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Tunnelofen zum Brennen von Fliesen, Kacheln und dgl.
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Die Erfindung betrifft einen Tunnelofen für Tonwaren, insbesondere
Fliesen, Kacheln u.dgl..
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Bei einem bekannten Verfahren zum Brennen von Fliesen, Kacheln u.dgl.
arbeitet wie folgt: Nachdem die Formlinge von Hand in eine Brennkapsel eingesetzt
worden sind, werden die Brennkapseln von Hand auf einen Brennwagen gestapelt. Das
Einsatzgut wird gebrannt, während der Brennwagen durch einen mit Schienen versehenen
Tunnelofen gefahren wird.
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Nach dem Brennen werden die Brennkapseln von Hand vom Brennwagen und
die Fliesen einzeln aus der Brennkapsel genommen. Dieses Verfahren erfordert nicht
nur viel Zeit und harte Wandarbeit, sondern auch eine lange Brennzeit, weil alle
Fliesen und Kacheln in den Brennkapseln indirekt durch die von der feuerfesten Wand
gebildete Hitzesperrschicht gebrannt werden. Diese Nachteile machen die Massenproduktion
von Kacheln und Fliesen schwierig. Wie bereits erwähnt, müssen die Brennkapseln
selbst zum Brennen der Fliesen und Kacheln erhitzt werden, so daß ein großer Wärmeverlust
entsteht. Die Brennkapseln bestehen zwar aus feuerfestem Material, jedoch gehen
sie nach mehrmaligem Gebrauch zu Bruch, und die Beschaffung von Ersatz ist sehr
kostspielig.
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Die vorstehend genannten Mängel und Nachteile sind die Gründe, die
die Entwicklung dieser Industrie hemmten.
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Durch die Erfindung werden die genannten Nachteile, die die Produktionsleistung
beim Brennen von Fliesen und Kacheln einschränken, ausgeschaltet.
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Gegenstand der Erfindung ist demgemäß ein vebesserter Brennofen, der
es ermöglicht, Fliesen, Kacheln u.dgl. von ausgezeichneter Qualität mit kurzer Brennzeit
und hoher Produktionsleistung ohne harte Handarbeit zu brennen.
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Das Wesen der Erfindung liegt darin, daß man beim Verfahren zum Brennen
von Fliesen, Kacheln u.dgl. in einem Brennofen Auflageteile, die aus feuerfestem
Werkstoff bestehen, beweglich mit einem endlosen Band, z.B. einer endlosen Kette
verbindet, die von einem Antriebsmechanismus bewegt wird, die Auflageteile von Hand
oder automatisch mit dem Brenngut besetzt und das Einsatzgut schnell bei hoher Temperatur
brennt, indem man es nacheinander durch den Brennofen führt, während die Formlinge
in aufrechter Stellung gehalten werden.
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Die Erfindung wird nachstehend ausführlich unter Bezugnahme auf die
Abbildungen beschrieben, die ein Ausführungsbeispiel des Brennofens gemäß der Erfindung
darstellen.
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Fig. 1 ist ein Querschnitt durch einen Brennofen gemäß der Erfindung.
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Fig. 2 ist eine Draufsicht, die die Beziehung zwischen den endlosen
Ketten und den Haltern der Auflage teile für das Brenngut veranschaulichen.
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Fig. 3 ist eine Seitenansicht des Antriebsmechanismus.
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Fig. 4 ist eine Seitenansicht, die die Beziehung zwischen den endlosen
Ketten, den Haltern und den Auflageteilen veranschaulicht.
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Fig05 zeigt als Draufsicht, Fig.6 als Vorderansicht und Fig.7 als
Seitenansicht das hintere Ende des Brennofens und die automatische Austragvorrichtung
für das Brenngut.
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Fig.8 veranschaulicht als Seitenansicht teilweise aufgeschnitten und
Fig.9 als Vorderansicht die Arbeitsweise eines Anschlagmechanismus für die gebrannte
Ware bei der automatischen Austragvorrichtung.
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Fig.10 ist eine Seitenansicht der automatischen Einsetzvorrichtung
für die zu brennenden Ziegel o.dgl.
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Fig.11 zeigt perspektivisch den Auflageteil mit eingesetzter Fliese.
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Fig.12 zeigt als Draufsicht und Fig.13 als Seitenansicht ein anderes
Ausführungsbeispiel einer Austragvorrichtung.
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In den Abbildungen sind die Ofenwände mit 1, 1' und 1", der Auflageteil
mit 2, sein Boden mit 2', seine Rückwand mit 2", die Kette mit 5, die Fliesen bzw.
Kacheln mit 16, die Drehachse mit 17, die Anschlagstifte mit 18, die Gleitbahn für
die Beförderung der Fliesen mit 19, der Förderer für den Abtransport der Fliesen
mit 20, die Gleitbahn für das Einsetzen der Fliesen mit 32 und der Förderer für
die Zuführung der Fliesen mit 34 bezeichnet0 Die Erfindung eignet sich nicht nur
zum Brennen von Fliesen und Kacheln, sondern auch von anderen flachen Formstücken,
jedoch wird sie nachstehend im Zusammenhang mit dem Brennen von Fliesen und Kacheln
beschrieben.
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Der Brennofen gemäß der Erfindung ist in Fig.1 bis Fig.4 dargestellt.
Die Wände 1, 1' und 1 des Brennofens bestehen aus feuerfestem Wärmeisoliermaterial.
Wie die Abbildungen zeigen, ist der Brennofen' insgesamt als Tunnelofen ausgebildet.
Die oberen Wandteile 1 und 1' des Brennofens werden durch Stahlträger 9, 9' und
10 in angehobener Stellung gehalten. Die Stahlträger sind an einem äußeren
Traggerüst
15 befestigt, das den Brennofen umgibt, und halten einen genügenden Abstand zwischen
dem oberen Wandteil 1' und den unteren Wandteilen 1". Beim Brennofen gemäß der Erfindung
sind in dem Zwischenraum zwischen den Wänden 1' und 1ß' feuerfeste Halter 3 parallel
zueinander und beweglich eingesetzt. In diese Halter greifen die beiden Enden vieler
Auflageteile 2 aus feuerfestem Werkstoff, z.B. Siliciumnitrid. Die Zahl der Halter
ist auf die Zahl der Auflageteile abgestellt. Das äußere Ende der Halter 3 ist mit
Befestigungsmitteln, z.B. Schrauben, am inneren Ende einer Verbindungsplatte 8 befestigt0
Rollen 8', die an der Verbindungsplatte drehbar gelagert sind, laufen auf einer
geeigneten Tragkonstruktion, die die Bewegung der Rollen nicht hindert. Neben dem
Brennofen ist die Verbindungsplatte 8 mit endlosen Bändern, z.B. endlosen Ketten
5 verbunden, die zwischen Führungsschienen 6 und 6' laufen und kontinuierlich oder
intermittierend von einem beliebigen Mechanismus angetrieben werden. Wie Fig.1 zeigt,
ist in den Wänden 1 die notwendige Zahl von Brennern 11 vorgesehen, die einander
gegenüber stehen oder versetzt zueinander angeordnet sind Vor dem Brenner 11 ist
eine Prallwand für das Nachbrennen (second burning), ein sog. "checker", angeordnet.
Falls gewünscht, ist am vorderen Ende des Brennofens eine geeignete Einsetzvorrichtung
angeordnet, die mit Hilfe eines weiteren Förderers edel. intermittierend das zu
brennende Einsatzgut 16 in die Auflageteile 2 schiebt.
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Diese Vorrichtung kann mit dem Antriebsmechanismus synchronisiert
sein. Am Austragende des Ofens ist eine Vorrichtung angeordnet, die die von den
Auflageteilen 2 fallenden Fliesen aufnimmt und automatisch vom Brennofen abtransportiert.
Der gesamte Austragvorgang kann automatisch durchgeführt werden.
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Zum Antrieb des endlosen Bandes, z.B. der endlosen Kette 5, die die
Auflageteile 2 mit sich führt, ist, wie in Fig.3
dargestellt, ein
Motor 13 hinter dem Ofen vorhanden. Die Kraft dieses Motors wird über ein Untersetzungsgetriebe
13 auf ein Antriebskettenrad 14 übertragen, über das die Kette 5 läuft. Es ist jedoch
auch möglich, andere Mittel für einen intermittierenden Antrieb, z.B. einen Kurbelmechanismus,
zu verwenden.
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Zum Ausbringen der gebrannten Ware dient die in Fig.5 bis Fig.9 dargestellte
automatische Vorrichtung mit Anschlagstäben 18, die um eine Drehachse 17 als zentrale
Achse schwenken und die Fliesen 16 o.dgl., die aufrecht stehend den Brennofen durchwandern,
von den Auflageteilen stoßen, Gleitbahnen 19, auf denen die gebrannte Ware 16 unterhalb
der Anschlagstäbe 18 gleitet, und einen Förderapparat 20, der die von den Gleitbahnen
19 kommende gebrannte Ware 16 zu einem gewünschten Ort außerhalb des Brennofens
transportiert. Diese Austragvorrichtung arbeitet wie folgt (Fig.8 und Fig.9): Durch
Drehung einer an einer Achse 21 befestigten Scheibe 22 stoßen Vorsprünge 22' am
Umfang der Scheibe 22 periodisch gegen einen kleinen Hebel 18', der koaxial am Anschlagstab
18 befestigt ist, wobei das Ende des Anschlagstabes 18 nach oben bewegt wird. Wenn
der Vorsprung 22' den kleinen Hebel 18' freigibt,kehrt das Ende des Anschlagstabes
18 durch die Zugkraft einer Feder 23 wieder in die ursprüngliche Stellung zurück,
d.h. der Anschlagstab 18 schwenkt periodisch hin und her, und wenn das Ende des
Anschlagstabes 18 in die Ausgangsstellung zurückkehrt, stößt dieses Ende gegen das
obere Ende der Fliese 16, die gerade unter dem Anschlagstab vorbeiläuft, so daß
die Fliese vom Boden 2 des Auflageteils 2 Uber die unter dem Anschlagstab 18 vorhandene
Gleitbahn 19 zu dem von einem Motor 24 angetriebenen Austragförderer gleitet, von
dem sie zu den Förderbändern 25 und 26 transportiert wird. Wenn eine Aufnahmeplatte
27 unter dem Berx uh angeordnet ist, über den die Auflageteile 2 wandern, gleitet
eine Fliese, I
die von dem sich weiterbewegenden Auflageteil 2 heruntergestoßen
wird, über die Aufnahmeplatte 27 und fällt am Ende der Aufnahmeplatte 27 sicher
auf die Gleitbahn 19, die in der Nähe des Endes der Aufnahmeplatte 27 angeordnet
ist. Es ist daher zweckmäßig, die automatische Austragvorrichtung mit der Aufnahmeplatte
27 zu versehen, In diesem Fall wird die Gleitbahn 19 durch einen Vibrator o.dgl.
gerüttelt. Anschließend an die Gleitbahn 19 ist ein Förderapparat 20 mit leichter
Neigung angeordnet0 Gegenüber der Gleitbahn 19 ist ein Anschlag 28 vorgesehen, so
daß die auf der Gleitbahn 19 gleitende Fliese 16 sich sanft zum Förderapparat 20
bewegt0 Bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel ist die mit den Anschlagstäben
18 versehene Baugruppe so ausgebildet, daß die Anschlagstäbe mit der Drehachse 17
als zentrale Achse hin-und herschwenken, jedoch kann diese Baugruppe auch so ausgebildet
werden, daß die Anschlagstäbe sich-mit konstanter Drehzahl um die zentrale Drehachse
17 drehen.
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Zum Austrag der gebrannten Ware aus dem Brennofen kann auch auf die
in Fig.12 und Fig.13 dargestellte Weise am Austragende des Brennofens ein für Hitze
durchlässiges endloses Band 37, das aus einem Netz o0dgl. besteht, angeordnet werden.
Durch dieses endlose Band wird die auf natürlichem Wege von den Auflageteilen 2
herabfallende gebrannte Ware aufgenommen und abtransportiert. Das endlose Band 37
ist oben und seitlich durch eine Wand 38 abgedeckt, die die gebrannte Ware heiß
hält und mit der Ofenwand in einem Stück ausgebildet oder getrennt von der Ofenwand
errichtet ist.
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Zum automatischen Einsetzen der zu brennenden Fliesen o.dgl. ist am
vorderen Ende des Brennofens eine automatische Zuführungsvorrichtung angeordnet,
deren Konstruktion und Arbeitsweise unter Bezugnahme auf Fig.10 beschrieben wird.
Sobald eine an geeigneter Stelle angeordnete Fotozelle 29 und 29' den Durchgang
eines Auflageteils
auffasst, wird durch einen gebremsten Motor
30 eine Zuführungsrolle 31 in Drehung versetzt, wodurch eine Fliese 16, die durch
die Zuführungsrolle 31 auf einer geneigten Gleitbahn 32, die in der Nähe der zum
vorderen Ende des Brennofens geneigten Rückwand 2" des Auflageteils 2 angeordnet
ist, zum Stillstand gebracht worden ist, auf den Auflageteil geschoben und darin
eingesetzt wird. In diesem Augenblick hört die Drehung der Rolle 31 auf. Gleichzeitig
wird durch einen intermittierend arbeitenden Motor 33 ein Zuführungsband 34 in Bewegung
versetzt, wodurch eine Anzahl von Fliesen 16, die sich gerade in einer Reihe auf
dem rttckwärtigen Teil des Zuführungsbandes 34 befinden, gleichzeitig in Richtung
zur Gleitbahn 32 bewegt werden, worauf sie durch die zum Stillstand gebrachte Zuführungsrolle
31 angehalten werden, bis der nächste Einsetzvorgang über die Gleitbahn 32 beginnt.
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Auf der Oberseite des Zuführungsbandes sind in geeigneter Zahl iuIitnehmerfüße
34' in einem Abstand, der etwas größer ist als die Länge einer Fliese 16, befestigt0
Der vordere Teil des Mitnehmerfußes 34' besteht aus einer niedrigeren Stufe 34,
deren Länge etwa 70% der Länge einer Fliese 16 beträgt. Da der intermittierend arbeitende
Motor 33 so gesteuert wird, daß er bei einem Arbeitstakt nur eine Stufe eines Mitnehmerfußes
in die nächste Stellung bewegt, schiebt und führt das Zuführungsband 34 jede Reihe
von Fliesen, die ausgerichtet hintereinander auf den Mitnehmerfüßen 34 liegen, jeweils
um einen Arbeitstakt in Richtung zur Gleitbahn 32. Am Aufnahmeende des Zuführungsbandes
34 werden die von einem durch einen Motor 35 angetriebenen laufenden Förderband
36 zugeführten Fliesen 16 einzeln hintereinander auf die Stufen 34" des Zuführungsbandes
34 abgelegt. Wenn das Zuführungsband 34 stillsteht, bringt der Mitnehmerfuß 34s,
der sich unmittelbar am Aufgabeende des Zufübrungsbandes 34 befindet,
die
vom ständig laufenden Förderband 36 zugeführten Fliesen 16 zum Stillstand, wobei
nur die Vorderkante der nächsten Fliese auf dem Aufgabeende des Förderbandes 34
aufliegt, wie in Fig.10 dargestellt. Wenn das Zuführungsband 34 wieder zu laufen
beginnt, wird die Rückseite der zum Stillstand gebrachten Fliesen 16 von der Vorderkante
der sich nach oben bewegenden Stufe 34" ergriffen, wobei die Fliese 16 auf die Stufe
34 gelegt wird. Da das Förderband 36 ständig läuft, muß es eine geringere Umlaufgeschwindigkeit
haben als das Zuführungsband 34, um, wenn dieses sich weiterbewegt, die vom Mitnehmerfuß
34' festgehaltene Fliese 16 unter Zurücklassung der folgenden Fliesen auf das Zuführungsband
34 aufzugeben. Mit Hilfe dieser Vorrichtung können somit die Fliesen und Kacheln
16 automatisch in den Auflageteil 2 auf der durch den Brennofen wandernden endlosen
Kette eingesetzt werden, jedoch ist es auch möglich, sie ohne diese Vorrichtung
von Hand einzusetzen. Das automatische Einsetzen der zu brennenden Ware auf die
Auflageteile ist natürlich besonders erwünscht, wenn eine große Zahl von zu brennenden
Gegenständen gleichzeitig eingesetzt werden muß, jedoch ist dies nicht immer-notwendig,
wenn nur eine geringe Zahl von zu brennenden Erzeugnissen einzusetzen ist.
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Die zu brennende Ware wird schnell eingesetzt, wenn der von der Kette
5 o.dgl. bewegte Auflageteil 2 sich in waagerechter Lage oder in geneigter Lage
mit einem Winkel von weniger als etwa 450 vor dem Brennofen befindet. Wie Fig.11
zeigt, besteht der Auflageteil aus einem Boden 2', der die Unterkante der zu brennenden
Ware, z.B. der Fliesen oder Kacheln 16 trägt, und einer verhältnismäßig langen Rückwand
2", d.h. der Querschnitt des Auflageteils ist L-förmig. Beide Enden eines oder mehrerer
Auflageteile 2 sind in den Einsteokräumen 3' eines feuerfesten Halters 3 befestigt.
Wenn ein Halter nur mit einem Auflageteil versehen ist, wird das Brenngut so, wie
es eingesetzt
wird, bewegt und durch den Boden 2' und die Rückwand
2 aufrecht stehend gehalten. Wenn mehrere Auflageteile vorhanden sind, werden die
Fliesen, Kacheln oOdgl.
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in nahezu waagerechter Lage in den Zwischenraum zwischen den Rückwänden
2" eingeführt und zwischen der Vorderseite einer Rückwand und der Rückseite der
nächsten Rückwand gehalten. Während die Kette 5 oOdgl. weiterläuft, richtet sich
der Auflage teil auf, und das Einsatzgut nimmt eine fast senkrechte Stellung ein.
Anschließend wird das Einsatzgut unter Beibehaltung der aufrechten Stellung in den
Brennofen eingeführt. Da zahlreiche Fliesen 16 o.dgl. in einer oder mehreren Reihen
in die verhältnismäßig schmalen Auflageteile 2 eingesetzt sind und die Halter 3
jeweils mehrere Abschnitte mit Auflageteilen aufweisen, hat die Erfindung den Vorteil,
daß es möglich ist, eine große Zahl von Fliesen oder Kacheln 16 o.dgl. pro Flächeneinheit
zu brennen. Die Rückwand 2" des Auflageteils 2 muß nicht immer so ausgebildet sein,
daß sie die gesamte Rückseite einer Fliese berührt, -wie es bei dem vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiel der Fall ist, vielmehr kann sie teilweise wie ein Gitter durchbrochen
sein, wenn ihre mechanische Festigkeit ausreicht. Es ist unerlässlich, daß ihr Querschnitt
insgesamt L-förmig (wie ein Stuhl) ist, damit eine durch den Brennofen geführte
Fliese in aufrechter Stellung gehalten wird.
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Der Brennofen gemäß der Erfindung hat im allgemeinen eine Länge von
10 bis 15 m. Die Laufgeschwindigkeit der endlosen Kette 5 o.dgl. im Brennofen beträgt
etwa 300 bis 500 mm/Minute. Die geeignete maximale Brenntemperatur beträgt etwa
11000C.
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Vor dem Brennofen gemäß der Erfindung ist eine Vorrichtung für die
Zuführung des Einsatzguts angeordnet, und hinter dem Brennofen ist eine Vorrichtung
für die Aufnahme des Brennguts vorgesehen, so daß die Gesamtlänge des Brennofens
einschließlich dieser Vorrichtungen 25 bis
30 m beträgt0 Die Temperatur
an diesen Vorrichtungen beträgt 200 bis 3000C, und da die genannte hohe Temperatur
nur im mittleren Teil aufrecht erhalten wird, werden die aufrechtstehenden Teile
schnell mit der genannten Geschwindigkeit gebrannt.
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Bei diesem Brennverfahren kann Flüssigas als Brennstoff verwendet
werden, so daß der Brennofen sehr'wirtschaftlich arbeitet. Da mit direkter Flamme
gebrannt werden kann, hat die Erfindung den Vorteil, daß eine Glasur mit einem Schmelzpunkt
in der Nähe von SK1 verwendet werden kann und hierbei eine ausgezeichnete Glasur
erzielt wird.
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Das unter Verwendung des Brennofens gemäß der Erfindung durchgeführte
erfindungsgemäßeBrennverfahren ermöglicht daher die Herstellung einer großen Zahl
von gebrannten Teilen mit ausgezeichneter Glasur in kurzer Zeit. Dies hat zur Folge,
daß Produkte von ausgezeichneter Qualität mit hoher Produktionsleistung, die wenigstens
das Zweibis Fünffache der Produktionsleistung des besten und leistungsfähigsten
bisher bekannten Brennofens beträgt, hergestellt werden können.
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Im Vergleich zu den bekannten Verfahren zum Brennen von Kacheln, Fliesen
u.dgl., bei denen die Brennzeit 24 Stunden oder mehr beträgt, wird durch den Brennofen
gemäß der Erfindung die Brennzeit ganz erheblich auf weniger als eine halbe Stunde
verkürzt. Was die Arbeitsleistung anbelangt, so werden nach den bekannten Verfahren
pro Arbeiter etwa 5400 Fliesen oder Kacheln in 8 Stunden gebrannt, während ein Arbeiter
mit dem Brennofen gemäß der Erfindung 14000 Fliesen oder Kacheln in 8 Stunden brennen
kann.
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Dies bedeutet eine ganz erhebliche Steigerung der Produktionsleistung.
Wie bereits erwähnt, ist die Wirksamkeit oder der Nutzen der Erfindung um 90 größer,
je größer der Produktausstoß ist.
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Wenn gemäß der Erfindung die Fliesen oder Kacheln in den Auflageteil
2 mit Hilfe der aus der Gleitbahn 32 und dem
Zuführungsband 34
bestehenden automatischen Zuführungsvorrichtung eingesetzt werden, werden sie intermittierend
vom Zuführungsband 34 der Gleitbahn 32 zugeführt. Hierbei wird die zu brennende
Ware richtig mit einem gleichbleibenden Zeitabstand weiterbewegt, wenn die notwendige
Zahl von Mitnehmerfüßen 34' mit Stufen 34" in geeigneter Stellung auf dem Zuführungsband
34 befestigt ist. Am vorderen Ende des Brennofens ist die Rückwand 2" des Auflageteils
2 leicht geneigt, so daß das Einsetzen des Brenngutes leicht ist. In der Nähe der
Gleitbahn 32, die ungefähr mit der gleichen Neigung wie die Rückwand 2" angeordnet
ist, bewegt sie sich nach oben, wobei die Fliesen durch die Gleitbahn 32 geführt
und richtig und sicher in den Auflageteil 2 eingesetzt werden. Wenn außerdem die
Zuführungsrolle 31 vorgesehen ist, die sich intermittierend synchron mit der Betätigung
des Zuführungsbandes 34 in der Laufbahn der Fliesen in der Nähe des Endes der Gleitbahn
32 bewegt, wird die Einführung der Fliesen in den Auflageteil 2 über die Gleitbahn
32 noch zuverlässiger und sicherer gestaltet. Da in dieser Weise die Fliesen, Kacheln
o.dgl. automatisch und einwandfrei eingesetzt werden können, wird die Arbeitszeit
erheblich verkürzt.
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Ferner ist es möglich, die Produktionsleistung des Brennofens gemäß
der Erfindung noch weiter zu steigern.
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Bei Verwendung der in Fig.5 bis Fig.9 dargestellten automatischen
Austragvorrichtung, die aus den Anschlagstäben 18, der Gleitbahn 19 und dem das
Brenngut abtransportierenden Förderband 20 besteht, können die Kacheln, Fliesen
o.dgl. unversehrt und schnell, geordnet und ohne Beschädigung durch Herabfallen
aus den Auflageteilen entnommen werden. Mit Hilfe dieser beiden Vorrichtungen, d.h.
der Einsetzvorrichtung und der Austragvorrichtung, ermöglicht der Brennofen gemäß
der Erfindung automatisches Brennen und die Massenproduktion von Fliesen, Kacheln
u,dgl. Das Brenngut 16 kann während des Brennvorganges zuweilen
zusammenbacken
und teilweise am Auflageteil 2 haften bleiben, wodurch sich die Schwierigkeit der
Loslösung des Brennguts von den tragenden Teilen ergibt, jedoch lassen sich die
Fliesen u.dgl. durch Verwendung der Anschlagstäbe 18 leicht voneinander und von
den tragenden Teilen lösen.
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Wenn die gebrannte Ware von dem beispielsweise aus einem Netz bestehenden,
hinter dem Brennofen gemäß der Erfindung angeordneten und zum Heißhalten der gebrannten
Ware mit der Wand 38 abgeschirmten Bandförderer aufgenommen und ausgetragen wird,
kühlt sich die Oberfläche der Ware unter Ausnutzung der Konvektion allmählich ab.
Die restliche Wärme wird zum Vorheizen des Brennofens als als Hilfswärmequelle ausgenutzt.
Die Erfindung hat somit den Vorteil, daß der thermische Wirkungsgrad des Gesamtsystems
verbessert wird und die Brennstoffkosten stark reduziert werden.