DE2436781A1 - Verfahren zur entfernung von isocyanaten aus gasen und daempfen - Google Patents
Verfahren zur entfernung von isocyanaten aus gasen und daempfenInfo
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- B01D53/46—Removing components of defined structure
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Description
I. Pos. A3GW317O9 '
Verfahren zur Entfernung von Isocyanaten aus Gasen und Dämpfen
A k ζ ο GmbH Wuppertal
Diisocyanate werden in großen Mengen zur Herstellung von Polyurethanen
s ferner in der Textil-, Gummi-, Waschmittel- und
Schädlingsbekämpfungsmittel-Industrie verwendet. Sie sind außer ordentlich toxisch, beim Hexamethylendiisocyanat beispielsweise
liegt der MAK-Wert (maximale Arbeitsplatz-Konzentration) bei 0,02 ppm. Es iiät daher erforderlich, Diisocyanate möglichst
quantitativ aus den in der Technik anfallenden diisocyanathaltigen Abgasen zu entfernen.
Es ist bereits bekannt, diisocyanathaltige Gase mit Wasserdampf oder mit Wasser zu behandeln, um die Diisocyanate zu
den weniger schädlichen Diaminen zu hydrolysieren. Bei der Anwendung dieser Arbeitsweise in der Technik treten jedoch
Schwierigkeiten auf. Als weiteres Hydrolyseprodukt bilden sich nämlich schwerlösliche Polyharnstoffe, welche sich in
den bei der Gaswäsche benutzten Anlagen abscheiden und dieselben allmählich verstopfen. Die Bildung dieser Polyharnstoff-Ablagerungen
wird dann noch begünstigt, wenn bei der Hydrolyse keine carbonatfreien Waschlösungen verwendet werden.
Bei Einsatz carbonathaltiger Lösungen entstehen nämlich zusätzlich Kaikabscheidungen, welche bei der Polyharnstoff-Ablagerung
als Matritze wirken.
Ähnliche Schwierigkeiten ergeben sich bei der Entfernung von
Monoisocyanaten aus Abluft. Bei der Hydrolyse bestimmter Monoisocyanate entstehen nämlich als Nebenprodukte schwerlösliche
Harnstoffe, die ebenfalls den Betrieb der Gaswäsche empfindlich stören.
■ -2-
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Es bestand daher das dringende Bedürfnis nach einem technisch brauchbaren Verfahren, bei welchem die obengenannten Nachteile
nicht auftreten.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung 1st ein Verfahren zur Entfernung von Mono- und/oder Diisocyanaten aus mono- und/oder
diisocyanathaltigen Gasen oder Dämpfen durch Hydrolyse, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Gase bzw. Dämpfe in
Gegenwart von Aktivkohle und/oder aktiver Tonerde mit Wasser, einer verdünnten wäßrig-alkalischen oder einer wäßrig-mineralsauren
Lösung wäscht.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur Abtrennung der in der Technik üblichen Diisocyanate aus Gasen und Dämpfen.
Beispiele derartiger Diisocyanate sind Hexamethylendiisocyanat, 1,4-Phenylendiisocyanat, 4,4*-Dicyclohexylmethandiisocyanat,
4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, 4,4'-Diphenylätherdiisocyanat,
1,6-Naphthylendiisocyanat, 2,2,4-Trimethylhexamethylen-l,6-"
diisocyanat, 2,4,4-"Trimethyl-hexamethylen-l, 6-diisocyanat,
S-Isocyanatomethyl-S,S-trimethylcyclohexyl-l-isocyanat, 1-Methylbenzo1-2,6-diisocyanat
und l-Methylbenzol-2,4^diisocyanat. Ferner eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren für die
Abtrennung von solchen Monoisocyanaten, welche bei der Hydrolyse in Wasser schwerlösliche oder unlösliche Harnstoffe bilden.
Beispiele hierfür sind Phenylisocyanat, Naphthylisocyanat sowie
deren halogen-, nitro-, alkoxy- und alkylsubstituierte Derivate. Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch bei der
Reinigung von Gasen und Dämpfen angewendet werden,die Gemische aus mehreren Isocyanaten oder Gemische aus Mono- und Diisocyanaten
enthalten.
Als Gase und Dämpfe, welche die obengenannten Isocyanate enthalten, kommen beispielsweise Luft, organische Lösungsmitteldampf
e , Gemische derselben mit Luft, z.B. Gemische von Luft und Dämpfen aromatischer Kohlenwasserstoffe wie Toluol,
Benzol und dergleichen, in Betracht. Die Gase und Dämpfe
ORIGINAL IMSPECTED
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können die Isocyanate z.B. In Mengen bis zu 20 g/Nra
enthalten.
Zur Hydrolyse der Isocyanate eignen sich beim erfindungsgemäßen
Verfahren Wasser, verdünnte wäßrige Lösungen aller Alkalihydroxide und -carbonate, Ammoniumhydroxid und -carbonat
sowie verdünnte wäßrige mineralsäure Lösungen. Von den Alkalihydroxiden werden aus ökonomischen Gründen vorzugsweise
Natriumhydroxid und Natriumcarbonat gewählt. Erdalkal!hydroxide sind zwar ebenfalls anwendbar, da sie
jedoch mit dem Kohlendioxid der Abgase schwerlösliche Carbonate bilden, veniger geeignet. Als Mineralsäure eignen
sich insbesondere Schwefelsäure, Salzsäure, Salpetersäure und Phosphorsäure, von diesen wird die Schwefelsäure wegen
ihrer geringen Flüchtigkeit und auch aus ökonomischen Gründen bevorzugt. Carbonsäuren, wie beispielsweise Essigsäure,
und organische Basen, wie beispielsweise Amine oder Alkylamine, wären zwar prinzipiell ebenfalls als hydrolysierende
Mittel geeignet, insbesondere im Falle lösungsmittelfreier Abgase, sie sind jedoch ebenfalls aus ökonomischen
Gründen weniger von Interesse. Geeignet sind jedoch selbstverständlich auch wäßrige Lösungen, die mit Wasser
mischbare Carbonsäuren oder organische Basen in relativ geringen Mengen, z.B. bis zu 10 Gewichtsprozent, enthalten.
Als Aktivkohle gelangen die handelsüblichen gekörnten Sorten, beispielsweise mit einer inneren Oberfläche von
700 bis 1400 m /1 und einer Körnung von 3 bis 5 mm zur Anwendung. Es empfiehlt sich, möglichst abriebfeste
Sorten einzusetzen.
Unter aktiver Tonerde werden sowohl naturaktive Tonerden
als auch auf synthetischen Hege hergestellte Tonerden
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und Tonerdgele verstanden. Vorzugsweise werden gekörnte Sorten mit einem Teilchendurchmesser von 5 bis 8 mm und einer
inneren Oberfläche zwischen 100 und 350 m /1 verwendet. Es können auch Gemische aus Aktivkohle und aktiver Tonerde
angewendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in der bei Gaswäschen
üblichen Weise durchgeführt. Zweckmäfiigerweise werden Waschtürme,
Kolonnen, Rohrreaktoren oder ähnliche Vorrichtungen verwendet^ in welchen die Aktivkohle oder die aktive Tonerde
als Festbett angeordnet sind. Die aus Wasser, einer verdünnten alkalischen oder mineralsauren wäßrigen Lösung bestehende
Waschflüssigkeit wird in den oberen Teil der Vorrichtung
eingeleitet, das zu reinigende Gas wird entweder im Gleichoder im Gegenstrom geführt.
Wasser und alkalische Lösungen können dann eingesetzt werden, wenn die von Isocyanaten zu befreienden Gase bzw. Dämpfe
keine organischen Lösungsmittel enthalten und die aus den Isocyanaten durch Hydrolyse entstehenden Diamine wasserlöslich
sind. Die Temperatur spielt bei der Gaswäsche mit Wasser oder alkalischen Lösungen keine entscheidende Rolle,
sie beeinflußt die Hydrolyse kaum. Praktisch gleich gute Ergebnisse werden bei Waschtemperaturen von 15 bis 40° C
erzielt. Ee können auch höhere Waschtemperaturen angewendet werden.
Bei der erfindungagemäßen Reinigung von Abluft, die neben einem Isocyanat auch ein organisches Lösungsmittel als
Verunreinigung enthält, 1st die Anwendung mineralsaurer Waschlösungen erforderlich. Es hat sich nämlich gezeigt, daß
in Gegenwart organischer Lösungsmittel im alkalischen Milieu die Bildung von Polyharnstoff bzw. Harnstoffen nicht völlig
verhindert werden kann. Im sauren Milieu hingegen scheiden
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sich bereits bei einem pH=» 1,4 lediglich auf den Rohrwandungen
geringe Mengen Polyharnatoff bzw. Harnstoff ab, während die Aktivkohle und die aktive Tonerde frei von Ablagerungen bleiben.
Bei niedrigeren pH-Werten, z.B. pH» 1,0, ist die Polyharnstoff- bzw. Harnstoffbildung praktisch völlig ausgeschlossen.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden daher vorzugsweise wäBrig-mineralsaure Lösungen mit pH' 1,4 verwendet. Diesen
Bedingungen genügen beispielsweise 4 bis 5 gewichtsprozentige Schwefelsäure, 3 bis 4 gewichtsprozentige Salzsäure, 4 bis 5
gewichtsprozentige Phosphorsäure und 5 bis 6 gewichtsprozentige Salpetersäure. Es können auch höherkonzentrierte Säuren zur
Anwendung gelangen. Da jedoch sowohl die Hydrolyse als auch die Verhinderung der Polyharnstoff-bzw. Harnstoffbildung
durch die weitere Erhöhung der Säurekonzentration nicht mehr nennenswert beeinflußt wird, werden höherkonzentrierte
Säuren aus ökonomischen Gründen und aus Korrosionsgründen vermieden. Auch die saure Hydrolyse wird durch die Waschtemperatur
nicht signifikant beeinflußt, das Verfahren kann im Temperaturbereich von 10 bis 85° C mit gleich gutem Erfolg
durchgeführt werden. .
Mineralsaure Waschlösungen werden auch dann eingesetzt,
wenn die durch Hydrolyse der Isocyanate entstandenen Diamine in Wasser schwer oder nicht löslich sind.
Das Hydrolyseprodukt wird von der Waschflüssigkeit gelöst,
entweder als freies Arain oder in Form des mineralsauren Salzes. Die Waschlösung kann im Kreislauf geführt werden.
In diesem Falle reichert sie sich allmählich mit dem bei der
Hydrolyse entstandenen Amin bzw. Aminsalz an. Bei Anwendung von Wasser oder einer alkalischen Waschflüssigkeit kann
bei höheren Aminkonzentrationen entweder das Löslichkeitsprodukt
des Amins bzw. des Aminsalzes überschritten werden, oder - besonders bei höherer Waschtemperatur - ein Teil
des Amins mit den gereinigten Gasen bzw ο Dämpfen
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ausgetragen werden. Um dies zu verhindern ist es erforderlich, einen Teil der aminhaltigen Waschlösung abzutrennen und
durch frisches Wasser oder frische Lauge zu ersetzen.
Hit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens gelingt es,
Isocyanate aus Gasen und Dämpfen mit bis zu 20 g/Nra Isocyanat bis auf Konzentrationen im Bereich von 0,02
ppm bis zur analytischen Nachweisgrenze zu entfernen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist noch anwendbar bei Gasen und
Dämpfen mit mehr als 20 g/Nm Isocyanat. In diesen Fällen gelingt es, den Isocyanatgehalt mit einer einzigen Gaswäsche bereits auf etwa 0,05 mg/Nm zu senken.
Gegenüber den bekannten Verfahren besitzt das erfindungsgemäße den Vorteil, daß in den Anlagen keine Ablagerungen
von Polyharnstoffen oder Harnstoffen entstehen, so daß das Verfahren auch über längere Zeiträume kontinuierlich betrieben
werden kann«
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die nachstehenden
Ausführungsbeispiele im einzelnen näher erläutert:
In das obere Ende eines senkrecht angeordneten, vollständig
mit Aktivkohle oder aktiver Tonerde gefüllten Rohrreaktors mit der Länge von 200 mm und einem Innendurchmesser von
25 mm wurden gleichzeitig und kontinuierlich eine mit Hexamethylendiisocyanat und 13 g/Nm Toluol verunreinigte
Abluft sowie eine verdünnte wäßrige Schwefelsäure eingeleitet. Die Temperatur der Waschlösung betrug 20° C.
In der Tabelle 1 sind die Diisocyanat-Konzentration sowie die Zuführgeschwindigkeit der eingesetzten Abluft, die
Konzentration und die Menge der Schwefelsäure, die eingesetzten Aktivkohle- und Tonerde-Sorten, die Versuchsdauer sowie die
Diisocyanat-Restkcnzentration der behandelten Abluft angegeben.
IAIs Reaktorfüllung wurden verwendet: }
LL -7 - —I.
ä 0 9 8 8 7 / 0 S 9 5
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Handelsübliche Aktivkohlen der Fa. Lurgi, Frankfurt am Main
"Supersorbon SW4", Körnung 4 mm, Schüttgewicht 0,4 g/ml
Contarbon BA spezial, Körnung 4 mm, Schüttgewicht 0,3 g/ml
"Activated Alumina A", handelsüblich« aktive Tonerde der
Fa. Rhone-Progil, Paris, mit einer Korngröße von 5 bis 8 mm,
einem Schüttgewicht von 700 bis 750 g/l und einem Porenvolumen von 2-40 cm /100 g.
Die aus dem Reaktor entnommene Schwefelsäure wurde wieder auf die ursprüngliche Konzentration eingestellt und im Kreislauf
geführt. Bei Beispiel 1 stieg die Konzentration des Hexamethylendiaminsulfats
im Verlaufe der 240 stündigen Versuchsdauer allmählich auf 18,6 Gewichtsprozent.
Bei keinem der Versuchsbeispiele wurde die Bildung von PoIyharnstoff
festgestellt.
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Beispiel Nr. | 1 | 2 | 3 | 4 | 500 | 5 |
Konzentration
des Diisocyanate in der Abluft mg/Nm3 |
1 500 | 1 500 | 20 000 | 20 | 1 500 | |
Zuführgeschwin
digkeit der Abluft cm/sec |
20 | 40 | 20 | 2,5 | 20 | |
H2SO4-
Konzentration Gew.-% |
5,0 | 5,0 | 2,5 | 100 | 5,0 | |
H2SO4~Menge
ml/h |
100 | 100 | 150 | ontarbon | 100 | |
Reaktorfüllung | SW4 | SW4 | SW4 C | 72 | Alumina A | |
Versuchsdauer
h |
240 | 72 | 36 | 0,085 | 72 | |
Diisocyanat-
Restgehalt der Abluft mg/Na3 |
0,045 | 0,065 | 0,060 | O#O25 |
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- 9 Beispiel 6
Eine mit 500 rag/Nm3 Toluylendiisocyanat und 13 g/Nm Toluol
verunreinigte Abluft wurde unter Verwendung von Supersorbon
SW4-Aktivkohle und einer 5 gewichtsprozentigen wäßrigen Schwefelsäure in der bei den Beispielen 1 bis 5 beschriebenen
Weis« behandelt» Die Zuführgeschwindigkeit der Abluft
30 aa/seej, di® M©ag© der im Kroislatsf. geführten Schwefel-100
sal/h usad di@ Ve^guchsdauor 48 StBad@n· Der Reet-
an Biisoeyais&t betrug 0,040 mg/Nn . Ee
Foiyharnatoff.
mit 150O mg/Nin Hexamethylendiisocyanat und 13 g/Nm
Toluol verunreinigte Abluft wurde unter Verwendung von
Supessorbon =SW4-Aktivkohl© in der bei den Beispielen 1 bis
b(53&hsi<sh@n@m Weise behandelt. Anstelle von Schwefelsäure
ward® aia® 5 g©wichtsproz@ntige wäßrige Salzsäure verwendet
uad ©b©nfalls im Kreislauf geführt. Die Umlaufmenge betrug
150 ml/h. Die Zufuhrgeschwindigkeit der Abluft betrug
20 cm/s©C; die Versuchsdauer 72 Stunden. Der Restgehalt
dar Abluft an Diisocyanat betrug 0,025 mg/nm . Es entstand kein Polyharn&sfcof f.
500 mq/nrn. Haasamethylendiisocyanat (Beisp. 8) bzw
50© mg/Mm T©lnayl©ndiisocyanat verunreinigte Abluft wurde
den Beispielen 1 bis 5 beschriebenen Weise be-
;, Anst@lle einer sauren wurden alkalische Waschngesetzt.
Die Zufuhrgeschwindigkeit der Abluft
bsi b@ld®n Beispielen 20 cm/sec. Die Reaktorfüllung,
di© föa@chlösung, die Menge der im Kreislauf geführten Wasch.-lösujag;,
die V@rsuchsdau©r sowie der Restgehalt der behandelten Abluft an Diisocyanat sind in Tabell® 2 angegeben. Bei beiden
Versuchen entstand kein Polyharnstoffe
- Io
iOS887/0595
Γ~
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~Ί
- Io -Tabelle 2
Beispiel Nr. | 8 | 9 |
Reaktorfüllung | SW4 | Norit |
Wascblösung | Na2CO3 | KOH |
Meng« der Waschlösung (ml/h) |
180 | 100 |
Versuchsdauer (h) |
96 | 36 |
Diisocyanat- Restgehalt (mg/Nm3} |
0,085 | 0,065 |
Norit: handelsübliche Aktivkohle-Sorte der Fa. Norit N.V. in Amsterdam
Körnung 3-4 ma, Schüttgewicht 0,45 g/ml.
Beispiel« IO bis 15
Eine mit 200 mg/Nm 4, 4' HDiphenylätherdiisocyanat verunreinigte
Abluft wurde unter Verwendung von Supersorbon SW4 Aktivkohle in der in den Beispielen 1-5 beschriebenen Weise
behandelt. Die Zuführgeschwindigkeit der Abluft betrug 20 cm/sec«, die Menge der im Kreislauf geführten Waschlösung
100 ml/h. Art und Konzentration der verwendeten
Waschlösung, sonstige Zusätze zur Abluft, Versuchsdauer und Restgahalt der Abluft an Diisocyanat sind in Tabelle 3 angegeben
.
- 11 -
SO 9887/0595
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- 11 -
Beispiel Nr. | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 |
Waschlösung Konzentration (Gew.-%) |
NaOH 2,5 |
HNO3 1,5 |
HNO3 2,0 |
H3PO4 5,0 |
3,0 | NaOH |
Versuchsdauer (h) |
48 | 54 | 36 | 48 | 48 | 48 |
Organisches Lösungsmittel
g/Nm3
Chlor- Xylol- Chlor- Xylol- Chlorbenzol gemisch benzol gemisch benzol
5 8 5 8 5
Diisocyanat Restgehalt (mg/Nm3)
0,030 0,025 0,035 0,050 0,055 0,060
keine
keine keine keine gering
Beispiele 16 bis 19 (Vergleichsbeispiele) Ein mit 13 g/Nm3 Toluol und 150 bzw. 1500 mg/Nm3
Hexamethylendllsocyanat verunreinigtes Abgas wurde mit einer Geschwindigkeit von 20 cm/sec einem Rohrreaktor, der mit
einem Molekularsieb, Raschigringen oder Silicagel gefüllt
war, zugeführt und in der bei den Beispielen 1 bis 5 beschriebenen Welse unter Verwendung von 5 gewichtsprozentiger
Schwefelsäure, die in einer Menge von 100 ml/h im Kreislauf geführt wurde, behandelt. Die Versuchsdauer betrug 96
Stunden» In der Tabelle 4 sind die ursprüngliche und die nach der Behandlung ermittelte Diisocyanat—Konzentration
der Abluft sowie die eingesetzte Reaktorfüllung angegeben.
- 12 -
_1
8 7/0586
Γ~
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- 12 Tabelle 4
16
18
19
Reaktorfüllung Molekular- Molekular- Raschig- Silicagel 13
sieb 5 sieb 13 ringe
Konzentration 1500 des Diisocy-3
anats (mg/Nm )
1500
150
1500
Restkonzentration des Diisocyanate (mg/Nm3)
0.080
0.065
0.1OO
0.100
Molekularsieb 5 und 13 sind handelsübliche Produkte der Fa. Linde air products Comp ., New York, mit einem
Porendurchmesser von 5 bzw. 13 Ä. Die Raschigringe haben
einen Durchmesser von 4 mm. Silica_jgel 13 ist ein handelsübliches
Produkt der Fa. Gebr. Herrmann, Köln.
Hie die Tabelle zeigt, konnte £war auch bei Anwendung von
Molekularsieben, Raschigringen und einen Silikagel eine
starke Verminderung der Dlisocyanat-Konzentration in der Abluft erzielt werden, jedoch konnten bereits nach 72 Stunden
Versuchszelt erhebliche Mengen Polyharnstoffe als Ablagerung auf dem Füllmaterial festgestellt werden. Nach einer Versuchs*
zeit von 96 Stunden waren die durch den Polyharnstoff bedingten Störungen so gravierend, daß die Versuhhe abgebrochen
werden mußten.
-13-
_J
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j Pos. A3GW317O9 J
- 13 -
Als MaB für die abgelagerte Polyharnstoffmenge wurde die
Gewichtszunahm· des Füllmaterials sowie die Zunahme des
Staudruckes im Rohrreaktor gemessen:
Beispiel Nr. | 16 | 17 | 18 | 19 |
Staudruck bei
Versuchsbeginn (mm Wassersäule) |
85 | 90 | 35 | 85 |
Staudruck nach
92 Stunden (mm Wassersäule) |
560 | 470 | 215 | 635 |
Zunahme des
Staudruckes (mm Wassersäule) |
475 | 380 | 18O | 550 |
Gewichtszunahme
dee Füllmaterials (Gramm) |
46,5 | 40,5 | 22,5 | 37,0 |
Unter denselben Versuchsbedingungen erhöhte sich der Staudruck bei der erfindungsgemäßen Verwendung von Aktivkohle
und aktiver Tonerde (Activated Alumina) nur um 15 mm bzw. 5 mm Wassersäule (von 90 auf 105 bzw. 30 auf 35 mm Wassersäule) und das Gewicht der Reaktorfüllung nur um 2,0
bzw. 1 g. (Die geringe Gewichtszunahme der Reaktorfüllung ist auf Adsorption von Diaminen zurückzuführen).
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In der bei den Beispielen 1 bis 5 beschriebenen Weise wurde
3 3
eine mit 1400 mg/Nra Phenylisocyanat und 13 g/Nm Toluol
verunreinigte Abluft bei 20° C behandelt. Die Zufuhrgeschwindigkeit der Abluft betrug 20 cm/see, die Konzentration der
Schwefelsäure 5/0 Gewichtsprozent, die Schwefelsäuremenge 1OO ml/h und die Versuchsdauer 72 Stunden. Als Reaktorfüllung
wurde die bei den Beispielen 1 bis 5 näher beschrieben« Aktivkohlesorte "Supersorbon SW 4" eingesetzt. Der Isocyanat-Restgehalt
der Abluft lag unter 0,03 mg/Nm . Es wurden keine Ablagerungen in der Vorrichtung festgestellt.
In der bei den Beispielen 1 bis 5 beschriebenen Weise wurde eine mit 450 mg/Nm p-Nitrophenylisocyanat und 13 g/Nm
Toluol verunreinigte Abluft bei 20° C behandelt. Die Zufuhrgeschwindigkeit
der Abluft betrug 20 cm/sec, die Konzentration der Schwefelsäure 5,0 Gewichtsprozent, die Schwefelsäuremenge
100 ml/h, und die Versuchsdauer 72 Stunden. Als Reaktorfüllung wurde die bei den Beispielen 1 bis 5 näher beschriebene aktive
Tonerde "Activated Alumina A" eingesetzt. Der Isocyanat-Restgehalt
der Abluft lag unter 0,03 mg/Nm . Es wurden keine Ablagerungen in der Vorrichtung festgestellt.
- 15 -
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Claims (4)
1. Verfahren zur Entfernung von Mono- und/oder Diisocyanaten
aua mono- und/oder diisocyanathaitigen Gasen oder Dämpfen
durch Hydrolyse, dadurch gekennzeichnet, daß man die Gase bzw. Dämpfe in Gegenwart von Aktivkohle und/oder aktiver
Tonerde mit Wasser, einer verdünnten wäßrig-alkalischen oder einer wäßrig-mineralsauren Lösung wäscht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine wä.ärig-mineralsaure Lösung verwendet und
die Wäsche bei LO bis 85° C durchführt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrig-mineralsaure Lösung
mit pH* 1,4 verwendet.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine 4 bis 5 gewichtsprozentige Schwefelsäure, eine 3 bis 4 gewichtsprozentige Salzsäure,
eine 4 bis 5 gewichtsprozentige Phosphorsäure oder eine 5 bis 6 gewichtsprozentige Salpetersäure
anwendet.
509887/0595
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742436781 DE2436781A1 (de) | 1974-07-31 | 1974-07-31 | Verfahren zur entfernung von isocyanaten aus gasen und daempfen |
FR7522589A FR2280418A1 (fr) | 1974-07-31 | 1975-07-18 | Procede pour eliminer les isocyanates des gaz et vapeurs |
JP50093679A JPS5140373A (en) | 1974-07-31 | 1975-07-31 | Monoooyobi * mataha jiisoshianeetoganjugasumataha jokikarakasuibunkainyorimonoooyobi * matahajiisoshianeetoo jokyosuru hoho |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742436781 DE2436781A1 (de) | 1974-07-31 | 1974-07-31 | Verfahren zur entfernung von isocyanaten aus gasen und daempfen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2436781A1 true DE2436781A1 (de) | 1976-02-12 |
Family
ID=5921983
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742436781 Pending DE2436781A1 (de) | 1974-07-31 | 1974-07-31 | Verfahren zur entfernung von isocyanaten aus gasen und daempfen |
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---|---|
JP (1) | JPS5140373A (de) |
DE (1) | DE2436781A1 (de) |
FR (1) | FR2280418A1 (de) |
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- 1974-07-31 DE DE19742436781 patent/DE2436781A1/de active Pending
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1975
- 1975-07-18 FR FR7522589A patent/FR2280418A1/fr not_active Withdrawn
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Publication number | Publication date |
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JPS5140373A (en) | 1976-04-05 |
FR2280418A1 (fr) | 1976-02-27 |
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