DE2437690B2 - Verwendung einer aushärtbaren Nickellegierung - Google Patents
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Description
30
35
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung einer aushärtbaren Nickellegierung mit einer guten Warmformbarkeit
und einer hohen Zeitstandfestigkeit bei hohen Temperaturen von etwa 1000° C.
Werkstoffe für Wärmeaustauscher zum Wärmeaustausch zwischen einem Kernreaktor-Hochtemperaturkühlmittel
und einem der Erhitzung eines Eisenerzreduktionsgases in einem Eisengewinnungsofen dienenden,
getrennten Gas erfordern eine hohe Festigkeit bei hoher Temperatur sowie eine gute Warmverformbarkeit.
Im Fall der bekannten ausscheidungshärtenden Nickellegierungen sind vielfach diejenigen, die eine
hohe Festigkeit bei hohen Temperaturen von etwa 1000°C aufweisen, von niedriger Warmverformbarkeit,
und jene, die eine gute Warmverformbarkeit aufweisen, haben keine ausreichende Festigkeit bei hohen Temperaturen.
Aus der GB-PS 13 18 267 ist eine aushärtbare Nickel-Chrom-Kobalt-Legierung aus 10 bis 25%
Chrom, 10 bis 25% Kobalt, 0 bis 7% Molybdän, 0 bis 6% Wolfram, 1,5 bis 7% Aluminium, 1,5 bis 7% Titan, 0,01
bis 0,1% Kohlenstoff, 0,003 bis 0,02% Bor, 0 bis 0,08% Zirkonium und Rest Nickel mit eventuellen weiteren
Wahlkomponenten bekannt, die als hochwarmfeste Legierung für den Gasturbinenbau verwendbar ist. In
dieser Legierung muß außerdem obligatorisch eine wesentliche Menge einer topologisch dichtgepackten
Phase in einer im wesentlichen äquiaxialen Morphologie vorliegen, so daß ihre Warmverformbarkeit relativ
mäßig ist.
Die DE-PS 8 36 570 beschreibt Legierungen, die denen nach der GB-PS 13 18 267 ähnlich sind, aber noch
weitere Zusatzbereichsgrenzen aufweinen und zum Herstellen von Metallgegenständen hoher Kriechfestigkeit
verwendbar sind.
Aus der DE-OS 19 40 823 ist es weiter bekannt, daß eine ausscheidungshärtbare Nickellegierung aus 0,02 bis
0,40% Kohlenstoff, 8 bis 22% Chrom, 0 bis 9,0% Molybdän, 0 bis 7% Wolfram, 0,5 bis 6% Kobalt, 0,2 bis
6,5% Aluminium, 0 bis 3% Titan, 0 bis 0,05% Bor, 0 bis 0,2% Zirkonium, Rest Nickel, ein gegenüber der
Ausbildung der Sigmaphase stabiles Gefüge aufweist und das Kobalt bei einem Gehalt über etwa 5 bis 6%
aktiv zur Ausbildung der Sigmaphase beiträgt
Die US-PS 29 20 956 offenbart, daß Legierungen aus 0 bis 0,50% Kohlenstoff, 4 bis 30% Chrom, 0 bis 30%
Molybdän, 0 bis 15% Wolfram, 0 bis 30% Kobalt, 0 bis 8% Aluminium, 0 bis 8% Titan, 0,0005 bis 0,05% Bor,
0,005 bis 0,5% Zirkonium und 35 bis 90% Nickel eine hohe Duktilität besitzen.
Ähnliche Legierungen weisen schließlich nach der FR-PS 11 06 620 eine brauchbare Schmiedbarkeit auf.
Hinweise, ob das Gefüge gegenüber der Ausbildung der Sigmaphase stabil ist, lassen sich der US-PS
29 20 956 und der FR-PS 11 06 620 nicht entnehmen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine aushärtbare Nickellegierung anzugeben, die aufgrund
sowohl einer hohen Festigkeit bei hohen Temperaturen von etwa 1000° C als auch einer hohen Warmverformbarkeit
als Werkstoff für Wärmeaustauscher zum Wärmeaustausch zwischen einem Kernreaktor-Hochtemperaturkühlmittel
und einem der Erhitzung eines Eisenerzreduktionsgases in einem Eisengewinnungsofen dienenden, getrennten Gas verwendbar ist.
Gegenstand der Erfindung, womit diese Aufgabe gelöst wird, ist die Verwendung einer aushärtbaren
Nickellegierung aus höchstens 0,1% Kohlenstoff, 17,5 bis 19% Chrom, 3,5 bis 4,5% Molybdän, 5,5 bis 6,5%
Wolfram, 8 bis 12% Kobalt, 1,8 bis 2,2% Aluminium, 2,0
bis 3,0% Titan, höchstens 0,01% Bor, höchstens 0,15% Zirkonium, Rest Nickel und herstellungsbedingten
Verunreinigungen als Werkstoff für Wärmeaustauscher zum Wärmeaustausch zwischen einem Kernreaktor-Hochtemperaturkühlmittel
und einem der Erhitzung eines Eisenerzreduktionsgases in einem Eisengewinnungsofen
dienenden, getrennten Gas.
Vorzugsweise besteht die für den genannten Zweck zu verwendende Legierung aus 0,05% Kohlenstoff, 18%
Chrom, 4% Molybdän, 6% Wolfram, 10% Kobalt, 2% Aluminium, 2,5% Titan, 0,003% Bor, 0,07% Zirkonium,
Rest Nickel und herstellungsbedingten Verunreinigungen.
Vorteilhaft erfolgt die Verwendung der genannten Legierung, nachdem sie 2 Stunden bei 1200° C geglüht,
an Luft abgekühlt, anschließend 4 Stunden bei 1020 bis
1080° C geglüht und wiederum an Luft abgekühlt worden ist.
Der Kohlenstoff verbindet sich in dieser erfindungsgemäß zu verwendenden Legierung mit dem Titan unter
Bildung eines Karbids des MC-Typs und verhindert eine Vergrößerung der Austenitkörner unter Verfestigung
der Korngrenzen, weshalb der Kohlenstoff in geringer Menge erforderlich ist. Wenn die Kohlenstoffmenge
0,2 Gew.-% übersteigt, bildet sich eine übermäßige Karbidmenge, die zur Beeinträchtigung der Warmvervormbarkeit
der Legierung führt. Daher wird die Kohlenstoffmenge auf 0,1 Gew.-% oder weniger beschränkt.
Chrom ist wesentlich für die Oxydationsbeständigkeit der Legierung und muß zum Erreichen einer guten
Oxydationsbeständigkeit in einer Menge von wenigstens 17,5Gew.-% vorliegen, während bei Überschreitung
eines Chrojngehalts von 19Gew.-% das Gefüge
der Legierung instabil wird und sich die Bildung einer unerwünschten intermetallischen Verbindung, wie z. B.
Sigmaphase, beschleunigt. Daher ist der Chromgehalt auT 17,5 bis 19 Gew.-% begrenzt.
Molybdän ist hauptsächlich in der Matrix der Legierung unter Mischkristallverstärkung der Legierung
gelöst, und hierzu werden wenigstens 3,5 Gew.-% Molybdän benötigt Wenn der Molybdängehalt jedoch
4,5 Gew.-% übersteigt, wird das Gefüge instabil. Daher soll der Molybdängehalt 3,5 bis 4,5 Gew.-% betragen.
Auch Wolfram ist in der Matrix der Legierung unter Mischkristallverstärkung derselben gelöst und löst sich
gleichzeitig in der /-Phase unter deren Verfestigung. Dazu sind wenigstens 5,5 Gew.-% Wolfram erforderlich,
doch verursacht ein Wolframgehalt von mehr als 6,5 Gew.-% eine Instabilisierung des Gefüges, weshalb
ein so hoher Gehalt zu vermeiden ist Der Wolframgehalt der erfindungsgemäß zu verwendenden Legierung
ist daher auf 5,5 bis 6,5 Gew.-°/o beschränkt.
Kobalt ist ebenfalls in der Matrix der Legierung unter Verfestigung derselben gelöst. Hierzu sind mindestens 8
Gew.-% Kobalt erforderlich, doch machen mehr als 13
Gew.-% Kobalt das Gefüge instabil. Der Kobaltgehalt der erfindungsgemäß zu verwendenden Legierung ist
auf 8 bis 12 Gew.-% begrenzt.
Aluminium ist ein zur Bildung der /-Phase und zur Ausscheidungshärtung der Legierung wesentliches
Element Wenigstens 1,8 Gew.-% Aluminium sind zur Erzielung einer ausreichenden Ausscheidungshärtung
der Legierung erforderlich, doch ergibt sich bei einem 2,2 Gew.-% übersteigenden Aluminiumgehalt eine Instabilität
des Gefüges der Legierung, wobei gleichzeitig die Warmverformbarkeit der Legierung sinkt. Daher
wird der Aluminiumgehalt der erfindungsgemäß zu verwendenden Legierung auf 1,8 bis 2,2Gew.-%
beschränkt
Titan löst sich in der /-Phase im Mischkristall unter
Erhöhung der Gitterkonstante und Erreichung einer Gitterkonformität zwischen der /-Phase und der
Matrix. Unter Berücksichtigung dieser Umstände ist auch Titan ein wesentliches Element der Legierung.
Dabei sind wenigstens 2,0 Gew.-% Titan erforderlich, doch führen mehr als 3,0Gew.-% Titan zu einem
übermäßigen Anwachsen der /-Phase, wodurch die Warmverformbarkeit der Legierung verschlechtert
wird und außerdem die Gitterkonstante der /-Phase übermäßig steigt, so daß sich eine Verminderung der
Gitterkonformität zwischen der /- Phase und der
ίο Matrix ergibt Daher wird der Titangehalt der
erfindungsgemäß zu verwendenden Legierung auf 2,0 bis 3,0 Gew.-°/o begrenzt.
Bor ist in geringer Menge erforderlich, da es die Korngrenzen verstärkt und die Festigkeit der Legierung
bei hohen Temperaturen verbessert. Indessen rufen mehr als 0,02Gew.-% Bor ein Absinken der
Schmelztemperatur der Korngrenzen und eine Verringerung der Warmverformbarkeit hervor. Der Borgehalt
der erfindungsgemäß zu verwendenden Legierung wird auf höchstens 0,01 Gew.-% begrenzt.
Zirkonium ist in geringer Menge erforderlich, da es wie Bor die Korngrenzen verfestigt und die Festigkeit
bei hohen Temperaturen verbessert. Jedoch verursachen mehr als 0,3 Gew.-% Zirkonium einen Abfall der
Schmelztemperatur der Korngrenzen und eine Verringerung der Warmverformbarkeit. Der Zirkoniumgehalt
der erfindungsgemäß zu verwendenden Legierung wird auf höchstens 0,15 Gew.-°/o begrenzt.
Die Tabelle 1 zeig*, die chemischen Zusammensetzungen von Probelegierungen, die zum Vergleichen der Festigkeit der erfindungsgemäß zu verwendenden Legierungen bei hohen Temperaturen mit derjenigen der entsprechenden bekannten Legierung verwendet wurden. Die in der Tabelle 1 angegebene bekannte Legierung ist die festeste Legierung unter den bekannten ausscheidungshärtenden Nickelbasislegierungen mit einer ausreichend hohen Warmverformbarkeit als Werkstoff für Wärmeaustauscher. Die Probelegierungen zur Verwendung gemäß der Erfindung zeigten eine gute Schmiedbarkeit, die der der bekannten Legierung nach der Tabelle 1 beim Schmieden im praktischen Betrieb gleich oder überlegen ist.
Die Tabelle 1 zeig*, die chemischen Zusammensetzungen von Probelegierungen, die zum Vergleichen der Festigkeit der erfindungsgemäß zu verwendenden Legierungen bei hohen Temperaturen mit derjenigen der entsprechenden bekannten Legierung verwendet wurden. Die in der Tabelle 1 angegebene bekannte Legierung ist die festeste Legierung unter den bekannten ausscheidungshärtenden Nickelbasislegierungen mit einer ausreichend hohen Warmverformbarkeit als Werkstoff für Wärmeaustauscher. Die Probelegierungen zur Verwendung gemäß der Erfindung zeigten eine gute Schmiedbarkeit, die der der bekannten Legierung nach der Tabelle 1 beim Schmieden im praktischen Betrieb gleich oder überlegen ist.
Tabelle 1 (Gew.-°/o)
Cr
Co
Al
Ti
Zr
Erfindungsgemäß zu verwendende 0,04 18,0 4,1 5,8 10,1 2,0 2,3 0,003 0,05 Rest
Legierung (1)
Erfindungsgemäß zu verwendende 0,05 18,9 4,0 5,8 10,7 2,1 2,4 0,004 0,05 Rest
Legierung (2)
Bekannte Legierung
0,12 18,1 . 3,6 25,2 2,9 2,1 0,002 0,11 Rest
Die beiden erfindungsgemäß zu verwendenden Legierungen nach der Tabelle 1 wurden drei alternativen
Wärmebehandlungen unterworfen, wie sie in der Tabelle 2 aufgeführt sind. Die bekannte Legierung
wurde der üblichen Wärmebehandlung, nämlich
1205°C χ 2h AC + 870°C χ 24h AC
unterworfen (»AC« bedeutet Luftabkühlung). Anschließend wurden diese Legierungen den Prüfungen zur
Ermittlung der Bruchlebensdauer, Dehnung und Quer-Schnittsverringerung
entsprechend der Tabelle 3 unterworfen.
Wärmebehandlung
1200°Cx2h AC+1020°Cx4h AC
1200°Cx2h AC + 1050°Cx4h AC
12000C χ 2 h AC+ 10800C χ4 h AC
1200°Cx2h AC + 1050°Cx4h AC
12000C χ 2 h AC+ 10800C χ4 h AC
5 6
In der Tabelle 3 sind die Ergebnisse von Zeitstandfe- verwendenden Legierungen eine weit höhere Festigkeit
stigkeitsversuchen bei einer Belastung von 5 kg/mm2 bei hoher Temperatur als die bekannte Legierung
bei 10000C angegeben. Aus der Tabelle 3 ist zu aufwiesen,
entnehmen, daß die beiden erfindungsgemäß zu
Legierung Querschnittsform Wärme- Lebens- Dehnung Querschnittsbehandlung dauer verringerung
(h) (%) (%)
Erfindungsgem. zu verw. Leg. (1) Erfindungsgem. zu verw. Leg. (1) Erfindungsgem. zu verw. Leg. (1)
Erfindungsgem. zu verw. Leg. (2) Erfindungsgem. zu verw. Leg. (2) Bekannte Legierung
15 mm Quadrat | A | 208 | 46 | 44 |
15 mm Quadrat | B | 258 | 30 | 37 |
15 mm Quadrat | C | 221 | 42 | 41 |
60 mm Quadrat | B | 360 | 41 | 39 |
22 mm 0 | B | 342 | 50 | 44 |
25 mm Quadrat | 38 | 64 | 83 |
Claims (3)
1. Verwendung einer aushärtbaren Nickellegierung aus höchstens 0,1% Kohlenstoff, 17,5 bis 19%
Chrom, 3,5 bis 4,5% Molybdän, 5,5 bis 6,5% Wolfram, 8 bis 12% Kobalt, 1,8 bis 2,2% Aluminium,
2,0 bis 3,0% Titan, höchstens 0,01% Bor, höchstens 0,15% Zirkonium, Rest Nickel und herstellungsbedingten
Verunreinigungen als Werkstoff für Wärme- ι ο austauscher zum Wärmeaustausch zwischen einem
Kernreaktor-Hochtemperaturkühlmittel und einem der Erhitzung eines Eisenerzreduktionsgases in
einem Eisengewinnungsofen dienenden, getrennten Gas.
2. Verwendung einer in die Gehaltsbereiche des Anspruchs 1 fallenden Legierung aus 0,05%
Kohlenstoff, 18% Chrom, 4% Molybdän, 6% Wolfram, 10% Kobalt, 2% Aluminium, 2,5% Titan,
0,003% Bor, 0,07% Zirkonium, Rest Nickel und herstellungsbedingten Verunreinigungen für den
Zweck nach Anspruch 1.
3. Verwendung einer im Anspruch 1 oder Anspruch 2 genannten Legierung, die 2 Stunden bei
1200° C geglüht, an Luft abgekühlt, anschließend 4 Stunden bei 1020 bis 1080°C geglüht und
wiederum an Luft abgekühlt worden ist, für den Zweck nach Anspruch 1.
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- 1973-08-08 JP JP8838973A patent/JPS5631344B2/ja not_active Expired
-
1974
- 1974-08-05 US US05/494,904 patent/US3941590A/en not_active Expired - Lifetime
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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