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Ausbesserungsgerät für Skibeläge Die Erfindung betrifft ein Ausbesserungsgerät
für Skibeläge, mit welchem ein thermoplastisches Ausbesserungsmaterial im erweichten
bzw. geschmolzenen Zustand auf schadhafte Stellen auftragbar ist.
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Das Ausbessern von Skioberflächen ist besonders problematisch, seitdem
Skier mit Kunststoffbelägen auf der Oberfläche versehen werden. Dies trifft insbesondere
für die Laufsohle zu, die beim Skifahren auf dünner Schneedecke durch Steine oder
dergl. leicht beschädigt werden kann, wobei tiefe Rillen entstehen oder auch Teile
der Laufsohle ausgerissen werden können. Das Ausbessern solcher tiefer Rillen bzw.
ausgerissener Streifen der Laufsohle ist in dafür ausgerüsteten Werkstätten ohne
weiteres möglich, wobei zunächst der beschädigte Teil der Laufsohle vom Ski entfernt
und
und mit Hilfe verhältnismäßig großer Heißluftgeräte ein neuer
Laufsohlenteil aufvulkanisiert wird. Dabei wird eine Platte des Ausbesserungsmaterials
auf die schadhafte Fläche aufgelegt und so weit erweicht, daß sie mit dem Untergrund
und den angrenzenden Stoßstellen der alten Laufsohle eine feste Verbindung eingeht.
Dieses Gerät ist sehr schwer zu handhaben und praktisch auch nur im Werkstattbereich
einsetzbar. Besonders nachteilig wirkt sich dieses bekannte Ausbesserungsgerät aus,
wenn damit Rillen ausgefüllt werden sollen, wobei ein dünner Kunststoffstab in die
Rille einzuführen und in dieser zu verschmelzen ist, da das gleichzeitige Führen
eines dünnen leichten Kunststoffstabes in der einen Hand und eines vergleichsweise
schweren Gerätes in der anderen Hand sehr ermüdend ist und ein feinfühliges Arbeiten
nahezu unmöglich macht.
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Für das Ausbessern von Beschädigungen der Skibeläge durch den Skifahrer
selbst sind auch sogenannte "Ausbesserungskerzen" bekannt, die aus einem etwa bleistiftstarken
verschiedenfarbigen Kunststoffmaterial bestehen, das zum Ausbessern der Beschädigungen
angezündet wird und ohne Docht brennt.
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Dabei wird das Kunststoffmaterial zähflüssig und tropft ab. Mit dem
abtropfenden zähflüssigen Kunststoffmaterial wird die durch die Beschädigung entstandene
Vertiefung aufgefüllt. Dieser Ausbesserungskerze haften wesentliche Nachteile an,
Zunächst entsteht durch das brennende Material Ruß, der sich teilweise mit dem zähflüssig
abtropfenden>Material vermischt und dadurch bedingt, daß sich einerseits keine
gute Verbindung zwischen dem Skibelag und dem Ausbesserungsmaterial ergibt und sich
der geschmolzene Kunststoff mit dem Ruß einfärbt, wodurch farbige Beläge ein verschmutztes
Aussehen erhalten. Ein wesentlich größerer Nachteil besteht darin, daß mit dem Abtropfen
des zähflüssigen Kunststoffmaterials auch Teile der Flamme mit abtropfen und diese
auf dem Skibelag möglicherweise weiterbrennen.
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Damit wird ein zügiges Arbeiten erschwert, insbesondere da bei dem
Abtropfen der Flamme die Ausbesserungskerze häufig ausgeht. Neben diesen Nachteilen
ermöglicht die Ausbesserungskerze auch kein gleichmäßiges ebenes Ausbessern des
Skibelages, es sei denn, daß die Oberfläche nach dem Aufbringen
Aufbringen
des Ausbesserungsmaterials ausgebügelt wird. Dabei muß wiederum dafür Sorge getragen
werden, daß das zum Ausbügeln benutzte Gerät auf die richtige Temperatur eingestellt
ist.
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Es sind auch bereits Ausbesserungsmaterialien mit verhältnismäßig
niedrigem Schmelzpunkt bekannt, wobei dieser Schmelzpunkt nur geringfügig über dem
Schmelzpunkt von Skiwachs liegt. Dieses Material wird in Form von Krümeln aufgebracht
und in die schadhafte Stelle eingebügelt. Aufgrund des niedrigen Schmelzpunktes
und der wachs ähnlichen Eigenschaften haben die ausgebesserten Stellen nur eine
geringe Lebensdauer und sind schnell wieder ausgefahren.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ausbesserungsgerät für
Skibeläge zu schaffen, das unter Vermeidung der Nachteile bekannter Geräte das Ausbessern
von Skibelägen mit einem thermoplastischen Kunststoffmaterial zuläßt, das etwa dieselben
Eigenschaften wie der ursprüngliche Skibelag hat. Dieses Ausbesserungsgerät soll
möglichst klein sein und sowohl das Aufbringen des zähflüssigen thermoplastischen
Kunststoffmaterials als auch das ebene Verstreichen dieses Materials in einem Arbeitsgang
zulassen. Dabei sollen zum Aufheizen des Ausbesserungsgerätes dem Normalskifahrer
in der Regel zugängliche Heizgeräte zusammen mit dem Ausbesserungsgerät zur Verfügung'stehen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Ausbesserungsgerät
aus einem massiven aufheizbaren Metallblock mit einer durch einen Teil des Metallblockes
hindurchgehenden und in die Gleitfläche mündenden Zuführungsbohrung besteht, die
am oberen Ende zum Einführen des Ausbes 5 erungsmaterlals trichterförmig erweitert
ist.
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Ein nach den Merkmalen der Erfindung ausgebildetetes Ausbesserungsgerät
bietet den Vorteil, daß der Metallblock genügend Wärme speichert, um einerseits
seits
das Ausbesserungsmaterial zu schmelzen und andererseits gleichmäßig glatt ausstreichen
zu können. Dabei ist das Ausbesserungsgerät sehr leicht und daher gut zu handhaben.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
das Ausbesserungsgerät auf einen elektrischen Lötkolben oder einen Gaslötkolben
aufsteckbar ist, womit in vorteilhafter Weise auch dem Normalskifahrer zugängliche
Heizgeräte Verwendung finden können. Zu diesem Zweck ist im Metallblock eine im
wesentlichen zylindrische Ausnehmung zum Einsetzen des Heizgerätes vorhanden. Diese
zylindrische Ausnehmung besteht vorzugsweise aus einer Bohrung mit einer seitlichen
keilförmigen Erweiterung. Durch diese Ausgestaltung der zylindrischen Ausnehmung
ist es möglich, das Ausbesserungsgerät auf unterschiedliche, im allgemeinen Gebrauch
befindliche elektrische Lötkolben oder Gaslötkolben aufzustecken.
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Es ist auch vorgesehen, die zylindrische Ausnehmung als kaminartigen
Brennraum zum Aufheizen des Metallblockes mit Trockenspiritus auszubilden.
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Um das Zuführen des Ausbesserungsmaterials vorzugsweise in Form eines
dünnen Kunststoffstabes und um die Fläche, über welche die Wärme auf das zu verstreichende
Ausbesserungsmaterial auswirkt, zu vergrößern, ist ferner vorgesehen, daß der Metallblock
sich im Bereich der Gleitfläche schuhartig unter Vergrößerung der Gleitfläche erweitert,
und daß die Zuführungsbohrung im Bereich der schuhartigen Vergrößerung durch den
Metallblock verläuft.
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Um die Ausbildung einer möglichst breitflächigen Materialanhäufung
im vorderen Bereich der Gleitfläche zu begünstigen, ist ferner vorgesehen, daß die
Gleitfläche unter dem schuhartigen Vorsprung leicht nach oben verlaufend ausgebildet
ist.
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Die Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich auch aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit den Ansprüchen
Ansprüchen
und der Zeichnung. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des Ausbesserungsgerätes
gemäß der Erfindung; Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1; Fig.
3 einen Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 1; Fig. 4 einen Teilschnitt durch
eine weitere Ausgestaltung des Ausbesserungsgerätes mit einer teilweise leicht nach
oben verlaufenden Gleitfläche.
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Gemäß den Fig, 1 bis 3 besteht das Ausbesserungsgerät aus einem massiven
Metallblock 1, in den von oben eine zylindrische Ausnehmung 2 eingearbeitet ist.
Diesekylindrische Ausnehmung 2 besteht zum Teil aus einer zylindrischen Bohrung
und einer von dieser Bohrung ausgehenden seitlichen keilförmigen Erweiterung 3.
In eine quer durch den Metallblock verlaufende und in die zylindrische Bohrung 2
mündende Gewindebohrung ist eine Feststellschraube 4 eingesetzt, Im unteren Bereich
geht vom Metallblock 1 ein schuhförmiger Vorsprung 5 aus, der einerseits der Vergrößerung
der als Gleitfläche 6 wirksamen Bodenfläche dient und andererseits mit einer Zuführungsbohrung
7 für das Ausbesserungsmaterial versehen ist. Diese Zuführungsbohrung 7 ist am oberen
Ende trichterförmig erweitert, wobei diese trichterförmige Erweiterung vorzugsweise
eine elliptische Form hat. In die Gleitfläche 6 mündet die Zuführungsbohrung 7 ebenfalls
mit einer geringfügigen Erweiterung, wobei diese vorzugsweise durch Abrunden der
Mündungskanten gebildet wird.
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Zum Aufheizen des Ausbesserungsgerätes kann sowohl ein elektrischer
Lötkolben als auch ein Gaslötkolben Verwendung finden. Zu diesem Zweck ist die
die
zylindrische Bohrung 2 im Durchmesser an die Abmessungen der Lötkolbeneinsätze angepaßt.
Das Ausbesserungsgerät wird auf den L ötkolbeneinsatz aufgeschoben und mit Hilfe
der Klemmschraube 4 damit fest verbunden. Durch eine entsprechende Ausgestaltung
der seitlichen keilförmigen Erweiterung 3 kann das Ausbesserungsgerät auf Lötkolbeneinsätze
unterschiedlicher Abmessungen aufgesetzt werden.
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Zum Ausbessern des Skibelags wird das Gerät auf die auszubessernde
Oberfläche mit der Gleitfläche 6 aufgesetzt und das Ausbesserungsmaterial über die
Zuführungsbohrung 7 zugeführt. Das Ausbesserungsmaterial besteht vorzugsweise aus
einem dünnen, etwa 3 bis 5 mm starken thermoplastischen Kunststoffstab, der z, B.
wie die Skibeläge aus Polyäthylen bestehen kann. Durch die Wärmekapazität des Metallblockes
schmilzt der thermoplastische Kunststoff im Bereich der trichterförmigen Erweiterung
der Zuführungsbohrung 7 und läuft durch die Zuführungsbohrung nach unten in das
auszubessernde Loch bzw. die auszubessernde Rille. Durch das Verschieben des Ausbesserungsgerätes
auf dem Kunststoffbelag und über die auszubessernde Stelle wird das Material in
das Loch bzw. die Rille hinein-und über die Kanten wegverstrichen, wobei es aufgrund
der kontinuierlichen Wärmezufuhr durch den Materialblock eine innige Verbindung
mit dem Skibelag eingeht.
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Die Zuführungsbohrung 7 ist in ihrem Durchmesser auf den Durchmesser
des stabförmigen Ausbesserungsmaterials abgestimmt, wobei der Durchmesser der Zuführungsbohrung
etwas kleiner als der des stabförmigen Materials ist. Dadurch liegt der nicht geschmolzene
Teil des stabförmigen Materials in der trichterförmigen Erweiterung an dem Metallblock
an, womit eine gute Wärmezufuhr gewährleistet ist, insbesondere wenn sich in diesem
Bereich bereits flüssiges Kunststoffmaterial befindet.
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Bei der Verwendung einer Gaslötflamme zum Aufheizen des Gerätes kann
es zweckmäßig sein, in dem Materialblock noch weitere Bohrungen für das ausströmende
Gas vorzusehen, obwohl bereits durch die keilförmige Erweiterung
weiterung
3 das brennende Gas ausströmen kann. Diese weiteren Bohrungen haben auch den Vorteil,
daß die zylindrische Bohrung 2 als kaminartiger Brennraum verwendet werden kann,
wenn der Metallblock mit Trockenspiritus aufgeheizt werden soll, da andere geeignete
Heizgeräte nicht verfügbar sind. Für diesen Fall kann anstelle der Klemmschraube
4 ein Handgriff in das Ausbesserungsgerät eingeschraubt sein.
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In Fig. 4 ist eine besondere Ausgestaltung des schuhartigen Vorsprunges
5 dargestellt, bei dem die Gleitfläche im Bereich des schuhartigen Vorsprunges leichttnac
h oben verlaufend ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung kann sich besonders vorteilhaft
beim Ausbessern von größeren und breiteren Beschädigungen im Skibelag auswirken,
da sich beim Glattstreichen des verflüssigten Ausbesserungsmaterials im Bereich
der unteren Mündung der Zuführungsbohrung 7 und in dem davor liegenden Bereich ein
wulstförmiger Materialstau aus dem flüssigen Ausbesserungsmaterial ausbilden kann,
der gewährleistet, daß immer genügend Ausbesserungsmaterial zum vollen Ausfüllen
der schadhaften Stelle zur Verfügung steht und dieses beim Verstreichen durch die
dabei entstehende Knetwirkung alle Teile der schadhaften Stelle gut ausfüllt. Der
dabei entstehende Druck auf den vorhandenen Ski -belag bewirkt, daß das Ausbesserungsmaterial
mit dem vorhandenen Skibelag eine gute Verbindung eingeht, indem der vorhandene
Skibelag angesdimolzen wird. Entsprechend einer nicht dargestellten weiteren Ausgestaltung
der Erfindung kann der Materialblock anstelle der zylindrischen Ausnehmung zum Aufstecken
auf ein Heizgerät mit einem Einsteckstift versehen sein, der anstelle eines Lötkolbeneinsatzes
in einen elektrischen Lötkolben einsetzbar ist. Auf diese Weise erhält man eine
größere Wärmekapazität für das Ausbesserungsgerät aufgrund der größeren metallischen
Masse.
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Aufgrund von Versuchen hat sich gezeigt, daß zum Ausbessern von kleineren
schadhaften Stellen auf der Laufsohle eines Skies ein elektrischer Lötkolben mit
etwa 80 W vollauf genügend ist. Anstelle eines solchen elektrischen Lötkolbens kann
auch eine Campinggaslampe Verwendung finden, die mit ihrem Brenner
Brenneraufsatz
in die zylindrische Bohrung 2 paßt.
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Patentansprüche