DE2445685B2 - Verfahren zur herstellung eines keramikresonators - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines keramikresonatorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines piezoelektrischen keramischen Resonators, der
nach dem Dickenschwingerprinzip und/oder nach dem Dickenscherschwingerprinzip arbeitet, bestehend aus
einem scheibenförmigen Körper beliebiger Grundflächengestalt mit auf den gegenüberliegenden Hauptflächen
angeordneten Elektrodenstrukturen.
Derartige piezoelektrische Keramikresonatoren sind seit langem bekannt. Die DT-PS 19 14 307 beschreibt
einen Dickenschwinger, der in seiner Gesamtheit oder wenigstens zwischen den einander gegenüberliegenden
Elektroden polarisiert ist. Dabei treten jedoch am Plättchenrand, der eine mechanische Störstelle für die
an sich störenden Dickenscherwellen darstellt, Reflexionen auf, die das Dämpfungsverhalten derartiger
Resonatoren negativ beeinflussen. Bei der Polarisation nur eines Teilbereiches der Hauptflächen des Plättchens
bildet die Polarisationsgrenze eine Störstelie, die <>5
zusätzlich zu unerwünschten Reflexionen führt.
Aus der DT-PS 16 16 444 ist ein Dickenschwinger bekannt, der einen Dickenausdehnungsmodus oder
einen Dickenschermodus ausnutzen soll. Dabei ist es
jedoch so, daß neben der beispielsweise erwünschten Dickenres'onanz eine unerwünschte Dickenscherreson-n·'
auftritt und umgekehrt Dieser Sachverhalt ist bereits vorgeschlagen (DT-OS 24 38 758, vgl. Seite 2),
wobei in einem Ausführungsbeispiel eines 5,5 MHz-Filters
bei ca 2,5 MHz eine störende Scherwelfcnreuonanz auftritt. . .
Aus der DT-AS 19 48 977 ist eine piezoelektrische
Resonatoranordnung bekannt, bei der die Nebenwellen unterdrückt werden sollen. Die Nebenwellenunterdrückung
erfolgt dort durch aufeinander senkrecht stehende Reihen von Belägen. Den gleichen Effekt erzielt eine
Resonatorbauform gemäß der DT-AS 20 40 049, bei welcher außer aufeinander senkrecht stehenden Elektrodenbelägen
auch Querschnittssprünge zur Nebenwellendärnpfung
und zur Erhöhung der Flankensteilheit in der Durchlaßcharakteristik vorgesehen sind. Diese
zuletzt genannten Bauformen haben jedoch den Nachteil, daß das keramische Plättchen relativ groß sein
muß, um die aufeinander senkrecht stehenden Reihen von Elektrodenbelägen darstellen zu können.
Desgleichen bilden die aus der zuletzt genannten Auslegeschrift und aus der DT-AS 22 55 432 bekannten
Querschnittssprünge bei Dickenschwinger-Resonatoren Unstetigkeitsstellen dar, wodurch störende Reflexionen
nicht zu vermeiden sind. Ein weiterer Nachteil der aus der DT-AS 22 55 432 bekannten Ausführungsform eines piezoelektrischen Dickenschwinger-Resonators
besteht in der aufwendigen Herstellung der Aussparung, so daß eine Massenproduktion kaum
denkbar erscheint.
Eine andere Möglichkeit, die bei piezoelektrischen Keramikresonatoren auftretenden, störenden Reflexionen
zu verhindern, ist aus der DT-AS 21 26 341 bekannt. Dort wird der Rand eines piezoelektrischen Keramikplättchens
unregelmäßig ausgebildet, wobei jedoch auch an diese Unregelmäßigkeit gewisse Anforderungen
gestellt werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bei nach dem Dickenschwingerprinzip arbeitenden Resonatoren
unvermeidbar auftretenden Nebenwellen, wie Dickenscherwellen, mit einfachen Mitteln zu unterdrükken,
wobei der Bereich der Hauptflächen der keramischen Plättchen unkritisch groß sein kann, in dem in
Richtung der Dicke des Plättchens polarisiert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäßi dadurch
gelöst, daß das an sich bekannte, normalerweise in einer Bleiatmosphäre zu sinternde, geformte Keramikmaterial
in einer normalen Ofenatmosphäre dichtgesintert wird, so daß die unter der Oberfläche des Keramikkörpers
liegenden Randzonen bleiverarmt sind.
Der Keramikkörper wird nach einer Ausgestaltung der Erfindung durch Strangziehen oder Pressen
hergestellt und nach dem Sinterbrand in Einzelscheiben auseinandergeschnitten, geschliffen und polarisiert. Aus
Rationalisierungsgründen wird der dichtgesinterte Keramikkörper vorzugsweise mittels Mehrfachsäge in
einem Arbeitsgang in eine Vielzahl gleich oder ungleich dicker Scheiben auseinandergeschnitten.
Es ist nach einer Weiterbildung der Erfindung auch möglich, die Resonatorscheiben einzeln zu pressen und
nach dem Sinterbrand zu schleifen und zu polarisieren. In den meisten Anwendungsfällen reicht die durch einen
Schleifvorgang erzielte Oberflächengüte für den Resonatorkörper nach dem Dickenschwingerprinzip nicht
aus, so daß vorzugsweise nach dem Schleifen ein Läppvorgang auf den gegenüberliegenden Hauptfiä-
chen durchgeführt wird. Die Polarisation der so hergestellten Keramikplättchen geschieht durch Hilfselektroden,
welche die beiden gegenüberliegenden Hauptflächen vollständig oder unvollständig übcrdekken.
Die nicht vollständige Überdeckung der Hauptflächen soll bedeuten, daß nur ein zentraler Flächenbereich
vollständig von der Hilfselektrode bedeckt ist. Nach dem Polarisationsvorgang, der bevorzugt bei erhöhter
Temperatur in einem Ölbad durchgeführt wird, werden die Polarisations-Hilfselektroden vom Keramikplättchen
entfernt. Bei diesen Hilfselektroden kann es sich sowohl um Metallelektroden handeln, die auf die
Hauptflächen aufgedruckt werden, als auch um Elektroden, welche an die unmetallisierten Hauptflächen
angepreßt werden.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, bei einem einfachen, in der
Massenproduktion leicht anwendbaren Herstellungsverfahren piezoelektrische Keramikplättchen zu erhalten,
bei denen der Übergang zwischen Polarisationsbereich und unpolarisiertem Randgebiet kontinuierlich ist.
Dieser kontinuierlicher Übergang zu unpolarisierten Randgebieten ergibt sich infolge der Bleiverarmung der
Keramik. Zusätzlich wird durch die Bleiverarmung eine zum Rand hin kontinuierlich zunehmende Verzerrung
der Gitterstruktur erzeugt. Dadurch kann die störende Dickenscherwelle ungestört auslaufen. Desgleichen ist
es auch möglich, die von den Elektrodenstrukturen ausgehenden Anschlußflächen am unpolarisierten flättchenrand
zu dimensionieren bzw. auch einen monolithisch integrierten Kopplungskondensator in den
Randbereich einzubeziehen.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß alle bekannten, normalerweise in
einer Bleiatmosphäre zu sinternden piezoelektrischen Kcramikmaterialien verwendet und daß diese in
normaler Ofenatmosphäre gebrannt werden können. Die Bleiverarmung tritt nur in radialer Richtung vom
R:ind der Scheibe aus betrachtet ein, da in axialer Richtung in jedem Fall durch einen Bearbeitungsvorgang
die eventuell bleiverarmten Bereiche entfernt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
ίο beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine räumliche Darstellung eines stranggezogenen,
dichtgesinterten Keramikkörpers,
F i g. 2 den Keramikkörper teilweise zersägt und
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Bleiverar-
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Bleiverar-
mung.
Fig. 1 zeigt einen Strang 1 aus einer an sich bekannten Keramikzusammensetzung, der nach dem
Sinterbrand und einer Polarisationsbehandlung einen piezoelektrischen Effekt aufweist. Aus den bekannten
Keramikmaterialien werden die ausgewählt, die normalerweise in einer Bleiatmosphäre sintergebrannt
werden. Durch das Brennen in Normalatmosphäre ergibt sich in einem Bereich 3 unter der gesamten
Strangoberfläche 2 eine Bleiverarmung.
Der dichtgesinterte und an den Außenzonen 3 bleiverarmte Keramikkörper 1 wird in dünne Scheiben
4 auseinandergeschnitten (Fig. 2), die anschließend in Dickenrichtung polarisiert werden. An die Oberflächengüte
der Hauptflächen 5 werden die bekannten Anforderungen gestellt.
F i g. 3 zeigt den radialen Verlauf der Bleiverarmung einer Keramikscheibe. Daraus ist ersichtlich, daß die
Bleiverarmung und damit der unpolarisierte Bereich kontinuierlich beginnt, so daß Reflexionen störender
Dickenscherrollen vermieden werden.
Uier/u 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung eines piezoelektrischen keramischen Resonators, der nach dem :■<
Dickenschwingerprinzip und/oder nach dem Dikkenscherschwingerprinzip arbeitet, bestehend aus
einem scheibenförmigen Körper beliebiger Grundflächengestalt mil auf gegenüberliegenden Hauptflächen
angeordneten Elektrodenstrukturen, dadurch
gekennzeichnet, daß das an sich bekannte, normalerweise in einer Bleiatmosphäre zu
sinternde geformte Keramikmaterial in einer normalen Ofenatmosphäre dichtgesintert wird, so daß
die unter der Oberfläche des Keramikkörpers i.s liegenden Randzonen bleiverarmt sind.
2. Verfahren nach Ansprucn 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Keramikkörper durch Strangziehen oder Pressen hergestellt und nach dem Sinierbrand in Einzelscheiben auseinanciergeschnit- zo
ten, geschliffen und polarisiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Keramikkörper durch einen
Mehrfachschnitt auseinandergetrennt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Keramikkörper durch Pressen
hergestellt und nach dem Sinterbrand geschliffen, vorzugsweise geläppt und polarisiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Polarisation des scheibenförmigen
Körpers durch Hilfselektroden geschieht, welche die Hauptflächen vollständig überdecken.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Polarisation des scheibenförmigen
Körpers durch Hilfselektroden geschieht, welche die Hauptflächen nicht vollständig überdekken.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfselektroden nach dem
Polarisationsvorgang von den Hauptflächen des scheibenförmigen Körpers entfernt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Polarisation bei erhöhter
Temperatur durchgeführt wird.
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Applications Claiming Priority (1)
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DE2445685B2 true DE2445685B2 (de) | 1977-09-22 |
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- 1974-09-25 DE DE19742445685 patent/DE2445685B2/de not_active Withdrawn
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