DE2456405A1 - Vergleichmaessigung des fliessens von kugeln im kugelhaufenreaktor - Google Patents
Vergleichmaessigung des fliessens von kugeln im kugelhaufenreaktorInfo
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Description
27.11.1974
Go/Di
24.283.5
INTERATOM
Internationale Atomreaktorbau GmbH
506 Bensberg
Vergleichmäßigung des Fließens von Kugeln im Kugelhaufenreaktor
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Vergleichmäßigung des Fließens von Kugeln in einem sogen.
Kugelhaufenreaktor, insbesondere in einem Reaktor großer Leistung und mit nur einem Kugelabzug nach der Haupt an meldung
P 24 08 926.7.
Ein kleiner Versuchsreaktor dieser Art, der sogen. AVR-Reaktor
in Jülich wird in der Zeitschrift Atorawirtschaft,
1966 im Heft 5 auf den Seiten 218 bis 2 71 beschrieben. Ein weiterer Kugelhaufenreaktor dieser Art, der sogen.
THTR-Reaktor in Uentrop, wird in der Atomwirtschaft vom
Mai 1971 auf den Seiten 235 bis 246 beschrieben. Auf Seite 237 wird als zweckmäßige Weiterentwicklung dieser beiden
Reaktoren auf das sogen. Otto-Programm (once through
then out) hingewiesen, "bei dem die Brennelemente nur einmal von oben nach unten durch das Core wandern. Bei
diesem Programm müßten zwar die Brennelemente des Erst-Cores entsprechend ihrer Lage im Core für einen sofortigen
Vollastbetrieb verschieden hoch angereichertes Uran besitzen, jedoch könnten die entsprechend dem Abbrand
nachzufüllenden Brennelemente gleiche Anreicherung aufweisen. Die aus dem Core abgezogenen Brennelemente wären
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dann abgebrannt und könnten dem Kreislauf entnommen werden. Die betriebliche Beschickung und die Entnahmeanlage
könnten dann sehr einfach gehalten werden, da die Umwälzung des Cores und die Abbrandmessung
fortfallen könnten. Entsprechende Untersuchungen · werden in der Kernforschungsanlage Jülich angestellt."
Die weiteren Vorteile dieses Otto-Programms werden in der deutschen Offenlegungsschrift 21 23 894 näher
beschrieben.
Sowohl der AVR- als auch der THTR-Reaktor haben ein
zylindrisches Core, das im unteren Bereich in einen Trichter übergeht, an dessen unterer Spitze sich eine
Abzugsvorrichtung für die Brennstoffkugeln befindet.
Die bisherigen Versuche mit einer solchen einzigen und zentralen Abzugsvorrichtung haben aber gezeigt, daß
sich das gewünschte Otto-Programm mit dieser Abzugsvorrichtung allein nicht in kerntechnisch sinnvoller
Weise verwirklichen läßt. Bei kontinuierlichem Abzug der Brennstoffkugeln mit einer in bezug auf den Corequerschnitt
mittleren Geschwindigkeit von ca. 0,5 cm/Tag ist die Geschwindigkeit der Kugeln im zentralen Bereich
des Cores ca. 6-fach größer als in den Randbereichen.
Daher müßte man bei den Brennstoffkugeln im zentralen
Bereich des Reaktors entweder mit einem geringerem Abbrand zufrieden sein, oder diese Kugeln erneut dem
Reaktor von oben zuführen und damit auf die wesentlichen Vorteile des sogen. Otto-Programms verzichten, nämlich
auf den über den Querschnitt gleichmäßigen Abbrand. Um den gleichmäßigen Abzug der Kugeln über dem Corequerschnitt
zu verbessern, ist bereits versucht worden, im unteren Core-Bereich drei oder mehrere Abzugsvorrichtungen
anzuordnen, die jeweils zu mehreren auf einem Radius
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angeordnet sind. Ganz abgesehen von der Tatsache, daß die Anzahl dieser Kugelabzugsvorrichtungen
nicht beliebig vermehrt werden- kann, weil diese
AbzugsVorrichtungen einen erheblichen konstruktiven
Aufwand und damit wesentliche Kosten verursachen, haben
entsprechende Versuche gezeigt, daß eine Vergrößerung
der Anzahl der Abzugsvorrichtungen noch nicht das erwünschte gleichmäßige Fließen, der Kugeln gewährleistet.
■
Um die mit dem ungleichmäßigen Fließen der Kugeln
verbundenen Nachteile zu-vermeiden, und mit geringem
konstruktiven -Aufwand eine annähernd konstante Vertikalgeschwindigkeit
der Kugeln über den Querschnitt zu erreichen, wird in der Hauptanmeldung eine Vorrichtung
zur Vergleichmäßigung des Fließens von Kugeln in einem Kugelhaufenreaktor großer Leistung vorgeschlagen,
bei der in einem trichterförmigen Auslauf,
am Corebodenein innerer kegelähnlicher Körper mit
der Spitze nach oben derart angeordnet ist, daß die Kugeln unterhalb dieses Körpers zu einem zentralen
Abfluß fließen können. Dieser Körper sollte in bezug
auf seine senkrechte Achse eine annähernd rotationssymmetrische
Form aufweisen. Mit Rücksicht auf seine Herstellung aus einem sehr hitzebeständigem Material,
beispielsweise Graphit, kann er auch im Querschnitt die Form eines regelmäßigen Vielecks aufweisen. Modellversuche
haben gezeigt, daß bei dieser Anordnung eine weitgehend konstante Vertikalgeschwindigkeit der Kugeln
im Core erreicht wird, zumindestens solange, bis die Kugeln bei ihrer Abwärtsbewegung eine Position erreichen,
die einer Höhe von ca. 0,2 des Core-Durchmessers oder weniger entspricht. Das bedeutet, daß ein möglichst
großes Hönen/Durchmesser-Verhältnis der Kugelschütthöhe
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im Core angestrebt werden sollte, um diese Position möglichst spät zu erreichen. Da die Druckverluste des Kühlmediums
innerhalb der Brennstoffschüttung bei gleicher Reaktorleistung kubisch von der Core-Höhe abhängen,
kann bei Vergrößerung der thermischen Leistung eines Kugelhaufenreaktors die Höhe nicht beliebig vergrößert
werden. Daher muß ein Kugelhaufenreaktor größerer Leistung zwangsläufig ein kleineres Höhen/Durchmesser-Verhältnis
aufweisen. Diese Tatsache unterstreicht die Notwendigkeit eines möglichst gleichmäßigen Kugelfließens bei Reaktoren
größerer Leistung.
Weiterhin wird in der Hauptanmeldung u.a. vorgeschlagen,
daß sich der innere kegelähnliche Körper mit mehreren radialen Stegen auf den unteren Core-Boden abstützt.
Diese Abstützung des kegelähnlichen Körpers ist von wesentlicher Bedeutung. Einerseits muß sie das Gewicht
des Körpers einschließlich der darauf liegenden Kugelschüttung aufnehmen, andererseits darf der Abfluß der
Kugeln nicht behindert werden. Insbesondere sollen weder einzelne Kugeln noch Bruchstücke von einzelnen Kugeln
für längere Zeit festgehalten werden.
Der in der Hauptanmeldung vorgeschlagene kegelähnliche
Körper muß aus einem hochhitzebeständigen Material, beispielsweise Graphit, hergestellt werden. Diese hochhitzebeständigen
Stoffe haben bei hohen Temperaturen gute Festigkeitseigenschaften, sie vertragen aber nur geringe
Zugspannungen. Daher dürfen die waagerechten Abstände
zwischen zwei Abstützungen nicht zu groß werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist also eine materialgerechte Konstruktion für den beschriebenen kegelähnlichen
Körper und dessen Abstützung, bei dem die maximalen Abmessungen der nicht unterstützten Flächen möglichst gering
sind.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß von
den zwischen den radialen Stegen vorhandenen Kanälen jeweils zwei zur Mitte hin zu einem gemeinsamen Kanal
zusammengeführt sind. Bei dieser Anordnung können die
radialen Stege zwischen den einzelnen Kanälen, die ja den kegelähnlichen Körper sowie die darauf liegenden
Brennstoffkugeln tragen müssen, Meiter zur Mitte geführt
werden. Auf diese Weise wird' das dort nicht unterstützte Gewölbe über dem mittleren Kugelabzugsschacht
wesentlich kleiner, als wenn alle Kanäle sternförmig zur Mitte geführt würden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung, insbesondere
bei Kugelhaufenreaktoren größeren Durchmessers wird vorgeschlagen, daß von den zusammengeführten Kanälen
wiederum jeweils zwei zur Mitte hin zu einem gemeinsamen Kanal zusammengeführt sind. Durch diese Anordnung
werden die radialen Stege noch näher zur Mitte des kegelähnlichen Körpers geführt, so daß der Durchmesser
des dort nicht unterstützten Gewölbes weiter verkleinert wird. Diese Anordnung behält den aus der
Hauptanmeldung bekannten Vorteil, daß die Brennstoffkugeln
von allen Punkten des Umfangs des kegelähnlichen Körpers nahezu gleichmäßig zur Mitte fließen. Es hat
sich als sehr wesentlich herausgestellt, daß der Fließwiderstand für alle Brennstoffkugeln vom Umfang des
kegelähnlichen Körpers zur Mitte hin gleich bleibt. Dies kann erreicht werden, indem alle Kanäle nicht
nur den gleichen Querschnitt sondern auch die gleiche Länge, die gleiche Anzahl von Umlenkungen und jeweils
den gleichen Umlenkungswinkel aufweisen.
Die Figuren 1 bis 3 zeigen Ausführungsbeispiele der
Erfindung.
Figur 1 zeigt eine Ansicht von unten auf den kegelähnlichen Körper, v/obei zwölf Kanäle, die vom Umfang des
Körpers zur Mitte führen, etwa auf halben Wege zu sechs
Kanälen zusammengeführt sind und diese sechs Kanäle in
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einem senkrechten Schacht von zunächst sechseckigem Querschnitt
münden.
Figur 2 zeigt zum Teil eine Seitenansicht und zum Teil
einen Schnitt durch Figur 1.
Figur 3 zeigt eine Ansicht von unten auf einen kegelähnlichen Körper von wesentlich größeren Abmessungen.
In den Figuren 1 und 2 liegt der doppelkegelähnliche Körper 21 in dem trichterförmigen Unterteil 22 des zylindrischen
Core-Behälters 23. An seiner Unterseite sind über den Umfang verteilt, 12 annähernd radiale Kanäle 24
angeordnet, die sich auf einem kleineren Radius zu 6 Kanälen 25 vereinigen, die wiederum in dem zunächst sechseckigen
senkrechten Schacht 26 münden. Die dachförmigen Körper 27, die jeweils zwischen dem kegelahnIichen Körper
21 und dem trichterförmigen Core-Boden 22 angeordnet sind und zwar jeiveils zwischen zwei Kanälen 24, dienen dazu,
Ablagerungen von Brennstoffkugeln oder eventuellen Bruchstücken
dieser zwischen dem trichterförmigen Core-Boden
22 und dem doppelkegelähnlichen Körper 21 zu vermeiden. Diese dachförmigen Körper 27 sind scharfkantig gezeichnet.
Selbstverständlich wird es zweckmäß sein, sie in geeigneter Weise etwas abzurunden. Sowohl der doppelkegelähnliche Körper
21 mit. den dachförmigen Körpern 2 7 als auch der zylinderförmige
Core-Boden 22 sind zur vereinfachten Darstellung als jeweils einteilige Körper gezeichnet. Tatsächlich
können beide Körper aus langen, senkrechten durchgehenden Säulen 28 von beispielsweise sechseckigem Querschnitt aufgebaut
werden, die wiederum von zahlreichen senkrechten Bohrungen durchzogen sein müssen, um das aus dem Kugelhaufenreaktor
austretende Kühlmedium ungestört nach unten leiten zu können. In der linken oberen Hälfte der Figur
1 ist eine dieser sechseckigen Säulen 28 dargestellt.
- 7 60982 3/0 509
In Figur 3 sind 24 Kanäle 31 über den Umfang \rerteilt.
Sie iverden weiter innen zu 12 Kanälen 32 zusammengeführt, die wiederum weiter innen zu 6 Kanälen 33 zusammengeführt
sind, die wie in Figur 1 in einem senkrechten Schacht münden. Die dachförmigen Körper 27
aus Figur 1 sind in Figur 3 weggelassen.
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Claims (1)
1.J Vorrichtung zur Vergleichmäßigung des Fließens von
Kugeln im Kugelhaufenreaktor großer Leistung, wobei in einem trichterförmigen Auslauf am Core-Boden ein
innerer kegelähnlicher Körper mit der Spitze nach oben derart angeordnet ist, daß die Kugeln unterhalb
dieses Körpers zu einem zentralen Abfluß fließen können und wobei sich dieser Körper mit mehreren radialen
Stegen auf den unteren Core-Boden abstützt, dadurch gekennzeichnet,
daß von den zwischen den radialen Stegen vorhandenen Kanälen jeweils zwei zur Mitte hin zu einem gemeinsamen
Kanal zusammengeführt sind.
Vorrichtung nach Anspruch 1, insbesondere für Kernreaktoren
größeren Durchmessers, dadurch gekennzeichnet,
daß von den zusammengeführten Kanälen wiederum jeweils
zwei zu einem gemeinsamen Kanal zusammengeführt sind.
ORIGINAL INSPECTED 6 0 9-8 23/05-Θ-9 G
Leerseite
Priority Applications (6)
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Applications Claiming Priority (1)
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ID=5932005
Family Applications (1)
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Also Published As
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Legal Events
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