DE2504375C3 - Verfahren zum Belüften einer evakuierten Elektronenröhre - Google Patents
Verfahren zum Belüften einer evakuierten ElektronenröhreInfo
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Description
20
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Ein solches Verfahren ist aus der Zeitschrift »RCA Engineer« Bd. 15 (1970), Seiten 52-57T3ekarnt. Dort ist
beschrieben, wie eine Kathodenstrahlröhre dadurch belüftet werden kann, daß mit 15 langen Impulsen eines
Laserstrahlbündels mit 3 Joule Energie pro Impuls ein kleines Loch in eine Glaswand des Röhrenkolbens
gebohrt wird. /
Aus der GB-PS 12 63 774 ist es bekannt, das Eindringen von Teilchen wie Glassplitter in den Kolben
einer Röhre beim Austausch des Strahlerzeugers dadurch zu verhindern, daß zwischen dem schirmseitigen
Ende des Strahlerzeugers und der Kolbenwand eine Abschirmung vorgesehen ist. Bei dem bekannten
Verfahren wird aber der Halsteil der Röhre so abgebrochen, daß zwangsläufig Glaspulver in einer
beträchtlichen Menge erzeugt wird. to
Es sind noch weitere Methoden zum Belüften (womit das Eindringen von Luft oder auch von anderen Gasen
oder Dämpfen gemeint sein kann) einer Vakuumröhre durch kontrolliertes Aufbrechen des Röhrenhalses oder^
des Pumpstutzens der Röhre bekannt (US-PS 30 63 777, 34 04 933Jund 36 79 284). Obwohl jedes dieser bekannten
Verfahren darauf abgestellt ist, die Menge an dabei erzeugten losen Teilchen möglichst klein zu halten,
werden gleichwohl lose Glasteilchen erzeugt und in denjenigen Teil der Röhre hineingerissen, der erhalten
und wiederverwendet werden soll. Wenn das öffnen der Röhre durch Aufbrechen erfolgt, werden die Teilchen
großenteils beim Brechen des Glases erzeugt. Wenn gemäß dem bekannten Verfahren mittels eines Laserstrahlbündels
ein Loch durch eine Glaswand gebohrt wird, entstehen Teilchen während des Brechens sowie
dann, wenn verdampftes Glasmaterial in den Röhrenkolben hineingerissen wird und dort kondensiert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
so auszugestalten, daß das beim Aufschmelzen des Röhrenhalses eindringende Gas möglichst
wenige lose Glasteilchen in das Innere der Röhre bringt. Die Erfindung löst diese Aufgabe bei dem bekannten
Verfahren durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs genannten Maßnahmen.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß das in den Kolben hineingerissene verdampfte Material auf dem
Flächenteil der Einbauvorrichtung kondensiert und fest haftet und infolgedessen weniger lose Teilchen entstehen.
Der die Durchbohrung und die Einbauvorrichtung mit dem kondensierten Material enthaltende Teil des
Röhrenhalses wird dann weggeschnitten und zum Abfall gegeben. Die Erfindung ist besonders dann von Vorteil,
wenn man mit relativ schwachen Impulsen arbeitet, um
die Wandung zu durchbohren. Aufgrund der geringeren Energiekonzentration entsteht weniger Bruch an der
Durchbohrungsstelle. Außerdem wird weniger verdampftes Glasmaterial in die Röhre hineingerissen.
Aufgrund dieser beiden Merkmale verringert sich die Menge an erzeugten losen Teilchen noch mehr.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung erläutert. Es zeigt.
F i g. 1 eine teilweise weggebrochene und im Schnitt dargestellte Seitenansicht einer Laserstrahlvorrichtung
in der zum Belüften einer Kathodenstrahlröhre geeigneten Lage; und
Fig.2 bis 4 vergrößerte fragmentarische SeitenschnitidarsteUungen
des Kolbens der Röhre nach F i g. 1 in verschiedenen Stadien der Durchbohrung mittels
eines Laserstrahlbündels.
Fig. 1 zeigt eine evakuierte Kathodenstrahlröhre 21 mit einem Kolben 23 mit Trichter- oder Konusteil 25
und gläsernem Halsteil 27. Im Halsteil 27, der im allgemeinen einen Durchmesser von ungefähr 2,5 bis
5 cm hat, ist eine Einbauvorrichtung 29 untergebracht, die auf einem gläsernen Röhrenfuß 31 durch ins Innere
hineingeführte metallene ZuleitungsMifte 33 gehaltert
ist. Die Einbauvorrichtung 29 kann die Bauteile eines oder mehrerer Elektronenstrahlsysteme sowie verschiedene
Gitter und sonstige Organe zum Formen und Richten des oder der erzeugten Elektronenstrahlen
enthalten. Diese Bauteile sind hauptsächlich aus Metall und weisen Flächenteile auf, die in ihrer kleinsten
Abmessung mindestens 6,35 mm messen und im dichten Abstand (ungefähr 0,5 bis 2,5 mm) von der Innenfläche
des Halsteils 27 des Röhrenkolben:. 23 angeordnet sind.
Ein solches Flächenteil 35 ist in Fig.2 bis 4 in der
Nachbarschaft des Halsteils 27 gezeigt. Das Gewicht der Röhre 21 wird von einem C-förmigen Jochhalter 37,
auf dem der Konusteil 25 aufsitzt, getragen. Der Halsteil wird durch eine mit Kunststcffauflage versehene
Einspannvorrichtung, bestehend aus einer V-förmigen Backe 39 und einer Flachbacke 41, festgehalten.
Die Bestrahlungsvorrichtung 51 enthält eine in einem Gehäuse 53 untergebrachte Lichtquelle (nicht gezeigt),
eine in einem Linsengehäuse 55 untergebrachte wassergekühlte Linse (nicht gezeigt) und eine Kammer
57 für die Reinhaltung der Linsenoberfläche von Staub und anderem absorbierenden Material durch Beaufschlagung
mit zirkulierender Luft oder anderem Gas. Das durch die gestrichelte Linie 59 angedeutete
Strahlenbündel führt Impulse aus Strahlungsenergie (vorzugsweise Infrarotlicht) hoher Energiekonzentration.
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel wird als Lichtquelle ein bekanntes Kohlendioxyd-Laserrohr
verwendet, das ungefähr 50 Watt Dauerstrahlungsenergie mit einer Wellenlänge von ungefähr 10,6 μπι
erzeugen kann. Diese Strahlung wird nahezu vollständig von der Glaswandung (die eine Dicke von ungefähr
2,3 mm hat) des Halsteils 27 absorbiert. Man kann auch andere Lichtquellen verwenden. Beispielsweise kann ein
Yltrium/Aluminium/Granat-Laser verwendet werden, der Strahlungsenergie mit einer Wellenlänge von
ungefähr 1,06 μιη emittiert.
Der Strahlerzeuger enthält eine Einrichtung zum Erzeugen von Strahlungsenergieimpulsen mit kontrolliertem
Energieinhalt, kontrollierter Dauer und kontrolliertem Zeitabstand. Dabei kann es sich um einen
mechanischen Q-Schalter-Zerhacker oder einen Q-Schalter-Drehspiegel handeln. Vorzugsweise sieht
man jedoch als Impulserzeugereinrichtung im Energiestrahlerzeuger eine elektronische Schaltungsanordnung
vor, die durch Ein- und Ausschalten des Strahls -die gewünschten Impulse erzeugt.
Mittels der Linse wird der Strahl auf eine gewünschte Größe am Halsteil 27 der Röhre fokussiert Bei
Verwendung des bevorzugten Kohlendioxyd-Lasers kann mit Hilfe einer Germaniumlinse mit einer
Brennweite von 63,5 mm und einer Öffnungszahl 1 (d. h. /Xl) der Strahl auf einen Durchmesser von ungefähr
0,25 mm mit 2 mm Tiefenschärfe gebündelt werden. Ste'tdessen kann man auch eine Germaniumliuse mit
127,0 mm Brennweite und der Öffnungszah1 1 verwenden,
die den Strahl auf einen Durchmesser von ungefähr 0,5 mm mit ungefähr 8,3 mm Tiefenschärfe bündelt.
Bei der Durchführung des Verfahrens wird eine Kathodenstrahlröhre 21 in den Halter 37 eingesetzt und
festgespannt, wie in Fig. 1 gezeigt, und mit dem Laserstrahler ein Energiestrahl erzeugt, der in die
Kolbenwand des Halsteils ein Loch bohrt. Dann wird der Strahl abgeschaltet und die Röhre 21 aus dem Halter
herausgenommen. Wenn ein Loch durch die gläserne Halswand gebohrt ist, strömt das umgebende Gas, das
Luft oder irgendeine kontrollierte Atmosphäre sein kann, durch das Bohrloch ein und füllt die Röhre 21.
Danach wird ein Teil des Halses 27 mit dem Bohrloch und der Einbauvorrichtung abgeschnitten und weggeworfen.
Der Strahl wird auf einen Halswandteil gerichtet, der sich im dichten Abstand gegenüber einem inneren
Flächenteil 35 der Einbauvorrichtung befindet. Anfänglich trifft der gebündelte Strahl auf einen Bereich 61 der
AuQenwandfläche des Halses auf, wie in F i g. 2 gezeigt.
Bei ihrer Absorption durch die gläserne Halswand wird die Energie des Strahlungsbündels in Wärme
umgewandelt, durch die eine gewisse Menge des Glasmaterials unter Bildung eines Kraters 63 verdampft
wird, wie in F i g. 3 gezeigt. Der Krater 63 hat eine Wand 65 aus Glasmaterial, die über die gläserne Außenfläche
des Halsteils 27 vorsteht. Im letzten Stadium wird Glasmaterial am Boden des Kraters 63 verdampft und
mit dem aufgrund des Druckunterschieds zwischen der Innenseite und der Außenseite der Röhre 21 hineinschießenden
Gas in die Röhre gerissen. Das verdampfte > Material kondensiert auf dem inneren Flächenteil 35
und haftet dort als Glasschicht 67 fest, wie in Fig.4
gezeigt Infolge der Bildung der Glasschicht 67 entstehen weniger Teilchen und erreichen weniger
Teilchen den Konusteil der Röhre, der erhalten bleiben
κι soll. Die Glasschicht 67 wird dann zusammen mit dem
weggeschnittenen Halsteil und der Einbauvorrichtung weggeworfen. Der größte Teil des verdampften
Materials geht dann in die Glasschicht 67 ein, wenn das Flächenteil 35 in seiner kleinsten Abmessung mindestens
6,35 mm mißt und nicht weiter als 6,35 mm von der Innenfläche des Halsteils entfernt ist.
Bei dem beschriebenen Verfahren sollen die Energiestrahlimpulse eine niedrigere Energie führen als bei dem
aus der eingangs erwähnten Zeitschrift »RCA Engineer« bekannten Verfahren zum Durchbohren der
gläsernen Halswand. Und zwar beträgt die Energie vorzugsweise ungefähr 1,2 bis 2,2 Joule pro Impuls, d. h.
weniger als 50% der Energie pro Impuls bei dem bekannten Verfahren. Bei einer Glaswanddicke von
2) ungefähr 2,3 mm ist eine Beaufschlagung mit 40 bis 50
Impulsen in ungefähr 30 Sekunden für eine Durchbohrung der Wandung ausreichend. Aufgrund der niedrigeren
Energie pro Impuls und der niedrigeren Rate der Energieeingabe erfolgt im wesentlichen kein Brechen
jo des Glases an der Durchbohrungsstelle. Diese niedrigere
Rate der Energieeingabe kann für verschiedene Glaswanddicken verwendet werden. Größere Wanddikken
verlangen längere Beaufschlagungszeiten. Es wird angenommen, daß bei einer derartigen Rate der
Energieeingabe oder Eingangsenergie durch jeden Impuls ein Teil der Glaswand verdampft wird und daß
der letzte Impuls die Glaswand durchbohrt, wie beim bekannten Verfahren. Jedoch ist die Menge an in die
Röhre hineingerissenem verdampften Glasmaterial kleiner als bei dem bekannten Verfahren gemäß der
genannten Literaturstelle aus »RCA Engineer«. Es wird angenommen, daß aufgrund der geringeren Menge an
verdampftem Material weniger Teilchen erzeugt werden. Ferner wird angenommen, daß der größte Teil
4-5 des verdampften Materials an der dicht beabstandeten
Fläche, gegen die es getrieben wird, festhaftet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Belüften einer evakuierten Elektronenröhre mit einem Kolben mit gläsernem Halsteil, dessen Innenwand Teilen der Oberfläche eines Einbauteils in geringem Abstand gegenüberliegt, bei dem ein gepulster, gebündelter Lichtstrahl auf die Außenwand des Halsteils gerichtet wird, bis sich in dieser ein Krater bildet und das Glasmaterial am Boden des Kraters verdampft, in den Kolben hineingerissen wird und dort kondensiert, dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtstrahl auf einen Bereich (61) des Halsteils gerichtet wird, der mit seiner Innenfläche einem der Innenwand des Halsteils nahen Flächenteil (35) des Einbauteils von mindestens 635 mm Ausdehnung in seiner kleinsten Abmessung in einem Abstand von höchstens 6,35 mm gegenüberliegt
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: RCA LICENSING CORP., PRINCETON, N.J., US |
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