DE2460583B2 - Druckübersetzer für eine selbsttätige, lastabhängige Druckluftbremse von Schienenfahrzeugen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Druckübersetzer für eine selbsttätige, lastabhängige Druckluftbremse von Schienenfahrzeugen, der ein Umschaltventil aufweist, mit. einem Kolben, welcher zum Betätigen des Umschaltventils in einer Richtung von einem bremsstufenabhängigen Druck und in entgegengesetzter Richtung von einer Feder belastet ist, wobei das Umschaltventil betätigt wird, wenn der bremsstufenabhängige Druck die Federkraft übersteigt, zum Umschalten des Übersetzungsverhältnisses am Druckübersetzer von einem ersten auf einen zweiten Wert, wobei der Druckübersetzer einen vom Bremszylinderdruck beaufschlagbaren Kolben und zwei entgegenwirkende Kolben aufweist, von denen einer vom Steuerdruck beaufschlagbar ist.

Es ist ein Druckübersetzer dieser Art bekannt (siehe DE-PS 8 67 402), bei dem das Übersetzungsverhältnis in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit beeinflußt wird. Zu diesem Zweck ist ein Umschalthahn angeordnet, ferner sind ein kleiner Kolben und ein großer Kolben vorhanden. In einer Stellung des Umschalthahnes sind beide Seiten des großen Kolbens beaufschlagt, wodurch der große Kolben unwirksam ist und nur der kleine Kolben das Übersetzungsverhältnis bestimmt. Bei kleinen Fahrgeschwindigkeiten wird jedoch der Umschalthahn derart betätigt, daß ausschließlich der große Kolben das Übersetzungsverhältnis bestimmt. Beim Betätigen des Umschalthahns wird auch die Bremskraft sprunghaft vergrößert oder verkleinert, entsprechend der Größe der beiden Kolben.

Es ist ferner ein Druckübersetzer dieser Art bekannt (siehe DE-OS 19 45 842), der für eine Druckluftbremse vorgesehen ist, welche zwei Bremszylinder aufweist. Beim Anbremsen, d. h. bei kleiner Bremsstufe, werden beide Bremszylinder mit Druckluft beaufschlagt. Sobald aber eine gewisse Bremsstufe erreicht ist, wird nur der Leer-Bremszylinder lastunabhängig mit Druckluft beaufschlagt, während der lastabhängige Bremszylinder nur noch entsprechend der Fahrzeugbelastung mit Druckluft beaufschlagt wird. Insbesondere bei leerem Fahrzeug ergibt dies einen starken Sprung in der Bremskraft, sobald eine bestimmte Bremsstufe erreicht wird.

Es kommt vor, daß Güterzüge zusammengestellt werden, bei denen einzelne Wagen eine lastabhängige und die übrigen Wagen eine lastunabhängige, selbsttätige Druckluftbremse aufweisen. Es hat sich gezeigt, daß bei solchen Zügen die Wagen mit lastabhängiger Druckluftbremse gegenüber den übrigen Wagen eine zu

ίο große Bremskraft übernehmen. Dies führt dazu, daß sich die Bandagen dieser Wagen so stark erwärmen, daß sie sich lockern.

Um dies zu vermeiden, ist schon vorgesehen worden, neben der selbsttätigen lastabhängigen Druckluftbremse einen mechanischen Wechselkasten anzuordnen, der einen von Hand betätigbaren Umschalthebel aufweist, damit je nach Belastung des Wagens eine größere oder kleinere Bremsgestängeübersetzung eingeschaltet werden kann.

Diese bekannte Vorrichtung hat den Nachteil, daß sie von Hand betätigt werden muß und daher das Umschalten leicht vergessen wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil zu vermeiden und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die verhindert, daß in gemischten Güterzügen einzelne Wagen eine zu große Bremskraft übernehmen.

Als Lösung dieser Aufgabe ist der erfindungsgemäße Druckübersetzer dadurch gekennzeichnet, daß als Umschaltventil ein solches (16) vorgesehen ist, welches bei niedrigen Bremsdrücken ein kleines und bei höheren Bremsdrücken ein großes Übersetzungsverhältnis erzeugt.
Mit dem erfindungsgemäßen Druckübersetzer wird

eine sprunghafte Änderung der Bremskraft vermieden.

Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt

F i g. 1 eine schematische Darstellung der wesentlichen Teile einer selbsttätigen, lastabhängigen Druckluftbremse,

F i g. 2 den Aufbau eines Druckübersetzers mit einem Umschaltventil in schematischer Darstellung und
F i g. 3 ein Diagramm, aus dem das Bremsgewicht in Abhängigkeit vom Druck in der Hauptluftleitung ersichtlich ist.

Gemäß Fig. 1 ist an eine Hauptluftleitung 10 ein Steuerventil 11 angeschlossen. Das Steuerventil U ist einerseits mit einem Steuerbehälter 12 und anderseits mit einem Hilfsluftbehälter 13 verbunden. Ferner ist an das Steuerventil 11 ein Druckübersetzer 14 angeschlossen, mit dem einerseits ein Bremszylinder 15 und anderseits ein Umschaltventil 16 verbunden sind. Der Hilfsluftbehälter 13 ist auch mit dem Druckübersetzer 14 verbunden. Das Umschaltventil 16 kann entweder mit dem Steuerventil über eine Leitung 17 oder mit der Hauptluftleitung 10 über eine Leitung 18 verbunden sein.

Der Druckübersetzer 14 weist einen Waagebalken 19 auf, der sich auf einem verschiebbaren Widerlager 20 abstützt. Dieses Widerlager 20 ist über ein Gestänge 21 mit einer nicht dargestellten Druckmeßdose verbunden und kann in Abhängigkeit der Last verschoben werden. Auf dem Waagebalken 19 stützt sich ein erster Kolben 22 ab, der durch den im Bremszylinder 15 herrschenden Druck beaufschlagbar ist. Dieser Kolben 22 dient zum Betätigen eines Ventils 33. Wenn das Ventil 33 offen ist, kann Druckluft aus dem Hilfsluftbehälter 13 in den

Bremszylinder 15 einströmen.

Ferner stützt sich auf dem Waagebalken 19 ein zweiter Kolben 24 ab, der durch den Steuerdruck beaufschlagbar ist Dieser zweite Kolben 22 ist als Stufenkolben 24, 25 ausgebildet, wobei be>de Stufen 24 und 25 durch den Steuerdruck beaufsehiagbar sind. Die erste Stufe ist mit dem im Steuerbehälter 12 herrschenden Druck beaufschlagbar.

Zur Kammer der zweiten Stufe 25 führt eine Leitung 26 vom Umschaltventil 16. Dieses Umschaltventil 16 weist einen. Ventilteller 27 auf, mit dem die Verbindung vom Steuerventil 11 (Fig. 1) zur zweiten Stufe 25 des zweiten Kolbens 23 unterbrochen werden kann. Zum Betätigen des Ventiltellers 27 ist ein Kolben 28 mit einer Kolbenstange 29 vorgesehen. Dieser Kolben 28 ist ebenfalls vom Steuerdruck beaufschlagbar und gegen die Kraft einer Feder 30 verschiebbar. Zum öffnen des Umschaltventils 16 muß die Kraft der Feder 30 durch den Steuerdruck überwunden werden.

Die Wirkungsweise der beschriebenen Bi emsvorrichtung ist wie folgt: Sobald für eine normale Betriebsbremsung der Druck in der Hauptluftleitung 10 gesenkt wird, entsteht im Steuerventil 11 ein entsprechend der Absenkung wachsender Steuerdruck. Dieser Steuerdruck wirkt auf die erste Stufe 24 des Kolbens 23 und öffnet das Ventil 33, so daß aus dem Hilfsluftbehälter 13 Druckluft in den Bremszylinder 15 gelangt

Sobald der Steuerdruck genügend groß ist, um die Kraft der Feder 30 zu überwinden, öffnet sich das Umschaltventil 16, und es gelangt Steuerluft über das Umschaltventil 16 auf die zweite Stufe 25 des Stufenkolbens 24,25, wodurch der Waagebalken 19 mit größerer Kraft betätigt wird und sich das Ventil 33 stärker öffnet Dieser Vorgang ist aus dem Diagramm in Fig.3 ersichtlich. Während der Duck ρ in der Hauptluftleitung von 5 auf 4 atü sinkt steigt die Bremskraft K nach der Linie O-A. Sobald der Steuerdruck das Umschaltventil 16 öffnet, wird die Bremskraft Al nach der Linie A-B ansteigen.

Falls das Umschaltventil 16 nicht vorhanden ist, steigt die Bremskraft K gemäß F i g. 3 nach der gestrichelten Linie O-B. Aus F i g. 3 ist somit ersichtlich, daß bei Vorhandensein eines Umschaltventils 16 die Bremskraft K bei einem Hauptluftleitungsdruck ρ von 4 atü wesentlich kleiner ist als dann, wenn dieses Umschaltventil fehlt Dabei spielt es keine Rolle, wie stark das Fahrzeug belastet ist.

Bei Güterzügen, die aus Wagen mit und ohne lastabhängigen Druckluftbremsen zusammengesetzt sind, wird dadurch vermieden, daß die Wagen mit lastabhängiger Druckluftbremse gegenüber den anderen Wagen zu stark gebremst werden.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Druckübersetzer für eine selbsttätige, lastabhängige Druckluftbremse von Schienenfahrzeugen, der ein Umschaltventil aufweist, mit einem Kolben, welcher zum Betätigen des Umschaltventils in einer Richtung von einem bremsstufenabhängigen Druck und in entgegengesetzter Richtung von einer Feder belastet ist, wobei das Umschaltventil betätigt wird, wenn der bremsstufenabhängige Druck die Federkraft übersteigt, zum Umschalten des Obersetzungsverhältnisses am Druckübersetzer von einem ersten auf einen zweiten Wert, wobei der Druckübersetzer einen vom Bremszylinderdruck beaufschlagbaren Kolben und zwei entgegenwirkende Kolben aufweist, von denen einer vom Steuerdmck beaufschlagbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Umschaltventil ein solches (16) vorgesehen ist, welches bei niedrigen Bremsdrücken ein kleines und bei hohen Bremsdrücken ein großes Übersetzungsverhältnis erzeugt.

2. Druckübersetzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei geöffnetem Umschaltventil (16) der genannte Kolben (28) in beiden Richtungen mit Druckluft belastet ist.