DE2455948B2 - Einrichtung zur Regulierung einer elektrischen Speicherheizung - Google Patents
Einrichtung zur Regulierung einer elektrischen SpeicherheizungInfo
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Description
60
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Regulierung einer elektrischen Speicherheizung, insbesondere
ihrer Aufladung, in einem Gebäude, die durch eine direkte Heizung ergänzt sein kann, mit wenigstens
einem Meßgerät oder einem Fühler zur Registrierung wenigstens einer der in oder um das Gebäude
herrschenden klimatischen Bedingungen, mit einer
Zeitregistriereinheit und einer an diese angeschlossenen
Recheneinheit, welche von der Zeitregistriereinheit ein Uhrzeitsignal und vom Meßgerät oder Fühler Meßwertsignale erhält
Für eine elektrische Speicherheizung, die durch eine Direktheizung ergänzt sein kann, im speziellen eine
Fußboden- oder Deckenheizung, bei der die Abgabe gespeicherter Wärmeenergie nicht reguliert werden
kann, ist es zum wirtschaftlichen Betrieb von besonderer Bedeutung, daß der Speicher während der für die
Nachladung zugelassenen Zeit nur so weit aufgeladen wird, als an He'izenergie während der nachfolgenden
Entladeperiode benötigt wird. Dieser Wert ist abhängig
von der zum Zeitpunkt der Aufladung noch vorhandenen Restwärmemenge, den klimatischen Verhältnissen
außerhalb des Gebäudes, der Jahreszeit, den gewünschten Raumtemperaturen und der Wärmeisolation des
Gebäudes. Wird der Speicher über diesen minimal benötigten Wert hinaus aufgeladen, so wird die
überschüssige Wärmeenergie zwangsläufig auch abgegeben. Dies ist unwirtschaftlich und wirkt sich negativ
auf den Komfort aus.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen, die dafür sorgt daß der
Speicher nur soweit aufgeladen wird, als aus den Daten wenigstens eines Außenfühlers oder wenigstens eines
Raumtemperaturfühlers oder wenigstens eines Restwärmefühlers oder allen zusammen sowie aus den
Meteorologiedaten und den entsprechenden Sollwerten errechnet wird. Zusätzlich wird zweckmäßig in jedem
Raum die Temperatur überwacht und, wenn notwendig, mit einer eventuell vorhandenen Direktheizung reguliert
Gelöst wird diese Aufgabe mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Mitteln.
Es ist daher bereits mehrfach vorgeschlagen worden, die Steuerung einer elektrischen Speicherheizung durch
äußere Einflüsse wie Außentemperatur, tarifgünstige Aufladezeit etc. durchzuführen. So isc ein Verfahren zum
elektrischen Heizen von Räumen mittels einer Kombination aus Direkt- und Speicherheizung bekanntgeworden (DE-OS 21 46 349), bei welchem an einem Regler
ein sog. Heizgradwert eingestellt wird, und zwar aufgrund der Wetterprognosen für den folgenden Tag.
Während der Zeit, da die Aufladung des Speichers durch die örtliche Energieversorgung möglich ist, wird dieser
soweit aufgeladen, daß er sich bis zu Beginn der darauffolgenden Aufladeperiode gerade wieder entlädt;
auch die Energieaufnahme der Direktheizung kann solcherarts festgelegt werden. Wird aber der einmal
eingestellte Heizgradwert am Regler nicht verändert, so ändert sich auch die Aufladedauer der Speicherheizung
nicht und dies, obschon klimatische Änderungen eine solche Änderung der Aufladezeit notwendig machen
würden, jene Anlage kann also nur als halbautomatisch bezeichnet werden und setzt offenbar eine tägliche
Wartung bzw. Neueinstellung voraus. Nachteilig ist auch ferner, daß die direkte Heizung in einem festen
Leistungsaufnahmeverhältnis zur Speicherheizung steht, was dem Zweck der Speicherheizung im Grunde
genommen praktisch zuwiderläuft.
Nach einem anderen Vorschlag (DD*PS 75 357) ist eine Speicherheizung vorgeschlagen worden, bei
welcher die Wärmeabgabe dynamisch steuerbar ist und die Wärmeaufladung durch Einbeziehung frei wählbarer
Einflußgrößen Steuer- und regelbar ist Dies geschieht durch Bewertung von Signalen, welche den verschiedenen Einflußgrößen wie Außentemperatur, Fernsteue-
rung der Energieversorgung, einem Zeitprogramm usw. entsprechen. Für diese Bewertung dienen elektrische
Glieder. Das aus der Summe aller bewerteten Signale sich ergebende Signal wird direkt in einer Zentraleinheit
in ein multikomplexes Steuersignal umgewandelt, s welches dann die Leistung der angeschlossenen Geräte
stufenlos variiert. Hier werden also nur direkt vorhandene Meßwerte verarbeitet Es zeigt sich aber,
daß damit noch keine wirtschaftliche Aufladung erzielt werden kann, weil diese Meßgrößen teilweise wieder
besonders eingestuft werden müssen oder weil sie nur auf Augenblickswerte abstellen, weiche die Wärmeabgabe
zu einem späteren Zeitpunkt, an welchem wieder andere Verhältnisse herrschen (beispielsweise nach
einem klimatischen Wärme- oder Kälteeinbruch), in ungünstiger Weise beeinflussen.
Es ist auch bekannt, daß zur Steuerung von Industrieprozessen Recheneinheiten verwendet werden,
in die verschiedene Daten eingegeben werden, aufgrund derer der Rechner dann den günstigsten
Prozeßverlauf sieuert An und für sieh liegt es nahe, die
Möglichkeit, die ein solcher Rechner bietet, auch für die
wirtschaftliche Steuerung einer Elektrospeicherheizung einzusetzen. Es nützt aber nichts, wenn man dem
Rechner nicht alle diejenigen Daten eingibt, die zusammen eine effektive wirtschaftliche Aufladung des
Speichers ermöglichen. Dies wiederum richtet sich nach der zu erwartenden Entladung. Diese Entladung kann
aber nur dann einigermaßen genau vorausgesagt werden, wenn durch geeignete Datenbeschaffungsmittel
eine ziemlich zuverlässige Prognose über ihren Wert gemacht werden kann.
Diese Prognose ist nun bei der erfindungsgemäßen Einrichtung der eingangs erwähnten Gattung möglich,
denn die Einrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß an die in ihr enthaltene Recheneinheit eine meteorologische
Datenbank, eine Netzkommandoeinheit und eine Sollwertspeichereinheit angeschlossen sind, wobei die
Datenbank Signale aufgrund der in ihr gespeicherten klimatischen Mittelwerte abgibt, die in der Recheneinheit
mit einem von der Zeitregistriereinheit zusätzlich zum Uhrzeitsignal abgegebenen Datumsignal verglichen
und zusammen mit den übrigen Signalen mittels Spannungswandlung und/oder Codewandlung verarbeitet
werden, die Netzkommandoeinheit der Recheneinheit die tarifgünstigen Zeitperioden und die Sollwertspeichereinheit
ihre Sollwerte zwecks Vergleich mit den bereits erhaltenen Istwerten meldet, und dafl ein
Zwischenglied die aufgrund der verarbeiteten Daten erhaltenen Signale der Recheneinheit aufnimmt, sie an
den Ein- und Ausschalter anpaßt und diesen damit steuert.
Es ergibt sich daraus, daß die zentrale Recheneinheit aufgrund von festgespeicherten Werten über das
durchschnittliche Klima und den momentanen Meßsignalen des Meßgerätes bzw. der Meßgeräte in der Lage
ist, mit großer Wahrscheinlichkeit den richtigen Wärmebedarf für die nächsten Stunden vorauszuberechnen.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung ist im Schaltschema dargestellt.
Mit 1—6 sind verschiedene Fühler, Sonden und Meßgeräte bezeichnet, und zwar mit 1 ein Außentemperaturfühler,
mit 2 eine Raumtemperatursonde, mit 3 eine Restwärmesonde, während zur Erfassung der Umgebungsbedingungen
ferner ein Windmeßgeber 4, ein Barometer 5 und ein Hygrometer 6 vorgesehen sind.
Zu erwähnen ist, daß die meisten der dargestellten
Geräte auch in mehrfacher Anzahl vorhanden sein können, was von dem Gebäude abhängt, in welchem die
Einrichtung installiert wird. So wird man zur genaueren Erfassung der Daten in vielen Fällen mindestens zwei
Außentemperaturfühler vorsehen, um die durch die einseitige Sonneneinstrahlung bedingten Einflüsse zu
kompensieren; ferner wird zweckmäßig in jedem Raum des Gebäudes eine Raumtemperatursonde 2 vorgesehen,
während ein Barometer und auch ein Hygrometer meistens genügen dürften. Bei ganz einfachen Anlagen
kann auch lediglich ein einziger Fühler oder ein einziges Meßgerät, mindestens am Anfang, genügen, welches
eine der klimatischen Bedingungen (Temperatur, Druck,
Feuchtigkeit) registriert; in den meisten Fällen wird es sich um einen Temperaturfühler handeln, der entweder
die Außen- oder die Innentemperatur registriert.
Jedem dieser Fühler, Sonden und Meßgeräte ist ein Verstärker 7,8,9,10,11 bzw. 12 nac^eschaltet. Dabei
kann ein Verstärker pro Art der Sonde bzw. des Meßgerätes vorgesehen sein, oder jede Sonde bzw.
jedes Meßgerät kann seinen eigenen Verstärker aufweisen.
Sämtl'che Verstärker geben die Werte auf einen
sogenannten Multiplexer 22, d. h. auf eine gesteuerte Umschalteinheit, welche die Signale der Verstärker
nacheinander einer Recheneinheit 14 zuführt, welche ihrerseits die Reihenfolge dieser Si/?nalabgabe des
Multiplexers 22 bestimmen kann. An diese Einheit 14 ist ferner eine Datum- und Uhrzeiteinheit 13 angeschlossen,
welche Signale entsprechend dem Tag und der Uhrzeit in die Recheneinheit eingibt; ferner eine
meteorologische Datenbank 15, welche langjährig ermittelte Standard- oder Mittelwerte bezüglich der
klimatischen Bedingungen speichert und daher in der Lage ist, für charakteristische Zeiträume des Jahres die
zu erwartenden Bedingungen (Außentemperatur, Feuchtigkeit, Wind etc.) in die Recheneinheit 14 zu
Vergleichszwecken mit den tatsächlich vorhandenen Bed'ngungen einzugeben. Im weiteren sind noch eine
Netzkommandoeinheit 23 und eine Sollwerteinheit 24 an die Recheneinheit 14 angeschlossen, welche ihre
Signale ebenfalls an diese abgeben.
Die Recheneinheit ermittelt aufgrund sämtlicher eingegebener Werte sowie aufgrund der von ihr selber
gespeicherten Meßwerte der vorangegangenen Tage und der an diesen effektiv verbrauchten Wärmeenergie,
die für die Nachladung der elektrischen Speicherheizung 20 notwendige Energie und schaltet bei den
entsprechenden Signalen der Netzkommandoehiheit 23
über ein erstes Zwischenglied, eine sogenannte Interface- Einhsit 16, und über einen oder mehrere Leistungsschalter
18 die Speicherheizung 20 oder wenigstens einzelne Abschnitte derselben ein bzw. aus. Sinken trotz
Einschaltung der Speicherheizung 20 die Raumtemperaturen im Gebäude unter die von der Sollwerteinheit 24
in die Recheneinheit 14 eingegebenen Werte, so schaltet die letztere über e!.ie weitere Inlerface-Einheit 17 und
über einen oder mehrere Leistungsschalter 19 die Direktheizung 21 oder wenigstens einzelne Abschnitte
derselben ein.
Auf diese Weise ist es möglich, mit der zur Verfügung stehenden Heizenergie so rationell wie möglich
umzugehen und ein überhitzen bzw. Unterkühlen der Gebäuderäume zu vermeiden.
Claims (6)
1. Einrichtung zur Regulierung einer elektrischen Speicherheizung, insbesondere ihrer Aufladung, in
einem Gebäude, die durch eine direkte Heizung s ergänzt sein kann, mit wenigstens einem Meßgerät
oder einem Fühler zur Registrierung wenigstens einer der in oder um das Gebäude herrschenden
klimatischen Bedingungen, mit einer Zeitregistriereinheit und einer an diese angeschlossenen Rechen- ι ο
einheit, weiche von der Zeitregistriereinheit ein Uhrzeitsignal und vom Meßgerät oder Fühler
Meßwertsignale erhält, dadurch gekennzeichnet, daß an die Recheneinheit (14) eine
meteorologische Datenbank (15), eine Netzkommandoeinheit (23) und eine Sollwertspeichereinheit
(24) angeschlossen sind, wobei die Datenbank (15) Signale aufgrund der in ihr gespeicherten klimatischen Mittelwerte abgibt, die in der Recheneinheit
(14) mit eüiem von der Zeitregistriereinheit (13)
zusätzlich zum Uhrzeiisignal abgegebenen Datumsignal verglichen und zusammen mit den übrigen
Signalen mittels Spannungswandlung und/oder Codewandlung verarbeitet werden, die Netzkommahdoeinheit (23) der Recheneinheit (14) die
tarifgünstigen Zeitperioden und die Sollwertspeichereinheit (24) ihre Sollwerte zwecks Vergleich
mit den bereits erhaltenen Istwerten meldet, und daß ein Zwischenglied (16) die aufgrund der verarbeiteten Daten erhaltenen Signale der Recheneinheit (14)
aufnimmt, sie an den Ein- und Ausschalter (18) anpaßt und diesen damit steuert
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Meßge-'äten und/oder Fühlern
(1—6) Verstärker (7—12) nadigeschaltet sind,
welche die erhaltenen und verstärkten Datensignale an die Recheneinheit (14) weiterleiten.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine von der Recheneinheit (14) gesteuerte,
zwischen dieser und den Verstärkern (7—12) angeordnete Umschalteinheit (22), welche die von
den Verstärkern eintreffenden Signale nacheinander an die Recheneinheit (14) weiterleitet.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch wenigstens einen weiteren, über ein Zwischenglied (17) von der Recheneinheit gesteuerten
Leistungsschalter (19) zum Ein- bzw. Ausschalten der direkten Heizung (21).
5. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 4, gekennzeichnet durch mehrere Leistungsschalter (18, 19), so
von denen jeder einen Abschnitt der angeschlossenen Speicherheizung (20) bzw. direkten Heizung (21)
schaltet.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Recheneinheit ein Speicherwerk
zur Speicherung der von ihr abgegebenen Daten aufweist.
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