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Verfahren zur Herstellung von Draht Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Draht, wobei der Querschnitt eines aw
dem Drahtmaterial gefertigten Rohlings durch spanlose Verformung verkleinert wird.
Die Erfindung bezieht sich weiter auf einen nach dem Verfahren hergestellten Draht.
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Bei der erstellung von Drähten, insbesondere bei solchen, wo das Drahtinaterial
in der die Grundmasse bildenden ersten Komponente eine dispergierte zweite Komponente
aufweist, treten während der spanlosen Verformung Oberflächenrisse auf, die spätestens
beim Ziehen des Drahtes zu einem Bruch führen.
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Die Erfindung bezweckt eine Verbesserung des erwähnten Verfahrens,
so dass Oberflächenrisse während der spanlosen Verformung unterbleiben. Erfindungsgemäss
wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass vor der spanlosen Verformung zur Bildung
des Rohlings auf einen aus dem Drahtmaterial bestehenden Kern ein zäher Ueberzug
aufgebracht und nach der Verformung wieder entfernt wird.
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Die beiliegende Zeichnung dient zur Erläuterung des erfindungsgemässen
Verfahrens. Es zeigen: Fig. 1 zwei Formen im Querschnitt für eine erste Herstellungsart
eines Rohlings und Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Form für eine zweite Herstellungsart
eines Rohlings.
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Beispiel 1 (Fig. 1): 98 Gew. % (entspricht ca. 97 Vol. %) reines Molybdänpulver
mit einer Korngrösse von 0,1 bis zum wurde mit 2 Gew. % (entspricht ca. 3 Vol. %)
Lanthanoxidpulver mit einer Korngrösse von 0,1 bis 10tm vermengt und in einem gleich
grossen Volumen Wasser zu einem giessbaren Brei aufgeschlämmt. Die Aufschlämmung
wurde in eine
zylindrische gipsform 1 mit einem Durchmesser d von
30 mm und einer Höhe von 400 mm gegossen und das Wasser danach abgedampft. In der
Gipsform 1 bildete sich ein zylindrischer Gusskörper 2 mit einer ausreichenden Grünfestigkeit,
die es erlaubt, ihn aus der Gipsform 1 zu entnehmen und axial in eine zweite, zylindrische
Gipsform 3 mit einem grösseren Durchmesser von 35 mm zu stellen. Der Zwischenraum
4 zwischen dem Gusskdrper 2 und der Wand der zweiten Gipsform 3 wurde mit einer
Aufschlämmung von reinem Molybdänpulver mit einer Körnung von 1 bis Form in Wasser
gefüllt und danach das Wasser abgedampft. Es bildete sich ein Mantel 5. Für die
Aufschlämmung wurde ein Verhältnis von Feststoff zu Wasser von 1 : 1 verwendet.
Der so gebildete Gusskörper 2 mit einem Mantel 5 wurde in einer elastischen Hülle
isostatisch mit einem Druck von 3000 kg/cm2 zu einem Grünling gepresst und danach
bei 10000 C während 10 Stunden in strömendem trockenem Wasserstoff und danach bei
17500 C während 1 Stunde zu einem Rohling gesintert. Der so gewonnene zylindrische
Rohling hatte 97 % der theoretischen Dichte. Er wurde in einer Rundhämmermaschine
(Fabrikat Heinrich Müller, Pforzheim) zu einem Stab von 4 mm Durchmesser rundgehämmert.
Danach wurde der Stab in einer Drahtziehmaschine auf 1 mm Enddurchmesser gezogen.
Der reine Molybdänüberzug des Drahtes wurde in einem Säurebad, bestehend aus vier
Teilen Salpetersäure (40 %), zwei Teilen Schwefelsäure (66 %) und einem Teil Wasser
entfernt. Beim gleichen Draht konnte der Molybdänüberzug auch durch Sandstrahlen,
Schleifen oder Schälen entfernt werden.
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Drahtbrüche während des Drahtziehens waren nicht mehr festzustellen.
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Beispiel 2 (Fig. 2): Ein Grünling wurde dadurch hergestellt, dass
axial in eine zylindrische Sumniform 6 mit einem Durchmesser von 39 mm, einer Höhe
von 40Q mm und mit einer konzentriscien Ringnut 7 im Hoden ein Rohr 8 gestellt wurde,
dessen Querschnitt jenem der Ringnut 7 entsprach. Der Innendurchmesser des Rohres
8 betrug 30 mm, seine Wandstärke 2 mm und seine Höhe ca,400 mm. Das Rohr 8 wurde
mit dem unteren Ende in die Ringnut 7 geschoben und war in dieser gehalten. 98 Gew.
% reines Molybdänpulver mit einer Korngrösse von 0,1 bis loyjn wurden mit 2 Gew.
% Lanthanoxidpulver mit einer Korngrösse von 0,1 bis lCvermengt und in das Rohr
8 eingefüllt.
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Es bildete sich darin eine prismaförmige Aufschüttung 11. Der Zwischenraum
9 zwischen der Formwand 10 und dem Rohr 8 wurde mit reinem Molybdänpulver mit einer
Korngrösse von 0,1 bis 10/migefüllt. Danach wurden die erwähnten Pulver in die Form
einvibriert und das Glasrohr 8 herausgezogen. Es bildete sich ein Mantel 12 um die
Aufschüttung 11. Das Pulver wurde anschliessend in der Form isostatisch mit einem
Druck von 3000 kg/cm2 gepresst. Der so gewonnene Grünling wurde bei 10000 C während
10 Stunden in strömendem ° trockenem Wasserstoff und danach bei 1700 C während 1
Stunde gesintert. Es bildete sich ein Rohling. Der Rohling hatte eine Dichte von
97,5 % seiner theoretischen Dichte. Er wurde in einer Rundhämmermaschine zu einem
Stab vonJ5 mm Durchmesser rundgehämmert. Der rundgehämmerte Stab wurde danach auf
einen Enddurchmesser
von 1 mm gezogen, worauf die Oberflächenschicht
in einem Säurebad entfernt wurde. Die Zusammensetzung des Säurebades entsprach der
im Beispiel 1 aufgeführten. Die Oberflächenschicht konnte auch durch Sandstrahlen,
Schleifen oder Schälen entfernt werden. Das sonst übliche Reissen des Drahtes beim
Ziehen unterbleibt.
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Beispiel 3 (Fig 1): 97 Gew. % (entspricht ca. 94 Vol. %) reines Wolframpulver
mit einer Korngrösse von 0,1 bis 10 wurde mit 3 Gew. % (entspricht ca.
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6 Vol. zu Thoriumoxidpulver mit einer Korngrösse von 0,1 bis 1O/U"
vermengt und in einem gleich grossen Volumen Wasser zu einem giessbaren Brei aufgeschlämmt.
Die Aufschlämmung wurde in eine zylindrische Gipsform 1 mit einem Durchmesser "d"
von 30 mm und einer Höhe von 400 mm geg ossen und das Wasser danach abgedampft.
In der Gipsform 1 bildete sich ein zylindrischer Gusskörper 2 mit einer ausreichenden
Grünfestigkeit, die es erlaubt, ihn aus der Gipsform 1 zu entnehmen und axial in
eine zweite, zylindrische Gipsform 3 mit einem grösseren Druchmesser von 35 mm zu
stellen.
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Der Zwischenraum 4 zwischen dem Gusskörper 2 und der Wand der zweiten
Gipsform 3 wurde mit einer Aufschlämmung von reinem Wolframpulver mit einer Körnung
von 1 bis 10Tm in Wasser gefüllt und danach das Wasser abgedampft. Es bildete sich
ein Mantel 5. Für die Aufschlämmung wurde ein Verhältnis von Feststoff zu Wasser
von 1 : 1 verwendet. Der so gebildete Gusskörper 2 mit einem Mantel 5 wurde in einer
elastischen Hülle isostatisch mit einem
Druck von 5000 kg/cm2 zu
einem Grünling gepresst und danach bei 10000 C während 3 Stunden in strömendem trockenem
Wasserstoff und danach bei 25000 C während 1 Stunde zu einem Rohling gesintert.
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Der so gewonnene zylindrische Rohling hatte 92 % der theoretischen
Dichte. Er wurde in einer Rundhämmermaschine (Fabrikat Heinrich Müller, Pforzheim)
zu einem Draht von 3 mm Durchmesser rundgehämmert. Danach wurde der Draht ciner
Drahtziehmaschine auf 1 mm Enddurchmesser gezogen. Der reine Wolframüberzug des
Drahtes wurde in einem Säurebad, bestehend aus vier Teilen Salpetersäure (40 %),
zwei Teilen Schwefelsäure (66 °/0) und einem Teil Wasser entfernt.
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Beim gleichen Draht konnte der Wolframüberzug auch durch Sandstrahlen,
Schleifen oder Schälen entfernt werden.
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Drahtbrüche während des Drahtziehens waren nicht mehr festzustellen.
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Beispiel 4 (Fig. 2): Ein Grünling wurde dadurch hergestellt, dass
axial in eine zylindrische Gummiform 6 mit einem Durchmesser von 39 mm, einer Höhe
von 400 mm und mit einer konzentrischen Ringnut 7 im Boden ein Rohr 8 gestellt wurde,
dessen Querschnitt jenem der Ringnut 7 entsprach. Der Innendurchmesser des Rohres
8 betrug 30 mm, seine Wandstärke 2 mm und seine Höhe ca. 400 mm. Das Rohr wurde
mit dem unteren Ende in die Ringnut 7 geschoben und war in dieser gehalten.
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98 Gew. % reines Tantalpulver (entspricht-9ss Vol. %) mit einer Korngrösse
von 0,1 bis l%in wurden mit 2 Gew. % Yttriumoxidpulver mit einer Korngrösse von
0,1 bis 10?4» (entspricht 5,3 Vol. %) vermengt
und in das Rohr
8 eingefüllt. Es bildete sich darin eine prismaförmige Aufschüttung 11. Der Zwischenraum
9 zwischen der Formwand 10 und dem Rohr 8 wurde mit reinem Tantalpulver mit einer
Korngrösse von 0,1 bis 10<m gefüllt. Danach wurden die erwähnten Pulver in die
Form einvibriert und das Glasrohr 8 herausgezogen. Es bildete sich ein Mantel 12
um die Aufschüttung 11. Das Pulver wurde anscliessend in der Form isostat:i sch
mit enen Druck von 3000 ky/cm2 gepresst. Der so gewonnene Grünling wurde bei 23000
C während 1 Stunde unter Vakuum gesintert. Es bildete sich ein Rohling. Der Rohling
hatte eine Dichte von 91 °/0 seiner theoretischen Dichte. Er wurde in einer Rundhämmermaschine
zu einem Draht von 3 mm Durchmesser rundgehämmert. Der rundgehämmerte Draht wurde
danach auf einen Enddurchmesser von 1 mm gezogen, worauf die Oberflächenschicht
in einem Säurebad entfernt wurde.
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Die Zusammensetzung des Säurebades entsprach der im Beispiel 1 aufgeführten.
Die Oberflächenschicht konnte auch durch Sandstrahlen, Schleifen oder Schälen entfernt
werden. Das sonst übliche Reissen des Drahtes beim Ziehen unterbleibt.
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Beispiel 5: Bei diesem Beispiel wurde gleich wie beim Beispiel 1 verfahren
mit dem Unterschied, dass die zweite Gipsform 3 nur einen Durchmesser von 32 mm
statt 35 mm aufwies. Obwohl beim Rohling der Ueberzug aus reinem Molybdän wesentlich
geringer war, traten beim Ziehen des Drahtes Draktisch keine Risse auf.
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Beispiel 6: Bei diesem Beispiel wurde gleich verfahren wie beim Beispiel
2.
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Der Unterschied bestand darin, dass die Gummiform 6 einen Durchmesser
von 64 mm aufwies, so dass der Rohling einen wesentlich dickeren Ueberzug aus reinem
Molybdän aufwies. Beim Ziehen des Drahtes traten keine Drahtbrüche auf.
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Beispiel 7: Es wurde verfahren wie beim Beispiel 1. Anstelle einer
zylindrischen Gipsform 1 wurde eine im Querschnitt quadratische Gipsform verwendet.
Beim Ziehen des Drahtes konnten keine Drahtbrüche festgestellt werden.
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Bei sPi el 8: Es wurde verfahren wie beim Beispiel 1. Anstelle der
zylindrischen Gipsform 1 wurde eine im Querschnitt sechseckige Gipsform mit gleichem
Erfolg verwendet.
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Beispiele 9 bis 14: Es wurde verfahren wie bei den Beispielen 1 bis
4. Die spanlos Verformung des Rohlings erfolgte indessen durch Profilwalzen statt
durch Rundhämmern.
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Beispiel 14 bis 17: Es wurde verfahren wie bei den Beispielen 1 bis
4. Vor dem Rundhämmern wurde der Rohling durch Strangpressen auf ca. ein Drittel
seines Ausgangsdurchmessers reduziert. Beim Ziehen des Drahtes wurden keine Drahtbrüche
festgestellt.
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Beisniel 18: 98 Gew. % (entpricht ca. 97 Vol. %) reines Molybdänpulver
mit einer Korngrösse von 0,1 bis 10Pm wurde mit 2 Gew. % (entspricht ca. 3 Vol.
%) Lanthanoxidnulver mit einer Korngrösse von 0,1 bis 10µm vermengt und in einem
gleich grossen Volumen Wasser zu einem giessbaren Brei aufgeschlämmt. Die Aufschlämmung
wurde in eine zylindrische Gipsform mit einem Durchmesser von 30 mm und einer Höhe
von 400 mm gegossen und das Wasser danach abgedampft.
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In der Gipsform bildete sich ein zylindrischer GusskörDer mit einer
ausreichenden Grünfestigkeit, die es erlaubt, ihn aus der Gipsform zu entnehmen.
Der so gebildete Gusskörper wurde in einer elastischen Hülle isostatisch zu einem
Kerngrünling mit einem Druck von 3000 kg/cm2 genresst und danach bei 10000 C während
10 Stunden in strömendem trockenem Wasserstoff und danach bei 17500 C während 1
Stunde gesintert. Auf den so gewonnenen Kernrohling wurde durch Plasmaspritzen ein
° mm dicker reiner Molybdänüberzuy auBgetrayen. Der mit einem reinen Molybdänüberzug
versehene Rohling wurde in einer Ruimmerniaschiiie zu einem Stab von 4 mm Durchmesser
rundgehämmert. Danach wurde der Stab in einer Drahtziehmaschine auf 1 mm Enddurchmesser
gezogen. Der reine Molybdänüberzug des Drahtes wurde in einem Säurebad, bestehend
aus vier Teilen Salnetersäure (40 ), zwei Teilen Schwefelsäure (66 %) und einem
Teil Wasser entfernt. Beim gleichen Draht konnte der Molybdänüberzug auch durch
Sandstrahlen, Schleifen oder Schälen entfernt werden.
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Drahtbrüche während des Drahtziehens waren nicht mehr festzustellen.
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Beispiel 19: 98 Gew. % (entsDricht ca. 97 Vol. %) reines MolybdänDulver
mit einer Korngrösse von 0,1 bis lOfm wurde mit 2 Gew. V0 (entspricht ca. 3 Vol.
%) Lanthanoxidtulver mit einer Korngrösse von 0,1 bis 10Pt vermengt und in einem
gleich grossen Volumen Wasser zu einem giessbaren Brei aufgeschlämmt. Die Aufschlämmung
wurde in eine zylindrische Gipsform mit einem Durchmesser von 30 mm und einer Höhe
von 400 mm gegossen und das Wasser danach abgedamDft.
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In der Gipsform bildete sich ein zylindrischer GusskörDer mit einer
ausreichenden Grünfestigkeit, die es erlaubt, ihn aus der Gipsform zu entnehmen.
Der so gebildete Gusskörper wurde in einer elastischen Hülle isostatisch zu einem
Kerngrünling mit einem Druck von 3000 kg/cm2 gepresst und danach bei 10000 C während
10 Stunden in strömendem trockenem Wasserstoff und danach bei 17500 C während 1
Stunde gesintert. Auf den so gewonnenen Kernrohling wurde galvanisch ein 0, 2 mm
dicker reiner Molybdänüberzug aufgetragen. Der mit einem reinen Molybdänüberzug
versehene Rohling wurde in einer Rundhämmermaschine zu einem Stab von 4 mm Durchmesser
rundgehämmert. Danach wurde der Stab in einer Drahtziehmaschine auf 1 mm Enddurchmesser
gezogen. Der reine Molybdänüberzug des Drahtes wurde in einem Säurebad, bestehend
aus vier Teilen Salretersäure (40 %), zwei Teilen Schwefelsäure (66 °/0) und einem
Teil Wasser entfernt. Beim gleichen Draht konnte der Molybdänüberzug auch durch
Sandstrahlen, Schleifen oder Schälen entfernt werden.
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Drahtbrüche während des Drahtziehens waren nicht mehr feststellen.
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Bei weiteren Ausführungsbeispielen wurde gleich wie in den Beispielen
1 bis 4 verfahren. Anstelle von Lanthanoxid-Thoriumoxid- und Tantaloxidpulver wurden
Carbide, Boride, Nitride von Lanthan, Thorium und Tantal verwendet.
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Bei weiteren Ausführungsbeisvielen wurde gleich wie in den Beistielen
1 bis 4 verfahren. Anstelle von Lanhanoxid-, Toriumoxid- und Tantaloxidpulver wurden
Oxyde, Boride, Carbide und Nitride von Titan, Zirkonium, Hafnium, Chrom, Vanadium,
Niob, Molybdän oder Wolfram in Pulverform verwendet. In allen Fällen unterblieben
Drahtbrüche beim Drahtziehen. Bei den Ausführungsbeispielen betrug der Anteil an
Lanthan-, Thorium-, Tantaloxid, -borid, -carbid oder -nitrid zwischen 0 bis 5 Vol.
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