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Verfahren und Vorrichtung zum Auswechseln einer fertig gewickelten
Kreuz spule gegen eine leere Spulenhülse Die Erfindung betrifft ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Auswechseln einer fertig gewickelten Kreuzspule gegen eine
leere Spulenhülse und zum Aufwickeln einer Fadenreserve seitlich neben dem später
auf der leeren Spulenhülse aufzuwickelnden Kreuzspulenwickel bei einer Textilmaschine,
in der der aufzuwickelnde Faden kontinuierlich zugeführt und mittels eines hin-
und hergehenden Fadenführers auf die Kreuzspule aufgewickelt wird.
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Es ergeben sich Schwierigkeiten bei Textilmaschinen, zum Beispiel
Offen-End-Spinnmaschinen, bei denen der aufzuspulende Faden kontinuierlich zugeführt
beziehungsweise hergestellt wird, weil während des Spulenwechsels der Faden nicht
aufgespult werden kann.
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Es ist bekannt, den Faden während eines Spulenwechselvorgangs durch
eine Saugdüse abzusaugen und anschließend an
der andrehenden leeren
Spulenhülse anzuklemmen, wobei das Fadenende abgerissen oder abgeschnitten wird.
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Das Absaugen des Fadens durch die Saugdüse bereitet hier besondere
Schwierigkeiten, weil der hin- und hergehende Fadenführer sich während des Wechselvorganges
in Jeder beliebigen Stellung befinden kann und daher die Saugdüse entweder eine
über die ganze Breite der Kreuz spule reichende Ansaugmündung oder besondere über
die Breite reichende Erfassungsmittel haben müßte.
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Da die Lage des Fadens im Zeitpunkt des Spulenwechsels unbestimmt
ist, ergibt sich bei den bekannten Vorrichtungen eine nachteilige Zeitverzögerung
beim Erfassen und Trennen des Fadens und somit auch ein längerer Abfallfaden.
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Die Erfindung hat die Aufgabe, die genannten Nachteile zu vermeiden
und bei kürzeren Fadenerfassungswegen mit weniger Aufwand einen schnelleren Spulenwechsel
zu ermöglichen.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zu Beginn
des Spulenwechsels der Zeitpunkt ermittelt wird, in dem der hin- und hergehende
FadenfUhrer an der Seite, an der die Fadenreserve der neuen Spule aufgewickelt werden
soll,
sich in seiner Endlage befindet, der Fadenführer gegebenenfalls
in dieser Endlage angehalten wird, im gleichen Zeitpunkt der kontinuierlich zugeführte
Faden von der Kreuz spule abgetrennt, von einem durch Unterdruck beaufschlagten
Greiferrohr erfaßt und abgesaugt, nach dem Austausch der fertig gewickelten Kreuz
spule gegen eine leere Spulenhülse in an sich bekannter Weise an der leeren Spulenhülse
festgelegt und mittels eines zusätzlichen Fadenführers auf der andrehenden Spulenhülse
zu einer Fadenreserve aufgewickelt wird, wobei zugleich das überschüssige Fadenende
abgetrennt und aufgefangen wird.
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Da nicht alle Kreuzspulen der Textilmaschine gleichzeitig ausgewechselt
werden müssen, wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung zweckmäßig mittels
einer auf die Spulenfülle ansprechenden Signal- und/oder Betätigungseinrichtung
eine mehrere Spulstellen nacheinander bedienende Spulenwechseleinrichtung herbeigeholt
und in Betrieb genommen.
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In konkreter Ausgestaltung der Erfindung wird zweckmäßig mittels im
Zeitpunkt der Betriebsbereitschaft der Spulenwechseleinrichtung aktivierbarer Signal-
und/oder BetEtigungseinrichtungen die Endstellung des hin- und hergehenden Fadenführers
signalisiert, der Fadenftihrer in der Endstellung
gegebenenfalls
arretiert, eine Fadenkleranischere zum Erfassen und Durchtrennen des kontinuierlich
zugeführten Fadens und ein pneumatisches Greiferrohr zum Anschluß an eine UnterGruckittung
und zum Ansaugen des Fadens veranlaßt.
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Nachdem anschließend in bekannter Weise die volle Kreuzspule entnommen
ist, wird vorteilhaft mittels einer im Zeitpunkt des Einsetzens der leeren Spulenhülse
in die Spulstelle aktivierbaren Signal- und/oder Betätigungseinrichtung ein in der
Nähe des kontinuierlich in das Greiferrohr abfließenden Fadens angeordneter zusätzlicher
Fadenführerzum Erfassen und Übergeben des Fadens an die Befestigungsstelle der leeren
Spulenhülse veranlaßt und mittels des zusätzlichen Fadenführers eine setlich neben
dem später herzustellenden Kreuz spulenwickel angeordnete Fadenreserve auf die Spulenhülse
aufgewLakelt.
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Dabei wird vorteilhaft mittels einer auf die Größe oder Fülle der
aufzuspulenden Fadenreserve ansprechbaren Betätigungseinriohtung der kontinuierlich
zugeführte Faden vom zusätzlichen Fadenführer auf den hin- und hergehenden Fadenführer
übergeben. Die Betätigungseinrichtung kann entweder direkt oder indirekt auf die
Größe oder Fülle der aufzuspulenden
Fadenreserve ansprechen, indirekt
zum Beispiel durch Zählung der Umdrehungen der andrehenden Spulenhülse beziehungsweise
ihres Antriebs, durch Messen der Fadenlänge wahrend des Wickelvorgangs oder durch
Messen der für die Fadenreservebildung benötigten Zeitspanne. Anschließend wird
der hin- und hergehende Fadenführer wieder in Betrieb gesetzt, sofern er vorher
in der Endlage angehalten worden war.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorgeschlagen,
daß an der Textilmaschine eine Einrichtung zur Signalisierung der Endstellung, gegebenenRalls
auch zur Arretierung des hin- und hergehenden Fadenführers, zum Erfassen, Abtrennen
und Auffangen des kontinuierlich zugeführten Fadens beziehungsweise zum Absaugen
in eine Auffangkammer hinein angeordnet ist.
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Als weitere Vorrichtung zur Durchführung des Spulenwechselverfahrens
wird vorgeschlagen, daß an der Textilmaschine eine an sich bekannte Einrichtung
zur zusätzlichen Fadenführung zum Zweck der Festlegung des Fadens an der leeren
Spulenhülse, des Aufwickelns des Fadens auf der andrehenden Spulenhülse zu einer
Fadenreserve und zum Abtrennen des überschüssigen Fadenendes angeordnet ist.
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In konkreter Ausgestaltung der Erfindung wird weiter vorgesehlagen,
daß die auf die Fülle beziehungsweise Größe der Kreuz spule ansprechende Signaleinrichtung
aus einem an der Drehachse des die Kreuzspule aufnehmenden Spulenrahmens angeordneten
Spulendurchmesser-Einstellsegment mit einer daran befindlichen Vertiefung, einer
schwenkbaren, beim, Erreichen der eingestellten Spulengröße mit einer Nase in die
Vertiefung elnrastenden metallischen Klinke und einem von der Stellung der Klinke
beeinflußbaren, elektrischen Initiator besteht. Dabei besteht zweckmäßig die die
Endstellung des hin- und hergehenden Fadenführers signalisierende Signaleinrichtung
ebenSEls aus einem elektrischen Initiators zum Beispiel einem Annäherungsschalter,
an dem eine mit dem hin- und hergehenden Fadenführer gekoppelte Metallfahne crbeibewegbar
ist.
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Die Erfindung bietet verschiedene Vorteile. Es wurde bereits erwähnt,
daß wegen der kleineren Absaugdüse des Greiferrohrs eine weniger aufwendige Unterdruckeinrichtung
notwendig wird.
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Auch die Klemmschere, die den Faden faßt und trennt, kann kleinere
Abmessungen beziehungsweise einen kleineren Schwenkt bereich erhalten. Die Fadenerfassungsmittel
sind für unterschiedliche Kreuzspulen gleich dimensioniert, wogegen bei bekanntell
Spuleinrichtungen an die unterschiedlich bemessenen
Kreuzspulen
individuell angepaßte Fadenerfassungsmittel benötigt werden. Bei geringerem Aufwand
und schnellerer Arbeitsweise sind auch weniger Störungen zu erwarten, weil zu Beginn
des Spulenwechselvorgangs der kontinuierlich zugeführte Faden gewissermaßen erst
an einer bestimmten Stelle zurechtgelegt, dort mit großer Sicherheit erfaßt und
ohne zufallsbedingte Verzögerung erfindungsgemäß weiter behandelt wird. Wegen des
beschleunigten Arbeitsablaufs und der geringeren Störungsanfälligkeit ist auch die
Menge des Abfallgarns geringer.
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Anhand der Zeichnungen soll ein Beispiel der Erfindung näher erläutert
werden.
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Figur 1 zeigt einen Teilausschnitt einer Textilmaschine, an der die
erfindungsgemäße Vorrichtung angeordnet ist.
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In den Figuren 2, 4, 5 und 6 ist die gleiche Textilmaschine ausschnittsweise
so dargestellt, daß die einzelnen Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens
in chronologischer Reihenfolge sichtbar werden.
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Figur 3 zeigt einen Längsschnitt durch die Hülsenaufnahmevorrichtung.
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In allen Zeichnungen sind gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern
versehen.
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Wie insbesondere aus Figur 1 ersichtlich ist, besteht die Spulstelle
11 einer Textilmaschine, zum Beispiel einer nicht näher dargestellten Offen-End-Spinnmaschine,
in ihren Hauptteilen aus einer Wickelantriebswalze 12, einem Spulenrahmen 13, einer
Schaltklinke 14 und einem hin- und hergehenden Fadenführer 15.
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Die Wickelantriebswalze 12 ist auf der Welle 17 befestigt.
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Der Antrieb der Wickelantriebswalze 12 erfolgt von der Antriebswelle
16 über die Friktionswalzen 18 und 19. Die Friktionswalze 19 dient gleichzeitig
als Bremstrommel für die Backenbremse 20, mit der die Wickelantriebswalze 12 abgebremst
und zum Stillstand gebracht werden kann. Die Friktionswalze 18 kann zugleich mit
einer nicht näher dargestellten Kupplungseinrichtung vereinigt sein.
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Der Spulenrahmen 13 nimmt die Spulenhülse 22 der Kreuzspule 23 auf.
Zu diesem Zweck ist ein Hülsenaufnahmekegel 24 verschieblich und drehbar in einer
am Spulenrahmen 13 befestigten Lagerbuchse 25 gelagert.
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Die Verschiebung erfolgt mittels eines Schwenkhebels 13a, der um den
Drehzapfen 100 herum gelagert ist und dessen Mitnehmer 101 in eine Ringnut 102 des
HülsenauSnahmekogels 24 eingreift. Das geschieht gegen die Rückstellkraft einer
Druckfeder 26, die im Innern des HUlsenauSnahmekegels 24 angeordnet ist und sich
gegen das Kugellager 103 abstützt. Im entlasteten Zustand drückt die Druckfeder
26 den Hülsenaufnahmekegel gemäß Figur 3 nach links. Die Kegelfläche des Hülsenaufnahmekegels
24 drückt dabei fest spannend gegen den Rand der Spulenhülse 22.
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Gemäß Figur 4 hat der Schwenkhebel 13a den Hülsenaufnahmekegel 24
etwas nach rechts geschoben, so daß zwischen der Spulenhülse 98 und dem Hülsenaurnahmekegel
24 ein Ringspalt 27 frei ist Der Spulenrahmen 13 ist auf der Welle 28 drehbar gelagert.
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Die mittels des Gelenkbolzens 29 am Spulenrahmen 13 befestigte Stange
30 ist Teil einer nicht näher dargestellten Dämpfungseinrichtung zum Dämpfen der
Rahmenschwingungen während des Wickelvorganges. Ein mittels einer Mutter 31 am Spulenrahmen
13 befestigtes und zugleich einstellbares Einstellsegment 32 besitzt eine Vertiefung
33, in die beim Erreichen des gewünschten Durchmessers der Spule 23 die Klinke
34,
wie in Figur 1 dargestellt, einrastet. Zugleich fällt der Flügel 35 der Klinke 34
aus der Ruhestellung in die dargestellte Melde stellung, worauf der elektrische
Initiator 36 anspricht, zum Beispiel dadurch, daß sich die Induktion und damit de
elektrische Seheinwiderstand in dem aus Kern 37 und Spule 37a bestehenden, durch
elektrische Leitungen mit einer elektrischen Schaltanlage 38 verbundenen Elektromagneten
des Initators 76 plötzlich ändert.
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Mittels einer elektromagnetischen Schalteinrichtung 39, die im wesentlichen
aus einer Solenoid-Spule 40 besteht, kann die Klinke 34 in Richtung ihrer Achse
41 se ii ich aus der Vertiefung 33 des Einstellsegments 32 herausgezogen werden
Eine an der Spulstelle drehbar gelagerte Schaltklinke 14 besitzt oberhalb der Drehachse
einen Schaltflügel 42 und unterhalb der Drehachse einen Weicheisenkern 43, der in
eine Solenoid-Spule 44 eintaucht Mittels des Schaltflügels 42 kann der elektrische
Schalter 45 ein- und ausgeschaltet werden. Die Schaltklinke 14 kann sowohl durch
die Solenoid-Spule 44 als auch durch den Stößel 46 einer nicht näher dargestellten
Spulenwechseleinrichtung betätigt
werden. In der in Figur 1 dargestellten
Lage ist die Nase 47 der Schaltklinke 14 ausgeschwenkt und hat gerade den Schaltfinger
48 der vorbeifahrenden Spulenwechseleinrichtung betätigt.
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Der hin- und hergehende Fadenführer 15 ist auf der FUhrungsstange
49 verschieblich gelagert. Er besitzt eint Fortsatz 50 und eine Signalfahne 51.
In Figur 1 ist die Endstellung des Fadenführers 15 dargestellt. In dieser Endstellung
befindet sich die Signalfahne 51 gerade vor dem Initiatior 52, der im wesentlichen
aus einem Elektromagneten mit einem Eisenkern und einer Spule besteht. Der Initiator
52 ermittelt die Endstellung des Fadenführers 15 mit Hilfe der Induktionsänderung,
die durch die Annäherung der Meldefahne 51 verursacht wird.
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In der in Figur 1 dargestellten Stellung des Fadenführers 15 ist eine
mittels der Solenoid-Spule 55 betätigbare Klinke 56 hinter dem Fortsatz 50 des Fadenführers
15 eingerastet und der Fadenführer 15 dadurch in seiner Endlage arretiert.
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Die zu der Solenoid-Spule 55 und zum Initiator 52 führenden elektrischen
Leitungen sind zu einem Kabel 57 vereinigt. Ebenso sind die zum Schalter 45 und
zur Solenoid-Spule 44 füh-:
renden Leitungen zu einem weiteren
Kabel 94 vereinigt.
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Beide Kabel führen zur elektrischen Schaltanlage 38.
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Eine Fadenklemmschere 58 ist um die Achse 59 schwenkbar gelagert und
über eine Winkelhebelanordnung 60 mit einer in den Schienen 61 und 62 verschieblich
geführten Betätigungsstange 63 gelenkig verbunden. Ein Federteller 64 ist fest mit
der Betätigungsstange 63 verbunden. Mittels einer Druckfeder 65 wird der Federteller
64 und damit die Betätigungsstange 63 im Ruhezustand gegen die hintere Schiene 62
zurückgezogen. Das gleiche Prinzip gilt für die weiteren in den Schienen 61 und
62 verschiebbar gelagerten Betätigungsstangen 66, 67 und 68.
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Die Fadenklemmschere 58 besitzt einen feststehenden Klemmscherschenkel
78 und einen beweglichen Klemmscherschenkel 79, der über eine Stange 80 so mit dem
Randbezirk der Achse 59 verbunden ist, daß die Fadenklemmschere beim Aufwärtsschwenken
den Faden 81 zunächst erfaßt und festhält, beim weiteren Hochschwenken das hintere
Fadenende abtrennt, das vordere Fadenende Jedoch weiterhin festhält. (Fig. 2) Mittels
der Betätigungsstange 66 kann ein gemäß Figur 1 in Ruhelage gezeichnetes pneumatisches
Greiferrohr 69 in die in Figur 2 dargestellte Arbeitsstellung geschwenkt
werden.
Dabei wird das Greiferrohr 69 gleichzeitig mittels eines nicht näher dargestellten
Drehschiebers 70 herkömmlicher Bauart an die Unterdruckleitung 71 angeschlossen.
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Ein zusätzlicher Fadenführer 72 kann, wie in Figur 4 dargestellt ist,
mittels der mit einer Gelenkkupplung 73 versehenen Betätigungsstange 68 aus der
unteren Ruhestellung 72' in die obere Arbeitsstellung 72 geschwenkt werden. Hierzu
ist auch eine gleichzeitige Aufwärtsbewegung notwendig, die mittels der Betätigungsstange
67 erfolgt. Außerdem kann der zusätzliche Fadenführer 72 durch alleiniges Betätigen
der Betätigungsstange 67 aus der Arbeitsstellung heraus nach unten geschwenkt werden.
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Die Betätigungsstangen 63, 66, 67 und 68 werden über Stössel 74, 75,
76 und 77 betätigt, die zu der nicht näher dargestellten Spulenwechseleinrichtung
gehören und zum Beispiel durch Kurvenscheiben gesteuert werden.
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Aus Figur 2 ist ersichtlich, daß ein mit der nicht näher dargestellten
Spulenwechseleinrichtung verbundener Träger 75 in Pfeilrichtung vorgeschoben werden
kann. Am Ende des Trägers 75 ist eine Spulengabel 76 drehbar befestigt. Sie kann
mittels der Betätigungsstange 77 zwecks Spulenentnahme auf und ab geschwenkt werden.
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In den Figuren 2, 4 und 5 sind noch weitere Teile der erfindungsgemäßen
Anordnung dargestellt. Mittels eines auf der Welle 82 drehbar gelagerten und durch
die Betätigunsstange 83 betätigbaren Hebels 84 kann der Schwenkhebel 13a zur Seite
geschwenkt und dadurch der Hülsenaufnahmekegel 24 gegen die Kraftder in Figur 3
dargestellten Druckfeder 26 nach rechts bewegt werden, wobei die Spulenhülse 22
für den Wechselvorgang freigegeben wird. (Figur 2) Ein Führungsblech 85 mit einer
Fadenführungskante 86 besitzt eine Aussparung 87, in der das pneumatische Greiferrohr
69 den von der Fadenklemmschere 58 erfaßten und seitlich nach rechts ausgelenkten
Faden 81 erfassen und ansaugen kam.
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Ein von einer nicht dargestellten Kurvenscheibe gesteuerter Andrückhebel
53 drückt während des Spulenwechselvorgangs den geöffneten Spulenrahmen 13 über
den Schwenkhebel 13a in die unterste Lage, wie in Figur 4 dargestellt ist.
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Das Zuführen einer leeren Spulenhülse geschieht mittels des Zubringerhebels
88 und der an seinem Ende drehbar befestigten Klemmbacken 96 und 97. (Figur 4)
Figur
5 zeigt unter anderem eine Fadenschere 89, die an einem schwenkbaren Halter 90 um
die Achse 91 drehbar gelagert ist und über ein Gestänge 92 min einem durch eine
nicht dargestellte Kurvenscheibe gesteuerten Stößel 93 der Spulenwechseleinrichtung
betätigt werden kann.
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Der Vorgang des Auswechselns einer fertig gewickelten Kreuz spule
gegen eine leere Spulenhülse wird im folgenden Text näher beschrieben.
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Gemäß Figur 1 ist die Kreuzspule 23 gerade fertig gewickit worden.
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Die Klinke 34 ist in die Vertiefung 33 des Einstellsegmentes 32 eingerastet
und hat dabei den durch elektrische Leitungen mit der Schaltanlage 38 verbundenen
Initiator 36 zum Ansprechen gebracht, wodurch die Schaltanlage 38 über das Kabel
94 die Solenoid-Spule 44 erregt hat, die wiederum die Schaltklinke 14 auslöste.
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Der Schaltfinger 48 der nicht näher dargestellten, mehrere Spulstellen
bedienenden Spulenwechseleinrichtung ist während des Vorbeifahrens dieser Wechseleinrichtung
durch die Nase 47 der Schaltklinke 14 ausgelenkt worden, wodurch die
Spulenwechseleinrichtung
zum Einrasten an der Spulstelle veranlaßt wurde und gerade zur Einleitung und DurchführunQ
folgender Betätigungsvorgänge veranlaßt wird: 1. Mittels der Schaltanlage 38 wird
der Initiatior 52 aktiviert. Er signalisiert der Schaltanlage 58 den Zeitpunkt,
in dem der hin und hergehende Fadenführer 15 die rechte Endlage erreicht hat, Die
Schaltanlage 38 betätigt sodann mittels der SolenoidnSpule 55 die Klinke 56 und
arretiert dadurch den Fadenführer 15 in seiner Endlage.
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2. Die Schaltanlage 38 schaltet die Solenoid-Spule 40 ein, wodurch
die Klinke 34 seitlich aus der Vertiefung 33 des Einstellsegmentes 32 herausgezogen
wird.
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De Mittels der Steuerstange 21 wird die Backenbremse 20 betätigt und
dadurch die Wickelantriebswalze 12 gebremst und zum Stillstand gebracht.
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4. Mittels des Stößels 74 wird die Fadenklemmschere 58 betätigt. Sie
schwenkt hoch, erfaßt den kontinuierlich zugerührten Faden 81, bringt ihn in die
in Figur 2 gezeichnete Lage, hält den Faden fest und schneidet das zur Kreuzspule
23 führende Fadenende 95 ab.
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5. Mit Hilfe des Stößels 75 wird das pneumatische Greiferrohr 69 aus
der in Figur 1 gezeichneten Ruhelage in die in Figur 2 gezeichnete Arbeitslage geschwenkt,
wobei zugleich der Drehschieber 70 geöffnet und eine Verbindung zwischen dem Greiferrohr
69 und der Unterdruckleitung 71 hergestellt wird. Der kontinuierlich zugeführte
Faden 81 wird in das Greiferrohr 69 hinein abgesaugt. Die Unterdruckleitung 71 hat
Verbindung mit einer nicht gezeichneten Auffangkammer, in der die angesaugten Fäden
sämtlicher Spulenstellen angesammelt werden.
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6. Die Fadenklemmschere 58 wird anschließend durch Zurücknahme des
Stößels 74 wieder in ihre in Figur 1 dargestellte Ruhelage gebracht.
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7. Anschließend wird der Spulenwechsel eingeleitet, indem gemäß Figur
2 durch Bewegen der Betätigungsstange 87 der Hebel 84 gegen den Schwenkhebel 13a
drückt und dadurch der Hülsenaufnahmekegel 24 nach rechts geschoben wird.
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Die Spulenhülse 22 wird durch diesen Beätigungsvorgang gelöst. Anschließend
wird der Träger 75 mit seiner Spulengabel 76 unter die fertig gewickelte Kreuzspule
23 geschoben und die Kreuzspule durch Betätigen der Betätigungsstange 77 angehoben
und entfernt.
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8. Mittels der am Zubringerhebel 88 drehbar befestigten Klemmbacken
96, 97 wird anschließend in bekannter Weise eine leere Spulenhülse 98 aus einem
nicht gezeichneten Vorrat entnommen und oberhalb der Wickelantriebswalze 12 vor
den Hülsenaufnahmekegel 24 gelegt. Zuvor wurde gemäß Figur 4 der Schwenkhebel 13a
und damit auch der Spulenrahmen 13 mittels des Andrückhebels 57 in seine unterste
Stellung niedergedrückt.
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Nach Beendigung der genannten Bewegungsabläufe veranlaßt die Spulenwechseleinrichtwag
mittels der Stößel 76 und 77 gemäß Figur 4 das Anheben und Seitwärtsschwenken des
zusätzlichen Fadenführers 72. Dabei erfaßt der zusätzliche Fadenführer 72 den kontinuierlich
in die Mündung des Greiferrohrs 69 angesauten Faden 81, während das Greiferrohr
in Richtung seiner Ruhestellung zurückschwenkt, weil der Stößel 75 wieder zurückgezogen
wird. Dabei behält das Greiferrohr zunächst noch seine Verbindung mit der Unterdruckleitung
71.
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Der kontinuierlich zugeführte Faden 81 gleitet durch die zuletzt genannten
Bewegungsvorgänge, gerührt durch den zusätzlichen Fadenführer 72, zunächst in den
Ringspalt 27 zwischen der Spulenhülse 98 und dem Hülsenaufnahmekegel 24.
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(Figur 4)
Jetzt veranlaßt die Spulenwechseleinrichtung
eine Bewegung der Betätigungsstange 83 entgegen der Pfeilrichtung. (Figur 2) Dadurch
wird der Hülsenaufnahmekegel 24 unter der Wirkung der in Fig. 3 dargestellten Druckfeder
26 wieder nach links geschoben und fest gegen den Rand der Spulenhülse 98 gepreßt,
wodurch der Faden 81 zwischen Spulenhülse und Aufnahmekegel eingeklemmt wird. (Figur
5) Zugleich betätigt die Spulenwechseleinrichtung gemäß Figur 5 mittels des Stößels
93 die Fadenschere 89. Die Schere selbst befindet sich hinter der Spulenhülse 98.
Das abgeschnittene Fadenende gleitet durch das pneumatische Greiferrohr 69 und die
Unterdruckleitung 71 in die nicht dargestellte Aufnahmekammer. Das Greiferrohr 69
geht anschließend in seine Ruhelage zurück.
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Die Spulenwechseleinrichtung veranlaßt gleichzeitig durch Bewegung
der Steuerstange 21 entgegen der Pfeilrichtung das Lösen der Backenbremse 20 und
damit die Inbetriebnahme der Wickelantriebswalze 12, die ihrerseits die auf ihrer
Oberfläche abrollende Spulenhülse 98 in Umdrehung versetzt.
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Der zusätzliche Fadenführer 72 befindet sich noch vor der Stelle,
an der die seitlich neben dem später herzustellenden Kreuzspulenwickel gelegene
Fadenreserve gebildet werden
soll. Nach dem Andrehen der Spulenhtlse
98 wird diese Fadenreserve mittels des zusätzlichen Fadenführers 72 aufgewickelt.
Nach einer vorher festgelegten Anzahl Umdrehungen der SpulenhUlse 98 veranlaßt die
Spulenwechseleinrichtung durch Betatigung des Stößels 76 ein Absenken des zusEtzlichen
Faden£dhrers 72. Er übergibt dabei den kontinuierlich zugeführten Faden 81 an den
hin- und hergehenden Fadenführer 15, der im gleichen Moment entriegelt wird und
seine Tätigkeit wieder aufnimmt.
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In Figur 6 ist der Augenblick dargestellt, in dem die Fadenreserve
99 gerade aufgewickelt ist und der zusktzliche Fadenführer 72 sich senkt, um den
Faden an den hin- und hergehenden Fadenführer 15 zu übergeben, der noch in seiner
Endlage steht und sich gleich in Pfeilrichtung bewegen wird.
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Nach Beendigung dieser Bewegungsabläufe drückt die Spulenwechseleinrichtung
mittels des Stößels 46 die Schaltklinke 14 der Spulstelle in ihre Ausgangslage zurück.
Dabei wird der Schalter 45 betätigt. Das hat zur Folge, daß die Schaltanlage 38
sowohl die Solenoid-Spule 44 als auch die elektromagnetische Schalteinrichtung 39
und den Initiator 52 ausschaltet, den Initiator 36 dagegen in Bereitschaftsstellung
beläßt.
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Der Spulenwechselvorgang ist Jetzt beendet und die Spulenwechseleinrichtung
verläßt die Spulstelle.
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Wenn der Faden 81 sehr langsam zugeführt wirdv wie es zum Bei spiel
bei Offen-End-Spinnmaschinen der Fall ist, kann die Klinke 56 entfallen, weil der
Faden dann von der Klemmschere 58 fliegend aufgenommen und später vom zusätzlichen
Fadenführer 72 fliegend an den hin- und hergehenden Fadenführer 15 übergeben werden
kann.
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Die Anordnung und Ausführung der Schalt- und Meldeeinrichtungen ist
nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt, die lediglich der Erläuterung der
Bewegungsabläufe dienen sollen. Es ist freigestellt, hierfür andere herkömmliche
Anordnungen zu wählen. Die Erfindung ist nicht auf das in den Zeichnungen dargestellte
Ausführungsbeispiel beschränkt.
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Im Rahmen der Schutzansprüche sind auch noch andere Ausführungen denkbar.