DE2460529C3 - Tandem-Hauptzylinder für eine mit einem Bremskraftverstärker ausgerüstete hydraulische Bremsanlage - Google Patents
Tandem-Hauptzylinder für eine mit einem Bremskraftverstärker ausgerüstete hydraulische BremsanlageInfo
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Description
ausgefallenem Bremskraftverstärker sowohl der Primär-Druckraum
als auch der Sekundär-Druckraum des Hauptzylinders unter Druck gesetzt werden können,
ohne daß der Kraftaufwand am Pedal wesentlich erhöht werden muß.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Anspruchs 1.
Bei der Erfindung braucht der Hilfskolben bei intaktem Bremskraftverstärker zum Bremsen nur einen
kleinen Weg zu machen, während dem Primärkolben ein größerer Weg aufgezwungen wird. Bei Ausfall des
Bremskraftverstärkers bewegen sich der Hilfskolben und der Primärkolben gemeinsam, wobei der Hilfskolben
also einen größeren Weg zurücklegt als bei intaktem Bremskraftverstärker, was wünschenswert ist
Mit den Hubverhältnissen wird auch das Verhältnis aus am Pedal aufgebrachter Kraft zu der auf den
Primärkolben des Hauptzylinders wirkenden Kraft in erwünschter Weise bei Ausfall des BremskTaftverstärkers
verändert.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen unter Schutz gestellt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen mehrerer Ausbildungsbeispiele
erläutert In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine Ansicht, teilweise im Längsschnitt und
teilweise im Aufriß, eines Tandem-Hauptzylinders mit einem Vakuum-Bremskraftverstärker;
F i g. 2 eine F i g. 1 ähnliche Ansicht eines Tandem-Hauptzylinders
mit hydraulischem Bremskraftverstärker, und
F i g. 3 einen gegenüber F i g. 2 um 90° verdrehten Längsschnitt durch einen Teil des Tandem-Hauptzylinders
nach F i g. 2.
Der in F i g. 1 dargestellte hydraulische Tandem-Hauptzylinder 1 ist durch einen Vakuum-Bremskraftverstärker
2 betätigbar. Der Bremskraftverstärker weist in einem Gehäuse an einander abgewandten Seiten
einer beweglichen Wand eine Druckkammer mit konstantem Druck und eine Druckkammer mit veränderlichem
Druck auf. In einer in einem Gehäuse 3 des Tandem-Hauptzylinders 1 ausgebildeten Längsbohrung
4 arbeiten ein Primärkolben 5 und ein Sekundärkolben 8. Mit dem Primärkolben 5 läßt sich hydraulisches Fluid
in einem Primärdruckraum 6 unter Druck setzen, der über einen Auslaß 7 an Bremsen anschließbar ist. Der
Sekundärkolben 8 dient zum Unterdrucksetzen von Fluid in einem Sekundärdruckraum 9, der vor dem
Primärdruckraum 6 liegt und über einen Auslaß 10 an Bremsen anschließbar ist. Die Druckräume 6 und 9 sind
über Füllbohrungen 11 und 12 an den gleichen oder an
verschiedene Fluidbehälter anschließbar. In den gezeichneten
zurückgezogenen Stellungen der Kolben 5 und 8 sind die Füllbohrungen 11 und 12 geöffnet. Die
Fluidbehälter sind unabhängig von den Relativstellungen der Kolben 5 und 8 über Druckausgleichsöffnungen
15 und 16 ständig mit den hinter den Kolben 5 und 8 liegenden Räumen 13 und 14 in Verbindung, die unter
Umgebungsdruck stehen. Die Druckausgleichsöffnung
16 ist in einen hinteren Anschlag eingegliedert, der die zurückgezogene Stellung des Sekundärkolbens 8
festlegt.
Die Längsbohrung 4 weist an ihrem dem Bremskraftverstärker
2 zugewandten Ende eine Bohrungserweiterung 17 auf und der Primärkolben 5 durchdringt nach
hinten ein Dichtglied 18, das an einer Schulter 19 am Durchmesserübergang in Anlüge gehalten ist. Der unter
Umeebunesdruck stehende Raum 13 ist zwischen dem Dichtglied 18 und der vom Primärkolben 5 getragenen
Dichtung ausgebildet In einer Ausnehmung 19' im Primärkolben 5 ist eine Verlängerung 20 eines in der
Bohrungserweiterung 17 arbeitenden Hilfskolben 21 aufgenommen, wobei zwischen dem Dichtglied 18 und
der vom Hilfskolben 21 getragenen Dichtung ein Steuerdruckraum 22 ausgebildet ist Am Hilfskolben 21
greift ein Abtriebsglied 23 an, auf das die bewegliche Wand des Bremskraftverstärkers 2 wirkt.
ίο Die Verbindung zwischen den Räumen 13 und 22 über
Verbindungskanäle 24 und 25, die in eine radiale Bohrung 26 führen, ist mittels eines Ventils 27 steuerbar.
Das Ventil 27 weist ein Verschlußglied 28 in Gestalt eines Kolbens auf, der in der Bohrung 26 arbeitet und an
einem am inneren Ende der Bohrung zwischen den Verbindungskanälen 24 und 25 befindlichen Sitz zur
Anlage bringbar ist Das Verschlußglied 28 ist von einer Membran 29 getragen, die an einer Seite mit
konstantem Druck in einer Druckkammer 3(1 und an der anderen Seite mit veränderlichem Druck in einer
Druckkammer 31 beaufschlagbar ist. Die Druckkammer
. 30 mit konstantem Druck ist über einen Kanal 32 an die Druckkammer mit konstantem Druck des Bremskraftverstärkers
2 und die Druckkammer 31 mit veränderliehern Druck über eine Außenverbindung 33 an die
Druckkammer mit veränderlichem Druck des Bremskraftverstärkers 2 angeschlossen. Eine in der Druckkammer
30 angeordnete Feder 34 drängt das Verschlußglied 28 gegen den in der Druckkammer 31 herrschenden
Druck in Offenstellung.
Normalerweise sind beide Kammern des Bremskraftverstärkers 2 an Vakuum angeschlossen, so daß auch die
Kammern 30 und 31 beiderseits der Membran 29 mit Vakuum in Verbindung stehen; jedoch ist das Ver-Schlußglied
28 infolge Belastung durch die Feder 34 in der Offenstellung gehalten. Bei Betätigen des Bremskraftverstärkers
2 durch Verstellen einer pedalbetätigbaren Stange 34' wird in die Kammer mit veränderlichem
Druck des Bremskraftverstärkers 2 und damit über die Außenverbindung 33 in die Kammer 31 Luft
unter Atmosphärendruck eingespeist. Dadurch werden die bewegliche Wand des Bremskraftverstärkers 2 und
die Membran 29 vorgeschoben, und das Verschlußglied 28 wird zur Anlage an seinen Sitz gebracht, um den
Raum 13 vom Steuerdruckraum 22 zu trennen. Die Bewegung der beweglichen Wand des Bremskraftverstärkers
2 wird über das Abtriebsglied 23 auf den Hilfskolben 21 übertragen. Während der Hilfskolben 21
durch das Abtriebsglied 23 in der Bohrungserweiterung 17 nach vorn verstellt wird, steigt der Druck im
Steuerdruckraum 22 an. Da die wirksame Ringfläche des Primärkolbens 5 kleiner ist als die wirksame
Ringfläche des Hilfskolbens 21, entfernen sich die beiden Kolben voneinander, um den Primärkolben 5 im
Druckgleichgewicht zu halten. Der Hilfskolben 21 ruft also bei einem gegebenen Pedalweg einen größeren
Hub des Primärkolbens 5 hervor, d. h., er verringert das Pedalverhältnis des Hauptzylinders 1, welches das
Verhältnis zwischen Pedalweg und Kolbenhub repräsentiert.
Bei Ausfall des Vakuums oder bei Störung der die Beaufschlagung des Bremskraftverstärkers steuernden
Ventile bleibt das Ventil 27 geöffnet, und im Steuerdruckraum 22 wird kein Druck erzeugt. Die
b5 Bewegung des Abtriebsgliedes 23 wird vom Hilfskolben
21, der als Druckstück wirkt, direkt auf den Primärkolben 5 übertragen. Dadurch ist es möglich, das ganze
Pedalverhältnis des Hauptzylinders 1 auszunutzen.
Bei dem in F i g. 2 und 3 dargestellten Tandem-Hauptzylinder mit hydraulischer Bremskraftverstärkung weist
das Ventil 27 als Verschlußglied einen Kolben 35 auf, der in einer zur Bohrungserweiterung 17 parallelen
Bohrung 36 arbeitet und an seinem Ende, das dem zwischen den Kanälen 24 und 25 liegenden Sitz
abgewandt ist, über einen Längskanal 37 mit in der Arbeitskammer 36' des Bremskraftverstärkers 2 herrschendem
Druck beaufschlagt ist. Der Druck in der Arbeitskammer 36' wirkt auf den Kolben 38 des
Bremskraftverstärkers 2. Bei Druckentlastung der Arbeitskammer 36' wird der Kolben 35 durch eine
Rückstell-Druckfeder 39 von seinem Sitz weggedrängt. Wird jedoch die Arbeitskammer 36' bei Beaufschlagung
des Bremskraftverstärkers 2 unter Druck gesetzt, kommt der Kolben 35 an seinem Sitz zur Anlage, um,
wie oben beschrieben, die Verbindung zwischen den Räumen 13 und 22 zu unterbrechen. Aufbau und
Arbeitsweise der in F i g. 2 und 3 dargestellten Ausbildungsform sind im übrigen gleich wie beim
Beispiel gemäß Fig. 1 und einander entsprechende Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
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Claims (5)
1. Tandem-Hauptzylinder (1) für eine hydraulische Bremsanlage, dessen Primärkolben (5) durch ein Abtriebsglied
(23) eines pedalbetätigbaren Bremskraftverstärkers (2) mit beweglicher Wand verstellbar ist,
über der sich ein Fluiddruckunterschied erzeugen läßt, mit einer Einrichtung, die bei Ausfall des Betriebsdruckes
des Bremskraftverstärkers (2) den Pedalbetätigungsaufwand selbsttätig verringert und
hierzu eine Hilfskolbenanordnung aufweist, die zwischen dem Abtriebsglied (23) des Bremskraftverstärkers
(2) und dem Primärkolben (5) des Hauptzylinders (1) angeordnet ist und zwischen sich und dem
Primärkolben (5) einen vcm Primärdruckfaum (6) und vom Sekundärdruckrauin (9) des Hauptzylinders
(1) getrennten Steuerdruckraum (22) begrenzt, und mit einem Ventil (27), das eine Verbindung zwischen
dem Steuerdruckraum (22) und einem Fluidbehälter steuert und diese im Ruhestand der Bremsanlage
offenläßt, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (27) als Bestandteil der genannten
Einrichtung ausgebildet und durch den Betriebsdruck des Bremskraftverstärkers (2) in die Schließstellung
gedrängt ist und daß die Hilfskolbenanordnung von einem Kolben (21) gebildet ist, der einen
größeren Durchmesser als der Primärkolben (5) hat und als Druckstück zur direkten Übertragung der
Betätigungskraft auf den Primärkolben (5) bei Ausfall des Bremskraftverstärkers (2) ausgebildet ist.
2. Tandem-Hauptzylinder nach Anspruch 1 in Verbindung mit einem pneumatischen Bremskraftverstärker,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußglied (28) des Ventils (27) an einem Sitz
zwischen der Öffnung (15) zum Fluidbehälter und dem zwischen dem Primärkolben (5) und dem
Hilfskolben (21) liegenden Steuerdruckraum (22) zur Anlage bringbar ist und von einer Membran (29)
getragen wird, die auf entgegengesetzten Seiten mit den Drücken beaufschlagbar ist, die auf die
entsprechenden entgegengesetzten Seiten der beweglichen Wand des Bremskraftverstärkers (2)
wirken (F ig. 1).
3. Tandem-Hauptzylinder nach Anspruch 1 in Verbindung mit einem hydraulischen Bremskraftverstärker,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußglied des Ventils (27) an einem Sitz zwischen
der öffnung (15) zum Fluidbehälter und dem zwischen dem Primärkolben (5) und dem Hilfskolben
(21) liegenden Steuerdruckraum (22) zur Anlage bringbar ist und von einem in einer Bohrung (36)
arbeitenden Kolben (35) gebildet ist, der an seinem dem Sitz abgewandten Ende mit dem in der
Arbeitskammer (36') des Bremskraftverstärkers (2) herrschenden Hydraulikdruck beaufschlagt ist
(Fig. 3).
4. Tandem-Hauptzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Primärkolben (5) des Hauptzylinders (1) und der Hilfskolben (21) eine teleskopierende Baugruppe
bilden.
5. Tandem-Hauptzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der an die
Öffnung (15) angeschlossene Fluidbehälter an eine in den Primärdruckraum (6) des Hauptzylinders (1)
führende Füllbohrung (11) angeschlossen ist.
Die Erfindung betrifft einen Tandem-Hauptzylinder für eine hydraulische Bremsanlage mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Bei einem bekannten Tandem-Hauptzylinder dieser Gattung (DE-OS 20 14 236) ist der Steuerdruckrauro auf
der Betätigungsseite durch eine Hilfskolbenanordnung begrenzt, die aus drei gleichachsig ineinander angeordneten
Kolben besteht Der äußere, rohrförmige Kolben ist mit der beweglichen Wand des Bremskraftverstär-
kers fest verbunden und dichtet gegen einen von ihm umschlossenen, ebenfalls rohrförmigen mittleren Kolben
ab, der durch einen am äußeren Kolben ausgebildeten Flansch bei dessen Vorwärtsbewegung mitnehm bar
ist und gegenüber dem äußeren Kolben nach vorne un-
behindert verschiebbar ist Der mittlere Kolben umschließt einen inneren. Kolben, der mit einer pedalbetätigbaren
Betätigungsstange des Bremskraftverstärkers fest verbunden ist, beiderseits des mittleren Kolbens
Anschläge aufweist, die eine begrenzte axiale Relativ-
verschiebung gegenüber diesem zulassen, und an seinem vorderen Ende einen Ventilkörper aufweist, dem
ein Ventilsitz am Primärkolben zugeordnet ist.
Wird diese bekannte Anordnung bei intaktem Bremskraftverstärker betätigt, so verschiebt dessen bewegliehe
Wand, über der ein Druckunterschied entsteht, den äußeren Kolben und dieser nimmt den mittleren Kolben
nach vorne mit. Außerdem verschiebt die Betätigungsstange den inneren Kolben, so daß der an dessen vorderem
Ende ausgebildete Ventilkörper sich gegen den Ventilsitz im Primärkolben legt und dadurch den Steuerdruckraum
verschließt. Auf diese Weise entsteht im Steuerdruckraum ein Druck, von dem der Primärkolben
in gleichem Maße vorwärtsgeschoben wird, wie die gemeinsame Vorwärtsbewegung der drei gleichachsigcn
Kolben der Hilfskolbenanordnung fortgesetzt wird. Dabei wird ständig Betätigungskraft mechanisch über den
am inneren Kolben angeordneten Ventilkörper und den zugehörigen Ventilsitz auf den Primärkolben übertragen.
Wenn die bewegliche Wand des Bremskraflverstärkers ihre größtmögliche Bewegung ausgeführt hat,
läßt sich durch weitere Betätigung des Bremspedals der innere Kolben der Hilfskolbenanordnung weiter vorwärtsbewegen
und dadurch der Primärkolben zusätzlich vorwärtsschieben. Eine Betätigung des Primärkol-
-45 bens über den inneren Kolben der Hilfskolbenanordnung findet auch dann statt, wenn der Bremskraftverstärker
ausfällt. In beiden Fällen bleibt der äußere Kolben der Hilfskolbenanordnung stehen während deren
mittlerer Kolben vom inneren Kolben nach vorne mitgenommen
wird.
Bei einem anderen bekannten Tandem-Hauptzylinder (US-PS 31 09 287) wird bei einem Ausfall des
Bremskraftverstärkers der Sekundärkolben des Tandem-Hauptzylinders durch ein den Bremskraftverstär-
ker durchsetzendes Pedalglied betätigt, welches über eine Feder und eine Schulter mechanisch auf den
Primärkolben wirken kann. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß der Widerstand gegen eine Pedalbetätigung
bei ausgefallenem Bremskraftverstärker erhöht ist.
Bei einer anderen Bremsanlage mit Bremskraftverstärker ist es bereits bekannt (GB-PS 9 64 496), die am
Bremspedal aufzubringende Kraft auf Kosten des Pedalweges gleich groß zu halten wie bei intaktem
b5 Bremskraftverstärker.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Tandem-Hauptzylinder der im Oberbegriff des Anspruchs
1 genannten Art so auszubilden, daß bei
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