DE2447411B2 - Vorrichtung zum Vorspannen großer Glasscheiben - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum thermischen Vorspannen großer Glasscheiben mit Luft, mit zwei einander gegenüber angeordneten Blaskästen, in deren Frontplatten eine Vielzahl von vorstehenden Blasröhrchen angeordnet sind.

Bei derartigen Blaskästen, bei denen die Blasröhrchen im Vergleich zu ihrem Durchmesser verhältnismäßig lang sind, strömt die beim Auftreffen auf die heiße Glasscheibe sich erwärmende Luft zwischen den Blasröhrchen nach allen Seiten hin ab. Der zur Verfügung stehende Abströmquerschnitt ergibt sich aus dem gegenseitigen Abstand der Blasröhrchen, ihrem äußeren Durchmesser und ihrer Länge. Je kleiner der Abströmquerschnitt und je größer die vorzuspannenden Glasscheiben sind, um so größer ist der Strömungswiderstand für die abströmende Luft. Die sich ausbildenden Luftstauungen erhöhen den statischen Luftdruck in diesen Bereichen und wirken sich auf die Vorspannung der Glasscheiben nachteilig aus.

Besondere Probleme treten auf, wenn sehr große oder sehr dünne Glasscheiben gleichmäßig vorgespannt werden sollen.

Eines dieser Probleme besteht darin, daß die Glasscheiben in den mittleren Bereichen eine unzureichende Vorspannung aufweisen. Das hat offensichtlich seine Ursache darin, daß in diesen mittleren Bereichen die Glasscheibe nicht schnell genug abkühlt, das heißt, daß nicht genügend Kühlluft auf die Glasscheibe aufgeblasen wird. Da aber der statische Luftdruck im Blaskasten, das heißt vor Eintritt der Luft in die Blasdüsen, überall gleich ist, sind für die zu gerine Kühlwirkung die Abströmverhältnisse der heißen Luft zwischen der Glasscheibe und dem Blaskasten verantwortlich. Der Strömungswiderstand, der sich dem abströmenden heißen Gas entgegenstellt, nimmt nämlich zur Scheibenmitte hin zu, was zu inhomogenen Abströmverhältnissen und damit zu der beobachteten ungleichmäßigen Abkühlung der Glasscheiben führt.

In der nicht zum Stand der Technik gehörenden älteren DE-PS 24 62 155 ist vorgeschlagen worden, diese Aufgabe dadurch zu lösen, daß zur Steuerung der Abströmverhältnisse in dem Raum zwischen der Glasscheibe und der Frontplatte eines Blaskastens zur Erzielung einer einheitlichen Vorspannung der den zentralen Bereich umgebende Bereich des Blaskasten: in mehrere getrennte Kammern unterteilt ist, und dat der Luftdruck in jeder dieser Kammern unabhängig vor dem Luftdruck in den benachbarten Kammern regelbai ist

Weiter ist es bekannt, zur Erzielung einer bestimmter Spannungsverteilung innerhalb der Glasscheibe die Mündungen der Blasröhrchen in unterschiedliche! Entfernung von der Glasoberfläche anzuordnen. Da durch kann ebenfalls der Abströmquerschnitt für die erwärmte Luft in dem äußeren Bereich vergrößen werden.

Es ist ferner bekannt, zum Vorspannen voi Glasscheiben, die an verschiedenen Teilen eine unter schiedliche Vorspannung aufweisen sollen, einen Blas kasten zu verwenden, der im Mittelfeld ringförmig« Blasdüsen mit einem verhältnismäßig großen Durch messer und im Randbereich Blasröhrchen mit einen: demgegenüber kleineren Durchmesser aufweist Be dieser bekannten Anordnung ist jedoch infolge konischer Ausbildung der Ringdüsen im Mittelfeld und einei dichteren Anordnung der Blasröhrchen im Randbereich der Abströmquerschnitt im Randbereich geringer als der Abströmquerschnitt im Mittelfeld. Außerdem ist eine Abströmmöglichkeit der Blasluft durch der Innenraum der Ringdüsen durch zusätzliches Anleger von Unterdruck vorgesehen, so daß bei dieser bekannten Vorrichtung sich das der Erfindung zugrunde liegende Problem nicht stellt.

Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden Blaskästen der eingangs genannten Gattung so auszubilden, daß günstige Abströmverhältnisse für die Blasluft mit einfachen Mitteln erreicht werden, um auch dann, wenn eine große Luftmenge abgeführt werden muß, wie beispielsweise bei sehr großen Glasscheiben, eine einheitliche Vorspannung der gesamten Glasscheibe zu erzielen.

Die Erfindung besteht darin, daß die Öffnungsquerschnitte der Blasröhrchen eines jeden Blaskastens zum Rand des Blaskastens hin abnehmen.

In besonders zweckmäßiger Ausgestaltung sind auf Blasröhrchen mit gleichem Durchmesser Blendenkappen mit verschiedenem Öffnungsquerschnitt aufgesetzt. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Blaskästen wird also erreicht, daß trotz Beaufschlagung aller Blasröhrchen mit demselben Luftdruck in den Randbereichen der Blasluft durch den geringeren Durchmesser der Blasröhrchen ein größerer Strömungswiderstand entgegengesetzt wird, der seinerseits den erhöhten

so Strömungswiderstand, dem die Blasluft im Mittelfeld des Blaskastens durch den Luftstrom zwischen Glasscheibe und Frontplatte ausgesetzt ist, kompensiert Es kann daher auf diese Weise mit verhältnismäßig einfachen Mitteln das erstrebte Ziel erreicht werden.

Die Blasröhrchen werden zweckmäßigerweise in gleichbleibenden Abständen in den Frontplatten angeordnet. Insbesondere dann, wenn auf die Blasröhrchen Blendenkappen mit verschiedenen Öffnungsquerschnitten aufgesetzt werden, können diese Blendenkappen mit geringem Aufwand beliebig ausgewechselt und so den jeweiligen Gegebenheiten angepaßt werden.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum thermischen Vorspannen große.- Glasscheiben mit Luft, mit zwei einander gegenüber angeordneten Glaskästen, in deren Frontplatten eine Vielzahl von vorstehenden Blasröhrchen angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungsquerschnitte der Blasröhrchen eines jeden Blaskastens zum Rand des Blaskastens hin abnehmen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf Blasröhrchen mit gleichem Durchmesser Blendenkappen mit unterschiedlichem Öffnungsquerschnitt aufgesetzt sind.