DE2503067C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Servoventil gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Ein derartiges Servoventil ist
aus der US-PS 35 28 446 bekanant.
Elektrohydraulische Servoventile werden in weitem Umfange als
Verbindungsglieder zwischen einem elektrischen Steuersignal
und verschiedenartigen Betätigungs- und Meßanlagen verwendet.
Servoventile können auch unmittelbar für die Brennstoffsteuerung
eines Gasturbinen-Triebwerks angewendet werden. Beispielsweise
kann in einem Brennstoff-Steuersystem für ein Gasturbinentriebwerk
ein elektrisches Signal durch eine Steuereinheit
erzeugt werden, die einen Bezugswert oder Sollwert der Drehzahl
des Triebwerkes mit einem Istwert der Betriebsdrehzahl vergleicht.
Dieses elektrische Signal kann dann mit dem Eingang eines Servoventils
verbunden werden, welches seinerseits eine Kolben-Zylinder-
Anordnung steuert, die dann ihrerseits ausgangsseitig
mit einem Regelventil für den Brennstoffzufluß verbunden ist.
Auf diese Weise kann der Brennstoffzufluß für das Gasturbinentriebwerk
in Abhängigkeit von dem elektrischen Signal verändert
werden, um die Solldrehzahl des Triebwerkes einzuhalten.
Ein solches System ergibt eine in höchstem Maße stabile
und genaue Steuerung der Drehzahl des Triebwerkes.
Die gegenwärtige Anwendung von Servoventilen erfordert, insbesondere
bei Gasturbinentriebwerken, daß das Servoventil eine
Ausfallblockierung besitzt. Eine Ausfallblockierung bedeutet,
daß der mechanische Ausgang der Kolben-Zylinder-Anordnung unmittelbar
nach Verlust des elektrischen Eingangssignals oder
nach Ausfall der hydraulischen Leitungen in seiner Lage verriegelt
wird. Die heutigen Servoventile können mit einer mechanischen
Vorspannung ausgestattet sein, welches es ermöglicht,
daß sich die Kolben-Zylinder-Anordnung nach dem Verlust des
elektrischen Signals in einer vorgewählten Richtung bewegt.
Im Falle eines solchen Signalverlustes wird daher die Kolben-
Zylinder-Anordnung mit vorgewählter Geschwindigkeit in einer
vorgewählten Richtung bis zum Ende des Kolbenhubs bewegt. Im
Falle eines Ventils zur Steuerung des Brennstoffzuflusses wird
eine solche vorgewählte Richtung entweder eine völlige Absperrung
oder einen maximalen Zufluß des Brennstoffes bewirken.
Es kann auch eine elektrische Ausfallerscheinung auftreten, bei
welcher das Servoventil ein konstantes Signal mit maximaler Stromstärke
und mit positiver oder mit negativer Polarität erhält. Die
heutigen Servoventile, die unter diesen Bedingungen ausfallen,
besitzen dann einen maximalen Zufluß zur Kolben-Zylinder-Anordnung,
so daß ihr Kolben mit maximaler Geschwindigkeit in
eine Richtung bewegt wird, welche durch die Polarität des Ausfalls
bestimmt wird.
Beide Extremstellungen sind jedoch offensichtlich nicht befriedigend,
und ein bessers Ergebnis wird darin bestehen, daß das
Brennstoff-Regelventil die Ausgangslage beibehält, die es unmittelbar
vor dem Ausfall besitzt, wie dies bei einem Servoventil mit
Ausfall-Blockierung der Fall wäre.
Elektrohydraulische Schrittschaltmotoren besitzen
viele Eigenschaften von Servoventilen und können mit Ausfallblockierung
ausgestattet werden. Sie besitzen jedoc heinen
relativ geringen Wirkungsgrad und besitzen viele der Nachteile,
die auch bei Servomotoren vorhanden sind.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Servoventil derart auszugestalten,
daß mit einfachen Mitteln ein digital oder analog
arbeitendes Servoventil erhalten wird, das auch im Falle eines
Signalfehlers die Stellung des mit dem Servoventil verbundenen
Stellgliedes beibehält.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Maßnahmen gemäß dem
Patentanspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nun anhand der Beschreibung und Zeichnung
von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Schnittansicht von einem Servoventil mit
Ausfallblockierung gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
Fig. 2 bis 5 zeigen Schnittansichten eines Teils des Servoventils
mit Ausfallblockierung nach Fig. 1
in verschiedenen Betriebsstellungen.
Fig. 1 zeigt ein Servoventil 10 mit Ausfallblockierung, das
ein flexibles Strahlrohr 12 mit einer schwenkbaren Dichtung 13
in einem Gehäuse 14 aufweist. Das Strahlrohr 12 erhält eine
unter Druck stehende Flüssigkeit, wozu irgendein Servofluid
verwendet werden kann, zur Abgabe durch eine Düse 16 mit relativ
geringem Querschnitt in eine Kammer 18. Die Kammer 18 besitzt
einen Auslaß 20, der über eine Rückleitung 22 mit einem
Vorratsbehälter für Flüssigkeit unter niedrigem Druck verbunden
ist (dieser ist nicht gezeigt). Der Druckabfall an der
Düse 16 des Strahlrohres 12 bewirkt, daß ein Flüssigkeitsstrahl
mit hoher Geschwindigkeit in die Kammer 18 austritt. Ein Paar
von Empfängerkanälen 24, 26 nehmen einen gleichen Anteil des
Flüssigkeitsstrahls hoher Geschwindigkeit auf, wenn sich das
Strahlrohr 12, wie es in Fig. 1 gezeigt ist, in seiner zentrierten
oder neutralen Stellung befindet. Die Empfängerkanäle
24, 26 sind mit den entgegengesetzten Enden einer Gehäusehülse
28 verbunden, in denen ein Ventilschieber 30 gleitend
angeordnet ist. Es sind Einrichtungen zur Ablenkung des Strahlrohrs
12 vorgesehen, die hier als Steuermotor 32 gezeigt sind,
der auf elektrische Signale anspricht, die über Leitungen 36
zugeführt werden. Ein Anker 34 des Steuermotors 32 ist mit
dem Strahlrohr 12 und der Schwenkdichtung 13 verbunden und
übt ein Biegemoment auf dieselbe aus,
wenn an den Leitungen 36 ein unterschiedlicher Strom (Differenzstrom)
zugeführt wird. Das Strahlrohr 12 und die Schwenkdichtung
13 üben ein Widerstandsmoment aus, wodurch die Verstellung
des Strahlrohrs direkt proportional dem Betrag der Stromdifferenz
ist.
Der Ventilschieber 30 wird durch ein Paar gegenüberstehender Federn 38, 40
in der Mittelstellung im Innern der Hülse 28 gehalten, wobei diese
Federn mit einem Ende der Hülse 28 bzw. mit einem Stopfen 29
in Eingriff sind, der an dem anderen Ende der Hülse eingeschraubt
ist. Der Ventilschieber 30 enthält mehrere Abschnitte
41, 42, 43, 44, 45, 46 und 47 kleineren Querschnittes,
zwischen denen sich jeweils Umfangsstege
48, 49, 50, 51, 52, 53, 54 und 55 befinden. Zwischen den Abschnitten
43, 44 und 45 wird eine Strömungsmittelverbindung
durch einen Innenkanal 58 im Ventilschieber 30 hergestellt.
In ähnlicher Weise wird eine Strömungsmittelverbindung zwischen
den Abschnitten 41 und 42 durch den Innenkanal 56 und zwischen
den Abschnitten 46 und 47 durch den Innenkanal 60 gebildet,
wobei diese Kanäle ebenfalls im Innern des Ventilschiebers 30 ausgebildet
sind. Eine Zuflußleitung 62 liefert Flüssigkeit unter
Druck aus einer Quelle (nicht gezeigt), die in den Raum zwischen
dem Abschnitt 44 und der Hülse 28 über eine Zuflußöffnung
64 eintritt. Anschließend tritt die Druckflüssigkeit
über den Innenkanal 58 in die Räume zwischen den Abschnitten
43, 45 und der Hülse 28. Die Druckflüssigkeit
tritt aus dem Raum zwischen dem Abschnitt 44 und
der Hülse 28 über eine Auslaßöffnung 66 aus, die in Strömungsmittelverbindung
mit einer Zuführungsleitung 68 zur Zuführung
der unter hohem Druck stehenden Flüssigkeit zum Strahlrohr 12
steht. Weiterhin sind zwei Auslaßöffnungen (Rückfluß) 70, 72 in der Hülse 28
vorgesehen, die in Strömungsmittelverbindung mit den Räumen zwischen
den Abschnitten 41 bzw. 47 und der Hülse 28 stehen
und durch welche die unter niedrigem Druck stehende Flüssigkeit
in einen nicht gezeigten Vorratsbehälter zurückgeführt wird. Eine
Rückleitung 22 steht mit der Auslaßöffnung 70
über den Raum in Strömungsmittelverbindung, der zwischen
dem Abschnitt 41 und der Hülse 28 gebildet ist.
Weiterhin ist noch eine Kolben-Zylinder-Anordnung 80 vorgesehen, die einen Kolben 84
besitzt, der zur geradlinigen Bewegung im Innern einer Bohrung 86
angeordnet ist, aus der eine Verbindungsstange 88 herausragt, die
integral mit dem Kolben 84 verbunden ist. Die Kopfseite des Kolbens
84 erhält Druckflüssigkeit von
einer Einlaßöffnung 81, die über eine Verbindungsleitung 78 mit
einer Öffnung 76 in der Hülse 28 in Strömungsmittelverbindung
steht. In ähnlicher Weise erhält die Kolbenstangenseite des Kolbens
84 Druckflüssigkeit aus einer
Einlaßöffnung 79, die über eine Verbindungsleitung 77 mit einer
Öffnung 74 in der Hülse 28 in Strömungsmittelverbindung ist. Es
können O-Ringe 90 vorgesehen sein um zu gewährleisten,
daß der Kolben 84 und auch die Kolbenstange 88 in
der Bohrung 86 abgedichtet sind.
Während des Betriebes und bei Mittelstellung des Strahlrohres 12
nach Fig. 1 richtet dieses einen Strahl einer Flüssigkeit mit
hoher Geschwindigkeit auf beide Empfängerkanäle 24, 26, so daß
die Drücke an den entgegengesetzten Enden des Ventilschiebers 30 gleich
groß sind. Der Abstand zwischen der Düse 16 und den Empfängerkanälen
24, 26 ist so bemessen, daß praktisch die gesamte kinetische
Energie des Strahls in den Kanälen in Staudruck umgewandelt
wird. Wenn die Empfängerkanäle 24, 26 gefüllt sind, dann strömt
die überschüssige Flüssigkeit durch den Auslaß 20 zur Leitung 22,
aus der die Flüssigkeit in einen nicht gezeigten Niederdruck-
Vorratsbehälter abgegeben wird.
Wenn dem Steuermotor 32 ein Differenzstrom zugeführt wird,
dann wird das Strahlrohr 12 um eine Strecke abgelenkt, die direkt
proportional dem Betrag der Stromdifferenz ist. Der Strahl hoher
Geschwindigkeit aus dem Strahlrohr 12 trifft dann in einem stärkeren
Maß auf einen der Empfängerkanäle zur Steigerung des Druckes
an einem Ende des Ventilschiebers 30 und zur Erzeugung einer Bewegung desselben.
Es sei angenommen, daß ein stufenförmiger
maximaler positiver Differenzstrom dem Steuermotor zugeführt
wird. Dann wird das Strahlrohr 12 in Richtung des Empfängerkanals
26 abgelenkt, welcher seinerseits den Druck auf einer Seite
des Ventilschiebers erhöht und bewirkt, daß sich der Ventilschieber 30 in der Richtung
verschiebt, wie sie in den Fig. 2 und 3 gezeigt ist. Bevor
der Ventilschieber 30 in Eingriff mit dem Ende der Hülse 28 gemäß
Fig. 3 kommt, wird entsprechend der Darstellung in Fig. 2 eine
kurzzeitige Ausrichtung vorhanden sein, wobei ein Impuls von
Flüssigkeit mit hohem Druck über die Öffnungen zur Kolbenstangenseite
des Kolbens 84 von der Einlaßöffnung 64 geleitet wird, die
zeitweilig durch den inneren Kanal 58 in dem Ventilschieber 30 in Strömungsmittelverbindung
mit der Öffnung 74 gebracht wird. In ähnlicher
Weise wird ein Impuls von Flüssigkeit mit hohem Druck von der
Kopfseite des Kolbens 84 durch die Öffnung 76 abgeführt, die kurzzeitig
durch den Innenkanal 60 in Strömungsmittelverbindung
mit der Auslaßöffnung 72 gebracht wird. Es ist ersichtlich,
daß mit der Zuführung des positiven Nennstroms und dem Beginn
der Verschiebung des Ventilschiebers 30 infolge der Ablenkung des
Strahlrohrs 12 diese Bewegung erst dann aufhört, wenn der Ventilschieber
gemäß der Darstellung nach Fig. 3 in Eingriff mit dem Ende der
Hülse 28 kommt. Die Stellung nach Fig. 2 zeigt daher nur eine
momentane Zwischenstellung bei der Bewegung des Ventilschiebers in Richtung
des Endes der Hülse.
Wenn der dem Steuermotor 32 zugeführte Differenzstrom wieder auf
die Stromstärke 0 zurückgeführt wird, dann wird das Strahlrohr 12
ebenfalls in die Mittelstellung zurückkehren, so daß die Drücke
auf den gegenüberliegenden Enden des Ventilschiebers 30 erneut ausgeglichen
werden. Der Ventilschieber 30 wird daher durch das Zusammenwirken der
Federn 38, 40 gemäß der Darstellung in Fig. 1 in die Mittelstellung
zurückgeführt und durchläuft dabei wiederum die Zwischenstellung
gemäß Fig. 2. Ein zweiter Impuls
von Flüssigkeit mit hohem Druck wird an dem Kolbenstangenende des
Kolbens 84 von der Einlaßöffnung 64 zugeführt, die kurzzeitig
durch den Innenkanal 58 in Strömungsmittelverbindung mit
der Öffnung 74 gebracht wird. In gleicher Weise wird ein zweiter
Impuls von Druckflüssigkeit von der Kopfseite des Kolbens 84
über die Öffnung 76 weggeführt, welche durch den Innenkanal
60 kurzzeitig in Strömungsmittelverbindung mit der Auslaßöffnung
72 gebracht wird. Es ist daher ersichtlich, daß eine
eingangsseitige sprunghafte Zuführung des maximalen Differenzstroms
zum Steuermotor 32 die Verschiebung des Kolbens 84 um eine
bestimmte Strecke bewirkt, welche durch die Geschwindigkeit des Ventilschiebers,
den Querschnitt der Öffnungen und die Druckdifferenz der
Flüssigkeit bestimmt ist. Wenn man, mit anderen Worten, als elektrisches
Eingangssignal zum Steuermotor 32 eine Folge von Rechteckwellen
des Stroms von Null zum maximalen Nenn-Strom und zurück
auf Null zuführt, dann wird sich der Kolben 84 in kleinen Schritten
in einer Richtung bewegen.
Die Richtung der Bewegung des Kolbens 84 der Kolben-Zylinder-Anordnung 80 kann
dadurch umgekehrt werden, daß dem Steuermotor 32 die negative
maximale Nenn-Stromdifferenz zugeführt wird. Eine negative Stromdifferenz
bewirkt eine Ablenkung des Strahlrohrs 12 in Richtung
des Empfängerkanals 24 und damit die Erhöhung des Drucks der
Flüssigkeit auf einer Seite des Ventilschiebers 30 für dessen Verschiebung
in den Richtungen gemäß den Fig. 4 und
5. Fig. 4 zeigt die momentane Zwischenlage zwischen dem Ventilschieber
30 und der Hülse 28, welche das Eintreten eines Flüssigkeitsimpulses
auf der Kopfseite des Kolbens 84
von der Einlaßöffnung 64 gestattet, die durch den verbindenden
Innenkanal 58 kurzzeitig in Strömungsmittelverbindung mit der
Öffnung 76 gebracht wird. In gleicher Weise wird ein Flüssigkeitsimpuls
von der Kolbenstangenseite des
Kolbens 84 über die Öffnung 74 abgeführt, welche durch den Innenkanal
56 kurzzeitig in Strömungsmittelverbindung mit
der Auslaßöffnung 70 gebracht wird.
Wenn der eingangsseitige Differenzstrom zum Steuermotor auf Null
zurückgeführt wird, dann kehrt das Strahlrohr 12 wieder in die
Mittelstellung nach Fig. 1 zurück, und hierdurch wird der Druck
auf beiden Seiten des Ventilschiebers 30 ausgeglichen. Die Federn 38 und 40
bewirken dann eine Rückführung des Ventilschiebers 30 in die Mittelstellung
nach der Fig. 1, wobei ein zweiter Flüssigkeitsimpuls
an der Kopfseite des Kolbens 84 zugeführt und ein
entsprechender Impuls an der Kolbenstangenseite des Kolbens 84
abgeführt wird, wenn der Ventilschieber kurzzeitig in Ausrichtung mit der
Hülse 28 nach Fig. 4 ist. Es ist daher ersichtlich, daß sich
der Kolben 84 zu einer nach außen gerichteten Bewegung der Kolbenstange
um eine bestimmte Strecke bewegen wird, wenn die Stromdifferenz
in Stufen von Null zur maximalen negativen Nenn-Stromdifferenz
und dann zurück auf Null verläuft und daß diese bestimmte
Strecke durch die Geschwindigkeit des Ventilschiebers, die Querschnitte
der Öffnungen und die Druckdifferenz der Flüssigkeit
bestimmt wird. Es ist weiterhin ersichtlich, daß bei Zuführung
eines Eingangssignals zum Steuermotor in Form einer Folge von
Rechteckstromwellen mit einem Verlauf von Null zum maximalen positiven
Nenn-Strom und zurück auf Null oder mit einem Verlauf
von Null zum maximalen negativen Nenn-Strom und zurück auf Null
sich der Kolben 84 in einer der beiden Richtungen in einer
Abfolge von kleinen diskreten Schritten bewegen wird.
Wie bereits zuvor erörtert, besitzen Servoventile dieses Typs
breite Anwendung für die Brennstoffsteuerung von Gasturbinentriebwerken
und können dort als Verbindungsglied zwischen einer
digitalen elektrischen Steuerung und einem Zuflußventil oder
einer mechanischen Betätigungseinrichtung wirken. Beispielsweise
kann in einem Brennstoff-Steuerungssystem für ein Gasturbinentriebwerk
der eingangsseitige Strom zum Steuermotor 32 ein elektrisches
Signal sein, das durch eine Steuereinheit erzeugt wird,
die eine Soll-Drehzahl des Triebwerkes mit einer Ist-
Drehzahl vergleicht. Der Kolben 84 kann über die Kolbenstange
88 mit einem Steuerventil für die Brennstoffbemessung
verbunden sein (dieses ist nicht
gezeigt). Daher kann der Brennstoffzufluß vom Gasturbinentriebwerk
in Abhängigkeit von dem elektrischen Signal von der Steuerung
so verändert werden, daß die Soll-Drehzahl des
Triebwerkes aufrechterhalten bleibt. Ein solches Steuersystem
ergibt eine in hohem Maße stabile und genaue Regelung der Drehzahl
des Triebwerkes.
Das Servoventil gemäß der Erfindung besitzt eine Ausfallblockierung.
Wenn aus irgendeinem Grunde der am Steuermotor 32
zugeführte Differenzstrom nicht auf den Wert Null zurückgeht,
dann bleibt der Ventilschieber 30 in einer Endlage im Innern der Hülse 28,
und der Kolben 84 verbleibt in seiner Lage infolge der Ausrichtung
der Stege auf dem Ventilschieber 30, welche den Zufluß von Flüssigkeit
aus den Öffnungen 74, 76 sperren. Man erkennt weiterhin,
daß der Kolben 84 in seiner Lage verriegelt bleibt, unabhängig
von der Polarität der Stromdifferenz zum Zeitpunkt des Ausfalls.
Weiterhin wird der Ventilschieber durch das Zusammenwirken der Federn 38
und 40 ihre Mittelstellung nach Fig. 1 zurückgeführt, wenn
ein Druckverlust der Flüssigkeit infolge eines Bruches der Leitungen
erfolgt. Daher führt ein Ausfall in dem elektrischen oder
hydraulischen System nicht zu unvorhergesehenen Bewegungen
der Kolben-Zylinder-Anordnung 80.
Wenn der eingangsseitige Differenzstrom zum Steuermotor 32 zu
schnell umgeschaltet wird und die Schaltfrequenz größer ist als
die Frequenzansprechzeit des Servoventils, dann arbeitet das
Servoventil in folgender Weise als analoge Einrichtung. Wenn
der eingangsseitige Differenzstrom zwischen Null und dem maximalen
Endwert schnell mit einer Frequenz wechselt, welche die
Frequenz des Servoventils übersteigt, dann wird der Ventilschieber 30 die
Stellung nach Fig. 2 einnehmen und einen maximalen kontinuierlichen
Flüssigkeitszustrom zu der Kolbenstangenseite des Kolbens
84 und einen maximalen kontinuierlichen Flüssigkeitsabstrom von
der Kopfseite des Kolbens 84 gestatten. Der Kolben 84 wird sich
daher mit maximaler kontinuierlicher Geschwindigkeit bewegen, wie
sie durch die Abmessung der Öffnungen und die Druckdiffernz in
der Flüssigkeit bestimmt ist. Wenn die Amplitude der Stromdifferenz
kleiner ist als das Maximum des Nennwertes, dann wird das Strahlrohr
12 nicht maximal abgelenkt und die Druckdifferenz an dem
Ventilschier 30 wird nicht ausreichend sein zu einer vollen Einstellung
nach Fig. 2, wie sie für einen maximalen Flüssigkeitsstrom erforderlich
ist. Daher wird der Flüssigkeitsstrom zu der Kolben-
Zylinder-Anordnung 80 vermindert, und es wird eine entsprechende Änderung
der Geschwindigkeit des Kolbens 84 bewirkt, die eine analoge
Entsprechung der Amplitude der Stromdifferenz darstellt, die
während jeder Periode zugeführt wird. Wenn der Nennwert des Differenzstroms
während eines Zeitraums von weniger als der Hälfte
jeder Periode zugeführt wird, dann wird hierdurch der Zeitraum
der Zuführung des Nennwertes des Differenzstroms zum Steuermotor
vermindert, und es erfolgt eine entsprechende Verminderung der
Druckdifferenz über dem Ventilschieber 30, und daher erreicht auch hier
der Ventilschieber nicht die Lage gemäß der vollen Ausrichtung nach
Fig. 2. Daher wird der Zufluß von Flüssigkeit zur Kolben-Zylinder-Anordnung 80 vermindert
und bedingt eine entsprechende Verminderung der Geschwindigkeit
des Kolbens 84 und damit eine analoge Ausgangsgröße entsprechend
dem verringerten Zeitraum der Zuführung des Differenzstroms
zum Steuermotor.
Somit kann der Differenzstrom auch auf negative
Polarität mit einer Frequenz oberhalb der Ansprechfrequenz des
Servoventils 10 durchgeschaltet werden. Wenn in diesem Fall
der maximale Nennstrom während eines maximalen Zeitraums von
höchstens der Hälfte jeder Periode zugeführt wird, dann wird
eine volle Lageausrichtung des Ventilschiebers 30 nach Fig. 4 eintreten.
Diese Stellung gestattet einen maximalen kontinuierlichen Zufluß
von Flüssigkeit zur Kopfseite des Kolbens 84 und einen maximalen
Abfluß der Flüssigkeit von der Kolbenstangenseite des Kolbens 84.
Die Geschwindigkeit, mit der sich die Kolbenstange 88 aus der Kolben-
Zylinder-Anordnung 80 herausbewegt, ist daher eine analoge Darstellung
entweder der Amplitude des am Steuermotor zugeführten Differenzstroms
oder des tatsächlichen Zeitraums der Zuführung des Differenzstroms.
Man wird erkennen, daß das Servoventil nur als analoge
Einrichtung betrieben werden kann, wenn der eingangsseitige
Differenzstrom zum Steuermotor mit einer Frequenz umgeschaltet
wird, die größer ist als die Ansprechfrequenz des Servoventils.
Im anderen Fall arbeitet das Servoventil als digitale Schrittschalteinrichtung
gemäß der zuvor gegebenen Beschreibung.
Daher ist der ausgangsseitige Flüssigkeitsstrom vom Servoventil
zur Kolben-Zylinder-Anordnung proportional zu entweder der Amplitude des hochfrequenten
Stromsignals oder der Zeitdauer der Zuführung des Stroms
während jeder Periode. Das Servoventil besitzt daher eine Multiplikationsfähigkeit.
Beispielsweise kann eine Variable, beispielsweise
der Servodruck, zur Veränderung des tatsächlichen Zeitraums
verwendet werden, in dem der Strom während jeder Periode zugeführt
wird, und ein Geschwindigkeits-Regelabweichungssignal kann
benutzt werden, um die Stromamplitude während jeder Periode zu
verändern. Die Fähigkeit zur gleichzeitigen Änderung zweier Eingangssignale
zum Servoventil gestattet die Verwendung des einen
Signals zur Änderung des Verstärkungsgrades des Servoventils für
verschiedene Betriebsarten des Systems.
Claims (5)
1. Servoventil mit einem, von einer Betätigungseinrichtung (32)
auslenkbaren Strahlrohr (12) zum Ausstoß eines Strömungsmittelstrahls,
mit einem in einer Gehäusehülse (28) verschiebbar
angeordneten Ventilschieber (30), durch dessen Verschieben
aus seiner Mittelstellung das Strömungsmittel über Öffnungen
in der Gehäusehülse (28) und über zwischen Ventilschieber-Stegen
(49 bis 54) angeordnete Ventilschieberabschnitte kleineren
Querschnittes (41 bis 47) von einem Zufluß her wechselseitig
den beiden Seiten einer Kolben-Zylinder-Anordnung (80) zuführbar
bzw. von den beiden Seiten der Kolben-Zylinder-Anordnung
(80) abführbar ist, und der in der Gehäusehülse (28) durch an
den Hülsenenden angeordnete Federn (38, 40) zentriert und
durch wechselseitige Strömungsmittelbeaufschlagung seiner
endseitigen Stirnflächen aus seiner Mittelstellung verschiebbar
ist, wobei die Strömungsmittelbeaufschlagung durch die
Auslenkung des Strahlrohres (12) steuerbar ist, wobei der Ventilschieber
(30) einen mittleren Abschnitt (44) kleineren
Durchmessers zur ständigen Aufnahme des Einlaßstromes und endseitig
je einen Abschnitt (41, 47) kleineren Durchmessers
zum ständigen Abführen des Rückstromes aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß benachbart zum mittleren Abschnitt (44) je ein Abschnitt (43, 45) kleineren Durchmessers mit diesem über einen ersten Innenkanal (58) strömungsverbunden ist,
daß benachbart zu den endseitigen Abschnitten (41, 47) kleineren Durchmessers zum mittleren Abschnitt (44) hin je ein weiterer Abschnitt (42, 46) kleineren Durchmessers mit dem benachbarten endseitigen Abschnitt (41, 47) über je einen Innenkanal (56, 60) strömungsverbunden ist,
daß zur Erzeugung eines Strömungsmittelimpulses beim Verschieben des Ventilschiebers (30) die dem mittleren Abschnitt (44) benachbarten und die den endseitigen Abschnitten (41, 47) benachbarten Abschnitte (42, 43, 45, 46) eine kurzseitige Strömungsverbindung über die den beiden Seiten der Kolben-Zylinder-Anordnung (80) zugeordneten Öffnungen (74, 76) in der Gehäusehülse (28) mit den beiden Seiten der Kolben-Zylinder-Anordnung (80) herstellen und
daß die Strömung zur Kolben-Zylinder-Anordnung (80) gesperrt ist ,wenn der Ventilschieber (30) in eine seiner beiden Endstellungen verschoben ist.
daß benachbart zum mittleren Abschnitt (44) je ein Abschnitt (43, 45) kleineren Durchmessers mit diesem über einen ersten Innenkanal (58) strömungsverbunden ist,
daß benachbart zu den endseitigen Abschnitten (41, 47) kleineren Durchmessers zum mittleren Abschnitt (44) hin je ein weiterer Abschnitt (42, 46) kleineren Durchmessers mit dem benachbarten endseitigen Abschnitt (41, 47) über je einen Innenkanal (56, 60) strömungsverbunden ist,
daß zur Erzeugung eines Strömungsmittelimpulses beim Verschieben des Ventilschiebers (30) die dem mittleren Abschnitt (44) benachbarten und die den endseitigen Abschnitten (41, 47) benachbarten Abschnitte (42, 43, 45, 46) eine kurzseitige Strömungsverbindung über die den beiden Seiten der Kolben-Zylinder-Anordnung (80) zugeordneten Öffnungen (74, 76) in der Gehäusehülse (28) mit den beiden Seiten der Kolben-Zylinder-Anordnung (80) herstellen und
daß die Strömung zur Kolben-Zylinder-Anordnung (80) gesperrt ist ,wenn der Ventilschieber (30) in eine seiner beiden Endstellungen verschoben ist.
2. Servoventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilschieberabschnitte
(41 bis 47) kleineren Querschnittes
jeweils durch Stege (49 bis 54) voneinander getrennt sind.
3. Servoventil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrichtung
(32) ein elektrischer Steuermotor ist,
dessen Anker (34) so an dem Strahlrohr (12) befestigt ist,
daß bei Zuführung einer Stromdifferenz zum Steuermotor das
Strahlrohr ausgelenkt wird.
4. Servoventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das der
Betätigungseinrichtung (32) zugeführte Signal mit einer
Frequenz geschaltet wird, die größer als die Frequenzansprechzeit
der Kolben-Zylinder-Anordnung (80) ist, wobei
der Ventilschieber (30) eine Lage in der Gehäusehülse (28)
außerhalb seiner Mittellage, aber ohne Anlage an einem der Hülsenenden
einnimmt, wobei diese Verschiebungsbewegung eine analoge
Darstellung der Amplitude des an der Ablenkeinrichtung
(32) zugeführten Signals multipliziert mit der Zeitdauer der
Zuführung des Signals darstellt.
5. Servoventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Strahlrohr (12) bei einer Rückführung des Eingangssignals
der Betätigungseinrichtung (32) auf Null in die Mittelstellung
rückführbar ist, in welcher die dem Strahlrohr (12)
zugeordneten Empfängerkanäle (24, 26) wieder gleiche Flüssigkeitsmengen
erhalten mit einem Druckausgleich an entgegengesetzten
Enden des Ventilschiebers (30) und dessen
Zentrierung durch die Federn (38, 40), wobei während dieses
Zeitraums ein zweiter Strömungsmittelimpuls zur gleichen
Seite der Kolben-Zylinder-Anordnung (80) wie zuvor zuführbar
ist und diese Seite erneut kurzzeitig über einen Innenkanal
(56) mit dem in die Hülse (28) eintretenden Strömungsmittel
in Verbindung steht und gleichzeitig ein
Strömungsmittelimpuls erneut von der entgegengesetzten
Seite der Kolben-Zylinder-Anordnung (80) durch einen weiteren
Innenkanal (60) abführbar ist, wodurch der Kolben (84)
der Kolben-Zylinder-Anordnung (80) um eine zweite bestimmte
Strecke verschiebbar ist.
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---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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D2 | Grant after examination | ||
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