DE2501631C3 - Verfahren zum Verbinden von Metallteilen - Google Patents
Verfahren zum Verbinden von MetallteilenInfo
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- DE2501631C3 DE2501631C3 DE19752501631 DE2501631A DE2501631C3 DE 2501631 C3 DE2501631 C3 DE 2501631C3 DE 19752501631 DE19752501631 DE 19752501631 DE 2501631 A DE2501631 A DE 2501631A DE 2501631 C3 DE2501631 C3 DE 2501631C3
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B23K—SOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
- B23K20/00—Non-electric welding by applying impact or other pressure, with or without the application of heat, e.g. cladding or plating
- B23K20/16—Non-electric welding by applying impact or other pressure, with or without the application of heat, e.g. cladding or plating with interposition of special material to facilitate connection of the parts, e.g. material for absorbing or producing gas
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Pressure Welding/Diffusion-Bonding (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden von Metallteilen, bei dem die miteinander zu verbindenden
Metallflächen unter Druck und insbesondere unter höherer Temperatur aneinander gehalten werden,
wobei der Bereich der Verbindungsstelle einem mehrfachen Temperaturwechsel-Zyklus im Temperaturbereich
um mindestens einen Umwandlungspunkt unter Einstellung eines superplastischen Zustandes unterworfen
wird, nach Patent 2501617.
Unter den bekannten Verfahren zum stumpfen Aneinanderschweißen von Metallteilen wird außer dem
Elektro- oder Autogenstumpfschweißen das Diffusionsschweißen am häufigsten verwendet. Beim Diffusionsschweißen
werden die miteinander zu verbindenden Metallteile längere Zeit bei hoher Temperatur, nämlich
bei einer Temperatur dicht unterhalb der Solidus-Linie der Metallteile, gegeneinander gepreßt, wobei
Diffusionsvorgänge eine feste Verbindung bewirken.
Abgesehen von Aufwand und Zeit für ein langes Aufheizen auf die hohe Arbeitstemperatur und eine
lange Haltedauer bei dieser Temperatur wird dadurch das Gefüge zumindest der der Verbindungsstellen nahen
Bereiche der Metallteile insbesondere bezüglich der mechanischen Eigenschaften und gegebenenfalls auch
der Korrosionsbeständigkeit sehr nachteilig beeinflußt. Letzteres gilt vor allem bei korrosionsbeanspruchten
Teilen, wie z. B. Stahlrohre für Kessel in stark schwefelhaltiger Atmosphäre. Außerdem ist bei diffusionsgeschweißten
Teilen oft keine flache und glatte Schweißstellenoberfläche erreichbar.
Mit dem Verfahren nach dem Hauptpatent wird demgegenüber erreicht, daß zwei miteinander zu verbindende
Metallteile in kürzerer Zeit und zugleich bei niedriger Temperatur ohne Anwendung eines höheren
Anpreßdrucks verbunden werden können. Dabei wird die Tatsache ausgenutzt, daß in einer Umwandlungspunktphase
eine plötzliche, sehr wesentliche Erweichung des Metallgefiiges, und zwar verbunden mit
einer um Größenordnungen erhöhten Diffusionsgeschwindigkeit beispielsweise von Kohlenstoff in Stahl
eintritt (Superplastizität).
Es hat sich jedoch gezeigt, daß beim Verfahren nach dem Hauptpatent sicherzustellen ist, daß die
is Anlageflächen der Metallteile ausreichend eben und
fein bearbeitet sind, um einen ausreichenden -Oberflächenkontakt
für die gewünschten Diffusionserscheinungen zu erzielen. Darüber hinaus ist ein gewisser
apparativer Aufwand erforderlich, um insbesondere
bei Metallen mit einer starken Affinität zu Sauerstoff
wie etwa Titan, -rostfreier Stahl, Aluminium usw. im Bereich der Verbindungsstelle eine reduzierende Atmosphäre
zu erzeugen, um eine Behinderung der Diffusionsvorgänge durch Metalloxydschichten zu vermeiden.
Um auch bei grobbearbeiteten oder gar unbearbeiteten Oberflächen, etwa Sprödbruchoberflächen ohne
umständliche Feinbearbeitung eine dauerhafte Verbindungsstelle zu erzielen und den Aufbau einer redu-
jo zierenden Atmosphäre oder Vakuum im gesamten
Arbeitsbereich um die Verbindungsstelle zu vermeiden, besteht die erfindungsgemäße Weiterbildung des
Verfahrens nach dem Hauptpatent darin, daß eine Zwischenschicht zwischen die Verbindungsflächen der
zu verbindenden Metallteile eingefügt ist, die beim Verbinden eine reduzierende Atmosphäre zu bilden
vermag.
Durch die Einfügung einer Zwischenschicht aus beispielsweise Kohlenstoff oder pastenförmig aufgebrachtem
Metallpulver werden jegliche auch mikroskopische Zwischenräume zwischen den aneinandergrenzenden
Stoßflächen der zu verbindenden Metallteile sauber ausgefüllt und so ein inniger Oberflächenkontakt
erzielt Darüber hinaus läßt sich auch der Ablauf der Diffusionsvorgänge hierdurch in geeigneter Weise
steuern, so daß ein geringerer Streubereich der Festigkeitswert tür die fertige Verbindung auftritt. Da die
Zwischenschicht selbst eine reduzierende Atmosphäre ausbildet, die unmittelbar dort entsteht, wo sie gebraucht
wird, kann der Aufwand für die Schaffung einer reduzierenden Atmosphäre oder Vakuum im gesamten
Arbeitsbereich vermieden werden. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders für Verbindung
von Teilen wie Rändelrohren, Kessel-Stahlrohren,
Gußeisen bzw. Graugußteile und ähnliche Teile.
Versuchsbeispiel
Aus Weichstahl (Kohlenstoffstahl bis ca. 0,3% C) wurden Proben hergestellt, die durch das erfindungsgemäße
Verfahren unter Verwendung von Kohlenstoff sowie Weichstahlpulver als Zwischenschicht verbunden
wurden, während Vergleichsproben ohne eine Zwischenschicht, also nach dem Verfahren des Hauptpatentes,
verbunden wurden und diese Probenkörper mit einem Probekörpe-r aus Weichstahl ohne Verbindungsstelle
verglichen wurden.
Der bei der Verbindung angewandte Temperaturwechsel-Zyklus schwankte sägezahnfö'rmig um die Umwandlungspunkte
von 723°C und 85O°C mit einem oberen Grenzwert von 950"C und einem unteren
Grenzwert von 6000C. Die Erwärmung und Abkühlung erfolgte in fünf Zyklen pro Minute, wobei eine Druckbelastung
von 2 kg/mm2 angelegt wurde.
Das Eigebnis einer Zugfestigkeitsprüfung an den vorgenannten
Proben ist in folgender Tabelle zusammengefaßt
Proben
Maximale Zugfestigkeit
(kg/mm2)
Weichstahl bis 0,3% C mit Zwischen- 46,82
schicht aus Kohlenstoff verbunden (Druckbelastung 2 kg/mm2)
Weichstahl bis O^VoCmitZwischen- 45,47
schicht aus gleichem Weichstahl verbunden (Druckbeiastyng 2 kg/mm2'
Weichstahl bis 0,3% C ohne Zwischen- 43,02 schicht verbunden (Druckbelastung
2 kg/mm2)
Weichstahl bis 0,3% C ohne Verbin- 42,32 dungsstelle
Beim vorstehend beschriebenen Versuchsbeispiel sind die oberen und unteren Grenzwerte des Temperaturbereichs
des Temperaturwechsel-Zyklus auf etwa ± 1200C zum Umwandlungspunkt eingestellt, während
die Frequenz der Temperaturzyklen mit 5 Zyklen/min gewählt ist Der Grund für die Auswahl dieser Werte
liegt in der Berücksichtigung der Änderungen oder Abweichungen des Umwandlungspunktes infolge der
Änderungen der Erwärmungs- und AbkübJgeschwindigkeiten
sowie der von Beginn bis zur Beendigung -der Umwandlung erforderlichen Zeitspanne. Bei der
■ praktischen Durchführung des Verfahrens können die Bedingungen für den in Aufwärts-und Ab wärtsrichtung
-. durch den Umwandlungspunkt verlaufenden, die Erscheinung
der Superplastizität erzeugenden Temperaturzyklus, etwa Temperaturbereich, Frequenz, Dauer
--und dgL in Abhängigkeit von der Art und Form
der-MetaHteile in geeigneter Weise gewählt werden. Die anzulegende Belastung kann dabei in der Größen-Ordnung
von etwa V10 bis V30 der Streckgrenze (der
maximalen Dauerbelastung) des metalllischen Werkstoffs liegen.
Wie aus dem in der Tabelle zusammengefaßten Versuchsergebnis hervorgeht, wird die Verbindung
beim erfindungsgemäßen Verfahren fester. Dies ist auch dann -der Fall, wenn die Druckbelastung zur
Erzeugung der Verbindung verringert wird. Die reduzierende Atmosphäre kann in der Praxis in jedem
Falle dadurch erzielt werden, daß das Material der Zwischenschicht zunächst pulverförmig bereitgestellt
wird und sodann in einen pastenformigen Zustand überfuhrt wird, wobei die Paste so gewählt wird, daß
bei ihrer Vergasung im Zuge der Erwärmung die reduzierende Atmosphäre gebildet wird.
Claims (1)
- 25 OlPatentanspruch:Verfahren zum Verbinden von Metallteilen, bei dem die miteinander zu verbindenden Metallflächen unter Druck und insbesondere unter höherer Temperatur aneinander gehalten werden, wobei der Bereich der Verbindungsstelle einem mehrfachen Temperaturwechsel-Zyklus im Temperaturbereich um mindestens einen Umwandlungspunkt unter Einstellung eines superplastischen Zustandes iinierworfen wird, nach Patent 2501617, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zwischenschicht «wischen die Verbindungsflächen der zu verbindenden Metallteile eingefügt ist, die beim Verbinden eine reduzierende Atmosphäre zu bilden vermag.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752501631 DE2501631C3 (de) | 1975-01-16 | 1975-01-16 | Verfahren zum Verbinden von Metallteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752501631 DE2501631C3 (de) | 1975-01-16 | 1975-01-16 | Verfahren zum Verbinden von Metallteilen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2501631A1 DE2501631A1 (de) | 1976-07-22 |
DE2501631B2 DE2501631B2 (de) | 1978-03-16 |
DE2501631C3 true DE2501631C3 (de) | 1978-11-16 |
Family
ID=5936602
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752501631 Expired DE2501631C3 (de) | 1975-01-16 | 1975-01-16 | Verfahren zum Verbinden von Metallteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2501631C3 (de) |
-
1975
- 1975-01-16 DE DE19752501631 patent/DE2501631C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2501631A1 (de) | 1976-07-22 |
DE2501631B2 (de) | 1978-03-16 |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) | ||
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Free format text: HENKEL, G., DR.PHIL. FEILER, L., DR.RER.NAT. HAENZEL, W., DIPL.-ING., PAT.-ANW., 8000 MUENCHEN |
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8340 | Patent of addition ceased/non-payment of fee of main patent |