mischpolymeres aus Chlormethyl styrol und N-Vinylpyrrο-lidon
(5500)
OT O Cß OO CO CO
NaCl Poly(methacrylsäure) (120000) 3000
Polystyrolsulfon-
säure (100000) 9000 Poly(glutaminsäure)
(50000)
30
1800
6000
60 χ 8 χ 10
2000
2000
1500
500
300
Die numerischen Werte in der Tabelle bedeuten die Dauer (in s) der Stabilität einer Absorptionsbande bei 406 nm.
CD OO GO
Gemäß Beispiel 12 zeigten die durch Ändern der Arten der polymeren Ligandenzusätze und deren Kombinationen hergestellten
mit Sauerstoff beladenen polymeren Metallkomplexe unterschiedliche Stabilitätsgrade. Die Ursache
(hierfür) wurde durch Analyse der einzelnen Elementarreakiionen bei der Wechselwirkung zwischen dem Zentralmetall
und Sauerstoff untersucht.
Im folgenden wird nun ein Fall beschrieben, in welchem der monomere Metallkomplex aus Harn bestand und der polymere
Ligand aus einem teilweise quaternisierten Polyvinylpyridin gebildet wurde. Zunächst wurde ein Lösungsmittelgemisch
aus Wasser und Dimethylformamid im Volumenverhältnis 9 : 1 hergestellt. Die Konzentration des teilweise
quaternisierten Polyvinylpyridins (Polymerisationsgrad: 98; Quaternisierungsgraaj 23%; Quaternisierungsmittel;
Benzylchlorid) auf 1,3 x 10"J Mol/l, bezogen auf Pyridin,
eingestellt. Die Hämkonzentration in dem Lösungsmittelgemisch wurde auf 1,0 χ 10"^ Mol/l eingestellt. Nun
wurde die Lösung mit verschieden konzentrierten Lösungen Poly(methacrylsäure) (Polymerisatiönsgrad: 200) gemischt,
wobei eine Reihe von Lösungen erhalten wurde, in denen die Kationen- und Anionenbereiche unterschiedliche Molverhältnisse
aufwiesen.
Wie in Figur 4 wurden die bei den verschiedenen Lösungen beim Inberührungbringen mit Sauerstoff erfolgenden zeitlichen
Änderungen in der Absorptionsbande bei 406 nm bestimmt.
+ ) dargestellt, -43-
50S839/0909
Die Konstante k_ der Sauerstoffaufnahmegeschwindigkeit
Sl
und die Konstante k. der Oxidationsgeschwindigkeit wurden
aus der graphischen Darstellung der ersten Ableitung der Absorptionszunahme bei 406 nm im ersten Teil der .Kurve 2
(von Figur 4) und der Absorptionsabnahme bei 406 nm im hinteren Teil der Kurve 2 (von Figur 4) bestimmt. Die
Ergebnisse zeigt Figur 5. K_ stellt die Geschwindigkeits-
3.
konstante der Sauerstoffaufnähme, kd die Geschwindigkeitskonstante
der irreversiblen Oxidation dar - vgl. folgende Gleichung:
. O=O Q-d&
Fe(II) + O2 * [Fe(II) <-► Fe(III)I * Fe(III) +
Der Ausdruck "Rre-in in der oberen Hälfte von Figur 5 bezeichnet
das Verhältnis der reduzierten Viskosität eines Lösungsgemischs.aus Poly(methacrylsäure) und teilweise
quaternisiertem Polyvinylpyridin zur Summe der reduzierten Viskosität der Poly(methacrylsäure) und des teilweise
quaternisierten Polyvinylpyridins. Der Ausdruck R , ergibt sich aus der folgenden Gleichung:
Π /C(QPVP + PMAA)
rel * η VC (QPVP) + η /C(PMAA)
. 5P 5P
Wie aus Figur 5 hervorgeht, erhöht sich bei Zugabe der Poly(methacrylsäure) die elektrostatische Wechselwirkung
zwischen den Polymerenketten, was zu einer Abnahme der Viskosität eines komplexen Systems und " merklichen
Schrumpfung der Polymerenkette führt. Die Folge davon ist, daß das Häm in die hydrophobe Einbuchtung bzw. Höhle
eines aus einer Reihe von Polymerenketten bestehenden
, . -44-
) einer
Bereichs eingeschlossen und damit die Entladung des mit Sauerstoff beladenen Komplexes, d.h. eine irreversible
Oxidation des Zentralmetalls, unterdrückt wird. Hierdurch wird der Wert kd klein, d.h. der mit Sauerstoff
beladene Komplex bleibt über lange Zeit hinweg stabil." Der Sauerstoff, der in ladungsfreiem Zustand ein kleines
Molekül besitzt, wird durch die Bedingungen (Hydrophobizität, sterische Faktoren und dergleichen) eines aus
einem Polymeren und einem darin eingeschlossenen Häm bestehenden Systems, wenn überhaupt, nur geringfügig beeinträchtigt.
Da ferner die Sauerstoffauf nahmereaktion zwischen nicht geladenen Substanzen (Häm und O2 sind
normal nicht geladen) stattfindet, ist der Wert k praktisch konstant.
Selbst wenn anstelle eines polymeren Liganden im Beispiel 13 ein oberflächenaktives Mittel verwendet wird, läßt
sich ein entsprechender Effekt bezüglich des Einschlusses des Zentralmetalls des polymeren Komplexes in die
hydrophobe Einbuchtung bzw. Höhle erwarten.
Es wurden entsprechende Versuche wie im Beispiel 13 durchgeführt, um mit verschiedenen Lösungen, die durch Zusatz
von Natriumlaurylsulfat in verschiedenen Konzentrationen zu zahlreichen Lösungsgemischen aus Wasser und Dimethylformamid
im Molverhältnis 9 : 1, in denen die Hämkonzentration auf 1,0 χ 10~5 Mol/l und die Pyridinkonzentration
auf 1,0 χ 10 Mol/l eingestellt worden waren, hergestellt wurden, die k - und ko-Werte zu bestimmen. Die Ergebnisse
sind in Figur 6 dargestellt. Die Änderungen in der Ab-
50§839/0909
sorption durch das Pyridinhämichrom "bei 408 nm wurden
auch für verschiedene Konzentrationen Natriumlaurylsulfat
aufgetragen, wobei die Ergebnisse in der oberen Hälfte von Figur 6 dargestellt sind. Die Ergebnisse bestätigten,
daß bei Verwendung von Natriumlaurylsulfat in Konzentrationen von etwa 8,0 χ 10~* Mol/l Mizellen gebildet
werden und das Harn in dem hydrophoben Bereich dieser Mizellen eingeschlossen wird. Der k^-Wert nahm in der Umgebung
dieser Konzentration scharf ab. Dies beruht vermutlich darauf, daß infolge des Einschlusses des Häms in
den hydrophoben Bereich wie im vorhergehenden Falle die statische Anziehung von Ionenpaaren zwischen Eisen und
Sauerstoff mit der dadurch bedingten Abnahme des kd-Wertes
zunahm. Es wurden ferner noch Versuche durchgeführt, in denen das Natriumlaurylsulfat durch NaCl ersetzt wurde.
Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in Figur 7 graphisch dargestellt.
Es wurde schließlich noch die Sauerstoffadsorption in einer gepufferten Phosphorsäurelösung (pH-Wert: 12) bei
einer Temperatur von 3O0C bestimmt. Gearbeitet wurde mit
einem Poly-L-lysin/Häm-Komplex, der durch Umsetzen von
ein Molekulargewicht von 10000 aufweisendem Poly-L-lysin
in einer Konzentration von 4,55 x 10~2 Mol/l mit Fe(II)-porphyrin in einer Konzentration von 6,00 χ 10 Mol/l,
und ferner mit einem weiteren Komplex, der durch Umsetzen des genannten Poly-L-lysin/Häm-Komplexes mit einem
ein Molekulargewicht von 25000 aufweisenden Polyäthylenglykol (zur Wechselwirkung mit dem Komplex fähige Verbindung)
in einer Konzentration von 6,00 χ 10" Mol/l her-
-46-
509839/0909
gestellt worden waren. Die Ergebnisse sind in Figur 8 graphisch dargestellt.
Die auf den Poly-L-lysin/Häm-Komplex zurückzuführende Sauerstoffadsorptionskurve
ist, wie aus Figur 8a hervorgeht, S-förmig. Im Gegensatz dazu ist die Sauerstoffadsorptionskurve
des Polyäthylenglykol/Poly-L-lysin/Häm-Komplexes
rechtwinklig hyperbolisch (b), was darauf hindeutet, daß letzterer Komplex bei der Sauerstoffadsorption einen geringeren
allosterischen Effekt besitzt. In der folgenden Tabelle VIII sind ein für den allosterischen Effekt^und die
Änderung -^F in der durch die Sauerstoffadsorption freigesetzten
freien Energie^repräsentativer Parameter η (Hill-Konstante
^angegeben. Weitere Versuche wurden durchgeführt, in denen der polymere Ligand aus Polyvinylpyridin und
einer zur Wechselwirkung damit geeigneten Verbindung in Form von Poly (glutaminsäure) bestanden·.
Tabelle VIII - Parameter η (Hill-Konstante) des durch
einen Polymeres/Häm-Komplex aisgeübten
allosterischen Effekts (gemessen in einer gepufferten Phosphorsäurelösung eines pH-Werts von 12) und Änderung der
entbundenen freien Energie
Polymerer Ligand (Mole- Hill-Konstante -/\F
kulargewicht) (n) (Kcal/Mol)
Poly-L-lysin (1OOOO) 2,05 11,1
Poly-L-lysin + Polyäthylen-
glykol (25000) 1,39 7,0
Polyvinylpyridin* (5000) 1,13 2,6
Poly-L-lysin + Poly(glutaminsäure) (50000) 1,84 10,2
* gemessen in Dimethylformamid.
-47-
509839/0909 .
Claims (44)
1. Polymerer Metallkomplex, dadurch gekennzeichnet, daß
sein Zentralmetall aus einem Übergangsmetall niedriger Valenz aus den Gruppen VIA, VIIA, VIII, IB und HB
der vierten bis sechsten Perioden des Periodensystems besteht, daß sein planarer Ligand aus einem Chelatliganden
in Form eines bi-, ter- und/oder quadridentatmonomeren Liganden besteht und daß sein axialer Ligand
aus einem polymeren Liganden mit einer funktioneilen Gruppe mit Koordinationsfähigkeit besteht.
2. Polymerer Metallkomplex nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Übergangsmetall aus Cr(II), Mn(II), Fe(II), Co(II), Ni(II), Cu(I), Zn(Il), Ir(II) oder
Pt(II) besteht.
3. Polymerer Metallkomplex nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Chelatligand aus einem Bidentat-Liganden in Form von Histidin, p-(2-Pyrrolylmethylenimino)styrol,
3-(2-Pyrrolylmethylenimino)propen-1, Dimethylglyoxim,
Acetylaceton, Bis(salicylaldehyd)äthylendiamin, Indigo, Äthylendiamin, Bis(acetylaceton)äthylendiamin,
Bipyridyl oder Phenanthrolin besteht.
4. Polymerer Metallkomplex nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Chelatligand aus einem Terdentat-Liganden in Form von Diäthylentriamin, Iminodiessigsäure
oder Nitrilotriessigsäure besteht.
5. Polymerer Metallkomplex nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Chelatligand aus einem Quadri-
- 48 509839/0909
dentat-Liganden in Form eines Porphyrins, von Chlorophyllin,
Porphyradin oder Phthalocyanin besteht.
6. Polymerer Metallkomplex nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der polymere Ligand eine funktionel-Ie Gruppe in Form einer primären Aminogruppe, sekundären
Aminogruppe, tertiären Aminogruppe, eines heterocyclischen Rings mit einem Stickstoffatom als Ringbestandteil,
einer Schiff'sehen Base, einer Carbonsäuregruppe
oder einer Hydroxylgruppe enthält.
7. Polymerer Metallkomplex nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der polymere Ligand eine funktioneile Gruppe in Form einer primären Aminogruppe, sekundären
Aminogruppe, tertiären Aminogruppe, eines heterocyclischen Rings mit einem Stickstoffatom als Ringbestandteil,
einer Schiff'sehen Base, einer Carbonsäuregruppe
oder einer Hydroxylgruppe enthält.
8. Polymerer Metallkomplex nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der polymere Ligand eine funktioneile Gruppe in Form einer primären Aminogruppe, sekundären
Aminogruppe, tertiären Aminogruppe, eines heterocyclischen Rings mit einem Stickstoffatom als Ringbestandteil,
einer Schiff'sehen Base, einer Carbonsäuregruppe oder einer Hydroxylgruppe enthält.
9. Polymerer Metallkomplex nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der polymere Ligand aus einem Homo- oder Mischpolymeren von Vinylpyridin oder Vinylimidazol
oder einer Polyaminosäure besteht.
10. Polymerer Metallkomplex nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der polymere Ligand aus einem Homo-
- 49 509839/0909
oder Mischpolymeren von Vinylpyridin oder Vinylimidazol
oder einer Polyaminosäure besteht.
11. Polymerer Metallkomplex nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der polymere Ligand aus einem Homo- oder Mischpolymeren von Vinylpyridin oder Vinylimidazol
oder einer Polyaminosalze besteht.
12. Polymerer zusammengesetzter Metallkomplex, dadurch gekennzeichnet,
daß er einen polymeren Metallkomplex mit einem Zentralmetall in Form eines Übergangsmetalls
niedriger Valenz aus den Gruppen VIA, VIIA, VIII, IB und HB der vierten bis sechsten Perioden des Periodensystems,
einem planaren Liganden in Form eines Chelatliganden, bestehend aus einem bi-, ter- oder quadridentat-monomeren
Liganden, und einem axialen Liganden in Form eines polymeren Liganden mit einer funktioneilen
Gruppe mit Koordinationsfähigkeit, und eine oder mehrere Additionsverbindung(en), die zur Reaktion mit dem
polymeren Metallkomplex fähig ist (sind), enthält.
13. Polymerer zusammengesetzter Metallkomplex, nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Additionsverbindung aus einem Polyanion besteht.
14. Polymerer zusammengesetzter Metallkomplex nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyanion
aus einer Säure, bestehend aus Poly(acrylsäure), PoIy-(methacrylsäure),
Poly(itaconsäure), Poly(glutaminsäure), einer Pectinsäure und/oder einer Alginsäure,
besteht.
- 50 -
509839/0909
15. Polymerer zusammengesetzter Metallkomplex nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Additionsverbindung aus einer wasserstoffbindenden polymeren
Verbindung mit einer Gruppe, bestehend aus einem aromatischen Ring mit einem Stickstoffatom als Ringbestandteil,
einer Aminogruppe, einer Amidgruppe, einer Carbonylgruppe, einer Carboxylgruppe, einer Hydroxyäthylgruppe,
einer Formylgruppe, einer Hydroxylgruppe und/oder einer Äthergruppe, besteht.
16. Polymerer zusammengesetzter Metallkomplex nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Additionsverbindung aus einem Elektronendonator-Polymeren oder
einem Elektronenakzeptor-Polymeren besteht.
17. Polymerer zusammengesetzter Metallkomplex nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Elektronendonator-Polymere
aus einem Vinylpyridin- oder Vinylimidazol-Homopolymeren
oder einem Mischpolymeren der genannten Monomeren mit einem Styrolderivat, Vinylcarbazol,
Vinylnaphthalin und/oder Vinylpyren besteht.
18. Polymerer zusammengesetzter Metallkomplex nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Elektronenakzeptor-Polymere
aus einem Mischpolymeren von Vinylpyridin und/oder Vinylimidazol mit Acglnitril, Fumaronitril
und/oder Maleinsäureanhydrid besteht.
19. Polymerer zusammengesetzter Metallkomplex nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Additionsverbindung aus einem oberflächenaktiven Mittel in
Form von Natriumlaurylsulfat und/oder Cetyltrimethylammoniumchlorid besteht.
- 51 509839/0909
20. Polymerer zusammengesetzter Metallkomplex nach Anspruch
12, dadurch gekennzeichnet, daß die Additionsverbindung aus einem monomeren Neutralsalz besteht.
21. Polymerer zusammengesetzter Metallkomplex nach Anspruch
20, dadurch gekennzeichnet, daß das monomere Neutralsalz aus Natriumchlorid, Natriumbromid oder
Natriumperchlorat besteht.
22. Polymerer zusammengesetzter Metallkomplex nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Übergangsmetall aus Cr(II), Mn(II), Fe(II), Co(II), Ni(Il),
Cu(I) und Zn(Il) besteht.
23. Polymerer zusammengesetzter Metallkomplex nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Chelatligand
aus Histidin, p-(2-Pyrrolylmethylenimino)styrol, 3-(2-Pyrrolylmethylenimino)propen-1, Dimethylglyoxim,
Acetylaceton, Bis(salicylaldehyd)äthylendiamin, Indigo, Äthylendiamin, Bis(acetylaceton)äthylendiamin, Bipyridyl,
Phenanthrolin, Diäthylentriamin, Iminodiessigsäure, Nitrilotriessigsäure, Nitriloessigsäure, einem
Porphyrin, Chlorophyllin, Porphyradin oder Phthalocyanin, und der polymere Ligand aus einem Homo- oder Mischpolymeren
von Vinylpyridin oder Vinylimidazol oder einer Polyaminosäure bestehen.
24. Polymerer zusammengesetzter Metallkomplex nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Reaktion
mit dem polymeren Metallkpmplex fähige Additionsverbindung aus Poly(acrylsäure), Poly(methacrylsäure),
Poly(itaconsäure), Poly(glutaminsäure), einer Pectinsäure, einer Alginsäure, Polyvinylalkohol, PoIy-
- 52 5098 39/0909
äthylenglykol, einem Homo- oder Mischpolymeren von Vinylpyridin, Vinylimidazol und N-Vinylpyrrolidon, einem
Mischpolymeren von Vinylimidazol oder Vinylpyridin mit einem Styrolderivat, Vinylcarbazol, Vinylnaphthalin,
Vinylpyren, Acrylnitril, Fumaronitril oder Maleinsäureanhydrid, Natriumlaurylsulfat, Cetyltrimethylammoniumchlorid,
Natriumchlorid, Natriumbromid und/oder Natriumperchlorat besteht.
25. Verfahren zur Herstellung eines polymeren Metallkomplexes, dadurch gekennzeichnet, daß man (A) einen monomeren
Metallkomplex, dessen Zentralmetall aus einem Übergangsmetall niedriger oder hoher Valenz aus den Gruppen
VIA, VIIA, VIII, IB und HB der vierten bis sechsten Perioden des Periodensystems und dessen Ligand aus irgendeinem
Bi-, Ter- oder Quadridentat-Chelatliganden bestehen, mit einem polymeren Liganden umsetzt, um den
axialen Liganden des monomeren Metallkomplexes durch den betreffenden polymeren Liganden auszutauschen, oder
daß man (B) die restliche Gruppe einer polymeren Verbindung unter Ausbildung einer £ -Bindung zwischen Kohlenstoff
und Metall an das Zentralmetall des monomeren Metallkomplexes bindet, wobei man, sofern das Zentralmetall
des monomeren Metallkomplexes aus einem Übergangsmetall hoher Valenz besteht, dieses vor, nach oder
gleichzeitig mit der Durchführung der Umsetzung (A) oder (B) durch chemische Reaktion mit Hilfe eines Reduktionsmittels
oder auf elektrischem Wege mittels einer Elektrode zu einem Zentralmetall niedriger Valenz
reduziert.
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß man die polymeren und monomeren Liganden im Molverhältnis
1 : 1 bis 10000 : 1 einsetzt.
509839/0909
27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß man die polymeren und monomeren Liganden im Molverhältnis
100 : 1 bis 1000 : 1 einsetzt.
28. Verfahren nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß man als monomeren Metallkomplex ein Häm, Co(Il)-DMG
oder Co(ll)-acac und als polymeren Liganden einen solchen mit einer Gruppe, bestehend aus einer primären Aminogruppe,
einer sekundären Aminogruppe, einer tertiären Aminogruppe, einem heterocyclischen Ring mit einem
Stickstoffatom als Ringbestandteil, einer Schiff'sehen
Base, einer Carboxylgruppe und/oder einer Hydroxylgruppe, verwendet.
29. Verfahren nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß man als polymeren Liganden ein Homo- oder Mischpolymeres
von Vinylpyridin oder Vinylimidazol oder eine Polyamino säure verwendet.
30. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die restliche (freie) Gruppe der polymeren Verbindung
in Form einer halogenierten Alkylgruppe, einer Hydroxylgruppe oder einer Carbonylgruppe vorliegt.
31. Verfahren nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß
die restliche Gruppe der polymeren Verbindung aus einem Mischpolymeren von p-(Chlormethyl)styrol oder Chloräthyl
vinyläther mit N-Vinylpyrrolidon, Acrylamid oder Acrylsäure besteht.
32. Verfahren zur Herstellung eines polymeren zusammengesetzten Metallkomplexes, dadurch gekennzeichnet, daß
man (A) einen monomeren Metallkomplex, dessen Zentral-
- 54 509839/0909
metall aus einem Übergangsmetall niedriger oder hoher Valenz aus den Gruppen VIA, VIIA, VIII, IB und HB der
vierten bis sechsten Perioden des Periodensystems und dessen Ligand aus irgendeinem Bi-, Ter- oder Quadridentat-Chelatliganden
bestehen, mit einem polymeren Liganden umsetzt, um den axialen Liganden des monomeren
Metallkomplexes durch den betreffenden polymeren Liganden auszutauschen, oder daß man (B) die restliche
Gruppe einer polymeren Verbindung unter Ausbildung einer ö -Bindung zwischen Kohlenstoff und Metall an
das Zentralmetall des monomeren Metallkomplexes bindet und daß man (C) den erhaltenen polymeren Metallkomplex
mit einer zur Reaktion (mit diesem) fähigen Verbindung reagieren läßt, um das polymere Metallkömplexsystem
zu stabilisieren, wobei man, sofern das Zentralmetall des monomeren Metallkomplexes aus einem Übergangsmetall
hoher Valenz besteht, das Zentralmetall durch chemische Umsetzung mittels eines Reduktionsmittels
oder auf elektrischem Wege mittels einer Elektrode vor, nach oder gleichzeitig mit der Umsetzung (C)
in einen Zustand niedriger Valenz reduziert.
33. Verfahren nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß man als zur Reaktion fähige Verbindung ein Polyanion
verwendet.
34. Verfahren nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, daß man als Polyanion Poly(acrylsäure), Poly(methacrylsäure),
Poly(itaconsäure), Poly(glutaminsäure), eine Pectinsäure und/oder eine Alginsäure verwendet.
35. Verfahren nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß man als zur Reaktion fähige Verbindung eine wasserstoff-
- 55 509839/0909
251108a
bindende polymere Verbindung mit einer Gruppe in Form eines aromatischen Rings mit einem Stickstoffatom als
Ringbestandteil, einer Aminogruppe, einer Amidgruppe,
einer Carbonylgruppe, einer Carboxylgruppe, einer Hydroxyäthylgruppe,
einer Formylgruppe oder einer Hydroxylgruppe verwendet.
36. Verfahren nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß man als zur Reaktion fähige Verbindung ein Elektronendonator-Polymere
s oder ein Elektronenakzeptor-Polymeres verwendet.
37. Verfahren nach Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet, daß man als Elektronendonator-Polymeres ein Homopolymeres
von Vinylpyridin oder Vinylimidazol oder ein Mischpolymeres dieser Monomeren mit einem Styrolderivat, Vinylcarbazol,
Vinylnaphthalin und/oder Vinylpyren verwendet .
38. Verfahren nach Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet, daß man als Elektronenakzeptor-Polymeres ein Mischpolymeres
aus Vinylpyridin oder Vinylimidazol mit Acrylnitril, Fumaronitril oder Maleinsäureanhydrid verwendet.
39. Verfahren nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß man als zur Reaktion fähige Verbindung ein oberflächenaktives
Mittel in Form von Natriumlaurylsulfat oder Cetyltrimethylammoniumchlorid verwendet.
40. Verfahren nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß man als zur Reaktion fähige Verbindung ein monomeres
Neutralsalz verwendet.
- 56 -
509839/0909
41. Verfahren nach Anspruch 40, dadurch gekennzeichnet, daß
man als monomeres Neutralsalz Natriumchlorid, Natriumbromid oder Natriumperchlorat verwendet.
42. Verfahren nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß das Übergangsmetall aus Cr(II), Mn(II), Fe(II), Co(II),
Ni(II), Cu(I) und Zn(Il) besteht.
43. Verfahren nach Anspruch 42, dadurch gekennzeichnet, daß der Chelatligand aus Histidin, p-(2-Pyrrolylmethylenimino)styrol,
3-(2-Pyrrolylmethylenimino)propen-1, Dimethylglyoxim, Acetylaceton, Bis(salicylaldehyd)äthylendiamin,
Indigo, Äthylendiamin, Bis(acetylaceton)äthylendiamin,
Bipyridyl, Phenanthrolin,Diäthylentriamin, Iminodiessigsäure, Nitrilotriessigsäure, Porphyrin, Chlorophyllin,
Porphyradin oder Phthalocyanin und der polymere Ligand aus dem Homo- oder Mischpolymeren von Vinylpyridin
oder Vinylimidazol oder einer Polyaminosäure bestehen.
44. Verfahren nach Anspruch 43, dadurch gekennzeichnet, daß man als zur Reaktion fähige Verbindung Poly(acrylsäure),
Poly(methacrylsäure), Poly(itaconsäure), Poly(glutaminsäure),
eine Pectinsäure, eine Alginsäure, Polyvinylalkohol, Polyäthylenglykol, ein Homo- oder Mischpolymeres
von Vinylpyridin, Vinylimidazol und N-Vinylpyrrolidon,
ein Mischpolymeres von Vinylpyridin oder Vinylimidazol mit einem Styrolderivat, Vinylcarbazol, Vinylnaphthalin,
Vinylpyren, Acrylnitril, Fumaronitril oder Maleinsäureanhydrid, Natriumlaurylsulfat, Cetyltrimethylammoniumchlorid,
Natriumchlorid, Natriumbromid,
und/oder Natriumperchlorid verwendet.
und/oder Natriumperchlorid verwendet.
509839/0309
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Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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