DE2506347A1 - Verfahren zur herstellung eines fluessigen mittels zum verleimen von festem lignocellulosematerial und seine verwendung - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines fluessigen mittels zum verleimen von festem lignocellulosematerial und seine verwendungInfo
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Description
PATEN I ANWÄLTE 2 5063 A
DR.-ING. VON KFiEISLER DR.-fNG. SCHHNWALD Dr.-In,". HlohoÄc
DR.-iWG.TH. MEYER DR. FUES DIPL.· CHEM. ALEK VON KREISLER
DfPL-CKEM. CAROLA KKLLER &m*m&mm®4m% DIPL-ING. SELTSNG
5 KÖLN 1, DEICHMANNHAUS
Köln, den 13· Februar 1973
Ke/Ax
CHEMOTHiSRM B 0 N D I N G INC.,
76, Rue Henri Vieuxtemps, Lüttich (Belgien).
Verfahren zur Herstellung eines flüssigen Mittels zum
Verleimen von festem Lignocellulosematerial und seine
Verwendung
Die Erfindung betrifft das Verleimen von festen Produkten
aus Holzfaserstoff (Lignocellulose) und die für diesen Zweck verwendeten Verleimungsmittel«
Das Verleimen von Materialien aus Holzfaserstoff, z.B. Holz, wird in großem Umfange großtechnisch, z.B. für
die Herstellung von Lagenholz, Sperrholz, Faserplatten und Spanplatten, angewandt. Bisher -wurden zum Verleimen
Klebstoffe, z.B. Kunstbarzleime auf Harnstoff- oder Phenolformaldehyd-Basis, verwendet, die auf der Oberfläche
des Werkstoffs ausgebreitet oder in anderen V/eise darauf aufgetragen v/erden und in das Holzgefüge eindringen,
wodurch die Verleimung in erster Linie durch den Klebstoff bewirkt wird. Es wurden bereits Verfahren
vorgeschlagen, bei denen die Verbindung durch chemische Reaktionen zwischen Reagentien und dem Holz hergestellt
wird, jedoch haben diese Verfahren keinen Eingang in die Technik gefunden.
Gegenstand der Erfindung ist die Herstellung eines Verleimungsmittels
zum Verbinden von festen Materialien aus Holzfaserstoff nach einem Verfahren, das dadurch
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_ ρ —
gekennzeichnet ist, daß man ein Gemisch, das Holzfaserstoff,
eine Säure, die die Hydrolyse von Kohlenhydraten zu katalysieren vermag, und ein Phenol enthält, erhitzt,
bi3 der Holzfaserstoff im Gemisch wenigstens teilweise verflüssigt ist.
Gemäß einem weiteren Merkmal ist die Erfindung auf das Verbinden von festen Materialien aus Holzfaserstoff
nach einem Verfahren gerichtet, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man auf eine Oberfläche des Materials einen
verflüssigten Holzfaserstoff aufbringt und die Oberflächen des Materials bei erhöhter Temperatur zusammenpreßt.
Als verflüssigter Holzfaserstoff kann das Verleimungsmittel, das gemäß dem vorstehend genannten Merkmal
der Erfindung hergestellt wird, verwendet werden.
Holz ist bekanntlich eine hochpolymere Substanz mit komplizierter Struktur, die aus drei Klassen von Verbindungen,
nämlich Kohlenhydraten (Cellulose), Lignin und extrahierbaren Stoffen besteht. Cellulose ist ein aus
Glucoseeinheiten aufgebautes Polysaccharid. Lignin ist
eine komplizierte Phenolverbindung, deren Struktur noch nicht völlig aufgeklärt worden ist. Das Lignin scheint,
allgemein gesprochen, die Rolle eines Bindemittels für die Cellulosemikrofibrillen zu spielen» Die Aufgabe der
extrahierbaren Stoffe scheint vielfältig zu sein, jedoch ist ihre Aufgabe, das Holz gegen Krankheiten zu schützen,
wahrscheinlich die wichtigste»
Die chemischen Reaktionen, die bei den Abbindesystemen gemäß der Erfindung stattfinden, sind noch nicht völlig
geklärt. Theoretisch können mehrere Reaktionssysteme gleichzeitig vorliegen. Das wichtigste Reaktionssystem
scheint jedoch der hydrolytische Abbau der Polysaccharide durch die Wirkung der Säuren und der des Lignins
durch die Wirkung der Säuren und Phenole zu einfacheren Verbindungen und ihre Repolymerisation zu sein.
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Die Einwirkung von Säuren auf Polysaccharide führt zu einem Abbau zu den die Polysaccharide bildenden Monosacchariden
und zu einer anschließenden v/eiteren Umwandlung der gebildeten einfachen Zucker: Xylosen werden zu
Furfurol dehydratisiert, während Glucose und Mannose zu Hydroxymethylfurfurol dehydratisiert werden. Die
Furane wandeln sich weiter in eine große Vielfalt von chemischen Verbindungen um, und zwar im Falle von Glucose
in Lävulinsäure sowie in schlecht definierte polymere
Humine. Verschiedene Mechanismen der Polymerisation der Hydrolysenprodukte wurden zur Erklärung ihrer Bildung
vorgeschlagen.
Die Einwirkung von Säuren und Phenolen auf Lignin hat die Auflösung des Lignins zu verschiedenen einfachen
Phenolverbindungen zur Folge, die ebenfalls zur Repolymerisation zu Polymerisatep fähig sind.
Die vereinigte Wirkung von Säuren und Phenolen auf Holzfaserstoff ist in erster Linie eine Verflüssigung des
Materials. Diese Verflüssigung kann je nach der Dauer der Behandlung teilweise oder vollständig sein. Verflüssigtes
Holz stellt ein Gemisch von einfachen Abbauprodukten von Kohlenhydraten und Lignin dar. Diese Abbauprodukte
sind zum größeren Teil zur Repolymerisation fähig. Verflüssigter Holzfaserstoff kann daher als Verleimungsmittel
für Holz verwendet werden. Die Abbauprodukte von verflüssigtem Holz können untereinander
polymerisieren oder mit festem Holz reagieren, dessen Oberflächen verleimt werden sollen.
Die Maßnahme der Umsetzung von Holzfaserstoff mit Säuren .und Phenolen kann zum Verleimen von Holz nach mehreren
verschiedenen Methoden ausgenutzt werden. Wenn feiner Holzfaserstoff, z.B. Holzmehl, mit einem Gemisch, das
Säure und Phenol im allgemeinen mit Wasser enthält, benetzt und 20 bis 120 Minuten, im allgemeinen etwa 90 Minuten
bei Temperaturen zwischen 100° und HO0C im allge-
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meinen in einem Autklaven gekocht wird, wandelt sich der Holzfaserstoff in eine viskose dunkelbraune Flussig~
keit um, die als Klebstoff in ähnlicher V/eise wie die üblichen Klebstoffe, z.B. Kunstharzleime auf Phenolformaldehyd-Basis,
verwendet werden kann.
Wenn als Alternative die zu verbindenden Flächen einseitig oder beiderseits mit dem Gemisch aus Säure und
Phenol benetzt und dann unter Druck in Berührung gebracht und auf eine Temperatur erhitzt werden, bei der
Verflüssigung und anschließende Repolymerisation des Holzfaserstoffs stattfinden, wird eine feste Verbindung
erreicht. In einem solchen Fall wird das verflüssigte Holz als Klebstoff nur in einer dünnen Schicht während
des Preßvorgangs auf der zu verleimenden Oberfläche gebildet.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann somit in verschiedener Weise zur Herstellung von Produkten mit erwünschten
Eigenschaften angewandt werden, Das Verfahren kann in einem weiten Bereich der Temperatur und der Zusammensetzung
des Reaktionsgeraisches durchgeführt werden. Bei niedrigeren Temperaturen sind längere Koch- oder Preßzeiten anzuwenden. Bei niedrigerem Säure- oder Phenolgehalt
sind höhere Temperaturen und längere Koch- oder Preßzeiten erforderlich. Für verschiedene Holzfaserstoffe
können unterschiedliche Zusammensetzungen von Säuren und Phenolen angewandt werden, um optimale Ergebnisse
zu erzielen. Die erreichte Bindefestigkeit zwischen den Holzstücken ist mit der Bindefestigkeit vergleichbar,
die mit üblichen Klebstoffen erzielt wird.
Zur Herstellung von Sperrholz und Lagenholz ist es lediglich notwendig, wenigstens eine zu verleimende Fläche
mit dem Klebstoff auf Basis von Holzfaserstoff zu bedecken, diese Oberfläche mit der Oberfläche eines anderen
Furniers in Berührung zu bringen und die Furniere
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"bei erhöhter Temperatur zu pressen. Dies kann in einer
üblichen Presse erfolgen.
Zur Herstellung von Spanplatten und Faserplatten muß eine geeignete Menge eines flüssigen Trägers, der den
Klebstoff enthält, auf die Holzteilchen gesprüht oder in anderer Weise aufgebracht werden, worauf die Holzteilchen
durch Pressen und Polymerisation der Reaktionsprodukte des Abbindesystems unter der Einwirkung von
Wärme zu einer Platte geformt werden. Es i3t auch' möglich, feinteiligen Holzfaserstoff, z.B. Holzmehl oder
feines Sägemehl, mit einem Gemisch von Säure und Phenol zu behandeln. Wenn das so behandelte Holzfaserstoffmehl
mit Holzteilchen gemischt wird, ist es als Klebstoff für die Holzteilchen wirksam. Unter Einwirkung von Wärme und
Druck wird eine Abbindung zwischen den Teilchen erreicht.
Die zur Erzielung guter Bindefestigkeit erforderliche Menge des Verleimungsraittels ist sehr unterschiedlich
und hängt von der Art des Holzes, der Oberflächenrauhigkeit und dem Verleimungsmittel ab. Grundsätzlich braucht
nur ein EiIm des Trägers, der das Verleimungsmittel enthält,
aufgebracht zu werden. Dies kann zweckmäßig durch Streichen, Spritzen oder Auftrag mit der Rolle erfolgen.
Im allgemeinen wird der Träger in einer Menge verwendet, durch die in Abhängigkeit von der Art des Verleimungsmittels,
den Oberflächeneigenschaften des Holzes und den Preßbedingungen 1 bis 27 g verflüssigter Holzfaser-
P
stoff pro 1000 cm Fläche aufgebracht werden.
stoff pro 1000 cm Fläche aufgebracht werden.
Beliebige flüssige Träger, die keine unerwünschte Wirkung auf die Abbindereaktionen haben, z.B. Wasser,
Alkohole und andere Lösungsmittel, können verwendet werden. Die Dämpfe des Trägers können während des Preßvorgangs
leicht aus der Presse entweichen. Als Reagentien zur Beschleunigung der Verflüssigung von Heiz,
zugesetzten Kohlenhydraten und Lignin können die verschiedensten Säuren und Phenole sowie beliebige andere
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chemische Reagentien, die die Reaktion in irgendeiner Weise zu beeinflussen, d.h. die Geschwindigkeit und das
Ausmaß der stattfindenden Reaktionen zu beschleunigen oder zu verlangsamen vermögen, verwendet werden. Die
Säure kann in der gewünschten Menge im gleichen flüssigen Träger wie das Phenol zugesetzt werden. Gemische
verschiedener Kohlenhydrate und Holzfaserstoffe sowie Gemische verschiedener Säuren und Phenole in einem Träger
können ebenfalls verwendet werden.
Überschüssige Mengen des auf die Holzoberfläche aufgebrachten Verleiffiungsmittels sind unerwünscht und unwirtschaftlich.
Es ist lediglich notwendig, das Verleimungsmittel in einer genügenden Menge zu verwenden,
um die Abbindereaktion zwischen dem Verleimungsmittel auf Basis des verflüssigten Holzfaseratoffs und dem
festen Holz der zu verleimenden Oberflächen in der Presse unter der Einwirkung von Wärme und Druck zu erzielen.
In Abhängigkeit von der Art des Holzfaserstoffs, der Art der Säure, des Phenols und des Kohlenhydrats sowie
von den Anforderungen an Viskosität und Konzentration des Endprodukts sind die verschiedensten Zusammensetzungen
für die Herstellung des Verleimungsmittels auf Basis des Holzfaserstoffs möglich. Bei der Herstellung von
Klebstoffen auf Basis von verflüssigtem Holz aus Gaboon-Holzmehl können die Anteile der Bestandteile des Reaktionsgemisches
in den folgenden Bereichen liegen: 10-50$ Holz, 0,5-4$ Säure, 2-10$ Phenol und 50-80 Gew.-$
Wasser. Die Kochtemperatur kann 100° bis HO0C und die
Kochzeit 20 bis 180 Minuten betragen.
Die verschiedensten Lignocellulosematerialien können zur
Herstellung der Klebstoffe auf Basis von Lignocellulose verwendet werden. Geeignet sind beispielsweise Holz,
Holzrinde, Blätter und Nadeln von Nadelbäumen, Stroh
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und andere Pflanzenteile und ihre Geraische vorzugsweise in feinzerkleinerter Form. Beliebige Säuren können verwendet
werden. Geeignet sind beispielsweise Schwefelsäure, Salzsäure, Phosphorsäure und Essigsäure sowie
saure Salze. Als Phenole können beliebige Phenolverbindungen verwendet werden. Geeignet sind beispielsweise
Phenol, Kresol, Xylenol, Resorcin, Catechin und aus Holz extrahierbare Phenolverbindungen. Als Phenol kann
auch verflüssigtes Holz, das nach diesem Verfahren hergestellt worden ist, wenigstens teilweise im Reaktionsgemisch verwendet werden.
Die bevorzugten Preßbedingungen sind unterschiedlich in Abhängigkeit von Paktoren wie der Zusammensetzung des
Klebstoffs auf Basis von verflüssigter Lignocellulosej der Art des Holzes und den Anforderungen an das Produkt.
Wie bei jedem gegebenen Sj'-stem üblich, ist die Preßdauer
um so langer, je niedriger die Temperatur ist und umgekehrt. Die Preßtemperatur darf nicht über der Temperatur
liegen, bei der das Lignocellulosematerial verkohlt. Ebenso darf der Druck nicht über dem Wert liegen, bei
dem der Holzfaserstoff zerdrückt wird. Geeignet sind Temperaturen im Bereich von 120° bis 2000C und ein Druck
im Bereich von 5 bis 25 kg/cm . Die erforderliche Preßdauer beträgt gewöhnlich etwa 0,5 bis 1 Minute pro mm
Dicke des Werkstoffs.
Die Erfindung ist auf alle Arten der Holzverleimung anwendbar, z.B. auf die Herstellung von Lagenholz,
Sperrholz, Spanplatten und Paserplatten, Holzlaminaten und anderen Produkten, bei denen eine Verleimung vorgenommen
wird.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert. In diesen Beispielen beziehen sich die
Prozentsätze auf das Gewicht.
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100 g Holzmehl der Douglas-Fichte mit einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 10$ werden mit 10 g Schwefelsäure,
100 g verflüssigtem Phenol und 200 g Wasser gemischt. Das Gemisch wird in einem Autoklaven 90 Minuten bei
100° bis 140 C gekocht, wobei eine dunkelbraune viskose
Flüssigkeit, die den Klebstoff auf Basis von verflüssigtem Holz darstellt, erhalten wird.
100 g Gaboon-Holzmehl mit einem Feuchtigkeitsgehalt
von etwa 4$ werden mit 10g Schwefelsäure, 50 g Phenol,
50 g Holz, das nach dem Verfahren gemäß der Erfindung verflüssigt worden ist, und 200 g Wasser gemischt. Das
Gemisch wird im Autoklaven 90 Minuten bei einer Temperatur von 100° bis 14O0C gekocht, wobei eine dunkelbraune
viskose Flüssigkeit erhalten wird, die als Klebstoff auf Basis von verflüssigtem Holz geeignet ist.
Furniere aus Douglas-Fichte, die eine Kantenlänge von 30 cm, eine Dicke von 2,5 mm und einen Feuchtigkeitsgehalt
von etwa 4$ hatten, wurden einseitig mit einem Klebstoff auf Basis von verflüssigtem Holz gestrichen,
der 25$ Feststoffe, 2,44$ Schwefelsäure, 7,3$ Phenolverbindungen
und 66$ Wasser enthielt. Die aufgetragene Menge betrug 10g Lösung pro Fläche von 30 χ 30 cm.
Nach, dem Auftrag der Lösung wurde ein dreilagiges Sperrholz hergestellt, indem die Furniere 6 Minuten in
der Presse unter einem Druck von 12 kg/cm bei einer Temperatur von 1700C gepreßt wurden. Die an 20 Proben
bestimmte Scherfestigkeit betrug durchschnittlich 15,5 kg/cm . Dies entspricht ungefähr dem Wert bei Vergleichsproben,
die mit einem Kunstharzleim auf Phenolformaldehyd-Basis verleimt worden waren. Die Scherfestigkeit
nach 4 Stunden in siedendem Wasser, anschließendem
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20-stündigem Trocknen bei 53 G und weiteren 4 Stunden
in siedendem Wasser betrug etwa 8 kg/cm . Die Bindefestigkeit entsprach den Forderungen der Industrienorm
für Außensperrholz.
Holzspäne aus Douglas-Fichte mit einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 4$ wurden mit einem Verleimungsmittel
auf Basis von verflüssigtem Holz, das 25$ Feststoffe» 2,44$ Schwefelsäure, 7,3$ Phenolverbindungen und 66$
Wasser enthielt, besprüht. Die aufgesprühte Lösungsmenge betrug 12$, bezogen auf das Holzgewicht. Die Späne
wurden in die Form einer Platte gebracht und in eine Presse überführt, deren Preßplatte eine Temperatur von
17O°C hatte. Eine 19 mm dicke Spanplatte wurde in
7 Minuten bei einer Temperatur von 17O0C gebildet. Nach
dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurde die innere Bindefestigkeit geprüft. Hierbei wurde ein Wert von 5,5 kg/cnr
ermittelt. Die Bindefestigkeit war nach 4-stündigem Kochen in Wasser noch einwandfrei.
Feines Sägemehl von G-aboon-Holz wurde mit Schwefelsäure
und verflüssigtem Phenol in folgendem Mengenverhältnis gemischt: 75$ Holz mit einem Feuchtigkeitsgehalt von
5$, 22$ verflüssigtes Phenol und 3$ Schwefelsäure. Nach gutem Mischen wurde das Sägemehl Gaboon-Holzteilchen
im Verhältnis von 75$ Holzteilchen und 25$ Sägemehl zugemischt. Aus dem Gemisch wurde eine Matte geformt,
die dann in eine Presse, deren Platte auf 1700G erhitzt
war, überführt und 7 Minuten unter einem Druck von 12 kg/cm gepreßt wurde. Die Bestimmung der inneren
Bindefestigkeit der Paserplatte ergab Werte von 5 kg/cm
Die Verbindung war nach 4 Stunden in kochendem Wasser einwandfrei.
Die vorstehenden Beispiele zeigen, daß Klebstoffe zum B09835/0872
Claims (13)
1) Verfahren zur Herstellung eines flüssigen Verleimungsmitt.els
zum Verleimen von festem Lignocellulosematerial, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch,
das Lignocellulosematerial, eine Säure, die die Hydrolyse von Kohlenhydraten zu katalysieren vermag,
und ein Phenol enthält, erhitzt, bis das Lignocellulosematerial im Gemisch wenigstens teilweise verflüssigt
ist.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lignocellulosematerial Holz, Baumrinde,
Blätter oder Nadeln von Bäumen verwendet.
3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Phenol selbst, Kresol, Xylenol,
. Resorcin oder Catechin als Phenol verwendet.
4) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man aus Holz oder Holzlignin gewonnenes
Phenol verwendet.
5) Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeich^
net, daß man als Säure Schwefelsäure, Salzsäure, Phosphorsäure oder Essigsäure verwendet. ;
6) Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man ein,Gemisch aus 10 bis 50$ Holz, 0,5 bis
Afo Säure und 1 bis 10 Gew.-$ Phenol, Rest Wasser,
verwendet.
7) Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch 20 bis l8o Minuten, insbesondere
bis 120 Minuten auf eine Temperatur von 100° bis 14O°C erhitzt.
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COFV
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß man zusätzlich ein Kohlenhydrat verwendet.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,,
daß man einen flüssigen Träger, vorzugsweise Alkohol und/ oder Wasser, verwendet.
10. Verwendung des Mittels nach Anspruch 1 bis 9 zum Verleimen von festem Lignocellulosematerial durch Aufbringen
auf die Oberfläche oder Oberflächen des Materials und Zusammenpressen der Oberflächen bei erhöhter Temperatur.
11. Verwendung des Mittels nach Anspruch 1 bis 9 für den in Anspruch 10 genannten Zweck mit der Maßgabe, daß man
die verflüssigte Lignocellulose auf die Oberflächen in einer Menge von 10 bis 270 g/m Oberfläche aufbringt.
12. Verwendung des Mittels nach Anspruch 1 bis 9 für den
in Anspruch 10 genannten Zweck mit der Maßgabe, daß man als festes Lignocellulosematerial IJolzfurniere oder Holzteilchen
verwendet.
13. Verwendung des Mittels nach Anspruch 1 bis 9 für den in
den Ansprüchen 10 bis 12 genannten Zweck mit der Maßgabe, daß das feste Lignocellulosematerial bei Drücken zwischen
5 und 25 kg/cm und Temperaturen zwischen 120° und 200 C zusammengepreßt wird.
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Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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---|---|
DE2506347A1 true DE2506347A1 (de) | 1975-08-28 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752506347 Withdrawn DE2506347A1 (de) | 1974-02-22 | 1975-02-14 | Verfahren zur herstellung eines fluessigen mittels zum verleimen von festem lignocellulosematerial und seine verwendung |
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DE (1) | DE2506347A1 (de) |
GB (1) | GB1445235A (de) |
NL (1) | NL7502185A (de) |
-
1974
- 1974-02-22 GB GB808674A patent/GB1445235A/en not_active Expired
-
1975
- 1975-02-14 DE DE19752506347 patent/DE2506347A1/de not_active Withdrawn
- 1975-02-24 NL NL7502185A patent/NL7502185A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
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8141 | Disposal/no request for examination |