DE2455501B2 - Logische Speicher- und Verknüpfungsschaltung mit Josephson-Elementen - Google Patents
Logische Speicher- und Verknüpfungsschaltung mit Josephson-ElementenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen binären Schaltkreis mit Schaltkreiseirmenten, welche supraleitende Tunneleffekte
ausnutzen, für die Speicherung und/oder die logische Verknüpfung binär codierter Daten.
Binäre Schaltkreise finden Anwendung in allen Arten von Geräten und Einrichtungen, welche binär codierte
Daten verarbeiten. Dies können Rechenanlagen sein, Telefonzeniralen oder andere Einrichtungen zur Übertragung
binärer Daten. Haben solche Schaltkreise bistabiles Schaltverhalten, kann man daraus Speichereinrichtungen,
Schieberegister, Zähler oder ähnliche Geräte aufbauen. Haben -solche Schaltkreise monostabiles
Schaltverhalten, dann kehren sie nach dem Aufhören der Eingangssignal in ihn; Ausgangslage selbsttätig
zurück. Binäre Schaltkreise solcher Art sind insbesondere für den Aufbau von logischen Verknüpfungsschaltungen
aller Art geeignet
Unter Supraleitung versteht man das vollständige Verschwinden des elektrischen Widerstandes einer
Anzahl von Metallen und Legierungen bei sehr tiefen Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt. Supraleitfähigkeit
tritt unterhalb einer gewissen Temperatur spmngärtig auf. Diese sogenannte SprUfigtempcrätüT ist
für verschiedene Materialien verschieden. Unter dem Namen Kryotron bekannte beinäre Schaltelemente
nutzen den Übergang des Materials vom supraleitenden zum nortnalleitenden Zustand und umgekehrt aus.
Dieses wechselnde Erzeugen und Zerstören der Supraleitfähigkeit beim Kryotron durch steuernde
Ströme oder Magnetfelder bewirkt einen Phasenübergang in mindestens einem der Materialien. Dieser
Phasenübergang geht von Keimzentrsn aus und verbreitet sich über den Querschnitt, bis das gesamte
Material in dem neuen Phasenzustand sich befindet. Naturgemäß braucht dieser Phasenübergang eine
gewisse Zeit, weshalb die Schaltvorgänge nach heutigen Begriffen relativ langsam verlaufen. Ein schwerwiegender
Nachteil des Kryotrons ist auch die Tatsache, daß das Material im normal leitenden Zustand einen
ίο Ohm'schen Widerstand aufweist und deshalb der
Leistungsverbrauch nicht vernachlässigt werden kann.
Sind zwei Supraleiter durch eine dünne, nicht supraleitende Schicht getrennt, so können unter
Umständen Elektronen unter der Wirkung von Feldern diese eigentlich nicht überwindbare Potentialschwelle
überwinden, indem sie sie sozusagen in einem Tunnel unterlaufen. Diesen Effekt nennt man daher Tunneleffekt.
Einzel-Elektronen oder Quasi Teilchen können solche Barrieren durchtunneln. wobei sie eine Po te mi aldifferenz
entsprechend der Größe der Lückenspannung durchlaufen. Diese Energielücke entspricht im Bändermodell
der Elektronen dem in Energiecinheiten gemessenem Abstand der Bänder zweier möglicher
Energiezustände. Sie ist eine Materialeigenschaft und daher von Material zu Material verschieden. Neben
diesem tunneleffekt der Quasi-Teilchen gibt es jedoch
noch einen weiteren supraleitenden Tunneleffekt, bei dem gebundene Elektronenpaare beteiligt sind. In
einem supraleitenden Metall sind die im überwiegen-
jo dem Maß beteiligten Ladungsträger über die Elektron-Phonon-Wechselwirkung
mit dem Atomgitter gekoppelte Elektronenpaare, die nach einem Physiker Cooper-Paare genannt werden. B. D. Josephson hat nun
vorausgesagt, daß es in genügend dünner. Isolierschich-
v, ten ..wischen zwei supraleitenden Metallen auch einen
Tunneleffekt geben müsse, dessen Träger Cooper-Paare sind. Bei diesem josephson Tunneleffekt verhält sich
also auch ein Isoliermaterial wie ein supraleitendes Metall. Das bedeutet, daß bei dieser Art des Tunnelns
keine Potentialdifferenz durchlaufen wird. Die grundlegende
Arbeit ist ein Artikel »Possible New Effects in Superconductive Tunneling«, der von B. D. Josephson
im Heft Nr. 7 des Bandes Nr. 1 der Zeitschrift Physics Letters vom !. Juli 1962 auf den Seiten 25Ί bis 253
veröffentlicht wurde.
Diese vorausgesagten Effekte wurden gefunden und inzwischen in vielerlei technischen Einrichtungen
verwendet. Einen guten Überbiick über das gesamte Gebiet dieser neuen Technik bietet das im Jahre 1972 im
ίο Verlag Chapman and Hall, London erschienene Buch
von L Solymar »Superconductive Tunnelling and Applications«.
Josephson-EIemente sind im allgemeinen sogenannte Jobephson-Kontakte, d. h. die durch Tunnelströme zu
überwindende Barriere besteht aus ein^r dümien
Oxydschicht zwischen zwei supraleitenden Zuleitungen. Zum Steuern des Schaltverhaltens des Elementes ist
mindestens eine Steuerleitung vorgesehen. Ein ähnliches Schaltverhalte- zeigen jedoch auch Schaltelemente
mit Vorrichtungen zur schwachen Kopplung von zwei Supraleitern. Bei diesen ist die Oxydschicht durch
beispielsweise eine schwache KontaH-Bricke ersetzt.
Die bei Temperaturen von wenigen Grad Kelvin arbeitenden supraleitenden Josephson-EIemente kön-
h-i nen, abhängig vom ·>ε durchfließenden Strom, zwei
veischiedene Zustände einnehmen. Im Bereich unterhalb
des sogenannten maximalen losephson-Stromes /,„,,, fließt ein von Cooper-Paaren getragener Tunnel
strom. Man spricht von l'aartunneln, der Spannungsabfall
über dem Element ist hierbei gleich Null. Das Element ist im »supraleitenden« Zustand. Bei Überschreiten
des Stromwertes /ma, schaltet das Element in
den anderen Zustand um, der spannungsbehaftet ist. Der ; jetzt fließende Strom ist immer noch ein Tunnelstrom,
der aber jetzt im wesentlichen von einzelnen Ladungsträgern oder Quasi-Teilchen getragen wird. Der
Vorgang des Teilchentunnelns ist spannungsbehaftet, wobei der durch den Tunnelstrom hervorgerufene i<
> Spannungsabfall der Energielückenspannung Vr, entspricht.
Im Folgenden wird dieser Zustand vereinfachend als »normalleitend« bezeichnet. Dieser sogenannte normalleitende Zustand eines Josephson-Elementes ist auf η
keinen Fall mit dem normalleitenden Zustand des oben erwähnten Kryotrons zu verwechseln, bei welchem mit
dem norrnaüciicridcn Zustand sin Phasenübergang des
Metalls verbunden ist. Beim sogenannten normalleitenden Zustand eines )osephson-Elementes bleiben die
Zuleitungen im supraleitenden Zustand und durch die isolierende Zwischenschicht fließt ein Ein-Teilchen-Tunnelstrom.
Bei Josephson-Elementen tritt daher ein sehr kleiner Spannungsabfall auf, der nur geringe
Stromwärmeverluste verursacht. Wird nach erfolgtem ?r>
Umschalten in den normalleitenden Zustand der Strom wieder reduziert, so tritt ein Hysterese-Effekt auf, d. h.
der Rückstellvorgang durch Übergang zum supraleitenden Zustand erfolgt bei einer Stromstärke, die
beträchtlich unter dem Wert /mj, liegt. Der Wert des w
maximalen Josephson-Stromes lma, kann durch von
außen an das Element angelegte magnetische Steuerfelder beeinflußt werden, die zweckmäßig von Strömen
durch benachbarte Steuerleitungen eingekoppelt werden. Die Abhängigkeit des Wertes des maximal
möglichen Josephson Stromes vom äußeren Magnetfeld bzw. vom Steuerstrom zeigt unterschiedlichen Verlauf,
je nachdem, ob es sich um sogenannte kurze Josephson-Kontakte oder um sogenannte lange Josephson-Kontakte
handelt.
Da Josephson-EIemente zwei unterscheidbare Zustände einnehmen können, sind sie zur Verwendung in
binären Schaltkreisen geeignet. Im US-Patent 32 81 609 wird ein supraleitendes Schaltelement beschrieben, das
Tunneleffekte ausnutzt. Zu verknüpfende Eingangsströme werden einem Josephson-Kontakt zugeführt. Überschreitet
der den Josephson-Kontakt durchfließende Strom den Wert des maximal möglichen Josephson-Stromes,
schaltet der Kontakt in den normalleitenden Zustand um. Hieraus resultiert ein Ausgangsstrom, der
durch einen, dem Josephson-Kontakt parallel geschalteten Lastwiderstand fließt. Wie solche Schaltungen mit
weiteren logischen Schaltkreisen zusammenarbeiten können, ist in dieser Patentschrift nicht gezeigt. Ein
Beispiel der Anwendung von Josephson-Elementen in binären Speichereinrichtungen ist in dem US-Patent
36 26 391 beschrieben. Ringströme in supraleitenden Schleifen repräsentieren durch ihren Richtungssinn die
Binärwerte. Sowohl das Umschalten der Siromrichtung als auch das Abfühlen der Speicherwerte erfolgt mittels
Josephson-Elementen.
Josephson-EIemente zur Verwendung als logisches Verknüpfungsglied werden in einem Aufsatz von J.
Matisoo »The Tunneling Cryotron — A Superconductive Logic Element Based on Electron Tunneling«
beschrieben, der in der Zeitschrift Proceedings of the IEEE, im Heft Nr. 2 des Bandes 55, im Februar 1967
erschienen ist Dieser Aufsatz beschreibt im wesentlichen das .Schaltverhalten eines einzelnen Elementes.
Nur ein in einer Figur angedeutetes Beispiel weist auf das Steuern der Verteilung des Stromes in den beiden
Zweigen einer supraleitenden Schleife hin. Logische Verknüpfungsschaltungen sind sonst in dieser Veröffentlichung
weiters keine gezeigt.
Es ist auch bereits eine binäre Verknüpfungsschaltung mit Josephson-Elementen bekannt (US-Patent
37 58 795). wobei parallel zum Josephson-Kontakt eines Elementes eine mit ihrem Wellenwiderstand abgeschlossene
Leitung liegt. Im supraleitenden Zustand fließt der Strom im wesentlichen über den Josephson-Kontakt,
im normalleitenden Zustand über die Leitung. Weitere Elemente können mittels des Stromes in dieser
Leitung angesteuert werden. Diese Art von logischer Verknüpfungsschaltung ist jedoch nicht selbsttätig
rückstellend ausgebildet. Zum Rückstellen der |osephsen-EleiTienie
in den su^rsleit^n^^n Zus?3n*] iM *** vi<»i
mehr erforderlich, den durch sie fließenden Strom kurzzeitig /u unterbrechen. Eine solche Betriebsweise
verlangt daher einen zusätzlichen Schaltschritt, der naturgemäß Zeit braucht und damit die Schnelligkeit
der Schaltkreise empfindlich herabsetzt. Im Heft Nr. I des Bandes 16 des IBM Technical Disclosure Bulletin
vom Juni 1973 ist auf den Seiten 347 und 348 ein einsteilbares Verzögerungsglied in der genannten
Technik dargestellt. Zwei solche logischen Verkntipfungsschaltungen
mit in ihrem Wellenwiderstand abgeschlossenen Ausgangsleitungen, nämlich ein
ODER-Glied und ein UND-Glied sind hintereinander geschaltet. Durch Verändern ier Vorspannung an
einem Eingang des UND-Gliedes kann die Verzögerungsdauer eingestellt werden.
Es wurde auch ein Josephson-Element als logisches Verknüpfungsglied vorgeschlagen, welches selbsttätig
zurückstellend ausgebildet ist (DE-OS 23 46 746). Durch geeignete Wahl der Betriebsparameter kann ein solches
Schaltverhalten des Josephson-Elementes bewirkt werden. Jedoch verlangt dieses Verfahren eine außerordentlich
hohe Stromdichte im Josephson-Kontakt und enge Toleranzen, die im großtechnischen Rahmen
schwierig einzuhalten sind.
Im Jahre I960 wurde ein bei Raumtemperatur arbeitender binärer Schaltkreis bekannt, bei welchem
zwei identische Schaltkreiselemente in Serie geschaltet sind. E. Goto und Mitarbeiter veröffentlichten in den
IRE Transactions on Electronic Computers, Band EC-9 im Heft Nr. 1 vom März 1960 auf den Seiten 25 bis 29
den Aufsatz »Esaki Diode High-Speed Logical Circuits«. Darin wird das sogenannte Goto-Paar od : die
Esaki Dioden Zwillingsschaltung beschrieben. Die Schaltung hat zwei stabile Arbeitspunkte, wenn sie an
eine feste Spannung gelegt wird. Die an der Serienschaltung zweier Tunneldioden anliegende feste
Spannung verteilt sich ungleichmäßig über beide Schaltkreiselemente. Ob der größere Spannungsabfall
dabei an der einen oder der anderen der Tunneldioden auftritt, hängt davon ab, welcher Steuerstrom im
Augenblick des Anlegens an die feste Spannung in den Verbindungspunkt der beiden Dioden eingespeist wird.
Es ist nur Impulsbetrieb möglich, da für jeden Schaltvorgang die speisende Spannung erneut angelegt
werden muß.
Die leitende Verbindung zweier Josephson-EIemente in Serie ist für eine {mpulsfonrier-Schairdrig durch das
IBM Technical Disclosure Bulletin bekannt geworden, und zwar durch die Seiten 3561 und 3562 des Heftes Nr.
11 des Bandes 15 vom April 1973. Die Schaltung
verwandelt unipolare Eingangsimpulsc in bipolare Ausgangsimpulse. Die Serienschaltung ist an eine
Impulsstromquelle angeschlossen, welche die Taktimpuke liefert. Die unipolaren Eingangssignale werden
durch die gegeneinander in Fteihe geschalteten Steuerleilungen der beiden Josephson-Elcmente geschickt. Bei
Koinzidenz eines Steuerimpulses mit einem Taktimpuls wird ein Ausgangssignal der einen Polarität geliefert,
bei Vorliegen nur eines Taktimpulses wird ein Ausgangssignal der anderen Polarität geliefert.
Ausgehend von diesem Stand der Technik und den geschilderten Nachteilen stellt sich die vorliegende
t rfindting die Aufgabe, ein; nicht im Impulsbetrieb
arbeitende Schaltung mit Josephson-Elcmcntcn anzugeben,
die so ausgelegt werden kann, daß sie sowohl für Speicherzwecke als auch fü- selbstrückstellcnde logische
Verkniipfungsglieder verwendbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Hauptanspruch gekennzeichnete Erfindung gelöst. Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
Im wesentlichen schlägt die Erfindung zur Lösung der
gestellten Aufgabe vor, zwei Josephson-Kontakte mit jeweils parallel liegenden Lastimpedanzen in Reihe zu
schalten und diese Reihenschaltung an eine Spannungsquelle mit niederem Quellcnwiderstand anzuschließen.
Die von der Quelle gelieferte Spannung ist dabei ungefähr gleich der Energielückenspannung eines
losephson-Eiementes, d.h. die angelegte Spannung reicht nicht aus, um beide Josephson-Kontakte in den
normalieitendcn Zustand umzuschalten. Von dem hintereinandergeschalteten Paar von Kontakten befindet
sich demzufolge immer der eine im normalleitenden und der andere im supraleitenden Zustand. Wird nun der
supraleitende Kontakt durch ein von außen angelegtes Steuersignal in den normalleitenden Zustand übergeführt,
so schaltet gleichzeitig der bisher normalleitende Kontakt in den supraleitenden Zustand um.
Die beiden )osephson-Kontakte dieser Schaltung können nun identisch oder voneinander verschieden
aufgebaut sein: Im ersten Fall verhält sich die Schaltung bistabil, d. h. nach dem Verschwinden des Eingangssignals
bleibt der einmal eingestellte Zustand erhalten, im zweiten Fall ergibt sich ein monostabiler Zustand, der
ohne Vorhandensein eines Eingangssignals immer in den durch die Schaltungsparameter vorgegebenen
Zustand zurückfällt.
Beide Ausführungen des Schaltkreises lassen sich für eine Vielzahl von Speicher- und Logikschaltungen
verwenden, je nachdem, welche Kombinationen von Eingangssteuersignalen an die Josephson-Kontakte
gelegt werden.
Die Vorteile dieser Erfindung lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:
Die hier auftretende relativ geringe Stromdichte in den Josephson-Kontaklen stellt keine besondere Anforderungen
an die Einhaltung der Betriebs- und Herstellparameter der Schallung.
Die Schaltung arbeitet sehr schnell und ist in ihrer
Geschwindigkeit vergleichbar mit den sehr kurzen natürlichen Umschaltzeiten der Josephson-Kontakte
selbst.
Mit dem Ausgangssignal der Schaltung kann eine große Zahl von nachgeordneten Verarbeitungsgliedern
gesteuert werden.
Speicher- und Verknüpfungselemente lassen sich leicht innerhalb einer Schallungsgruppe mit gemeinsamem
Substrat zusammenfassen, da beide Funktionen
durch dieselbe Schaltung realisiert werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen mit den Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigt
Fig. I das Prinzipschaltbild der wesentlichen Bauelemente
der Grundschaltung nach der Erfindung;
Fig. 2 die statische Kennlinie eines Josephson-Elementes
zur Erläuterung des Schaltverhaltens und zur geometrischen Bestimmung des Arbeitspunktes des
losephson-Eiementes im normalleitenden Zustand;
F ig. 3 Kennlinien zur Erläuterung der Bedingungen für die kleinstmögliehe Spannung Vmin. bei der noch ein
selbsttätiges Rückstellen eines Josephson-Elementes vom normalieitendcn in den supraleitenden Zustand
erfolgt;
F i g. 4 das Schaltbild einer bistabilen Schallung;
Fig. 5 ein Ausführungsbeispiel der bislabilen Schaltung
nach F i g. 4 in integrierter Schaltungstechnik:
F i g. 6 ein Ausführungsbeispiel einer logischen Verknüpfungsschaltung in integrierter Schaltungstechnik:
F i g. 7 das Schaltbild des Beispiels nach F i g. 6 in der Ausführungsform als UN D-Glied bzw. ODER-Glied;
F i g. 8 das Schaltbild des Ausführungsbeispieles nach Fig. 6 als inverlierende Verknüpfungsschaltung zur
Ausführung der logischen NAND-Funktion bzw. NOR-Funktion;
Fig. 9 schematisch die Steuerkennlinien der Verknüpfungsschaltung
des Ausführungsbeispiels nach Fig. 6;
Fig. 10 das Schaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels einer logischen Verknüpfungsschaltung mil
einer zusätzlichen Steuerleitung zum Aufbringen eines vorspannenden Steuerstromes Im;
Fig. 11 schematisch die Steuerkennlinien der Verknüpfungsschaltung
des Ausführungsbeispiels nach Fig. 10;
Fig. 12 ein Schaltungsbeispiel für die Stabilisierung
des vorspannenden Steuerstromes Im;
Fig. 13 Kennlinien zur Erläuterung der Arbeitsweise
der Stabilisierungsschaltung nach Fig. 12;
F ig. 14 schematisch ein Schaltbeispiel der gemeinsamen Stromversorgung einer Anzahl von binären
Schaltkreisen in mehreren Ebenen, wobei in jeder Ebene einzelne Gruppen von binären Schaltkreisen eine
gemeinsame Schaltung zur Spannungsstabilisierung besitzen;
F i g. 15 schematisch ein Schaltungsbeispiel, wie in der
Stromversorgung nach Fig. 14 die Spannung für die Schaltung zur Stabilisierung des vorspannenden Steuerstromes
nach den Fig. 12 und 13 gewonnen werden kann;
Fig. 16 schematisch ein Beispiel der Verbindung mehrerer binärer Schaltkreise untereinander.
Fig. 1 zeigt schematisch die wesentlichen Bauelemente der Grundschaltung des binären Schaltkreises
nach der Erfindung. Eine Spannungsquelle Vc mit der
hier zunächst als rein ohmisch angenommenen Quellenimpedanz Rs liefert die Spannung für die Serienschaltung
zweier Josephson-Elemente J\ und /2. Parallel zum ersten Josephson-Element J\ ist eine Belastung Rn
geschaltet; parallel zum zweiten Josephson-Element /2
ist eine gleichartige Belastung Rl 2 geschaltet Jedes der
Josephson-Elemente kann durch Steuerströme /ei bzw.
/c2 geschaltet werden. Die Bezeichnung In bedeutet
hier beispielsweise den wirksamen Steuerstrom für das erste Josephson-EIement /1. Die Josephson-Elemente
können Josephson-Schalter mit einer oder mehreren
Steuerleitungen über dem Josephson-Kontakt sein. Dabei können diese Steuerleitungen in der gleichen
Richtung verlaufen wie die Zuleitungen zum Kontakt, oder sie können auch quer dazu verlaufen. Der mit
einem Pfeil in der Figur angedeutete wirksame Steuerstrom kann daher die Summe aller Steuerströme
in den Steuerleitungen sein, wobei die Stromrichtung in parallelen Steuerleitungen auch einander entgegen
gerichtet sein kann. Auch ist es möglich, die Steuerströme galvanisch zu koppeln und über dem Josephson-Kontakt
durch nur eine einzige dort vorhandene Steucrlcitung zu schicken. Wesentlich ist, daß die
speisende Spannung Vc, etwa der Energielückenspannung eines Josephsonelernentes entspricht. Diese
Spannung kann sich über die Serienschaltung nur ungleichmäßig verteilen, indem der Spannungsabfall
entweder an dem ersten Josephson-Element auftritt, wobei das zweite Josephson-Element supraleitend ist,
oder umgekehrt. Es ist jedenfalls unmöglich, daß beide Josephson-Elemente der Serienschaltung sich gleichzeitig
im spannungsbehafteten, normalleitenden Zustand befinden können.
Fig. 2 zeigt in willkürlichen Einheiten die statische
Strom-Spannungs-Kennlinie eines Josephson-Elementes. Befindet sich das Element im supraleitenden
Zustand, dann tritt über dem Josephson-Kontakt keine Spannung auf. Dieser Zustand ist durch den Asi der
Kennlinie dargestellt, der mit der Ordinatenachse zusammenfällt. Der Josephson-Strom bei der Spannung
Null kann bis zu einem Maximalwert lmax fließen. Dieser
maximale Josephson-Strom ist vom äußeren Magnetfeld abhängig, das bekanntlich auch durch einen
Steuerstrom aufgebracht werden kann. Wird der maximale Josephsonstrom überschritten, oder wird der
maximal mögliche Stromwert durch ein äußeres Feld herabgesetzt, dann schaltet — gestrichelt dargestellt —
der Josephson-Kontakt in den normalleitenden Zustand bei der Energielückenspannung Va. Wird der speisende
Strom herabgesetzt, so tritt die Rückstellung in den supraleitenden Zustand - gestrichelt dargestellt - bei
einem minimalen Stromwert /«w und einer dazugehörigen
Rückstellspannung Vsns auf. Die Werte der
Rückstellspannung, des Rückstellstromes sowie auch unter Umständen der Verlauf der Kennlinie können
sehr stark von den im Schaltkreis vorhandenen Impedanzen abhängen. Bei sehr geringer Quellenimpedanz
kann der Rückstellpunkt beispielsweise nicht genügend klar definiert sein, so daß ein sicheres
Rückstellen nur durch Abschalten des speisenden Stromes erreichbar ist. Durch Einführen von Induktivitäten
kann jedoch trotz kleinen Last- und Quellenwiderständen ein gut definierter Rückstellpunkt erreicht
werden.
Der Arbeitspunkt im normalleitenden Zustand des Josephson-Kontaktes kann in einfacher Weise geometrisch
bestimmt werden. Der durch die parallel geschaltete Belastungsimpedanz Rl fließende Strom Irl
wird graphisch zu dem über den Josephson-Kontakt fließenden Strom // addiert Die Widerstandsgerade
geht durch den Koordinatenursprung und bildet mit der Abszissenachse einen Winkel φ, wobei der Kotangens
Jieses Winkels der Belastungsimpedanz entspricht In dem neuen schiefwinkligen Koordinatensystem wird
von der Energielückenspannung Vc der an der
Quellenimpedanz Λ« auftretende Spannungsabfall
(h + Irl)- Rs
abgezogen, um den sich einstellenden Arbeitspunkt aufzufinden. Ma ■ ersieht daraus, daß die Quellenimpedanz zweckmäßig sehr niedrig ist, jedoch einen gewissen Mindestwert aufweisen muß.
abgezogen, um den sich einstellenden Arbeitspunkt aufzufinden. Ma ■ ersieht daraus, daß die Quellenimpedanz zweckmäßig sehr niedrig ist, jedoch einen gewissen Mindestwert aufweisen muß.
Die Rückstellspannung Vmin liegt etwa in der Größenordnung der halben Energielückenspannung Va.
Die kieinstmögliche Spannung Vmin, bei der noch ein selbsttätiges Rückstellen des Josephson-Elcmcntcs vom
normalleitenden in den supraleitenden Zustand erfolgt, kann leicht abgeschätzt werden. Zur Erläuterung dient
ίο die Fig. 3, welche für diesen Zweck geeignete
Strom-Spannungs-Kennlinien zeigt. Mit /, ist der Ast der Kennlinie bezeichnet, welcher den durch den
Josephson-Kontakt im normalleitenden Zustand fließenden Strom darstellt. Die der Belastungsimpedanz /?,
entsprechende Widerstandsgrade ist hier positiv verlaufend im ersten Quandranten eingetragen. Die der
Quellenimpedanz Rs entsprechende Gerade verlauf»,
vom Punkte Vc, auf der Abszissenachse aus aufwärts. Der zu einer bestimmten Spannung V gehörige Strom
durch die dem Josephson-Kontakt parallel geschaltete Belastungsimpedanz kann als Ordinate der Widerstandsgeraden
abgelesen werden. In dem in der Figur eingezeichneten Beispiel bei der Spannung Vmin beträgt
der Strom durch die Belastungsimpedanz Vmin/Ri.-
2Ί Addiert man dazu graphisch den durch den Josephson-Kontakt
fließenden Strom Imin, so erhält man einen Punkt, der hier mit I'min bezeichnet ist. Auf diese Weise
läßt sich eine weitere — strichpunktiert dargestellte — Kennlinie des Stromes durch die Parallelschaltung von
to Josephson-Kontakt und Belastungsimpedanz ermitteln. Diese Kennlinie ist in der Figur mit //+ Im. bezeichnet.
Daraus können die Arbeitsbedingungen für den sich gerade im normalleitenden Zustand befindlichen Josephson-Schalter
abgelesen werden. Denn in der Serienschaltung der beiden Josephson-Elemente ist der
andere Josephson-Schalter zu diesem Zeitpunkt im supraleitenden Zustand, so daß an ihm kein Spannungsabfall
auftritt und die gesamte verfügbare Spannung an der Parallelschaltung des gerade normalleitenden
Josephson-Elementes mit seiner Belastungsimpedanz liegt. Um nun eine untere Grenze für Vmin ebschätzen
zu können, ist — gestrichelt dargestellt — eine weitere Kennlinie 2 (I/+ Im.) in der Figur eingezeichnet. Dieser
Strom würde fließen, wenn beide Josephson-Elemente der Serienschaltung sich gleichzeitig in normalleitenden
Zustand befänden. Die an der Serienschaltung verfügbare Spannung ist jedoch gleich der Urspannung minus
dem Spannungsabfall an der Quellenimpedanz, d. h. in diesem Falle
w Vg-Rs ■ I'min-
Wie nun leicht aus der Figur ersichtlich, muß die doppelte Rückstellspannung 2 Vmin größer als die zur
Verfügung stehende Spannung sein, damit sichergestellt ist daß nur eines der beiden hintereinander geschalteten
Josephson-Elemente im normalleitenden Zustand existenzfähig ist Aus dieser Voraussetzung
2 VWv> Vc-Rs- I'min
läßt sich leicht die Bedingung für die kieinstmögliche Rückstellspannung ableiten. Man setzt den der Figur
eingetragenen Wert
I'mw Imin+ Vmin/Rl
tin und erhält als Bedingung für die kieinstmögliche Rückstellspannung:
Vm,n>(Vg-Rs
Für die Abschätzung kann mat; beispielsweise mil folgenden Werten rechnen. Der innere Spannungsabfall
betrage etwa 6%, d. h.
Rs- IMIN«0,06 VfA
Das Verhältnis von Quellenimpedan/. Rs zu Lastimpedanz
Ri. betrage etwa 1 :4. Dann ergibt sich als
Mindestwert
Km/a/> 0,42 ■ Vc
Daraus ist zu ersehen, daß die klcinsfmi'iglichc
Rückstellspannung sogar kleiner als die halbe Energielückenspannung sein darf. Solche Bedingungen sind
leicht mit Josephson-Kontakten zu erfüllen, die mit nicht
zu hohen Stromdichten arbeiten müssen. Zweckmäßig verwendet man sogenannte lange Josephson-Kontakie.
deren Längserstreckung in Richtung des sie durchflic Qencien Stromes etwa das Dreifache der Josephson-Eindnngtiele
beträgt.
F i g. 4 zeift das Schaltbild einer bistabilen Schaltung,
eines sogenannten Flipflops. Diese bistabile Kippschaltung ist elektrisch völlig symmetrisch aufgebaut. Zwei
Josephson-Schalter }\ und /> mit möglichst gleichen Eigenschaften sind hinter einander an die speisende
Spannung angeschaltet, welche der Energielückenspannung Vc entspricht. Zum Stabilisieren dieser speisenden
Spannung bietet man dem Speisestrom /« eine
Ableitung zur Erde über ein weiteres Josephson-Element
/i. Dieses besteht aus einen losephson-Kontakt, dt-r so dimensioniert ist, daß er sich gewöhnlich im
normalleitcnden Zustand befindet. Der an diesem dritten losephson-Element auftretende Spannungsabfall
entspricht daher immer der F.nergielückenspannung Vf,. Eine besondere Steuerleitung braucht in diesem
Falle für das dritte Josephson-Element nicht vorgesehen werden. Die Josephson-Schalter der Kippschaltung sind
hingegen mit Steuerleitungen versehen. Eine Steuerleitung I befindet sich bei dem Josephson-Schalter /,. eine
Steuerleitung 2 bei dem Josephson-Schalter /.>. Auch
hier steht das Symbol für eine Steuerleitung allgemein für eine Steuereinrichtung oder Steuermöglichkeit, die
je nach den Umständen eine oder mehrere solcher Steuerleitungen umfassen kann. Die Lastimpedanz
besteht hier aus mehreren Widerständen und einer Induktivität. Die Lastimpedanz Rt ι des Josephson-Schalters
/ι enthält die Widerstände 3 und 4, sowie die Induktivität Lt. Die Lastimpedanz Ri2 des zweiten
Josephson-Schalters /2 enthält die Widerstände 5 und 6,
sowie die Induktivität Li. Auch die Quellenimpedanz /?.«,
enthält einen induktiven Anteil, der hier mit Ls bezeichnet ist. In der Praxis sind Streifenleitungen mit
Induktivität behaftet, so daß die Impedanzen immer auch induktive Anteile enthalten. Diese Induktivitäten
begünstigen das selbsttätigte Rückstellen der Josephson-Elemente in den supraleitenden Zustand.
Liegt über einem Josephson-Koiitakt eine Gleichspannung,
und das ist der Fall im sogenannten normalleitenden Zustand, dann entsteht infolge des
Wechselstrom-Josephson-Effektes auch eine Wechselspannung sehr hoher Frequenz. Bei einer Spannung von
1 mV beträgt diese Frequenz etwa 483 GHz. Bei den im allgemeinen verwendeten Materialien beträgt die
Energielückenspannung etwa 2,6 mV. Die Rückstellspannung liegt etwa in der Größenordnung der halben
Energielückenspannung. Zum Dämpfen etwaiger Wechselspannungen, die gegebenenfalls auftreten
könnten, muß ausreichend Induktivität im Kreis vorhanden sein.
Manchmal ist es zweckmäßig, die Lastimpedanz aufzuteilen. Der in einer Ausgangsleitung verfügbare
Strom braucht nämlich nur auszureichen, einen oder mehrere nachfolgende binäre Schaltkreise anzusteuern.
In einem gegebenen Schaltzustand des binäien Scnaltkreises
ist immer eines der Josephson-Elemente supraleitend und das andere normalleitend. Deshalb
sind immer an den Lastimpedanzen das wahre Signal und sein Komplemen! verfügbar. Zweckmäßig verwendet
man zum Ansteuern folgender Stufen die Ausgangslcitting,
deren Abschlußwiderstand geerdet ist. Im Beispiel ist die erste Lastimpedanz aufgeteilt in die
Widerstände 3 und 4. Hier ist jedoch eine Rückleitung 7 erforderlich, die zum Schaltungsknoten zwischen den
beiden Josephson-Elementen zurückführt. Die zweite Lastimpedanz ist aufgeteilt in die Widerstände 5 und 6,
wobei der Widerstand 6 der zur Erde führende Abschlußwiderstand ist. Die Leitung 8 ist daher
zweckmäßig als Ausgangsleitung des binären Schaltkreises zum Ansteuern nachfolgender Stufen zu
verwenden. Denn eine gesonderte Rückleitung ist in diesem Falle nicht erforderlich, weil als gemeinsame
Rückleitung die geerdete Grundplatte dienen kann.
Sobald die speisende Spannung vorhanden ist, befindet sich die bistabile Kippstufe in einem Schaltzustand,
bei welchem das erste Josephson-Element im supraleitenden Zustand und das zweite Josephson-Element
im normalleitenden Zustand ist, oder umgekehrt. Zum Umschalten der Kippstufe läßt man einen
Steuerstrom in der Steuerleitung desjenigen Josephson-Elementes einwirken, das sich im supraleitenden
Zustand befindet. Durch den Steuerstrom bzw. sein Magnetfeld wird der maximale |osephson-Strom dieses
Elementes herabgesetzt, so daß es in den normalleitenden Zustand umschaltet. Das andere Josephson-Element
des binären Schaltkreises wird dadurch gezwungen, in den supraleitenden Zustand überzugehen.
In F i g. 5 ist beispielsweise gezeigt, wie die Schaltung nach F i g. 4 in integrierter Schaltungstechnik gebaut
werden kann. Gleichartige Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Die Schaltung wird auf einer
— nicht dargestellten — supraleitenden Grundplatte aufgebaut. Diese kann aus einem geeigneten -letall
oder einer Metallegierung bestehen. In diesem Beispiel ist angenommen, daß die Grundplatte aus Niobium
besteht. Eine erste Isolierschicht, z. B. aus Niobiumoxyd, deckt die Grundplatte ab. Dann werden Metallisierungsstreifenmuster
aufgebracht, welche die supraleitenden Zuleitungen und die Unterlagen für die Josephson-Kontakte bilden. Es sind dies, in der Figur
von links oben anfangend, die Zuleitung f'ir den speisenden Strom /g, auf welche der Josephson-Kontakt
h zum Stabilisieren der speisenden Spannung auf den Wert der Energielückenspannung Vc aufgebracht wird.
Weiter folgt ein T-förmiges Stück, auf welches der Josephson-Kontakt des Josephson-Schalters /1 aufgebracht
wird, in der Zeichnung unten ein L-förmiges Stück für den Kontakt des Josephson-Schalters /2 und
die Erdverbindung zur Grundplatte. Im gleichen Metallisierungsvorgang wird auch das quadratische
Stück rechts unten aufgebracht, welches den Abschlußwiderstand mit der geerdeten Grundplatte verbindet.
Diese Metallisierung kann z. B. aus Bleilegierungen bestehen. In den engschraffierten Bereichen der
Zeichnung werden dann die Oxydschichten, Bieioxyd oder Indiumoxyd, für die Josephson-Kontakte /1, />und
Ji hergestellt. Eine weitere Metallisierung aus Legierungen
bildet die Leitungen des Schaltkreises. Ein erstes
T-förmiges Stück verbindet den Josephen-Kontakt Js
zum Stabilisieren der speisenden Spannung mit der geerdeten Grundplatte. Ein weiteres Leitungsstuck
bildet die obere Elektrode der Josephson-Schalter ]\
und Ji und die Lei'ungszüge 7 und 8. Die Widerstände 3,
4, 5, 6 und Rs wenden in einem anderen Herstellungsschritt aus geeigneten Materialien aufgedampft. Diese
Metallstreifen der Widerstände sind schmaler als die übrigen Leitungsmuster und weisen daher auch die
entsprechende Induktivität auf. Falls die Induktivität der Schaltung weiter vergrößert werden muß, kann man
Leitungsverengungen wie beispielsweise am Schaltungsknoten der Verbindungssteile der beiden Josephson-Elemente
/i und J2 einfügen. Eine Isolierschicht,
beispielsweise aus Siliciumoxyd, deckt die Schaltung ab. Auf dieser Isolierschicht werden dann die Steuerleitungen
1 uno λ aufgebracht
Die Josephson-Kontakte werden mit Stromdichten unterhalb bis höchstens lOkA/cm2 betrieben. Bei der
angegebenen Stromdichte und den Materialien beträgt die josephson-Eindringiieie 4 μι». Die Gxydsehiehten
der Josephson-Kontakte sind etwa 12 μΐη lang. Mit dem
dreifachen der Josephson-Eindringtiefe sind die Kontakte demnach sogenannte lange Josephson-Kontakte.
Die Breite der Kontakte beträgt etwa ΙΟμιτι. Der
Widerstand für die Quellenimpedanz beträgt etwa 0,05 Ω. Die Lastimpedanzen sind aufgeteilt in parallel
geschaltete Widerstände 3 und 4, bzw. 5 und 6. Die in der Nachbarschaft der Josephson-EIemente angeordneten
Teilwiderstände 3 und 5 besitzen etwa 0,5 il Der
Längswiderstand 4 bei dem Josephson-Element Ji, bzw.
der Abschlußwiderstand 6 der Ausgangsleitung 8 haben je OJS Ω. Jede Lastimpedanz besteht daher aus der
Parallelschaltung von 0,5 und 0,8 Ω, was einen
Gesamtwiderstand von 031 Ω ergibt Der normale
Tuiinelwidenstand der verwendeten Josephson-Kontakte beträgt etwa 0,17 Ω, der maximale Josephson-Strom
etwa 8 mA. Alle diese Wertangaben stehen beispielsmäßig für die Größenordnung. Abweichungen von diesen
Werten in der Praxis können naturgemäß vorkommen und sind iiuch abhängig von den verwendeten
Materialien und Einzelheiten des Entwurfes.
Der binäre Schaltkreis kann auch als monostabile
Kippstufe ausgeführt werden, welche als logisches Verknüpfungsglied für die Ausführung der Funktionen
AND,OR. NAND oder NOR geeignet ist
Ein Ausführungsbeispiel ist in den Fig.6, 7 und 8
dargestellt. Die F i g. 6 zeigt eine mögliche Ausführungsform in integrierter Schaltungslechnik. Gleichartige
Einzelheiten sind gleich wie in den vorangehenden Figuren bezeichnet, weshalb diese Darstellung ohne
weiteres verständlich ist. Abweichend von F i g. 5 sind die Steuerleitungen 9 und 10, deren Zweck und
Betriebsweise anhand der Kontrollströme, 7 und 8 erläutert wird Auch ist hier in diesem Ausführungsbeispiel der Joscphson-Kontakt /1 in seiner Fläche kleiner
als der andere Josephson-Kontakt Jj. Dies ist in dem
Schaltbild der F i g. 7 dadurch angedeutet, daß hier J\ mit
einem kleinen Schaltsymbol und J2 mit einem großen
Schaluymbol dargestellt sind.
Um den binären Schaltkreis monostabil zu machen, ist auf diese Weise eine künstliche Unsymmetrie geschaffen.
Das ist an sich iiuf verschiedene Arten nidglich,
beispielsweise durch unterschiedliche Belastungsimpedanzen oder durch zusätzliche Kontrollströme, die
gegebenenfalls auch nur auf eines der beiden Josephson-Elemente einwirken. Wenn für den Entwurf der
Schaltung das gewünschte Schaltverhalten feststeht, ist die zweckmäßigste Methode die Auslegung oder
Konstruktion des Schaltkreises selbst Bei geeigneter Dimensionierung bewirkt der Aufbau der Schaltung aus
Josephson-Elementen mit unterschiedlichen Flächen der Josephson-Kontakte, daß bei Anlegen der speisenden
Spannung immer ein vorbestimmtes Josephson-EIement,
hier das flächenmäßig kleinere, in den normalleitenden
Schaltzustand geht.
Die Steuerleitungen sind nun so angelegt, daß sie in den beiden Josephson-Schaltern des binären Schaltkreises gegensinnig wirken. Wie aus dem Schaltbild der F i g. 7 hervorgeht, fließt beispielsweise der Steuerstrom Ic bei dem ersten Josephson-Schalter Ji parallel zu der Richtung des Stromes im Josephson-Kontakt, die von dem positiven Anschluß zur Erde führt In der zum Josephson-Schalter Jt gehörigen Steuerieitung ist jedoch die Stromrichtung umgekehrt, so daß hier der Steuerstrom der Stromrichtung im Josephson-Kontakt entgegen gerichtet ist In der praktischen Ausführung vermeidet man Schlingenbildung der Steuerieitung, die wegen der notwendigen isolation eine größere Anzahl von Verfahrensschritten bei der Herstellung benötigen würde. Stattdessen führt man den erdseitigen Anschluß des Josephson-Schalters J2 in der Darstellung nach Fi g. 6 nach oben, so daß die Steuerleitungen 9 und 10 durchgehend aufgebracht werden können. Ein Steuerstrom /ein diesen Steuerleitungen bewirkt nun, daß der maximale Josephson-Strom des flächenmäßig kleineren Josephson-Schalters heraufgesetzt wird, und daß der
Die Steuerleitungen sind nun so angelegt, daß sie in den beiden Josephson-Schaltern des binären Schaltkreises gegensinnig wirken. Wie aus dem Schaltbild der F i g. 7 hervorgeht, fließt beispielsweise der Steuerstrom Ic bei dem ersten Josephson-Schalter Ji parallel zu der Richtung des Stromes im Josephson-Kontakt, die von dem positiven Anschluß zur Erde führt In der zum Josephson-Schalter Jt gehörigen Steuerieitung ist jedoch die Stromrichtung umgekehrt, so daß hier der Steuerstrom der Stromrichtung im Josephson-Kontakt entgegen gerichtet ist In der praktischen Ausführung vermeidet man Schlingenbildung der Steuerieitung, die wegen der notwendigen isolation eine größere Anzahl von Verfahrensschritten bei der Herstellung benötigen würde. Stattdessen führt man den erdseitigen Anschluß des Josephson-Schalters J2 in der Darstellung nach Fi g. 6 nach oben, so daß die Steuerleitungen 9 und 10 durchgehend aufgebracht werden können. Ein Steuerstrom /ein diesen Steuerleitungen bewirkt nun, daß der maximale Josephson-Strom des flächenmäßig kleineren Josephson-Schalters heraufgesetzt wird, und daß der
ίο maximale Josephson-Strom des flächenmäßig größeren
Josephson-Schalters herabgesetzt wird. Durch Anlegen eines Steuersignales wir demnach der Schaltzustand der
beiden hintereinander geschalteten Josephson-EIemente umgeschaltet Auch hier ist wieder der wirksame
Steuerstrom gemeint, d. h. die Summe aller Steuerströme entweder in getrennten Steuerleitungen oder
galvanisch gekoppelt in nur einer einzigen gemeinsamen Steuerleitung.
Das Ausgangssignal entsteht durch den Strom lour
durch die Belastungsimpedanz RL1 bzw. den Abschlußwiderstand 6. Zwischen der Ausgangsleitung 8 und der
geerdeten gemeinsamen Rückleitung der Grundplatte kann daher das durch diesen Strom
fotrr
gebildete
Ausgangssignal z. B. als Steuerstrom für folgende
Kreise abgenommen werden. Nach dem Schaltbild der F i g. 7 ist die Unsymmetrie des Kreises so gewählt, daß
das wahre Ausgangssignal am Abschlußwidersland auftritt Diese Verknüpfungsschaltung kann demnach
für die logischen Funktionen AND oder OR verwendet
werden.
Der Steuerstrom Ic bedeute das wirksame Eingangssignal, das aus mehreren Signalen kombiniert ist Soll
der Schaltkreis eine A N D-Funktion ausführen, so bt die
Dimensionierung derartig, daß erst die Summe aller
anders, weshalb bereits das Vorliegen eines einzigen
«0 Fig.7 arbeilet in folgender Weise. Liegt nur die
speisende Spannung an und kein EiflpflfSSigRaf. So
befindet sich der Josephson-Schaltcr /1 im normallcitcnden
Zustand und der Josephson-Schalter h im supraleitenden
Zustand. Der supraleitende Josephson-Schalter
μ h schließt die Belasttingüimpedanz R/1 kurz, weshalb
dort kein Spannungsabiall entsteht und auch kein Ausgangssignal abgenommen werden kann. Wenn das
effektive Eingangssignal, d h Hie Summe aller Fin
gangssignale das Umschalten des binären Schaltkreises bewirkt, wird der Josephson-Schalter ]\ supraleitend
und der Josephson-Schalter h geht in den normalleitenden Zustand Ober. Jetzt liegt eine Spannung an der
Belastungsimpedanz Rl2, so daß dort ein Ausgangssignal abgenommen werden kann. Dieser Schaltkreis
liefert also wahre, d.h. nicht-invertierte Ausgangssignale. Je nach Dimensionierung und Betriebsweise
arbeitet diese Schaltung als UND-Gatter oder als ODER-Gatter. !0
Bei dem Ausführungsbeispiel nach dem Schaltbild der Fi g. 8 ist der großflächige Josephson-Kontakt bei dem
Josephson-Schalter J\ und der kleinflächige Josephson-Kontakt bei dem Josephson-Schalter Ji. Dieser Schaltkreis wirkt in umgekehrter Weise und liefert daher
invertierte Ausgangssignale. Er ist für die Ausführungen der logischen Verknüpfungen NAND bzw. NOR
geeignet Liegt nur die speisende Spannung und kein effektives Eingangssignal an dieser Schaltung, so ist der
Josephson-Schalter }\ supraleitend und der Josephson-•Schalter /? nonnaüeitend. Es tritt also eine Spannung an
der Belastungsimpedanz RLi auf und damit ein
Ausgangssignal. Weil jedoch zu diesem Zeitpunkt keine Eingangssignale vorliegen, ist dieses Ausgangssignal ein
invertiertes Ausgangssignal. Wird durch ein effektives Eingangssignal der Schaltkreis umgeschaltet geht der
Josephson-Schalter /1 in den normalleitenden Zustand und der Josephson-Schalter Ji in den supraleitenden
Schaltzustand über. Jetzt entsteht keine Spannung an der Belastungsimpedanz Rli. so daß je nach der jo
Auslegung dieses Schaltkreises er als Inverter arbeitet bzw. je nach der Verknüpfung der Eingangssignale die
NAN D-Funktion oder die NOR-Funktion liefert
Wecin für die Ausführung des binären Schaltkreises
als logisches Verknüpfungsglied die elektrische Unsymmetrie durch unterschiedliche Flächenausdehnung der
beiden Josephson-Kontakte bewirkt wird, wählt man das Verhältnis der Flächen für ein AN D-Glied oder
NAND-Glied zu etwa 0,6 :1. Für ein OR-Glied oder NOR-Glied wählt man dieses Flächenverhältnis zu etwa
0.8:1.
Die Dimensionierung dieser Ausführungsbeispiele entspricht etwa den Werten der bistabilen Kippschaltung, die oben anhand der Fig.4 und 5 beschrieben
wurde. Der maximale Josephson-Strom des flächenmäflig kleineren Josephson-Schalters beträgt etwa 6 mA,
der des flächenmäßig größeren Josephson-Kontaktes etwa 8 mA. Die Lastwiderstände werden so gwählt, daß
das im supraleitenden Zustand befindliche Josephson-Element einen Strom von etwa 7 mA aufnimmt. Mit
einem wirksamen Steuerstrom von mehr als etwa 1,25 mA schaltet der großflächige Josephson-Schalter in
den spannungsbehafteten Zustand und das kleinflächige Josephson-Element wird zwangsläufig supraleitend.
F i g. 9 zeigt schemalisch die Sleuerkenntinicn für das
invertierende Verknüpfungsglied nach dem Ausführungsbeispiel der Fig.8. Die Kurven stellen die
Abhängigkeit des maximalen josephsonstromes /am*
vom wirksamen Steuerstrom Ic dar. Die Kennlinie mit
den höheren Werten für den Josephsonstrom gehört zu w
dem großflächigen /nsephson-Schalfer U- Die Kurve
mit den kleineren Werten gehört zu den klcinflächigen losephson-Schaller /2. Der bei Abwesenheit von
Steuerströmen durch die Serienschaltung der beiden losephson-Konirtkte fließende Ruhestrom In ist so iö
gewählt, daß der Arbeitspunkt im Ruhezusland gerade zwischen den beiden Kennlinien liegt. Bei diesem
Stromwert isl der maximale Joscphsonstrnm für <!>·η
kleineren Josephson-Kontakt des Schalters Ji gerade
überschritten, so daß sich dieser Josephson-Schalter J2 im spannungsbehafteien, normalleitenden Schaltzustand befindet Der maximale Josephsonstrom ist
hingegen für den Josephson-Kontakt des Schalters J\ noch nicht überschritten. Der Josephson-Schalter ]\
befindet sich im supraleitenden Zustand. Es fließt kein Steuerstrom Ic, da an den Eingängen keine zu
verknüpfenden binären Signale vorliegen. Ein Ausgangssignal ist jedoch abnehmbar, weil durch die
Belastung R1.2 der Ausgangsstrom lour fließt. Werden
nun Eingangssignale nach der NAND-Funktion oder der NOR-Funktion miteinander verknüpft so fließt ein
effektiver Steuerstrom /c·- Dieser ist infolge der
Leitungsführung in beiden Josephson-Elementen in verschiedener Richtung wirksam. In der Zeichnung ist
das mit -f Ic bzw. — Ic angedeutet. In dem Jorcphson-Schalter /1 bewirkt die Summe von /0 und + Ic daß der
maximale Josephsonstrom überschritten wird. Das
Element Ji schaltet demnach in den normalleitenden Zustand. Der im Josephson-Schalter Ji wirksame Strom,
der aus /0 und — Ic zusammengesetzt ist schaltet dieses
Element in den supraleitenden Zustand. Dadurch wird die Belastung RLi kurz geschlossen, so daß kein
Ausgangssignal mehr abnehmbar ist Die Schaltung wirkt als invertierendes Verknüpfungsglied.
Ein gewisser Nachteil der bis jetzt beschriebenen Schaltung liegt darin, daß wegen des geringen
Unterschiedes der Kennlinien der beiden Josephson-Schalter die Toleranzen der Betriebsparameter für den
Arbeitspunkt verhältnismäßig eng sind. Verbesserungen lassen sich unter Umständen dadurch erzielen, daß man
andere Bereiche der Kennlinien ausnutzt Beispielsweise kann man durch einen zusätzlichen vorspannenden
Strom den Arbeitspunkt in den steilen Teil der Kennlinien verlegen.
Fig. 10 zeigt das Schaltbild einer invertierenden Verknüpfungsschaltung, die mit einer zusätzlichen
Steuerleitung über beide Josephson-Schalter versehen ist Durch diese Steuerleitung wird ein vorspannender
Steuerstrom /« geschickt Wie aus den Kennlinien in F i g. 11 ersichtlich, verschiebt im Ruhezustand dieser
zusätzliche vorspannende Steuerstrom Iac den Arbeitspunkt zwischen die steilen Äste der beiden Kennlinien.
Schwankungen im Ruhestrom k können sich jetzt weniger störend auswirken. Im übrigen ist die
Arbeitsweise dieser Schaltung entsprechend dem an Hand der F i g. 8 und 9 beschriebenen Ausführungsbeispiel.
Dieser vorspannende Steuerstrom Iac wird zweckmäßig in einer Weise stabilisiert, daß Schwankungen in der
Stromdichte des maximalen Josephsonstromes selbsttätig ausgeglichen werden. Diese Stabilisierungsschaltung
enthält nach Fig. 12 in der Leitung, welche den Strom
Iac fuhrt, die Parallelschaltung eines weiteren Josephson-Kontaktes mit einem Widerstand. Diese Schaltung
wird mil einer Spannung Vo betrieben, die höher als die
Energielückenspannung liegt. Denn der im Zuge der Leitung liegende zusätzliche Josephson-Kontakt soll
mit seinem normalen Tunnelwidersland wirksam sein. Zweckmäßig wahl! man diese Spannung Vn als das
Doppelte der Encrgiclückcnspannung. In diesem Falle
gewinnt man sie an der Sericnschaltiing zweier sich im
normalleiienden Zustand befindlicher losephson-Koniakte. Zur Erläuterung dient die F i g. I 3, in welcher der
vorspannende Steuerstrom //«in Abhängigkeit von der maximalen Stromdichte des |osephsonstmmcs yma,
aufgetragen ist In hingen jnsephson-Knnt.ikicn, wie sie
vorzugsweise für den binären Schaltkreis verwendet werden, ist der maximale Josephsonsirom hiA.\ etwa
proportional der Wurzel aus der Stromdichte j„m. Der
vorspannende Steuerstrom Ige sollte nach Möglichkeit
eine gleichartige Abhängigkeit von der Stromdichte haben. Die normale Tunnelleitfähigkeit Gnn eines
Josephson-Kontaktes bei der Vorspannung VO in der Größenordnung der doppelten Energielückenspannung
ist proportional der Stromdichte j™,»· Für die Annäherung
an den Strom /er in einem gewissen Bereich 10 um
den Arbeitspunkt OP herum ist ein Parallelwiderstand erforderlich. Die Kennlinie der Stabilisierungsschaltung
sollte im Arbeitspunkt die /ec-Kennlinie berühren und
praktisch tangential verlaufen. Die Kennlinie schneidet bei der Stromdichte Null die Stromachse bei dem Wert
V0Gb- Man kann leicht ermitteln, daß für diesen Leitwert
G0 ein Widerstand gleicher Größe erforderlich ist, wie
der Tunnelwiderstand des stabilisierenden Josephson-Kontaktes.
Die Werte GNn und G0 sind daher
zweckmäßig, vjn gleicher Größe. Diese Stabilisierungsschaltung erfordert nur, daß die maximalen Stromdichten
j„ax der verschiedenen Josephson-Kontakte der
gleichen Baugruppe von gleicher Größenordnung sind. Der auf diese Weise gewonnene vorspannende
Steuerstrom /se kann gleichzeitig von mehreren logischen Schaltungen verwendet werden.
Die gemeinsame Stromversorgung einer großen Anzahl von binären Schaltkreisen erfolgt zweckmäßig
in Gruppen. Fi g. 14 zeigt schematisch ein Beispiel einer
solchen Stromversorgungsschaltung. Jede der Ebenen 1 -N enthält ei"en Block von etwa 1000 Schaltkreisen,
die allgemein mit der Bezugszahl 11 bezeichnet sind. Die
einzelnen Ebenen I — N sind 'Hintereinander in die
gemeinsame Stromversorgungsleitung geschaltet, welche den Strom Ib liefert. In jedt. Ebene liegen die
einzelnen Schaltkreise fl parallel an der Speisespannung,
welche der Energielückenspanniing Vo entspricht.
Zur Stabilisierung der Speisespannung besitzen einzelne Gruppen innerhalb der Ebenen je eine gemeinsame
Schaltung. Diese ist durch das Schaltsynibol eines schrägen Kreuzes angedeutet, welches den zur Stabilisierung
notwendigen normalleitenden Josephson-Kontakt versinnbildlicht. Infolge der Serienschaltung der
F.benen in der Stromversorgungsleitung liegt jede dieser Ebenen auf einem anderem Potential. Diese
Tatsache kann man sich für die Gewinnung des vorspannenden Steuerstromes Ine zu Nutze machen.
Wie in Fig. 15 gezeigt, gewinnt man die Spannung V0 in
der Größe der doppelten Energielückenspannung für die Stabilisierungsschaltung nach den F i g. 12 und 13 als
Potentialdifferenz zwischen zwei benachbarten Ebenen. Die Parallelschaltung von Widerstand und Josephson-Kontakt
zum Gewinnen des vorspannenden Steuerstromes /«wird an die Zuleitung einer ersten Ebene und an
die Rückleitung einer zweiten, benachbarten Ebene angeschlossen. Diese Schaltung versorgt die binären
Schaltkreise It beider benachbarter Ebenen mit dem
vorspannenden Steuerstrom Inc.
Beim Umschalten des beschriebenen binären Schaltkreises wird ein verhältnismäßig starker Strom in die
ßeläsfüngsimpcJan/ übertragen. Der Strom ist mehr als
dreimal so groß wie notwendig, um weitere binäre Schaltkreise der gleichen Art anzusteuern. Der Ausgangssirom
eines Schaltkreises kann deshalb in drei Teile aufgespalten werden, wobei jeder dieser Ausgangsströme
ein weiteres Schaltglied ansteuern kann. Zweckmäßig schließt man jede dieser Ausgangsleitungen
mit einem Widerstand vom dreifachen der Größe der Belastungsimpedanz und in Serie dazu der
Steuerleitung eines folgenden Schaltkreises ab.
Dieses Konzept ermöglicht die galvanische Kopplung von Steuerströmen, so daß die eigentlichen Josephson-Schalter
praktisch mit nur einer Steuerleitung auskommen. Die Fig. 16 zeigt schematisch ein solches Beispiel
der Verbindung mehrerer binärer Schaltkreise untereinander. Jeder dieser Schaltkreise 11 kann je nach Entwurf
der Schaltung eine der logischen Verknüpfungen nach derOR, NOR, AND oder NAND-Funktion ausführen.
Bei dem letztgenannten Beispiel von untereinander verbundenen logischen Schaltgliedern ist eine der
Belastungsimpedanzen in anderer Form als weiter oben beschrieben aufgebaut. Hier wirkt nämlich als BeIastungsimpedanz
die mit einem Widerstand abgeschlossene AusgangsIeitURg, die über die Sieuerleitung eines
folgenden logischen Schaltgliedes an Erde gelegt ist. Unterschiedlich dimensionierte Belastungsimpedanzen
können auch gebracht werden, um den binären Schaltkreis bei größenmäßig gleichen Josephson-Kontakten
monostabil zu machen. Die notwendige Unsymmetrie kann auch dadurch erreicht werden, daß man nur
einen der Josephson-Schalter eines Paares mit einem zusätzlichen vorspannenden Steuerstrom versieht Dies
w kann durch eine getrennte Steuerleitung geschehen oder auch durch galvanische Einkopplung eines
zusätzlichen Stromes in eine der beiden Steuerleitungen des Paares von Josephson-Schaltern. Eine andere
Möglichkeit ist ein zusätzlicher vorspannender Steuer-
J5 sirom, der in beiden Josephson-Schaltern gegensinnig
wirkt. Mit dessen Hilfe kann beispielsweise ein symmetrischer, d.h. bistabiler Schaltkreis, unsymmetrisch,
also monostabil gemacht werden. Andererseits kann dieser Steuerstrom auch in Jem Sinne benutzt
werden, daß eine ursprünglich monostabile Schaltung auf elektrischem Wege in eine bistabile Schaltung
umgewandelt wird. So kann beispielsweise die Unsymmetrie, die durch unterschiedliche Bemessungen der
Flächen der Josephson-Kontakte bedingt ist, auf elektrischem Wege '-'erändert werden. Es kann Her
Schwellwert des Ansprechens auf Steuersignale verändert werden, so daß beispielsweise aus einem UND-Glied
ein ODER-Glied wird, oder umgekehrt,
Durch Ausnutzung und geeignete Kombination aller
Durch Ausnutzung und geeignete Kombination aller
w dieser aufgezählten Möglichkeiten kann eine Familie
von binären Schaltkreisen gebaut werden, deren gemeinsames Merkmal die Grundschaltung mit den
beiden Josephson-Schaltern an der Energielückenspannung ist. Es lassen sich Speicherschaltungen, Zählschal-
'~>5 tungen, Schieberegister und ähnliches aufbauen. Weiter können alle Arten von logischen Verkniipfungsschaltungen
gebaut werden, die beispielsweise auch arithmetische Operationen ausführen können. Außer den bisher
genannten logischen Verknüpfungsschallungen können
tpo auch beispielsweise Addierschalicngcn nach dem
Prinzip des beschriebenen binären Si haltkreises entworfen
werden.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (25)
1. Binärer Schaltkreis mit Schaltkrciselementen, welche supraleitende Tunneleffekte ausnutzen, für
die Speicherung und/oder die logische Verknüpfung binär codierter Daten, dadurch gekennzeichnet, daß darin mindestens eine Grundschaltung vorhanden ist, die aus zwei in Serie miteinander
verbundenen Josephson-Elementen und aus zwei, jeweils eines dieser Elemente überbrückenden
Lastimpedanzen besteht, welche Serienschaltung an eine Spannungsquelle mit niederer Quellenimpedanz anschaltbar ist, die eine feste, der Energielükkenspannung entsprechende Spannung in der Weise
an die genannte Serienschaltung anzulegen vermag, daB von den beiden Josephson-Elementen zur
gleichen Zeit nur das erste in dem spannungsbehafteten Schaltzustand und das zweite in dem
supraleite&isn Schaltzustand existenzfähig ist, oder
umgekehrt, daß weiterhin mit einer Quelle von Eingangssignalen verbundene Schaltmittel vorgesehen sind, die zur Steuerung des Schaltverhaltens
mindestens eines der beiden Josephson-Elemente der genannten Serienschaltung dienen, und daB an
mindestens einer der den losephson-EIementen zugeordneten Lastimpedanzen die an dieser Lastimpedanz auftretende Spannung bzw. der zugehörige
Strom als Ausgangssignal abnehmbar ist
2. Schaltkreis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Grundschaltung symmetrisch aufgebaut ist womit ein bistabiles Schaltverhalten erreichbar ist
3. Schaltkreis nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet daß die beiden Josephs, jn-Elemente (Ju J2) κ
der Serienschaltung Josephsonkontakte mit gleich großen Flächen aufweisen.
4. Schaltkreis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Grundschaltung unsymmetrisch aufgebaut ist, womit ein monostabiles
Schaltverhalten erreichbar ist.
5. Schaltkreis nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet daß die beiden Josephson-Elemente (Ju J2,
der Serienschaltung Josephsonkontakte mit unterschiedlich großen Flächen aufweisen.
6. Schaltkreis nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet daß für die konjunktive Verknüpfung von
Eingangsdaten das Flächenverhältnis der Jcsephsonkontakte 0,6 :1 beträgt.
7. Schaltkreis nach Anspruch 5, dadurch gekenn- so zeichnet daß für die disjunktive Verknüpfung von
Eingangsdaten das Flächenverhältnis der Josephsonkontakte 0,8:1 beträgt.
8. Schaltkreis nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Belastungsimpedanzen (Rlu Rlt)
fxiterschiedlich groß sind.
9. Schaltkreis nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Grad der Unsymmetrie durch in
den beiden Josephson-Elementen (j\, Jj) unterschiedlich wirksame Steuerströme einstellbar ist w
10. Schaltkreis nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß durch zusätzliche vorspannende
Kontrollströme die Ansprechschwelle einstellbar ist, womit ein wahlweises Schaltverhalten zur konjunktiven Verknüpfung oder zur disjunktiven Verknüp- f>5
fung von Eingangsdaten erreichbar ist.
11. Schaltkreis nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß durch in den beiden Josephson-Ele
menten (J\, Jz) unterschiedlich wirksame Steuerströme der Grad der Unsymmetrie bis zur Symmetrie
einstellbar ist womit ein wahlweises monostabiles bis bistabiles Schaltverhalten einstellbar ist
12. Schaltkreis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daB mindestens ein Josephson-Element der
genannten Grundschaltung als Josephson-Schalter mit mindestens einer Steuerleitung aufgebaut ist
13. Schaltkreis nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet daß beide Josephson-Schalter (J],
J2) getrennte Steuerleitungen (1,2) aufweisen.
14. Schaltkreis nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet daß beide Josephson-Schalter (Ju
J2) mindestens eine durchgehende Steuerlcitung (9,
10) aufweisen, welche bezüglich der Serienschaltung in beiden Josephson-Elementen einander entgegengesetzt wirksam ist
15. Schaltkreis nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet daß mindestens eine zusätzliche
Steuerleitung vorhanden ist weiche bezüglich der Serienschaltung in beiden Josephson-Elementen im
gleichere Richtungssinn wirksam ist (F i g. 10).
16. Schaltkreis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß zum Gewährleisten der selbsttätigen
Rückstellung des normalleitenden Josephson-Elementes in den supraleitenden Zustand die Bedingung
erfüllt ist daß <Me kleinstmögliche Rückstellspannung t-Mwgrößer ist als der Quotient
(Vc-Rs- W(2 + Rs/Rd
der aus der verfügbaren Spannung
(Vc-Rs- /min).
nämlich der Energielückenspannung Vc minus dem
am Quellenwiderstand Rs infolge des minimalen Josephsonstromes farn auftretenden Spannungsabfall
(Vc-Rs- 1min)
als Zähler gebildet ist, dividiert durch den Zahlenwert 2 plus dem Verhältnis von Quellenwiderstand
zum Lastwiderstand
(2 + Äs/Ä/JL
17. Schaltkreis nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Quellenwiderstand
zum Lastwiderstand wie 1 :4 verhält.
18. Schaltkreis nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet daß durch den Aufbau der Leitungszüge in integrierter Schaltungstechnik Induktivitäten (Ls. L\, L2, L) wirksam vorhanden sind, die das
selbsttätige Rückstellen begünstigen.
19. Schaltkreis nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Belastungsimpedanzen in parallele
Zweige (3,4 bzw. 5,6) aufgeteilt sind.
20. Schaltkreis nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die erdseitige Belastungsimpedanz aus einem nah;; dem Josephson-Schalter (J2)
liegenden Zweig (5, L5) und einer mit einem Widerstand (6) abgeschlossenen Ausgangsleitung (8)
besteht.
21. Schaltkreis nach Anspruch 20, dadurch
gekennzeichnet, daß die mit einem Widerstand abgeschlossene Ausgangsleitung über die Steucrleitung eines folgenden logischen Schaltgliedes an Erde
gelegt ist (Fig. 16).
22. Schaltkreis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zur genannten Grundschal-
tung ein im normalleiteriden Zustand befindliches
losephson-Element (h) geschaltet ist, welches die
speisende Spannung auf den Wert der Energielükkenspannung Vbstabilisiert,
23. Schaltkreis nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine zusätzliche Steuerleitung
über die Parallelschaltung eines im normalleitenden Zustand befindlichen Josephson-EIementes mit
einem Widerstand des Wertes des Tunnelwiderstandes an eine Spannung (V0) der Größe der doppelten
Energielückenspannung angeschlossen ist, welche Spannung durch die Serienschaltung zweier Josephson-Elemente
im normalleitenden Zustand stabilisiert ist (F ig. 12,13).
24. Schaltkreis nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Einrichtung mit einer
Vielzahl von logischen Schaltkreisen, die gruppenweise in Ebenen (1, 2,.., N) angeordnet sind, jede
solche Ebene eine Anzahl von die speisende Spannung stabilisierenden Josephson-EIemente aufweisi,
und daß die genannten Ebenen in Serie in die Zuführungsleitung des speisenden Strom-^s eingeschaltet
sind (F ig. 14).
25. Schaltkreis nach Anspruch 23 und 24, dadurch gekennzeichnet, daß in aufeinander folgenden,
benachbarten Ebenen die Parallelschaltung von Josephson-Element und Widerstand zum Stabilisieren
des zusätzlichen Steuerstromes an die Zuleitung einer ersten benachbarten Ebene angeschlossen ist,
daß daran in Serie die zusätzlichen Steuerleitungen der binären Schaltkreise angeschlossen sind, und daß
das Ende der Leitung mit der Rückleitung der zweiten benachbarten Ebene verbunden ist
(Fig. 15).
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
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