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In vorbekannten Magnetband-Seitenführungseinrichtungen nach der schweizerischen
Patentschrift 4 22 892 und der französischen Patentschrift 13 42 444 werden ortsfeste
Magnetband-Seitenführungen verwendet in Gestalt runder Stifte, die also nur eine
Führungslinie bereitstellen und eine punktförmige Berührung der Bandkante ergeben.
Dies ist dann möglich, wenn nur relativ geringe. quer zur Bandlaufrichtung gerichtete
Kräfte auf das Band einwirken.
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Für eine gute Qualität der Aufzeichnungswiedergabe, insbesondere
Tonqualität namentlich bei Aufzeichnungen in mehreren Spuren, ist eine möglichst
konstant bleibende seitliche Lage des Magnetbandes von Wichtigkeit, d. h. eine gleichbleibende
Führung beider Bandkanten, die nicht beschädigt oder deformiert werden sollen, sowie
auch möglichst gleichbleibende Reibungskräfte an den Bandkanten, da diese Verspannungen
in der Bandfläche mit sich bringen.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Bandführungseinrichtung,
die hinsichtlich der vorgenannten Forderungen gegenüber dem Bekannten verbesserte,
besonders günstige Ergebnisse erbringt.
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Für Tonbänder ist oftmals vorgesehen, daß das Band zwischen einem
aufnehmenden und einem abgebenden Wickel nacheinander über mehrere Kopfspiegel mit
dazwischenliegenden Bandnägeln gezogen wird mit jeweils relativ kleinen Umschlingungswinkeln.
Für derartige Fälle beispielsweise ist der Einsatz von Führungseinrichtungen nach
der Erfindung sehr gut geeignet, um eine hohe Gleichmäßigkeit der seitlichen Bandlage
bandschonend herbeizuführen.
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Erfindungsgemäß ist bei einer Bandführungseinrichtung der eingangs
genannten Art vorgesehen, daß die Seitenführungsteile für jede der beiden Bandkanten
eine ebene Führungsfläche mit einer Begrenzung haben, deren eine Mittellinie senkrecht
zu der gewölbten Gleitfläche liegt und deren auf die Bandkante wirkende Breite senkrecht
zu dieser Mittellinie höchstens ebenso groß oder kleiner ist als die Umschlingungsstrecke,
auf der das Band die gewölbte Gleitfläche umschlingt.
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Insbesondere ist vorgesehen, daß die Begrenzung der Führungsflächen
im wesentlichen rechteckig ist.
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Zweckmäßig kann weiter vorgesehen werden, daß die Seitenführungsteile
jeweils beiderseits einer ebenen Führungsfläche eine zur Bandkante hin konvexe Wölbung
haben.
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Im weiteren sieht die Erfindung zweckmäßig vor, daß die Seitenführungsteile
sowie der Teil der Einrichtung, der die bandumlenkende gewölbte Gleitfläche aufweist,
aus demselben harten Material bestehen und im wesentlichen dieselbe Form einer Barre
haben, deren eine Fläche in Querrichtung durchgehend oder teilweise gewölbt ist,
sowie ferner, daß die Seitenführungsteile einen ebenen Längs-Mittelstreifen aufweisen,
der durch Abtragung einer ursprünglich durchgehend gewölbten Fläche gebildet ist.
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Im weiteren ist erfindungsgemäß zweckmäßig vorgesehen, daß mindestens
eines der Seitenführungsteile für federnde Führung der Bandkante federnd gelagert
ist.
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Dabei kann eine Regulierschraube zur Einstellung der Federwirkung
vorgesehen werden.
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Es kann weiterhin zweckmäßig vorgesehen werden, daß eines der Seitenführungsteile
in einer Ausnehmung gelagert und durch eine Feder gegen eine maßhaltige Fläche eines
Metallteils gedrückt ist, sowie ferner, daß an dem Metallteil der Teil der Einrichtung
befestigt ist, der die gewölbte bandumlenkende Gleitfläche aufweist.
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Die Aufbaukonstruktion kann dabei so getroffen werden, daß durch
eine Schraube in einem Aggregat zusammengespannt sind: a) eine Blattfeder zur federnden
Lagerung eines Seitenführungsteils, b) das vorstehend genannte Metallteil, c) ein
weiteres Metallteil, in dem die vorstehend genannte Ausnehmung gebildet ist, sowie
eine damit verbundene weitere Ausnehmung, in der die vorstehend genannte Feder,
als Schrauben-Druckfe-
der ausgebildet, aufgenommen ist.
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Für eine Bandführungsstrecke zwischen einem abgebenden und einem
aufnehmenden Bandwickel mit einer Mehrzahl über die Strecke verteilt angeordneten
erfindungsgemäßen Bandführungseinrichtungen ist vorgesehen, daß diese Bandführungseinrichtungen
an übereinstimmenden Seiten fest gelagerte Seitenführungsteile und an den anderen
Seiten federnd gelagerte Seitenführungsteile aufweisen, und daß vor der in Bandlaufrichtung
ersten dieser Bandführungseinrichtungen eine Bandführungseinrichtung angeordnet
ist, welche für beide Bandkanten federnd gelagerte Seitenführungsteile aufweist.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel einer Bandführungseinrichtung
nach der Erfindung dargestellt; an Hand dieser Zeichnungen wird das Ausführungsbeispiel
nachfolgend beschrieben. Es stellt dar F i g. 1 die Bandführungseinrichtung im Schnitt
durch A-A der F i g. 3, F i g. 2 die Bandführungseinrichtung in Ansicht aus Richtung
A der Fig. 1, F i g. 3 die Bandführungseinrichtung von oben gesehen, wobei obere
Teile zum Teil weggebrochen sind und das geführte Band zum Teil eingezeichnet ist.
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Gemäß den Zeichnungen, die im Maßstab 5 : 1 gehalten sind, sind durch
eine Zylinderschraube 1 von oben nach unten betrachtet zusammengespannt ein Deckel
2 (zwischen nicht bezeichneten Zwischenlegscheiben), eine ebene Blattfeder 3, ein
mit einer Durchgangsbohrung versehener erster Metallblock 4 und ein mit einer Gewindebohrung
versehener zweiter Metallblock 5, wobei die gegenseitige Lage dieser beiden Metallblökke
noch durch einen nicht sichtbaren senkrechten und in eine zugeordnete Paßbohrung
ragenden Paßstift festgelegt ist. Der Metallblock 5, dessen oberste und unterste
Fläche genau gearbeitet und in genauem Abstand gehalten sind, hat oben eine durchgehende
rechteckige Nut 6, deren Querschnitt in F i g. 2 zu erkennen ist. Der lichte Raum
der Nut 6 durchdringt eine zylindrische Bohrung 7, welche ihren Mittelpunkt auf
der Mittellinie der Nut 6 und einen Durchmesser hat, der größer ist als die Breite
der Nut 6. Nach unten setzt sich die Bohrung 7 in eine Gewindebohrung 8 kleineren
Durchmessers fort, mittels der das Aggregat von unten her an eine nicht dargestellte
Platine angeschraubt werden kann.
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In die Nut 6 ist eine aus synthetischem Saphir bestehende Barre 9
eingelegt, deren Querschnitt aus F i g. 2 erkennbar ist. Ihre drei ebenen Flächen
passen mit nur geringem Spiel in die Nut 6 hinein, die nach oben weisende Fläche,
welche beiderseits eines ebenen Mittelstreifens nach oben konvex zylindrisch gewölbt
ist, ist dadurch hergestellt, daß eine zunächst durchgehend zylindrisch (mit den
Mantellinien in Längsrichtung der Barre) gewölbte Oberfläche längs der Mittellinie
bis zur Bildung der genannten streifenförmigen und ebenen Mittelzone, deren Breite
etwa 0,5 mm beträgt, durch Läppen abgetragen wurde. Diese ebene Mittelzone bildet
eine Fläche f von in etwa rechteckiger Begrenzung und ist zur Führung der unteren
Bandkante bestimmt.
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Ein weiteres, aber wesentlich kürzeres Stück einer Saphir-Barre mit
dem soeben beschriebenen Querschnitt ist mit 10 bezeichnet und am freien Ende der
am anderen Ende eingespannten, ebenen Blattfeder 3 so angeklebt, daß die beiderseits
der ebenen Mittelzone gewölbte Fläche des Barren-Stückes nach unten weist Die zur
Mittelzone der Barre 9 parallele, in etwa rechteckige
ebene Mittelzone
fder Barre 10 ist zur Führung der oberen Bandkante bestimmt.
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Zwischen der nach oben weisenden Fläche der Barre 9 und der nach
unten weisenden Fläche der Barre 10 erstreckt sich die gewölbte Fläche einer weiteren,
senkrecht zu den vorgenannten Barren angeordneten Saphir-Barre 11, deren Querschnitt
dem Querschnitt der Barren 9 und 10 gleich ist bis auf den Unterschied, daß ihre
gewölbte Fläche nicht teilweise abgeflacht wurde, sondern voll zylindrisch gewölbt
ist. Über diese Fläche gleitet die umlenkend geführte Fläche des Bandes 12 mit einem
relativ geringen Umschlingungswinkel, wie aus F i g. 3 zu ersehen ist. Die Gleitstrecke
der Bandfläche erstreckt sich über die gesamte Breite der Barre 11.
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Die Strecke, auf der die beiden Bandkanten geführt werden, liegt
in der Mitte der Bandflächen-Gleitstrekke, der Umschlingungsstrecke, und ist, wie
aus dem vorher Erläuterten ersichtlich, kürzer als die Umschlingsstrecke. Gegebenenfalls
könnten die Bandkanten-Führungsstrecken auch länger gewählt werden als im Vorstehenden
beschrieben, maximal jedoch nur bis zur Länge der Umschlingungsstrecke.
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Die Barre 11 ist in eine passende Nut des Metallblocks 4 eingeklebt.
Die Barre 10 wird durch Vorspannung der Blattfeder 3 gegen das obere Ende der Barre
11 gedrückt mit einer Federkraft, die gering genug ist, daß die Barre 10 federnd
nach oben ausweichen kann, bevor eine Deformierung des Bandrandes eintritt. Die
Vorspannung kann durch Drehung einer Madenschraube 13 verändert werden. Durch eine
Ausnehmung 14 im oberen Teil der Barre 11 wird erreicht, daß diese nur eine schneidenartige
Auflagefläche für die Barre 10 darbietet und Abriebstaub sich nicht in dem Spalt
zwischen den Barren 11 und 10 ansammelt, sondern in die Ausnehmung 14 fällt bzw.
gedrückt wird. An die Ausnehmung 14 schließt sich eine Ausnehmung 15 des Metallblocks
4 zur Vergrößerung des Staubaufnahmeraumes an.
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Die untere Begrenzungsfläche der Barre 11 ist eben
und liegt in gleicher
Ebene wie die untere Ebene Fläche des Metallblocks 4. Gegen beide Flächen wird der
ebene Mittelstreifen f der oberen Fläche der Barre 9 angedrückt durch eine kräftige
Schraubenfeder 16, die in der Bohrung 7 untergebracht und durch deren Bodenteil
abgestützt ist. Die Federkraft der Schraubenfeder 16 ist so groß, daß die Barre
9 gegenüber dem geführten Band starr gehalten ist. Sie dient dazu, die Kantenführungsfläche
der Barre 9 durch die Anpressung an die Unterfläche des Metallblocks 4 in einer
definierten genauen Höhenlage über der Grundplatine zu halten.
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Die Bandführungseinrichtung kann auch so ausgebildet werden, daß
an die Stelle der gegenüber dem Bande starr angeordneten Seitenführungs-Barre 9
eine federnde Seitenführung tritt, die beispielsweise wie die Blattfeder 3 mit Barre
10, in spiegelsymmetrischer Anordnung relativ zur Barre 11, ausgebildet sein kann.
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In dem eingangs erwähnten Falle einer Bandführungsstrecke zwischen
einem abgebenden und einem aufnehmenden Bandwickel mit einer Mehrzahl über die Strecke
verteilt angeordneter Bandführungseinrichtungen, über die das Band mit jeweils relativ
geringem Umschlingungswinkel läuft, werden zweckmäßig für die genau zu führende
Bandstrecke Bandführungseinrichtungen der angegebenen Art verwendet, die an den
übereinstimmenden, insbesondere einer gemeinsamen Platine zugekehrten Seiten ein
fest gelagertes Seitenführungsteil wie die Barre 9 und an der anderen Seite ein
federnd gelagertes Seitenführungsteil wie die Barre 10 aufweisen. Vielfach ist es
zweckmäßig, vor der in Bandlaufrichtung ersten dieser Bandführungseinrichtungen
eine Bandführungseinrichtung anzuordnen, welche für beide Bandkanten federnd gelagerte
Seitenführungsteile aufweist. Diese soll dazu dienen, eine seitliche Vor-Ausrichtung
des gegebenenfalls mit schwankenden seitlichen Lagen von dem abgebenden Bandwickel
zulaufenden Bandes herbeizuführen, und kann gegebenenfalls auch als üblicher Bandnagel
mit zwei gefederten Bordscheiben ausgebildet sein.