DE2445409B2 - Mehrfachauftrageeinrichtung zum Herstellen und Auftragen einer Vielzahl von Elektrophorese-Analysenproben - Google Patents

Description

In der Biochemie werden elektrophoretische Analysenverfahren !läufig zur Untersuchung von Proteinen angewendet. Beispielsweise wird zur Untersuchung von menschlichem Hömoglobin das Blut im allgemeinen in heparinisierien Kapillarröhrchen oder in üblichen Versuchsröhrchen aufgefangen und dann hämolysiert. Üblicherweise erfolgt das Auftrugen der Probe auf das als Medium verwendete Gel einzeln mit Hilfe einer Pipette oder unter Verwendung kleiner Papiersack chen. die mit der zu untersuchenden Probe getränkt sind und die unter Anwendung üblicher Pinzetten in das Gel eingebracht werden.

Die verwendeten Elcktrophoresetanks arbeiten, trotz der vorhandenen Unterschiede, nach dem gleichen Prinzip. Das elektrische Feld wird mit Hilfe einer äußerst komplizierten Stromversorgung aufgebaut, die an die Elektrophoresevorrichtung angepaßt ist und so ausgelegt ist. daß sich die bestmögliche Auflösung ergibt.

Eine Vorrichtung dieser Art mit den dazugehörigen Nebenaggregaien umfaßt einen Behälter mit Gestell für ■ !en unteren Puffer, einen oberen abnehmbaren Pufferbehälter. Platinenelektroden, mit denen beide Behälter mit Strom versorgt werden, Gelherstellungszellen, die mit Hilfe von Siliconfett mit dem oberen Behälter verbunden werden. Gestelle für die Polymerisationszellen, Formen zur Bildung von Löchern in dem Gel, in die die Proben eingeführt werden, einzelne Injektionsspritzen zur Durchführung der Proben etc.

Diese Vorrichtung ist nicht mit einer speziellen Einrichtung versehen, mit der die Proben hergestellt werden, bevor sie in das Gel eingebracht werden, und die es ermöglicht, eine Mehrfachauftrageeinrichtung zu verwenden, mit der eine große Vielzahl von Proben gleichzeitig auf das Gel aufgebracht werden kann. Die Fixierung der Zellen unter Verwendung von Siliconfett an dem oberen Behälter hat zur Folge, daß das Fett dauernd ersetzt werden muß und in gewissen Fällen die Verbindung nicht ausreichend sicher ist. Die Analysekapazität dieses Tanks ist für die gleichzeitige Untersuchung von lediglich 24 Proben austjelec!.

Aus der US-PS 34 28 547 ist eine nach dem Saugkolbenprinzip arbeitende Einzelauftrageeinrichtung für Elektrophoresezwecke bekannt. In der FR-PS 20 71887 ist eine nach dem Prinzip der Kapillarität ■i arbeitende Mehrfachauftrageeinrichtung für Elekirophoresezwecke beschrieben.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine nach dem Saugkolbenprinzip arbeitende Elektrophorese-Mehrfachauftrageeinrichtung zur Verfugung zu stellen, mit

lu der unter möglichst geringen Fehlermöglichkeuen rasch und einfach eine große Anzahl von Analysenproben (beispielsweise 60 Proben) hergestellt und auf das Elektrophoresegel aufgebracht werden kann.

Gegenstand der Erfindung ist eine Mehrfachauftrage-

I* einrichtung zum Herstellen und Auftragen einer Vielzahl von Elektrophoreseproben, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie aus einer Platte geeigneter Dicke aus Kunststoff oder einem ähnlichen Material besteht, in der Bohrungen vorhanden sind, die in dünnere Bohrungen auslaufen, in die teilweise herausragende Nadeln eingeführt sind, daß in den Bohrungen Stäbe annähernd gleichen Durchmessers wie die Bohrungen beweglich angeordnet sind, daß der Kapillarraum zwischen den Bohrungen und den Stäben

2Ί mit Gummiringen oder einer ähnlichen Dichtsubstanz verschlossen ist und daß sie an den Seiten mechanische Anschläge zur Einstellung des geeigneten Volumens aufweist.

Vorzugsweise sind die Bohrungen die Stäbe und

i<> Nadeln so ausgelegt, daß sich ein veränderliches Füllvolumen zwischen 2 und 500 μΐ ergibt.

Die Zeichnungen erläutern die erfindungsgemäße Mehrfachauftrageeinrichtung.

Die Fig. I zeigt in perspektivischer und teilweise

)') durchbrochener Ansicht eine erfindungsgemäße Mehrfachauftragecinrichtung, die zur Herstellung der notwendigen Verdünnungen der Ana'vsenprobcn in der Mehrfachküvette verwendet wird.

Die F i g. 2 gibt in perspckiivischer Ansicht eine

■in vei'ore erfindungsgemäße Mehr'arhauftrageeinrichtur^ wieder, die zur Auf tragung der Proben auf das Gel benutzt wird.

Wie die F i g. I erkennen läßt, besteht die erfindungsgemäße Mehrfachauftrageinrichiung ■■! aus einer

*^r> Gruppe von Stäben 29 gleichen Durchmessers, die in den entsprechenden Löchern oder Bohrungen 1 einer Platte 28 aus Polymethylmethacrylat oder einem ähnlichen Material vorhanden sind, wobei die Löcher oder Bohrungen I in kleinere Bohrungen 2 oder Löcher

><> 4 auslaufen, in die teilweise herausragende Nadeln 5. die beispielsweise aus rostfreiem Stahl bestehen, eingeführt sind. Der Kapillarhohlraum zwischen den Stäben 29 und den entsprechenden Löchern oder Bohrungen I in der Platte aus Polymethylmethacrylat oder einem ähnlichen

?"> Material wird durch die Einführung von Gummiringen 3 oder einem ähnlichen Material und einer geringen Menge Siliconfett verschlossen. Die Graduierung der Auftrageinrichtung wird mittels eines mechanischen Anschlags erreicht, der auf beiden Seiten der Mehrfach-

w) auftrageinrichtung vorhanden ist und der das Auftragen unterschiedlicher Volumina ermöglicht, leder Stab ergibt eine von seiner Größe abhängende Saugwirkung.

In der Fig. 2 ist eine weitere erfindungsgemäße

Mehrfachauftrageinrichtung 25 wiedergegeben, die eine

h'< Vielzahl von Trokaren umfaßt, die zusammen mit ihren inneren Drähten. Nadeln bzw. Stempeln in einem geeigneten Abstand voneinander zwischen zwei Platten aus Polymethylmethacrylat oder einem ähnlichen

Material befestigt sind, die beide Enden der Trokare 6 freilassen. Die Köpfe sind mit einem gewissen Abstand voneinander zwischen zwei Platten 7 aus einem geeigneten Material eingebracht und eine Saugwirkung kanr. mittels eines mechanischen oder sonstigen ο Mechanismus erzielt werden, indem sämtliche Nadeln durch das Herausziehen der Gruppe der Trokarköpfe gleichzeitig bedient werden. In die Köpfe ist eine Substanz eingeführt, die eine Abdichtung erreicht und damit eine .Saugwirkung durch die Bewegung des in Stempels in den Nadeln ermöglicht. Das Volumen der Nadeln oder Trokare und damit das aufzutragende Volumen der Analysenproben hängt von der Länge und der Dicke der Nadeln bzw. Trokare ab.

Zur Übertragung von Analysenproben auf das \"> Elektrophoresegel wird eine Mehrfachkiivette verwendet, die der Bau.irt der von Hand zu bedienenden Mehrfachauftrageiiinrichtung angepaßt ist.

Gegenüber der aus der FR-PS 20 71 887 bekannten Vorrichtung hat die erfindungsgemäße Mehrfachauftrageeinrichlung den Vorteil, daß mit ein und derselben Einrichtung unterschiedliche Mengen an Analyseproben aufgetragen werden können, was insbesondere bei der Untersuchung von Proteinen einen Vorteil darstellt. Ferner bietet die erfindungsgemäße Vorrichtung den Vorteil, daß die Proben genau und reproduzierbar innerhalb eines gewünschten Bereichs aufgetragen werden können. Schließlich zeichnet sich die erfindungsgemäße Einrichtung dadurch aus, daß sie leicht hergestellt, gereinigt und gehandhabt werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Mehrfachauftrageinrichtung zum Herstellen und Auftragen einer Vielzahl von Elektrophorese-Analysenproben, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer Plane (28) geeigneter Dicke aus Kunststoff oder einem ähnlichen Material besteht, in der Bohrungen (1) vorhanden sind, die in dünnere Bohrungen (2) auslaufen, in die teilweise herausragende Nadeln (5) eingeführt sind, daß in den Bohrungen (1) Stäbe (29) annähernd gleichen Durchmessers wie die Bohrungen (1) beweglich angeordnet sind, daß der Kapillarraum zwischen den Bohrungen (1) und den Stäben (29) mit Gummiringen (3) oder einer ähnlichen Dichtsubstanz verschlossen ist und daß sie an den Seiten mechanische Anschläge zur Einstellung des geeigneten Volumens aufweist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen (1,2) die Stäbe (2H) und Nadeln \£.) so ausgelegt sind, daß sich ein veränderliches Fülivolurncn zwischen 2 und 500 μ! ergibt.