DE2503467C2 - Verfahren zum scharfwinkligen Biegen von Glasscheiben - Google Patents
Verfahren zum scharfwinkligen Biegen von GlasscheibenInfo
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Description
scharfwinkligen Biegen von Glasscheiben, beispieisweise von Windschutzscheiben und Heckscheiben von
Kraftfahrzeugen, nach der Gattung des Hauptanspruchs.
In den letzten Jahren sind unterschiedliche Biegetechniken entwickelt worden, um die Windschutzscheiben
oder Heckscheiben von Kraftfahrzeugen in ihrer Form den unterschiedlichsten Formgebungen der Kraftfahrzeuge anzupassen. So ist es erwünscht die Glasscheibe
to in ihrer Form so auszubilden, daß sie mit der Form der
sie begrenzenden Metallteile des Kraftfahrzeuges übereinstimmt um einen gleichen ästhetischen Eindruck so
wohl bei der Glasscheibe als auch bei den diese aufnehmenden Metallteilen des Kraftfahrzeuges zu schaffen.
Beispielsweise kann es wünschenswert sein, in einer
Windschutzscheibe oder einer Heckscheibe eine senkrechte scharfe Biegung zu erhalten in Fortsetzung eines
auf dem Dach des Kraftfahrzeuges angeordneten Bördelrandes, einer Dachabdeckung oder dergleichen. Es
kann auch wünschenswert sein, der Glasscheibe eine scharfe Biegung entweder in horizontaler oder in senkrechter Richtung zu erteilen, um einen glatten Überlauf
der Windschutzscheibe oder der Heckscheibe in die Dachlinie oder in die Seitenflächen des Kraftfahrzeuges
zu erhalten. Die Vornahme derartiger Biegungen, beispielsweise V-förmiger Biegungen odrr von Biegungen
mit sehr geringem Krümmungsradius wirft bei der Herstellung Probleme auf.
ten Methoden zum Biegen von Glasscheiben zeigen eine Lösung dieser Probleme auf, indem sie ein Verfahren
zur scharfwinkiigen Biegung einer oder mehrerer Glasscheiben zeigen, ohne daß die der scharfwinkligen Biegung benachbarten Teile der Glasscheibe nachteilig be-
einflußt oder deformiert werden. Zu diesem Zweck wird
auf wenigstens einer Oberfläche der Glasscheibe eine
elektrisch leitende Bahn aufgebracht, die längs de: Linie
verläuft, um die die Scheibe gebogen werden soll.
elektrisches Potential ausreichender Größe und ausreichender Zeit angelegt, um die Scheibe in dem unmittelbar der elektrisch leitenden Bahn benachbarten Bei eich
auf eine über dem Biegepunkt des Glases liegende Temperatur zu erhitzen, wodurch die Glasscheibe längs der
durch die elektrisch leitende Bahn gegebenen Linie in einem gewünschten scharfen Winkel gebogen wird.
Die elektrisch leitende Bahn wird dadurch gebildet, daß auf wenigstens einer Oberfläche der Glasscheibe
eine elektrisch leitende Metallpaste, beispielsweise eine
so Silberpaste, längs der gewünschten Biegelinie aufgebracht wird. Eine solche Silberpaste, die eine wirksam
elektrisch leitende Bahn zur örtlichen Erhitzung der V-förmig zu biegenden Scheibe bildet, haftet an der
fertig gebogenen Glasscheibe an und bildet einen
schmalen linienförmigen Streifen mit gelb-braunem
Aussehen. Dieser gelb-braune Streifen ist aus ästhetischen Gründen vielfach als unannehmbar abzulehnen,
da er einen krassen Kontrast zur Farbe oder Farbkombination des Kraftwagenkörpers, des Daches und der-
gleichen bildet, durch den das allgemeine Aussehen des Kraftwagens nachteilig beeinflußt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil zu beseitigen und ein Verfahren zu schaffen,
durch das der normalerweise längs der scharfkantigen
Biegelinie der Scheibe aufgrund der Erhitzung der elektrisch leitenden Bahn verbleibende Streifen so verändert wird, daß er nicht mehr störend in Erscheinung tritt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kenn-
zeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs gelöst.
Durch Aufbringen von Färbemittel auf die Biegelinie unter die elektrische Bahn vor ihrem Auftragen ist sichergestellt,
daß nach dem Verschmelzen mit der Glasscheibe der verbleibende Streifen eine vorher gewünschte
Farbgebung annimmt
Durch die in den Unteiansprflchen angegebenen
Maßnahmen s:nd vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen möglich.
Die Zeichnungen zeigen das Verfahren anhand einer beispielsweisen Ausführungsform der Glasscheibe, und
es bedeutet
F i g. 1 perspektivische Teildarstellung eines Kraftwagens
mit einer erfindungsgemäß gebogene« Heckscheibe,
Fig. 2 perspektivische Darstellung der Heckscheibe
gemäß F ig. 1,
Fig.3 Schnitt gemäß linie 3-3 der Fig.2 mit der
unterhalb der elektrisch leitenden Bahn aufgebrachten ünteriageschichl auf der innen liegender. Scheibenoberfläche,
Fig.4 perspektivische Darstellung der G'asscheibe
auf der Biegeform vor Beginn des Biegeprozesses,
F i g. 5 Schnitt gemäß Linie 5-5 der F i g. 4,
F: g. 6 Ansicht der Biegeform gemäß F i g. 4 mit der
Glasscheibe nach Abschluß des Biegeverfahrens.
Die F i g. 1 zeigt eine scharfwinklig gebogene Heckscheibe 10 in einem Kraftwagen 11. Die Heckscheibe 10
besteht aus einer einzelnen Scheibe 12 von V-förmiger Gestalt, die längs einer geraden Linie 13 gebogen ist, die
mittig in der Scheibe parallel zu ihren Seitenrändern liegt. Die Biegelinie oder Biegeachse ist bestimmt durch
eine beheizte elektrisch leitende Frittenbahn 14, die später im einzelnen beschrieben wird. Anstelle der dargestellten
Heckscheibe 10 kann das erfindungsgemäße Verfahren in gleicher Weise Anwendung finden bei der
Herstellung von mehrschichtigen Glasscheiben, wie sie im aligemeinen als Schichtkörper für Windschutzscheiben
Verwendung finden; diese Scheiben bestehen im allgemeinen aus zwei Glasscheiben und einer nicht brechenden
thermoplastischen Zwischenschicht, wobei die Scheiben und die Zwischenschicht zu einem Schichtkörper
vereinigt sind.
Die Glasscheibe 12 kann auf einer Ringbiegeform 15 gemäß F1 g. 4 und 6 gebogen werden. Derartige Biegeformen
werden üblicherweise zur Biegung von Glasscheiben verwendet und besitzen eine umlaufende
Schiene 16, deren oberer Rand die formgebende Fläche für die Glasscheibe bilaet. Entsprechend der heutigen
Praxis kann die Schiene 16, wie dargestellt, aus einem praktisch einteiligen, ortsfest angeordneten Glied bestehen;
sie kann auch schwenkbare Abschnitte aufweisen, die während der Biegung der Glasscheibe aus einer
waagerecht liegenden offenen Stellung in eine der Form der zu biegenden Scheibe entsprechende Schließstellung
bewegbar sind.
Vor dem Auflegen der Glasscheibe auf die Biegeform 15 wird die den Heizwiderstand bildende elektrisch leitende
Fritten-Bahn 14 auf die Scheibe aufgebracht, entsprechend dem Verfahren nach der US-PS 37 62 903.
Gegebenenfalls kann in einer oder in beiden Oberflächen der Glasscheibe 12 längs der Biegelinie eine Nut
eingebracht werden, um die Biegeoperation zu erleichtern, wie im US-PS 37 62 904 aufgezeigt ist, und die
elektrisch leitende Frittenbahn 14 kann in die Nut eingebracht werden. Für die Ausbildung dieser elektrisch leitenden,
einen Heizwiderstand bildenden Bahnen 14 können verschiedene Materialien verwendet werden, es
sind jedoch Zusammensetzungen vorzuziehen, die aus elektrisch feitenden Metallpasten bestehen. Diese vierfach
als Tinten bezeichneten Materialien werden auf bekannte Weise auf die Glasscheibe aufgebracht, beispielsweise
durch Siebdruckverfahren, durch Auftrag mittels eines Pinsels oder durch andere bekannte Methoden,
und dann erhitzt, wobei sie auf die Scheibe aufgeschmolzen werden.
Derartige elektrisch leitende Pasten besitzen elektrisch leitende Metallpartikeln, beispielsweise Silber,
Partikeln aus Glasfritte und organische Binder und ein Lösungsmittel. Die Glasfritte dient einmal der Aufschmelzung
der elektrisch leitenden Bahn während ihrer Erhitzung und zum anderen als Streckmittel, durch
das die elektrisch leitende Bahn 14 den erforderlichen elektrisch leitenden Widerstand erhält Bei einer gegebenen
Querschnittsfläche der elektrisch leitenden Bahn kann das die elektrische Leitfähigkeit erteilende Silber
mit der Glasfritte gelöst oder gestreikt werden, um den gewünschten elektrischen Widerstand zu erhalten, der
die Größe der Hitze in den elektrisch leitenden Bahnen und in dem diesen unmittelbar benachbart liegenden
Bereich der Glasscheibe bestimmt
Die elektrisch leitenden Silberpasten sind zur Ausbildung der elektrisch leitenden Bahnen zwar in optimaler
Weise geeignet, es können jedoch auch andere leitende Metallpasten verwendet werden, beispielsweise solche,
die Gold, Paladium, Platin und deren Legierungen enthalten. Außerdem können lufttrocknende Dispersionen
aus elektrisch leitenden Metallen verwendet werden. Ein besonderes derartiges mit Erfolg angewendetes
Material ist eine Dispersion aus Silber und Graphit in einem Wasserträger. Es können jedoch auch elektrisch
leitende Bänder verwendet werden, die nach erfolgter Biegung der Scheibe entweder auf dieser verbleiben
oder von ihr entfernt werden können.
Nachdem die den Heizwiderstand bildende elektrisch leitende Bahn 14 aufgebracht ist, wird die Glasscheibe
14 mit ihren Querrändeni auf die formgebende Oberfläche
der Biegeform aufgelegt, wie F i g. 4 zeigt. Elektrische Leitungen 17, 18 einer nicht dargestellten Stromquelle
werden in elektrischen Kontakt mit der elektrisch leitenden Bahn durch Klemmbügel 19, 20 oder dergleichen
gebracht, wie F i g. 4 und 5 zeigen.
Bevor die Leitungen 17,18 an Spannung gelegt werden,
werden die Biegeform und die auf ihr aufliegende Glasscheibe vorzugsweise auf eine relativ hohe Temperatur
erhitzt, die oberhalb des Deformierungspunktes des Glases, jedoch unterhalb des Biegepunktes oder der
Temperatur liegt, bei der das Glas sich unter Wirkung seines Gewichtes durch Durchsacken biegt. Temperaturen
vfi.n annähernd 482 bis 62I0C zeigen befriedigende
Ergebnisse. Der Zweck dieser Vorheizung, die bei Durchgang der Biegeform durch einen Ofen erzeugt
wird, besteht darin, die Bildung dauernder Spannungen in der Glasscheibe zu verhindern und dem Brechen der
Scheibe vorzubeugen, wenn diese anschließend örtlich längs der elektrisch leitenden Bahn 14 auf ihre Biegetemperatur
erhitzt wird, und die Durchführung dieses letzten Schrittes in einer Zeit durchzuführen, die wirtschaftlich
vertretbar ist, und in der eine optimal geringe elektrische Energie erforderlich ist.
Wenn die Glasscheibe bei der Vorheizung die gewünschte Temperavur erreicht hat, werden die Leitungen
17, 18 und damit die den Heizwiderstand bildende elektrisch leitende Bahn 14 an Spannung gelegt. Hierbei
wird die Glasscheibe unmittelbar benachbart zu der
elektrisch leitenden Bahn auf eine oberhalb der Biegetemperatur des Glases liegende Temperatur erhitzt, beispielsweise über ca. 6500C, so daß sich die Scheibe
scharfwinklig längs der Linie 13 biegt und unter Wirkung ihrer Schwerkraft in die V-Form gemäß Fig.6
durchsackt. Die Scheibe wird dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen.
Aufgrund dieser örtlichen Erhitzung durch die elektrisch leitende Bahn haftet die diese Bahn bildende Silberpaste an der Glasscheibe an und bildet einen uner-
wünschten gelb-braunen Farbstreifen auf der Scheibe, der sich längs der Biegelinie erstreckt. Es ist erwünscht,
daß ein derartiger Streifen wenigstens in seiner Farbgebung geändert wird, um eine Färbung zu erhalten, die
aus ästhetischen Gründen weniger unerwünscht und is den Farbkomibinationen des Kraftwagenkörpers mehr
angepaßt ist, uim das allgemeine Aussehen des Kraftwagens zu verbessern.
Es wurde gefunden, daß die Aufbringung eines geeigneten Färbemittels als Unterlage für die die elektrisch
leitende Bahn bildende Silberpaste dazu dient, den verbleibenden Silberstreifen so zu ändern, daß er eine Färbung erhält, die mit dem Kraftwagenkörper verträglicher ist. Zu diesem Zwecke wird erfindungsgemäß vor
der Aufbringung der elektrisch leitenden Bahn 14 auf die Glasscheibe ein Färbemittel auf wenigstens einer
Oberfläche der Glasscheibe 12 in einem Streifen oder Band 2 aufgebracht, wie Fig.3 zeigt, worauf die elektrisch leitende Bahn 14 auf die Unterlageschicht 21 des
Färbemittels aufgebracht wird. Zur Ausbildung dieser Unterlageschicht können verschiedene Materialien, beispielsweise blaue, rote und grüne Pigmente in verschiedenen Schattierungen verwendet werden; vorzuziehen
sind Zusammensetzungen, die aus reinen Schwarz-Pigmenten oder aus Mischungen von reinen Schwarz-Pig-
menten und Schwarz-Emaille bestehen, wobei die Schwarz-Pigmente einen geringeren Prozcntaniei! von
Fritte enthalten. Diese Materialien können auf die Glasoberfläche durch übliche Verfahren aufgebracht werden, beispielsweise durch Siebdruck, durch Aufstreichen
mittels eines Pinsels oder auf andere Weise; nach der Aufbringung wird die Unterlageschicht bei Raumtemperatur trocknen gelassen.
Ein bevorzugtes Färbemittel, das gute Erfolge gezeigt
hat, ist eine frittenlose Zusammensetzung aus reinen Schwarz-Pigmenten. Diese Zusammensetzung besteht
aus annähernd 30 Gew.-% Chromoxid, 32 Gew.-% Kobaltoxid und 3& Gew.-% Eisenoxid. Die Zusammensetzung wird in öliger Mischung unter Verwendung von
Kieferöl und Harz vertrieben.
Als Beispiel Tür die Änderung des auf der V-förmig
gebogenen Scheibe verbleibenden Farbstreifens der elektrisch leitenden Metallpaste wurde eine Glasscheibe von ca 6 mrn Stärke verwendet Eine gleichmäßige
Schicht eines frittenlosen reinen Schwarz-Pigmentes wurde im Siebdnickverfahren in Form eines Bandes
oder Streifens in einer Breite von 12 mm auf eine Oberfläche der Glasscheibe längs der Biegelinie aufgebracht
und zwar in de:r Mitte zwischen gegenüberliegenden Scheibenränder und parallel zu ihnen. Nachdem das
Pigmentband bei Raumtemperatur getrocknet war, wurde eine Silberzusammensetzung, bestehend aus ca.
85 Gew.-% elektrisch leitender Silberpartikeln und Rest aus Lösungsmittel, Binder und Fritte, auf das Band in
einer Breite von 3 mir, aufgebracht durch übliches Siebdruckverfahren.
Diese Scheibe wurde nur mit zwei gegenüberliegenden Querrändeni auf eine Biegeform aufgelegt und in
einem Ofen auf eine Temperatur von 62I°C erhitzt. Während dieser Erhitzung schmolz die feinverteilte Metall-Keramik-Fritte auf die Glasoberfläche auf. Das
Glas und die mit ihr einen Teil bildende Fritten-Bahn
wurden dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen, worauf die Fritten-Bahn mit elektrischen Anschlüssen
gemäß Fig.4 und 5 versehen wurde und die die Glasscheibe tragende Biegeform wieder in den Ofen gegeben und auf eine Temperatur von 621 °C erhitzt wurde.
Als diese Temperatur erreicht war, wurde die Frittenbahn an Spannung gelegt mit einem Stron von 16 Ampere. Dieser Strom wurde annähernd eine Minute lang
aufrechterhalten, worauf die Scheibe eine V-förmige Formgebung angenommen hatte und die Biegung längs
der elektrisch leitenden Fritten-Bahn 14 erfolgte. Die Platte wurde dann aus dem Ofen entfernt und rasch
gekühlt zwecks Vergütung.
Es ist nicht erforderlich, daß die Glasscheibe abkühlen gelassen wird nach dem Aufschmelzen der Fritte und
dann erneut zur Durchführung der Biegeoperation erhitzt wird. Die elektrischen Anschlüsse können vor dem
Aufschmelzen der Fritte angebracht werden, wobei das Aufschmelzen der Fritte während der Erhitzung der
Scheibe auf die Biegetemperatur erfolgt.
Nach dem Abkühlen der fertig gebogenen Glasscheibe haftet nur der unmittelbar unter der Silberpaste befindliche Teil des aus schwarzen Oxiden bestehenden
Pigmeft.'cs 21a gemäß Fig.3 an der Glasoberfläche,
während der in gestrichelten Linien in F i g. 3 dargestellte Rest bequem, beispielsweise durch Abwischen entfernt werden kann. Hierdurch ergibt sich eine Glasscheibe, die längs der scharfen Biegelinie eine relativ
schmale linienförmige Bahn besitzt, die an der Oberfläche, auf die die elektrisch leitende Paste aufgebracht ist,
weiß und an der entgegengesetzten, freien Oberfläche der Glasscheibe schwarz erscheint. Es wurde weiter gefunden, daß durch kräftiges Reiben a!!e Spuren der Siiberpaste entfernt werden können, sogar dann, wenn sie
ursprünglich Glasfritte enthielt, wobei sich eine linienförmige Bahn ergibt, die von beiden Seiten der gebogenen Glasscheibe schwarz erscheint, was für gewisse Anwendungszwecke wünschenswert ist.
Da das außerhalb der Ränder der Frittenbahn befindliche Färbemittel leicht entfernt werden kann, kann der
Streifen 21 des Färbemittels bequem und schnell in einem verhältnismäßig breiten Band aufgetragen werden,
ohne daß Vorsorge getroffen werden muß, daß eine genaue Ausrichtung der Seitenränder des Bandes 21 mit
den Seitenrändern der anschließend aufgebrachten das Widerstandselement bildenden Bahn 14 ausger-htet
werden müssen. Hierdurch wird Zeit erspart, was insbesondere vorteilhaft ist bei einer Massenherstellung,
Ein anderes elektrisch leitendes Pastenmaterial, das erfolgreich in Kombination mit dem vorbeschriebenen
reinen Schwarz-Pigment verwendbar ist, besteht aus einer frittenlosen elektrisch leitenden Stlberpasten-Zusammensetzung. die annähernd 85 Gew.-% Silberpartikeln und als Rest ein geeignetes Lösemittel und einen
Binder enthält.
Es wurde gefunden, daß bei Benutzung eines frittenlosen Silber-Pasten-Materials als elektrisch leitende
Bahn der verbleibende Silberstreifen vollständig entfernt werden kann, so daß auf den Oberflächen der fertig gebogenen Scheibe lediglich ein schwarzer linienförmiger Streifen sichtbar bleibt, der sich als vorteilhaft für
viele Verwendungszwecke gezeigt hat
Wenn auch das aus reinen schwarzen Oxiden bestehende Pigment vorzuziehen ist, können auch frittenhal-
tige Schwarz-Pigmente mit Erfolg als Färbemittel für
das erfindungsgemäße Verfahren Anwendung finden. Diese aus einem schwarzen Pigment und Glasfritte oder
Schmelz-Emaille bestehende Zusammensetzung enthält annähernd IO Gew.-% Glasfritte und wurde mit frittenlosem reinem Schwarz-Pigment in folgenden Verhältnis'-jn gemischt: 10/90; 25/75 und 50/50. Diese gemischten Zusammensetzungen wurden, beispielsweise im
Siebdruckverfahren in einem 12 mm breiten Band auf die Glasscheibe aufgebracht Nach Trocknung bei
Raumtemperatur wurde eine Silberpaste auf dem Band als linienförmige Bahn in einer Breite von 3 mm aufgebracht.
Nach der Erhitzung der elektrisch leitenden Bahn zum Zwecke der Erzielung einer scharfen Biegung der
Glasscheibe wurde gefunden, daß die Mischungen in den Verhältnissen 10/90 und 25/75 auf dem Glas nur im
Bereich unterhalb der aus Silber-Pasten-Material bestehenden elektrisch leitenden Bahn aufschmolzen. Der
Überschuß der Mischung im Verhältnis 10/90, also diejenigen Teile, die außerhalb der Ränder der Silber-Pasten-Bahn lagen, konnten leicht, beispielsweise durch
Abwischen, entfernt werden, während die Entfernung der Mischung im Verhältnis 25/75 etwas mehr Anstrengung erforderte. In beiden Fällen erschien das auf der
Glasfläche haftende elektrisch leitende Silber-Material bei Betrachtung von der freien Glasscheibe her als
schwarze Bahn, und bei Betrachtung von der die elek
trisch leitende Bahn tragenden Seite als weiße Bahn.
Die Mischung im Verhältnis 50/50 schmolz vollständig auf die Glasscheibe auf in Form eines relativ breiten
Bandes. Je geringer der Prozentgehalt der Fritte in dem Färbemittel ist, desto geringer ist die Anhaftung an dem
ίο Glas, und damit lassen sich die überschüssigen Teile des
Färbemittels umso leichter entfernen.
Durch Anordnung einer aus dem Färbematerial bestehenden Unterlageschicht zwischen dem elektrisch
leitenden Pasten-Material und der Oberfläche der Glas
scheibe wird die unerwünschte Farbe des als Folge der
Beheizung entstehenden Streifens so verändert, daß sich optisch annehmbare Scheiben ergeben, ohne das
Aussehen der Windschutzscheibe oder der Heckscheibe nachteilig zu beeinflussen oder die Durchsicht zu stören.
Wenn elektrisch leitende Bahnen auf beiden Scheibenoberflächen oder in einer Nut der Oberfläche angeordnet werden sollen, wird auch das Färbemittel auf beiden
Oberflächen oder in der Nut als Unterlagschichten für die elektrisch leitenden Bahnen angeordnet
Claims (9)
1. Verfahren zum scharfwinkligen Biegen von Glasscheiben, beispielsweise von Windschutzscheiben und Heckscheiben von Kraftfahrzeugen, bei
dem auf wenigstens eine Oberfläche der Glasscheibe längs der gewünschten Biegelinie eine elektrisch leitende Bahn aufgetragen wird, und danach diese
Bahn für eine solche Zeit an eine Spannung ausreichender Größe gelegt wird, daß die Glasscheibe in
dem unmittelbar der elektrisch leitenden Bahn benachbarten Bereich auf eine oberhalb der Biegetemperatur des Glases liegende Temperatur erhitzt
wird, und bei dem danach die Glasscheibe längs der Biegelinie gebogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Aufbringen der elektrisch
leitenden Bahn längs der dafür vorgesehenen Linie ein Streifen von Färbemitteln aufgetragen wird
2. Veijaaren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB als Färbemittel oin irr. Siebdrsickverfahren auf die Glasscheibe aufgetragenes schwarzes
Pigment verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Färbemittel ein frittenhaltiges
schwarzes Pigment verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Färbemittel eine Mischung aus reinem schwarzem Pigment und einer schwarzen
Schmelz-Emaille, die ca. IO Gew.-% Fritte enthält,
umfaßt, wo!";i das schwarze Pigment und die Fritte
enthaltende Emaille in der Mischung in einem Verhältnis von ungefähre zu 1 vorhanden sind.
5. Verfahren nach Ans-pruch !, dadurch gekennzeichnet, daß das Färbemittel eine Mischung aus reinem schwarzem Pigment und einer schwarzen
Schmelz-Emaille, die ca. 10 Gew.-% Fritte enthält, umfaßt, wobei das schwarze Pigment und die Fritte
enthaltende Emaille in der Mischung in einem Verhältnis von ungefähr 3 zu 1 vorhanden sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Färbemittel längs
einer in der Biegelinie der Glasscheibe verlaufenden Nut aufgetragen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Färbemittel und der elektrisch leitenden Bahn ausgestattete
Scheibe auf eine Temperatur von 482 bis 6210C erhitzt wird, und daß danach der unmittelbar der elektrisch leitenden Bahn benachbarte Bereich der Glasscheibe durch die auf die elektrisch leitende Bahn
aufgegebene Spannung auf eine Temperatur über ca. 649°C erhitzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Färbemittelband
in einer die Breite der elektrisch leitenden Bahn überschreitenden Breite auf der Glasscheibe aufgetragen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der gegenüber der
elektrisch leitenden Bahn vorstehende Teil der Färbemittelbahn, beispielsweise durch Abwischen von
der fertig gebogenen Scheibe entfernt wird.
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