DE2455003B2 - Vorrichtung zum frühen Erfassen von Aerosol-Verbrennungsprodukten - Google Patents
Vorrichtung zum frühen Erfassen von Aerosol-VerbrennungsproduktenInfo
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Description
45
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum frühen Erfassen von Aerosol-Verbrennungsprodukten,
welche wenigstens teilweise von einer Polyvinylchloridsubstanz herrühren, mit einem elektrischen Wider-Standskörper,
welcher so angeordnet ist, daß er den Aerosol-Verbrennungsprodukten ausgesetzt wird, mit
einer elektrischen Meßschaltung mit zwei mit dem Widerstandskörper verbundenen Eingängen und zwei
Ausgängen, welche abhängig von dem Widerstandswert des Widerstandskörpers ein Ausgangssignal erzeugen,
und mit einer Anzeigeeinrichtung, welche mit den Ausgängen der Meßschaltung verbunden ist und
abhängig davon, daß der Widerstandswert des Widerstandskörpers eine bestimmte Höhe überschreitet, ein
Anzeigesignal erzeugt.
Ein bekanntes Problem bei allen bisher verwendeten Vorrichtungen zum Erfassen von Aerosol-Verbrennungsprodukten
besteht darin, daß es schwierig ist, eine frühe Erfassung der Aerosol-Verbrennungsprodukte zu
erreichen und gleichzeitig einen guten Schutz gegen Falscherfassungen aufrechtzuerhalten. Derartige bekannte
Vorrichtungen verwenden z. B. eine radioaktive Quelle und ein lonendetektorelement oder eine Licht
nuelle und ein Lichtdetektorelement, wie es im einzelnen in der SW-PS 3 47 377 und in der SW-PS 3 35 080
beschrieben ist . .
Die CH-PS 4 99 837 zeigt eine Vorrichtung der eingangs
beschriebenen Art, welche als Fühlerelement ein lonendetektorelement oder einen temperatur- oder
strahlungsempfindlichen Wideband verwendet.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, welche eine
bessere Kombination früher Erfassung von Bränden mit einem guten Schutz gegen Falscherfassungen ergibt
als es bisher mit bekannten Vorrichtungen zum Erfassen von Feuer bzw. Bränden möglich war. Diese
Aufgabe wird mit einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Widerstandskörper aus Magnesium ist und eine sehr geringe Dicke aufweist. „,·..,
Zweckmäßige Ausführungsformen bzw. Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben
sich aus den Ansprüchen 2 bis 5.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bietet eine Lösung
des erwähnten Problems in den Fällen, in denen Aerosol-Verbrennungsprodukte wenigstens teilweise
von einer Polyvinylchloridsubstanz herrühren. Das Anwendungsgebiet
der Erfindung ist groß, da Polyvinylchioridsubstanzen heute in der Mehrzahl aller denkbaren
Brandstellen in der Form von Isolierungen elektrischer Leitungen und Kabel, Bodenbelägen usw. vorkommen.
....
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden
an Hand der Zeichnung näher beschrieben. In der Zeichnung zeigt .
F i g. 1 ein elektrisches Schaltbild einer bevorzugten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig.2 und 3 Zeitdiagramme zur Erläuterung der
Funktion der Vorrichtung nach F i g. 1.
F i g. 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum frühen Erfassen
von Aerosol-Verbrennungsprodukten, welche wenigstens teilweise von einer Polyvinylchloridsubstanz herrühren.
Ein niederohmiger Widerstandskörper 1 aus Magnesium ist mit einer relativ tiefen Korrosionsschicht aus Magnesiumdichlorid versehen und hat die
Form einer ΙΟμηι dicken, 1 mm breiten und 6 cm langen
Folie, welche frei innerhalb eines Rohres 2 aus Kunststoff befestigt ist. Das Rohr 2 aus Kunststoff, welches
eine innere Weite von vorzugsweise <10mm, entsprechend dem Beispiel von 2 mm hat, ist mit Hilfe
einer in F i g. 1 nicht gezeigten Lüfteranordnung in der Lage, eine Luftströmung zu erzielen, welche den
Widerstandskörper 1 umgibt und in welchem die bei einem Brand auftretenden Aerosol-Verbrennungsprodukte
erwartet werden. Das Rohr 2 ist weiter mit Einschnürungen 3 und 4 auf beiden Seiten des Widerstandskörpers
1 versehen, welche dazu vorgesehen sind, die Größe der mit der Lüfteranordnung erreichten
Luftströmung auf 100 cm3 pro Minute zu begrenzen.
Der Widerstandskörper 1 ist in eine elektrische Meßbrücke geschaltet, deren andere Elemente 2 hochohmige
und gleiche Widerstände 5 und 6 sowie ein niederohmiger variabler Widerstand 7 sind. Der Widerstandswert
des Widerstandes 7 ist in dem Beispiel im Normalzustand der Brücke so eingestellt, daß er gleich dem
doppelten des Widerstandswertes des Widerstandskörpers 1 ist. Die Brücke wird von einer Spannungsquelle
8 gespeist und hat zwei Ausgänge, an welchen abhän-
gig von dem Widerstandswert des Widerstandskörpers I ein Ausgangssignal erzeugt wird. Die Ausgänge sind
auf zwei Eingangsarischlüsse eines Differenzverstärkers 9 geschaltet. Der Differenzverstärker, welcher
eine hohe Verstärkung hat und von der Spannungsquelle 8 gespeist wird, ist so ausge'egt, daß er in dem
erwähnten Normalzustand der Brücke an einem Ausgang IO ein binäres Nullsignal erzeugt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung beruht teilweise auf der Kenntnis zweier Tatsachen, närnüch daß Aero- ίο
sol-Verbrennungsprodukte, welche Chlorwasserstoff-Wasserdampf,
d. h. Salzsäure, enthalten, sich beim Erhitzen von Polyvinykrhloridsubstanzen auf 100° C und
darüber bilden, und daß Polyvinylchloridsubstanzen heute bei der Mehrzahl aller denkbaren Brandstellen in
Form von Isolierungen an elektrischen Kabeln und Leitungen, Bodenbelägen usw. vorhanden sind. Weiter beruht
die erfindungsgemäße Vorrichtung teilweise auf Versuchen, welche gezeigt haben, daß diese Aerosol-Verbrennungsprodukte
einen Widerstandskörper aus Magnesium in einem schnellen auto-katalytischen Prozeß
korridieren, was zur Folge hat, daß der wirksame Querschnitt des Widerstandskörpers in beschleunigtem
Maße verringert wird.
Kurve 1 in F i g. 2 zeigt die Änderung des Widerstandswertes
über der Zeit für den Widerstandskörper 1 in F i g. 1, wie sie auftreten würde, wenn die Aerosol-Verbrennungsprodukte
den Querschnitt des Widerstandskörpers 1 konstant verringern würden, während
Kurve Il die Änderung des Widerstandswertes über der Zeit für den Widerslandskörper 1 so zeigt, wie es
tatsächlich für Folien aus 99,9% reinem Magnesium gemessen worden ist. Kurve Il zeigt weiter, wie die relativ
tiefe Korrosionsschicht aus Magnesiumdichlorid für den Widerstandskörper 1 erzielt werden kann durch
einen Alterungsprozeß, bei welchem eine Chlorwasserstoff-Wasserdampfströmung den Widerstandskörper 1
während einiger Minuten korridieren kann, bis sein Widerstandswert auf einen Wert Äi zugenommen hat,
welcher zweimal so groß wie der Widerstandswert bei Beginn des Alterungsprozesses ist.
Kurve III in F i g. 3 zeigt, daß der Alterungsprozeß einen Gewinn von etwa 75% der Zeit ergibt, welche
erforderlich ist, um den Widerstandswert des Widerstandskörpers 1 zu verdoppeln. Wenn dementsprechend
Aerosol-Verbrennungsprod'jkte auftreten und über den Widerstandskörper 1 in F i g. 1 geleitet werden,
kann erwartet werden, daß der Widerstandswert des Widerstandskörpers innerhalb einer kurzen Zeitdauer
den eingestellten Widerstandswert des variablen Widerstands 7 überschreiten wird, mit der Folge, daß
der Differenzverstärker 9 sein binäres Nullsignal am A.usgang 10 in ein binäres Einssignal ändert, was anzeigt,
daß Aerosol-Verbrennungsprodukte erfaßt worden sind. Hieraus wird klar, daß die Vorrichtung gemäß
der Erfindung eine frühe Erfassung von Bränden ermöglicht, wenn Polyvinylchloridsubstanzen an der
Brandstelle auftreten, da insbesondere die Aerosol-Verbrennungsprodukte bereits bei einer Temperatur
von 100°C auftreten. Versuche mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung haben weiter gezeigt, daß diese
vergleichsweise unempfindlich ist auf solche Luftverunreinigungen, wie sie normalerweise auftreten. Zusammengefaßt
zeigt sich, daß die Erfindung eine bessere Kombination früher Erfassung von Bränden mit einem
guten Schutz gegen Falscherfassungen ergibt, als bisher mit bekannten Vorrichtungen zum Erfassen von Feuer
bzw. Bränden möglich war.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auf viele Arten innerhalb ihres Bereiches modifiziert werden.
Der Widerstandskörper 1 in F i g. 1 kann beispielsweise aus emer isolierenden Platte bestehen, auf welcher eine
sehr dünne Magnesiumschicht vorzugsweise mit einer Dicke im Bereich von 1 bis 3 μπι niedergeschlagen ist.
In diesem Falle wird der erwähnte Alterungsprozeß weitgehend überflüssig.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung für eine frühe Erfassung von Aerosol-Verbrennungsprodukten,
welche wenigstens teilweise von einer Polyvinylchloridsubstanz herrühren mit einem elektrischen Widerstandskörper,
welcher so angeordnet ist, daß er den Aerosol-Verbrennungsprodukten
ausgesetzt wird, mit einer elektrischen Meßschaltung mit zwei mit dem
Widerstandskörper verbundenen Eingängen und zwei Ausgängen, welche abhängig von dem Widerstandswert
des Widerstandskörpers ein Ausgangssignal erzeugen, und mit einer Anzeigeeinrichtung,
welche mit den Ausgängen der Meßschaltung verbunden ist und abhängig davon, daß der Widerstandswert
des Widerstandskörpers eine bestimmte Höhe überschreitet, ein Anzeigesignal erzeugt, d a durch
gekennzeichnet, daß der Widerstandskörper (1) aus Magnesium ist und eine sehr geringe Dicke aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Widerstandskörper (1) mit einer
relativ tiefen Korrosionsschicht aus Magnesiumdichlorid versehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Widerstandskörper (1) die
Form einer Folie mit einer Dicke in der Größenordnung von 10 μπι hat.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Widerstandskörper
(1) frei innerhalb eines Rohres (2) angebracht ist, welches eine innere Weite von weniger als
10 mm hat und so angeordnet ist, daß eine den Widerstandskörper umgebende Luftströmung auftritt,
in welcher das Auftreten der Aerosol-Verbrennungsprodukte erwartet wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (2) auf zwei gegenüberliegenden
Seiten des Widerstandskörpers (1) mit Einschnürungen (3, 4) zum Begrenzen der Größe der
Luftströmung auf 100 cmVmin versehen ist.
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