DE2454629C3 - Rauchgasführung für Verbrennungsgase hinter einem Naßwäscher - Google Patents
Rauchgasführung für Verbrennungsgase hinter einem NaßwäscherInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Rauchgasführung hinter einem Naßwäscher, wie er zur Reinigung von
Abgasen verwendet wird. Die Luftverunreinigung ist in den letzten Jahren ein besonders wichtiges Problem
geworden und ihre Verminderung ist das Ziel vieler Anstrengungen. Eine Quelle füi die Luftverunreinigung
sind die Verbrennungsgase, die von den Brennkammern, z. B. von Dampferzeugern, emittiert werden. Die
Schwefeloxyde SO2 und SOj tragen besonders zur
Verunreinigung der Verbrennungsgase bei. Dies gilt auch für Flugasche und andere Staubteilchen, wenn sie
nicht vollständig zurückgehalten werden. In einem bekannten System zur Reinigung von Abgasen wird die
Naßwäsche in einem Naßwäscher vorgenommen. Solche Systeme sind z. B. in dem US-Patent 33 20 906
der Patentinhaberin beschrieben.
Schwierigkeiten entstehen bei solchen Systemen, wenn die aus dem Naßwäscher austretenden Gase mit
Feuchtigkeit beladen sind oder einen Überschuß an Flüssigkeit und darin aufgelösten festen Teilchen mit
sich führen. Ohne weitere Behandlung dieser Gase können sich zerstörende Wirkungen auf den Ventilator
ergeben, der sich in dem System zwischen dem Naßwäscher und dem Kamin befindet. Dies kann zu
Beeinträchtigungen de* Wirkungsgrades, aber auch zur Korrosion und Bildung von Niederschlägen führen.
Auch erscheint über dem Kamin eine sichtbare Dampfwolke, die vermieden werden sollte.
Man hat schon früher durch Wärmetauscher stromabwärts vom Naßwäscher die Gase getrocknet, ehe sie
den Ventilator erreichten. Dadurch wurde der Feuchtigkeitsgehalt der Gase und ihr korrodierender Einfluß vor
dem Ventilator vermindert und die Möglichkeit der Entwicklung einer Dampfwolke am Schornsteinausgang
kleiner gemacht. Solche durch die deutsche Patentschrift 12 71296 bekannte Anlagen bringen zwar
Verbesserungen aber keine vollständige Lösung, weil sich auf dem Wärmetauscher korrodierende Effekte
zeigen, die z. B. Abblättern von Material zur Folge haben Dies ergibt sich durch den Niederschlag
mitgeführter Teilchen auf der Wärmetauschfläche.
Es ist Aufgabe der Erfindung, diese noch bestehenden Schwierigkeiten zu beheben und die Wärmetauschfläche
des Heiz-Wärmetauschers besser zu schützen. Dies geschieht gemäß der Erfindung durch die im Kennzeichen
des Anspruches 1 definierten Maßnahmen. Man kann zwei Ventilatoren vorsehen, von denen einer in der
Rückführleitung liegt und der andere dem Kamin zugeordnet ist. Es reicht aber gemäß Anspruch 3, nur einen
Ventilator in der Hauptabgasleitung vorzusehen. Schließlich kann man gemäß Anspruch 4 in der Rückführleitung
eine Regelklappe anordnen.
Für die Gegenstände der Ansprüche 2-4 wird kein selbstständiger Schutz begehrt, vielmehr sollen diese
nur im Zusammenhang mit dem Gegenstand des Anspruches 1 geschützt werden.
Diese und weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beiden in den Zeichnungen dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispielen, die nachstehend beschrieben werden.
Die F i g. 1 zeigt schematisch ein Kraftwerk mit einem Gasreinigungssystem nach der Erfindung, während
Fig. 2 nur ein Teilschema einer abgewandelten Auifühi-ungsform der Erfindung zeigt.
Die Zeichnungen stellen ein Kraftwerk dar, das ein Gasreinigungssystem nach der vorliegenden Erfindung
enthält, bei dem die Verbrennungsgase vor ihrer Abscheidung gereinigt werden. Der Dampferzeuger 10
besitzt eine Brennkammer 12 in der Brennstoff verbrannt wird, dessen Verbrennungsgase zur Dampferzeugung
verwendet werden. Der Zug der Verbrennungsgase und ihre schließliche Abscheidung durch den
Kamin 14 wird durch einen Zuglüfter 16 bewirkt. Der Dampferzeuger ist wie üblich mit Rohren ausgekleidet,
die die verdampfbare Flüssigkeit enthalten, so daß die Mischung aus Wasser und Dampf durch die Trommel 18
abgeführt wird. In dieser Trommel 18 werden Dampf und Wasser getrennt, der Dampf zur Leistungsabgabe
an das Kraftwerk weitergeleitet und das Wasser den Rohren des Dampferzeugers wieder zugeführt. Der
abgeschiedene Dampf wird über Dampfleitungen in einem geschlossenen Kreislauf nacheinander über einen
Überhitzer 20, eine Hochdruckturbine 22, einen Wiedererhitzer 24, eine Mitteldruckturbine 26 und eine
Niederdruckturbine 28 geführt. Der dann austretende Dampf wird im Kondensator 30 kondensiert und dem
Dampferzeuger 10 wieder zugführt. Dabei wird das Kondensat über eine Anzahl von Wärmetauschern 32,
34 und 36 geführt, die zur Behandlung des Speisewassers benutzt werden, bevor es dem Ekonomiser 38 zuströmt,
der einen Teil der Dampferzeugereinheit bildet. Der Umlauf des Arbeitsmittels wird durch eine Anzahl von
Pumpen sichergestellt, z. B. die Konder.satpumpe 40, die Zusatzpumpe 42 und die Kesselspeisepumpe 44. Den
verschiedenen Wärmetauschern 32,34 und 36 fließt das
zu erhitzende Medium von den Zwischendruck- und Niederdruckturbinen 26 und 28 zu.
Die Verbrennungsgase, die in der Heizkammer 12 des Dampferzeugers 10 entstehen, werden vom Gasauslaß
46 in einen Naßwäscher 48 geführt, durch den Verunreinigungen, z. B. Schwefelverbindungen oder
kleine feste Ascheteilchen herausgewaschen werden, indem sie mit Waschwasser in Berührung kommen. Die
Ausbildung des Naßwäschers 48 bildet keinen Teil der Erfindung, und man kann ihn aus den bekannten
geeigneten Konstruktionen wählen. Das oben erwähnte US-Patent 33 20 906 zeigt eine vollständige Beschrei-
bung einer Gasreinigungsanlage, die daher hier nicht
wiederholt zu werden braucht.
Die Verbrennungsgase aus dem Naßwäscher 48 strömen unter dem Einfluß eines Saugventilators 16
über die Leitung 50 zum Kamin 14. Entsprechend der Erfindung ist eine Rückführleitung 52 für die Verbrennungsgase
vorgesehen, deren Eingang von der Gasleitung 50 abzweigt, bevor diese den Ventilator 16 erreicht.
Die Rückführleitung 52 tritt unmittelbar am Ausgang des Naßwäschers 48 in die Gasableitung 50 ein. In der
Leitung 52 befindet sich ein Rückführventilator 54, ein Wärmetauscher 56 als Wärmequelle für die Aufheizung
der rückgeführten Gase und eine Regulierk'.appe 58, mit der die Menge des rückgeführten Gases geregelt
worden kann. Der Wärmetauscher 56 besitzt eine Rohrschlange 60 oder dergl., um die rückgeführten Gase
aufheizen zu können. Im vorliegenden Falle ist die Rohrschlange 60 an die Mitteldruckturbine 26 angeschlossen,
jedoch sind die Verbindungsrohre in der Zeichnung nicht dargestellt. Der Anschluß soll bei 64
erfolgen. In ähnlicher Weise sind nicht dargestellte Leitungen vorgesehen, um den Rohrschlangenaustritt 66
mit einer Rückführleitung zu verbinden, die das kondensierte Wasser bei 68 dem Kondensator wieder zuführt.
Das Heizmittel kann auch an anderer Stelle entnommen und das Kondensat an anderer Stelle wieder zugeführt
werden.
Beim Betrieb wird Brennstoff mit Luft in der Brennkammer 12 des Dampferzeugers 10 verbrannt und
die Verbrennungsgase dazu benutzt, Heißdampf zum Antrieb der Turbinen 22, 26 und 28 zu erzeugen. Die
Verbrennungsgase verlassen die Brennkammer 12 durch den Ausgang 46 und werden über den
Naßwäscher 43 geführt, wo mit ihnen — wie oben beschrieben — verfahren wird, um sie vor Eintritt in die
Atmosphäre zu reinigen. Unter dem Einfluß des Saugventilators 16 gelangen sie über die Leitung 50 :jum
Kamin 14. An einem Punkt der Leitung zwischen dem Naßwäscher 48 und dem Ventilator 16 wird ein
vorbestimmter Anteil der behandelten Gase unter Regulierung durch die Klappe 58 von der Lekung
abgezweigt und über die Rückführleitung 52 an eine Stelle in der unmittelbaren Nachbarschaft des Ausgangs
des Naßwäschers 48 geführt.
Beim Durchfluß über die Leitung 52 werden die rückgeführten Gase mit Hilfe des Wärmetauschers 56,
der ein Heizmedium über die Heizschlangen 60 zuführt, auf eine erhöhte Temperatur gebracht. Die so erhitzten
und zurückgeführten Gase werden der Leitung 50 wieder zugeführt, wo sie sich mit den vom Naßwäscher
48 kommenden Gasen vermischen. Die Feuchtigkeit, die in den Gasen enthalten ist, die aus dem Naßwäscher 48
austreten, wird durch die zurückgeführten Gase aufgenommen, das Gas also getrocknet, und zwar durch
unmittelbaren Wärmeübergang.
Bei dem beschriebenen System, bei dem die Gase bei 10% Feuchtigkeit eine Temperatur von 45°—6O0C
haben und so aus dem Naßwäscher 48 austreten, wird die Trocknung in der Leitung 50 dadurch bewirkt, daß
etwa 20% des Gases über die Leitung 52 zurückgeführt werden und im Wärmetauscher 56 auf einen Temperaturbereich
von etwa 150"—2000C aufgeheizt werden.
Die Heizung der rückgeführten Gase auf diese Temperatur kann durch Abzapfung von Dampf im
Bereich zwischen 200° und 250°C, der über den
Wärmetauscher 56 geführt wird, bewirkt werden. Die sich dabei ergebende Gasmischung erreicht eine
Temperatur von 70°—8O0C und ist so gut getrocknet;
sie verhindert auch den Austritt von sichtbaren Ausscheidungen aus dem Kamin.
Ein einfaches Regelsystem für diese Anlage benutzt ein Tastglied 70 für die Temperatur der Gasmischung in
der Leitung 50 und für die entsprechende Betätigung der Klappe 58. Ein zweites Tastglied 72 tastet die
Temperatur des zurückgeführten Gases ab, und zwar innerhalb der Leitung 52 unmittelbar nach dem
Wärmetauscher 56; dieses Tastglied steuert die Stellung eines Durchlaßventils 74 für das heizende Medium, das
zum Wärmetauscher 56 geführt wird.
Mit Hilfe der Erfindung können also feuchte Gase, die
aus dem Naßwäscher 48 austreten, getrocknet werden, ohne daß die Gefahr irgend einer Beeinträchtigung der
Wärmeübertragung im Kessel entsteht. Da der Wärmetauscher, der für die Trocknung benutzt wird, von der
Leitung 50 getrennt ist, und andererseits die Wärmeübergangsfläche beim Wärmetauscher 56 nur trockenen
Gasen an einer von der Leitung 50 entfernten Stelle ausgesetzt wird, kann durch Abblättern oder andere
Korrosion kein Schaden entstehen.
In Fig. 2 der Zeichnung ist eine andere Ausführung
gezeigt, und zwar nur der Teil des Systems, das zwischen dem Naßwäscher 48 und dem Kamin 14 liegt. Die
sonstigen Teile der Anlage sind ähnlich denen der Fig. 1. In dieser abweichenden Ausführungsform wird
die Rückführleitung 52 zwischen Kamin und Zugventilator angeschlossen, der Ventilator 16 dient also sowohl
der Strömung der Gase durch die Hauptleitung 50, als auch für die Rückführung über die Leitung 52. Es wird
dadurch ein zweiter Ventilator, wie in F i g. 1, erspart.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Rauchgasführung für Verbrennungs?ase hinter einem Naßwäscher, insbesondere für Ver inungsgase
in Dampferzeugern, bei der die Verbrennung!.-gase durch einen Heiz-Wärmetauscher wieder aufgeheizt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß eine vom Hauptabgasstrom abgezweigte
Rauchgasmenge durch den hn Zweigstrom angeordneten Heiz-Wärmetauscher (56) strömt und
die Zweigleitung (52) zu einer Stelle der Hauptgasleitung (50) zurückgeführt ist, die dem Ausgang des
Naßwäschers (48) unmittelbar benachbart ist.
2. Rauchgasführung nach Anspruch !, dadurch gekennzeichnet, daß, wie an sich bekannt, zwei Ventilatoren
vorgesehen sind, von denen der eine (54) in der Rückführleitung (52) angeordnet ist, während
der andere (16) dem Kamin (14) zugeordnet ist.
3. Rauchgasführung nach Anspruch I1 dadurch
gekennzeichnet, daß, wie an sich bekannt, nur ein Ventilator (16) in der Hauptabgasleitung (50) vorgesehen
ist.
4. Rauchgasführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß, wie an sich bekannt, die Rückführleitung
(52) eine Regelklappe (58) enthält.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US41870273 | 1973-11-23 | ||
US418702A US3880622A (en) | 1973-11-23 | 1973-11-23 | Stack gas reheating for flue gas scrubbing system |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2454629A1 DE2454629A1 (de) | 1975-06-26 |
DE2454629B2 DE2454629B2 (de) | 1976-08-05 |
DE2454629C3 true DE2454629C3 (de) | 1977-11-24 |
Family
ID=
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