-
Verfahren zum Beschriften von Verpackungsfolien sowie Verpackungsfolie
hierfür Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen einer häufig wechselnden
Beschriftung auf Verpackungsiolien, nnsbesondere für die Verpackung von Lebensmitteln,mittels
einer Stempeleinrichtung mit auswechselbaren beheizten Lettern sowie eine Verpackungsfolie
zur Durchführung dieses Verfahrens.
-
3ei der Verpackung von Lebensmitteln, insbesondere solchen, die in
Sefbstbedienungsläden vertrieben werden, Ist es notwendige auf den Verpackungen,
also auf den Verpackungsfollen Vermerke aufzudrucken, die insbesondere die Haltbarkeitsdauer
anzeigen. Weiter kann der Aufdruck eines VerpackungsdaWur.s gewünscht werden sowie
der Aufdruck des besonderen Gewichtes der Packung, falls die Gewichte wechseln und
somit nicht ein einheitlicher, gleichbleibender Aufdruck möglich ist.
-
Da die Vermerk auf den Verpackungen wechseln, möglicherweise von Packung
zu Dackung verschieden sind, höchstens aber nur kurze, nacn Tagen zu bemessende
Zeiträume gleich bleiben, ist es nicht raöglich, die entsprechenden Aufärucke im
Zusammenhang mit der Fertigung der Verpackungsfolie vorzunehmen und in üblicher
Weise durch einen Druckvorgang aufzubringen. Vielmehr ist es notwendig, die entsprechenden
Beschriftungen unmittelba@ im Zusammenhang mit dem Verpackungsvorgang vorzunehmen.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe ist es bekannt, die Verpackungen mit Etiketten
zu versehen. Die Etiketten können aus Papier Pappe od. dgl. bestehen und sind daher
leicht zu bedruckten.
-
Die Verbindung mit der Verpackung bringt aber bereits Probleme mit
sich, da die Verbindung solcherart sein muß, daß sie sic nicht unbeabsichtigt löst
und auch ein absichtliches Vertausc;.
-
der Etiketten sicher ausgeschlossen ist. Die Befestigung derartlger
Etiketten wird daher aufwendig und die Beschriftung und Anordnung der Etiketten
macht einen beträchtlichen Teil des gesamten Verpackungsaufwandes aus.
-
Um den durch die Etiketten verursachten Aufwand zu reduzieren ist
es bekannt, ein heißsiegelfähiges Beschriftungsband zu benützen. Ein solches Band
besteht aus Kunststoff mit einer
Beschichtung. Mittels eines beheizten
Stempels wird die Beschichtung gegen die zu bedruckende Verpackungsfolie gedrückt,
und Infolge der Erwärmung bleibt dann eie die Beschriftung darstellende Farbschicht
auf der Verpackungsfolie haften. Das r.eiPosiegelfahige Beschriftungsband wird weItergespult,
und der Druckvorgang wiederholt sich von Verpackung zu Verpackung.
-
Diese Art der Beschriftung ist mit einem geringeren Aufwand verbunden
als die vorerwähnte Etikettierung. Es entstehen aber immer noch Aufwendungen>
die etwa 10% des Gesamtaufwandes der Verpackung ausmachen. Außerdem ist die Benützung
eines zusätzlichen Beschriftungsbandes aus anderen Gründen unerwünse Dies es Bescnriftungsband
stellt eine zusatzlicne Störungsquelle dar. Wenn das Beschriftungsband reißt oder
durch ein neues Band ersetzt werden muß, muß die Verpackungsmaschine angehalten
werden. Es entstehen vergleichsweise beträchtliche Ausfallzeiten, da nicht nur die
Verpackungsmaschine stillsteht; sondern auch die gesamten Einrichtungen, die vom
einwandfreien Gang der Verpackungsmaschine abhängen.
-
Die Aufbringung einer Beschriftung auf die Verpackungsfolie auf andere
Weise, beispielsweise durch bloße Aufstempelung einer Farbe od. dgl. ist in der
Regel nicht angängig. Einer seits ist es schwierig, auf der Folie, die beispielsweise
aus Zellglas besteht, einen auch nur sichtbaren Aufdruck anzubringen. Andererseits
muß eine Gewähr dafür gegeben sein, daß der aufgedruckte Aufdruck auch hinreichend
haftet und nicht verwischt werden kann. Die Verwendung flüssiger Farbstoffe im Zusammenhang
mit dem Druckvorgang verbietet sich deshalb, da verhindert werden muß, daß der Farbstoff
des
Aufdruckes mit den Lebensmitteln in Verbindung kommt.
-
Insgesamt ergibt sich, daß die bisherige Handhabung der Be-Beschriftung
derartiger Verpackungsfolien unbefriedigend ist.
-
Dem verhältnismäßig großen Aufwand einerseits steht eine nicht hinreichend
exakte Gesamtfunktion gegenüber. Dabei ist das Problem der exakten Beschriftung
derartiger Verpackungen so wichtig wie deren exakte technische Herstellung.
-
Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Verfahren sowie
eine Verpackungsfolie zu entwickeln, die mit einem beträchtlich geringeren Gesamtaufwand
auskommt, die Störungen an der Verpackungsmaschine von vorneherein ausschließt und
die schließlich eine Beschriftung auf den Verpackungsfolien.
-
schafft, die allen Ansprüchen gerecht wira.
-
Die Erfindung geht aus von dem eingangs beschriebenen Verfahren und
schlägt vor, daß auf die Folie ein Beschriftungsfeld mit einem Farbstoff aufgedruckt
wird, welcher Farbstoff ein Thermocolor ist, der unter Wärmeeinwirkung seine Farbe
verändert,und daß auf das Beschriftungsfeld die beheizten Lettern einwirken.
-
Der Farbstoff, den dieErfindung verwendet, kann beispielsweise ein
Mehrkomponentenfarbstoff sein, der unter Einw»irkung der Wärme sein äußeres Erscheinungsbild
wechsel-t, beispielsweis dadurch, daß die Komponenten des Farbstoffes eine chemische
Reaktion eingehen, was zu einem Farbumschlag führt. So kann beispielsweise der Ausgangsfarbstoff
eine weiße-oder fast weiße Farbe aufweisen. Wird der Farbstoff jedoch mit den beheizten
Lettern behandelt, also hinreichend erwärmt, tritt ein Farbumschlag beispielsweise
nach Rot ein, wodurch eine rote Schrift auf einem weißen Beschriftungsfeld erhalten
wird.
-
Es sind aber nicht nur Farbstoffe für die Erfindung verwendbar, bei
denen der Farbumschlag durch eine chemische Reaktion bedingt ist. Auch mechanische
Veränderungen, die unter Wärmeeinwirkung ausgelöst werden, lassen bei manchen Farben
einen Farbumschlag entstehen, was ebenfalls für die Erfindung verwertbar ist. So
können beispielsweise die Pigmente der einen Farbe hinreichend abgedeckt oder umhüllt
sein von Pigmenten der anderen Farbe. Zunächst ist nur die zweite, die Umhüllungsfarbe
sichtbar. Unter Wärmeeinwirkung ergibt sich aber eine Verschmelzung, und ein deutlich
sichtbarer Farbumschlag wird erhalten.
-
Farbstoffe, die die Erfindung verwendet, sind in der Fachwelt als
sogenannte Thermocolore bekannt. Dies sind temperaturanzeigende, Kupfer-, Kobalt-,
Nickel-, Chrom-, Molybdän-, Uran-Salze und dergleichen, die nach Mischung mit einem
geeigneten Bindemittel und weiteren geeigneten Zusätzen für die Zwecke der Erfindung
brauchbar sind. Insbesondere ist gefunden worden, daß sich für die Erfindung ein
Farbstoff eignet, der neben Titandioxid als Substrat und technisch vergälltem Branntwein
als Lösungsmittel einen Kobalt-Phthalocyaninkomplex enthält, der in einem dem jeweiligen
Untergrund angepaßten Bindemittel, wie zum Beispiel Nitrocellulose, Polyvinylacetal,
PVC-Mischpolymerisat usw. dispergiert ist. Dieser Farbstoff geht bei einer Erwärmung
auf 140° in einen stabilen blau gefärbten Komplex über, so daß beispielsweise blau
gefärbte Schriftzeichen auf einem weißen Untergrund entstehen.
-
Der Kobalt-Phthalocyaninkomplex, den die Erfindung verwendet, ist
beispielsweise beschrieben in den deutschen Patentschriften 855 710 und 839 939.
-
Zu ergänzen ist noch, daß selbstverständlich der Farbumschlag stabil
ist, also nicht reversibel. Auch wenn die Temperatur abgesenkt wird, bleibt die
Beschriftung erhalten und lesbar.
-
Der angegebene Temperaturumschlag bei 1Oo ist nur als Beispiel zu
verstehen. Bei anderen Farbstoffen ist der Temperaturumschlag bei anderen Temperaturen
zu erwarten, und es ist leicht möglich, die Temperatur so zu wählen, daß einerseits
der Temperaturumschlag erhalten wird, andererseits aber keine nachteiligen Folgen
für die Verpackungsfolie zu erwarten sind.
-
Im Gegensatz zum bekannten Verfahren, das mit einem beschichteten
Farbband arbeitet, das mit Heißprägung eine Beschriftung erzielt, benötigt die Erfindung
keinerlei Farbband oder ähnliche Mittel. Die erfindungsgemäß präparierte und mit
einem Beschriftunsfeld versehene Verpackungsfolie wird, mittels den an sich bekannten
Stempeleinrichtungen behandelt, bei denen lediglich die Lettern beheizt sind. Da
ein Farbband fehlt, entfällt auch eine Quelle von Betriebsstörungen. An den beheizten
Stempeln selbst tritt in der Regel keine Störung auf, und der Stempelungsvorgang
selbst ist einfach und ohne Probleme.
-
insbesondere sleht die Erfindung vor, daß der Druckvorgang zusammen
mit der sonstigen Bedruckung der Folie erfolgt, während die Stempelung erst im Zusammenhang
mit dem Verpacku-r,i,l vorgang vorgenommen wird. Die Folie kann also für die erfir.«us
gemäßen Zwecke vorrätig gehalten werden. Die Bestempelung mit der häufig wechselnden
Beschriftung wird erst im Zusammenhang mit der Verpackung vorgenommen. Zum Wechseln
der Schrift werden, wie an sich bekannt, die beheizbaren Lettern ausgewechselt.
-
Die Erfindung betrifft auch eine Verpackungsfolie zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens. Diese Verpackungsfolie ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Farbstoff des Beschriftungsfeldes zwischen den Schichten einer zweischichtigen
oder auch mehrschichtigen Verpackungsfolie angeordnet ist.
-
Auf diese Weise ist die Beschriftung selbst von außen gar nicht zugänglich.
Die Beschriftung kann auch bei ungünstigsten Verhältnissen nicht verwischt oder'sonst
unkenntlich gemacht werden. Dies'ist ein beträchtlicher Vorteil im Vergleich mit
den herkömmlichen Beschriftungsarten. Wird nämlich ein Kur.ststoffband mit einer
Beschichtung benützt, das mittels Heißprägung eine Beschriftung zuläßt, so befindet
sich diese Beschriftung in aller Regel auf der Außenfläche der Verpackungsfolie.
Die Haftwirkung ist naturgemäß begrenzt und insbesondere sind die aufgedruckten
Schriftteile gegen mechanische Beanspruchungen empfindlich. Wird bei der Erfindung
vergleichsweise die Beschriftung auf der Außenfläche angebracht, haftet diese schon
beträchtlich besser, da das Aufbringen mittels eines normalen Druckvorganges erfolgt,
bei dem günstige Voraussetzungen für eine sichere Haftung des Aufdruckes auf dem
Utgrund bestehen. Wenn aber, wie die Erfindung insbesondere vorsieht das Beschriftungsfeld
zwischen den beiden Folien einer kaschierten Folie od. dgl. angeordnet wird, besteht
eine fast absolute Sicherheit gegen eine nachträgliche Veränderung der Beschriftung.
Dies ist insbesondere im Hinblick auf die
Angaben von Haltbarkeitszeiten
usw. wichtig.
-
In der Zeichnung ist schematisch eine Verpackungsfolie entsprechend
der Erfindung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Verpackungsfolie
für" Lebensmittel und Fig. 2 einen stark vergrößerten Schnitt durch die erfindungsgemäße
Folie.
-
Die Verpackung, die in der Fig. 1 dargestellt ist, besteht beispielsweise
aus einer Oberfolie 1, die durch Schweißnähte 2 mit einer Unterfolie verbunden ist.
Zwischen den beiden Folien sind die zu verpackenden Waren 3 (Fig. 2) angeordnet.
Das Beschriftungsfeld 4 ist in der Oberrolle vorgesehen, und die Beschriftung wird
in der Regel vor der Verbindung der Oberfolie mit der Unterfolie vorgenommen. Die
Unterfolie kann noch einem Tiefziehvorgang unterworfen werden, um die Verpackung
der Form der Lebensmittel od. dgl. anzupassen.
-
Die Fig. 2 zeigt, daß die Oberfolie 1 aus den beiden' Schichten 5
und 6 besteht, wobei zwischen den beiden Schichten dasBeschriftungsfeld 4 angeordnet
ist. Die Schicht 5 kann beispielsweise aus Zellglas bestehen, es können aber auch
andere Werkstoffe, wie z.B. PVC, Polyester, Polyamid oder Polypropylen oder auch
andere Kunststoffe Verwendung finden.
-
Die Schicht 6, die an den zu verpackenden Waren 3 anliegt, besteht
vorzugsweise aus Polyäthylen. Zur Herstellung derartiger Folien wird zunächst die
Schicht 5 auf der Unterseite bedruckt, also insbesondere das Beschriftungsfeld 4
aufgebrachte gegebenenfalls aber auch noch andere Aufdrucke mit anderen Farben aufgebracht.
Anschließend wird die Polyäthylenschicht in an sich bekannter Weise aufgebracht.
-
Die Wärmeeinwirkung erfolgt in der Regel durch die Schicht 5 hindurch.
Die Temperatur und die Zeitdauer sind den EigenschaDz der Verpackungsfolie anzupassen.
Im Beschriftungsfeld 4 erfolgt dann entsprechend den Lettern ein Farbumschlag und
die Schrift wird sichtbar.
-
Die durch das erfindungsgemäße Verfahren aufgebrachte Beschriftung
kann mit üblichen Mitteln nicht verändert werden.
-
Nur eine Anwendung ähnlicher Temperaturen ließe eine ManipulaD zu.
Die entsprechenden Voraussetzungen sind jedoch beim Verbrauch derartiger Verpackungen
nicht gegeben.
-
Es ist klar, daß im Zusammenhang mit der Erfindung auch der von den
Lettern ausgeübte Druck eine gewisse, wenn auch begre Rolle spielt. Der Druck, den
die Lettern auf das BeschriStungsfeld austben, ist für den erwünschten Wärmeübergang
von Bedeutung. Wenn somit im Zusammenhang mit der Erfindung von einer Wärmeeinwirkung
die Rede ist, so ist darunter auch immer die Druckeinwirkung durch die Lettern eingeschlossen.
In Extremfällen könnte der Farbumschlag bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen
auftreten, so daß dann mit sehr schwach beheizten, jedoch stark drückenden Lettern
gearbeitet werden kann.
-
Die Erfindung kann in verschiedener Weise abgewandelt werden.
-
Es können verschiedene Farbstoffe benützt werden, die unterschiedliche
Farbumschläge ergeben. Diese Farben können bei versch@edenen Verpackungsfolien der
gleichen Serie benützt werden. Es ist aber auch möglich, auf diese Weise an der
gleichen Verpackungsfolie unterschiedlich farbige Beschriftungen vorzunehmen.