DE24647C - Verfahren zur Konservirung, Härtung und Färbung von Kunstdenkmälern aus Stein, Terracotta etc - Google Patents

Verfahren zur Konservirung, Härtung und Färbung von Kunstdenkmälern aus Stein, Terracotta etc

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DE24647C
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Germany
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stone
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Application number
DENDAT24647D
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A. KEIM und F. THENN in München, Karlsstr. 101
Publication of DE24647C publication Critical patent/DE24647C/de
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B41/00After-treatment of mortars, concrete, artificial stone or ceramics; Treatment of natural stone
    • C04B41/45Coating or impregnating, e.g. injection in masonry, partial coating of green or fired ceramics, organic coating compositions for adhering together two concrete elements
    • C04B41/52Multiple coating or impregnating multiple coating or impregnating with the same composition or with compositions only differing in the concentration of the constituents, is classified as single coating or impregnation

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  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

PATENTAMT
Terracotta etc.
Bei der Conservirung der verschiedenen Objecte kann es sich nebenbei darum handeln, dunkle Steinarten aufzulichten, helle in ihrem ursprünglichen Ton zu erhalten oder aber auch nach Wunsch verschiedenartig zu färben, worauf nach diesem Verfahren besonders Rücksicht genommen werden soll.
Bevor die Arbeit in Angriff genommen wird, mufs der betreffende Gegenstand gereinigt werden, es müssen die Poren des Steines vollständig ausgetrocknet und während der ganzen Procedur vor aller Feuchtigkeit geschützt sein.
Sollen helle (weifse) Steinarten conservirt werden, ohne ihren ursprünglichen Ton zu verlieren, so werden sie zuerst mit Kalk- oder Barytwasser oder mit schwefelsaurer Magnesia oder auch mit Kalialaun zwei- bis viermal und abwechselnd je mit auf 6 bis 18° B. verdünntem Kaliwasserglas und zuletzt mit Kieselfluorwasserstoffsäure in der Stärke von 40B. (mit letztgenannter Säure so oft, bis die Oberfläche nach 24 stündigem Austrocknen nicht mehr elastisch reagirt) vermittelst einer Brause imprägnirt. Das Wasserglas wird stets im heifsen Zustande verwendet.
Die Anzahl der verschiedenen Aufträge und die Concentration der Lösungen richtet sich nach den chemischen Eigenschaften, nach der Porosität des zu behandelnden Materials etc., und ist es vortheilhaft, die Normirung dieser Punkte an den bezüglichen Steinsorten vorher praktisch für jeden Fall festzustellen.
Jeder Auftrag mufs vor Erfolg des nächsten völlig aufgetrocknet sein.
Ist es nothwendig oder erwünscht, mit der Conservirung gleichzeitig eine Färbung der Objecte zu erzielen, so wendet man statt der oben erst erwähnten vier Lösungen farbige, schwefelsaure Lösungen (so z. B. für Gelb und Braun Eisen, für Grün Kupfer, für Blau Kobalt etc.) an, und erfolgt alsdann wie oben die Fixirung der Basen mit Kaliwasserglas, die Bindung der Schwefelsäure aber mit Barytwasser, wobei Aetzkali frei wird, welches an der Luft rasch Kohlensäure aufnimmt und, wie oben schon angegeben, mit Kieselfluorwasserstoffsäure in eine in Wasser schwer lösliche Verbindung, in Kieselfluorkalium, übergeführt wird.
Es ist Sorge zu tragen, dafs für die Zukunft auch die untere oder Rückseite des betreffenden Gegenstandes, an der er auf seiner Unterlage befestigt. ist, keinen Zuzug von Feuchtigkeit mehr empfangen kann.
Je stärker und inniger auf die vorbeschriebene Art mit diesen gewissermafsen deckenden Körpern (weifs, gelb, braun, grün und blau) die Poren des Steines ausgefüllt sind, desto weniger wird die Fähigkeit für die Reflectirung der Lichtstrahlen (die Leuchtkraft) des Körpers beeinträchtigt, wenn derselbe, wie dieses zuletzt zu geschehen hat, mit Lösungen von Paraffin in Benzin oder Petroleum getränkt wird. Je mehr diese mineralischen Körper die Poren ausfüllen, desto klarer und lichter (trockner) erscheint dann der Ton. Je poröser das Object bezw. je weniger von diesen Lösungen angewendet, desto mehr dringt Paraffin in die Poren,
desto dunkler und tiefer (transparenter) erscheinen die Töne.
Hierdurch hat man bei genügender Uebung und Anwendung der nöthigen Vorsicht es sehr leicht in der Hand, diese Art der Conservirung auch in der Richtung der Farbtöne in Tiefe und Licht so anzuwenden, als es für jeden Fall vom Standpunkt der künstlerischen Wirkung und der Aesthetik wünschenswert!-! und nothwendig erscheint.
Auch in dieser Richtung sind für jeden Fall mit dem gleichen Steinmaterial Probebestimmungen zu machen.
Am sichersten arbeitet man, wenn man die Lösungen stark verdünnt anwendet und dafür öfter imprägnirt, da dann die Lösungen tiefer eindringen, alle kleinen Poren gut mit ausgefüllt werden und das als Lösungsmittel dienende Wasser wieder leichter und gründlicher und in kürzerer Zeit entweichen kann.
Die Paraffinlösungen werden so angewendet, dafs ein gleichmäfsiger Schlufs der sämmtlichen Poren der mineralischen Oberfläche des Körpers hergestellt wird.
Die Wirkung der angewendeten Ingredienzien ist kurz folgende: Bei Anwendung von Kalkoder Barytwasser werden diese Lösungen beim Arbeiten schon theilweise in kohlensaure Salze, bei der Einwirkung des Kaliwasserglases aber sicher in kieselsaure Salze umgewandelt bezw. in jene sehr beständige Adhäsionsverbindung übergeführt, welche entsteht, wenn kohlensaurer Baryt oder kohlensaurer Kalk mit Wasserglaslösung in Berührung tritt.
Hierbei wird das Alkali frei und nimmt aus der Luft Kohlensäure auf. Dieses Alkali selbst wird nun insofern wieder zur Härtung der Masse verwendet und unschädlich gemacht, als es unter Austreibung seiner Kohlensäure durch Kieselfluorwasserstoffsäure, wie oben schon angegeben, in Kieselflnorkalium übergeführt wird.
Bei Anwendung der schwefelsauren Sake wird durch die Einwirkung des Wasserglases die Basis des Salzes mit Kieselsäure verbunden und schwefelsaures Kali gebildet. Die Schwefelsäure wird nun, wie beschrieben, durch Barytwasser in den unlöslichen schwefelsauren Baryt übergeführt und das Kali wieder mit Kieselfiuorwasserstoffsäure fixirt.
Die erzeugten Salze von kohlensaurem Kalk, kohlensaurem Baryt und das Kieseifluorkalium, welche (mechanisch und chemisch), verkittend und bindend, das Korn des Steines energisch zusammenhalten, theilweise sehr frostbeständig sind, ihm eine hohe mechanische Härte verleihen, sich sämmtlich durch ihre Un- und Schwerlöslichkeit in Wasser und Widerstandsfähigkeit gegen die Atmosphärilien auszeichnen, werden durch die Schlufsprocedur und in den letzten der Atmosphäre zugewendeten Poren zu aller Sicherheit in der vortheilhaftesten Weise durch eine dünne, aber völlig ausreichende Schicht von Paraffin selber noch conservirt und geschützt.
Auf diese Weise ist es ferner unmöglich, dafs Nässe und Frost auf das Object direct einwirken , ja die Objecte selbst sind gegen rein mechanische Einwirkungen viel widerstandsfähiger. Den Keimsporen von Kryptogamen etc. ist der sonst so günstige Boden zu ihrer Weiterentwickelung entzogen, und kann letzteren der zu schützende Gegenstand nicht mehr als HaIt- und Nahrungsmittel dienen.
Die Reinigung derartig behandelter Gegenstände läfst sich sehr leicht und gründlich .wiederholen, ebenso eine Erneuerung des Paraffinauftrages, der höchstens im schlimmsten. Falle vielleicht nur alle 15 bis 20 Jahre erneuert, stattzufinden haben dürfte.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Conservirung und Härtung von plastischen Kunstdenkmälern aus Stein, Terracotta und Steinwerken aller Art mit Kalk- und Barytwasser bezw. schwefelsauren Salzen und Barytwasser, Kaliwasserglas und Kieselfluorwasserstoffsäure und die Behandlung der so präparirten Objecte mit Paraffinlösungen, sowie ferner zur Färbung der Gegenstände deren einleitende Behandlung mit Lösungen farbiger Metallsulfate, welcher sich dann wie oben die successiven Behandlungen mit Barytwasser, Kieselfluorwasserstoffsäure und einer Paraffinlösung anschliefsen.
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