DE2454791C2 - Verwendung von (Chinuclidyl-3)-diphenylcarbinolhydrochlorid zur Behandlung allergischer Erkrankungen - Google Patents

Verwendung von (Chinuclidyl-3)-diphenylcarbinolhydrochlorid zur Behandlung allergischer Erkrankungen

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DE2454791C2
DE2454791C2 DE2454791A DE2454791A DE2454791C2 DE 2454791 C2 DE2454791 C2 DE 2454791C2 DE 2454791 A DE2454791 A DE 2454791A DE 2454791 A DE2454791 A DE 2454791A DE 2454791 C2 DE2454791 C2 DE 2454791C2
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Description

Das (ChinuclidyI-3)-diphenylcarbinolhydrochlorid ist von Tondeur und Urbain in Chem. Tel. 1966, V und XIX, Seite 207 bis 208, beschrieben. Für das ChinuclidylO-diphenylcarbinol ist eine schwache spasmolrische Aktivität angegeben. Es wurde nun zum ersten Mal festgestellt, daß das Hydrochlorid zur Behandlung allergischer Reaktionen verwendet werden kann, in deren Pathogenese Histamin eine wichtige Rolle spielt, und zwar bei Poiyposen, Urtifcaria, Quinkeschem Ödem, -Serumkrankheit, vasomotorischer Rhinitis, juckenden Dermatosen, bei Nahrungsallergien und allergischen Reaktionen infolge der Einnahme von verschiedenen Arzneimitteln, darunter Antibiotika.
Dem Wirkungsmechanismus nach ist das erfindungsgemäße Präparat ein Histaminantagonis*, der bei der Antigen-Antikörper-Reaktion freigesetzt wird.
Im Versuch an narkotisierten Meerschweinchen (nach der Methode von Konzett-Rößler, 1940) vermindert oder beugt es in einer Dosis von 0,1 bis 0,2 mg/kg intravenös der bronchokonstriktorischen Histaminwirkung vor. In diesen Versuchen übertrifft das Präparat um das 1,5- bis 2fache Dimedrol (Diphenhydraminhydrochlorid) der Wirksamkeit und der Wirkungsdauer nach.
Das erfindungsgemäße Präparat übt einen verhältnismäßig kleinen Einfluß auf den durch Serotonin (5-Hydroxytryptamin) oder Acetylcholin hervorgerufenen Bronchospasmus aus.
Bei narkotisierten Katzen beugt das erfindungsgemäße Präparat in Dosen von 0,2 bis 0,5 mg/kg intravenös der hypotensiven Histaminwirkung (1 ;jg/kg) vor, das auch intravenös eingeführt wird.
Bei nicht narkotisierten Meerschweinchen schützt das erfindungsgemäße Präparat bei der Einführung in den Magen (30 bis 50 mg/kg) während 2 bis 3 Stunden die Tiere vor der Intoxikation (Dyspnoe, Apnoe, klonischtonische Krämpfe) völlig, die durch das Aerosol der l,5%igen Histaminlösung bei einer ununterbrochenen Einwirkung während 300 Sekunden hervorgerufen wird. Dimedrol verlängert unter den analogen Versuchsbedingungen und bei derselben Dosierung schon eine Stunde nach der Einführung die latente Periode der Intoxikationsäußerung von 55 (58-52) Sekunden in der Kontrolle auf 173 (264-82) Sekunden in der Versuchsgruppe (be: P >0,05). In diesen Versuchen verteidigt Dimedrol die Tiere während 4 bis 5 Stunden vor dem durch Histaminaerosol erzeugten letalen Ausgang; die Wirkung des erfindungsgemäßen Präparats hält gegen 10 bis 12 Stunden vor.
Das erfindungsgemäße Präparat beugt vor oder vermindert bedeutend bei der Einführung in den Magen in einer Dosis von 50 mg/kg während 12 bis 18 Stunden die Ophthalmoreaktion (Konjunktivahyperämie und Ί5 -ödem) bei Meerschweinchen, welche durch das Einträufeln der 2%igen Histaminlösung in den Konjunktiva!- sack hervorgerufen wird.
Die Wirkung von Dimedrol ist in analogen Versuchen schwächer ausgeprägt und hält 8 bis 10 Stunden an. Bei den mit Ovalbumin aktiv sensibilisierten Meerschweinchen übt das erfindungsgemäße Präparat in Dosen von 25 mg/kg intraperitoneal und 50 mg/kg in den Magen eine ausgeprägte antiallergische Wirkung bei der Aerosoleinwirkung der 25%igen Ovalbuminlösung während 10 Minuten aus, indem es die latente Periode verlängert oder den Äußerungen der anaphylaktischen Reaktion völlig vorbeugt (Atmungsstörung, klonischtonische Krämpfe).
Das erfindungsgemäße Präparat übt bei verschiedenen Einführungslbrmen eine antiödematöse und antianaphylaktoide Wirkung aus. Bei nicht narkotisierten Ratten wird bei der intraperitonealen Einführung des erfindungsgemäßen Präparats in einer Dosis von 25 mg/kg und bei der Einführung in den Magen in einer Dosis von mg/kg das Ödem des Fußes der hinteren Extremität zuverlässig (bei P > 0,05) mehr als um das 2fache vermindert, das durch die subplantare Einführung von Serotonin (5 ag nach der Base), Formalin (0,2 ml 2%iger Lösung), Dextran (0,1 ml 6%iger Lösung) hervorgerufen wird. Diesen Indices nach übertrifft das erfindungsgemäße Präparat Dimedrol und ist wirksamer als Diprazin (Promethazin).
Das erfindungsgenräße Präparat (25 mg/kg subkutan) übt eine ausgeprägte entzündungshemmende Wirkung bei einer chronischen aseptischen Entzündung aus, die durch die Implantation von Wollkügelchen unter die Haut der Ratten ausgelöst wird; diesem Index nach übertrifft es Dimedrol.
Eine vielseitige pharmakologische und toxikologische Untersuchung des erfindungsgemäßen Präparats hat ergeben, daß dieses Präparat verhältnismäßig wenig das kardiovaskuläre System, den Magendarmkanal und die Ausschcidungsorganc beeinflußt.
Eine wichtige Besonderheit des erfindungsgemäßen Präparats besteht darin, daß es keine I lemmwirkung auf das Zentralnervensystem ausübt. Die meisten bekannten Antihistaminika (Dimedrol, Pipolphen, Siipraslin u. a.) üben eine starke sedative Wirkung aus, was deren Anwendung bei der ambulanten Behandlung, besonders
bei Intellektuellen und bei den Personen stark begrenzt, deren Beruf schnelle psychische und physische Reaktionen verlangt (z. B. Transportleiter).
Das erfindungsgemäße Präparat beeinflußt nicht im Versuch an verschiedenen Tierarten (Mäuse, Ratten, Kaninchen, Katzen) bei verschiedenen Einführungsverfahren die spontane motorische Aktivität, die Surnmierungsfahigkeit des Zentralnervensystems, es verlängert nicht die Wirkung verschiedener Schlafmittel, übt keinen Einfluß auf das Elektroenzephalogramm und die latente Periode der bedingten Reflexe aus.
Bei einmaliger Einführung (nach verschiedenen Verfahren) den Mäusen, Ratten, Meerschweinchen, Katzen und Hunden beeinflußt das erfindungsgemäße Präparat bedeutend weniger als Dimedrol (Diphenhydramin) und besonders als Diprazin (Promethazin) den Allgemeinzustand und das Benehmen der Tiere.
Das erfindungsgemäße Präparat ist verhältnismäßig wenig toxisch; seine durchschnittliche Letaldosis (LD50) bei Mäusen bei einmaliger intravenöser Einführung beträgt 62 mg/kg und bei Einführung in den Magen 370 mg/kg. Bei Dimedrol beträgt LD50 39 mg/kg bzw. 210 mg/kg, und Diprazin (Promethazin) ruft das Eingehen der Hälfte der Tiere bei der intravenösen Einführung in einer Dosis von 25 mg/kg hervor.
Bei den Ratten beträgt LD50 des erfindungsgemäßen Präparats bei der Einführung in den Magen 440 mg/kg; bei den Meerschweinchen beträgt die absolute Letaldosis 500 mg/kg.
Bei wiederholter Einführung in einer verhältnismäßig hohen Dosierung wird das erfindungsgemäße Präparat von den Versuchstieren gut vertragen. Bei Ratten übt das. Präparat bei 22maliger Einführung in den Magen in einer Dosis, die V4 der LD50 beträgt, keinen wesentlichen Einfluß auf den Allgemeinzustand und das Benehmen der Tiere, auf das oeriphere Blutbild sowie auf biochemische Blut- und Haraindexe aus. Unter diesen Versuchsbedingungen löei das Präparat keine pathomorphologischen Veränderungen der inneren Organe aus.
Bei Ratten übt das erfindungsgemäße Präparat in Dosen, die V4 der LD50 betragen, bei einmaliger peroraler Einführung in verschiedenen Schwangerschaftsfristen keine embryotoxische und teratogene Wirkung aus.
Im nachfolgenden wird die erfindungsgemäße angewandte Verbindung (Chinuclidyl-SJ-däphenylcarbinolhydrochlorid (international eingetragene Bezeichnung »Quifenadine-WHOchron« 1979, 33, p. 16) mit dem bekannten Histaminantigonisten Dimedrol (internationale Bezeichnung »Diphenhydramin«) verglichen.
Quifenadin wird bezüglich der eiezelnen pharmakologischen Parameter auch mit anderen Histaminantagonisten verglichen, die als antiallcrgische Arzneimittel medizinische Anwendung gefunden haben.
Verglichen werden demnach diejenigen Eigenschaften der genannten Präparate, die nach Auffassung der Fachweit für eine antiallergische Wirkung erforderlich sind, und zwar Antihistaminaktivität (aufgrund verschiedener Parameter), antiexsudative Wirkung, antianaphylaktische Aktivität, Beeinflussung des immunologischen Reaktionsvermögens des Organismus und Beeinflussung der Aktivität des histaminmetabolisierenden Ferments Diaminoxydase.
Die Toxizität wurde verglichen bei Verabreichung der Präparate an Mäuse in den Magen und intravenös.
1. Antihistaminaktivität 3:)
1.1. Der Einfluß von Histamin auf die bronchokonstriktorische Wirkung bei narkotisierten Meerschweinchen wurde nach Konzett-Rößler (Arch. exp. Path. Pharmak., 1940, V. 195, p. 71-74), modifiziert nach Kaminka M. E. (larmakol. i. toksikol., 1975, Nr. 2, S. 229-231) untersucht.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
1.2. Einfluß auf die hypotensive Wirkung von Histamin an narkotisierten Katzen
Gewicht: 2,2 bis 3,5 kg; Narkose: Urethan (1 g/kg Lp.).
Das Histamin wurde intravenös (1 μg/kg) in einem Zeitintervall von 15 Minuten verabreicht. Nach Erzielung stabiler Kontrollreaktionen wurden die Testpräparate intravenös verabreicht. Die Wirkung jeder Dosis (in %, bezogen auf die Kontrolle) wurde in 3 bis 5 Versuchen ermittelt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefaßt.
Tabelle I
Einfluß von Quifenadin und Diphenhydramin (3 und 40 Minuten nach der intravenösen Verabreichung) auf die bronchokonstriktorische Wirkung von Histamin an narkotisierten Meerschweinchen (jede Dosis wurde 4 bis 6 Meerschweinchen verabreicht)
Präparate Zeit nach der Dosis in ug/kg Verringerung der Broncho- ED50 in ug/kg
Verabreichung, spasmen in %, bezogen auf und Vertrauens
in Minuten den Vergleich ± Standard- bereich bei
fehler bei P = 0,05 P = 0,05
Quifenadin 3 25 32 ± 6 58
50 44 ± 6 (42-74)
100 87 ± 7
40 100 18 ±5 222
200 41+9 (195-249)
300 76 ± 7
Fortsetzung
Präparate Zeit nach der Dosis in ug/kg Verringerung der Broncho- ED50 in ν%Ι^·ΐ
Verabreichung. spasmen in %, bezogen auf und Vertrauens
in Minuten den Vergleich ± Standard bereich bei
fehler bei P = 0,05 P = 0,05
Diphenhydramin 3 25 6± 4 66
50 30 ± 5 (53-79)
100 80 ± 9
40 100 9± 5 280
200 36 ± 9 (249-301)
400 74 ±12
Tabelle 2
Einfluß auf die hypotensive Wirkung von Histamin an narkotisierten Katzen
Präparate Dosis in mg/kg Verringerung ED50, Dauer der Wiederherstel
i.v. der hypotensi- mg/kg**) lung der Reaktion bis auf
ven Reaktion 50%, bezogen auf die
in %, bezogen Kontrolle
auf den Ver
gleich*)
Quifenadin 0,05
0,1
0,2
Diphenhydramin 0,05
0,1
0,2
Prometazin 0,025
0,05
0,1
Klemastin 0,05
0,1
0,3
15 ± 8 0,088
58 ± 13 (0,079-0,087)
85 ± 11 30-45
8± 3 0,170
34 ± 7
87 ±10 (0,139-0,201) 30-45
6± 2 0,056
40 ± 9 (0,043-0,069)
93 ± 14 60-90
21 ± 6 0,105
48 ± 8 (0,098-0,113)
88± 7 45-60
*) Standardfehler bei P = 0,05.
**) Vertrauensbereich bei P = 0,05.
Die Wirkung jeder Dosis wurde in 3 bis 5 Versuchen ermittelt.
1.3. Einfluß der Toxizität des Histamins bei nicht .-narkotisierten Meerschweinchen
Meerschweinchen beiderlei Geschlechts mit einem Gewicht von 250 bis 350 g wurde intracardia1 in absc'ut tödlicher Dosis (3facher LD50-Wert, d. h. 0,66 mg/kg) Histamin verabreicht (McKeon, Arch. Intern. Pnarmacodyn., 1963, V. 141, p. 565-569).
Die Testpräparate wurden mit einer Sonde in Form einer homogenen Suspension in Carboxymethylcellulose eine Stunde vor Verabreichung des Histamins in den Magen eingeführt. Frmittelt wurden die Zahl der überlebenden Tiere in % und der ED50-Wert.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefaßt.
1.4. Einfluß auf die durch Histaminaerosol hervorgerufene Intoxikation
an nicht narkotisierten Meerschweinchen
Bei Meerschweinchen beiderlei Geschlechts bei einem Gewicht von 250 bis 350 g wurden durch Inhalieren eines Aerosols eine/ l%igen wässerigen Histaminlösung Atmungsstörungen, klonikotonische Krämpfe und schließlich der Tod der Tiere ausgelöst (Herxheimer, Arch. Intern. Pharmacodyn., 1956, V. 106, p. 371 -380).
Ermilielt wurden in den Versuchen die Zeit (in Sekunden) vom Beginn der llistamininhalation bis zum Auftreten von klonisch-tonischen Grenzen (Latenzzeit der Intoxikationsreaktion) und die Zahl der überlebenden Tiere (eine Stunde nach Abschluß des Versuchs) sowie die Änderungen dieser Parameter unter dem Einfluß der Antihistaminpräparate, die den Tieren in den Magen (in Form einer Suspension in Γ/oigerCarboxymethylcelluloselösung) 1 bis 2 Stunden vor der Histamininhaiation verabreicht wurden. Die Histumininhalation wurde 5 Minuten lang durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengefaßt.
2. Antiexsudative Wirkung
Die antiexsudative Wirkung der Antihistaminpräparate wurde an männlichen 110 bis 140 g schweren Ratten untersucht.
Durch.subplantare Injektion von Dextran (0,05 ml einer 6%igen Lösung) wurde am Fuß der hinteren Extremitäl ein Ödem ausgelöst. Die exsudative Wirkung von Dextran beruht auf der Degranulierung von fetten Zellen unter Freisetzung von Histamin und Serotonin, wie dies bei der Allergiereaktion der Fall ist (Manahal et al., is Pharmac. j. Pharmacol., 1972, ν. 24, S. 666-667).
Die Testpräparate wurden in den Magen eine Stunde vor der Verabreichung des Dextrans eingeführt. Gemessen wurde der Querschnitt des Rattenfußes (in mm) vor der Verabreichung von Dextran und 30 min bzw. I Std. und 30 min danach.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 zusammengefaßt.
Tabelle 3
Einfluß der Antihistaminpräparale auf die Überlebensfähigkeit von Meerschweinchen nach der Verabreichung einer Letaldosis an Histamin ,-
Präparat Dosis in mg/kg (Carboxy methylcellulose) Dosis, mg/kg Zahl der Tiere Zahl der über Dauer der Latenzzeit EDjo in mg/kg und
verabreicht Tabelle 4 in den Magen leb·. ;'den Tiere der Reaktion in Sekun Vertrauensbercich bei
in % den (Vertrauensbereich P = 0.05
Quifenadin 0,37 Einfluß der Antihistaminpräparate auf die 10 20 bei P = 0.05)
0,75 von Meerschweinchen bei der Inhalation ι 10 60 0,64
1,0 Präparat 10 70 (0,57-0,71)
1,5 10 90 68 (79.5-56.1)
Diphenhydramin 0,37 5 20
0,75 10 30 1,3
1,5 Kontrolle 15 66 (0,9-1,7)
3,0 (Carboxymethyl 10 80
Prometa/.in 0,37 cellulose) 5 20
0,75 5 80 0,54
1,0 10 90 (0,49-0,59)
Klemastin 0,37 5 20
0,75 5 40 0,82
1,5 5 80 (0,70-0,94)
Kontrolle 10 0
Latenzzeit der Intoxikationsreaktion und die Überlebensfähigkeit
-nit Histaminaerosol
Zahl Abwei- Über-
der chung lebens-
Tiere vom Ver- fahigkeit
gleich in %
30 0
Fortsetzung
Präparat
Dosis, mg/kg Zahl Dauer der Latenzzeit
in dun Magen der der Reaktion in Sekun-
Tiere den (Vertrauensbereich
bei P = 0.05)
Abweichung
vom Vergleich
in %
Uberlcbensliihigkeit in %
Quifcnadin 25
50
Diphenhydramin 50
Prometazin 25
50
20 188(324-52) +276 100
30 233(301.5-167,5) +342 100
15 176(250-102) +258 100
20 220(256-194) +323 100
15 276(337-215) +405 100
Tabelle 5
Einfluß der Antihijiarr.irspräparate auf die exsudaiive Wirkung von Dextran (anaphylaktoide Reaktion) bei Ratten
3(1
Präparate Dosis in Ausgangs Querschnitt des Fußes in mm Verrin ± Standardisier nach Inji-
mg/kg querschnitt zieren von Dextran gerung
verab des Fußes 30 min des I Std. Vcrrin-
reicht in mm Ödems 30 min iscrung
in % des
Odems
70,9 in %
K ntrolle 3,04 ±0,14 7,84 ± 0,2 51,7 5,52 ±0,17
Quifenadin 50 3,1 ±0,12 4,5 ±0,4 63,8 4,0 ±0,1 63,8
Diphenhydramin 50 3,07 ±0,09 5,39 ±0,1 23,6 5,01 ±0,18 20,8
Prometazin 50 3,06 ± 0,23 4,8 ±0,25 4,08 ±0,17 59,9
Pirylamin 100 3,09 ±0,11 6,76 ± 0,55 5,9 ±0,3 + 13,3*)
*l P > 0.05; in den übrigen Fällen -P < 0.05.
3. Antianaphylaktische Aktivität
Die Untersuchung wurde an aktiv sensibilisierten 300 bis 400 g schweren Meerschweinchen durchgeführt, die mit 5mal umkristallisiertem Eiweißalbumin (0,1 ml einer 2.0%igen Lösung) unter Zugabe des Impfstoffs BCZ (bacille de calmette et guerin) (1 ml Trockenimpfstoff pro ml Adjuvans) sensibilisiert wurden.
20 bis 25 Tage nach der Sensibilisierung wurde eine auflösende Dosis, d. h. Provokationsdosis Albumin (0,2 ml einer 20%igen Albuminlösung in einer isotonischen Chlornatriumlösung) injiziert. Eine Stunde vor dem Injizieren der auflösenden Dosis wurden in Form einer Suspension in Carboxymethylcellulose Antihistaminpräparate eingeführt.
Die Kontrolltiere starben an anaphylaktischem Schock im Verlaufe von 1 bis 3 Minuten nach Verabreichung der auflösenden Dosis. Bei den Testgruppen wurden die Zahl der während einer Stunde nach der Injektion der auflösenden Dosis überlebenden Tiere (in %) und der ED50-Wert ermittelt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 zusammengefaßt.
Tabelle 6
Der Einfluß der Antihistaminpräparate auf die Überlebensfähigkeit von Meerschweinchen bei durch intrakardiale Verabreichung eines Antigens ausgelöstem anaphylaktischem Schock
(,Ο Präparat Quifenadin
Dosis in mg/kg Zahl der Tiere Zahl der über ED50 in mg/kg und
innere Verabr. im Versuch lebenden Tiere Vertrauensbercich bei
in% P = 0.05
1 10 10
1,5 10 40 1,75
2,5 10 70 (1,1-2,4)
5,0 10 90
Dosis in nig/kg 24 54 791 Zahl der über HDsii in "ig/kg unil
l'ortset/ung innere Verabr. lebenden Tiere Verlrauctisbcrcich bei
Präparat Zahl der Tiere in % P = 0,05
1,0 im Versuch 5
2,5 20 4,60
Diphcnhydramin 5,0 10 60 (5,80-3,40)
7,5 10 90
1.0 10 20
2,5 10 40 3,0
Prometa/.in 5,0 5 80 (2,4-3,6)
5
5
Vergleich (Carboxymethylcellulose)
10
4. Der Einfluß auf die immunologische Reaktionsfähigkeit des Organismus
Die Versuche wurden an insgesamt 75 18 bis 20 g schweren männlichen Mäusen der Zuchtlinie BalB/c durchgeführt. Ermittelt wurde die Zahl der rosettenbildenden Zellen in der Milz, Thymus und in den Lymph- 25 knoten (bezogen auf 10° lymphoide Elemente). Das Testantigen waren Hammelerythrozyten (Haskill et al., J. Exp. Mcd. 1972, v. 135, S. 1410-1414).
Die Präparate wurden in den Magen eingeführt (10 Tage vor Verabreichung der auflösenden Dosis des Testantigens oder gleichzeitig damit) bei einer Dosierung von 50 mg/kg, bei der sie eine ausgeprägte Antihistaminwirkung ausüben. j0
Die Ergebnisse sind in Tabelle 7 zusammengefaßt.
Tabelle 7
Einfluß der Präparate auf die Zahl der immunen rosettenbildenden Zellen (RBZ) in der Milz, Thymus und in ,5 den Lymphknoten von Mäusen
P Verringerung der Zahl
der RBZ. in %, bezogen auf die Kontrolle
Präparate Zeitpunkt der Ver Zahl der RBZ
abreichung des pro 101 Kern
Präparats in bezug elemente
auf das Testantigen
Milz
Quifenadin gleichzeitig 56,3 ±4,0
innerhalb von 86,2 ±5,6
10 Tagen
Diphenhydramin gleichzeitig 87,3 ±5,0
innerhalb von 98,3 ±3,0
10 Tagen
Kontrolle (Vergleich)
(Immunisierung) 97,3 ±2,7
Thymus
Quifenadin gleichzeitig 42,6 ±6,2
innerhalb von 56,3 ±2,9
10 Tagen
Diphenhydramin gleichzeitig 56,7 ±2,4
innerhalb von 60,3 ±4,3
10 Tagen
Kontrolle
(Immunisiemng) 61,3±1.2
<0,0l 42,1
>0,05 11,3
>0,05 10,2
>0,05 + 1,2
<0,02
>0,05
>0,05
>0,05
30,5 8,1
7,5 1,6
Fortsetzung
Präparate
Zeitpunkt der Verabreichung des Präparats in bezug auf das Testantigen
Zahl der RBZ
pro 10( Kernelemente
Verringerung der Zahl der RBZ in %, bezogen auf die Kontrolle
lü Quifenadin
. Diphenhydramin
Kontrolle 2» (Immunisierung)
gleichzeitig
innerhalb von 10 Tagen
gleichzeitig
innerhalb von 10 Tagen
Lymphknoten
37,3 ± 3,2
84,3 ± 9,0
96,7± 6,1
101,0±10,6
i02,0± 3,i
<0,01
>0,05
>0,05
>0,05
63,4
17,3
5,1 0,9
5. Einfluß auf die Aktivität des histaminmetabolisierenden Ferments - Diaminoxydase (Histaminase)
Die Versuche wurden an 150 g wiegenden männlichen Ratten der Zuchtlinie Vistar durchgeführt. Quifenadin und Diphenhydramin wurden in den Magen bei einer Dosierung von 50 mg/kg eingeführt, bei der sie eine ausgeprägte Histaminwirkung zeigen. Die Tiere wurden zu verschiedenen Zeitpunkten nach Einführung der Präpaiate (45, 60 und 180 min) dekapitiert, wonach der Einfluß der Präparate auf die Desaminierung des Histamins im Lungengewebe ermittelt wurde, wofür von Zellkernen befreite Suspensionen verwendet wurden, die durch Homogenisierung mit einem auf die Gewebemasse bezogenen 6fachen Volumen einer 0,2 η Phosphatpufferlösung bei einem pH von 7,4 unter nachfolgendem Zentrifugieren erhalten wurden. Der Eiweißgehalt in der Suspension wurde nach der Biuretmethode ermittelt (Cornall et al., J. Biol. Chem., 1949, v. 177, S. 751-756).
Die Inkubierung der in der Suspension enthaltenen Aminooxydasen (4 mg Eiweiß pro Probe) mit Histamin (Endoptimalkonzentration 10^: N) wurde in der Sauerstoffatmosphäre während 45 Minuten durchgeführt. Die Geschwindigkeit der Desaminierung des Substrats wurde durch isothermes Abdestiilieren des freigesetzten NH3 unter nachfolgender photokolorimetrischer Bestimmung aufgrund der Intensität der Kessler-Reaktion
ermiiteit.
Der Histamingehalt im Lungengewebe wurde spektrophotometrisch nach Extraktion mit organischen Lösungsmitteln in von Verunreinigungen befreiten Säureauszügen nach Kondensü'ion mit o-Phthaldialdehyd (Shore et al., J. Pharmacol, exp. Therap., 1959, v. 127, S. 182-186) ermittelt.
Die Ergebnisse sind in den Tabellen 8 und 9 zusammengefaßt.
Tabelle 8
Einfluß von Quifenadin und Diphenhydramin auf die Desaminierung von Histamin durch die Diaminoxydase der Rattenlunae
50 Präparate Produkt der Dosie
rung in mg/kg und
der Beeinflussungs-
dauer in min
Cesaminierung
des Histamins
nMol NH3 mg
mg Eiweiß/min
P Abweichung von der
Kontrolle in %
55 Quifenadin 50X 45 3,6 (3,0-4,2) <0,05 + 33
5OX 60 3,9 (3,4-4,4) <0,05 + 45
50 X 180 3,6(3,1-4,1) <0,05 + 33
60 Diphenhydramin 5OX 60 3,2 (2,4-3,0) >0,05
Kontrolle 2,7 (2,4-3,0)
Tabelle 9
Einfluß von Quifenadin und Diphenhydramin auf den Histamingehalt im Gewebe der Rattenlunge
Präparate Dosj,
mg/kg
in den
Magen
Histaraingehalt
lStd.
in ;og/g nach
P
der Verabreichung der Präparate
3 Std. P 6 Std.
<0,02 3,5
(3,9-3,1)
P 5 1
Kontrolle 3,80
(4,10-3,50)
>0,05 3,6
(3,9-3,3)
iO I
I
Quifenadin 50 1,1
(1,35-0,85)
<0,02 1,3
(1,6-1,0)
>0,05 15 1
1
Diphen
hydramin
50 3,4
(4,1-2,7)
>0,05 3,8
(4,3-3,3)
>0,05 i
Die bekannten Histamin-Antiallergika Pirylamin und Zyproheptadin beeinflussen ebenso wie Diphenhydramin nicht den Histaminspiegel im Lungengewebe der Ratte.
6. Toxizität bei einmaliger Verabreichung
Die Toxizität der Antihistaminpräparate wurde an Mäusen bei einmaliger intravenöser Verabreichung in Form wässeriger Lösungen und über eine Magensonde in Form einer Suspension in einer l%igen Carboxymethylcelluloselösung ermittelt.
Ermittelt wurde die Zahl der toten Tiere im Verlaufe von 5 Tagen nach Verabreichung der Präparate sowie der LD50-Wert nach Litchfield und Wilcoxon.
Beim Versuch wurden 480 rasselose weiße Mäuse mit einem Gewicht von 16 bis 18 g verwendet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 10 zusammengefaßt.
Tabelle 10
Toxizität der Präparate (Lu50-WeIt) bei einmaliger Verabreichung an Mäuse
Präparate LD50-WeH, mg/kg
i.v. innere Verabr.
Quifenadin 62(58-66) 360(369-351)
Diphenhydramin 39 (46-32) 280 (294-266)
Prometazin 25(29-21) 450(477-423)
Pirylamin 43 (49-37) 370 (435-305)
Schlußfolgerung
1. Quifenadin, d. h. (Chinuclidyl-3)-diphenylcarbinolhydrochIorid gehört zu einer neuen Klasse von Antihislaminpräparaten.
2. Hinsichtlich der pharmakologischen Parameter der Antihistaminaktivität übertrifft Quifenadin Diphenhydramin und kommt den wirksamsten Antihistaminpräparaten wie Prometazin, Pirylamin (Neoantergan) und Klemastin gleich oder fast gleich.
3. Quifenadin besitzt antiallergische Eigenschaften, die es von Diphenhydramin und anderen Histaminantagonisten unterscheiden. Es beeinflußt die immunologische Reaktionsfähigkeit des Körpers, besitzt eine für Antihistaminpräparate neue Eigenschaft, und zwar aktiviert es das histaminmetabolisierende Ferment Diaminoxydase (Histaminase) und senkt den Histaminspiegel im Gewebe.
4. Quii'inadin besitzt niedrigere Toxizität als Diphenhydramin.
Quifenadin weist somit gegenüber Diphenhydramin und anderen Präparaten eine hohe Antihistaminaktivität sowie einzigartige Besonderheiten im Mechanismus der Antihistamin- und Antiallergiewirkung auf.
Das erfindungsgemäße Präparat wurde an 250 Kranken im Alter von 18 bis 70 Jahren klinisch untersucht, die an allergischen Erkrankungen von 3 Monaten bis 10 Jahren litten und mit verschiedenen Antihistaminika fö behandelt wurden.
Die Behandlung mit dem erfindungsgemäßer. Präparat wurde in allergologischen Kabinetten (ambulant) und unter stationären Bedingungen durchgerührt.
Die meisten stationären Kranken wurden mit schweren oder langwierig verlaufenden allergischen Reaktionen und nicht selten mit begleitenden Erkrankungen des kardiovaskulären Systems und des Magendarmkanals ins Krankenhaus eingeliefert.
Das Präparat wurde angewandt bei akuter und chronischer Urtikaria, Heuschnupfen, Quinkeschem Ödem, Hautjucken, chronischem Ekzem, bei polysyndromatischen Unverträglichkeitserscheinungen (Arthropathie, Eosinophilie, Temperaturanstieg), bei Dermatoblepharokonjunktivitis und bei Bronchialasthma.
Bei Bronchialasthma war das Präparat wenig wirksam.
Bei Dermatoblepharokonjunktivitis und einigen anderen allergischen Augenerkrankungen wurde das Präparat per os (1 Tablette zu 0,025 g 3- bis 4mal täglich) angewandt Das Präparat übte eine befriedigende therapeutische Wirkung aus. Der therapeutische Effekt wurde bedeutend höher und die Behandlungsdauer kürzer (von 18 bis 20 Tage auf 12 bis 15 Tage), wenn gleichzeitig Kortikosteroide (Dexamethason) lokal angewandt wurden.
Das Präparat war bei Kranken mit akuter und chronischer Urtikaria, bei Heuschnupfen, vasomotorischer Rhinitis, Quinkeschem Ödem, Hautjucken, chronischem Ekzem, bei polysindromatischen Unverträglichkeitserscheinungen hoch effektiv.
Allergene bei den genannten Erkrankungen waren: Blütenstaub, Hausstaub, Nahrungsmittel, synthetische Arzneimittel, Antibiotika, Seren.
Das Präparat wurde selbständig (ohne zusätzliche desensibilisierende Therapie) peroral in 3 bis 6 Tabletten (zu 0,025 g) täglich gewöhnlich sofort nach dem Essen angewandt.
Schon in den ersten drei Behandlungstagen wurden eine Verbesserung des Krankenzustandes, Verminderung der Hautausschläge und Juckreizlinderung festgestellt.
Eine vollständige Ausheilung oder eine bedeutende Zuslandsverbesserung wurde bei 65 bis 85% der Kranken bei der Medikation während 12 bis 18 Tage verzeichnet.
Es wurde auch festgestellt, daß das erfindungsgemäße Präparat bei Kranken mit einer sich entwickelten Gewöhnung an andere Antihistaminika wirksam war.
Das angewandte Präparat enthält als Wirkstoff (Chinuclidyl-3)-diphenylcarbinolhydrochlorid gewöhnlich in Verbindung mit einem pharmazeutischen Füllstoff oder Lösungsmittel für Injektionslösungen. Als Füllstoff wird vorzugsweise Stärke oder Zuckerpuder verwandt. Der Wirkstoffgehalt in einer Tablette beträgt von 0,01 bis 0,05 g.
Als pharmazeutisches Lösungsmittel für Injektionslösungen ist es zweckmäßig, Propylenglycol zu verwenden. Der Wirkstoffgehalt in der Injektionslösung beträgt 1 bis2Gew.-%. Der Wirkstoff (Chinuclidyl-3)-diphenyI-carbinolhydrochlorid wird vorzugsweise folgendermaßen hergestellt.
ChinuclidinO-carbonsäureethylester wird in einem organischen Lösungsmittel, z. B. Diethylether gelöst. Danach wird es unter Abkühlung -5 + 10°C mit Aryl- oder Heterylmetallen (z. B. Phenyllithiuin, Phenylmagnesiumbromid) umgesetzt. Das Gemisch wird bei Zimmertemperatur 20 Stunden stehengelassen, auf 0 + 10°C abgekühlt, es wird (ChinuclidylOJ-diphenylcarbinol isoliert, das durch die Behandlung mit alkoholischer ChiorwasscrstofRösung in (Chinuc!idy!-3)-diphenylcarbinolhydrochlorid übergeführt wird.
Das angewandte Präparat wird von den Kranken gut vertragen und übt keinen hemmenden Einfluß auf das Zentralnervensystem aus.
Jedoch wurde bei den Kranken über 60 Jahren oder bei den mit schweren Begleiterkrankungen geschwächten Kranken in einzelnen Fällen eine »sedative« Präparatwirkung nachgewiesen.
Bei Kranken mit schweren Begleiterkrankungen des Magendarmkanals (Gastritis, Cholezystitis, Kolitis) sind kurzweilige Dyskomforterscheinungen möglich, die schnell (1 bis 2 Tage) selbständig ohne Absetzen des Präparats oder Dosisreduzierung vergehen.
Das Präparat ist vorsichtig bei Kranken mit begleitenden, kardiovaskulären Erkrankungen (Hypertonie, koronare Insuffizienz) oder schweren Nierenerkrankungen anzuwenden.
Das erfindungsgemäße Präparat ist an einem kühlen lichtgeschützten Ort (B-Liste) aufzubewahren.
ίο i

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verwendung von (Chinuclidyl-3)-diphenylcarbinolhydrochlorid der Formel
    C6H5
    T i
    ίο HCl
    zur Behandlung allergischer Erkrankungen.
DE2454791A 1973-12-18 1974-11-19 Verwendung von (Chinuclidyl-3)-diphenylcarbinolhydrochlorid zur Behandlung allergischer Erkrankungen Expired DE2454791C2 (de)

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