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Verfahren zum Erzeugen von Dauerwellen und Haarwickler zur Durchführung
des Verfahrens Beschreibung Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zum Erzeugen von Dauerwellen durch Tränkung von auf Formkörper gewickletem Haar
mit Behandlungs-Flüssigkeiten, namentlich Kaltwellenemulsion oder -lösung, Neutralisiermittel,
Spülflüssigkeit, Fixiermittel und dergleichen.
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Außerdem ist die Erfindung insbesondere zur Durchführung des Verfahrens
auf einen Haarwickler mit einem inneren, im wesentlichen zylindrischen Wickelkörper
gerichtet, der mittels einer Formschluß-Verbindung mit einem ihn übergreifenden,
durch eine Anzahl Finger am Haarboden verankerbaren AuSsteckkörper in seiner Lage
zum Kopf festsetzbar ist und der Unfangsöffnungen zum Durchtritt von Flüssigkeit
und Luft zu einer auf ihn gewickelten Haarsträhne aufweist.
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Solche Verfahren und Mittel sind seid langem bekannt und allgemein
üblich. Bei dem herkömmlichen Vorgehen. ist es
jedoch ungünstig,
daß die aufgetragene Flüssigkeit je nach dem Geschick des Friseurs bzw. der Friseuse
in wechselnden, jedenfalls nicht objektiv kontrollierten Mengen auf den zu behandelnden
Haarwickel kommt. Zu kleine Mengen ergeben eine ungenügende Wirkung. Zu große Mengen
können einmal zu erheblicher Belästigung führen, weil die Flüssigkeit nur entlang
der Kopfhaut abfließen und daher auch ins Gesicht gelan@an kann, zun anderen ist
ein unnötig hoher Verbrauch en verh@ltnism@ßig teuren Stoffen die Folge, wodurch
zusätzliche Unkosten entstehen.
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Zur Durchfährung der bekannten Verfahren dienen unter anderem Haarwickler,
deren Wickelkörper zylindrisch oder kegelfärmig gestaltet und unter Umständen im
Durchmesser abyesetzt ist, wie in der DT-PS 858 009 beschrieben. Derartige Haarwickler
haben sich zur Wellung des Haars bewährt.
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Durch die zum ir.f senkrecht stehenden wickler wird eine dem Maturfall
des Haares gut angepaßte Formung erzielt, doch ist ihre Verwendung mit den erwähnten
Nachteilen verbunden.
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In der DT-AS 1 004 348 ist ein Haarwickler-Typ der oben genannten
Art offenbart. Mit einer solchen Vorrichtung kann das Haar gehalten werden, doch
ist ein zu großer Flüssigkeitsverbrauch mit den entsprechenden unangenehmen Begleiterscheinungen
auch hier leicht möglich, zumal der relativ niedrige Wickelkörper mit breiter Fläche
auf dem Haarboden zur Anlage kommt und die Flüssigkeit radial ablaufen läßt.
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@s ist ein wichtiges Ziel der Erfindung, diese und weitere Machteile
des Standes der Technik mit einfachen Mitteln zuverl@ssig zu überwinden und die
Erzeugung, von Dauerwellen möglichst angenehm und wirtschaftlich zu gestalten, wobei
nich-t nur die herkömmlichen Haarwickler, sondern auch das Arbeiten damit und die
erzeugte Haarformung verbessert werden. sollen. Vor allem bezweckt die Erfindung
eine
ökonomisch sinnvolle Verwendung der Behandluisflüssigkeiten
bohne Gefahr einer Belästigung der behandelten Person.
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Bei einem Verfahren der Eingangs erwähnten Art ist erfindungs gemäß
vorsesehen, daß die Tr.nkung des Haarwickels mit einer vorgegebenen Flüssigkeitsmenge
erfolgt, die insbesondere wiederholt zur Einwirkung kommt. Dies ergibt nicht nur
eine verbesserte Ausnutzung des Behandlungsmittels, sondern auch eine saubere Arbeitsweise,
was für die behandelte Person angenehmer ist und außerdem zu einer Beschleunigung
der Dauerwellen-Erzeugung führt. Von besonderem Vorteil ist es, Flüssifgkeiten mit
emulgierenden oder gelierenden Eigenschaften zu verwenden.
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Vorzugsweise wird nach der Erfindung die Flüssigkeitseinwirkung auf
einen vorgegebenen Raum um den Wickelkörper herum begrenzt. Infolgedessen gelangt
das Behandlungsmittel nur dorthin, wo es auch gebraucht wird. Das bedeutet einerseits
wichtige Einsparungen, ermöglicht aber andererseits auch eine gezielte Behandlung
bestimmter Haarsträhnen oder -teile. Zweckmäßig geschieht dies so, daß die aus einem
Behälter dosiert an den Haarwickel abgegebene Flüssigkeit zumindest teilweise in
den Behälter zurückgeführt und erneut an den Haarwickel gebracht wird. Dabei können
elastische Behalter verwendet werden, die beim Zusammendrücken von Hand höchstens
die vorgegebene Plüssigkeitsmenge abgeben.
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Unerwünschte Verluste werden dadurch vermieden, daß der Haarwickel
und eine ihn umschließende Kammer am Haarboden im wesentlichen flüssigkeitsdicht
aneinander gesetzt werden.
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Man kann auch mit einer den Haarwickel umschließenden Kammer nacheinander
gleichartige Behälter verbinden, die verschiedene Behandlungen rasch und vorteilhaft
abwickeln lassen.
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Ein Haarwickler der eingangs genannten Art ist erfindungßgemäß derart
ausgestaltet, daß der Wickelkörper an jedem Ende mit einem Kantenwulst versehen
ist, der mit derunteren Begrenzung einer den Ilaarwickel umschließend aufsetzbaren
Kammer
abdichtend zusammenwirkt, von der aus die Flüssigkeit dem Haarwickel konzentrisch
zuführbar ist.
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Eine solche Vorrichtung ist überaus einfach vorgebaut und im Gebrauch
außerordentlich vorteilhaft. Die auf den Uickelkörper aufgebrachte Haarsträhne wird
vollständis von der Kammer umschlossen, die unter Abdichtung auf dem unteren Kantenwulst
des Wickelkörpers sitzt und eine gleichmäßige Einwirkung der Behandlungsflüssigkeit
gestattet. Letztere bleibt von vornherein in dem durch die Kammer begrenzten Raum,
so daß die jeweils zu behandelnde Haarsträhne gezielt mit einer definierten Flüssigkeitsmenge
versorgt werden kann.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die Kammer mit
einem Flüssigkeitsbehälter einstückig ist.
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Dies bringt nicht bloß fertigungstechnische Vorteile, sondern erleichtert
auch die Füllung, den Transport und die Handhabung. Beispielsweise ist es morlich,
derartige Einheiten von Kammer und Flüssigkeitsbehülter schon werksseitig mit deni
entsprechenden zehandluncr.rsmittel zu füllen und in einer geeigneten Packung, beispielsweise
unter Verwendung von Abdeckfolie, an die Verarbeitungs-Fachgeschäfte zu verteilen.
An Ort und Stelle wird dann lediglich die Abdeck- oder Hüllfolie entfernt, so daß
die Kammer unmittelbar über den Wickelkörper mit der darauf aufgebrachten Haarsträhne
gestülpt werden kann. Erfindungsgemäß ist die Kammer und/oder der Flüssigkeitsbehälter
zur optischen Kontrolle der vorgesehenen Arbeitsgänge ganz oder teilweise lichtdurchlässig.
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Es ist auch möglich und erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Kammer
oben mit Befestigungsmitteln zur lösbaren Anbringung eines Flüssigkeitsbehälters
versehen ist.
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Solche Befestigungsmittel können von einem Bajonettverschluß, einer
Steckverbindung o.dgl. gebildet sein.
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Sie gestatten es, verschiedene Flüssigkeitsbehälter mit ein und derselben
Kammer zu verbinden. Daher kann man so
vorgehen, daß man eine Kammer
über den zu behandelnden Haarwickel setzt, anschließend einen ersten Flüssigkeitsbeh
lter daran befestigt, nach der Behandlung des Haarwickels diesen Flüssigkeitsbehälter
abnimmt und einen nächsten, ein anderes Behandlungsmittel enthaltenden Flüssigkeitsbehälter
mit der Kammer verbindet usw.
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Konstruktiv besonders günstig ist eine Ausgestaltung der Erfindung,
wonach der Behälter elastisch zusammendrückbar ist. Er kann beispielsweise aus einem
geeigneten Kunststoff, aber auch aus einem gummielastischen Werkstoff bestehen.
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Wird ein zylindrischer Behälter verwendet, so kann dessen Wandung
und/oder seine Deckfläche eindrückbar sein. Da die Füllung an einiachsten vor sich
geht, wenn das Volumen des Behälters nicht ganz aufgefüllt wird, so daß ein aehr
oder minder großes Luftpolster über der Flüssigkeit bestehen bleibt, erfolgt die
Drückeinwirkung auf letztere stets mit einer kleinen Verzögerung, welche durch die
Kompression des Luftpolsters bedingt ist. Infolgedessen wird das Behandlungs mittel
nicht mit hartem Stoß, sondern sanft auf den zu behandelnden Haarwickel gepreßt.
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Vorteilhaft trägt die Kammer nach der Erfindung unten elastische Dichtungselemente,
z.B. einen Boden mit einer Anzahl von federnden Dichtungslaschen, eine Dichtungsring,
elastische Rollen o.dgl. Solche Elemente schmiegen sich an den Kantenwulst des Wickelkörpers
gleichmäßig an und bewirken auf einfachste Weise eine allen oraktischen Eedürfnissen
genügende, einwandfreie Abdichtung. Sie können zur Kammermitte hin eine Öffnunr
begrenzen, deren lichte Weite geringfügig kleiner als die Weite des Haarwickels
und jedenfalls kleiner als die Weite des Kantenwulstes ist. Indem die Kammer dem
Aufdeckkörper fonmangepaßt und insbesondere mit einem Mantel versehen ist, der zu
dem von den Fingern begrenzten Haarwickel einen im wesentlichen vorgegebenen Abstand
hat, wird eine besonders gleichmäßige Einwirkung des Behandlungsmittels gewährleistet.
Durch diese Bemessung
erzielt man außerdem ein weitgehend konstantes
Behandlungsvolumen, so daß die Verwendung größerer Flüssigkeitsmengen als durch
dieses Volumen vorgegeben nicht notwendig ist.
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Es ist möglich und erfindungsgemäß vorgesehen, das solcherart begrenzte
Behandlungsvolumen und das Fassungsvermögen des Flüssigkeitsbehälters aufeinander
abzustimmen. Zwck-@äßig benutzt man @ittel, die nach dem Auftragen emmlgieren bzw.
nicht iehr fließen.
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Gem@ß einem anderen Merkmal der Erfindung ist die Kammer mit in Umfangsrichtung
abwechselnden, Flüssigkeit zu- und abführenden Kanälen verseben. Diese gestatten
die Rückführung der Behandlungsflüssigkeit in den Behälter, aus dem sie über die
Zufährkanäle erneut in die Kammer gelangt.
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Die in Umfangsrichtung abwechselnde Anordung solcher Kan@le ist konstruktiv
besonders günstig und darüber hinaus für die Anwendung zweckmäßig, weil sowohl die
Tränkung als auch die Flüssigkeitsabfuhr konzentrisch vor sich geht.
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Erhebliche fertigungstechnische Vorteile erreicht man dadurch, daß
die Kammer ein Kunststoff-Spritzteil mit ein den Mantel eingeformten Kanälen und
darin angeordneten Rückschlagventilen ist, Letztere können als Klappen, Kungeln
o.dgl. ausgebildet und in Zuführkanälen oben sowie in den Abführlanälen unten angeordnet
sein. In der Praxis hat sich eine Ausgestaltung bewährt, bei der Aufsteckkörper
und Kammer mehreckig, insbesondere viereck ausgebildet sind und sich die Zuführkanäle
in den Seitenwänden der Kammer befinden, während die Abführkanäle in den Eckicanten
angeordnet sind. Letztere habe einen größeren Abstand von dem Haarwickel als die
Zuführkanäle, die vorzugsweise in der Mitte der Seitenwände sitzen und über ihre
Länge mit verschiedenen Austrittsöffnungen versehen sein können, beispielsweise
mit kleinen Löchern oder Düsen, schmalen Schlitzen o.dgl. Die Abführkanäle besitzen
zweckmäßig nur eine Öffnung an ihrem unteren Lnde, insbesondere in unten vorspringenden
Ecken der Kammer, d.h. an deren
tiefstem Punkt, wo sich die Behandlungsflüssigkeit
von selbst sammelt. Wird aus dem Behälter durch die Öffnungen der Zuführkanäle Flüssigkeit
in den Haarwickel eingespritzt, so kommt gleichzeitig Druck auf die Ventile an den
unteren Öffnungen der Abführkanäle, so daß die Behandlungsflüssigkeit in den Behalter
zurückgefördert wird.
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Noch ein anderes Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Finger
des Aufsteckkörpers an ihren freien inden nach außen abgewinkelt sind, so daß eine
Verhakung am Haarboden besonders leicht und mit vergrößertem Haltemoment möglich
ist. Die abgewinkelten Enden können über die Kammer radial hinausragen; eine solche
verlängerte Fona der Finger dient zum Festhalten durch den Friseur, um ein Lösen
des Aufsteclkörpers beim Abziehen der Auftragekammer zu verhindern.
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Ferner kann der Wickelkörper zumindest an einem Ende mit einer Einstecköffnung
für ein Formschluß-Steckelement versehen sein, das in an sich bekannter Weise ein
Mehrkantschaft, insbesondere ein Vierkantschaft sein kann, dem die Einstecköffnung
formangepaßt ist. Die Erfindung sieht hierbei vor, daß der Mehrkantschaft und/oder
die Einstecköffnung sich axial schwach verjiingt bzw. selbstklemment ausgebildet
ist, so daß eine rasch lösbare Klemmverbindung bequem hergestellt werden kann. Für
die Behandlung besonders vorteilhaft ist eine Weiterbildung, wobei das Formschluß-Steckelement
an einem Ende eines Heftes gehaltert ist, das in seinem Inneren ein am anderen Ende
bis zu einem Anschlag herausziehbaren Kurzkamm aufnimmt. Vii t einem solchen Jickelstab
läßt sich der Wickelkörper zum Aufbringen der zu behandelnden Haarsträhne leicht
und schnell drehen, wobei der Kurzkamm des Wickelstabes griffbereit zur Hand ist,
um das Haar auszustreichen und zu formen. Die Behandlung wird durch dieses Hilfsmittel
stark erleichtert und beschleunigt.
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Bei einem Aufsteckkörner, dessen Finger durch das Formschluß-Steckelement
tragende Stege paarweise verbunden sind, sieht
die Erfindung zusätzlich
vor, daß die Finger vorzugsweise ihrem freien, abgewinkelten Enden eine anschlamähnliche
Segrenzung für den Kammerboden bilden, insbesondere zwischen den Dichtungslaschen.
@ein Aufsetzen der Kammer auf den Haarboden durchdringen derartige Finger des Aufsteckkör@ers
den Kammerboden im wesentlichen abgedichtet.
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Infolgedessen wird die Abdichtung am Kantenwulst des Wickelkörpers
ebenso unterstützt wie die Abführung der im Umlauf bewegten Flüssigkeit durch die
Abführkanäle. Eine wulstförmige Ausbildung der Kanten der Dichtungslaschen unterstützt
erfindungsgemäß diesen Funktionskreislauf.
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Weitere Dlerkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeis'ielen anhand der Zeichnung.
Darin zei'5;en: Fig. 1 eine auseinandergezogenen Schrägansicht eines erfindungsgemäßen
Haarwicklers, Fig. 2 eine Schrägansicht eines Wickelstabes für einen Haarwickler
gemäß Fig. 1, Fig. 3 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Haarwickler bei
abgenommenem Flüssigkeitsbehälter und Fig. 4 eine Axialschnittansicht eines erfindungsgemäßen
Haarwicklers entsprechend der Linie IV-IV in Fig. 3.
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Der in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichnete Haarwickler des Ausführungsbeispiels
von Fig. 1 hat einen im Querschnitt ovalen oder kreisrunden Wickelkörper 2, an dessen
Enden einerseits Kantenwulste 3 bzw0 3' vorstehen. Für bestimmten Anwendungsfälle
kann es günstig sein, wenn der Wickelkörper 2 mit Umfangsöffnungen LL versehen ist,
die einen Durchtritt von Luft und Flüssigkeit gestatten.
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An den Stirnflächen hat der Wickelkörper 2 Stecklöcher 5 beispielsweise
quadratischer Form. Sie dienen dazu, ein Steckteil vorzuCsweise klemmend aufzunehmen,
mit welchem der Wickelkörper 2 entweder zur Aufnahme einer Haarsträhne bewegt (Wickelstab
27, Fig. 2) oder in seiner Lage fixiert wird (Aufsteckkörner 6, Fig. 1).
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Zur Lagefixierung eignet sich der Aufsteckkörper 6 mit Fingern 7,
dessen freie Enden 8 nach außen abgewinkelt sind und damit im Haarboden verankert
werden können.
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Die Finger 7 sind durch Stege 9 verbunden, an deren Kreuzungsstelle
der Steckschaft 10 axial absteht, Sein Profil stimmt mit demjenigen des Stecklochs
5 überein.
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Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist der Steckschaft 10 ein sich
schwach vergüngender Vierkant, der im Steckloch 5 an einer Stirnfläche des Wickelkörpers
2 klemmend festsetzbar ist. Eine andere Ausführung sieht vor, daß der Steckschaft
10 sowie das Steckloch 5 gleichmäßige Vierkantform haben, jedoch zweckmäßig selbstklemmend
ausgeführt sind, z.B. mit einem Federschlitz.
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Fig. 1 zeigt weiter eine Auftrageflasche 11 mit einer Kammer 12, die
dazu bestimmt ist, über einen Haarwickel H gestülpt zu werden (vergl. Fig. 4). Diese
Kammer kann lösbar oder starr mit einem Behälter 13 verbunden sein, von dem aus
die Kammer 12 mit einer Behandlungsflüssigkeit versorgt wird. Der Mantel 14 und
der Boden 15 der Kammer 12 sind so ausgebildet, daß diese im wesentlichen flüssigkeitsdicht
auf den Haarwickel H aufgesetzt werden kann, wie das weiter unten noch naher erlutert
wird. Zu diese Zweck hat der Boden 15 federnde Dichtungslaschen 16, die zur Mitte
hin eine öffnung 17 begrenzen, mit welcher die Kammer 12 über den Aufsteckkörper
6 und den halternden Wickelkörper 2 ersteckt wird, bis die Innenkanten der Dichtungslaschen
16 an dem unteren Kantenwulst 3 abdichtend zu Anlage kommen.
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Zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung wird zunächst eine
Haarsträhne auf einen Wickelkörper 2 aufgebracht, wozu der in Fig. 2 gezeichnete
Wickelstab 27 nützlich ist. Er hat einen Steckschaft 28, dessen Profil de@geni en
des Stecklochs 5 an der Stirnfläche des Wickelkörpers 2 formange@aßt ist. Im gezeichneten
Ausführungsbeispiel ist der Steckschaft 28 als sich verjüngender Vierkant
ausgebildet.
Der Wickelstab 27 hat als Hauptteil ein Heft 29, d.h. einen Drehgriff für einen
über den Steckschaft 28 @eku elten Wickelkörper 2. Das Heft 29 nimmt in seinem Inneren
einen Kurzkamm 30 auf, der in einem Schlitz 31 achsparallel geführt ist und mittels
eines Knopfes 32, der sich zwischen den Enden des Schlitzes 31 hin und hersc@ieben
Läßt, aus- und eingefahren werden kann. An Stelle @es @ezeichneten, in wesentlichen
ebenen Kurzkamms 30 kann im Heft 29 auch ein Kamm unter ebrecht werden, der im winkel
zueinander an eordnete Gru en von Zinken aufweist.
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Es ist auch mö@lich, anstatt des Kurzkamms 30 einen ausschiebbaren
Stab vorzuschen, der im Durchmesser naturgemäß kleiner ist als das Heft 29 und dieses
ab@esetzt oder sich vergüngend axial fortsetzt. Ein solcher Stab erleichtert die
Bi@dun eines Haarwickels und kann erfindungsgemäß mit einem Kurzka@@ 30 kombiniert
sein.
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Das Ausrü@rungsbeis i@l der Fig. 3 @nelt dengeni en der Fig. 1, weshalb
@leichartige Teile mit denselben Dezu@sziffern verse@en sind. Gezeichnet ist die
Druaufsicht au@ einen Kaarwickel @, der von eine@ Wickelkör@er getragen ist, von
dem man den oberen Kantenwulst 3' sieht. In das Stecklocb 5 ist der Steckschaft
des Aufsteckkörpers 6 @ezeichnet, @er zwei senkrecht zueinander verlaufende Gaare
von ab@ebo enen Fingern 7 hat, deren freie Ender sich nach unter verjün@en. Über
den a@@ dem Wickelkör@er befindlichen Kaarwickel H, der von den @@fsteckkörper 6
fest ehalten wird, ist die Kammer 12 gest@@@t, die im @uerschnitt @uadratische Form
hat, so daf ihr @antel 14 leichartig estaltete Seitenwände 14a,b,c,d aufweist. In
der Mitte jeder Seitenwand ist ein Zuführkanal 18 an@eordnet, während an den @ckkanten
22 @eweils ein Abführkang 20 vorgesehen ist. Diese Fanäle sind @it eine (in Fig.
3 nicht gezeichneten) Flüssigkeitsbebälter 13 so verbunden, deß ein darin befindliches
@e@andlun smittel über die Zuführkan@le 18, welche mit schematisch angedeuteten
Sprühöffnungen 24 versehen ist, an den Laarwickel H
heran ebracht
und durch die Abführkanäle 20 zu@indest teilweise in den Beh@lter 13 zugeführt werden
kann. Zweck-@@@i ist die Kammer 12 beis ielsweise in Spritzgußverfabren einteili
aus Kunststoff @er@estellt, so daß die Einarbeitun der Kan@le 10,20 keinerlei @roblem
bietet.
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Abveichend vom gezeichneten Ausführungsbeispiele können alle Kanten
gerundet verlaufen.
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Die Axialschnittansicht von Fig. 4 ist entsprechend der Linie IV-IV
in Fig. 3 geführt. Man erkennt, daß die dargestellte Auftragefläche 11 des erfindungsgemäßen
Haarwicklers 1 ein Kammer 12 hat, welche mit dem Flüssigkeitsbehälter 13 einstückig
ist. Der Mantel 14 verläuft achsparallel bis zum Boden 15 herunter, der einwärts
gerichtet ist, so daß die Ecken 23 spitzwinkeli sind. Die Zuführkanäle 13 sind oben
Illit einem Rückschlagventil 1 3 verstellen, wie das In n Fig.
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links schemetisiert angedeutet ist. Eine ähnliche Rückschlagklap@e
21 kann am unteren Ende der Abführkanäle 20 angeordnet sein (Fig. 4 rechts). Die
Innenwand der Zuführkanäle 18 ist mit Sprühöffnungen 24 versehen, während die Abführkanäle
20 nur eine einzige, nahe der zugeordneten Ecke 23 befindliche Abflußöffnung 25
aufweisen. Die Gestaltung der Dichtungselemente 16, beispielsweise mit Kandwulst,
geeigneter Schlitzformung usw., verhindert ein Ab@ließen des Bebandlungsmittels
durch die Schlitze zwischer den Laschen weitgehend. Bei Verwendung selbstgelierender
Flüssigkeiten treten keinerlei Verluste auf.
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Fig. 4 erl@utert bildlich zugleich die Anwendung eines Haarwicklers
1 nach der Erfindung. Auf den Haarboden am Kopf K wird zunächst der Wickelkörper
2 mit dem unteren Kantenwulst 3 aufgesetzt, nachdem eine Haarsträhne aufgewickelt
und so der Haarwickel H gebildet wurde. Dieser wird durch den Aufsteckkörper 6 über
die Steckkupplun@ 10 mittels der abgewinke@ten Enden 8 der Finger 7 in seiner Lage
fixiert.
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Letztere können dazu die Dichtungslaschen 16 durchdringen, insbesondere
an den Trennkanten 26, die hierzu mit geeigneten
Ausnehmungen versehen
sein können. Ist die Kammer 12 mit den vorzugsweise vorsprin enden Ecken 23 auf
den Haarboden aufgesetzt, so lesen sich die. Dichtungslaschen 16 mit ihren elastisch
bie samon unten auf den unteren Rin wulst 3 des Wickelkörpers 2, so daß ein Kammervolumen
abgeschlossen wird, in welchem das Behandlungsmittel auf den Wickel H einwirken
kann.
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Der vorzugsweise elastisch ausgebildete Flüssigkeitsbehälter 13 kann
an seiner Deckfläche und/oder an seinen Mantel elastisch zusammengedrückt werden.
Dadurch kommt Druck auf das in seinen innen bel-indlichen Behandlungsmittel, so
daß durch das dann geöffnete Ventil 19 jedes Zuführkanals 18 über die Sprühöffnungen
24 Flüssigkeit in das # einspringenden Boden 16, den Innenwänden der Kammer 12 und.,
dem Haarwickel H begrenzte Kammervolurnen eindringt. Wird der Flüssigkeitsbehalter
13 dann wieder losgelassen und dadurch elastisch entspannt, so öffnet die Rückschlagklappe
21 an der Abflußöffnung 25 der Abführkanäle 20, und die Behandlungsflüssigeit wird
durch letztere in den Behälter 17 zurückgefördert.
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Dieser Vorgang kann in beliebiger Folge wiederholt werden, so daß
das Behandlungsmittel mehrfach durch den Haarwickel H hindurchgepumpt werden kann.
Wenn der Wickelkörper 2 an seinem Umfang mit entpsrechend bemessenen kleinen Umfangsöffnungen
4 versehen ist, kann - was in Sonderfällen erwünscht ist - eine kleine Menge an
Behandlungsmittel auch ins Innere des Wickelkörp'ers 2 und über das Steckloch 5
auf den Haarboden unterhalb des Ringwulstes 3 gelangen, so daß dort gleichfalls
eine dosierte Tränkung stattfindet.
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Der erfindungsgemäße Haarwickler 1 kann in der durch Fig. 4 veranschaulichten
Verwendungsweise auch nach Beendigung des Umpumpens in der gezeichneten Lage verbleiben,
bis der Zeitpunkt gekommen ist, an welchem die Auftrageflasche 11 abgenommen werden
soll. Dazu braucht nur die Kammer 12 angehoben zu werden, so daß der Haarwickel
H mit einer Hand gehalten werden kann, während man mit der anderen *vom
Hand
die Kammer 12 über den oberen Kantenwulst 3' des Wickelkörpers 2 hinweg abzieht.
Zur Erleichterung dieses Vorganges kann sich ein Federelement 33 (Fig. 1 und 4)
an dem Kreuzungspunkt der Stege 9 oder in der Kammer 12 befinden, wn zu verhindern,
daß der Aufsteckkörper 6 beim Abnehmen der Auftrageflasche 11 in der Kammer 12 verbleibt.
Geeignet ist eine Feder, ein Kugelvorsprung, ein trocken o.dgl., womit sich der
Körrer 6 an bzw. von dem Behälter 13 elastisch abdrückt. Außerdem ragen die verlängerten
Finger 8 über den Umfang der Kammer 12 hinaus, so daß sie von den friseur bzw. der
Friseuse mühelos am Haarboden festgehalten werden können.
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Ist die Auftrageflasche 11 zweiteilig ausgebildet und soll die Behandlung
mit einer anderen Flüssigkeit forgesetzt werden, so kann die Kammer 12 auf dem lagefixierten
Haarwickel H auch aufgesetzt bleiben, während man einen Flüssigkeitsbehälter 13
von den (nicht gezeichneten) Befestigungsmitteln nimmt und einen neuen Flüssigkeitsbehälter
aufsetzt. Solche getrennten Flüssigkeitsbehälter 13 können an den Öffnungen zu den
Kanälen 18 u. 20 mit hauchdünnen Folien und einer zusätzlichen, dickeren Deckfolie
zum Schutz während des Transportes abgedeckt sein.
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Zum Gebrauch wird die dicke Schutzfolie abgezogen, der Behalter 13
auf der lagefixierten Kammer 12 angebracht und dann lediglich durch Druck auf die
Deckflche und/oder au den Mantel des Behälters 13 die dünne Verschlußfolie an den
Kanalöffnungen gesprengt. Es ist auch möglich und erfindungsgemäß in Betracht gezogen,
an allen Kanalmündungen des Behälters 13, also auch am Einlauf der Rückführkanäle
20, geeignete Rückschlagklappen anzuordnen.
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Sind alle Behandlungen durchgeführt, zwischen denen nach Bedarf Trocknungszeiträume
liegen können, so wird die Kammer 12 endgültig von dem Haarwickel H abzezogen, der
Aufsteckkörper 6 abgenommen und die Haarsträhne, von dem Wickelkörper 2 in üblicher
Weise gelöst.
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Das erfindung s@emäße Verfahren und die Verwendung des erfindungs@emäßen
Haarwickler brin@en beachtliche Vorteile.
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So ist es möglich, einzelne Faarwickel H mit Auftrageflaschen 11 einer
ersten Sorte bereits zu behandeln, während die Vorbereitungen für die Behandlung
weiterer Haarwickel H getroffen werden. Wenn diese letzteren dann @ebildet sind,
können die ersten Auftrageflaschen 11 au@ die neuen Haarwickel H u@gesetzt werden,
während die @ehandlun der ersten Gruppe von Haarwickeln mit einer zweiter Sorte
von Auftrekeflaschen 11 fortgesetzt wird, die in ihrem Flüssigkeitsbek@lter 13 ein
anderes Behandlungsmittel enthalten. In dieser Weise kann man fortfahren, so daß
die Erzeu un von Dauerwellen ins esamt in außerordentlich kurzer Zeit vor sich ge@t.
Das enannte Verfahren kann beträchtlich erleichtert werden, wenn die Flüssigkeitsbehälter
13 der unterschiedlich gefüllten Auftrageflaschen 11 die verschiedenen Behandlun
@smittel augenf@llig erkennen lassen, beispielsweise durch unterscbiedliche Färbung
oder, falls die Flüssigkeiten selbst verschiedene Farben haben, durch hinreichende
Transparenz der Dechfläche ung/oder des Mantels von Kammer 12 bzw. Flüssigkeitsbehälter
13. Der Friseur kann dann lediglich durch die Farbe der in Verwendun befindlichen
Auftrageflaschen 11 bzw. ihres Inhalts sofort überblicken, welche Haarwickel sich
in welchem Behandlungsstadium befinden.
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Die Erfindung ist nicht auf die gezeichneten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Beispielsweise können Kammer 12 und/oder Beh@lter 13 der Auftrageflaschen
11 auch andere @ormen els die dargestellten haben. Geei@net sind z.B.
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zylindrische Kammern 12, an die sich kugel- oder ballonförmi@e Behälter
13 anschließen. Solche beispielsweise aus Kunststoff oder Gummi bestehenden Druckballon-Behälter
13 können mit einem Anschluß- oder Zwischenstück versehen sein, das die la erichtige
Befestigun an einer Kammer 12 einfach und zuverlässig ermöglicht. Bei vereinfachten
Ausführungen kann auf die Rückschlagventile 19 und/oder
21 zumindest
teilweise verzichtet sein. Anstelle der Dichtungslaschen 16 des Bodens 15 kann dieser
auch mit einer elastischen Rin dichtun@ versehen soin oder se@bst eine solche bilden.
Während es zweclunäßi ist, zumindest den Boden 15 der Kammer 12, gegebenenfalls
aber auch die Kanten- oder Ringwulste 3 des Wickelkörpers 2 zur An@assung an die
Krümmung des Kopfes K etwas konkav gewölbt auszubilden (vergl. Fig. 1), ist grundsätzlich
auch eine ebene Gestaltung dieser Anlageflächen möglich. Die Dichtungselemente 16
können ferner als separates Abdichtungsteil 16 mit scherenartiger Teilung und Punktion
ausgebildet sein, um auch in loser Verbindung zur Kammer 12 bzw.
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zu deren Mantel 14 angewendet zu werden.
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Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibun und der Zeichnung hervorgehenden
Merkmale und Vorteile der Erfindung, einschließlich konstruktiver Einzelheiten,
r@umlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, könnensowohl für sich als auch in
den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlicl-i sein.