DE2445716C3 - Blasform aus Kunststoff - Google Patents

Description

Die Verwendung von Kunststoffen für die Herstellung von B!aswerk2eugen ist bereits bekannt

So wird in »Kunststoffe« 55, 123 (1965) darauf hingewiesen, daß Erstmusterwerkzeuge aus Epoxyd-Gießharzmassen angefertigt werden können. Für größere Formen, wie sie zum Biegen von Rohren verwendet werden, sind jedoch mehrere verschiedene, teils gefüllte Harztypen notwendig, was die Herstellung dcföTügcf Föinricn uinsiäriuiich macht.

Weiterhin wird von F.iCTrietschin »Kunststoffberater« 10/1965, Seite 781 ff beschrieben, daß für die Fertigung von Prototypen und Kleinserien unter anderem auch Werkzeuge aus Kunstharz in Betracht kommen können. Hierfür wurden Polyester- und Epoxydharze vorgeschlagen, denen man jedoch zur besseren Wärmeableitung stets erhebliche Mengen von Metallpulver zusetzte. Von der Verwendung metallpulverfreier Formen aus uiermoplastischen Kunststoffen wird abgeraten, weil diese sich ^:nfolge ungenügender Wärmeableitung so stark aufwärrren würden, daß sie nicht mehr brauchbar sind. Aus diesem «"".-und haben sich bis heute Kunststoffblasformen praktisch nicht gegenüber den herkömmlichen Metallformen durchsetzen können, obwohl in ihrer einfachen und preisgünstigen Herstellung erhebliche Vorteile liegen.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Blasform mit einfachen Mitteln herzustellen. <o

Die Erfindung betrifft eine ein- oder mehrteilige Blasform aus Kunststoff mit einer Wanddicke von mehr als 1 cm zum Herstellen von Hohlkörpern, insbesondere von Rohrbogen aus thermoplastischem Kunststoff.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß die Blasform aus einem metallpuiverfreien, halogenhaltigen oder halogenfreien thermoplastischen Kunststoff besteht

Gegenüber den üblichen Metallformen zeichnet sich die erfindungsgemäße Blasform durch ihre überaus so einfache und preiswerte Herstellung aus. Gegenüber den bekannten Formen aus Gießharz hat sie den Vorteil, keines Metallpulver zur Wärmeableitung zu bedürfen und zur Herstellung kein Modell zu benötigen.

Die Herstellung der Blasformen aus den genannten thermoplastischen Kunststoffen ist so einfach, daß sie auch in kleineren Betrieben mit einfachen handwerklichen Mitteln erfolgen kann. Sie erlaubt daß dem jeweiligen Bedarf entsprechende Blasformen schnell hergestellt werden können. Die Verwendung der erfindungsgemäßen Blasform hat den weiteren Vorteil, daß ohne umständliche und langwierige Vorbereitungen Rohrbögen beliebiger Art in größer Stückzahl schnell hergestellt werden können. Es ist darüber hinaus möglich, auch höhermolekulare thermoplastische ^⁵ Kunststoffe mit hoher Standfestigkeit zur Herstellung von Rohrbögen einzusetzen, was beispielsweise beim Spritzgießverfahren nicht möglich wäre.

Die erfindungsgemäße Blasform erlaubt es auch, in einem Arbeitsgang Rohrbögen herzustellen, die Rillen für Dichtungsringe aufweisen. Ebenfalls können Dehnungsbälge in den Rohrbogen mit eingeformt werden.

Besonders bewährt haben sich Blasformen, die aus Niederdruckpolyäthylen, Polypropylen oder Polytetrafluorethylen bestehen.

Verglichen mit den hohen Kosten, die bei der Herstellung üblicher Blasformen aus Stahüegierungen anfallen, können aus den vorstehend genannten thermoplastischen Kunststoffen die erforderlichen Blasformen überaus günstig und mit einfachsten handwerklichen Mitteln hergestellt werden. Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert Es zeigt

F i g. 1 die Ansicht einer Blasform

F i g. 2 die Draufsicht auf die Blasform nach F i g. 1.

Die Blasform in F i g. 1 besteht aus den beiden Hälften 1, la, aus denen jeweils das Haibprofii 2 des Rohrbogens herausgehöhlt ist F i g. 2 zeigt die Draufsicht auf eins offene Hälfte Xa der Blasform mit dem Haibprofii 2 des Rohrbogens und mit einem Vorsatzteil 3, durch das im gleichen Arbeitsgang an den Rohrbogen eine Muffe angebracht werden kann.

Zum Herstellen der Hiasform ist es lediglich erforderlich, einen Block aus einem der genannten Kunststoffe in zwei gleiche Teile zu zerlegen und aus diesen Teilen jeweils die Halbprofile des gewünschten Rohrbogens auszudrehen oder auszufräsen.

Bei Verwendung einer ein- oder mehrteiligen Blasform aus halogenhaltigen oder halogenfreien thermoplastischen Kunststoffen mit einer Wanddicke von mehr als 1 cm läßt sich ein erwärmter Schlauch, aus dem ein Rohrbogen hergestellt werden soll, aufgrund der schlechten Wärmeleitfähigkeit der thermoplastischen Kunststoffe in diese Blasform einführen, ohne daß es zu einer starken Abkühlung kommt Dei Rohrbogen kann in dieser Blasform problemlos aufgeblasen und nach dem Abkühlen ohne weiteres entnommen werden. Die Verwendung eines Formtrennmittels hat sich als überflüssig erwiesen. Durch die bei der Rohrbogenherstellung in der Blasform erfolgende Abkühlung von innen durch Durchleiten von Druckluft wird gleichzeitig erreicht daß sich die Blasform in jedem Arbeitsgang wieder so weit abkühlt daß sie unmittelbar nach der Entnahme des fertigen Rohrbogens wieder für die Herstellung eines neuen Rohrbogens verwendet werden kann, ohne daß noch ein besonderer Kühlvorgang dazwischen geschaltet werden müßte.

Ein besonders rationelles Herstellen besteht darin, daß man das aus einem Extruder austretende Rohrstück nach der Abkühlung auf seine optimale Warmformtemperatur unmittelbar in eine den gewünschten Durchmesser und Biegeradius aufweisende Blasform einschiebt, dieses Rohrstück einseitig verschließt und dann mit Druckluft aufbläst. Damit wird in einem einzigen Arbeitsgang aus dem Kunststoffgranulat der fertige Rohrbogen hergestellt

Als Material für die Rohrbögen kommen alle thermoplastischen Kunststoffe in Betracht, die sich im Bereich ihrer Warmformtemperatur aufblasen lassen. Besonders bevorzugt sind jedoch Rohrbögen aus PVC, Miederdruckpölyälhylen und Polypropylen und halogenhaltigen! NDPÄ.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Ein- oder mehrteilige Blasform aus Kunststoff mit einer Wanddicke von mehr als 1 cm zum Herstellen von Hohlkörpern, insbesondere von Rohrbogen aus thermoplastischem Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasform aus einem metallpuiverfreien, halogenhaltigen oder halogenfreien thermoplastischen Kunststoff besteht

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