DE2434528C3 - Kernkraftwerksanlage - Google Patents

Kernkraftwerksanlage

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DE2434528C3
DE2434528C3 DE19742434528 DE2434528A DE2434528C3 DE 2434528 C3 DE2434528 C3 DE 2434528C3 DE 19742434528 DE19742434528 DE 19742434528 DE 2434528 A DE2434528 A DE 2434528A DE 2434528 C3 DE2434528 C3 DE 2434528C3
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nuclear reactor
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Jose Marcelo Simsbury; Musick Charles Ronald Vernon; Conn. Torres (V.St.A.)
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Description

Die Erfindung betrifft eine Kernkraftwerksanlage mit einem Kernreaktor zur Erzeugung von Kühlmitteldampf zum Betrieb einer Turbine, bei welcher Anlage in der Dampfzuleitung vom Kernreaktor zur Turbine Entlastungseinrichtungen zum Abzweigen mindestens eines Teils des erzeugten Kühlmitteldampfes geschaltet sind sowie ein Schutzsystem zum Schnellabschalten des Kernreaktors im unabhängigen Ansprechen auf eine Mehrzahl von Signalen, von denen eines eine Turbinenabschaltung signalisiert, vorgesehen ist, wobei der Kernreaktor eine bestimmte Kapazität hat, eine begrenzte Turbinenlastverringerung zu tolerieren.
Bekanntlich wird die beim Zerfall des Kernbrennstoffs in einem Kernreaktor erzeugte Wän.ie mittels eines Primärkühlmittels abgeführt, im Falle eines druckwassergekühlten Reaktors mittels Wasser, das seinerseits in einem Wärmetauscher ein Sekundärmedium verdampft. Der Sekundärkreislauf umfaßt dann die Turbinen zur Erzeugung elektrischer Leistung. Die Leistungssteuerung des Reaktors erfolgt dabei durch Steuerstäbe, die je nach dem gewünschten Leistungspegel mehr oder weniger weit aus dem Reaktorkern herausgezogen werden. Im Falle von Störungen müssen Regeleingriffe erfolgen. Eine solche Störung kann zun Beispiel ein übermäßig hoher Energiestau sein, der dam eintritt, wenn die Turbinen weniger thermische Energii benötigen und verarbeiten, als von dem Sekundärmedi um zugeführt wird. Dieser Energiestau widerspiegel sich auf der Primärseite und muß Regeleiugriffe zu Folge haben.
Da die Steuerstäbe nur mit einer bestimmter Maximalgesc'-windigkeit in den Reaktorkern gesteuer eingefahren werden können, kann das Reaktorregelsy stern einen gefährlichen Anstieg von Primär- unc Sekundärdruck und Temperatur nicht verhindern, fall; die Größe des Energiestaus bestimmte Werte über steigt. Unter anderem hängt der Energiestau ab von dei Größe und der Rate der Verringerung der Turbinenbe lastung. Üblicherweise sind der Reaktor und das Dampferzeugersystem so ausgelegt, daß sie einer vorgegebenen Turbinenlastabsenkung bei einer bestimmten Geschwindigkeit derselben standhalten können. Wenn jedoch die Lastabsenkung oder deren Geschwindigkeit diese vorgegebenen Wene übersteigen, kann das Reaktorregelsystem nicht mehr schnell genug den Energiestau kompensieren, und die Temperaturen und der Druck des Primärsystems steigen an.
Wenn dies erfolgt, treten Schutzsysteme in Wirksamkeit, um den Reaktor einer Schnellabschaltung zu unterwerfen und/oder um Entlastungsventile zu öffnen, um so einen Überdruck im Primär- und Sekundärsystem zu verhindern. Wenn der Druckanstieg auch durch diese Maßnahmen nicht verhindert wird, öffnen die Sicherheitsdruckventile der Primär- oder der Sekundärseite; dadurch wird die Anlage jedoch außer Betrieb gesetzt bis die Dichtungen der Sicherheitsventile erneuert sind. Die Schutzsysteme umfassen normalerweise sowohl Reaktorschutzsysteme wie auch Anlagenschutzsysteme. Die Reaktorschutzsysteme sind so ausgelegt, daß der Reaktor schnell abgeschaltet wird, wenn bestimmte Grenzwerte im Primärsystem überschritten werden, etwa ein zu hoher Primärdruck oder eine zu geringe Wärmeabfuhr. Dies sind Sicherheitsabschaltungen, um die Sicherheit des Reaktors zu gewährleisten. Andererseits sind die Anlagenschutzsysteme so ausgelegt, daß der Reaktor schnell abgeschaltet wird, um eine Beschädigung der Anlageeinrichtungen zu verhindern.
Ein Beispiel für eine solche Anlagenschutzschnellabschaltung ist die Reaktorabschaltung infolge Turbinenabschaltung, da eine Turbinenabschaltung oft dazu führt, daß einer der Reaktorschutzschnellabschaltungsgrenzwerte (gewöhnlich primärer Hochdruck) überschritten wird. Der Reaktor wird also in einem frühen Stadium schnell abgeschaltet, da eine solche Reaktorstillegung wahrscheinlich ist und man hierdurch eine Beschädigung an Anlageeinrichtungen (Abheben der Sicherheitsdruckventile) unterbinden kann. Eine an sich unnötige Schnellabschaltung des Reaktors ist jedoch unerwünscht, da auf diese Weise die Kernkraftwerksanlage zeitweilig als Lieferant für Energie ausfällt.
Wie bereits erwähnt, sind Systeme bekannt, mit denen der Überdruck im Primär- und Sekundärsystem unterbunden wird, wenn eine große oder schnelle Lastabsenkung der Turbine vorliegt. Ein solches System verwendet Dampfentlastungsventile, die betätigbar sind im Ansprechen auf den Anstieg des Sekundärsystemdrucks, um überschüssigen Dampf dem Kondensator direkt zuzuführen oder Dampf in die freie Atmosphäre abzublasen. Demgemäß ist dort eine Mehrzahl von Dampfentlastungsventilen vorgesehen, die betätigbar sind, um den Überdruck im Primär- und Sekundärsv-
item zu verhindern, so daß es nicht mehr unbedingt Erforderlich ist, den Reaktor immer einer Schnellabschaltung zu unterwerfen, wenn die Turbine abgeschaltet wird (unter Turbinenabschaltung soll hier und im folgenden verstanden werden, daß eine so große oder so schnelle Lastabsenkung an der Turbine erfolgt, daß die Folgen einer Schnellabschaltung gleichkommen).
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kernkraftwerksanlage der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei der eine Schnellabschaltung des Reaktors nur dann vorgenommen wird, wenn dies unabdingbar ist und nicht bereits dann, wenn noch weitere Entlastungsmaßnahmen getroffen werden können.
Diese Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 genannten Mitteln gelöst, wobei die Unteransprüche zweckmäßige Ausgestaltungen definieren.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Kernkraftanlage mit einem Steuersystem zur Unterbindung der Reaktorabschaltung bei Turbinenlastausfall,
Fig.2 ist ein schematisches Schaltbild des Steuersystems, und
F i g. 3 ist eine Kurvendarstellung der Leistung (in %) über dem Dampfdruck im Sekundärsystem.
F i g. 1 zeigt eine Kernkraftwerksanlage 10 mit einem Druckwasser-Kernreaktor. Die Anlage 10 umfußt einen Reaktor 12 mit einem Kern 14, der von Steuerelementen 16 gesteuert wird, die den Druckbehälter durchsetzen. Die Steuerelemente 16 werden mittels Antrieben 18 in den Kern 14 hinein- und aus diesem herausbewegt. Der Reaktor 12 wird von einem Primärkühlsystem 20 gekühlt, durch welche eine kontinuierliche Strömung von Primärkühlmitteln zu dem Reaktor 12 und von diesem weg vorgesehen wird. Das Kühlmittel tritt aus dem Reaktor 12 bei dem Auslaßstutzen 22 aus und zirkuliert durch einen Wärmetauscher 24, wo es seine Hitze an ein Sekundärkühlsystem 26 abgibt. Nach Durchströmen des Wärmetauschers 24 wird das Primärkühlmittel durch die Pumpe 28 und den Einlaßstutzen 30 in den Reaktor 12 zurückgeführt. Das erhitzte Sekundärkühlmittel, bei dem es sich üblicherweise um Wasser handelt, wird in Dampfform durch die Leitung 32 des Sekundärkühlsystems 26 zu der Turbine 34 geführt. Nach Passieren der Turbine 34 wird der Dampf in dem Kondensator 36 niedergeschlagen und durch eine Leitung 38 mittels einer Speisewasserpumpe 40 zum Wärmetauscher 24 zurückgeführt.
Normalerweise gelangt der erzeugte Dampf vollständig zu der Turbine 34. Um ein Gleichgewicht zwischen dem Reaktorleistungspegel und der Turbinenbelastung aufrechtzuerhalten, ist eine Steuerung 41 vorgesehen, welche die mittlere Reaktorküiilmiuehemperatur (T4VcJaUf einen gewünschten Wert regelt, der durch die Turbinenbelastung bestimmt wird. Die Steuerung 41 steuert die Antriebe 18 und spricht auf Eingangssignale 42, 43 und 44 an. Die Eingangssignal 42, "3 und 44 entsprechen der Primärkühlmitteleinlaßtemperatur ^j (Tc), der Primärkühlmittelauslaßtemperatur (Th) und der Turbinenlast, wenn T.wa stabil gehalten wird, liegt ein Gleichgewicht vor zwischen Reaktorleistung und Turbinenläst.
Die Steuerung 41 kann jedoch die Steuerelemente 16 6s innerhalb des Kerns 14 nur langsam bewegen, wobei die Geschwindigkeit der Leistungsänderung im allgemeinen auf die Größenordnung von 5% pro Minute begrenzt ist. Demgemäß kann bei großen Turbinenlastverringerungen der Reaktor 12 der Turbine 34 nicht schnell genug folgen, was dann zu einem Energiestau im Sekundärkühlsystem 26 führt Dies wiederum bedingt, daß Druck und Temperatur des Kühlmittels im Primärkühlsystem 20 ansteigen. Wenn dem nicht entgegengewirkt wird, können gegebenenfalls Sicherheitsgrenzwerte für den Reaictorbetrieb überschritten werden, und ein Schutzsystem 46 bewirkt eine Schnellabschaltung des Reaktors 12, indem es die Steuerelemente 16 in den Kern 14 fallen läßt. Dies erfolgt bei Empfang eines Signals 47, welches anzeigt, daß einer von verschiedenen funktionell miteinander verknüpften Grenzwerten überschritten worden ist. Beispielsweise können solche Grenzwerte ein zu hoher Druck oder eine zu niedrige Wärmeabfuhr sein. Für große Turbinenlastverringerungen wird normalerweise der obere Grenzwert für den Primärdruck überschritten. Außerdem wird dem Schutzsystem das Turbinenabschaltsignal 69 zugeführt.
Zur Verminderung des Energiestaus im Sekundärkühlsystem 26 ist die Kernreaktoranlage 10 nach F i g. 1 mit einer Kühlmitteldampfentlastungseinrichtung 48 versehen. Im einzelnen ist die Kühlmitteldamplen.'lastungseinrichtung 48 ein Bypassventilsystem in einer Bypassleitung 50, mit der Kühlmilteldampf an der Turbine 34 vorbei direkt zum Kondensator 36 geführt wird. Wie in Fig. 2 dargestellt, besteht das Bypassventilsystem aus einer Mehrzahl einzelner Ventile 52. Die Ventile 52 sind in Parallelschaltung und nicht in Serienschal; ung in der Bypassleitung 50 angeordnet, so daß, falls eines der Ventile 52 versagt, nicht die ganze Einrichtung 48 unwirksam wird. Falls ein Energiesiau im Sekundärkühlsystem 26 auftritt, wird die Einrichtung 48 automatisch gesteuert von einem Steuersystem 54, um den Energiestau im Sekundärkühlsystem 26 abzubauen und zu verhindern, daß Druck und Temperatur in den Primär- und Sekundärkühlsystemen 20 bzw. 26 ansteigen.
Das Steuersystem 54 umfaßt einen Druckfühler 56, einen Kühlmittelströmungssensor 58, ein Verzögerungsglied 60, einen Drucksetzpunktprogrammierer 62, ein Summierglied 64 und ein Ventilstellgüed 66. Die Wirkungsweise des Steuersystems 54 ist die folgende: Der Sensor 58 erzeugt ein Signal entsprechend der Sekundärkühlmittelströmung, die ihrerseits der Leistung der Anlage 10 entspricht und überträgt dieses Signal zu einem Verzögerungsglied 60. Nachdem das Signal verzögert worden ist, wird es von dem Verzögerungsglied 60 zu dem Drucksetzpunktprogrammierer 62 übertragen, der vorher vorprogrammiert worden ist, um ein Drucksetzpunktsignal zu erzeugen, das sich entsprechend der Größe des Leistungseingangssignals ändert. Dabei wird eine Abhängigkeit gemäß Kurve 2 aus F i g. 3 bevorzugt. Die Kurve 2 ergibt sich durch lineare Approximation eines Teils det stabilen Sekundärdruck-Leistungskurve nach Kurve 1 und Versetzung um ein Druckinkrement, das den Drucksprung äquivalent ist, der bei einer 10%iget Tuibineniastvcrringerung zu erwarten ist. Für Durch flußwerte entsprechend einer Last von weniger als etw; 20% der Höchstlast ist die Kurve 2 horizontal um besitzt einen Wert von 70 bar, der repräsentativ ist fü den Sekundärdruck, welcher in dem Sekundärkühlsy stern 26 aufrechterhalten wird, wenn die Last Null is Als nächstes wird der Drucksetzpunkt, d. h. ein Wei längs Kurve 2 der Fig. 3. zu dem Summierpunkt 6 übertragen. Am Summierpunkt 64 wird der Druckset;
punkt verglichen mit dem tatsächlichen Druck des Sekundärkühlsystems 26, der durch den Detektor 56 erfaßt und dem Summierpunkt 64 zugeführt worden ist. Der Summierpunkt 64 erzeugt dann ein Druckfehlersignal und überträgt dieses, was das Verstcllglied 66 veranlaßt, die Ventile 5:2 zu betätigen, um den Sekundärdruck auf den Seizpunktwert herabzusetzen. Das Steuersystem regelt demgemäß die Ventile 52 so, daß der Sekundärdruck auf einem Wert längs des Setzpunktprogramms gehalten wird. Wenn die Leistung des Reaktors 12 in Übereinstimmung mit der Turbinenlast gebracht worden ist, schließen die Ventile 52, und nur wenn alle Ventile 52 geschlossen sind, fällt der Sekundärdruck wieder auf einen Wert längs der Ku.ve
Es ist festzuhalten, daß dann, wenn die Kühlmilteldampfentlastungseinrichtung 48 nicht den Energiestau im Sekundärkühlsystem 26 steuern kann, sekundärseitig Sicherheitsdruckrückschlagventile 68 abheben oder öffnen können, um ein Energiegleichgewieht zwischen dem Primärsystem 20 und dem Sekundarsystem 26 herzustellen. Diese Sicherheitsdruckventile 68 sind in der Leitung 32 vorgesehen und so ausgelegt, daß sie abheben oder öffnen, wenn der Sekundärkühlmitteldruck einen vorgegebenen Wert übersteigt. Die Kurve 3 der F i g. 3 ist repräsentativ für eine typische vorgegebene Druckgrenze, die vorgesehen sein kann. Das Abheben oder öffnen der Sicherheitsdruckventile 68 führt nicht von selbst dazu, daß das Schutzsystem 46 den Reaktor 12 stillsetzt, da die Leistungsbalance bei einem Primärkühlmitteldruck erreicht werden kann, der unterhalb der Abschaltdruckgrenze liegt. Andere Abschaltbegrenzungen können je nach dem vorliegenden Reaktorleistungspegel erreicht werden oder auch nicht. Wenn andere Abschaltgrenzwerte nicht erreicht werden und wenn keine weiteren Schnellabschaltmaßnahmen getroffen werden, würde der Reaktor auf dem erhöhten Lcistungspegel weiterarbeiten.
Jedes der Ventile 52 ist im automatischen und manuellen Modus wirksam, die nachstehend als »,4« bzw. »M« bezeichnet werden. Der automatische Modus bedeutet dabei, daß das Ventil 52 automatisch in dem Fall arbeitet, daß ein Energicrückstau in dem Sekundärkühlsystem 26 auftritt. Die Anzahl von Ventilen 52. welche die Einrichtung 48 umfaßt, und die Dampfbypasskapazität jedes derselben können unterschiedlich sein, abhängig von der Gesamtzahl und der erwünschten Gesamtkapazität. Bei der Ausführungsform nach F i g. 2 werden vier Ventile 52 verwendet, die mit V,, Vt, V3 und V4 bezeichnet sind Wenn beispielsweise für die Einrichtung 48 85% Gesamtkapazität erwünscht sind, kann eines der Ventile 52 25% Kapazität haben und die übrigen drei je 20% Kapazität Die Kapazität eines Ventils 52 bezieht sich auf die Dampfmenge, die durchgelassen werden kann und kann repräsentiert werden als ein Prozentsatz der Leistung, da die Leistung des. Reaktors 12 und die Turbinenlast auf die Kühlmittelströmungsrate im Sekundärkühlsystem 26 bezogen sind. Im allgemeinen ist es wünschenswert, so viele Ventile 52 wie möglich vorzusehen, da der Ausfall eines Ventiles die Kapazität des Systems 48 dann nicht erheblich beeinträchtigt Beispielsweise kann die Einrichtung auch acht Ventile von je 10% Kapazität umfassen und ein Ventil von 5% Kapazität, um eine 85%ige Gesamtkapazität zu erreichea
Die Sperreinrichtung 70 für das Verhindern der Reaktorschnellabschaltung bei Turbinenschaltung ist so ausgelegt, daß zunächst die Kapazität der Einrichtung 48 bestimmt wird und diese dann verglichen wird mit der Reaktorleistung. Wenn diese Kapazität eberso groß oder größer ist als die Reaktorleistung, wird ein Sperrsignai 72 erzeugt, das dazu dient, das Schutzsystem 46 daran zu hindern, auf das Turbinenausfallsignal 69 anzusprechen. Man läßt den Reaktor 12 in dem Falle einer Turbinenabschaltung nur dann schnell abschalten, wenn die Einrichtung 48 nicht verhindern kann, daß die Reaktorsicherheitsgrenzwerte überschritten werden
ίο und/oder daß die Sichcrheitsdruckvcnlile 68 öffnen.
Das schematische Schaltungsdiagramm für die Sperreinrichtung 70 ergibt sich aus Fig. 2. Zuerst wird die Kapazität bestimmt, die bei den Ventilen 52 vorliegt, um Dampf im Falle einer Turbinenlastverringerung abzuleiten, jeder der Steuermodussclektoren 74, der den Ventilen 52 zugeordnet ist, erzeugt ein Signal 76. falls der Selektor 74 im automatischen Modus (»A«) steht. Die Signale 76 werden dann Multiplikatoren 78 zugeführt, welche die Signale 76 wichten, um ein individuelles Kapazitätssignal 80 zu erzeugen. Die Wichtungsfaktoren K\. AC2, Ki und /C4, die durch die Multiplikatoren 78 eingeführt werden, entsprechen den relativen Kapazitäten in Ausdrücken der prozentualen Leistung für die zugeordneten Ventile 52, die mit Vi. V2.
V1 bzw. V4 bezeichnet sind. Die einzelnen Kapazitätssignalc 80 für die Ventile im automatischen Modus werden dann einem Summierglied 82 zugeführt, wo die einzelnen Kapazitätssignale 80 aufsummierl werden und ein Gesamtkapazitätssignal 84 für die verfügbaren Ventile ergibt. Es sollte festgehalten werden, daß dann, wenn alle Ventile 52 im manuellen Modus (»M«)stehen, kein Signal 76 erzeugt wird für jene Ventile und entsprechend auch kein einzelnes Kapazitätssignal erzeugt wird. Wenn die Ventile 52 infolge Reparatur und/oder Beschädigung ausgefallen sind, wird der zugeordnete Steuermodussclektor 74 in die »M«-Position geschaltet.
Das Gesamtkapazitätssignal 84 wird dann einem weiteren Summierglied 86 zugeführt, wo ein Vorgabcsignal 88 zu dem Kapazitätssignal addiert wird, um ein Signal 90 zu erzeugen entsprechend der Fähigkeit der Ventile 52. eine Turbinenlastverringerung zu übernehmen. Das Vorgabesignal 88 ist repräsentativ für die vorhandene Fähigkeit der Anlage 10, eine Last-Zurücknähme aufzunehmen, in Übereinstimmung mit dem obigen Beispiel ist das Vorgabesignal 88 äquivalent 15% Leistung und repräsentiert die Tatsache, daß die Anlage in der Lage ist, einer Turbinenabschaltung von einem Leistungspegel von etwa 15% mehr als der Kapazität der Entlastungseinrichtung 48 standzuhalten, ohne daß Betriebsparametergrenzwerte überschritten werden Dementsprechend kann durch Vorsehen einer 85%iger Kapazität für die Einrichtung 48 die Anlage einen- 100%igen Lastausfall standhalten. Zwar ist in derr obigen Beispiel das Vorgabesignal 88 konstant dort kann es auch variabel sein, je nachdem, ob der Reaktoi 12 von Hand oder automatisch gesteuert wird odei abhängig von dem Steuerelementwert, dem augenblick liehen Brennstoffabbrand oder dem Leistungspegel.
Das Signal 90 wird dann einer Vergleichseinrichtun) oder kurz einem Komparator 92 zugeführt, wo e dauernd mit dem Reaktorleistungssignal 94 vergliche! wird Das Leistungssignal 94 kann in verschiedene Weise erzeugt werden. Für die Ausführungsform nacl
F i g. 1 ist ein Neutronenflußdetektor % außerhalb de Kerns 14 vorgesehen, der ein Signal entsprechend der Neutronenfluß erzeugt. Dieser wiederum ist näherungs weise ein Maß für die Reaktorleistung. Der Komparato
92 ist als Subtrahierglied 98 dargestellt, welches das Reaktorleistungssignal 94 vom Signal 90 subtrahiert und ein entsprechendes Differen?signal 100 erzeugt. Falls das Differenzsignal 100 positiv ist, erzeugt der Binärsignalgenerator 102 ein Signal 104 entsprechend der binären »1«. Ein solches Signal 104 zeigt an. daß die Übernahmefähigkeit des Bypassventilsystems 48 größer ist als die Reaktorlcistung. Falls das Diffcrenzsignal 100 negativ ist, erzeugt der Binärsignalgenerator 102 ein
»0«-Signal. Das resultierende Signal 104 ist für Ausführungsform nach F i g. 2 das Sperrsignal 72 unterbinden der Rcaklorschallung bei Turbinenaui welches dem Schutzsystem 46 zugeführt wird. D kann beispielsweise das Spcrrsignal 72 einen Re schalter betätigen, um das Turbinenabschaltsignal 6 unterbrechen und damit daran zu hindern, den Rca 12 schnell abzuschalten.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Kernkraftwerksanlage mit einem Kernreaktor zur Erzeugung von Kühlmilteldampf zum Betrieb einer Turbine, bei welcher Anlage in der Dampfzuleitung vom Kernreaktor zur Turbine Entlastungseinrichtungen zum Abzweigen mindestens eines Teils des erzeugten Kühlmitteldampfes geschaltet sind sowie ein Schutzsystem zum Schnellabschalten des Kernreaktors im unabhängigen Ansprechen auf eine Mehrzahl von Signalen, von denen eines eine Turbinenabschaltung signalisiert, vorgesehen ist, wobei der Kernreaktor eine bestimmte Kapazität hat, eine begrenzte Turbinenlastverringerung zu tolerieren, gekennzeichnet durch eine Sperreinrichtung (70), die die Zuleitung des Turbinenabschaltsignals (69) zum Schutzsystem verhindert, wenn die Leistungskapazität der verfügbaren Entlastungseinrichtungen (48) plus die Kapazität des Kernreaktors die begrenzte Turbinenlastverringerung zu tolerieren größer als die Leistung des Kernreaktors (12) sind.
2. Kernkraftwerksanlage nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Sensor (96) zur Erzeugung eines die vom Kernreaktor (12) erzeugte Leistung repräsentierenden Leistungssignals (94), durch eine Meßeinrichtung (86) zum Erzeugen eines das Leistungsvermögen der Entlastungseinrichtungen (48) und die Kapazität des Kernreaktors, eine begrenzte Turbinenlastverringerung zu tolerieren, repräsentierenden Signals (90), und durch eine Vergleichseinrichtung (92, 106) für die Erzeugung eines Sperrsignals (72).
3. Kernkraftwerksanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlastungseinrichtung (48) aus einer Mehrzahl von Entlastungsventilen (52) besteht, die automatisch und manuell betätigbar sind, und daß die Meßeinrichtung das Leistungsvermögen aller im automatischen Modus betriebener Entlastungsventile erfaßt und summiert.
DE19742434528 1973-07-31 1974-07-18 Kernkraftwerksanlage Expired DE2434528C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US05/384,330 US3985613A (en) 1973-07-31 1973-07-31 Reactor trip on turbine trip inhibit control system for nuclear power generating system
US38433073 1973-07-31

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2434528A1 DE2434528A1 (de) 1975-02-20
DE2434528B2 DE2434528B2 (de) 1976-08-19
DE2434528C3 true DE2434528C3 (de) 1977-03-31

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